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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Übersäuerung des Körpers festzustellen. Nicht nur die lebensgefährliche Azidose ist hier gemeint, sondern auch die Schwächung der Säurepuffer im Bindegewebe. Das kann die Folge einer Fehlernährung sein und ist mit vielen Gesundheits-Risiken verbunden.

Das Problem beginnt ja schon damit, dass anscheinend jeder etwas anderes unter einer Übersäuerung versteht.

Eine Übersäuerung liegt vor, wenn der Harnsäurespiegel im Blut erhöht ist, beziehungsweise, wenn die Patienten unter Gicht leiden. Dies ist eine “klassische” Diagnose, die aber meines Erachtens viel zu kurz greift.

Ebenso weist eine Ketoazidose (zu hohe Konzentration von Ketonkörpern) bei Diabetes mellitus auf eine Übersäuerung hin. Dies ist bei Diabetikern ein generelles (mögliches) Problem. Aber das Thema Übersäuerung ist nicht nur für Diabetiker relevant!

Eine Überlastung der Muskulatur während des Leistungs- und Ausdauersports führt zu der anaeroben Glykolyse und einer damit verbundenen Laktatazidose. Das ist der “Klassiker”, wenn Sportler von einer Übersäuerung sprechen.

Bei Entzündungen kommt es zu einer lokalen Gewebsazidose. Entzündungen laufen z.B. in einer sauren Umgebung unter Erzeugung saurer Stoffwechselprodukte ab. Wer also eine chronische Entzündung hat, wird stets reichlich saure Stoffwechselschlacken produzieren. Die Ausscheidung dieser Säuren ist jedoch oft gestört. Nach einem akuten Infekt wie z.B. einer Grippe kann es ebenfalls wegen fehlender Spurenelemente wie Zink oder Cobalt zu einer dauerhaften Verschiebung des Säure-Basen-Haushalts kommen.

Sie sehen: Es ist nicht ganz so einfach. Im Beitrag Übersäuerung des Körpers gehe ich auf dieses Thema wesentlich ausführlicher ein.

Die Diagnose des Säure-Basen-Verhältnisses über das Blut

im Blut gelöstes Kohlendioxid (pCO2), Bicarbonat (HCO3)

Basenüberschuss: Hier wird die Menge an Säuren beziehungsweise Basen bestimmt, die nötig ist, um einen pH-Wert von 7,4 zu erreichen.

Messung der Blutpufferkapazität nach Jörgensen: Dem entnommenen Blut wird eine definierte Menge Salzsäure hinzugefügt. Anschließend wird der pH-Wert nach bestimmten Zeiten gemessen. Sinkt der pH-Wert sehr schnell, weist dies darauf hin, dass die Blutpufferkapazität sehr gering ist und damit eine latente Azidose vorliegt.

Elektrolyte im Blut: elektrisch leitfähige Ionen wie Na+, K+, Ca2+, Mg2+

Spurenelemente im Blut: beispielsweise Bor, Kupfer und Zink

Das Verhältnis schwefelhaltiger zu schwefelfreien Aminosäuren und das Verhältnis stickstoffhaltiger zu stickstofffreien Aminosäuren.

Konzentration des Parathormons: Dieses Hormon ist für die Erhöhung der Kalzium-Konzentration im Blutplasma verantwortlich.

Konzentration von Calcitonin: Das Calcitonin als Gegenspiel des Parathormons senkt den Ca-Spiegel im Blut.

Alkalische Phosphatase, Ostase: Ist aufgrund einer Übersäuerung wenig Phosphat in unserem Organismus vorhanden, so werden die Enzyme Alkalische Phosphatase und Ostase verstärkt aktiviert und liegen demnach in erhöhter Konzentration im Blut vor.

Leberwerte, Schleimhautwerte der Lunge und Parameter der Nierenfunktion: Beispielsweise Cholesterin, LDL-Cholesterin, DHEA, Calcifediol, Albumin, Insulin und Aldosteron (Leberwerte); Surfactant, sIgA, retinolbindendes Protein (Schleimhautwerte der Lunge); Cystatin, Calcitriol, Erythropoetin (Nierenfunktions-Werte).
Bei einer latenten Azidose wird die Ausscheidung über Haut, Leber, Niere und Lunge angeregt. Deshalb weisen erhöhte Werte auf eine latente Azidose hin.

Diagnose des Säure-Basen-Verhältnisses über die Lunge

Lungenfunktionstest: Mithilfe des Lungenfunktionstests in Ruhe und bei Anstrengung lässt sich das Sauerstoffäquivalent (Austauschbarkeit des Sauerstoffs über die Lungen) ermitteln.

Antikörpertest auf lungenspezifische Erreger: Mykoplasmen und Chlamydia pneumoniae

Diagnose des Säure-Basen-Verhältnisses über den Urin

Der Urin pH-Wert In jeder Apotheke und (günstiger) in vielen Internet-Shops erhalten Sie sogenannte pH-Indikatorstreifen. Diese Streifen haben unterschiedliche pH-Messbereiche. Ideal wäre der Bereich von pH 5,0 bis pH 10,0. Falls Sie diese nicht erhalten, tut es auch Indikatorpapier mit einer Skala von 5,0 bis 8,0 (oder bis 8,5). Ausführlicher zu dieser Methode berichte ich im Beitrag: Urin pH-Werte zur Beurteilung einer Übersäuerung.

Durchführung des Urintest: Der Urin-pH wird sechsmal am Tag an immer denselben Uhrzeiten gemessen, und zwar 6 Tage hintereinander. Aus den Werten wird der Durchschnitt ermittelt, der rund 6,9 betragen sollte.

Wenn das nicht der Fall ist, kann der Natron-Test weiterhelfen: Man nehme morgens einen Esslöffel Natron ein und teste den Urin-pH sechsmal täglich. Der pH müsste über den Tag stetig ansteigen, sonst besteht der Verdacht auf ein gestörtes Säure-Base-Gleichgewicht. Dann sollten Maßnahmen ergriffen werden, wie ich sie hier darstelle: Die Therapie einer “Übersäuerung”.

Bewegt sich der pH ständig bei 7,5 bis 8, liegt der Verdacht auf eine sogenannte „Säurestarre“ nahe. Dann hat die Niere die Säureausscheidung bereits heruntergefahren. Darüber sollte der Arzt informiert werden.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 16.01.2024 aktualisiert.

ph-Teststreifen zur Bestimmung des ph Wertes: Beim Urin ph “Selbsttest” geht das sehr einfach, denn man kann den Teststreifen direkt in den Urinstrahl halten und danach das Ergebnis anhand einer Skala ablesen…

In der Schulmedizin werden Urin-pH-Werte im wesentlichen bestimmt, um ein Risiko für Harnsteine zu schätzen und um die Nierenfunktion bei der Kontrolle des Säure-Basen-Haushaltes zu beurteilen

Urin Ph-Werte messen Sie ganz einfach

In jeder Apotheke erhalten Sie sogenannte pH-Indikatorstreifen. Diese Streifen haben unterschiedliche ph-Messbereiche. Ideal wäre der Bereich von ph 5,0 bis ph 8,0. Falls Sie diese nicht erhalten, tut es auch Indikatorpapier mit einer Skala von 5,0 bis 10,0.

Dieses Indikatorpapier wird kurz in den Urinstrahl gehalten oder besser in einen Becher mit frischem Urin getaucht. Das Ergebnis wird nach wenigen Sekunden abgelesen und bestimmt.

In der Schulmedizin gelten bei Erwachsenen Werte zwischen 5 bis 7 als “normal”. Zu niedrige Werte findet man demnach bei Gicht und einer Übersäuerung (metabolische oder respiratorische Azidose). Zu hohe Werte findet man u.a. bei Harnwegsinfektionen, einer Alkalose und Kaliummangel.

Bestimmte Medikamente beeinflussen ebenfalls den Urin ph Wert – sowohl nach oben (z.B. Acetazolamid), als auch nach unten (z.B. Acetylsalicylsäure).

Urin ph-Werte zur Beurteilung einer chronischen Übersäuerung

Die Urin ph-Werte werden immer wieder empfohlen um eine mögliche Übersäuerung des Körpers festzustellen. Die Urin-ph-Werte sind dabei nicht die einzige Möglichkeit und auch nicht die beste Möglichkeit. Andere Verfahren beschreibe ich im Beitrag Diagnose einer Übersäuerung.

Die Urinteststreifen sind allerdings eine sehr einfache Möglichkeit und haben eine gewisse Aussagekraft.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema “Die biologische Entgiftungstherapie” in der ich über das Thema “Übersäuerung & Entsäuerung” spreche:

Wenn man die Messung mittels Urin ph machen möchte empfehle ich immer folgendes:

  1.  Nahrung und Getränke werden drei Tage protokoliert, denn diese beeinflussen den pH-Wert erheblich. Liegt die Aufstellung über ein paar Tage vor, ist sehr schnell ersichtlich, welches Nahrungsmittel oder Getränk den Körper übersäuert.
  2. Der Urin-ph wird bei jedem Wasserlassen gemessen. Ebenfalls während der drei Tage in denen man auch die Ernährung aufzeichnet.

Der ideale Messverlauf sähe dabei ungefähr so aus:

  1. Nach dem Aufstehen
  2. vor dem Frühstück (falls sie nicht gleich nach dem Aufstehen frühstücken)
  3. Vor dem Mittagessen
  4. Zwei Stunden nach dem Mittagessen
  5. Vor dem Abendessen
  6. Eine, besser zwei Stunden nach Abendessen
  7. Wer spät zu Bett geht, gegen 22.00 Uhr oder später, dann auch da noch eine Messung

Was ist für die Auswertung des Urin PH wichtig?

Alle Nahrungsmittel sollten notiert werden, denn sie sind für die Beurteilung wichtig. Auch Medikamente die eingenommen werden (auch Nahrungsergänzungsmittel), sollen berücksichtigt werden. Viele Medikamente tragen zur Azidose (Übersäuerung) bei; es gibt aber auch einige, die das Gegenteil herbeiführen (Alkalose).

Dies ist wichtig zu wissen, denn häufig sprechen die Ernährungsgrundlage (z.B. viel Fleisch, Kaffee, Zucker) sowie die Lebensweise (viel Stress, Zigaretten usw.) und auch die vorhandenen Symptome für eine Übersäuerung – doch die pH- Messung des Tages zeigt Werte von ph 8 bis ph 9 im Durchschnitt des jeweiligen Tages.

Einige Medikamente, die über mehrere Wochen bis Monate genommen wurden, schaffen auch nach deren Absetzen, für einen längeren Zeitraum, ein überwiegend alkalisches ph-Profil, was auch zu diversen Beschwerden führen kann.

Selbst für Experten ist dieses Phänomen zum Teil irreführend, wenn man die oben erwähnten Dinge nicht in seine Überlegungen mit einbezieht.

Ideales Säure-Basen-Gleichgewicht des Urins

Vor dem Frühstück: 6.00 bis 7.00 Uhr – 5,5 bis 7,0
Nach dem Frühstück: 10.00 Uhr mindestens – 7,5
Vor dem Mittagessen: 12.00 bis 13.00 Uhr – 7,0 bis 7,5
Nach dem Mittagessen: 15.00 bis 16.00 Uhr – 7,5 bis 8,5
Vor dem Abendessen: 18.00 bis 19.00 Uhr – 7,0 bis 8,0
Nach dem Abendessen: 20.00 bis 21.00 Uhr: 6,8 bis 7,0
Vor dem Zubettgehen: 23.00 bis 24.00 Uhr mögliches absinken bis auf 6,2

Interpretation des pH-Profils

Liegen die Messungen der pH-Werte des Urin immer unter 7,0, können wir von einer Übersäuerung des Körpers ausgehen.

Ob und inwieweit der gesamte Körper betroffen ist, kann man oft nur annehmen. Jedoch braucht man dazu eine gewisse Erfahrung mit der “Materie”.

Eine “professionelle Auswertung” wird auch die einzelnen Beschwerden und Symptome des Patienten berücksichtigen, ebenso wie die verzehrten Nahrungs- und Genussmittel und Getränke (am Tag der Kontroll-Messung). Alle Angaben, verraten viele wichtige Hinweise, die für eine Gesamtauswertung eine gute Aussagekraft haben.

Für jemanden, der sich nicht damit beschäftigt, ist dies schwer zu beurteilen. Im folgenden will ich Ihnen das aber so einfach wie möglich darstellen:

Liest man sich die Krankengeschichte (Anamnese) des Patienten durch, können einem bereits Diagnosen oder einzelne Symptome auffallen, die ein Indiz sein können: z.B. Infektionen, wechselnde Gelenkbeschwerden oder Entzündungen (vor allem wenn diese ständig wiederkehren).

Entzündungen laufen z.B. in einer sauren Umgebung unter Erzeugung saurer Stoffwechselprodukte ab. Wer also eine chronische Entzündung hat, wird stets reichlich saure Stoffwechselschlacken produzieren. Die Ausscheidung dieser Säuren ist jedoch oft gestört. Nach einem akuten Infekt wie z.B. einer Grippe kann es ebenfalls wegen fehlender Spurenelemente wie Zink oder Cobalt zu einer dauerhaften Verschiebung des Säure-Basen-Haushalts kommen.

Die ganzen Ekzem-Varianten können auch ein Hinweis darauf sein, dass Übersäuerung eine Rolle spielen könnte.

Dann schaut man sich alle ermittelten Urin pH-Werte an und kontrolliert, ob sich insbesondere die Parameter des Urins öfter wiederholen, denn auch dies ist u. U. ein typisches Zeichen dafür.

Ganz gleich zu welcher Zeit gemessen wurde oder was gegessen wurde, viele der pH-Werte sind gleich. Auch muss man jede einzelne Reaktion des jeweiligen pH-Wertes mit den Nahrungs- und Genussmitteln des Tages vergleichen, um ersehen zu können, wie der Stoffwechsel auf Säure- und Basenbildner reagiert.

Weitere Beiträge zum Thema:

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Beitragsbild: stockerxpert.com

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.08.2012 aktualisiert.