Man kann behaupten, dass die Weight Watchers (heute kurz WW) Diät Programme und Weight Watchers Kurse mittlerweile einen Bekanntheitsgrad erreicht haben, von dem andere Abnehmkurse und Diätprogramme nur träumen können.
Vorweg einmal eine kurze Geschichte:
Im Jahr 2003 haben US-amerikanische Wissenschaftler des Forschungszentrums für Übergewicht und der Columbia-Universität in New York den Nutzen von „Abnehm-Gruppen” untersucht.
Mehr als 400 stark übergewichtige Personen wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste sollte sich anhand ausgeteilter Bücher- und Adressenlisten ein geeignetes Diätprogramm zusammenstellen.
Die zweite Gruppe nahm am Diätprogramm der „Weight Watchers” (zu Deutsch: „Gewichts-Beobachter”) teil. Sie besuchten deren wöchentliche Treffen an ihrem Wohnort.
Nach einem Jahr hatten die Personen aus der Weight-Watchers-Gruppe im Schnitt 4,3 kg an Körpergewicht verloren (die Spitzenwerte lagen bei über 20 kg). Die Studienteilnehmer aus der „Eigenregie-Gruppe” hatten dagegen im Schnitt nur um 1,3 kg abgenommen. Die meisten Weight-Watcher hielten ihre Diät auch wesentlich länger durch.
Wie funktioniert Weight Watchers?
Zunächst einmal lebt das Programm zum großen Teil von der Gemeinschaft und den wöchentlichen „Gruppentreffen“.
Hier wird man zu Beginn gewogen, kann sich mit Produkten des Hauses eindecken und fühlt sich verstanden in einer Gemeinschaft mit ähnlichen Problemen und gemeinsamem Ziel. Die Gruppentreffen basieren auf dem Prinzip der Informationsweitergabe und der gegenseitigen Motivation.
Erfolgreiche Teilnehmer werden vorgestellt und zu ihren Erfahrungen befragt, es gibt ein zur Saison passendes Wochen- bzw. Monatsthema (im Sommer z.B. „Grillen“) und die Teilnehmer können direkte Fragen stellen.
Für jeden Teilnehmer wird anhand von Alter, Größe, Geschlecht, Gewicht und körperlicher Betätigung eine bestimmte Tagespunktzahl festgelegt, die er verzehren darf und die eine ausgewogene, reichhaltige Ernährung gewährleisten soll.
Neben den Gruppentreffen, basiert das Weight-Watchers-Programm auf der Einteilung aller Lebensmittel in so genannten “Points”-Listen (Punkte).
Nach diesen “Smart-Points” heißt das aktuelle Programm seit 2019 “meinWW +”. Seitdem gehören auch Schlaf-Tools, Audio-Coachings, ein wöchentlicher Erfolgs- sowie ein Aktivitäts-Check und eine Art “Restekochen” dazu. Die neu eingeführten “ZeroPoint”-Lebensmittel können in beliebiger Menge genossen werden.
Die täglich zu verzehrenden Lebensmittel sind mit der Punktzahl nach Kalorien und Nährstoffgehalt in den Plan eingeordnet. Man wird angehalten, diese Tagespunkte einzuhalten, um eine gesunde Abnahme zu gewährleisten. Ein Kriterium des Tagesplans ist auch die Zuordnung jedes Teilnehmers zu einer der “Lebensstilgruppen”, die mit “Grün”, “Blau” und “Lila” bezeichnet werden.
Anfänger und Wiedereinsteiger können sich mit dem Programm “Unlimited Workshops + Digital” anmelden.
Ein Mahlzeitenplaner unterstützt beim Einstieg genauso wie eine App für das Mobiltelefon – ganz ohne das Abwiegen der Zutaten. Dazu kommen kleine Motivationshilfen wie die im Weights-Watchers-Shop erhältlichen, kalorienreduzierten Süßigkeiten.
Mit dem digitalen Konzept hat der Abnehmwillige die Möglichkeit, sich die wöchentlichen Treffen zu sparen: Am heimischen PC oder am Mobiltelefon (inkl. Barcodescanner) kann man schnell sehen, welches Gericht wie viele Punkte „kostet“, sich Motivationshilfe holen oder die eigenen Fitnessaktivitäten protokollieren.
Denn für sportliche Aktivitäten werden zusätzliche FitPionts gutgeschrieben, die nach neuster Regeländerung auch verzehrt werden sollen, damit kein Defizit entsteht. Hungern ist auch hier nicht angesagt.
Übrigens: Wenn Dich solche Informationen interessieren, dann fordere unbedingt meinen kostenlosen Abnehm-Newsletter dazu an:
Das Punkte-System orientiert sich an den Richtlinien der DGE zur gesunden Ernährung.
Dies bedeutet:
- 1,5 l (Wasser) pro Tag trinken
- Viel Obst und Gemüse essen – 300 bzw. 400 g pro Tag, die berühmten „5 am Tag“)
- Mindestens 2 Punkte für so genanntes „gutes“, sprich: pflanzliches Fett ausgeben
- 2 Portionen Calcium am Tag verzehren
- Mindestens eine Portion hochwertiger Eiweiße zu sich nehmen
- Mindestens einmal am Tag ein Lebensmittel aus komplexen Kohlenhydraten in den Speiseplan einbauen
- Sich bewegen und so FitPionts sammeln
Wichtig ist auch, dass abwechslungsreich gegessen wird. Neben den Punktelisten, die sich durch eine Formel, basierend auf Kohlenhydraten und Fett berechnen, wird die Aufnahme besonders „gesunder“ Lebensmittel von Weight Watchers sogar belohnt.
Auch wenn Obst eine gewisse Kalorienmenge enthält, können die meisten Obstsorten in normaler Menge verzehrt werden, da sie zu den ZeroPoint-Lebensmitteln gehören.
Ballast- und eiweißreiche Lebensmittel haben einen geringeren Punkte-Wert als andere Zutaten.
So ersparen sich gerade Anfänger komplizierte Rechnereien mit Punkteliste und Waage und greifen automatisch zu Produkten, die von Weight Watchers als besonders hochwertig empfunden werden.
Weight Watchers hat sich in den letzten Jahren zu einer regelrechten Ernährungsindustrie entwickelt. Neben den Produkten, die es ausschließlich bei den Treffen und im Versand zu kaufen gibt (kalorienreduzierte Suppen, Saucen, Kekse. Bonbons und Kochbücher) wachsen in den Supermärkten die Regale mit Weight-Watchers-Produkten, wie Pizza, Eintöpfe, Milchprodukte, Bratwürste, Brotaufstriche etc., die den Vorteil bieten, die Punktzahl bereits ausgewiesen zu haben. Ob man dafür sein Geld ausgeben will, bleibt jedem selbst überlassen.
Inzwischen geht der Trend eindeutig hin zur Online-Vernetzung, sodass die “analogen” Meetings in den Hintergrund getreten sind. Weight Watchers hat die Entwicklung erkannt und daraufhin die Smartphone-App entwickelt, die weiter ausgebaut wird. Für Menschen mit Gewichts-Problemen entsteht so ein soziales Medium, über das sie in Kontakt treten können.
Das ermöglicht nicht nur einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch, sondern auch die Chance, einen Chat-Partner und Leidensgenossen kennenzulernen und im „realen Leben“ zu treffen. Die Integration des Sprach-Assistenten von Google und Amazon erleichtern die Informationen rund um Rezepte und Lebensmittel.
Darüber hinaus hat WW sein Produkt-Spektrum erweitert. Ging es früher nur um die Kilos, bietet der Konzern seit 2018 auch Wellness, Fitness und Sport an. Um seinen Mitgliedern die Meditation näher zu bringen, arbeitet WW mittlerweile mit Headspace zusammen. Das Unternehmen vertreibt Online-Lern-Programme für die fernöstliche Entspannungs-Methode.
Zusätzlich gibt es ab 2019 Bonus-Punkte für Kunden, die ihr Gewicht und Ernährungsgewohnheiten dokumentieren oder an Workshops teilnehmen. Mit den erhaltenen Punkten können die Mitglieder dann Produkte des Hauses erwerben. Die „berüchtigten“ Vorher-Nachher-Fotos hat WW hingegen abgeschafft. Auch künstliche Zusatzstoffe sollen die WW-Produkte ab 2019 nicht mehr enthalten.
Die Innovationen waren erforderlich, nachdem 2015 ein Mitgliederschwund zu verzeichnen war. Der Neustart zeigte Wirkung, sodass die Kundenzahlen wieder in die Höhe schnellten. Mit der neuen Strategie war auch die Namensänderung verbunden. Seitdem heißt Weight Watchers kurz „WW“.
Die Kosten
Wer klassisch zu den wöchentlichen Wiege- und Motivations-Treffen geht, zahlt 42,95 Euro für einen „Monatspass“ (Digital und Studio). Dazu gehört ein „Internet-Assistent“ und die Nutzung der Weight-Watchers-App.
Wer das Programm ausschließlich online nutzen will, zahlt abhängig vom jeweiligen Tagesangebot rund 12 bis 20 Euro pro Monat. Die einmalige Anmeldegebühr von 29,95 Euro fällt durch zeitweise geltende Rabatte oft weg. Enthalten sind neben der Mobiltelefon-App weitere Unterstützung im Internet wie „interaktive Tools zur Analyse“ des Essverhaltens oder eine „Erfolgskurve mit Gewichtsverlauf“. Für Einsteiger gibt es hier ein Einstiegsangebot für jeweils 1 und 3 Monate.
Die traditionellen Angebote kann der Kunde aber auch weiterhin in Anspruch nehmen. So können über Weight Watchers Fernprogramme, Einzelcoachings zu Hause oder bei der Arbeit genutzt werden. Dann kommt ein Coach in eine Gruppe oder in die Firma.
Einige private Krankenkassen erstatten diese Kosten, während die gesetzlichen Kassen eigene Abnehm-Programme anbieten. Wer sein Wunschgewicht erreicht hat (und sich in einem gesunden Body-Mass-Index befindet), erhält für ein Jahr die „Goldmitgliedschaft“ mit der Berechtigung, die Treffen kostenfrei zu besuchen.
Nach einem Jahr wird geprüft, ob sich das Gewicht immer noch im BMI befindet und ggf. wieder um ein Jahr verlängert.
Fazit
Das WW-Programm ist durchaus empfehlenswert, weil es dauerhaft angelegt und auf eine langfristige Umstellung der Ernährung und des Lebensstils ausgerichtet ist. Das System ist zwar trotz App etwas kompliziert, aber die Beschäftigung damit lohnt sich. Die Kosten sind tragbar und verringern sich, wenn man ein Abo bucht.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.02.2021 aktualisiert.