Allergie

Laktoseintoleranz – Lactoseunverträglichkeit: Die Unverträglichkeit von Milchzucker

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Laktose (auch: Milchzucker – ein “Zweifachzucker”) ist ein natürlicher Bestandteil der Milch (zwischen 2 und 7 %) und dient dem menschlichen Organismus als Energielieferant sowie als Helfer bei der Aufnahme von Kalzium.

Daneben findet sich die Laktose in unzähligen Nahrungsmitteln als zugefügter Bestandteil (z.B. Joghurt) und wird als Trägersubstanz für bestimmte Wirkstoffe in Medikamenten genutzt.

Die Laktose wird durch das Enzym Laktase in seine Bestandteile Galaktose (Schleimzucker) und Glukose (Traubenzucker) aufgespalten, die im Anschluss im Darm resorbiert (aufgenommen) werden können.

Kann der Organismus die Laktose nicht verwerten, spricht man von einer Laktoseintoleranz – es handelt sich hier also nicht um eine Allergie im eigentlichen Sinn. Hier liegen entweder ein Enzymmangel oder das vollständige Fehlen von Laktase vor. Der Laktasemangel wird in unterschiedliche Arten unterteilt.

Der erblich bedingte (auch primärer oder natürlicher) Mangel ist die häufigste Form, sie zeigt sich bereits im Säuglingsalter. Der angeborene Enzymmangel (Alaktasie) wird vermehrt im Erwachsenenalter beobachtet und der erworbene (auch sekundäre) Defekt wird durch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (z.B. Morbus Crohn) ausgelöst.

Bei der Intoleranz wird der Milchzucker ungespalten in den Dickdarm transportiert und dort von den Darmbakterien vergärt (abgebaut). Hierbei entstehen Essigsäure, Methan, Wasserstoff und Kohlendioxid, die den pH-Wert in den sauren Bereich (Übersäuerung) verschieben und zu einer Wassereinströmung in den Darm führen.

Die daraus resultierenden Symptome sind sehr unspezifisch und deuten nicht gesichert auf den Enzymmangel hin. Schon kurz nach Aufnahme von laktosehaltigen Speisen oder Getränken kommt es zu kolikartigen Krämpfen, Übelkeit (selten Erbrechen), wässrigen Diarrhoen (Durchfall), Meteorismus (übermäßige Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt) und übel riechenden Blähungen (Flatulenzen). Auch Symptome wie beim Reizdarmsyndrom oder Reflux (Sodbrennen) sind möglich.

Insgesamt fühlt sich der Betroffene abgeschlagen und müde, der vermehrte Flüssigkeitsverlust durch die Durchfälle wirkt sich negativ auf den Kreislauf aus, Schwindel und Ohnmacht drohen. Weniger stark ausgeprägte Formen zeigen sich durch einen grollenden, unruhigen Magen ohne weitere Symptomatik.

Die Laktoseintoleranz weist eine regionale Abhängigkeit auf. Während ca. 15 Prozent aller Bewohner von Industriestaaten an der Unverträglichkeit leiden, zeigt sich der Enzymmangel bei gut 90 Prozent der Asiaten und ca. 70 Prozent der Afroamerikaner. Daneben kommt es auch zu einer altersabhängigen Enzymaktivität, die sich besonders bei Völkern in Nord- und Mitteleuropa bis ins hohe Lebensalter hält, während asiatische Bewohner diese rasch verlieren.

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Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.08.2012 aktualisiert.

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