Lassen Sie sich auf keinen Fall die Diagnose “Reizdarm” stellen!
Ungefähr jeder zehnte Mitteleuropäer leidet an chronischen Verdauungsstörungen, die im allgemeinen Sprachgebrauch als „Reizdarm” bezeichnet werden.
Oft gehen Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder eine Schwäche der Bauchspeicheldrüse aus den Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall hervor.
Wenn das der Fall ist, dann sollten Sie einmal einen erfahrenen Naturheilkundler aufsuchen. Eine weitsichtige Betrachtungsweise kann der Problemlösung näher kommen, als eine in diesem Fall eher “beengte schulmedizinische” Sichtweise.
In der Naturheilkunde wird der Darm eben nicht als eher “passives Verdauungsrohr” gesehen, sondern die Naturheilkunde nimmt Rücksicht auf die Vielfalt der Wechselwirkungen mit den anderen Organsystemen (Magen, Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse), mit der Darmflora, sowie mit dem Nerven- und Immunsystem.
Die typischen Reizdarm-Symptome
Wenn Ihnen Blähungen, Völlegefühl, Magendrücken, unregelmäßiger Stuhlgang bekannt vorkommen, kann es sein, dass bei Ihnen schon die Diagnose “Reizdarm” gestellt wurde. Die schlechte Nachricht: die Schulmedizin tritt gegen diese Diagnose nur mit wenig Erfolgschancen an.
Zu den typischen Reizdarmsymptomen zählen:
• krampfartige und starke Bauchschmerzen (v. a. in den Morgenstunden)
• Blähungen und allgemein ein “Blähbauch”
• Verstopfung
• Stuhldrang und Durchfall
• schleimiger und schmieriger Stuhlgang
Schwierig zu behandelnde Krankheiten müssen nicht immer die Ursachen für solche Symptome sein. Wenn Sie nur von Zeit zu Zeit darunter leiden, kann es schon hilfreich sein. wenn Sie spät abends nicht mehr essen.
Hilfe: Auch Magen und Darm benötigen eine nächtliche Ruhephase. Essen Sie möglichst nach 18.00 nichts mehr; spätestens ab 20.00 Uhr.
Der Darm kann auch durch eine relativ fettreiche Ernährung überfordert werden, da Fett die Entleerung des Darms hinauszögert. Als weitere Gründe kommen in Frage: Sie essen zu hastig und / oder verschlucken dabei sogar Luft; Stress und Hektik schlagen Ihnen auf den Magen oder aber (und das trifft leider auf sehr viele Patienten zu), Sie bewegen sich zu wenig.
Hilfe: nach dem Essen einmal um das Haus spazieren gehen, Walking oder Jogging. Ideal ist ein sog. Rebound-Gerät – eine Art Minitrampolin; hüpfen Sie darauf drei mal täglich zwei Minuten.
Außerdem gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die einem empfindlichen Darm manchmal Probleme verursachen, z. B. Kaffee, rohes Obst, Rohkostsalate, Gemüsesorten wie Hülsenfrüchte oder Zwiebeln, scharfe Gewürze oder Alkohol.
Hilfe: Am besten machen Sie eine Zeit lang Notizen über Ihre Essgewohnheiten, denn dann lässt sich der Störfaktor leichter identifizieren.
Die “Schulmedizin” bringt beim Reizdarmsyndrom oft nicht die erwünschte Lösung
Wenn die Beschwerden trotz dieser einfachen Methoden bestehen, wird in der Schulmedizin dafür oft ein überaktives Nervensystem oder eine verstärkte Schmerzempfindlichkeit diagnostiziert. Eine Behandlung dieser Ursachen ist jedoch nicht möglich, sodass lediglich die Symptome geschwächt werden, z. B. mit krampflösenden und abführenden Wirkstoffen oder mit Mitteln gegen Durchfall. In “schweren” Fällen werden auch sogenannte Immunsupressiva gegeben.
Forscher an der Universitätsklinik Nancy-Brabois haben festgestellt, dass Medikamente, die Thiopurine enthalten, verschiedene Erkrankungen des Knochenmarks auslösen können, welche eventuell auch die Bildung von Blutzellen betreffen.
Das Risiko, an myeloischer Leukämie oder am myelodysplastischen Syndrom, einer seltenen Knochenmarksstörung, zu erkranken, ist in der Folge sieben Mal so hoch. In einer Studie, an der 19.486 Reizdarm-Patienten teilnahmen, entwickelte sich bei fünf Personen eine Knochenmarkserkrankung: Vier von den Betroffenen hatten thiopurinhaltige Arzneimittel eingenommen.
Obwohl diese Medikamente Entzündungen erfolgreich bekämpfen und zugleich für eine Linderung der Symptome des Reizdarmsyndroms sorgen, sollten Ärzte doch andere Behandlungsmethoden bevorzugen und beispielsweise stärker die Ernährung, die “psychische” Unterstützung oder sogar chirurgische Eingriffe in den Fokus rücken. (Quelle: Clinical Gastroenterology and Hepatology, 2014; 12 (8): 1324).
Zu den Operationsverfahren muss ich (glaube ich) nichts weiter ausführen. Aus dem Bereich der Naturheilkunde und der alternativen Medizin stehen einige gut bewährte Heilverfahren zur Verfügung, die bei einem Reizdarmsyndrom gut helfen können. In meinem Beitrag: “Die biologische Reizdarmtherapie“, gehe ich auf das Problem genauer ein und stelle Ihnen im Buch dazu 12 bewährte Heilverfahren vor.
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Unverträglichkeiten gegen Milch- und Fruchtzucker werden oft nicht diagnostiziert
Eine bisher wenig berücksichtigte Verdauungsstörung ist die Fruktose-Unverträglichkeit. Den Betroffenen fehlt das Enzym, um Fruchtzucker im Dünndarm zu verdauen. Wenn der unverdaute Zucker im Dickdarm ankommt, führt dies zu Durchfällen und Blähungen.
Auf einer Tagung amerikanischer Darmspezialisten haben Wissenschaftler der Universität von Iowa in Iowa City/USA im Herbst 2003 eine Studie vorgestellt, wonach fast 30 % der Patienten mit einem „Reizdarm” einen Fruchtzucker-Enzym-Mangel aufweisen. Nachdem sie angewiesen wurden, fruktosehaltige Nahrungsmittel (z. B. Obst) zu meiden, gingen Durchfälle, Blähungen und Bauchschmerzen deutlich zurück.
Ähnliche Probleme haben Patienten mit einer Laktose-Unverträglichkeit (Milchzuckerunverträglichkeit). Milchprodukte lösen hier hauptsächlich die Beschwerden aus. Dieser Enzymmangel betrifft bis zu 15 % der Bevölkerung. Ihr Arzt kann einen speziellen Atemtest vornehmen, um festzustellen, ob der Milchzucker im Dünndarm ausreichend zersetzt wird. Auch die Zuckerersatzstoffe Sorbitol und Aspartam (etwa in zuckerfreien Getränken, Joghurts und Süßigkeiten) führen leicht zu Blähungen. Verzichten Sie nach Möglichkeit auf diese Substanzen.
Durch eine entsprechende Ernährung bei Reizdarm (z.B. die sog. “Rotationsdiät“) ist eine Abschwächung der Symptome in den meisten Fällen möglich.
Eine Stuhluntersuchung hilft die wahren Ursachen aufzuspüren
Spezielle mikrobiologische Untersuchungen des Stuhls können weitere Ursachen Ihres „Reizdarms” aufklären. So können beispielsweise unverdaute Fleischfasern oder Stärke auf eine zu geringe Enzymsynthese der Bauchspeicheldrüse hinweisen.
Außerdem können durch solch eine mikrobiologische Untersuchung verschiedene Enzyme und Botenstoffe (z. B. Histamin) im Stuhl festgestellt werden, die typisch für Entzündungen in der Darmschleimhaut sind.
Je nach Diagnose kann Ihnen ein Therapeut dann verdauungsfördernde oder darmberuhigende Mittel verordnen. Gerade beim Reizdarmsyndrom kommen vor allem pflanzliche Wirkstoffe in Frage. Im Verdauungstrakt können diese besonders gut ihre Wirkung entfalten, da sie direkt mit dem erkrankten Organ in Kontakt treten können.
Daneben hat sich bei Verdauungsbeschwerden noch eine Vielzahl weiterer Naturheilverfahren als wirksam erwiesen.
Welche Naturheilverfahren können die Beschwerden lindern?
Aus dem Bereich der Naturheilkunde und der Alternativmedizin stehen einige gut belegte Heilverfahren zur Verfügung, die beim Reizdarmsyndrom helfen.
Häufig erwähnt werden u.a. die Homöopathie, Enzymtherapie (z. B. mit Verdauungsenzymen), die sogenannte Symbioselenkung, die Akupunktur, das Heilfasten (z. B. F.X. Mayr Kur, Buchinger Fasten, siehe auch Fasten beim Reizdarmsyndrom), Colon-Hydro-Therapie (Darmspülungen), Eigenblutbehandlung (z. B. bei Nahrungsmittelallergien), Atemtherapie, verschiedene Entspannungsverfahren oder auch die Hypnose.
Ich habe versucht diese Verfahren zu beleuchten und dabei nicht nur auf meine eigenen Erfahrung (mit Patienten und Kollegen) zurückzugreifen, sondern mir auch die Studienlage dazu anzusehen. Das ganze wurde so umfangreich, dass daraus ein Buch entstanden ist: Die biologische Reizdarmtherapie. Dort können Sie das Buch nicht nur bestellen, sondern auch weitere Informationen zum Reizdarmsyndrom finden – vor allem die gängige Ansicht der Schulmedizin.
Zum Weiterlesen: Bleistiftstuhl – Ursachen, Symptome und Beurteilung: Ist es schlimm?
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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina