Als langjähriger Naturheilpraktiker möchte ich mit Ihnen heute über die Bedeutung von Entlastungstagen sprechen – eine entscheidende Vorbereitung auf eine bevorstehende Fastenkur. Entlastungstage helfen nicht nur, den Körper auf die Veränderungen vorzubereiten, sondern dienen auch der geistigen Einstimmung auf diese neue Phase. In meinem Artikel beschreibe ich, warum Entlastungstage unverzichtbar sind und wie Sie sie optimal gestalten können, um den größtmöglichen Nutzen aus Ihrer Fastenzeit zu ziehen.
Unter einem Entlastungstag versteht man die Zeit, in der man sich körperlich und geistig auf die kommende Fastenkur vorbereitet.
Nachdem die Entscheidung zum Fasten gefallen ist, der richtige Zeitpunkt gewählt und die Fastenart festgelegt wurde, beginnt man mit der sorgfältigen Vorbereitung und einem Entlastungstag oder bei längerer Fastendauer mehreren Entlastungstagen.
Die Nahrungszufuhr wird langsam reduziert und man stellt sich auf “leichtere Kost” um. Ein Entlastungstag sollte immer eingeplant werden. Ich empfehle darauf keinesfalls zu verzichten.
Sinnvoll beim Entlastungstag ist, Fleisch, Zucker, Weißmehl, Tee und Kaffee deutlich zu reduzieren.
Aber auch andere „Genussmittel“ sollten auf der Verzichtsliste stehen. Dies sind vor allem alle Süßigkeiten und Süßspeisen (auch wenn mit Süßstoffen gesüßt worden ist), fetthaltige Nahrungsmittel, salzhaltige Nahrungsmittel, Tabak, Alkohol usw.
Die Entlastungstage sollten die Aufgabe haben, Körper und Geist auf eine neue Ernährungssituation vorzubereiten und einzustimmen, bei der es zu einem dramatischen Abfall der zugeführten Kalorienmengen kommt. Sinnvollerweise sind die Entlastungstage damit ein „Mittelding“ zwischen dem eigentlichen Fasten und der sonst üblichen Ernährung.
Der Körper muss (und kann) die Umstellung ohne Weiteres bewerkstelligen. Dabei stellt er von der “äußeren Ernährung” auf die “innere Ernährung” um, wie das der Fastenarzt Dr. Lützner in einer Grafik schön darstellte:
Das heißt in der Praxis, dass der sich vorbereitende Fastenwillige zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht auf Nahrungsmittel verzichtet, aber schon einen deutlichen Rückgang bei der Kalorienaufnahme praktiziert. Kurz: er isst leicht. Leicht essen heißt, dass man vermehrt auf Salate (nur leichte Dressings), Obst, Gemüse, Joghurt etc. als vorübergehend neue Nahrungsgrundlage zurückgreift.
Doch auch hier ist schon eine gewisse Mäßigung geboten, um die Vorbereitungen auf das Fasten nicht zu gefährden. Zuviel des Leichten oder Guten wäre kontraproduktiv und würde die Gewöhnung an die verminderte Kalorienaufnahme torpedieren. Von daher wäre es sinnvoll, die „Übergangs-Ernährung“ in der Entlastungsphase nach einem bewährten Plan zu gestalten. Es kommt hierbei nicht darauf an, möglichst schnell möglichst wenig zu essen. Frühstück, Mittagessen und Abendbrot können oder sollten in den Entlastungstagen immer noch eingenommen werden. Viel wichtiger ist hier die Qualität der Speisen und, wie bereits erwähnt, eine gemäßigte Quantität.
Wie sieht die Ernährung während der Entlastungstage aus?
Das Wichtigste vorab, denn es ist die erste Vorbereitung auf das Fasten: Flüssigkeit in Form von reinem Wasser, Kräutertees und ungesüßten und nicht alkoholischen Getränken. Generell werden da 3 bis 6 Liter am Tag empfohlen.
Diese Trink-Regel wird auch während der Vollfastentage empfohlen. “Eine ausreichend hohe Flüssigkeitszufuhr ist unabdingbar während des Fastens”, wird allgemein angemahnt. Das stimmt auch, aber ihr System (im Körper) muss damit auch umgehen können. Wie ich das meinen Teilnehmern empfehle (in Anlehnung an bisherige Trinkgewohnheiten und in Abhängigkeit vom Körpergewicht) beschreibe ich in meiner Heilfasten Anleitung. Denn es kann ja nicht sein, dass ein 120kg schwerer Mensch genauso viel trinken soll, wie jemand der nur 50kg wiegt – oder?
Zurück zur Ernährung. Die eigentliche Ernährung besteht vorwiegend (einige empfehlen ausschließlich) aus pflanzlicher Kost, nicht zuletzt, weil sie in der Lage sind, ausreichend viele Ballaststoffe zu liefern. Wie Gerichte für einen oder mehrere Entlastungstage praktisch aussehen können, dazu gibt es mehrere Varianten. Gerne wird zum Beispiel zum Früchstück nur Obst empfohlen, zum Mittag Gemüse (gedünstet) oder Reis oder Kartoffeln mit Kräutern und zum Abendessen wahlweise wieder Gemüse (gedünstet), eine Gemüsesuppe oder eine Grapefruit. Zwischen den “Entlastungsmahlzeiten” gibt es Wasser oder Fastentee / Kräutertee und bei Lust auf Süßes zum Beispiel Apfelchips, Trockenobst oder auch ein Stück frische Ananas.
Die Zubereitung solcher “Entlastungsmahlzeiten” ist relativ einfach und schnell. Man braucht also dafür keine Ausbildung als Sterne-Koch.
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“Geistige” Entlastung und Vorbereitung
Wie bereits erwähnt, sollte nicht nur der Körper auf das Fasten vorbereitet werden. Die geistige Vorbereitung ist hier mindestens ebenso wichtig wie die körperliche Vorbereitung. Die geistige Vorbereitung ist deshalb nicht unwichtig, da das Fasten auch eine geistige Herausforderung ist. Für jemanden, der zum ersten Mal fastet, gibt es jede Menge zu lernen, so dass er/sie sich voll und ganz darauf konzentrieren sollte.
Aber auch für die alten „Fasten-Hasen“ bedeutet Fasten immer eine besondere mentale Beschäftigung mit sich selbst und seinem Körper. Hier kann auch der Hunger als Herausforderung, die es zu bewältigen gilt, eine Rolle spielen. Aber viel wichtiger ist die optimale geistige Vorbereitung, um das Fasten als eine positive Selbsterfahrung zu erleben. Ziel ist, neben den physischen Aspekten von Entgiftung und Regeneration durch das Fasten, ein Aufbau eines positiven Lebensgefühls und damit verbunden eine zukünftige gesündere Ernährungsweise. Die geistige Vorbereitung, wenn sie richtig greift, bewirkt also einen positiven Langzeiteffekt des Fastens über die Ernährungsumstellung.
Die praktische Vorbereitung während der Entlastungsphase kann dann so aussehen, dass man sich vor allem mehr Ruhe gönnt. Oder man macht endlich mal die Sachen, die man immer schon gerne hat machen wollen, aber aus beruflichen oder sonstigen Gründen keine Zeit dazu gefunden hat. Jeder hat da seine speziellen Vorlieben. Die einen wühlen gerne im Garten, andere lesen lieber ein gutes Buch, gehen lange spazieren usw. Was man macht, ist nicht so wichtig.
Die Hauptsache ist, dass man dabei seine „Seele baumeln lassen“ kann und sich entspannt und erholt. Fernsehen und Radio mit ihren in der Regel negativen Schlagzeilen gehören ebenfalls zur Liste der zu vermeidenden Dinge. Je nach Zeitung würde ich die eine oder andere Zeitung auch auf die Negativ-Liste stellen. Aber nicht nur das. Hektik und Alltagsstress sind bei der Entlastungsphase und dem Fasten kontraproduktiv.
Verschieben Sie, soweit möglich, alle anstrengenden Termine auf die Zeit nach dem Fasten. Die Dauer der Entlastungstage richtet sich nach der persönlichen Verfassung und nach der Fastenform.
Bei einem Drei-Tage-Fasten reicht ein Entlastungstag. Bei 10 Fasten-Tagen empfehle ich drei Entlastungstage einzuplanen.
Es ist empfehlenswert, diese Zeit auch für die Vorbereitung zu nutzen, indem man die “Utensilien” besorgt, die man für das Fasten benötigt. Wenn Sie allerdings noch nie gefastet haben, sollten Sie schon vor Beginn der Entlastungstage planen und einkaufen.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…