Bei der kollagenen Kolitis handelt es sich um eine chronische Entzündung der Darmschleimhaut des Dickdarms und des Mastdarms.
Sie zählt (wie die lymphozytäre Kolitis) zu den mikroskopischen Kolitiden, da makroskopisch keine Veränderungen sichtbar sind. Die Inzidenz ist vergleichbar mit der einer Colitis ulcerosa oder eines Morbus Crohn.
Durch eine Verdickung der Bindegewebsschicht zwischen der Schleimhaut des Dickdarms und den weiteren Schichten der Darmwand kommt es zu einer gestörten Resorption lebensnotwendiger Nahrungsbestandteile aus dem Stuhl.
Physiologisch ist die Darmwand sehr dünn und somit gut permeabel für Elektrolyte, Wasser und weitere Stoffe. Durch die Verdickung ist dieser Prozess kaum möglich, so dass Mangelerscheinungen die Folge sein können.
Die Ursache für den Kollagenzuwachs ist bis heute noch nicht geklärt. Man geht davon aus, dass es sich zum einen um eine Reaktion auf toxische Einflüsse (z.B. infolge einer Autoimmunerkrankung) handelt, welche die Darmwand angreifen. Als weitere Entstehungsmöglichkeit wird ein Bakterien- oder Virenbefall diskutiert.
Leitsymptom der kollagenen Kolitis ist ein wässriger, schlecht zu kontrollierender Durchfall (Diarrhoe), der bei ausgeprägten Formen sehr häufig pro Tag auftritt. Da die Resorption im Darm gestört ist, kann kaum Wasser entzogen werden, welches somit im Darm verbleibt und den Stuhl so flüssig macht. Daneben zeigen sich Koliken, Übelkeit (teilweise mit Erbrechen), Schweißausbrüche, Abgeschlagenheit und allgemeine Schwäche. Im Verlauf kommt es durch den hohen Wasserverlust zu einer Gewebeaustrocknung, reduzierter und konzentrierter Harnausscheidung sowie einer Verschiebung im Elektrolythaushalt (Gefahr eines Schocks). Unbehandelt führt die Resorptionsstörung auch zu einem Gewichtsverlust, Organschäden drohen.
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