Darmentleerungen sind eine nicht so angenehme Angelegenheit, vor allem wenn sie „künstlich“ herbeigeführt werden sollen.
Während der Stuhlgang eine natürlich verlaufende Darmentleerung darstellt, die in der Regel keine Probleme bereiten sollte (Stuhlgang: Der normale Stuhl, Farbe, Konsistenz und mehr), ist die gewollte Darmentleerung durch medizinische Maßnahmen unter Umständen mit leichten Strapazen verbunden. Aber wofür dann dieser „Aufstand“, wenn dieser unangenehm und unappetitlich zugleich ist?
Darmspiegelung
Über die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, hatte ich einige Beiträge verfasst, wie:
Die Gründe für diese medizinisch-diagnostische Maßnahme habe ich in beiden Beiträgen diskutiert. Die Vorbereitung für die Darmspiegelung beginnt aber nicht erst in der ärztlichen Praxis. Vielmehr ist es notwendig, das Innere des Darms so gut wie nur eben möglich von seinem üblichen Inhalt zu befreien, um eine bessere Sicht durch das Endoskop zu erhalten. Kurz: Je sauberer das Darminnere desto besser ist die Sicht und desto genauer kann der Arzt die Lage vor Ort beurteilen.
Diese Säuberung wird in der Schulmedizin ( Apotheken-Umschau: Darmspiegelung: Gründe, Vorteile, Risiken) in erster Linie durch eine fast fastenähnliche Empfehlung eingeleitet. Die lautet, dass drei bis vier Tage vor der eigentlichen Untersuchung vom Patient folgendes befolgt werden sollte:
- keine Eisenpräparate
- keine Lebensmittel, die Körner enthalten, zum Beispiel Weintrauben, Tomaten, Kiwis, Müsli und so weiter
- bis zu eine Woche vor der Untersuchung sollte die Ernährung völlig frei von Ballaststoffen sein
- leicht verdauliche Kost wie Gemüsebrühe und Joghurt (diese Empfehlung kann sich auch auf nur einen Tag vor der Untersuchung beschränken)
Rund 24 Stunden vor der Untersuchung dann muss der Patient ein Abführmittel zu sich nehmen, das den Darm noch einmal „so richtig blank putzen“ soll. Am Tag der Untersuchung dürfen die Patienten natürlich nichts mehr essen, dafür nehmen sie in der Regel eine weitere Portion des Abführmittels zu sich.
Orthograde Darmspülungen und oder an Stelle von Abführmitteln sind immer häufiger Teil dieser Vorbereitung auf die Koloskopie.
Statt Abführmittel bekommt der Patient eine Polyethylenglykol (PEG) Lösung zu trinken. Rund 3 bis 5 Liter müssen sich die Patienten davon am Tag vor der Untersuchung einverleiben. Die Spülung wird so lange fortgeführt, bis dass die Ausscheidung aus dem Darm keine festen Bestandteile mehr aufweist und eine „klare, goldgelbe“ Farbe angenommen hat.
Einläufe scheinen in der Schulmedizin nur in Ausnahmefällen durchgeführt zu werden. Der Indikationskatalog hier umfasst nur wenige Punkte:
- besonders hartnäckige Verstopfungen
- Untersuchungen bei Rektoskopie oder Sigmoidoskopie
- eine Kontrastmitteluntersuchung des Darms, wo der Einlauf weniger eine Reinigung des Darms als Ziel hat, sondern die Applikation des Kontrastmittels
- vor größeren Operationen im Bauchraum
Fazit Darmspiegelung: Die Darmentleerung und damit die Reinigung des Darmlumens vom Stuhl erfolgt in der Regel durch eine aufwendige Zufuhr von Flüssigkeiten, die für die Spülung des Darms sorgen soll. Abführmittel sind gelegentlich mit von der Partie, wenn die orthograde Darmspülung mit PEG-Lösung keine ausreichenden Ergebnisse zeigt.
Für die Patienten ist der „Genuss“ einer so hohen Menge von Flüssigkeit nicht selten mit Problemen verbunden, nicht nur von Seiten des Geschmacks der PEG-Lösung. Diese Lösung ist hygroskopisch, dass heißt, dass sie im Darm Wasser aus dem Darmgewebe abzieht, was zur Austrocknung des Patienten führen kann.
Der Patient muss also, um dieser Tendenz vorzubeugen, noch mehr trinken. Ansonsten können Kreislaufprobleme entstehen oder durch eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr Belastungen von Herz und Nieren.
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Vorbereitung zum Fasten
Rein theoretisch wäre eine orthograde Darmspülung auch eine Option, um sich auf das Fasten vorzubereiten. Ich bezweifle aber, dass es unbedingt notwendig ist, bis zu 5 Liter Polyethylenglykol zu „saufen“, um eine gute Reinigung zu erzielen. Die hygroskopischen Eigenschaften der Lösung bringen unter Umständen einiges an Problemen im Wasserhaushalt des Betroffenen mit sich. In dem Fall wäre das Fasten schon beendet, bevor es überhaupt begonnen hat.
In meiner Fastenanleitung (siehe auch: Schritt-für-Schritt Heilfastenanleitung) hatte ich bereits die für mich „besseren Alternativen“ beschrieben, wobei ich diese „Alternativen“ aufgrund ihres eher natürlichen Charakters als alles andere als „Alternativen“ ansehe. Vielmehr ist für mich der Einsatz von synthetischen Mitteln als Alternative anzusehen.
Abführen ist ein Werkzeug des Organismus, sich zu entgiften. Alles, was nicht verwertet = verdaut werden kann, wird über den Stuhl entsorgt. Diesen natürlichen Vorgang können wir uns auch zunutze machen, um über ein beschleunigtes Abführen einen Reinigungseffekt zu erzielen.
Glaubersalz und Bittersalz sind hier alleine oder miteinander kombiniert eine gute Option. Wann und warum ich das eine, das andere oder beide in Kombination empfehle, dass habe ich ausführlich in meiner Fastenanleitung diskutiert.
Eine weitere Alternative zur Alternative ist das F.X. Passagesalz. Ich hatte es früher empfohlen, da es nicht zuletzt gegenüber dem Glauber- und Bittersalz einen akzeptablen Geschmack aufweist.
So etwas erhöht die Compliance beim Patienten signifikant. Aber der bessere Geschmack wird erkauft durch Zusatzstoffe, die zwar den besseren Geschmack verursachen, aber mit dem therapeutischen Konzept überhaupt nichts zu tun haben, beziehungsweise kontraproduktiv sind. Aromastoffe, Zitronensäure, Saccharin-Verbindungen und so weiter im Passagesalz stellen aus organischer Sicht erst einmal eine Belastung dar. Und solche Belastungen als „Vorbereitung“ zum Fasten sollte man vermeiden.
Glaubersalz und Bittersalz sollten je nach Gewicht, Geschlecht und Bauchumfang dosiert werden. Wie das aussieht? Das beschreibe ich ausführlich unter anderem in meiner Fastenanleitung:
Einläufe und Colon-Hydro-Therapie, das sind Verfahren, die von der Schulmedizin bestenfalls in Ausnahmefällen (siehe oben) eingesetzt, aber sonst als „unwissenschaftlich“ abgelehnt werden.
Die Argumente gegen gerade die Colon-Hydro-Therapie scheinen jedoch auf den üblich wackeligen Füßen zu stehen, da hier wieder fehlende gute Studien zum Nutzen dieser Therapie kurzum zu Beweisen für den fehlenden Nutzen der Therapie umgemünzt werden: Darmreinigung: Den Darm entgiften und entschlacken?
Die zugegebenermaßen wenigen Studien mit teilweise auch schwachem Design zeigen jedoch tendenziell gute Ergebnisse, und das sogar bei schweren und seltenen Darmerkrankungen.
Mehr zu Colon-Hydro-Therapie und wofür so eine „Darmspülung“ gut ist, das habe ich übrigens hier beschrieben: Was ist die Colon-Hydro-Therapie? Und was bringt so eine Darmspülung?
Für das Fasten ist eine Darmentleerung durch Einläufe oder eine Colon-Hydro-Therapie eine optimale Vorbereitung.
Warum?
Niemand wird sich das Innere Ihres Darms anschauen wollen.
Aber hier geht es auch nicht um eine gute Aussicht im Darm, sondern um eine gute Aussicht auf ein erfolgreiches Fasten.
Durch die Darmentleerung durch die oben erwähnten Abführmittel, Einläufe beziehungsweise Colon-Hydro-Therapie wird der Darminhalt mit allen seinen störenden Materialien aus dem Darm entfernt. Damit werden auch Toxine, die über die Nahrung beziehungsweise über den Gallensaft in den Darm eingeleitet worden sind, aus dem Darm herausgenommen.
Unter solch sauberen Bedingungen kann es dann beim Fasten nicht mehr zu einer Rückvergiftung kommen. Und unter diesen Bedingungen ergibt sich ein viel höheres Heilungspotential für die Schleimhäute des Darms, da die Konfrontation mit den unphysiologischen Bestandteilen im Stuhl und im Speisebrei (im Dünndarm) nicht mehr gegeben ist. Damit hat der Darm alle Zeit der Welt (nahezu), um sich ausgiebig zu regenerieren, da er in der Fastenzeit keine Verdauungsarbeit zu leisten hat. Urlaub für den Darm, sozusagen.
Und diese Vorbereitung auf diesen Urlaub beginne ich in der Regel bei meinen Patienten schon am ersten Entlastungstag. Danach sollte jeden Tag ein Einlauf gemacht werden, inklusive der Vollfastentage und den Aufbautagen und noch drei Tage nach dem Fastenende dazu.
Das ist die optimale Vorgehensweise, die natürlich in der Praxis unter klinischen Bedingungen am leichtesten durchzuführen ist. Aber „optimal“ heißt nicht „notwendig“. Wichtig ist beim Fasten das Fasten und nicht eine Rekordzahl an Darmspülungen. Unangenehme Gefühle oder sogar Schmerzen bei den Einläufen sind berechtigter Grund, sofort damit aufzuhören.
Fazit
Darmentleerungen in der Schulmedizin und beim Fasten haben vollkommen unterschiedliche Zielsetzungen. In der Schulmedizin werden synthetische Abführmittel oder „Spüllösungen“ verabreicht, damit eine Untersuchung des Darminneren im Rahmen einer Diagnostik ungestört erfolgen kann.
Hier hat die Darmreinigung keine therapeutische Relevanz. Daher sind Einläufe in der Schulmedizin oft nur Mittel der zweiten Wahl.
Beim Fasten gehört die Reinigung des Darms eigentlich mit zu einem erfolgreichen Ablauf des Fastens. Ohne eine gründliche Darmentleerung können alte Darminhalte den Fastenablauf und seine Effizienz stören, da durch den fehlenden Nachschub an Nahrung eine noch intensivere Resorption der im Darm verbliebenen Toxine gewährleistet ist.
Und da es beim Fasten zu einem Abbau von Toxinen aus dem Gewebe kommt, ist eine Rückresorption der Toxine aus dem Darm hier genau gegenläufig. Daher auch meine Empfehlung, jeden Tag einen Einlauf durchzuführen, damit die täglich durch das Fasten freigesetzten Noxen im Darm heraus gewaschen und nicht rückresorbiert werden können.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…