Es ist erstaunlich wie laut Statistik Allergien, Diabetes und Krebserkrankungen zunehmen, ohne dass man hier einen kausalen Zusammenhang sehen kann.
Es gibt Hypothesen, dass Allergien und der vermehrte Ausstoß von Umweltgiften diese Entwicklung bewirkt hat.
Und es gibt Hypothesen, dass genetisch manipulierte Organismen (=GMO) zu neuen Allergenen und damit zu mehr Allergien beitragen, was von den GMO-Befürwortern energisch bestritten wird.
Ich hatte in meinem Beitrag „Vorsicht Genmais! So ein sch…ädliches Lebensmittel!?“ auf eine Arbeit eines Russischen Wissenschaftlers hingewiesen, der gezeigt hatte, dass genetisch manipuliertes Soja eine Reihe von negativen Effekten bei den Testtieren produzierte (Unfruchtbarkeit, erhöhte Mortalität, geringes Geburtsgewicht), die sich sogar auf die Folgegenerationen hin erstreckten.
Die Originalarbeit ist leider in Russisch (https://oagb.ru/lib.php?txt_id=12292). Daher wird sie von der GMO-Front als unglaubwürdig eingestuft. Es gibt ein paar interessante Beiträge, die diese Studie diskutieren, wie Russia says genetically modified foods are harmful; Russian Government Institute: Infertility in Hamsters from GM Soy und Genetically Modified Soy Linked to Sterility, Infant Mortality in Hamsters.
Es ist noch nicht erwiesen, dass diese Effekte auch bei Menschen in dieser Form auftreten. Aber das Fehlen von Hinweisen dafür heißt noch lange nicht, dass es sie nicht gibt.
Im oben zitierten Genmais-Beitrag von mir diskutierte ich auch die Arbeiten von Prof. Séralini, der in seinen auf Englisch publizierten Arbeiten auf noch viel dramatischere Ergebnisse stieß (Tumorbildung, Veränderungen im Verdauungstrakt etc.), die so ausgeprägt waren, dass eine Vererbung auf die Nachfolgegeneration schon gar nicht mehr möglich war, da die Testtiere (meist Ratten) keine lange Lebenserwartung hatten.
Ein Beitrag der HuffingtonPost (Will Genetically Modified Foods Make You Sick?) aus dem Jahr 2011 zitiert eine Österreichische Arbeit, die bei der Analyse von genetisch verändertem Mais als Futter für die Testtiere zu sehr ähnlichen Ergebnissen gekommen ist.
Wie es beim Menschen aussieht, dazu gibt es (noch) keine Ergebnisse beziehungsweise Untersuchungen. Man geht hier davon aus, dass GMOs sicher sind.
Aber Hypothesen sind halt kein Beweis, obwohl die Biotec-Industrie dies genau so handhabt. In den USA läuft momentan ein „inoffizieller Großversuch“. Denn hier sind genetisch manipulierte Nahrungsmittel zugelassen. Und die Bevölkerung sind die unfreiwilligen „Testkaninchen“.
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Verschiedene Allergien und Genetik
Aber GMOs alleine reichen nicht, um den Anstieg an Allergien weltweit zu erklären. Denn die nehmen auch zu in Regionen, wo es weitestgehend noch GMO-frei zugeht. Hier liegt es dann nahe, an Umwelteinflüsse beziehungsweise -gifte zu denken, die das Ansteigen verursachen. Und wie es aussieht, gibt es sogar genetische Einflüsse, die möglicherweise sogar weitervererbt werden können.
Eine ganz neue Arbeit aus Großbritannien (DNA markers link season of birth, allergy risk) hat erst einmal einen anderen Zusammenhang gefunden: Ob man ein erhöhtes Risiko für Allergien hat hängt von der Jahreszeit ab, in der man geboren wurde. Leute, die im Herbst und Winter geboren wurden, haben ein erhöhtes Risiko (Association of season of birth with DNA methylation and allergic disease)
Die Autoren hatten 367 Probanden im Alter von 18 Jahren untersucht und deren DNA-Proben auf epigenetische Aktivitäten (DNA-Methylierung) getestet. Es ergab sich ein spezifisches Aktivitätsmuster in Abhängigkeit von der Jahreszeit, in der die betreffende Person geboren wurde.
Und dieses Methylierungsmuster, das mit der Geburt oder kurz danach einsetzte, hatte sich bei den Probanden bis zu deren Untersuchung im Alter von nun 18 Jahren erhalten. Als Referenzgruppe diente eine Gruppe von Holländischen Kindern im Alter von 8 Jahren, bei denen die gleichen Muster beobachtet worden waren.
Was diese Studie nicht beantwortet, das ist die Frage, dass es dann Allergie-Gene geben muss, die durch die Methylierung abgeschaltet werden. Aber gibt es die?
Eine Dänische Studie hat genau diese Gene identifiziert (’Allergy genes’ identified). Zur Studie: Meta-analysis of genome-wide association studies identifies ten loci influencing allergic sensitization. Es sind insgesamt 10 Gene, die die Allergie bestimmen. Und alle diese 10 Gene sind bei Asthmatikern und Allergikern zu beobachten, was den Zusammenhang zwischen Asthma und Allergie erklärt. Aber warum sind dann nicht alle Menschen mit diesen spezifischen Veränderungen der Gene in 10 Loci Allergiker beziehungsweise Asthmatiker?
Hier scheinen dann epigenetische Effekte, wie in der Arbeit zuvor beschrieben, das letzte Wort zu sprechen. Oder mit anderen Worten: Ein Mensch mit „Allergie-Genen“ muss nicht allergisch werden, wenn die Methylierung = Abschaltung dieser Gene ordentlich funktioniert. Ist diese Methylierung gestört, dann erst können die Allergie-Gene ihre „Arbeit“ verrichten und der Betroffene hat seine Allergie.
Und was kann diesen Vorgang stören? Hier treten Umwelteinflüsse auf den Plan – oder aber die Geburt im Herbst oder Winter. Denn bei einer Geburt im Frühling und Sommer, wo es die meisten Allergene in der Umwelt gibt, lernt der junge Organismus früh, die Methylierung als Schutzmechanismus zu aktivieren. Bei einer Geburt im Herbst und Winter dagegen fehlt der Reiz, der diesen Mechanismus aktiviert.
Es bliebe zu untersuchen, welchen Einfluss GMOs auf die Fähigkeit des Organismus haben, die Methylierung von Genabschnitten zu beeinflussen. Das Gleiche gilt für die gängigen Umweltgifte, die wir zu ertragen haben, vorausgesetzt dass irgendwelche dubiosen „Grenzwerte“ eingehalten werden.
Quasi als „Nebenprodukt“ sahen die Dänen in ihrer Studie einen fundamentalen Einfluss der allergisch-genetischen Veränderungen auf das Immunsystem. Denn es waren diese genetischen Veränderungen, die auch die Genetik des Immunsystems betreffen. So wie es jetzt ausschaut, können wir Allergien als Immunerkrankung über die gemeinsamen genetischen Grundlagen erklären.
Und aus der Gruppe der 10 Allergie-Gene gibt es 3 Gene, die einen engen Zusammenhang mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung, Typ-1-Diabetes und Sklerose haben. Die Autoren sehen diesen Zusammenhang als eine plausible Erklärung für die Zunahmen an Allergien und Autoimmunerkrankungen gleichermaßen. Denn bislang galt in der Schulmedizin die alte „Weisheit“, dass Allergien das Risiko für Autoimmunerkrankungen eher senken als erhöhen.
Fazit
Allergien und Autoimmunerkrankungen werden immer häufiger, was auch mit genetischen Grundlagen erklärt werden kann. Denn die veränderte genetische Information für Allergie wird von Generation zu Generation weitergegeben. Manifest wird die Allergie allerdings erst dann, wenn die Gene aktiviert werden.
Und hier scheinen umweltbedingte epigenetische Faktoren die Hauptrolle zu spielen ob dies erfolgt. Mit anderen Worten: Wer durch Umweltgifte und GMOs die Methylierung der Allergie-Gene zu verhindern versteht, der wird diese Aktivierung erfolgreich betreiben und die Zahl der Allergiker und Menschen mit Autoimmunerkrankungen so signifikant erhöhen, dass man fast von einer Epidemie reden kann.
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Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.07.2016 aktualisiert.