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Die Mariendistel (Silybum marianum, früher: Carduus marianus) aus der Familie der Korbblütler ist nicht nur eine wichtige Heilpflanze, sondern auch ein sehr schönes Ziergewächs für den Garten.

Die Mariendistel wird bis zu 1,5 m hoch und hat große, dunkelgrüne Blätter, die am Rand spitze Dornen tragen. Ihre wenigen rötlich-violetten Blüten fallen im Verhältnis zur Pflanzengröße relativ klein aus.

Der Name Mariendistel hat ihren Ursprung in einer Legende: Die Gottesmutter Maria soll bei einer Mariendistel Jesus gestillt haben, wobei ein wenig Milch auf die Blätter tropfte. Die weißen Flecken auf den Blättern seien ein Abbild dieser göttlichen Milch. Eine solche Legende ist aussagekräftig, denn sie zeigt, wie hohe Bedeutung der Pflanze früher beigemessen wurde.

Ursprünglich ist die Mariendistel im Mittelmeerraum beheimatet. Im antiken Rom wurde die Heilpflanze zur Erholung der Leber nach Alkohol-Exzessen angewendet. Durch kulturellen Austausch kam es zur weiteren Verbreitung der Mariendistel zunächst bis Mitteleuropa. Inzwischen kommt sie aber auf fast allen Kontinenten vor. In Mitteleuropa kann man sie an manchen Orten auch verwildert antreffen, die Bestände sind aber meist nicht stabil.

Die Mariendistel wurde bereits im Mittelalter in deutschen Klostergärten angebaut. Zu heil-medizinischen Zwecken werden von der Mariendistel heute nur die etwa sieben Millimeter langen, eiförmigen Früchte (Samen) verwendet. Sie sind graubraun bis glänzend schwarz marmoriert. Zu medizinischen Zwecken werden Mariendisteln im großen Stil angebaut, zum Beispiel in Österreich, Ungarn, Argentinien, aber auch in Deutschland.

Heute wissen wir, dass der Leberschutz durch zwei Effekte des Silymarins erzielt wird. Die Wirk-Substanz fördert die Protein-Synthese in den Leberzellen, wodurch das Gesamt-Organ gestärkt wird und sich besser von chemischem Stress erholen kann.

Zudem stabilisiert Silymarin die Zell-Membranen. Besonders positiv ist das für die Hepatocyten, die weniger Giftstoffe aufnehmen, aber umgekehrt diese effektiver ausschleusen können.

Das sind die Inhaltsstoffe der Mariendistel-Früchte:

  • Silymarin (bestehend aus den Einzelsubstanzen Silibinin, Silychristin und Silydianin)
  • Flavonoide
  • Öl (20-30%)
  • Eiweiß (25-30 %)

Die reifen Samen werden ab August geerntet.

Knollenblätterpilzvergiftungen

Die Mariendistel gilt als das wirksamste natürliche Leberheilmittel. Sie ist sogar synthetischen Mitteln überlegen und wird in der Intensivmedizin bei Vergiftungen mit Knollenblätterpilz, der die Leber zerstört, hoch dosiert zur Lebensrettung eingesetzt. Die Anwendung von Silymarin als Antidot gegen die Knollenblätterpilz-Toxine Amantidin und Phalloidin hat die Letalität bei den Akut-Patienten auf 5 % bis 12 % gesenkt.

Mariendistel gegen Krebs

Studien bei Mäusen zeigen, dass die Mariendistel in der Lage ist, sogar Lungenkrebs zu verlangsamen. Auch bei anderen Krebsarten hat Silymarin eine nachgewiesene Wirkung wie bei Tumoren der Hypophyse, Brustkrebs, Prostata-Krebs, Hautkrebs, Nierenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Darmkrebs.

Im Zusammenwirken mit anderen sekundären Pflanzenstoffen zeigte sich auch ein positiver Effekt bei Leukämie. Die Wirkung bei den malignen Erkrankungen hat dabei teils präventiven, teils therapeutischen Charakter. Zwar kann Silymarin andere Methoden der Krebsbehandlung nicht ersetzen, aber zu deren Erfolg beitragen. Die wissenschaftlichen Arbeiten, die dies beweisen oder nahelegen, beruhen zum Teil auf Tier-Experimenten mit Ratten. Eine ähnliche Wirkung beim Menschen kann unterstellt werden. Ohnehin kann die Gabe von Silymarin und anderen phytomedizinischen Wirkstoffen ohne Weiteres erfolgen, weil sie meistens gänzlich nebenwirkungsfrei sind.

Hauptwirkungen der Mariendistel

  • antitoxisch (= entgiftend) durch Abschirmung der Leberzellen vor Zellgiften
  • regenerativ (= erholend) für die Leberzellen
  • antioxidativ (= Radikalfänger)
  • gallefördernd (und damit die Fettverdauung fördernd) und leicht abführend
  • antimykotisch gegen Candida albicans
  • Anregung der Glutathion-Produktion
  • Hemmung des Tumorwachstums und Förderung der Apoptose (programmierter Zelltod) bei Krebszellen (bei einigen Krebsarten)
  • Aktivierung der Entgiftungs-Systeme (Phase I und Phase II) der Leber durch verstärkte Gen-Expression der Enzym-kodierenden DNA-Abschnitte (CYP3A4, UGT1A1)
  • antidepressiv durch Modulation neuronaler Wachstums-Faktoren und Neurotransmitter

Wegen ihrer hohen Wirksamkeit hat das Bundesgesundheitsamt die Mariendistel bei zahlreichen toxischen Leberschäden, sowie chronischen LeberentzündungenFettleber und Leberzirrhose als offizielle Heilpflanze zur inneren Anwendung anerkannt.

Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten zählen:

Während Sie bei den genannten schwerwiegenden Erkrankungen hoch dosierte Fertigpräparate in Kapselform einnehmen müssen, können Sie zur „allgemeinen Entgiftung“ auch selbst zubereiteten Tee verwenden. Mehr dazu weiter unten im Artikel und in meinem Buch: Die biologische Lebertherapie (Klicken Sie hier).

Akute Vergiftungen können sowieso nur im Krankenhaus behandelt werden! Ich empfehle Ihnen (vor allem, wenn Sie kleine Kinder haben, die Rufnummer der Gift-Notrufzentrale neben Ihrem Telefon aufzubewahren).

Dagegen wird die Mariendistel in der Homöopathie als Carduus marianus in niedrigen Potenzen von D1 bis D6 bei Leberentzündungen, Neigung zu Gallenkoliken, Hämorrhoiden und Krampfadern innerlich verordnet. Als besonders hilfreich hat sie sich bei Leberschwäche mit Verstopfung erwiesen. Weitere Möglichkeiten und hilfreiche Mittel bei Beschwerden finden Sie in meinem Buch: Die biologische Lebertherapie (Klicken Sie hier).

So wenden Sie die Mariendistel an

Mariendistel-Früchte für die Zubereitung eines leberstärkenden und „entgiftenden“ Tees können Sie in der Apotheke kaufen. Dort erhalten Sie auch zahlreiche frei verkäufliche Fertigpräparate (siehe unten).

Grundrezept für Mariendistel-Tee

Übergießen Sie einen gehäuften TL frisch gequetschte Mariendistel-Früchte mit 1/4 1 kochendem Wasser und lassen Sie den Tee 15 Minuten ziehen, bevor Sie ihn abseihen. Durch Hinzufügen einiger getrockneter Pfefferminzblätter können Sie die leberstärkende und entgiftende Wirkung dieses Tees noch steigern. Trinken Sie 3-mal täglich eine Tasse frischen Tee kurmäßig über sechs Wochen. Diese Kur sollten Sie Ihrer Leber zuliebe jeweils im Frühjahr und im Herbst machen! Weitere Teemischungen und Rezepte finden Sie in meinem Buch: Die biologische Lebertherapie (Klicken Sie hier für mehr Informationen).

Fertigpräparate erhalten Sie auch auf Rezept

Bei schweren Leberbelastungen sollten Sie zu den höher dosierten Fertigpräparaten greifen. Die Anfangsgsdosis beträgt 400 mg Silymarin (siehe Packungsbeilage) pro Tag und kann nach zwei Wochen auf ca. 200 mg pro Tag gesenkt werden. Am besten werden Kapseln resorbiert, wie zum Beispiel

  • Legalon (100 Kps. a 70 mg 38,63€, 100 Kps. a 140 mg 64,09€),
  • hepaloges (100 Kps. a 110 mg 33,87€) oder
  • Silymarin STADA (100 Kps. ä 140 mg 37,50€, 100 Kps. a 200 mg 51,10€)

Auch hier liegt die Anwendungsdauer bei ca. sechs Wochen.

Bei schwereren Lebererkrankungen können Sie diese Präparate übrigens auf Rezept erhalten.

Bei Einhaltung der empfohlenen Tagesdosen von 12 bis 15 g Samen bzw. 400 mg Silymarin sind keine Neben- und Wechselwirkungen bekannt geworden.

Falls Sie mehr für Ihre Leber tun möchten, empfehle ich Ihnen mein Buch „Die biologische Lebertherapie„. Darin schreibe ich nicht nur zur Mariendistel, sondern auch zu weiteren leberwirksamen Pflanzen, die sich bei mir in der Praxis bewährt haben.

Darüber hinaus finden Sie zahlreiche weitere Methoden und Strategien, die ebenfalls Ihre Leber unterstützen und heilen – unter anderem aus dem Bereich der Vitalstoffmedizin und der Homöopathie. Für mehr Informationen KLICKEN SIE BITTE HIER.

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Wissenschaftliche Belege zur Wirkung der Mariendistel

Unter dem Stichwort “Silybum marianum“ wird der Suchende 486-mal fündig in PubMed, einer Internetbibliothek für naturwissenschaftliche und medizinische Publikationen.

Diese Fülle an Untersuchungen über die Mariendistel übertrifft die von etlichen Medikamenten. Damit kann man diese Pflanze zu den bestuntersuchten natürlichen „Medikamenten“ rechnen, die nicht nur äußerst wirksam, sondern auch äußerst „nebenwirkungsarm“ ist.

Im Folgenden habe ich eine kleine Auswahl der Veröffentlichungen für Sie zusammengefasst:

Hohe Blutfettwerte, Cholesterin

 

Fangen wir mal mit etwas an, dass bei vielen Patienten gerne untersucht wird: Die Blutfettwerte und das Cholesterin.

Was die Mariendistel diesbezüglich kann, wurde in einer Studie untersucht: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20858178

Ziel dieser Follow-up-Studie war es, Daten zu sondieren, die den Einsatz von herbalen Medikamenten und Formulierungen bei Hyperlipidämie (zu hohe Blutfettwerte) beschreiben. Die gesichteten Daten stammen aus PubMed, Scopus, Google Scholar, Web of Science und IranMedex. Berücksichtigt wurden alle Publikationen bis zum 11. Mai 2010.

Man sondierte die Daten unter Suchbegriffen wie „hyperlipidemia“, „herbal medicine“, „medicine traditional“ und „extract plant“. Es wurden nur Studien berücksichtigt, die mit humanen Probanden durchgeführt wurden, also keine Labor- oder Tierstudien. Insgesamt wurden 53 aussagekräftige klinische Studien gefunden.

Sie zeigten alle einen ausgeprägten Effekt auf Cholesterin- und LDL-Spiegel, die signifikant mit den herbalen Formulierungen gesenkt werden konnten. Mariendistel war eine von 22 Heilpflanzen, die sich als effektiv in der Behandlung von Hyperlipidämie erwiesen hat. Wegen der praktisch fehlenden Nebenwirkungen empfahlen die Autoren mehr Forschung in dieser Richtung, um den klinischen Effekt der Heilpflanzen zu optimieren.

Übrigens: über den Irrsinn mit den Cholesterinsenkern wegen (angeblich) zu hoher Cholesterinwerte, habe ich ausführlich hier berichtet: Das Märchen vom bösen Cholesterin.

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Krebserkrankungen

In der Behandlung von Krebserkrankungen geht man heute davon aus, dass der Primärtumor weniger problematisch ist, als die Metastasen, die von ihm ausgehen können. Und so ist es kein Wunder, dass die hohe Sterblichkeit der meisten Krebserkrankungen dieser Ausbreitung des Krebses in andere Organe zugeschrieben wird.

Wegen dieser bedeutsamen klinischen Relevanz wurde der Prozess der Metastasierung intensiv erforscht. Heute wissen wir, dass dieser Prozess eine komplexe Verflechtung von einer Reihe von pathopysiologischen und biochemischen Prozessen ist, die in verschiedenen Stufen ablaufen und somit eine große Breitseite für mögliche Interventionen bieten. Diese Interventionen müssen nicht notwendigerweise synthetische Chemotherapeutika sein, sondern es gibt mehr als genügend Hinweise, dass Heilpflanzen natürliche Substanzen mit Chemotherapeutika-Eigenschaften bilden, die therapeutisch nutzbar sind, und zwar bei einem geringeren Nebenwirkungsspektrum.

Vorklinische Studien mit Silibinin, einem Wirkstoff, der von der Mariendistel produziert wird, haben zeigen können, dass die Substanz in der Lage ist, den Migrations- und Invasionsprozess von metastatischen Krebszellen zu unterbinden: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20714788

Die Prozesse, die diese Hemmwirkung auslösen, sind teilweise bekannt. Vor allem die Beweglichkeit und Invasionsfähigkeit der metastatischen Krebszellen wird durch Silibinin stark eingeschränkt. Des Weiteren werden die Bedingungen für die Krebszellen im neuen Zielorgan durch die Substanz verschlechtert, was eine Einnistung erschwert. Alles in Allem hat die Mariendistel bzw. das Silibinin in einem über Jahrhunderte langen Gebrauch zeigen können, dass sie bemerkenswert untoxisch ist. Diese vorklinische Studie gibt allen Anlass, Silibinin bei fortgeschrittenen Stadien von Krebserkrankungen einzusetzen.

Leberfibrose durch Parasiten

Schistosomiasis ist eine parasitäre Infektion, die einen relevanten sozialen Hintergrund hat und ein bedeutendes Problem in vielen Ländern darstellt. Die Pathologie der Infektion ist durch eine granulomatöse Reaktion im Bereich der Parasiteneier charakterisiert, die zu einer Ausbildung von Fibrosen in der Leber führen.

Silymarin ist ein organischer Komplex, der aus der Mariendistel isoliert werden kann und der nachgewiesenermaßen hepatoprotektiv, antioxidierend, antifibrotisch, immunmodulierend und antineoplastisch wirkt.

Somit liegt die Vermutung nahe, dass einige dieser Eigenschaften in der Lage sind, einen günstigen Einfluss auf die Pathologie der Schistosomiasis zu nehmen.

In dieser Studie: Silymarin treatment reduces granuloma and hepatic fibrosis in experimental schistosomiasis, wurde der Effekt von Silymarin auf die Parasitenlast geprüft, sowie die Ausbildung von Granulomen und Leberfibrosen, alles Parameter, die Auskunft geben über den Schweregrad der Erkrankung.

Es wurden Dosierungen von 10, 20 und 25 Dosen Silymarin 10 mg/kg Körpergewicht in Mäuse injiziert, die 55 Tage beobachtet wurden. Das Resultat war, dass die Ausbildung von Granulomen deutlich reduziert war, bei gleichzeitiger geringerer hepatischer Fibrose. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine Gabe von Mariendistel bei Schistosomiasis zu einem deutlich milderen Krankheitsverlauf beitragen kann. Die Gabe ist als zusätzliche Medikation zu der eigentlichen antiparasitären Medikation gedacht.

Silymarin: als Antioxidans gegen freie Radikale

Silybum marianum oder Mariendistel (MD) ist die bestuntersuchte Pflanze zur Behandlung von Lebererkrankungen, soviel ist schon mal klar.

Der aktive Komplex der MD ist ein lipophiler Extrakt aus den Samen der Pflanze, der aus drei Isomeren (Silybin, Silydianin und Silychristin) zusammengesetzt ist. Dieser Komplex ist auch unter dem Namen Silymarin bekannt. Silybin ist der Bestandteil, der mit 50 bis 70 Prozent die höchste biologische Aktivität aufweist.

Silymarin ist präsent in der gesamten Pflanze, kommt aber konzentriert im Samen vor. Silymarin ist ein Antioxidans, das die Produktion von freien Radikalen unterbindet und Lipidperoxidation verhindert.

Es hat antifibrotische Eigenschaften und kann als Toxinbarriere fungieren, indem es die Bindung von Toxinen an die Rezeptoren von Leberzellmembranen verhindert. In Tierversuchen zeigte Silymarin eine Reduktion von Leberschäden, die durch Acetominophen, Karbontetrachlorid, Strahlung, hohe Eisenwerte, Phenylhydrazin, Alkohol, Ischämien und Amanita phalloides verursacht werden können.

Silymarin wurde und wird benutzt, um alkoholbedingte Leberschäden zu therapieren, ebenso bei akuter und chronischer viraler Hepatitis und toxinbedingten Lebererkrankungen.
Die leber-protektive Wirkung beruht auf der Stimulation des Glutathion-Stoffwechsels. Die hier eingebundenen Enzyme werden bei Intoxikationen ungünstig beeinflusst. Diese negativen Effekte können durch Silymarin verhindert werden, wie u.a. in diesen beiden Studien gezeigt werden konnte:

Hepatitis C

Silymarin, ein Extrakt der Mariendistel, und seine isolierten Flavonolignane haben unlängst zeigen können, dass sie in der Lage sind, eine Hepatitis-C-Infektion zu blockieren, in vitro und in vivo.

Die Studie (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20512985)  versucht die antiviralen Kapazitäten der Mariendistel weiter zu durchleuchten.

Silymarin, als aktive Komponente der Mariendistel, konnte zeigen, dass sein antiviraler Effekt auf einer Blockade des Virus beim Eindringen in die Zelle beruht.

Weitere antivirale Mechanismen von Silymarin sind Blockierungen von viraler RNA- und Proteinbildung und der eigentlichen Virusproduktion in der Zelle. Weitere Mechanismen der viralen Reproduktion und der Einfluss von Silymarin wurden untersucht und beschrieben. Der Schluss der Autoren war, dass die Mariendistel, (bzw. Silymarin als aktiver Komplex der Pflanze) in der Lage ist, die Infektion von Zellen seitens der Hepatitis-C-Viren zu unterbinden, indem Silymarin den Eintritt der Viren in die Zellen verhindert.

Damit hätte die Pflanze einen wichtigen prophylaktischen Wert bei der Behandlung von Hepatitis C. Ein direkter virusabtötender Effekt konnte aber nicht beschrieben werden – aber dafür gibt es ja noch andere Möglichkeiten in der Naturheilkunde.

Silymarin in Kombination mit Chemotherapeutika

Über die Sache mit der Chemotherapie lasse ich mich hier nicht weiter aus. Das habe ich bereits in meinem Grundsatzbeitrag zu diesem „Zeug“ getan: Chemotherapie – Ja oder Nein?

Das bereits nach vorliegenden Daten und dem Wissen der Naturheilkundigen klar war, dass man als Begleitung zu einer Chemotherapie auf jeden Fall die Mariendistel einsetzen sollte, geht die Forschung dem auch endlich mal nach: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20431887

Silymarin als Monosubstanz oder in Kombination mit Chemotherapeutika wurde auch als mögliche Krebstherapie untersucht. Besondere Bedeutung kommt der Substanz zu, wenn es um Tumore geht, die sich als therapieresistent gezeigt haben.

Bislang sind Vorbehandlungen mit Silymarin nicht genügend untersucht worden. Von daher versucht diese Studie zu erörtern, ob ein kombinierter Einsatz von Silymarin und Chemotherapeutika synergistische Effekte zeitigt.

Ein weiterer Augenmerk liegt auf der Dosierungsfrage bei Tumorzellen, die gegen eine Vielfalt von Medikamenten resistent sind und solche, die auf eine Standardtherapie reagieren.

Die Studie wurde mit Dickdarmkrebszellen durchgeführt, die resistent waren gegenüber einer Reihe von Chemotherapeutika. Als Chemotherapeutika wurden Doxorubicin und Paclitaxel in Kombination mit einem Silymarin-Extrakt benutzt. Die Effektivität der Behandlung zeigte sich in der gesteigerten Aufnahme der Substanzen in die Zellen und der Veränderungen im Zellzyklus.

Als Ergebnis zeigte sich, dass Silymarin einen ähnlich ausgeprägten antiproliferativen Effekt zeigte bei beiden Tumorarten.

Vorbehandlungen mit Silymarin in niedriger Konzentration zeigte synergetische Effekte mit Doxorubicin. Höhere Konzentrationen von Silymarin zeigten additive Effekt bei gleichzeitiger Doxorubicin- und Paclitaxel-Gabe bei beiden Tumorarten. Die Schlussfolgerung der Autoren war, dass Silymarin bei Darmkrebs, sowohl bei therapierbaren als auch bei therapieresistenten Tumorzellen, wirksam ist. Die hierfür erforderlichen Dosierungen waren relativ hoch, aber durchaus praktikabel.

Da Silymarin praktisch untoxisch ist, empfehlen sich zwei Vorbehandlungen mit einmal niedrig dosiertem und beim zweiten Mal hoch dosiertem Silymarin als eine wertvolle Kombinationstherapie. Warum das nicht als Standard durchgeführt wird und / oder weitere Untersuchungen dazu durchgeführt werden? Dreimal dürfen Sie raten! Schauen Sie sich einfach mal den Beitrag zum Pharmakartell an… Dabei stecken wir Milliarden in die Krebsforschung! Da frage ich mich (mal wieder): Wo sind die Ergebnisse?

Wirkungen auf das Gehirn: Stressresistenz

Und jetzt noch eine hochinteressante Sache für unsere „stressgeplagte“ Gesellschaft: Eine koreanische Studie dokumentiert die Wirkung von Silibinin auf die Neuroplastizität des Säugerhirns.

Dafür setzten die Wissenschaftler Mäuse dauerndem aber unregelmäßigem Stress aus. Dieser „chronic unpredictable mild stress“ (CUMS) beeinflusste die Tiere über einen Zeitraum von 5 Wochen, woraufhin die Tiere für 3 Wochen 3 verschiedene Dosierungen Silibinin erhielten (100 mg/kg, 200 mg/kg und 400 mg/kg).

Die Unterschiede zwischen den Gruppen wurden im Hinblick auf Verhaltensmuster untersucht (Aktivität, Immobilität), die mit Depressionen assoziiert werden können. Zudem bestimmten die Forscher die Konzentrationen des Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF), von Serotonin und Noradrenalin im präfrontalen Cortex und im Hippocampus der CUMS-Mäuse sowie den Tieren der Kontrollgruppe.

Die Ergebnisse weisen deutlich darf hin, dass die Mäuse mit steigender Dosierung von Silibinin stressresistenter werden. Mit dieser Wirkung sinkt die Wahrscheinlichkeit von Depressionen.

Wenn diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, dann wären das exzellente Nachrichten…

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Tauchen Sie mit mir in die Welt von Tribulus terrestris ein, einer Pflanze, die als Wundermittel für Potenz und Muskelaufbau gehandelt wird. Gemeinsam werden wir die Fakten von den Versprechungen trennen, wissenschaftliche Studien kritisch betrachten und die potenziellen Risiken dieser verlockenden Pflanze erkunden.

Erfahren Sie, ob Tribulus terrestris wirklich der Schlüssel zu natürlicher Anabolika-Wirkung darstellt, oder eher mit Vorsicht zu genießen ist.

Was ist Tribulus terrestris?

Tribulus terrestris bezeichnet eine Pflanzenart, die vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten zu Hause ist. Bekannt wurde sie, weil sie die Potenz steigern und beim Muskelaufbau helfen soll. Doch was ist wirklich dran an dieser „Wunderpflanze“?

Die unter den Namen Erdburzeldorn, Erdstachelnuss oder Dreispitz bekannten Pflanzen enthalten den als Tribulus Tterrestris (oder Tribosteron) bekannten Wirkstoff. Wirkstoff, den vor allem Bodybuilder gerne nutzen, weil er angeblich nebenwirkungsfreien Muskelaufbau verspricht.

Chemisch ist es eine steroidähnliche Verbindung (Saponine), welche zu den Phytosterinen gehört. Saponine kommen ebenfalls in Hülsenfrüchten vor. Untersuchungen haben ergeben, dass entgegen der Werbung Tribulus terrestris keine chemische Vorstufe des Testosterons ist.

Ihr medizinisch bewiesener Nutzen bei Männern ist die Behandlung der Vergrößerung der Prostata, dagegen regt es bei Frauen die Follikelbildung der Eierstöcke an. In der chinesischen Medizin wird das Mittel gegen Magenkrämpfe und gegen Entzündungen der Mundschleimhaut eingesetzt.

In der Sportlerernährung wird Tribulus terrestris als natürliches Anabolikum ohne Nebenwirkungen angepriesen – leider ist diese Information so in keinster Weise haltbar.

Richtig ist, dass Tribulus terrestris die Produktion des hypophysären luteinisierenden Hormones (LH; UCSH) anregt. Diese Hormone regen wiederum die körpereigene Produktion von Testosteron an, und dies führt zur Steigerung des Testosteronspiegels im Blut.

Die Schlussfolgerung, dadurch würde auch gleichzeitig der Muskelaufbau angeregt, ist so jedoch nicht ganz richtig. Die einzige Gemeinsamkeit, die Tribulus terrestris mit Anabolika besitzt: Beides führt zu einem positiven Dopingtest. Bisher steht Tribulus terrestris zwar nicht auf der Liste der verbotenen Stoffe, aber nur deshalb, weil es – Achtung! – nicht wissenschaftlich bewiesen ist, dass der Pflanzenextrakt tatsächlich den Testosteronspiegel erhöht.

Nebenwirkungen

Neben der zweifelhaften Wirkung gibt es aber noch weitere Gründe, Tribulus terrestris lieber nicht zum Muskelaufbau zu verwenden, schon gar nicht dauerhaft: Medizinisch gibt es keinerlei Studien über die Langzeitwirkung des Wirkstoffs von Tribulus terrestris, weder bei Menschen noch bei Tieren. Bei Tieren, die über längere Zeit eine hohe Dosis der Pflanze als Nahrung zu sich nahmen, werden Vergiftungserscheinungen beschrieben.

Einige Nebenwirkungen sind allerdings bekannt. Es kann nach der Einnahme zu Magenproblemen oder Darmproblemen sowie zu Lichtempfindlichkeit und Anzeichen einer Gelbsucht kommen. Im Tierversuch wurden auch Lähmungen beobachtet.

Die Anregung der Testosteronproduktion hat allerdings einen anderen Nebeneffekt: Es steigert die Spermienproduktion. Die Wirkung als Potenzhilfe (wie bei Maca) scheint also gesichert.

Das Tribulus terrestris wird oft als Nahrungsergänzung in verschiedenen Formen vertrieben, Kapseln sind die gängigste Form. Die Hersteller bieten es unter Namen wie Testo Stack2, Tribulus Pro oder Testalon zum Kauf an. Die Preise schwanken sehr stark, auch die Einnahmeempfehlungen unterscheiden sich.

Meistens werden ein bis drei Kapseln pro Tag empfohlen, nach der Einnahme von maximal 12 Wochen sollten unbedingt sechs Wochen Pause eingehalten werden. Kinder und Jugendliche sowie schwangere und stillende Frauen sollten auf jeden Fall die Finger von Tribulus terrestris lassen. Diabetiker sollten in jedem Fall vor der Einnahme mit ihrem Arzt sprechen.

Studien zur Steigerung der Sexualfunktion durch Tribulus terrestris

Im Folgenden möchte ich zwei Studien anführen, die ich im Zusammenhang mit Tribulus Terrestris für interessant halte:

The influence of the Tribulus terrestris extract on the parameters of the functional preparedness and athletes’ organism homeostasis 

In dieser Untersuchung wurde der Einfluss von Tribulus-terrestris-Extrakt auf die Homöostase von Athleten untersucht. Dazu wurde ein handelsübliches Nahrungsergänzungsmittel (Tribulus, Optimum Nutrition, USA) verwendet.

Es zeigte sich bei einer täglichen Dosierung von 3 mal 1 Kapsel für den Zeitraum von 20 Tagen ein positiver Effekt auf die Körperkraft der Athleten in verschiedenen energieproduzierenden Zonen: Anaerobe Muskelkraft und anaerobes glykolytisches Potenzial zeigten eine verlässliche, statistisch signifikante Erhöhung.

Nach dem 20-tägigen Verzehr von Tribulus terrestris zeigte sich kein wesentlicher Effekt auf Erythrozyten-, Hämoglobin- und Thrombozyten-Indizes. Während der experimentellen Phase zeigten erhöhte Prozentwerte bei Granulozyten und erniedrigte Prozentwerte bei Leukozyten einen negativen Effekt dieses Nahrungsergänzungsmittels.

Die Creatinkinase-Konzentrationen im Blut der Athleten waren signifikant erhöht. Die Menge an Kreatinin allerdings zeigte eine Tendenz zum Abfall während des 20-tägigen Beobachtungszeitraums, in dem das Nahrungsergänzungsmittel eingenommen wurde. Abnahmetendenzen von Harnstoff, Cholesterin und Bilirubin wurden ebenso beobachtet.

Die Konzentrationen von Testosteron im Blut erhöhten sich statistisch signifikant während der ersten zehn Tage des Beobachtungszeitraums. Während der zweiten Hälfte allerdings wurden keine weiteren Erhöhungen beobachtet.

Meine Anmerkung zu dieser Studie: Diese „Studie“ macht leider keine Angaben, wie viele Athleten teilgenommen haben. Auch wäre es sehr hilfreich zu wissen, um welche Art von Athleten es sich gehandelt hat. Schach zählt ja auch inzwischen zum Sport und damit wäre jeder Schachspieler ein Athlet.

Aber die körperlichen Voraussetzungen bzw. Unterschiede für zum Beispiel Schach und Gewichtheben sind für jedermann schnell nachzuvollziehen. Auch Alter, Grundgesundheit und viele weitere Faktoren spielen eine große Rolle, werden hier aber nicht erwähnt.

Von daher bleibt der Aussagewert dieser Arbeit relativ begrenzt. Interessant ist nur, dass nach einer 10-tägigen Einnahme von Tribulus terrestris eine Erhöhung des Testosterons beobachtet wurde. Allerdings bleiben uns die Autoren eine Einschätzung schuldig, ob diese Erhöhung nicht nur signifikant war, sondern auch von physiologischem bzw. sporttherapeutischem Interesse.

Außerdem gibt es keine Aussagen zu placebokontrollierten Vergleichsgruppen. Von daher muss man den Autoren einfach nur glauben, dass ihre Beobachtungen statistisch signifikant waren. Alles in Allem: Es gibt deutlich bessere Studien als diese.

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Ziel: Diese Studie wurde durchgeführt, um die Effekte von Tribulus-Extrakt auf freies Serum-Testosteron in männlichen Ratten zu prüfen.

Material und Methoden: Das freie Serum-Testosteron wurde bei den männlichen Ratten gemessen, die mit verschiedenen Alkoholextrakten von Tribulus behandelt worden waren. Verwendet wurden Extrakte aus dem oberirdischen Teil der Pflanze ohne Früchte, von Früchten und deren Fraktionen.

Resultate: Die Tribulus-Extrakte zeigten einen signifikanten Anstieg von freiem Serum Testosteron, verglichen mit einer Kontrollgruppe, p < 0,05. Statistische Vergleiche aller Gruppen zeigten, dass das maximale Niveau in Gruppen beobachtet werden konnte, die mit Chloroform- und Äthanolextrakten aus den Früchten versorgt worden waren. Schlussfolgerung:

Tribulus-Extrakt scheint Eigenschaften eines Aphrodisiakums zu besitzen, vermutlich aufgrund der Androgene erhöhenden Eigenschaften.

Meine Anmerkung zu dieser Studie: Auch hier sind Erhöhungen von Testosteronspiegeln beobachtet worden, allerdings bei männlichen Ratten. Die Schlussfolgerung allerdings halte ich für äußerst gewagt. Eine Testosteronerhöhung ist nicht gleichzeitig mit einer erhöhten Libido gleichzusetzen.

Andere Studien mit einem verschwindend kleinen Probandenaufkommen erzielten zum Teil widersprüchliche Ergebnisse, wie zum Beispiel:

Dies war allerdings zu erwarten, denn ohne eine ausreichend große Probandenzahl sind die Studien praktisch ohne Aussagewert. Es mögen auch marketingtechnische Einflüsse eine Rolle gespielt haben, die eine Studie initiiert haben wollten, um ein zusätzliches Werbemittel zur Verfügung zu haben.

Zumindest werde ich diesen Eindruck nicht los bei der „Schlunzigkeit“, mit der diese Studien durchgeführt worden sind. Sie stellen in gewissem Sinn ein Spiegelbild der pharmazeutischen Studien dar, die allerdings „gezinkte“ Studien und deren Ergebnisse besser zu tarnen verstehen.

Eine indische Studie will eine Verbesserung der Spermienqualität sowie eine Steigerung der sexuellen Gesundheit festgestellt haben. Jedoch zeigte die Auswertung, dass das Placebo in beiden Kriterien eine Verbesserung um fast 71 % in den angewendeten Scores bewirkte.

Das Gokshura-Granulat (Tribulus terrestris) kam auf eine Verbesserung um 78 %. Ob diese Ergebnisse signifikant sind, ist höchst fraglich: Clinical study of Tribulus terrestris Linn. in Oligozoospermia: A double blind study

Ein Versuch an Gewebe vom Schwellkörper des Kaninchens ergab eine Erhöhung des intrakavernösen Drucks durch einen Tribulus-terrestris-Extrakt. Der Effekt war dosisabhängig, ebenso wie die Erhöhung der Konzentration des Botenstoffs cAMP (cyclic Adenosine monophosphat).

Ob die Wirkung auf isoliertes Kaninchengewebe auch der am lebenden Menschen entspricht, bleibt zweifelhaft: Effects and Mechanism of Action of a Tribulus terrestris Extract on Penile Erection

Eine Studie an Ratten, die ein Tribulus-Präparat erhielten, reklamiert ein gesteigertes Sexualverhalten, höhere Testosteron-Spiegel sowie eine höhere Spermienzahl der Tiere. Die Autoren folgern daraus schlicht und einfach, dies bestätige die traditionelle Wirkung von Tribulus beim Menschen: Evaluation of the aphrodisiac activity of Tribulus terrestris Linn. in sexually sluggish male albino rats

In einer Studie an 70 Männern verglichen Forscher die Wirkung des Tribulus-Präparates Tradamixina mit der des Medikamentes Tadalafil. Nach 60 Tagen stellten die Wissenschaftler fest, dass Tradamixina dem Tadalafil ebenbürtig zu sein scheint: Sexual asthenia: Tradamixina versus Tadalafil 5 mg daily

Eine ähnliche Studie an 100 Männern über 60 mit erektiler Dysfunktion ergab hingegen keine signifikanten Unterschiede zwischen Placebo und Tribulus. Dies betraf sowohl die erektile Dyfunktion als auch den Testosteron-Spiegel: Tribulus terrestris versus placebo in the treatment of erectile dysfunction: A prospective, randomized, double blind study

Studien zur Linderung von Harnwegsbeschwerden

In einer Studie bekamen 19 Männer ein pflanzliches Kombi-Präparat mit Tribulus und 21 das Prostata-Medikament Tamsulosin. Das pflanzliche Mittel konnte die Symptome der Benignen Prostata-Hyperplasie (BPH) lindern. Leider ist die Studie wegen der geringen Teilnehmerzahl nur begrenzt aussagefähig:

Eine andere, ähnliche Studie wurde zurückgezogen. Die Gründe dafür konnte ich nicht ermitteln:

Eine japanische Studie an Zellen vom Prostasta-Krebs zeigt die Wirkung von Terrestrosin D: Der  Wirkstoff aus Tribulus terrestris kann unter Labor-Bedingungen an Gewebekulturen das Zellwachstum hemmen und den Zelltod (Apoptose) auslösen. Ob das im lebenden Organismus auch funktioniert, muss vorerst offen bleiben:

Eine Studie über Eierstock-Zysten

Diese Arbeit untersucht in einem Versuch an Ratten die Wirkung von Tribulus-terrestris-Extrakt beim Polyzystischen Ovar-Syndrom (PCOS). Bei den Tieren der Verum-Gruppen (niedrig/hoch dosiert) konnte im Vergleich zur Placebo-Gruppe die Zahl der Eierstockzysten reduziert werden. Es ist natürlich so, dass Tierversuche bestenfalls Anregungen geben können, wie die Wirkung beim Menschen aussehen könnte:

Kann Tribulus terrestris vor Cadmium-Vergiftungen schützen?

Zwei Studien befassen  sich mit der Wirkung von Tribulus-Extrakten bei Ratten, die mit Cadmium vergiftet wurden. Eine Arbeit an nur 40 Tieren spricht von einer Schutzwirkung des Tribulus-Extraktes auf die Hoden im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Ein Tierversuch mit einer so begrenzten Zahl an Tieren ist freilich wenig evident und schon gar nicht auf den Menschen übertragbar:

Ebenfalls an Ratten testeten Forscher den Effekt von Tribulus-Extrakt auf Leber und Nieren, die mit Cadmium intoxikiert worden waren. Anhand von Blutwerten (Gesamtprotein, Albumin, Alanin-Transaminase, Harnstoff, Kreatinin) sowie histologischen Befunden konnte die angenommene Wirkung im Rahmen des Versuchs betätigt werden. In der Verum-Gruppe litten die Tiere weniger an Organ-Schäden und wiesen eine geringere Cadmium-Kontamination auf. Wie viele Versuchstiere hier herangezogen wurden, ist im verfügbaren Abstract nicht ersichtlich:

Weitere Studien über Wirkungen von Tribulus terrestris

Eine Studie an isolierten Zellen liefert Hinweise darauf, dass Proteine aus Tribulus terrestris gegen Nierensteine helfen könnten. Daraus kann aber höchstens ein neuer Forschungsansatz entwickelt werden. Eine konkrete Heilwirkung ist daraus zunächst nicht abzuleiten: A novel antilithiatic protein from Tribulus terrestris having cytoprotective potency

Eine Studie an Ratten soll eine antidepressive Wirkung des Tribulus-terrestris-Extraktes zeigen. Dabei wurden 30 Ratten in 6 Gruppen geteilt, die verschiedene Dosierungen des Antidepressivas Fluoxetin und eines Saponins aus Tribulus terrestris (TTS) erhielten.

Anhand des Verhaltens und der Hormonwerte (Corticotropin-Releasing-Faktor, CRF; Adrenocorticotropisches Hormon, ACTH; Cortisol, CORT) stellten die Forscher fest, dass TTS die Tiere gegen Stress-Faktoren widerstandsfähiger machte. Nur 30 Tiere in 6 Gruppen aufzugliedern und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, erscheint natürlich gewagt:

An menschlichen Hautzellen (Keratinozyten, NHEK) testeten Wissenschaftler die Wirkung von TTS bei ultravioletter Strahlung (UVB), die als krebserregend gilt. TTS konnte bei gesunden Zellen den Zelltod durch die Strahlung unwahrscheinlicher machen.

Bei entarteten Zellen beeinflusste TTS die Regulation des programmierten Zelltods (Apoptose). Inwieweit dies Therapiemöglichkeiten bei Hautkrebs eröffnet, muss auch hier leider bis auf Weiteres offen bleiben:

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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde im Januar 2021 erstellt und letztmalig am 14.05.2024 aktualisiert.