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Das Schüssler-Salz Nr. 27 ist Kalium bichromicum (Kaliumdichromat, chemisch: K2-Cr2-O7), also eine Verbindung aus Kalium, Chrom und Sauerstoff, nicht wirklich ein typisches Salz, das bei der Neutralisation von Säure und Lauge entsteht, sondern eher ein Metalloxid, was man im Fall von Eisen auch gern als “Rost” bezeichnet.

In der Biochemie des Dr. Schüssler ist Kalium bichromicum das letzte Ergänzungsmittel im wahrsten Sinne des Wortes, denn es wurde tatsächlich erst nach dem Tod des Begründers der biochemischen Heiltheorie (1898) als Schüsslersalz “nominiert”. Heilpraktiker empfehlen seine Einnahme z. B. bei Übergewicht, Bluthochdruck, bei gestörter Glukosetoleranz oder erhöhten Blutfettwerten. Zur Vorbeugung gegen einen möglichen Chrommangel greifen oft auch Spitzensportler zum Schüssler-Salz Nr. 27.

Diabetes mellitus (Typ 2) entsteht z. B. infolgedessen, dass die Körperzellen nicht mehr in ausreichendem Maße auf die blutzuckersenkende Wirkung des Hormons Insulin reagieren können. Damit wird die Aufnahme von Glukose (Blutzucker) durch die Zellwände nachhaltig gestört. Kalium bichromicum greift an dieser Stelle regulierend ein, wobei es aber meistens noch kombiniert wird mit anderen passenden Schüssler-Salzen, um deren Gesamtwirkung zu steigern.

Arteriosklerose (Arterienverkalkung) kann sich bei zu hohen Cholesterinwerten entwickeln. Da Kalium bichromicum auch regulierend in den Cholesterinstoffwechsel eingreift, wird es bei entsprechender Diagnose gern in die Gesamttherapie mit einbezogen.

Das Sättigungsgefühl wird z. T. auch über den Chromgehalt gesteuert. Daher können auch die Nahrungsaufnahme, der Eisenhaushalt und damit Übergewicht und Bluthochdruck mithilfe von Kaliumdichromat positiv beeinflusst werden.

Die Wirkungen von Kalium bichromicum

Allgemein lässt sich feststellen, dass Kalium bichromicum mehrere regulierende Wirkungen bietet, das betrifft vor allem die Stoffwechselprozesse mit Blick auf die Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße und Purine. In der Folge wirkt sich Kaliumdichromat stärkend aus auf das Gefäßsystem und damit auf den gesamten Organismus.

Das Ergänzungssalz Kalium bichromicum hilft der Leber dabei, den Cholesterinspiegel zu regulieren. Es trägt dazu bei, die körpereigene Cholesterinproduktion etwas zu reduzieren, daher ist seine Einnahme sinnvoll bei erhöhten Blutfettwerten. Die positive Wirkung des Salzes dehnt sich auch auf den Fettstoffwechsel aus, denn es unterstützt die Umwandlung von gespeichertem Körperfett in Muskelzellen, was allerdings ganz ohne Sport und Training nicht funktioniert.

Diese Eigenschaft im Verein mit einem stärkeren und früher einsetzenden Sättigungsgefühl macht das Schüssler-Salz Nr. 27 sehr erfolgreich im Einsatz gegen das Übergewicht. In Kombination mit dem Schüssler-Salz Nr. 4 wird Kalium bichromicum auch zur Ausheilung von Schleimhautentzündungen eingesetzt. Hierüber lässt sich eine Brücke spannen zum Verständnis dafür, wie die Chromverbindung eine positive Wirkung bei der Arteriosklerose entfalten kann. Der regulierende Eingriff des Salzes bei der Verwertung der Kohlenhydrate lässt es sinnvoll erscheinen, die Behandlung von Diabetes durch flankierende Kalium bichromicum Gaben zu unterstützen.

Anzeichen eines Mangels an Kalium bichromicum

Für den erfahrenen Heilpraktiker sind die folgenden Körpermerkmale ein erstes Indiz für einen möglichen Chrommangel:

  • ein bleiches Gesicht,
  • kleine senkrechte Wülstchen am Rand des Oberlides,
  • die Hautfarbe tendiert in Richtung weißlich-grau,
  • ein Hang zur Fettleibigkeit, ggf. mit Doppelkinn
  • ausgeprägte Geruchsempfindlichkeit.

Dazu gibt es auch typische Persönlichkeitsmerkmale des “Kalium bichromicum Menschen”, denn er gehört zu den “Schwarz-Weiß-Denkern”. Eine klare tägliche Routine bei ausgeprägtem Pflichtgefühl sind ebenfalls seine Kennzeichen (muss ja nicht immer schlecht sein). Außerdem ist er ein Bewegungsmuffel, und er ist rechthaberisch, streitsüchtig und sehr formal-bürokratisch. Wie oben erwähnt hat er einen empfindsamen Geruchssinn und neigt auch gern mal zur Hypochondrie bis hin zu wahnhaftem Verhalten. Und das alles geht etwas auf Kosten seiner Libido.

Dr. Schüssler erklärt diese charakterlichen Zusammenhänge so: Wer über längere Zeitstrecken überfordert ist, dies aber nicht zur Kenntnis nehmen will und seinen Erschöpfungszustand verharmlost, verbraucht über alle Maßen sein Kalium bichromicum, das der Körper bis zu einem gewissen Grad in der Leber, aber auch in den Nieren, der Milz und in den Lungen speichern kann. Daher wird der Therapeut in diesen Fällen neben der Verabreichung des Schüsslersalzes Nr. 27 auch mental zu einem deutlich maßvolleren Umgang mit den eigenen Ressourcen raten.

Typische Symptome und Erkrankungen bei Chrommangel

Gemäß der Heilkunde des Dr. Schüssler kann ein Mangel an Kaliumdichromat verschiedene Symptome bzw. Erkrankungen auslösen:

  • Akne,
  • Beschwerden im weiblichen Genitalbereich,
  • Dauerstress,
  • Diabetes mellitus, Typ 2,
  • erhöhte Blutfettwerte,
  • gestörte Glukosetoleranz,
  • Schleimhautkatarrh, Schleimabsonderungen,
  • Übergewicht.

Die Heilkunde von Dr. Schüssler ist eine unterstützende Therapie, sie ersetzt auf keinen Fall eine erforderliche ärztliche, d. h. schulmedizinische Behandlung.

Erkrankungen mit empfohlener Einnahme von Kalium bichromicum

  • Adipositas
  • Anämie
  • Arterio-Sklerose
  • Blutarmut
  • Blutgeschwür
  • Blutverlust
  • Bronchitis
  • Brustknoten
  • Diabetes
  • Druckgeschwür
  • erhöhter Cholesterinspiegel
  • Erkältung, Schnupfen, Laufnase
  • Fäulnis
  • Fettsucht, Übergewicht
  • Gangunsicherheit, schwankender Gang
  • Geschwüre
  • graue Haare (zu früh einsetzend)
  • Halsentzündung, Halsschmerzen
  • Hilflosigkeit, Verwirrtheit
  • Migräne und Übelkeit
  • Nebenhöhlenentzündung
  • schnelle Erregbarkeit, Wut, Ärgerlichkeit, Selbstvorwürfe
  • übermäßige Empfindsamkeit

Innerliche Anwendung und Dosierung von Kalium bichromicum

In der Regel wird Kalium bichromicum in Tablettenform in der zwölften Potenzierung (D12) verabreicht. Die Dosierung erfolgt in Abhängigkeit von der Intensität der Beschwerden, oftmals werden 3 bis 6 Tabletten (D6 oder D12) pro Tag eingenommen. Bei akuten Beschwerden kann man z. B. alle 15 Minuten eine Tablette einnehmen, wenn eine Besserung eintritt, schraubt man die Dosierung auf ein eher normales Maß zurück.

Dabei trinkt man mit den Tabletten auch viel Wasser, die Tabletten können auch in Wasser aufgelöst werden. Viele der oben gelisteten Erkrankungen entwickeln sich über Jahre oftmals durch ungesunde Lebensweisen. Eine Faustregel besagt: Je länger sich eine Krankheit entwickelt hat, desto länger zieht sich auch ihre Behandlung hin. Daher handelt es sich auch bei der Einnahme von Kalium bichromicum sehr oft um längerfristige Therapien.

Kombinationen mit anderen Schüssler-Salzen

Auch wer intensiv Sport betreibt, hat einen erhöhten Chromverbrauch und sollte sich das Schüsslersalz Nr. 27 daher regelmäßig zuführen. Überdies kann es noch gut kombiniert werden mit den Schüssler-Salzen Nr. 6 – Kalium sulfuricum (gegen Muskelkater), Nr. 7 – Magnesium phosphoricum (befördert die Muskelregeneration) und Nr. 9 – Natrium phosphoricum (gegen Muskelübersäuerung).

Bei Katarrhen, die z. T. mit schleimigen Absonderungen einhergehen, raten Heilpraktiker oftmals zur Kombination mit den Schüsslersalzen Nr. 4 – Kaliumchlorid und Nr. 8 – Natriumchlorid (Kochsalz).

Bei Beschwerden im Genitalbereich erhalten Frauen oft eine Kombination mit den Schüsslersalzen Nr. 13 – Kalium arsenicosum und (optional) Nr. 25 – Aurum chloratum natronatum.

Bei chronischen Vereiterungen oder Geschwüren auf der Haut wird Kalium bichromicum gern mit dem Schüsslersalz Nr. 12 – Calcium sulfuricum kombiniert.

Anwendungshinweise bei Schwangerschaft und für Kinder

Die Einnahme von Kalium bichromicum ist geradezu prädestiniert bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden, beispielsweise bei Appetitlosigkeit und Übelkeit, Geschmacksirritationen oder Geruchsüberempfindlichkeit.

Bei Kindern wird Kaliumdichromat eher selten verabreicht, ein Anwendungsgebiet bezieht sich auf die Mittelohrentzündung, ein anderes auf kindliche Verhaltensweisen, denen man etwas entgegenstellen möchte. Ein typisches Beispiel sind Kinder, die an bestimmten Gewohnheiten zu sehr hängen, denen es zu schwer fällt, Veränderungen zu akzeptieren.

Nebenwirkungen

In normaler, niedriger Dosierung können die Tabletten ggf. auch über sehr lange Zeiträume eingenommen werden, Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.05.2015 aktualisiert.

Die Arteriosklerose wird landläufig auch als „Gefäßverkalkung“ bezeichnet. Warum diese Arteriosklersose überhaupt entsteht, dazu gibt es verschiedene Theorien.

Die gängigste Theorie besagt immer noch, dass es das „böse“ Cholesterin sei, welches für die Verkalkung der Gefäße verantwortlich sei.

Diese Theorie war schon immer ziemlich unlogisch.  Nach neuerer Forschung zeigen sich ganz andere Theorien als stimmig, die ich u.a in folgenden Beiträgen darlege:

Arterienverkalkung: Die Arteriosklerose und das Märchen von den Fetten

Wenig bekannte Ursachen für Arteriosklerose: Cholesterin, Lipoprotein a und Homocystein

Arteriosklerose – die Arterienverkalkung: Ursachen und Erklärungen

Viele Menschen glauben immer noch, dass die Reduktion von Fetten am wichtigsten ist, weil sie angeblich alle „böse“ sind. Doch immer mehr stellen sich Kohlenhydrate, besonders Zucker, als das weitaus größere Risiko für das Gefäßsystem heraus.

Daher ist heute beispielsweise die ketogene Diät im Trend. Diese Ernährung lässt Zucker und Stärke außen vor. „Ketgogen“ heißt die spezielle Kost deswegen, weil unter diesen Bedingungen Keto-Verbindungen im Stoffwechsel entstehen.

Auch beim Fasten beginnt der Organismus aufgrund des Kohlenhydrat-Mangels verstärkt Fett zu verbrennen, wobei die „Ketokörper“ gebildet werden. Bisher hielten sie viele nur für eine lästige Begleiterscheinung des Heilfastens und der ketogenen Diät, weil sie einen süßlich-säuerlichen Atem hervorrufen.

US-amerikanische Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass gerade diese Stoffe zur Regeneration des Gefäßsystems beitragen. Die Wissenschaftler um Dr. Ming-Hui Zou wiesen diesen Effekt für ß-Hydroxybutyrat bei Mäusen nach. Die Keto-Verbindung aktiviert den Gen-Stoffwechsel der Zell-Differenzierung in den Endothelzellen der Gefäßwände.

Dadurch steigt in dem Abschlussgewebe der Venen und Arterien die Anzahl junger und damit gut funktionierender Zellen. Der Mechanismus ist so grundlegender Natur, dass er wohl auch für den Menschen angenommen werden kann. ß-Hydroxybutyrat aktiviert den Okatmer-bindenden Transkriptions-Faktor (Oct4), der in embryonalen Zellen wichtige Funkionen für das Wachstum erfüllt.

Die Reduktion der Kohlenhydrate beim Fasten bremst auf dem Wege der Zellerneuerung die Arteriosklerose oder kann sie sogar teilweise rückgängig machen. Welchen negativen Einfluss Stärke und Zucker auf die Gefäße ausüben, haben Wissenschaftler auch an anderen Stellen gezeigt.

Die Verstoffwechselung von Zucker erzeugt eine Flut freier Radikale, die Gefäßentzündungen auslösen. In die Gefäßwände einwandernde weiße Blutkörperchen verkümmern zu sogenannten „Schaumzellen“, die nur mühsam das Gewebe verlassen können. Sie bleiben schließlich an der Gefäßinnenwand kleben und tragen zur Plaque-Bildung bei.

Am Anfang der verhängnisvollen Entwicklung steht, um es noch einmal zu sagen, ein zu hoher Zucker-Konsum. Das Kohlenhydrat muss daher nach neueren Erkenntnissen für gefährlicher gehalten werden als das oft angeprangerte Fett.

Erstaunlich ist auch eine Parallele zwischen Dr. Zous Studie und Forschungsergebnissen, die sich mit der Darmflora befassen. Bei Untersuchungen an eineiigen Zwillingen zeigte sich, dass die Arteriosklerose umso stärker ausgeprägt ist, je geringer die Artenvielfalt der Darmflora ist.

Insbesondere Bakterien aus der Familie der Ruminococcaceae sollen einen sehr positiven Einfluss auf die Elastizität der Blutgefäße haben. Interessanterweise produzieren genau diese Mikroben Butyrate. Die Wirkung der Verbindungen auf die Arteriosklerose wird in dieser Studie allerdings als entzündungshemmend gedeutet.

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