Die Rheumatoide Arthritis, oft auch einfach nur als „Rheuma“ bezeichnet, entsteht durch ein erkranktes Immunsystem, dessen Auswirkung zu einer sehr schmerzhaften Entzündung der Gelenke führt.
Die eigentliche Ursache der Rheumatoiden Arthritis ist der Schulmedizin unbekannt. Die Schulmedizin hält auch eine Heilung für unmöglich. Durch die Gabe von Medikamenten versucht man, den meist fortschreitenden Verlauf der Krankheit zu verlangsamen und die Symptome zu lindern. Trotzdem haben die Patienten meistens weiterhin unter Schmerzen und einer sich verstärkenden Unbeweglichkeit der Gelenke zu leiden.
Ähnlich wie im Umgang mit anderen chronischen und als unheilbar geltenden Krankheiten greifen deshalb manche Mediziner auf ein ganzheitliches Denken zurück, in dem Sinne, dass sie den menschlichen Körper im Zusammenhang mit seelischen Faktoren betrachten und dementsprechende Behandlungsmethoden heranziehen.
Heilfasten kann eine bedeutende Rolle bei der Heilung sein
Vor dem Hintergrund einer ganzheitlichen Betrachtung chronischer Krankheiten (wie zum Beispiel des Rheumas), spielt das Heilfasten eine besondere Rolle.
Fasten gilt als ein Therapieverfahren, die den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele ansieht. Das Fasten entschlackt und reinigt nicht nur den Körper, es ist auch eine Zeit der Besinnung und Selbstreflektion, die wiederum die körperliche Gesundheit stärken kann. Und genau das zeigen auch Studien, die dazu durchgeführt wurden, wie zum Beispiel: Fasten nach Buchinger bei Arthritis.
Dabei ist das Fasten durchaus ein starker Eingriff in den Stoffwechsel des Körpers. Neben seiner entschlackenden und entgiftenden Wirkung bewirkt es bei allen chronischen Erkrankungen, insbesondere bei der Rheumatoiden Arthritis, einen deutlich regenerativen Effekt. Eine Wissenschaftliche Untersuchung belegt den positiven Effekt einer Kalorien-Reduktion auf die Erkrankung. Bei Patienten besserten sich die Symptome, nachdem sie 54 Tage lang mit der Diät verköstigt wurden.
Im Vergleich zur Kontrollgruppe (ohne Diät) verringerten sich die Erythrozyten-Sedimentations-Rate und der Lansburry-Index. Diese Skala besteht aus abgefragten und ärztlich untersuchten Anzeichen für die Rheumatoide Arthritis (Schmerzen, Beweglichkeit, Abgeschlagenheit, Morgensteifigkeit und Fieber).
Zudem sank die Harn-Konzentration des Pentosidins, ein pathogener Faktor für die Rheumatoide Arthritis. Die Verbindung gehört zu den Advanced Glycation Endproducts (AGE) und bewirkt eine Protein-Vernetzung.
Gerade bei den entzündlichen Rheumaformen stimuliert das Fasten das Immunsystem und hemmt durch seine antiphlogistische (antientzündliche) Wirkung die Entzündungsneigung. Das Fasten entwässert und entstaut zudem den Körper. Das führt zu einer verbesserten Nährstoffversorgung für die bradytrophen, nur spärlich mit Blutgefäßen versehenen Gelenkstrukturen.
Damit die Mikrozirkulation gesteigert wird, sollte der Fastende täglich mindestens 20ml bis 25ml Wasser, Kräutertee ober Gemüsesäfte pro Kilogramm Körpergewicht trinken.
Auch die Senkung der Blutgerinnung, ausgelöst durch eine milde Vitamin-K-Verarmung, trägt zur Verbesserung der Mikrozirkulation bei.
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Das Fasten entfaltet seine reinigende Wirkung vor allem im Bindegewebe und im Fettgewebe und scheidet abgelagerte Stoffwechselendprodukte aus.
Darunter befinden sich auch Abfallprodukte, die mit der Nahrung aufgenommen wurden. Bewusst wird dabei eine negative Stickstoffbilanz angestrebt. So werden überflüssige Eiweiße, die aus einer zu reichhaltigen Ernährung stammen, ebenso abgebaut, wie krankhafte Peptidablagerungen, die bei Immunreaktionen entstehen und eine Mitursache für Entzündungen im Körper darstellen.
Allerdings kann man diese Prozesse erst ab der zweiten Fastenwoche erwarten, so dass gerade bei der Rheumatoiden Arthritis längere Fastenzeiten zu empfehlen sind, bei denen die Nahrungsaufnahme 200-300 Kilokalorien (in Form von Gemüsesuppen und Säften) nicht überschreiten sollte. Es wurde bereits beobachtet, dass der Rheumafaktor unter diesen Umständen erheblich abnimmt.
Obwohl der Eiweißabbau einerseits gewünscht ist, muss andererseits gerade bei oft untergewichtigen Rheumapatienten eine Eiweißsubstitution stattfinden. Die jeweilige Menge der zusätzlichen Eiweißgabe richtet sich nach der körperlichen Konstitution der einzelnen Patienten. Honig, Fruchtsäfte, Butter- oder Sojamilch sind da die geeigneten Mittel.
Neben der Eiweißsubstitution spielt auch die Substitution von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen eine wichtige Rolle, und weiter die Gabe von sogenannten Eikosanoiden.
Das sind Stoffwechselprodukte aus essenziellen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die bei der Rheumatoiden Arthritis von großer Wichtigkeit sind, haben sie doch als eine Art Gewebshormon starken Einfluss auf Cholesterinspiegel, Blutgerinnung, die Gewebeversorgung und das Immunsystem.
Fischöl, Leinsamenöl, auch Sonnenblumenöl und Nachtkerzenöl eignen sich gut für die Substitution von Eikosanoiden. Auch nach dem Fasten sollte man diese Öle weiterhin einnehmen und dabei an reichliche Vitaminaufnahme durch rohkostorientierte Ernährung denken.
Ein Augenmerk hat auch der möglicherweise durch Fasten entstehenden Übersäuerung Azidose zu gelten, die durch den Anstieg von Fettsäuren und Ketosäuren und eine verminderte Ausscheidung von Harnsäure ausgelöst werden kann und dann Gichtsymptome verursacht.
Gerade bei der Rheumatoiden Athritis sollte man daher täglich wenigstens 25ml pro Kilogramm Körpergewicht trinken, um die Funktionstüchtigkeit der Niere zu gewährleisten. Nach dem Fasten sollte man Fleischprodukte (vor allem Hühnerfleisch und Schweinefleisch), sowie raffinierte Kohlenhydrate (Zucker, Weißmehl etc.) meiden.
Normalerweise können während des Fastens bei allen Rheumapatienten die allopathischen, von der Schulmedizin verordneten, antirheumatischen Medikamente abgesetzt werden.
Da die Schleimproduktion des Magens während des Fastens abnimmt, ist es in einigen Fällen sinnvoll, den Magen durch die Gabe von Haferschleim oder Kamillentee zu schützen. Sojamilch kann ich leider hierzu nicht mehr empfehlen.
Das Heilfasten sollte nicht mitten im hektischen Alltag stattfinden und außerdem begleitet werden durch Meditationsübungen und Entspannungstraining, damit der Fastende sich in seinen Körper einfühlen kann und erspürt, wo die in seinem Unterbewusstsein abgelagerten autoaggressiven „Schlacken“ abgebaut werden müssen.
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Beitragsbild: iStock
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 05.07.2017 aktualisiert.