Wenn Sie eine Diät machen und sogar Erfolg bei der Gewichtsabnahme haben, in der Folge aber die Macht des Jo-Jo-Effekts zu spüren bekommen: dann machen Sie doch ab sofort Ihre Nerven dafür verantwortlich.
Neue Forschungsergebnisse geben Hinweise darauf, dass die Nerven im Magen eine zentrale Rolle beim Misserfolg von Diäten und Abnehmkuren spielen können. Denn diese Nerven vermitteln dem Gehirn, dass der Magen voll ist – unter „normalen“ (physiologischen) Bedingungen.
Wenn Ihr Magen aber an die Verarbeitung von Junkfood (auch Fast Food) gewöhnt sind, dann hören diese Nerven auf, „ordentlich“ zu funktionieren. Unter dem Strich muss der Esser dann mehr essen, um ein Sättigungsgefühl zu erfahren.
Soweit sieht die Sache vielleicht nicht besonders tragisch aus. Denn die Lösung hier wäre die Vermeidung von Junkfood. In der Realität jedoch sieht es so aus, dass der negative Effekt des Junkfoods auf die Nerven nicht nachlässt. Auch eine Umstellung auf gesunde Ernährung vermag anscheinend nicht, diese „Dejustierung“ der Magennerven zu beheben.
Die australischen Forscher von der Universität von Adelaide, die dieses Phänomen beschrieben haben, vermuten, dass dieser Mechanismus dafür verantwortlich ist, dass die Überzahl der Abnehmwilligen regelmäßig mit dem Jo-Jo-Effekt zu kämpfen hat. In Experimenten mit Mäusen sahen sie, dass bei einer fettreichen Nahrung, wie sie Junkfood in der Regel darstellt, die Magennerven der Tiere immer weniger empfindlich wurden auf spezifische Reize. Auch eine Umstellung auf gesunde und fettarme Kost konnte nach Wochen diesen Effekt nicht korrigieren.
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Die Studienleiterin Amanda Page sagte dazu, dass dieses Phänomen, selbst unter einer gesunden Diät, dafür verantwortlich zu machen ist, dass die Betroffenen deutlich mehr essen müssen, um ein Sättigungsgefühl zu erzielen und damit auch die entsprechend größeren Mengen an Kalorien zu sich nehmen.
Das Dilemma wird noch verstärkt durch Leptin (siehe auch: Das Schlüsselhormon der Fettverbrennung: Leptin und Die giftige Wahrheit über Zucker und Übergewicht). Normalerweise besteht seine Aufgabe darin, beim Aufbau des Sättigungsgefühls zu helfen und damit eine exzessive Kalorienaufnahme zu verhindern.
Aber im Angesicht von Unmengen an fettreichen Nahrungsmitteln beginnt es einen blockierenden Einfluss auf die Magennerven auszuüben. Dies macht es umso schwerer, denn Füllungsgrad des Magens an das Gehirn weiterzuleiten. Soweit die unmissverständlichen Resultate bei den Mäusen.
Aber auch der Wechsel vom Junkfood weg und hin zu gesunden Nahrungsmitteln bewirkte bei den Tieren nur einen vorübergehenden Gewichtsverlust, der im Nachhinein durch eine schnelle Gewichtszunahme kompensiert wurde mit der Tendenz zur weiteren Gewichtszunahme – ganz im Sinne eines Jo-Jo-Effekts. Damit war klar: Die Nerven des Magens blieben träge in ihrer Signalübermittlung trotz der veränderten Ernährungsweise.
Auch wenn die Experimente nur an Mäusen durchgeführt worden waren, glaubt Dr. Page, dass die Ergebnisse zu einem großen Teil auf übergewichtige Menschen übertragbar sind. Dies gilt vor allem für die, die sich mit Abnehm-Diäten abplagen und trotzdem von Gewichtsproblemen weiterhin gequält bleiben.
Die Wissenschaftlerin gab aber zu, dass es noch keinen Anhaltspunkt gibt, der uns verrät, wie lange diese „nervöse Starre“ der Magennerven dauern kann. Sie wissen auch nicht, mit welchen Mitteln der Organismus versucht, dieses Problem zu lösen. Das Wissen um diesen Mechanismus könnte unter Umständen Grundlage werden für eine medikamentöse Lösung des Problems.
Das hört sich nicht besonders ermutigend an, sollte die Lösung wirklich nur auf einer medikamentösen Basis beruhen. Aber Prof. Jason Halford, Vorsitzender der UK Association for the Study of Obesity (Gesellschaft zur Erforschung von Übergewicht) drängt Abnehmwillige dazu, eine gesunde Ernährung und ein Bewegungsprogramm in ihr tägliches Leben aufzunehmen, die den eigenen Gepflogenheiten entgegen kommen, ohne dabei zu restriktiv zu sein.
Wichtig hierbei ist, dass langfristig ausgelegte Veränderungen der Schlüssel zu einem dauerhaften Erfolg sind. Genau das ist es, was ich auch seit Jahren meinen Patienten empfehle: keinen Stress machen und sich Stück für Stück der Nahrungskette „vornehmen“ und dabei prüfen was man ändern möchte – und zwar dauerhaft. Informationen gibt es genug.
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Zurück zum Thema: Andere Vorschläge gehen davon aus, dass die Abnehmwilligen, um auf ihrem gewünschten Gewicht zu bleiben, weniger essen dürfen als jemand mit gleichem Gewicht, der aber keine Diät macht. Genau genommen müssen die Abnehmer mindestens 300 Kalorien weniger essen als der „normale“ Mensch. Das ist über die Woche verteilt die Menge von 15 Dosen Coca-Cola oder 17 Scheiben Toast mit Butter.
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Beitragsbild: pixabay.com – mojzagrebinfo
24. September 2013 um 09:34
Sehr geehrter Herr Gräber,
vielen Dank für die informativen mails, ich bin froh, dass die Öffentlichkeit von den Neuigkeiten erfährt und die Schulmedizin nicht mehr als das non plus ultra betrachtet wird.
Zum Abnehmen ohe Jo-Jo- Effekt gibt es ein neues Programm, bodykey by nutrilite, das auf den genetischen Grundlagen des jeweiligen Menschen beruht.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit
27. September 2013 um 09:11
Hallo Herr Gräber
Auch dieses Mal wieder ein Dankeschön für diesen interessanten Artikel, zeigt er doch einmal mehr, wie komplex unser Körper aufgebaut ist.
Nach meinem Empfinden berücksichtigen die meisten Diäten (im Sinne von Ernährungsumstellung) kaum, dass jeder seine eigene Vorgeschichte mitbringt. Deshalb funktioniert für den einen dauerhaft, was dem anderen keinen Erfolg oder den Jojo-Effekt bringt.
Ich glaube grundsätzlich, man kann man nur abnehmen, wenn man dem Körper weniger Energie zuführt als er benötigt. Wenn diese Energie dann auch noch aus den richtigen Lebensmitteln besteht, wird sich das auch langfristig in allen Bereichen positiv auswirken.
Wie bewerten Sie in diesem Zusammenhang die „Bernhard Ludwig Diät 10 in 2“?
Ich habe diese vor kurzem für mich entdeckt und richtig Spass dabei. Das hat sich bereits in Gewichstverlust (-5 kg), Abbau von Körperfett und einer Zunahme der Muskelmasse ausgewirkt, da sie mir wieder richtig Lust auf Leben und Bewegung gebracht hat.
Liebe Grüsse
W. Haas
Antwort René Gräber:
Sehr geehrter Herr Haas,
10 in 2 ist eigentlich keine Diät, sondern eher ein intermitierendes Fasten. Mehr dazu habe ich hier geschrieben: https://www.gesund-heilfasten.de/blog/10in2-2013/