Ernährung

Ionisiertes Wasser – Schädlich oder Heilsam?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Über Wasser sind schon ganze Bücher geschrieben worden. Vor allem in meinen Fastenkursen wird das “Wasserthema” gerne diskutiert.

Im folgenden Beitrag möchte ich deshalb kurz auf das ionisierte Wasser eingehen und folgende Fragen beantworten:

Gibt es Studien, die beweisen, dass ionisiertes Wasser als Trinkwasser vorteilhaft fuer unsere Gesundheit ist? Oder ist es sogar schädlich?

Lohnt sich die relativ kostenspielige Investition für Wasser-Ionisationsgeräte?

Und wenn ja, was ist daran das Gesunde? Der pH Wert? Der aktivierte Wasserstoff? Mie Mikroclusterstruktur der Wassermolekuele?

Abb1: Auch wenn es immer wieder behauptet wird: So frisch und klar wie in diesem Wassefall ist unser Leitungswasser schon lange nicht mehr. Die Frage ist: Was kann man tun?

Werfen wir also mal einen Blick in die Studienlage:

Es scheint in der Tat einige Studien zu geben, allerdings keine Unmengen und die meisten davon an Ratten. Ich bin zwar kein Freund von solchen Tierversuchen, aber die Studien sind nunmal bereist vorhanden…

Die Ratten-Studien kommen von einem Autor aus Japan (Watanabe T.). In der ersten dieser Studien von 1995 [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7473891] hat Herr Watanabe zeigen können, dass ionisiertes Wasser an schwangere und stillende Rattenmütter gegeben zu einer gesteigerten Wasser- und Nahrungsaufnahme bei den Muttertieren führte.

Das Körpergewicht der neugeborenen Ratten war signifikant erhöht. Der Konsum von ionisiertem Wasser schien auch die darauf folgende Entwicklung der Nachkommenschaft zu beschleunigen.

In einer weiteren Studie von Watanabe [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9198011] wurde der Einfluss von ionisiertem Wasser auf Körper- und Organgewicht, Enzymaktivitäten und die Myokardmuskulatur untersucht.

Das Körpergewicht der Verumgruppe war signifikant über dem der Kontrollgruppe. Beim Organgewicht gab es keine Unterschiede. Enzymatische Aktivitäten waren bei den männlichen Ratten deutlich erhöht. Daher vermutet der Autor, dass ionisiertes Wasser metabolische Aktivitäten erhöht.

Zudem sah der Autor eine signifikante Erhöhung der Kaliumwerte bis hin zur Hyperkaliämie. Besonders bei männlichen Testtieren gab es Anzeichen für Nekrosen in der Herzmuskulatur.

Die darauf folgende Arbeit [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9524951] bestätigte die zuvor gemachten Beobachtungen bezüglich der Nekrotisierung der Herzmuskulatur.

In der folgenden Arbeit [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9922938] wurden die Milchproduktion von Ratten und die Menge an konsumierter Milch bei den Nachkommen beobachtet, um die in den vorherigen Studien beobachteten ungewöhnlichen Wachstumsraten unter ionisiertem Wasser zu erklären.

Diese Beobachtungen konnten in dieser Studie bestätigt werden. Der Autor und sein Team vermuten, dass durch die Ionisierung hydrierte Kationen durch die Plazenta den Fötus erreichen beziehungsweise über die Milch den „Säugling” und dass dies der Grund für die ungewöhnliche Wachstumszunahme sein könnte.

Denn Kalzium ist ein wichtiger Bestandteil für die Skelettbildung. Daher schlossen die Autoren vorsichtig, dass über die Ionisierung mehr Kalzium zur Verfügung steht, sowohl über die Plazenta als auch über die Muttermilch.

Eine vorletzte Arbeit von Watanabe [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9922944] ging der Frage nach, ob nicht nur die männlichen Nachkommen unter ionisiertem Wasser Nekrosen des Myokards aufzeigen, sondern ob die Muttertiere ähnliche Phänomene zeigen.

Und hier zeigten sich Infiltrationen der Myokardzellen, Vakuolen und fibrosierende Prozesse im linken Ventrikel. Ähnliches wurde zuvor auch von den männlichen Nachkommen berichtet. Die Zerstörung der Myokardzellen führt zu einer Freisetzung von Kalium, was die Hyperkaliämien erklärt.

Die letzte Arbeit von Watanabe et al. nimmt noch einmal Bezug auf das Wachstum der Nachkommenschaft der Ratten [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11201172]. Die untersuchte Milch der Muttertiere mit und ohne ionisiertem Wasser zeigte eine signifikant höhere Konzentration an Kalzium, Natrium und Kalium in der Milch der mit ionisiertem Wasser versorgten Tiere.

Dies kann die beschleunigte Entwicklung der jungen Ratten nach der Geburt erklären.

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Weiter in der Thematik:

Die folgende Arbeit von Abol-Enein et al. [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19527469] versucht am Tiermodell den Vor- oder Nachteil von ionisiertem Wasser bei einer metabolischen Azidose zu erklären. Hier zeigte sich, dass bei Hunden und Ratten mit Nierenversagen die Parameter für Azidose nach einer Dialyse unter ionisiertem Wasser deutlich günstiger ausfielen als unter normalen Wasser.

Die Autoren betrachten den Gebrauch von ionisiertem Wasser als sicher und eine gute Strategie zur Behandlung einer metabolischen Azidose aufgrund von Nierenversagen – bei Hunden und Ratten. Studien am Menschen dagegen stehen noch aus.

Die einzige Studie mit Menschen – und das auch noch ausgerechnet mit Kindern – die ich gefunden habe, kommt aus dem Jahr 2012 und aus Salzburg [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22861198].

Die 54 an der Studie beteiligten Kinder litten an Asthma und bekamen in der Verumgruppe ionisiertes Wasser als Aerosol (nicht zum Trinken!). Die Plazebogruppe inhalierte die mit Wasser angereicherte Luft in der unmittelbaren Nähe eines Wasserfalls in den Alpen. Hier zeigte die Verumgruppe eine signifikante Verbesserung einer Reihe von Parametern bezüglich der Lungenfunktion. In der Kontrollgruppe (Wasserfall) verbesserte sich nur ein Parameter.

Die bei der Verumgruppe beobachteten Verbesserungen hatten zudem einen lang anhaltenden Effekt auf die Asthma-Symptomatik und Entzündung. Dies zeigte eine Nachuntersuchung. Daher befürworten die Autoren den Einsatz von ionisiertem Wasser als Aerosol bei Asthma.

Ob diese Antwort jetzt ausreicht, die Frage zu beantworten (ob man sich einen Ionisierer zulegen sollte oder nicht), ist schwer zu beurteilen.

Immerhin stehen da noch die Fragen nach den Nekrosen des Myokards bei den Ratten aus, die nicht geeignet sind, sofort von dieser Idee überschwänglich begeistert zu sein. Aber Ratten sind keine Menschen. Es kommt noch dazu, welche gesundheitlichen Vorteile oder Effekte man sich von einem solchen Wasser erhofft.

Ich persönlich habe kein Gerät um Wasser zu ionisieren. Im Bereich des Wasser würde ich eher andere Probleme sehen, wie zum Beispiel die Verunreinigung mit Medikamenten etc. Selbst unter Wasserexperten ist es derzeit unbestritten, dass wir eigentlich die vierte Reinigungsstufe in den deutschen Klärwerken bräuchten.

Gerade Krankenhäuser mit Ihrem “Medikamenten-Abwasser” sind ein Problem. Bevor ich mir Gedanken um ionisiertes Wasser mache, bzw. einen Wasser-Ionisator kaufe, würde ich mir erst einmal einen Wasserfilter (Kohlefilter) besorgen und das Trinkwasser filtern.

In der nächsten Überlegung könnte man prüfen, ob es nicht andere, und vor allem besser beschriebene Verfahren gibt, die oben in den Studien beschrieben Vorteile zu erlangen, inklusive ph-Wert etc. Hierzu empfehle ich auch meinen Beitrag zur Übersäuerung.

Die Natur ist voller Wunder und vor allem wunderbarer Pflanzen, die einen kaum zu übersehenden Reichtum an gesundheitlich wertvollen Substanzen bieten. Auch das wäre eine gute Alternative. Und viele dieser “Wunder” wachsen vor unserer Haustür.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – thamkc

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