Geschichte des Heilfastens

Die Ulmer Fastenmethode

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Frühe Studien zum Thema Fasten

William Benting hatte bereits im Jahre 1862 bei einer durch den Arzt William Harvey betreuten länger andauernden Hungerkur auf die Schädlichkeit von Kohlenhydraten hingewiesen. Die erste protokollierte Fastenkur führte Dr. Tanner 1880 am Medical Collage der Vereinigten Staaten in Washington durch. Er zeigte darin die Möglichkeit auf, pro Tag 400 Gramm abzunehmen, ohne das hierbei ein gesundheitliches Risiko bestünde.

Eine sehr umfangreiche, 465 Seiten dicke Studie führte Francis Benedict unter dem Titel “A Study of prolonged fasting” durch. Er protokollierte darin eine 31 Tage dauernde Fastenkur und belegte diese mit medizinischen und wissenschaftlichen Daten. Auch in Deutschland tat sich einiges zu diesem Thema: In ihrem Buch “Veränderungen des Stoffwechsels bei Null-Diät” veröffentlichten H. Ditschuneit und E. F. Pfeiffer 1970 ihre Ergebnisse einer umfangreichen klinischen Studie.

Der Broca-Index

Der französische Arzt Pierre Paul Broca (1824-1880) entwickelte im Jahre 1869 einen Index zur Errechnung des Normalgewichts. Er nahm dazu die Körpergröße in cm und zog davon 100 cm ab. So ergab sich für einen Menschen mit einer Körpergröße von 180 cm ein Normalgewicht von 80 kg. Diese Formel findet auch noch heute Verwendung.

Übergewicht senkt die Lebenserwartung

Die amerikanischen Lebensversicherungsgesellschaften im Jahre 1959 eine Studie heraus die belegte, dass bereits ein Übergewicht mit nur wenigen Prozenten über dem Broca-Index zu einer Verringerung der Lebenserwartung führt. Die Studie erschien unter dem Titel “Metropolitan Life Insurance Comp: New weight for men and woman”. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden Hungerkuren nur von sogenannten “Heilfastenärzten” als Therapiemaßnahme durchgeführt. Aufgrund dieser Studie wurde in Deutschland und in anderen europäischen Ländern die Idee entwickelt, die Praxis von Fasten und Hungerkuren aus der Antike, Mittelalter und neuzeitlicher Medizin in das klinische Therapieprogramm aufzunehmen.

Der Ulmer Trunk

Bei all den Versuchen und Studien wurde jedoch ein wichtiger Faktor aus den Erfahrungen der alten Fastenärzte übersehen: das Eiweiß. Beim eiweißergänzten, modifizierten Fasten wird ein spezielles Eiweißkonzentrat (Ulmer Trunk) verwendet, mit dem Eiweißverluste des Körpers verhindert werden sollen. Zudem soll der Körper veranlasst werden, mehr Fett als Eiweiß abzubauen.

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Beitragsbild: fotolia.com – C. Alinamd

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