Kohlsuppe ist nicht nur ein schmackhafter Eintopf aus Omas Küche. In den 1970er Jahren avancierte das einfache Gericht zu Hollywoods “Magic Soup”, mit der Stars und Sternchen ihren Fettpölsterchen den Krieg erklärten.
Schnell schwappte die Welle angepeitscht durch die Boulevard-Presse nach Europa. Die Diät ist durch entsprechende Produkt-Vermarkung bis heute aktuell.
Die ursprüngliche Version sieht morgens, mittags, abends nur Kohlsuppe vor, während upgedatete Varianten an bestimmten Tagen auch anderes Gemüse, Obst, Fleisch oder Joghurt erlaubt.
Die Kohlsuppe ist entweder selbst hergestellt (Rezepte dazu finden sich in Büchern und im Internet) oder wird von verschiedenen Herstellern in Supermärkten und im Direktversand in Dosen oder als Instant-Pulver vertrieben.
Die Idee dahinter: Die Kohlsuppe führt dem Körper weniger Kalorien, also Energie zu, als der Körper pro Tag benötigt (Grund- bzw. Leistungsumsatz). Auf diese Weise sollen die körpereigenen Reserven angezapft werden und der Diätende seine Pfunde verlieren.
Andere Behauptungen, Weißkohl verbrauche bei der Verdauung mehr Kalorien als er liefere, sind allerdings aus der Luft gegriffen. Abgeleitet ist diese Annahme wahrscheinlich aus der verdauungsanregenden Wirkung des Weißkohls. Dies hat zwar Blähungen zur Folge, ist für den Körper aber kein energetischer Kraftakt.
Ebenso wenig ist nachweisbar, dass Weißkohl durch bestimmte Inhaltsstoffe die Verbrennung von Fett ankurbelt. Trotzdem tauchten auf dem Diät-Markt in den letzten Jahren sogar Kohlsuppen-Kapseln auf. Mit 4 bis 7 Cent pro Stück sind die Präparate zwar billig, aber dennoch überbezahlte Placebos.
Die Kohlsuppendiät wirbt mit 5 bis 8 abzunehmenden Kilos pro Woche, so man sich denn streng an die Vorgabe hält und dann soll man natürlich nur die Tüte oder Dose aus der Reklame kaufen. Erfahrungsberichte zeigen, dass trotz der “Iss-bis-Du-satt-bist-Regel” höchstens 500 kcal pro Tag aufgenommen werden, auch wenn man sich für die “modernisierte” Kohlsuppendiät entscheidet.
Schnell abnehmen ohne Langzeitwirkung
Ein Teller soll rund 50 kcal liefern. Wer dann ausschließlich Kohlsuppe löffelt, kann tatsächlich in kürzester Zeit viel abnehmen. Es wird in dieser Zeit sehr viel Wasser ausgeschieden, was aber durch die zusätzliche Flüssigkeitsaufnahme ausgeglichen werden kann.
Viele Anleitungen schreiben daher vor, viel Wasser und ungesüßte Kräutertees zu trinken. Es kann aber zum Abbau von Muskelmasse kommen, da in der Kohlsuppe einiger Rezepte zu wenig Eiweiß enthalten ist und wenn nur Kohlsuppe verzehrt wird.
Berichte zeigen jedoch, dass der diätgewohnte Körper auf der Waage die Kohlsuppendiät gar nicht mehr reagiert, da der Grundumsatz erheblich nach unten geschraubt wird und nach dieser sogenannten „Crashdiät“ der Jo-Jo-Effekt erheblich schneller greift als bei anderen Diäten.
Letztendlich tritt bei der Kohlsuppendiät kein „Lernerfolg“ ein, da es auch in der begleitenden Fachliteratur keine Anleitung zu einer gesundheitsbewussten, ausgewogenen und kalorienarmen Ernährung gibt, und auch Sport keine Rolle spielt.
Es spricht aber nichts dagegen, im Rahmen einer dauerhaften Ernährungsumstellung öfter Gemüsesuppen in den Wochenplan aufzunehmen. Dann muss es aber nicht unbedingt Weißkohleintopf sein, denn viele andere Gemüse sind ebenso kalorienarm und ballaststoffreich.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 16.12.2020 aktualisiert.