Plötzlich ist die Energie weg. Der Kopf dröhnt, die Muskeln schmerzen, und der Körper fühlt sich an, als hätte ihn eine Grippe mit voller Wucht erwischt. Aber diesmal ist es keine Infektion – sondern eine „Entgiftungsreaktion“. Oder doch etwas anderes?
Viele, die eine Pilzbehandlung beginnen, erleben genau das: Ihr Zustand verschlechtert sich, obwohl sie eigentlich auf dem Weg der Besserung sein sollten. Dahinter steckt ein wenig bekannter, aber entscheidender Mechanismus – das Absterben von Candida und die damit einhergehende Freisetzung von Toxinen und Schwermetallen.
Was passiert da wirklich im Körper? Warum fühlen sich manche Menschen bei einer Pilztherapie schlechter als zuvor? Und vor allem: Wie lässt sich der Prozess so steuern, dass der Körper nicht überlastet wird? Genau darum geht es in diesem Beitrag.
Was ist Candida Albicans?
Candida albicans ist ein Hefepilz, der im menschlichen Körper eigentlich nichts zu suchen hat – jedenfalls nicht in nennenswerten Mengen. Vor 30 Jahren konnte ich noch regelmäßig Stuhlproben ohne Candida-Besiedlung sehen. Heute ist das fast undenkbar.
Warum hat sich das verändert? Unsere moderne Lebensweise hat dem Pilz Tür und Tor geöffnet: Zuckerreiche Ernährung, ständige Antibiotikaexposition und ein geschwächtes Immunsystem durch Umweltgifte und Stress machen es Candida leicht, sich im Darm anzusiedeln. Die Schulmedizin bezeichnet ihn als „fakultativ pathogen“, was bedeutet, dass er unter bestimmten Bedingungen Schaden anrichten kann. Doch die Realität zeigt: Ist er erst einmal da, bleibt er selten ohne Folgen.
Ein gesundes Immunsystem sollte Candida eigentlich fernhalten. Doch wenn die körpereigene Abwehr geschwächt ist, kann sich der Pilz ungehindert vermehren – und dann ist der Weg zur Mykose nicht mehr weit.
Übrigens: Eine umfassende Übersicht über therapeutische Möglichkeiten aus Sicht einer biologischen Therapie habe ich in diesem Buch zusammengefasst: Die biologische Therapie des Candida Albicans
Was passiert beim Absterben von Candida?
Was die meisten Patienten nicht wissen: Eine starke Besiedlung mit Candida kann ein Hinweis auf eine erhöhte Schwermetallbelastung sein – ein Zusammenhang, den viele Mediziner bis heute ignorieren. Candida besitzt die Fähigkeit, Schwermetalle zu binden, was paradoxerweise eine Art natürlicher Schutzmechanismus des Körpers sein könnte. Anstatt sofort gegen den Pilz vorzugehen, sollte daher hinterfragt werden, warum er sich überhaupt so stark vermehren konnte. Ohne diese Ursache zu adressieren, bleibt jede Therapie Stückwerk. Ausführlicher dazu in meinem Beitrag: Candida: Infektion oder natürlicher Schutz? (gesund-heilfasten.de)
Dennoch bleiben den Betroffenen die Folgen der Überbesiedlung nicht erspart.
Natürlich denkt man bei einer Infektion = Überbesiedlung sofort an eine Therapie, die die Pilz-Zellen zerstört und den Pilz erfolgreich abtötet. Das aber hat die unschöne Folge, dass die gebundenen Schwermetalle wieder freigesetzt werden. Und auch andere, ganz „normale“ Pilz-Proteine und Bestandteile fallen dabei als „Abfall“ an, die potenziell toxisch oder zumindest unphysiologisch sind und abgebaut werden müssen.
Die gesundheitlichen Folgen einer Candida-Therapie werden oft als „Nebenwirkungen“ abgetan – besonders bei der Einnahme von Antimykotika wie Nystatin. Tatsächlich handelt es sich aber um eine regelrechte Vergiftung des Organismus. Ich halte übrigens nicht viel von Nystatin und habe dazu meine eigenen kritischen Anmerkungen: Nystatin – Kritische Anmerkungen zur Nystatintherapie
Was passiert beim Absterben des Pilzes? Der Vorgang ist als „Jarisch-Herxheimer-Reaktion“ bekannt – benannt nach den Dermatologen Jarisch und Herxheimer, die ihn ursprünglich beim Zerfall von Bakterien beschrieben haben. Dabei werden Endotoxine freigesetzt, die eine heftige Immunreaktion auslösen. Der Körper reagiert mit einer Welle entzündungsfördernder Zytokine, die für die Symptome verantwortlich sind.
Diese können heftig ausfallen: Plötzlich auftretende Erschöpfung, grippeähnliche Beschwerden, Kopfschmerzen oder Hautreaktionen sind keine Seltenheit. Besonders brisant ist die Freisetzung von Schwermetallen, die Candida zuvor gebunden hat – eine zusätzliche Belastung für den Körper.
Doch damit nicht genug: Die abgestorbenen Hefepilze setzen Substanzen frei, die nicht nur den Körper belasten, sondern auch der Darmflora schaden. Hefepilze sind von Natur aus darauf programmiert, sich gegen Bakterien durchzusetzen – indem sie toxische Verbindungen abgeben, die konkurrierende Mikroorganismen verdrängen. Antibiotika wie Penicillin beruhen auf genau diesem Prinzip. Stirbt Candida in großen Mengen ab, verstärkt sich dieser Effekt und kann eine regelrechte Dezimierung der nützlichen Darmbakterien auslösen.
Was sind die Symptome für absterbende Candida-Zellen?
Die meisten Reaktionen entsprechen typischen Grippe-Symptomen, die den gesamten Körper erfassen können. Diese Symptome treten für gewöhnlich plötzlich auf und können im Schweregrad variieren. Wie lange diese Symptomatik anhält hängt letztlich von einer Reihe von Faktoren ab, wie zum Beispiel dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Stärke des Immunsystems und der Arzneimittel, die für deren Auftreten verantwortlich sind.
Hier eine Liste von typischen Symptomen:
- Fieber
- Schüttelfrost
- Muskelschmerzen
- Schwäche
- hohe Herzfrequenz
- Hautausschlag
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Durchfall oder Verstopfung
- Übelkeit
- Juckreiz
- Schwitzen
- Müdigkeit
Diese Symptome verschwinden in dem Maße, wie der Organismus in der Lage ist, die freigesetzten Toxine auszuscheiden.
In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung des Begriffs „Erstverschlimmerung“ deutlich, da hier eine antimykotische Therapie zu solchen Symptomen führen kann, bei dem sich das Befinden der Betroffenen erst einmal „verschlimmert“, was auf der Freisetzung der Toxine und Schwermetalle beruht.
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Es gibt einen vergleichbaren Mechanismus, der bei einer Entgiftung auftritt. Auch hier kommt es häufig zu einem zunächst schlechteren Wohlbefinden, also einer „Erstverschlimmerung“, die ähnlich abläuft: Entgiftungssymptome – Und wie sich diese zeigen können
Wie lässt sich die „Erstverschlimmerung“ vermeiden oder abmildern?
Aus dem zuvor Beschriebenen lässt sich unschwer ableiten, dass eine Therapie gegen Candida-Überbesiedlung schonend eingeleitet und durchgeführt werden sollte. Das verlängert zwar die Therapiedauer, stellt aber sicher, dass keine große Zahlen an Pilz-Zellen absterben und damit keine hohe Konzentrationen an Toxinen freigesetzt werden. Dadurch werden Organismus und Darmflora vielleicht nicht geschont, aber auch nicht übermäßig belastet.
Hier einige Vorschläge, mit deren Hilfe man auftretende Symptome mildern kann:
Die wohl wichtigste Maßnahme ist eine durch und durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, die die Basis für eine Beseitigung der zu entfernenden Toxine ist.
Die Einnahme von Flohsamenschalen[2] und Heilerde[3] unterstützt den Organismus, da sie in der Lage sind, Toxine an sich zu binden und über den Stuhl auszuscheiden.
Probiotika können entstandene Lücken im Mikrobiom ausfüllen, die durch die abgestorbenen Candida-Zellen entstanden sind und den Verlust von nützlichen Darmbakterien ausgleichen.
Bei der Entgiftung ist die Leber in erster Linie in Aktion. Von daher ist es sinnvoll, gerade dieses Organ zu unterstützen. Empfehlenswert sind hier Mariendistel[4], Löwenzahn[5] und vor allem Heilpilze (Cordyceps, Ganoderma etc.)[6] [7].
Ruhe, Entspannung und vor allem ein ausreichend langer und erholsamer Schlaf sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung.[8] [9]
Bei Fieber wird oft reflexartig nach schulmedizinischen Präparaten gegriffen, um das Symptom Fieber zu beseitigen. Obwohl Fiebermittel nicht prinzipiell „schlecht“ sind, sollten sie nicht Mittel der ersten Wahl sein, sondern nur bei extrem hohen Körpertemperaturen zum Einsatz kommen.[10] [11] Fieber lässt sich in der Regel auch gut mit Wadenwickeln kontrollieren.[12]
Wan sollte man einen Arzt aufsuchen?
Eine Behandlung mit der „Chemiekeule“, wie Nystatin etc., kommt mit seinen eigenen Nebenwirkungen: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Ausschlag, verzögerte Empfindlichkeitsreaktionen seitens des Immunsystems, Atembeschwerden, Muskelschmerzen, Bauchschmerzen etc. Je nach Schwere und Dauer ist es dann geraten, den Hausarzt aufzusuchen.
Die Antipilzmittel (Antimykotika) sind auch bekannt dafür, dass sie schwere allergische Reaktionen provozieren können. Hier handelt es sich um einen medizinischen Notfall (Anaphylaxie). Bei folgenden Symptomen sollte man sich schnell in ärztliche Behandlung, am besten in die Notfallambulanz eines Krankenhauses begeben:
- Schwellungen von Gesicht, Hals und Zunge
- Atembeschwerden
- Lungenpfeifen
- schwerer Hautausschlag mit Blasenbildung
- Erbrechen
- schwacher Puls
- Schock
- Bewusstlosigkeit
Fazit
Ein plötzlicher Zusammenbruch der Energie, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen – all das kann ein Zeichen für eine tiefgreifende Entgiftungsreaktion sein, nicht nur ein Symptom einer Pilztherapie. Das Absterben von Candida ist kein harmloser Prozess, sondern setzt eine Kaskade von Toxinen und Schwermetallen frei, die den Körper massiv belasten können. Wer hier unbedacht vorgeht, riskiert mehr Schaden als Nutzen.
Eine gezielte, schonende Strategie ist entscheidend, um den Körper nicht zu überfordern. Unterstützende Maßnahmen wie eine kontrollierte Entgiftung, Probiotika und Leberstärkung sind kein „Nice-to-have“, sondern essenziell, um die negativen Folgen der Therapie zu minimieren. Denn eines ist klar: Eine erfolgreiche Candida-Behandlung ist weit mehr als nur das Abtöten des Pilzes – sie bedeutet eine ganzheitliche Wiederherstellung der inneren Balance.
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Quellen:
- [1] Jarisch-Herxheimer-Reaktion – Ursachen, Symptome & Behandlung | MedLexi.de
- [2] Flohsamen und Flohsamenschalen: Anwendung, Nutzen und Wirkung
- [3] Heilerde – Wirkung, Anwendung und Nutzen
- [4] Die Mariendistel – kaum eine andere Heilpflanze stärkt Ihre Leber besser
- [5] Löwenzahn: Heilpflanze, kein Unkraut!
- [6] Ganoderma lucidum – Yamedo
- [7] Die Leber entgiften – So geht´s mit Naturheilkunde und Heilpflanzen
- [8] Schlafstörung und Schlafprobleme: Naturheilkunde und Hausmittel
- [9] Besser und Gesund Schlafen – Die biologische Schlaftherapie
- [10] Fieber und erhöhte Temperatur ist keine Krankheit!
- [11] Fieber – Was tun? Ursachen, Symptome und Hilfe – Yamedo
- [12] Wie funktionieren Wadenwickel gegen Fieber?
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 1.3.2025 überarbeitet.