Immer mehr Menschen entwickeln allergische Reaktionen nach dem Genuss von Erdnüssen, die, botanisch betrachtet, zu den Hülsenfrüchten (Leguminosen) und nicht zu den Nüssen zählen.
Sie sind verwandt mit der Sojabohne, Erbse, Stangenbohnen und Linsen. Erdnussallergiker sollten diese Nahrungsmittel ebenfalls meiden, weil der Konsum ebenfalls riskant ist. Solche Kreuzallergien treten auch bei Menschen auf, die gegen Birken und Gräser allergisch reagieren. Die Allergene der Erdnuss lassen sich nicht mit Hitze denaturieren, wie dies bei anderen Proteinen der Fall ist.
Erdnüsse finden sich in vielen Bereichen des täglichen Lebens wieder und können bei Allergikern so schnell zu einer Bedrohung werden. Schon kleinste Spuren der Allergene können ernste Beschwerden auslösen. Deswegen ist die Erdnussallergie eine der schwersten Allergien überhaupt.
Neben der eigentlichen Frucht finden sich Spuren von Erdnüssen v.a. in Mehl und Brot, Ölen, Saucen, Eis, Süßigkeiten und Getränken. Aber auch Seifen, Duschbäder, Cremes und Shampoo sowie bestimmte Klebe- und Waschmittel können mit Erdnussbestandteilen versetzt sein. Im Zweifel sollte beim Hersteller nachgefragt werden. Wir kennen ja auch alle den Hinweis, „kann Spuren von….enthalten.“ Dann ist es besser, die Finger davon zu lassen, denn schon geringste Mengen können die Allergie auslösen.
Ursachen
Die Ursachen für die Entstehung einer Erdnussallergie sind noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise geben Öle den Anstoß, die in frühester Kindheit in den Körper gelangen. So bestehen einige Adjuvantien (Wirkverstärker) von Impfstoffen aus Ölemulsionen mit Fettsäuren, die Kreuzreaktionen mit Erdnussöl hervorrufen.
Gesichert ist die Annahme allerdings nicht. Auffällig ist jedoch, dass in Ländern mit hoher Durchimpfungsrate auch Erdnussallergien weit verbreitet sind. Die Hypothese wird auch durch die bekannte Tatsache gestützt, dass die Impfseren die Produktion von Immunglobulinen E (IgE) im Körper anregen.
Hohe Werte dieser Antikörper sind auch typisch bei allergischen Erkrankungen. Es zeigen sich aber auch eine vermehrte familiäre Prädisposition sowie ein gehäuftes Vorkommen bei sich mit Sojamilch ernährenden Menschen. Zusätzlich kann die Verwendung erdnussölhaltiger Salben und Cremes die Allergieausbildung fördern.
Grundsätzlich weisen Menschen mit Nahrungsmittelallergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeit eine erhöhte Tendenz zur Erdnussallergie auf.
Die Allergie manifestiert sich bereits häufig in der Kindheit, u.a. durch die Muttermilch übertragen. Dabei lässt sich ein erhöhtes Vorkommen in westlichen Ländern beobachten. In den USA leiden ca. 1,5 Millionen Menschen an einer Erdnussallergie mit einer Sterblichkeitsrate von nahezu zwei Prozent. In Europa nimmt die Erkrankungsrate zu, die Allergie zeigt sich bei bis zu acht Prozent aller Kinder und fast 2,5 Prozent aller Erwachsenen.
Die frühere Empfehlung, Erdnussprodukte erst ab dem Alter von 3 Jahren zu geben, gilt heute nicht mehr. Die Entstehung der Krankheit kann das offensichtlich nicht verhindern, denn Kinder, die von Anfang an Erdnusscremes bekommen, erkranken nicht häufiger als andere. Das ergab eine Studie, die den Krankheitsverlauf britischer und israelischer Kinder verglich.
In welcher Form Erdnüsse verzehrt werden, spielt für die allergische Reaktion keine Rolle. Schon kleinste Mengen (im Mikrogramm-Bereich) können ausreichen, um bereits kurz nach dem Verzehr zu Schleimhautschwellungen, Luftnot und Kreislaufstörungen zu führen.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Allergie-Naturheilkunde-Newsletter dazu an:
Häufig zeigen sich Hautausschlag, tränende Augen, Juckreiz und Zungenbrennen. Daneben können auch Magen und Darm betroffen sein (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall).
In extremen Fällen kommt es zum anaphylaktischen Schock (v.a. mit starken Kopfschmerzen und Bewusstseinsverlust). Dieser lebensbedrohliche Zustand ist besonders bei Kindern zu beobachten, deren Abwehrmechanismen nur schwach ausgeprägt sind. Allein der Kuss von einem Menschen, der zuvor Erdnüsse verzehrt hat, kann ausreichen, um bei einem Allergiker Reaktionen auszulösen.
Forschern ist es mittlerweile geglückt, einen Rezeptor (spezialisierte Zelle) im menschlichen Organismus zu isolieren, der auf durch Erdnussbestandteile ausgelöste Reize reagiert. Die aktuell laufenden Studien zielen auf eine Immuntherapie hin, um Betroffenen ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.
Bis zur endgültigen Erforschung müssen Allergiker jedoch auf viele Lebensmittel und Verbrauchsgüter des täglichen Lebens verzichten und sind besonders auf eine detaillierte Kennzeichnung dieser angewiesen. Den lateinischen Namen sollte man sich merken: Arachis hypogaea. Daneben sind teils weitere Begriffe auf den Verpackungen angegeben:
- Oleum arachidis
- Arachidis oleum hydrogenatum
- Arachidis oleum
- Arachidis oleum raffinatum PhEur
- Arachis Hypogaea Oil INCI
Heilversuche
Jeder Erdnussallergiker sollte stets ein Notfallset bei sich tragen. Daneben kann eine um den Hals getragene Karte helfen, die auf die Erdnussallergie hinweist. Im Ausland ist das natürlich in der Landessprache sinnvoll, aber auch auf Englisch. Das verschafft Sicherheit für den Fall eines anaphylaktischen Schocks.
Immuntherapien sind nie mit hundertprozentiger Sicherheit erfolgreich. Die allergenspezifische Immuntherapie arbeitet mit kleinsten Dosierungen, die langsam erhöht werden. So soll sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnen und nicht mehr überreagieren. Gängige Verfahren sind die epikutane Immuntherapie sowie die orale Immuntherapie. Hoffnungsvoll blicken die Allergologen auf die Erprobung eines Erdnusspflasters, das zurzeit in der der Studienphase angewendet wird. Schon jetzt zeichnen sich aber Erfolge ab.
Meine Meinung:
Wenn Sie oder Ihr Kind generell zu Allergien neigen, empfehle ich dringend, gänzlich auf Erdnüsse und Erdnussprodukte zu verzichten. Ebenso auf Paranüsse und Haselnüsse, denn deren allergenes Potenzial ist ebenfalls hoch.
Ein häufiges Problem ist auch, dass Erdnüsse vom Schimmelpilz Aspergillus flavus befallen werden (Pistazien übrigens auch), wenn Erdnüsse nicht richtig oder zu lange gelagert werden. Dieser gesundheitsschädliche Pilz produziert hochgiftige Aflatoxine. Dieser Pilz ist einer der am stärksten krebserregenden Gifte überhaupt.
Auch wenn wie oben erwähnt eine Therapie (z.B. Immunisierung) gefunden werden sollte: Ich empfehle weder diese Therapie, noch Erdnüsse zu essen. Das allergene Potenzial ist einfach zu hoch. Zusätzlich lauern die Aflatoxine. Das ist mir das Erdnussbutterbrot nicht wert.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.12.2024 aktualisiert.