Es ist wieder einmal so weit: Wir haben einen neuen Hype um eine weitere Beere, die Blushwood-Beere. Warum neuer Hype?

Dazu eine kurze Rückblende, damit sie einmal sehen, was für eine neue Sau ständig durchs Dorf getrieben wird:

Vor etwa vier Jahren gab es eine Wunderbeere, die exotisch und besonders interessant war: Die Acai-Beeren. Was von diesem damals „tobenden“ Hype zu halten ist und was von den werbewirksamen Versprechungen für die Gesundheit zu halten ist, das habe ich hier einer genaueren Betrachtung unterzogen: Acai Beere – Was können Kapseln – Pulver oder Saft? Wirkung und aktuelle Studien zur Acai Beere.

Ein Jahr später, also vor rund drei Jahren, da machte die Nahrungsergänzungsmittelindustrie mit einer Beere auf sich aufmerksam, die noch exotischer und damit noch interessant war: Die Goji Wunderbeere. Ich hatte dazu einen Beitrag gebracht (Goji: Eine Wunderbeere?), der versucht hatte, die Kirche im Dorf zu lassen und die schöne, heile Welt der alternativen Wundermittel aus dem Legoland wieder in die Realität zurückzuholen.

Dann vor zwei Jahren dann ein weiterer Hype: Büffelbeeren – Die neue Superfood-Welle.

Wie ich in dem Beitrag bemerkte, sollten laut „Wunderland“ der Nahrungsergänzungsmittelindustrie diese Büffel und deren Bären – nein, Beeren – alle Acai, Goji und sonstige Beeren vergessen machen.

Bei genauerem Hinsehen jedoch entpuppte sich die Beere als ein zwar wertvolles Nahrungsmittel, das aber keine Substanzen aufweist, die nur in dieser Beere vorkommen.

Ein Beispiel für die Einzigartigkeit von Substanzen in Pflanzen etc. wäre das Ergothionein, eine Aminosäure mit besonders ausgeprägten anti-oxidativen Eigenschaften, die nur in Cyanobakterien, Actinobakterien und einigen Pilzen, meist Heilpilzen, in signifikanten Mengen vorkommt.

Die Büffelbeere aber enthält Lycopin, das im Zuge des Hypes um die Beere zum neuen „Erlöser von allem Übel“ erkoren wurde. Dabei gibt es Lycopin in Hagebutten, Tomaten und, und, und. Lycopin ist eine interessante Substanz, aber kein Grund für einen Hype. Es sei, man will was teuer verkaufen…

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Der Hype um die Blushwood-Beere

Hylandia dockrillii lautet der fachmännische Begriff für diese Pflanze, die zur Familie der Wolfsmilchgewächse zählt. Ähnlich wie der Teebaum kommt diese Pflanze nur in Australien vor. Damit hätten wir wieder einmal einen exotischen Kandidaten.

Aber diesmal scheint der Hype ein etwas anderer zu sein. Denn PLOS ONE veröffentlichte eine Studie, die mehr als erstaunliche Ergebnisse zeigte: Intra-Lesional Injection of the Novel PKC Activator EBC-46 Rapidly Ablates Tumors in Mouse Models.

Die Autoren extrahierten einen Diterpen-Ester, der möglicherweise nur von dieser Pflanze gebildet wird und den sie „EBC-46“ nannten. Ob EBC-46 wirklich so einzigartig ist kann man erst mit Bestimmtheit verkünden, wenn andere Pflanzen auf dieses Diterpen untersucht worden sind.

Der EBC-46-Extrakt der Beere wurde dann in die Hauttumore von Mäusen (ex vivo = Entnahme von Tumoren und weitere Beobachtung als Zellkultur) injiziert und beobachtet, welche Reaktionen sich ergaben. Nach nur vier Stunden fanden die Autoren keine lebensfähigen Tumorzellen mehr in der Zellkultur.

Die Autoren sahen, dass der Extrakt sich in vivo in den Tumorzellen anzureichern schien, was zu einer stärkeren lokalen Reaktion führt, wie Ödembildung etc.

Injektionen in gesunde Haut zeigte keine solchen Reaktionen. Durch die Behandlung mit dem Extrakt verloren die Tumorzellen ihren Zusammenhalt durch eine Erhöhung der Permeabilität des Endothels.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass eine einzige Injektion von EBC-46 in Hauttumore von Mäusen nach kurzer Zeit zu einer hämorrhagischen Nekrose führt, begleitet vom Zelltod der Tumorzellen und damit eine Möglichkeit zur schnellen Heilung von Hauttumoren zu sein scheint.

Diese frohe Botschaft wird natürlich gerne mehr oder weniger undifferenziert aufgeschnappt und verstärkt als der neue Hype auf die Welt losgelassen.

Dementsprechend euphorisch sind die Meinungen und Veröffentlichungen dazu, wie zum Beispiel „Medikament aus Beeren zerstört Krebszellen“(1).

Oder die Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Krebsforschung: Beeren-Wirkstoff tötet Tumor in Minuten“. (2)

Wo bei den Forschern noch von vier Stunden die Rede war, wissen es die Wirtschaftsexperten besser und beschließen, dass es nur Minuten statt Stunden waren. Denn Zeit ist Geld, besonders in der Wirtschaft (je länger ich da drinsitze, desto mehr gebe ich ja fürs Bier aus). Unglaublich. Und solche „Nachrichten“ werden wir frisch geschnitten Brot über die sozialen Medien verteilt… Toll. Studien lesen? Langweilig.

Na gut. In einer englischsprachigen Webseite dagegen redet man von 25 bis 30 Tagen unter realistischen Bedingungen: Blushwood – Amazing Plant Proven To Treat 75% of All Types of Cancer Within 25 Days.

Und unter https://rexresearch.com/blushwood/gordon.htm kommt eine Koautorin der Studie zu Wort. Wie es aussieht, sind inzwischen eine Reihe von Tieren, Pferde, Katzen und Hunde, mit Hauttumoren mit dem Extrakt behandelt worden. Die Injektionen des Extrakts bewirkten einen meist kompletten Rückgang der Tumore (Melanome, Sarkoma, Karzinome und Mastzelltumore) ohne Langzeitnebenwirkungen.

Die Forscherin kündigt auf dieser Seite an, dass die Firma QBiotics plant, die Substanz klinisch zu erproben. Für den Einsatz beim Menschen denkt sie neben den Hautkrebsformen auch an Brustkrebs, Kopfkrebs (?), Nackenkrebs (?) und Prostatakrebs.

Auch hier soll die Verabreichung lokal durch Injektionen erfolgen. Denn es gibt keinen Hinweis, dass EBC-46 auch systemische Wirkungen entfalten kann. Was Kopfkrebs und Nackenkrebs sein soll erschließt sich mir jetzt auch nicht so ganz…

Was steckt dahinter und warum der Hype keiner ist

So wie es aussieht, sind die Neuigkeiten über die Blushwood-Beere von denen über die weiter oben genannten Beeren grundlegend verschieden.

Denn Acai, Goji und Co. können immerhin in Anspruch nehmen, dass ihre gesundheitlichen Vorzüge, für die es ebenfalls wissenschaftliche Belege gibt, durch den Verzehr derselben zustande kommen.

Bei der Blushwood-Beere dagegen erklären die Autoren, dass es hier ausschließlich um eine topische Behandlung durch Injektion geht. Eine orale Verabreichung der Beeren oder des Extrakts scheint keine Wirkung zu haben. Damit fällt für diesmal zumindest der Gedanke fort, Blushwood-Beeren als Nahrungsergänzungsmittel vermarkten zu können.

Die gerade diskutierte Arbeit zumindest gibt weniger als keinen Grund für eine solche Idee.
Wenn also der Blushwood-Beeren-Extrakt nur topisch lokal als Injektion wirkt, dann kann sich der Hype nur auf diese medizinische Maßnahme beschränken.

Und hier muss ich allerdings gestehen, dass die Ergebnisse mehr als nur vielversprechend erscheinen. Auch wenn ein Teil der Autoren einen „Interessenskonflikt“ erklärt, da sie für QBiotics tätig sind oder waren, muss dies nicht unbedingt heißen, dass auch hier Studienergebnisse so manipuliert worden sind, dass sie das Urteil „geschönt“ verdienten.

Ich halte die hier gefundenen Ergebnisse für sehr glaubwürdig. Und damit bin ich auf die Arbeiten gespannt, die unter klinischen Bedingungen bei menschlichen Patienten durchgeführt werden (sollen).

Denn wenn sich hier etwas Grundsätzliches bei der Therapie der oben erwähnten Krebsformen tut, dann wäre eine rein natürliche Substanz (als Extrakt) potenter bei der Behandlung von Krebs als die bisherigen schulmedizinischen „Spielereien“ mit Zytostatika.

Das gleichzeitige fast vollständige Fehlen von Nebenwirkungen würde die Kluft zwischen evidenzblasierter chemotherapeutischer Chemie und natürlichen Wirksubstanzen zusätzlich vergrößern.

Fazit

Die Blushwood-Beere ist kein Hype, aber ihr Extrakt könnte ein „Durchbruch“ werden. Aber diese Art von Durchbruch ist nicht das, was man in der Schulmedizin darunter versteht. Von daher bin ich gespannt, wie sich dieser Ansatz weiter entwickelt.

Ich schätze, dass von Seiten der Schulmedizin und Pharmaindustrie keine besonders positive Resonanz zu erwarten ist und dieser interessante Therapieansatz bald in irgendeiner Schublade verschwinden wird…

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Quellen:

(1) taspo.de/handel/medikament-aus-beeren-zerstoert-krebszellen/

(2) deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/11/03/krebsforschung-beeren-wirkstoff-toetet-tumor-in-minuten/

Beitragsbild: fotolia.com – C. alinamd

Abb1: Es handelt sich bei den Produkten um Blütenpollen, die von Bienen eingesammelt wurden. Denn die Bienen nutzen diese gesunden und sehr eiweißreichen Pflanzenbestandteile, um damit ihren Nachwuchs aufzuziehen. Die Imker sammeln die Blütenpollen, auch Bienenpollen genannt, aus dem Bienenstock, damit das vollwertige Nahrungsergänzungsmittel auch für die Menschen nutzbar wird.
Bildnachweis: Fotolia.com – rainbow33

Die Blütenpollen dienen bei Samenpflanzen der geschlechtlichen Fortpflanzung und sind funktionell den Spermien der Tiere gleichzusetzten.

Verbreitet werden die winzigen Körnchen über Wind, Wasser und durch Tiere. Problematisch für den Menschen sind Blütenpollen insofern, da sie bei einigen Menschen Allergien auslösen. Durch den Menschen genutzt werden Pollen seit Jahrhunderten hauptsächlich im Rahmen der Ernährung bzw. zur Nahrungsergänzung.

Gewonnen werden die mikroskopisch kleinen Pollen vom Imker. Er inseriert am Eingang des Bienenstockes eine sogenannte Pollenfalle. Die Bienen müssen sich dann durch kleine Löcher in der Verschalung hindurchzwängen, um in ihren Bau zu gelangen. Die an den Hinterbeinen der Insekten haftenden Pollen fallen dann in einen Auffangbehälter. Anschließend erfolgt eine Trocknung und Reinigung der Rohware.

Die Blütenpollen, deren Geschmack leicht süßlich ist, sind eiweißreich. Der Proteingehalt beträgt bis zu 40 %, darin eingeschlossen sind rund 5.000 Enzyme. Die nicht in Eiweiß gebundenen freien Aminosäuren der Blütenpollen sind besonders leicht vom Menschen verwertbar.

Neben den Eiweißbausteinen beinhalten Pollen rund 50 % Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel nicht beeinflussen. Ein weiterer Bestandteil sind ca 3 % Fettsäuren. Hinzu kommt ein geringer Prozentsatz bisher nicht in der Struktur aufgeklärter Verbindungen. Wahrscheinlich verbergen sich hier phytomedizinische Wirkstoffe, auf die viele der positiven Wirkungen der Blütenpollen zurückgehen.

Außerdem sind die Blütenpollen reich an den Vitaminen B1B2, B3, B5, B6, B9, und ß-Carotin. Zudem sollen sie sogar Vitamin B12  enthalten, das sonst nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Gerade dieser Vitalstoff ist für die Stoffwechsel-Aktivität von großer Bedeutung und führt beim Mangel zu Müdigkeit und Leistungsabfall. Infolge einer Hypovitaminose können auch psychische Beschwerden wie Depressionen auftreten.

Zudem enthalten Blütenpollen 60 Mineralstoffe und Spurenelemente. Unter den metallischen Elementen sind dies Kalzium, Kalium ,Magnesium, Eisen, Mangan, Kupfer, Zink und Titan. Als wichtige Halbmetalle kommen Selen und Silizium in Blütenpollen vor. Beipiele physiologisch unentbehrlicher Nichtmetalle in Pollen sind ChlorJodPhosphor und Schwefel. Wegen des hohen Vitalstoffgehaltes verwendet man Blütenpollen häufig für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln.

Die optimale Versorgung mit den essentiellen Nahrungsbestandteilen stellt eine wirksame Supplementierung für den Organismus dar. Auf diese Weise wird das Immunsystem gestärkt und die Anfälligkeit für Infekte deutlich herabgesetzt. Dies trägt auch zur Stärkung der Haut und der Optimierung des Hautbildes bei. Auch der Aufbau und die Erhaltung der Knochen werden verbessert. Die Vitalstoffe unterstützen auch das Herz-Kreislauf-System indem sie die Elastizität der Gefäßwände gewährleisten und damit die Durchblutung fördern.

Die Zusammensetzung der Pollen ist dabei stark abhängig von dem Ort, an dem der Bienenstock steht – genauso wie dies beim Honig der Fall ist. Schließlich sammeln die Bienen ja den Blütenpollen von den Pflanzen in ihrer Umgebung (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22785265).

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Die Produkte aus Blütenpollen sollen vielfältige Wirkungen haben, die aber oft lediglich auf jahrhundertelange Erfahrung und nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Unter anderem sollen die Inhaltsstoffe der Blütenpollen Linderung bei Heuschnupfen, Verdauungsproblemen und Nervenschwäche bewirken. Gleichzeitig wird dem Naturprodukt eine aktivierende und leistungssteigernde Wirkung nachgesagt.

Wissenschaftlich erwiesen ist auch, dass die in den Blütenpollen enthaltenen Flavonoide als Radikalfänger wirken und so antioxidative Eigenschaften aufweisen. Dies wurde bisher allerdings nur an Mäusen erforscht und muss noch am Menschen bestätigt werden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19124059).

Auch wirkt die regelmäßige Einnahme der Blütenpollen bei Mäusen schmerzlindernd und entzündungshemmend (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20645809).

Eine Untersuchung lässt Osteoporose-Patienten aufhorchen: An Ratten konnte gezeigt werden, dass Blütenpollen den Knochenrückgang aufhalten (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22765489).

Umstrittener ist die Wirkung dieser Stoffe in Bezug auf das Verhindern bzw. Aufhalten von Haarausfall und bei Potenzproblemen. Es wird aber angenommen, dass hormonähnliche Substanzen der Blütenpollen verschiedene positive Effekte hervorrufen.
So belegen Rattenversuche, dass die Blütenpollen die Regulation und Funktion der Eierstöcke verbessern (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23137268).

Patienten, die an Heuschnupfen oder anderen Allergien leiden, müssen bei der Einnahme der Blütenpollen allerdings sehr vorsichtig sein. Denn während die einen nach der Anwendung von einer enormen Verbesserung ihrer Symptome berichten, kann es in Einzelfällen zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen (unter anderem https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22619345 und https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20447747).

Die Allergiker reagieren auf die enthaltenen Pollen teilweise mit heftigen Reaktionen. Eine vorherige Absprache mit dem Arzt oder dem Heilpraktiker ist daher dringen zu empfehlen. Stellt sich die Anwendung als unbedenklich heraus, ist sie bei Allergien sogar hilfreich.

Blütenpollen werden sowohl in getrockneter Form oder als Granulat und in verkapselten Formulierungen sowie Säften oder Nektar verkauft. Kapseln, Säfte etc. enthalten häufig noch weitere Zusatzstoffe, das heißt, ihnen sind unter anderem weitere Vitamine zugesetzt.

Neben den reinen Blütenpollen und Propolis ist Gelee Royal ein Bienen-Produkt mit  gesundheitsfördernder Wirkung. Diese Kombinations- Präparate sind allerdings teurer als reine Blütenpollen.

Eine regelmäßige, auf jeden Fall aber längere Einnahme von Blütenpollen wird empfohlen bei allgemeiner Leistungsschwäche, Appetitlosigkeit und Erkältungen. Die Enzyme der Präparate können bei gastrointestinalen Beschwerden hilfreich sein und fördern die Leberreinigung und die Entgiftung. Auch bei psychischen, besonders bei stressinduzierten Beschwerden, sind Blütenpollen angezeigt.

Die fertigen Produkte werden in der Regel beworben unter Angabe ihres Gehalts an ungesättigten Fettsäuren, an Eiweißbaustein, hier vor allem Arginin, Histidin, Lysin und L- Glutamin, sowie an den (Eingangs bereits erwähnten), Vitaminen aus der B-Gruppe und an dem zusätzlichen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen. In Blütenpollen wurden bis zum jetzigen Zeitraum bereits mehr als 100 biologisch aktive Substanzen nachgewiesen.

Die empfohlene Dosierung besteht in 1 bis 2 Teelöffel täglich. Die Einnahme erfolgt entweder pur oder mit Flüssigkeit, kann aber auch Mahlzeiten untergemischt werden. Allergiker sollten mit einer geringeren Dosierung beginnen, bis die Verträglichkeit sichergestellt ist.

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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Immer wieder erhalte ich Anfragen zu bestimmten Produkten – meist von Patienten. Diesmal geht es um Biobran, mit dem „Hauptinhaltsstoff“ Arabinoxylan. Bevor wir uns dem Biobran selbst zuwenden, sei mir aber erst einmal ein kurzer Ausflug in die Zell-Physiologie gestattet.

Also: Im Gegensatz zu tierischen Zellen besitzen Pflanzenzellen feste Zellwände, die ihnen Stabilität und Struktur geben. Zudem wirken sie als Barriere zwischen dem Zellinneren und Außen. Die Zellwand ist ein Komplex mit verschiedenen Schichten.

Ganz außen befindet sich eine dünne Schicht aus Pektinen, die den Kontakt zu anderen Zellen herstellt und Mittellamelle genannt wird. Innen bildet sich darauf aus Mikrofibrillen die elastische, dickere Primärwand, die nach innen durch weitere Schichten abgeschlossen wird.

Trotz ihrer komplexen Struktur ist die Primärwand flexibel. Einen großen Teil ihres Volumens nehmen Hemicellulosen ein. Damit bezeichnen Botaniker Polysaccharide, also Mehrfachzucker, der pflanzlichen Zellwände. Sie setzen sich meist aus Pentosen (Fünffachzucker) zusammen, die je nach Pflanzenart unterschiedlich sind. Die Vielfalt an Hemicellulosen ist in der Natur groß. Auch die Schleimstoffe von Pflanzen gehören dazu. Pentosane sind Schleimstoffe, die aus den Fünffachzuckern Arabinose und Xylose aufgebaut sind. Die Verbindung aus diesen beiden Zuckern wird auch als Arabinoxylan bezeichnet. Es gibt verschiedene Arten von Arabinoxylan, je nach Art der Bindung und Anzahl der Arabinosemoleküle. Dabei können auch unterschiedliche chemische Eigenschaften entstehen. In Arabinoxylan bindet die Pflanze verschiedene Phenolsäuren, die vermutlich als Antioxidantien und zur Verteidigung dienen.(1) 

Als Schleimstoffe binden Arabinoxylane stets reichlich Wasser und haben gute Quelleigenschaften. Roggen gehört zu den arabinoxylanreichen Pflanzen und weist bis zu 8 Prozent Arabinoxylan auf, was Roggen seine besonderen Backeigenschaften verleiht. Der Mensch verfügt über keine Enzyme, die Arabinoxylan aufspalten können. Daher wird dieses Polysaccharid unverdaut ausgeschieden und zu den Ballaststoffen gezählt. Durch den Verzehr von Getreideprodukten, Mais, Kartoffeln und Reis wird dieser Ballaststoff aufgenommen und ist damit eine von vielen Menschen alltäglich verzehrte Pflanzenfaser.

In Europa und den USA werden Arabinoxylane kaum näher beachtet oder als Naturheilmittel erforscht. Mit dem Schlagwort „Arabinoxylan“ finden sich in der Datenbank von PubMed kaum über 600 Einträge, von denen viele sich nur mit der Rolle dieser Hemicellulose in der Pflanze befassen. Außerdem wird Arabinoxylan auf seine Backeigenschaften näher untersucht und als mögliche diätetische Komponente für Lebensmittel erforscht.

In Japan dagegen ist seit circa zehn Jahren ein Medizinprodukt namens Biobran MGN-3 auf dem Markt, das auch in Deutschland in der Apotheke erhältlich ist. Inzwischen gibt es einige Nachahmerprodukte. Das Arabinoxylan wird angeblich dadurch gewonnen, indem  die Zellwände von Reis durch Enzyme aus Pilzen aufgespalten werden. Vermarktet wird das Mittel dann als „Immunmodulator“ und Nahrungsergänzung.

Die Wirkungen, die Arabinoxylan nachgesagt werden, betreffen vor allem das Immunsystem. Arabinoxylan soll die Immunreaktion von Diabetikern, HIV-Infizierten und Krebspatienten verbessern sowie die Nebenwirkungen von Chemotherapie und Bestrahlung lindern. Laut Hersteller sind keine Gegenreaktionen oder Risiken bekannt.

Tatsächlich gibt es in Studien Hinweise, dass Arabinoxylane wie beschrieben wirksam sind. Leider gibt es insgesamt nur wenige Studien. Fast alle wurden mit dem Originalprodukt Biobran MGN-3 von Daiwa Pharmaceutical, Tokyo, Japan, durchgeführt. Federführend bei den Studien ist in der Regel ein Professor namens Dr. Mamdooh Ghoneum.(2) Geboren in Ägypten hat Ghoneum in Tokyo promoviert.

Der erfindungsreiche Professor hält derzeit drei Patente an Naturheilmitteln, die die Krebstherapie durch Immunmodulation unterstützen sollen. Ein Patent davon ist das auf Biobran MGN-3. Und damit zeigt sich leider die größte Schwäche der vielversprechenden Publikationen: Sie sind nicht unabhängig. Ganz im Gegenteil verdient der verantwortliche Wissenschaftler nachweislich an der Vermarktung von Biobran MGN-3. Immerhin versucht er nicht, dies zu verschleiern, sondern führt seine Patente selbstbewusst im Lebenslauf.(3) Zudem wird er auf der Website des Herstellers zitiert.(4) 

Ghoneum forscht heute an der privaten Charles R. Drew University of Medicine and Science, Los Angeles, an Krebszellen. Die Privatuni stand von 2009 bis 2011 unter Beobachtung der Akkreditionsbehörden, weil sie bestimmte Akkreditionsstandards nicht erfüllte, und musste um ihre Zulassung bangen.(5)

Auch der Hersteller von BioBran MGN-3 hatte in den USA bereits Ärger mit dem Gesetz. Er hatte seine Arabinoxylan-Ergänzungsmittel als Mittel gegen Krebs, HIV und Diabetes beworben, auch nach offizieller Verwarnung. Daher wurde 2004 von der US-Gesundheitsbehörde die Vermarktung der Mittel untersagt und angeordnet, Kunden auf Wunsch den Kaufpreis zurückzuerstatten.(6)

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Forschung mit Beteiligung von Dr. Ghoneum

Die Forscher um Dr. Ghoneum haben Biobran in verschiedenen Studien getestet. Dabei kamen sie zu folgenden Ergebnissen:

  • Bei Mäusen kann die Gabe von Biobran die Schäden einer Bestrahlung lindern, indem es vermutlich das blutbildende Gewebe anregt.(7)
  • Ebenfalls im Mausmodell kann Biobran das Wachstum von Karzinomen hemmen.(8)
  • In älteren Mäusen kann Biobran die Aktivität von NK-Zellen (natürliche Killerzellen) stimulieren.(9)
  • Biobran kann im Zellversuch bei humanen T-Zell-Leukämiezellen den Zelltod fördern.(10)
  • Im Reagenzglas kann Biobran humane Brustkrebszellen empfindlicher gegen Chemotherapeutika machen.(11) Zudem kann Biobran in vitro den Zelltod der Brustkrebszellen beschleunigen.(12)
  • Zusammen mit Kurkuma kann Biobran Zellen vom Typ humanes multiples Myelom, einer Knochenmarkskrebsart, in vitro abtöten.(13)
  • Makrophagen können im Zellversuch ebenfalls von Biobran zu erhöhter Aktivität angeregt werden.(14) Makrophagen spielen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Infektionen.
  • Biobran kann humane dendritische Zellen im Reagenzglas schneller reifen lassen.(15) Auch diese Zellen spielen im Immunsystem eine wichtige Rolle.
  • Im Zellversuch kann Biobran die Replikation des HI-Virus unterdrücken.(16)
  • In einer ersten klinischen Studie wurde Biobran als Ergänzung einer konventionellen Therapie bei Patienten mit Leberzellkarzinom gegen Placebo untersucht. Die Teilnehmer der Biobran-Gruppe hatten laut der Studie eine höhere Überlebens- und niedrigere Rückfallrate im Beobachtungszeitraum von drei Jahren und einen deutlichen Rückgangs des Volumens des Karzinoms.(17)

Weitere Studien

Forscher der Slovak Academy of Sciences, Bratislava, konnten in in vitro Studien bestätigen, dass Biobran die Reifung von dendritischen Zellen fördert. (18)

Zudem führten sie eine klinische Studie an Patienten mit multiplem Myelom, einer Krebserkrankung des Knochenmarks, durch. Die 48 Studienteilnehmer erhielten drei Monate lang MGN-3 oder Placebo. In der MGN-3-Gruppe konnte anschließend eine erhöhte Aktivität der NK-Zellen sowie eine erhöhte Zahl dendritischer Zellen und T-Helferzellen nachgewiesen werden.(19)

Japanische Forscher fütterten Arabinoxylan aus Maishülsen an Mäuse. Anschließend bildete das Immunsystem der Tiere mehr Interleukine und Interferone. Setzten die Forscher den gesunden Tieren anschließend Tumore ein, konnte eine erhöhte Aktivität der NK-Zellen in der Milz gemessen werden.(20)

Wissenschaftler aus China testeten Arabinoxylan aus Weizenkleie an Mäusen mit Tumoren. Sie beobachteten anschließend, dass Arabinoxylan das Tumorwachstum unterdrückte. Zudem konnte eine erhöhte Aktivität der Killerzellen und Makrophagen sowie eine erhöhte Zahl von Interleukinen-2 gezeigt werden.(21)

Laut einer in vitro Studie der Friedrich-Schiller-Universität, Jena, können Pflanzenfasern, darunter Arabinoxylan aus Weizen, die Darmflora vor genotoxischen Substanzen schützen.(22)

Japanische Wissenschaftler hatten bei Ratten eine akute Hepatitis oder eine Leberverletzung induziert und anschließend MGN-3 verabreicht. Dabei konnte Arabinoxylan die Immunreaktion der Leberzellen stimulieren und die Leber vor Schäden schützen.(23; 24)

Arabinoxylan und Diabetes

Nur wenig ist bisher über Arabinoxylan und seine Wirkung auf den Glukose- und Insulinstoffwechsel bekannt. Australische Forscher zeigten, dass arabinoxylanreiche Pflanzenfasern bei gesunden Menschen den Blutzuckerspiegel senken können. Teilgenommen hatten 14 Personen, die täglich 0 g, 6 g oder 12 g Arabinoxylan in ihrem Frühstückbrot erhielten.(25)

Die Wissenschaftler testeten anschließend Arabinoxylan bei 15 Diabetikern (Typ II), die fünf Wochen lang täglich entweder normale oder mit 15 g Arabinoxylan angereicherte Backwaren erhielten. Die Teilnehmer der Arabinoxylan-Gruppe hatten nach fünf Wochen ein höheres Stuhlvolumen sowie niedrigere Glukose- und Insulinlevel.(26)

Bereits im Mausmodell mit übergewichtigen Tieren konnten Wissenschaftler zeigen, dass Oligosaccharide aus Arabinoxylan prebiotisch wirken können. Die Oligosaccharide sorgten bei den Versuchstieren für eine bessere Darmflora und reduzierten die gebildeten Endotoxine.(27)

Bei Menschen mit gestörter Glukoseverwertung verbessert Arabinoxylan die Reaktion auf Glukose. Zu dem Ergebnis kommen Experten des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke. Allerdings handelt es sich auch hier um eine vorläufige Studie mit nur 11 übergewichtigen Teilnehmern, die entweder täglich 15 Gramm Arabinoxylan oder Placebo über den Zeitraum von 6 Wochen erhielten.(28)

Andere Anwendungen, bei denen traditionell Arabinoxylan angewendet wird, umfassen zahlreiche Erkrankungen von Asthma über Geschwüre bis zu Bluthochdruck. Zu den meisten Anwendungsgebieten gibt es keine Studien. Forscher der Uni Southhampton untersuchten Biobran acht Wochen lang gegen Placebo bei Patienten mit chronischer Erschöpfung und konnten keinen Unterschied zum Placebo feststellen.(29)

Derzeit gibt es noch keine befriedigende Datenlage zur Wirkung von Arabinoxylan bei Gesunden oder Kranken. Insbesondere fehlt es noch an belastbaren, klinischen Daten. Wer von einer der Krankheiten betroffen ist, bei denen Arabinoxylan lindernd wirken soll, und Arabinoxylan ausprobieren möchte, sollte zum Original „Biobran MGN-3“ aus Japan greifen, denn Nachahmerpräparate sind im Moment noch gar nicht erforscht und enthalten oft Arabinoxylan aus anderen Pflanzen, z.B. Mais. Zudem sollte man die Mittel nicht als Selbstmedikation oder Therapieersatz einnehmen und die Einnahme immer mit dem behandelnden Therapeuten absprechen. Wechselwirkungen mit blutzuckersenkenden Medikamenten und Chemotherapeutika sind wahrscheinlich. Zu beachten ist außerdem, dass bislang keine von der Werbung versprochene Wirkung bewiesen ist. Auch ist unklar, ob Arabinoxylan als Nahrungsergänzung tatsächlich sicher ist. Bis jetzt berichtet jedoch keine der wenigen klinischen Studien von Gegenreaktionen. Von der Anwendung ganz abzuraten ist Schwangeren, Stillenden und allen Heranwachsenden, da es für diese Personengruppen noch gar keine Daten gibt.

In Deutschland gibt es Therapeuten, die Arabinoxylan bereits bei ihren Patienten als Ergänzung anwenden. Krebspatienten, deren behandelnder Arzt Arabinoxylan nicht anwendet, können dort professionellen Rat einholen. In der Regel geschieht die Anwendung in Kombination mit der herkömmlichen Krebstherapie. So verwendet Professor Handgertinger, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Tübingen und Kinderonkologe, Arabinoxylanpräparate als Ergänzung.(30)

Auch der Onkologe Dr. Ben Pfeifer verfolgt komplementäre Ansätze in der Therapie und berichtet von Erfolgen beim Einsatz von Arabinoxylan. Er empfiehlt Biobran bei allen Leiden, die das Immunsystem betreffen. Als Dosierung rät er bei Gesunden oder Menschen mit Erkältung zu 500 mg täglich bis hin zu 3 g täglich für Krebspatienten.(31)

Dr. Pfeifer betreibt eine Klinik in der Schweiz und bietet Patienten, die nicht anreisen können, die Möglichkeit einer telefonischen Beratung.(32)

Patienten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können kostenfrei unter 0800-9090450 anrufen.

Gesunde Menschen, die Arabinoxylan aufnehmen möchten, können auch einfach mehr (Vollkorn-)Reis, Mais, Roggen, Weizenkleie oder andere Getreideprodukte verzehren.

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Quelle:

  1. Rao & Muralikrishna. Water soluble feruloyl arabinoxylans from rice and ragi: changes upon malting and their consequence on antioxidant activity. Phytochemistry. 2006 Jan;67(1):91-9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16289622
  2. Dr. Mamdooh Ghoneum. https://donate.cdrewu.edu/cancer/About_Ghoneum.asp
  3. CV Dr. Ghoneum. Abgerufen am 16.10.2013. https://donate.cdrewu.edu/cancer/doc/CVdrew.doc
  4. https://www.biobran.org/
  5. Charles R. Drew University removed from academic probation. 13. Juli 2011. https://latimesblogs.latimes.com/lanow/2011/07/charles-r-drew-university-removed-from-academic-probation.html
  6. Company Ordered to Halt Sales of Unapproved Drugs, Reimburse Buyers. https://permanent.access.gpo.gov/lps1609/www.fda.gov/fdac/departs/2004/504_upd.html#sales
  7. Ghoneum et al. Arabinoxylan rice bran (MGN-3/Biobran) provides protection against whole-body γ-irradiation in mice via restoration of hematopoietic tissues. J Radiat Res. 2013 May;54(3):419-29. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23287771
  8. Noaman et al. Antioxidant potential by arabinoxylan rice bran, MGN-3/biobran, represents a mechanism for its oncostatic effect against murine solid Ehrlich carcinoma. Cancer Lett. 2008 Sep 18;268(2):348-59. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18554778
  9. Ghoneum & Abedi. Enhancement of natural killer cell activity of aged mice by modified arabinoxylan rice bran (MGN-3/Biobran). J Pharm Pharmacol. 2004 Dec;56(12):1581-8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15563765
  10. Ghoneum & Gollapudi. Modified arabinoxylan rice bran (MGN-3/Biobran) sensitizes human T cell leukemia cells to death receptor (CD95)-induced apoptosis. Cancer Lett. 2003 Nov 10;201(1):41-9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14580685
  11. Gollapudi & Ghoneum. MGN-3/Biobran, modified arabinoxylan from rice bran, sensitizes human breast cancer cells to chemotherapeutic agent, daunorubicin. Cancer Detect Prev. 2008;32(1):1-6. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18406070
  12. Ghoneum & Gollapudi. Modified arabinoxylan rice bran (MGN-3/Biobran) enhances yeast-induced apoptosis in human breast cancer cells in vitro. Anticancer Res. 2005 Mar-Apr;25(2A):859-70. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15868920
  13. Ghoneum & Gollapudi. Synergistic apoptotic effect of arabinoxylan rice bran (MGN-3/Biobran) and curcumin (turmeric) on human multiple myeloma cell line U266 in vitro. Neoplasma. 2011;58(2):118-23. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21275460
  14. Ghoneum & Matsuura. Augmentation of macrophage phagocytosis by modified arabinoxylan rice bran (MGN-3/biobran). Int J Immunopathol Pharmacol. 2004 Sep-Dec;17(3):283-92. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15461862
  15. Ghoneum & Agrawal. Activation of human monocyte-derived dendritic cells in vitro by the biological response modifier arabinoxylan rice bran (MGN-3/Biobran). Int J Immunopathol Pharmacol. 2011 Oct-Dec;24(4):941-8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22230400
  16. Ghoneum M. Anti-HIV activity in vitro of MGN-3, an activated arabinoxylane from rice bran. Biochem Biophys Res Commun. 1998 Feb 4;243(1):25-9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9473473
  17. Bang et al. Arabinoxylan rice bran (MGN-3) enhances the effects of interventional therapies for the treatment of hepatocellular carcinoma: a three-year randomized clinical trial. Anticancer Res. 2010 Dec;30(12):5145-51. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21187503
  18. Cholujova et al. BioBran-augmented maturation of human monocyte-derived dendritic cells. Neoplasma. 2009;56(2):89-95. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19239320
  19. Cholujova et al. MGN-3 arabinoxylan rice bran modulates innate immunity in multiple myeloma patients. Cancer Immunol Immunother. 2013 Mar;62(3):437-45. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22941038
  20. Ogawa et al. Immunological effects of partially hydrolyzed arabinoxylan from corn husk in mice. Biosci Biotechnol Biochem. 2005 Jan;69(1):19-25. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15665462
  21. Cao et al. Antitumor and immunomodulatory activity of arabinoxylans: a major constituent of wheat bran. Int J Biol Macromol. 2011 Jan 1;48(1):160-4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21087621
  22. Glei et al. Both wheat (Triticum aestivum) bran arabinoxylans and gut flora-mediated fermentation products protect human colon cells from genotoxic activities of 4-hydroxynonenal and hydrogen peroxide. J Agric Food Chem. 2006 Mar 22;54(6):2088-95. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16536580
  23. Zheng et al. Protective effect of low molecular fraction of MGN-3, a modified arabinoxylan from rice bran, on acute liver injury by inhibition of NF-κB and JNK/MAPK expression. Int Immunopharmacol. 2012 Dec;14(4):764-9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23116638 ;
  24. Zheng et al.  Suppressive effect of modified arabinoxylan from rice bran (MGN-3) on D-galactosamine-induced IL-18 expression and hepatitis in rats. Biosci Biotechnol Biochem. 2012;76(5):942-6. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22738964
  25. Lu et al. Arabinoxylan fiber, a byproduct of wheat flour processing, reduces the postprandial glucose response in normoglycemic subjects. Am J Clin Nutr. 2000 May;71(5):1123-8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10799374
  26. Lu et al. Arabinoxylan fibre improves metabolic control in people with Type II diabetes. Eur J Clin Nutr. 2004 Apr;58(4):621-8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15042130
  27. Neyrinck et al. Wheat-derived arabinoxylan oligosaccharides with prebiotic effect increase satietogenic gut peptides and reduce metabolic endotoxemia in diet-induced obese mice. Nutr Diabetes. 2012 Jan 23;2:e28. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23154683
  28. Garcia et al. Arabinoxylan consumption decreases postprandial serum glucose, serum insulin and plasma total ghrelin response in subjects with impaired glucose tolerance. Eur J Clin Nutr. 2007 Mar;61(3):334-41. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16988651
  29. McDermott et al. A placebo-controlled, double-blind, randomized controlled trial of a natural killer cell stimulant (BioBran MGN-3) in chronic fatigue syndrome. QJM. 2006 Jul;99(7):461-8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16809351
  30. https://www.tapferer-ritter-julian.de/arabinoxylan-biobran-mgn-3/
  31. How much Biobran MGN-3 should I take?  https://www.clearfeed.com/pfeifer/biobran.html
  32. Kontakdaten auf https://www.clearfeed.com/pfeifer/contact.html

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander Raths

Viel Geld wird ständig in die Entwicklung neuester Schönheitsprodukte und Nahrungsergänzungsmittel gesteckt – dabei ist Altbewährtes oft immer noch am besten.

Dies trifft auch auf die Bierhefe zu, ein Produkt, wie der Name schon verrät, welches in der Kunst des Bierbrauens eingesetzt wird, aber auch als Supplement in Form von Bierhefe-Tabletten sehr interessant ist.

Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae) enthält eine Fülle an essentieller Aminosäuren, welche wichtig für die Funktionen des Körpers sind. Aminosäuren sind letztenendes nichts anderes als die Bestandteile der Proteine, der Baustoff für unsere Zellen.

Doch das ist bei weitem noch nicht alles, denn dieses „Anti-Aging-Supplement“ enthält darüber hinaus auch noch die Vitamine E, H, B1, B2, B3, B5, B6, B9 und B12. Neben der Vielzahl an Vitaminen sind auch viele Mineralien und Spurenelemente wie etwa Zink, Natrium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Schwefel und Kupfer enthalten, welche alle in einem gesunden Körper benötigt werden.

Natürlich finden sich all diese Elemente auch in anderen gesunden Lebensmitteln, jedoch lässt Stress und sonstige Probleme nicht immer eine absolut perfekte Ernährung zu, welche alle Vitamine und Spurenelemente umfasst.

In solchen Situationen bietet sich Bierhefe in Form von Bierhefetabletten an. Aber auch für Sportler ist Bierhefe sehr interessant, denn auch bei bereits guter Ernährung benötigt ein Sportler zumeist mehr Vitamine und Mineralien als ein Nicht-Sportler, sodass Bierhefe eine gute und natürliche Nahrungsergänzung sein kann, die der Sportler haben kann, welche auch schnell und unkompliziert in Form von Bierhefetabletten eingenommen werden kann.

Schon im 16. Jahrhundert wurde Bierhefe als Anti-Aging-Produkt gefeiert und heute erfährt es eine kleine Renaissance, denn es hilft sehr gut bei Problemen mit der Haut, den Nägeln und den Haaren.

Letztenendes scheint Bierhefe auch noch den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen, weshalb Bierhefetabletten auch zum Abnehmen im Rahmen einer Diät eingesetzt werden.

Bierhefe steht also in dem Ruf, eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen aufzuweisen. In der Wissenschaft wird die Hefe aber eigenartigerweise auf ganz andere Art und Weise genutzt. Hier ist die Hefe von Interesse als Modellorganismus für biologisch-genetische Untersuchungen und für die Bestimmung von Gensequenzen der Hefezelle. Untersuchungen bezüglich der gesundheitsfördernden Qualitäten der Bierhefe muss man mit der Lupe suchen. Aber wer sucht, der findet…

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Studien und Untersuchungen

Im Jahr 2005 wurde eine Studie veröffentlicht, die den Einfluss eines sehr nahen Verwandten der Bierhefe auf Durchfälle bei Kindern untersuchte. Saccharomyces boulardii und Saccharomyces cerevisiae werden in der Literatur durchgängig als praktisch identische Hefesorten diskutiert, so dass die durch die Studien gewonnenen Ergebnisse auf die Bierhefe übertragen werden können.

1. “Effects of Saccharomyces boulardii in children with acute diarrhoea.” Kurugöl Z, Koturoglu G. Department of Paediatrics, Faculty of Medicine, Ege University, Izmir, Turkey.

Die Idee der Studie war, dass Probiotika, wie Lactobacillus rhamnosus GG, einen bedeutenden klinischen Effekt bei der Behandlung von Durchfall bei Kindern gezeigt haben. Aber dagegen gab es praktisch kaum Untersuchungen, die den Effekt von Bierhefe auf Durchfälle untersucht hätte.

So wurden 200 Kinder per Zufallsauswahl in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt S. boulardii (Bierhefe) in granulierter Form, 250 mg pro Tag. Die andere Gruppe erhielt ein Plazebo. Die Behandlung dauerte insgesamt 5 Tage. Es wurde darauf geachtet, dass die klinischen und demographischen Eigenschaften bei beiden Gruppen vergleichbar waren.

Als Resultat konnte nach 5 Tagen festgehalten werden, dass die durchschnittliche Stuhlfrequenz schon nach dem zweiten Tag der Behandlung deutlich niedriger in der Bierhefe-Gruppe war als in der Plazebo-Gruppe. Die Dauer der Durchfälle war in der Verum-Gruppe signifikant verkürzt. Der Effekt auf wässrigen Durchfall wurde ebenfalls nach dem zweiten Behandlungstag deutlich. Der Krankenhausaufenthalt war in der Bierhefe-Gruppe ebenfalls deutlich kürzer als in der Plazebo-Gruppe. Vier Kinder der Plazebo-Gruppe zeigten keine Verbesserung des Krankheitsbildes. In der Verum-Gruppe war es nur ein Kind.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Bierhefe ein sehr gutes Behandlungskonzept bei akuten Durchfällen bei Kindern darstellt.

Eine retrospektive Literaturstudie aus dem Jahr 2007 untersuchte Daten aus vorangegangenen Studien zur Frage, inwieweit eine durch Antibiotika ausgelöste Diarrhöe bei Kindern per Probiotika-Gabe beeinflusst werden kann. Leider kam die Studie nicht zu sehr zwingenden Ergebnissen, teilweise auch bedingt durch ihren retrospektiven Charakter. Ein weiterer begrenzender Effekt war, dass nur 10 Studien gefunden wurden, die die Probiotika als Behandlungskonzept bei antibiotikabedingten Durchfällen bei Kindern einsetzten und untersuchten. Allerdings zeichnete sich ein Bild ab, das den Probiotika, inklusive Bierhefe, einen günstigen Einfluss bei der Behandlung von solchen Durchfällen bescheinigte.

Was bislang fast ausschließlich für Kinder gezeigt werden konnte, fasste eine retrospektive Studie (Meta-Analyse) 2008 für Erwachsene zusammen. Auch hier zeigten die für die Kinder so vorteilhaften Probiotika den gleichen positiven Effekt bei einer antibiotikainduzierten Diarrhöe bei Erwachsenen. Die Autoren bemerkten dazu, dass das Phänomen des Antibiotika-Durchfalls mit 25 % in Krankenhäusern kein seltenes Phänomen ist. Hier helfen dann Probiotika, die die Darmflora restaurieren helfen und andere Darmparameter günstig beeinflussen. Aber auch hier konnten nur 5 Studien gefunden werden, die sich dieses Themas annahmen bzw. die diese Beobachtung als “Nebenprodukt” zeigten.

Eine kleine Studie, die den Effekt zu erklären versuchte, wurde 2006 veröffentlicht.

2. “Influence of oral intake of Saccharomyces boulardii on Escherichia coli in enteric flora.” Akil et al. Department of Pediatric Nephrology, Celal Bayar University, Manisa, Turkey.

Wenn man davon ausgeht, dass die bakterielle Besiedlung des Darms 95 Prozent der Gesamtmenge der Körperzellen des menschlichen Organismus ausmacht, dann kann man sich leicht ausmalen, wie wichtig diese 95 Prozent für unseren Organismus sind. Diese 95 Prozent nämlich werden beeinflusst durch Ernährung und Veränderungen in der Nahrung. Die meisten Harnwegsinfekte werden nach schulmedizinischer Lehrmeinung bedingt bzw. verursacht durch aufsteigende Infektionen aus dem Darmbereich. Mit der offensichtlichen Bedeutung der Darmflora für unseren Organismus wollte diese Studie herausfinden, welchen Einfluss eine orale Bierhefe-Gabe auf die Anzahl an Escherichia coli (E. coli) ausübte. E. coli ist bekannt dafür, dass eine zu hohe Dichte Durchfälle und andere gastrointestinale Beschwerden auslöst.

Die Studie wurde mit 14 Jungen und 10 Mädchen im Alter von 36 bis 192 Monaten (Durchschnitt 104 Monate) durchgeführt. Eingesetzt wurde eine kommerziell erhältliche Kapsel, die 5 Milliarden kolonieformierende Einheiten S. boulardii (Bierhefe) enthielt. Diese Kapsel wurde einmal täglich gegeben für die Dauer von 5 Tagen. Die Zahl an E. coli und Hefekolonien wurde im Stuhl der Probanden vor und nach der Kapsel-Gabe gemessen. Vor der Behandlung betrugen die E. coli Kolonien 384.625. Nach der Behandlung sank dieser Wert deutlich ab auf 6.283. S. boulardii wurde vor der Behandlung nicht im Stuhl entdeckt. Nach der Behandlung wurden 11.047 Kolonien gemessen. Diese Beobachtungen lassen den Schluss zu, dass der durchfallbremsende Effekt auf eine Verminderung von zu hohen E. coli Kolonien zurückzuführen ist. Es bleibt aber noch zu erörtern, ob Bierhefe nicht vielleicht auch in der Lage ist, andere unvorteilhafte Mikroorganismen im Darm zu reduzieren.

2010 zeigte eine Studie an Mäusen, dass Bierhefe noch mehr zu können scheint:

3. “Saccharomyces cerevisiae strain UFMG 905 protects against bacterial translocation, preserves gut barrier integrity and stimulates the immune system in a murine intestinal obstruction model.” Generoso et al. Departamento De Análises Clínicas e Toxicológicas, Faculdade de Farmácia, Universidade Federal de Minas Gerais, Belo Horizonte, Brazil.

Diese Untersuchung an Mäusen offenbarte, dass abgetötete und lebende Bierhefezellen in der Lage waren, die Aufnahme von schädlichen Bakterien, speziell E. coli, durch die Darmwand zu verhindern. Die Behandlung mit Bierhefe, tot oder lebendig, stabilisierte die Darmbarriere und verhinderte somit die Aufnahme von unerwünschten Organismen. Eine Erhöhung von Interleukin-10 fand bei beiden Formen statt, aber nur die Lebendform erzeugte auch eine Erhöhung von IgA-Antikörpern. Diese Ergebnisse zeigen, dass Bierhefe neben seiner darmstabilisierenden Wirkung auch das Immunsystem positiv beeinflusst.

2003 untersuchte ein Team die Frage, was passiert, wenn man Bierhefe frühgeborenen Babies verabreicht:

4. “Enteral feeding of premature infants with Saccharomyces boulardii.” Costalos et al. Department of Neonatal Medicine, Alexandra Hospital Athens, Greece.

Die Idee war, dass Bierhefe (Saccharomyces boulardii) probiotisch wirkt und Polyamine produziert. Probiotika verhindern ein ausuferndes Wachstum von schädlichen Mikroorganismen im Magen-Darm-Trakt. Polyamine fördern die Darmentwicklung. So war das Ziel der Studie, zu erfahren, ob Bierhefe die Darmfunktion verbessert und Mikroorganismen im Darm kontrollieren kann.

Es wurden 87 gesunde Babies in die Studie aufgenommen, die in einem Gestationsalter von 28 bis 32 Wochen waren. Sie wurden zufallsbedingt aufgeteilt, um eine Standardformulierung für Frühgeborene zu bekommen, die entweder mit Bierhefe oder Maltodextrin angereichert wurde. Dieser Zusatz wurde für die Dauer von 30 Tagen gegeben. Beobachtungskriterien waren Verträglichkeit der Bierhefe und Gewichtszunahme, Stuhlprobenanalyse, D-Xylose Resorption im Darm und Fettausscheidungen im Stuhl.

Als Resultat zeigte sich, dass Bierhefe von diesen Babies gut toleriert wurde. Es gab keinen Unterschied im Gewichtszuwachs zwischen beiden Gruppen. Der E. coli- und Enterokokken-Gehalt der Stuhlproben war in der Bierhefe-Gruppe deutlich niedriger als in der Maltodextrin-Gruppe. Auf der anderen Seite war der Gehalt an Bifidobakterien und Staphylokokken in der Bierhefe-Gruppe deutlich höher. D-Xylose- und Fett-Resorption waren in beiden Gruppen gleich. Als Resultat hielten die Forscher fest, dass Bierhefe von diesen Babies gut toleriert wurde und die Darmflora insofern positiv von der Bierhefe beeinflusst wurde, als diese der Darmflora von gestillten Babies gleich.

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Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

Avemar ist ein Weizenkeimextrakt, der durch Fermentation mit Backhefe einen biologisch aktiven Stoff konzentriert, ein Benzochinon. Benzochinone sind erst einmal keine ungefährlichen Substanzen, besonders das p-Benzochinon. Diese Substanz schädigt Blutbestandteile und provoziert Leukämie. Außerdem reagiert die Substanz leicht mit Proteinen und DNA, was Teil seiner toxischen Wirksamkeit ausmacht. Es gibt einige Tierarten, die in der Lage sind, selbst p-Benzochinon herzustellen und dadurch Fressfeinde zu vertreiben.

Ein Isomer der Benzochinone ist das o-Benzochinon, bei dem im Vergleich zur p-Konfiguration das Sauerstoffatom an einer anderen Stelle am Benzolring (1,2 statt 1,4) angebracht ist. Dieses Benzochinon ist zudem eine Vorläufersubstanz von Melanin.

Was ist Avemar?

Es handelt sich hier um ein patentiertes Nahrungsergänzungsmittel, das speziell bei Krebspatienten zum Einsatz kommen soll, um die Diät zu ergänzen und die chemotherapeutische Behandlung zu unterstützen und daraus resultierende Nebenwirkungen zu lindern.

Es ist seit Anfang der 2000er Jahre auf dem Markt. Auf der Suche nach dem Benzochinon, das in Avemar enthalten ist, bin ich auf einen merkwürdigen Inhaltsstoff gestoßen, den die Hersteller von Avemar als „Avemar pulvis“ bezeichnen. „Avemar pulvis“ scheint eine willkürliche Namensgebung zu sein, denn auf der Suche nach der Substanz bin ich nicht fündig geworden, bis auf eine Ausnahme: Safety studies regarding a standardized extract of fermented wheat germ. Aber vielleicht kann mich dazu mal jemand aufklären…

In dieser Publikation wird der Wirkstoff ebenfalls in Anführungszeichen genannt, was darauf hindeutet, dass es sich nicht um einen wirklich wissenschaftlichen Namen mit taxonomischer Bedeutung handelt. Vielmehr scheint es sich hier um ein Benzochinon-Derivat zu handeln, dem 1,6-Dimethoxy-p-Benzochinon, einem Derivat des problematischen p-Benzochinons. Die Arbeit weist jedoch die Substanz als unbedenklich und sicher aus. Sie zitiert toxikologische Untersuchungen, die dies belegt haben. Auch klinische Studien mit Krebspatienten, die mehr als 8 Gramm pro Tag erhielten, zeigten keine Anzeichen von toxischen Verläufen. Vielmehr sahen die Autoren unter dem Einsatz von Avemar eine Verminderung der Nebenwirkungen der Chemotherapie.

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Ohne Spuk und Trug

Remedies and quackeries. Wenn man sich Wikipedia anschaut und nach dem Produkt sucht, dann wird man auf eine Seite stoßen, die die Überschrift „fermented wheat germ extract“ trägt (fermentierter Weizenkeimextrakt). Neben einer kurzen Beschreibung, worum es hier geht, kommt der unvermeidbare Kommentar, dass es sich bei Avemar um eine „fragwürdige, nicht bewiesene Behandlung“ handelt. Soweit die Einschätzung im Jahr 2016.

Der eben zitierte Link führt zu einer Arbeit in PubMed aus dem Jahr 1999, die eine sehr ähnliche Einschätzung zu berichten weiß. Der ungarische Autor bezeichnet Avemar als klinisch nicht bewiesen wirksam, und warum man ein semi-natürliches Produkt teuer bezahlen muss, wenn es als bekannte und synthetisch hergestellte Variante viel billiger zu haben ist. Leider gibt es weder in Wikipedia, noch in der ungarischen Arbeit auch nur ein Argument, das die Unwirksamkeit oder Unverträglichkeit von Avemar oder seiner primären Wirksubstanz belegen kann.

Im Gegensatz dazu berichtet der Hersteller von 100ten von wissenschaftlichen Arbeiten, 33 davon in PubMed veröffentlicht, die gezeigt haben, dass Avemar einzigartig ist.

Nachdem wir die beiden Extreme in den Aussagen so nett nebeneinander haben stellen können, ist es an der Zeit, sich einmal ein etwas differenzierteres Bild von der Sache zu machen.

Aussagekräftige Arbeiten in PubMed konnte ich nicht sehr viele finden. Dafür sind diese aber alles andere als uninteressant.

Effect of simultaneous administration of Avemar and cytostatic drugs on viability of cell cultures, growth of experimental tumors, and survival tumor-bearing mice.

Diese Arbeit ist eine reine Laborstudie mit Zellkulturen und Labormäusen. Die Ergebnisse zeigen, das Avemar keine störenden Einflüsse auf häufig eingesetzte Chemotherapeutika hat. Aber die Kombination von Avemar mit Chemotherapeutika zeigte auch keine erhöhte zytotoxische Wirkung der Chemotherapeutika (was man zum Beispiel bei einigen Heilpilzen hat sehen können). Avemar wird in dieser Arbeit als nicht zytotoxisch beschrieben, was einen Einsatz als Monotherapie bei Krebserkrankungen unmöglich macht.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Avemar zusammen mit Chemotherapeutika zum Einsatz kommen kann, ohne dass der Therapeut befürchten muss, dass es zu einer Erhöhung der Toxizität kommt oder die Aktivität des Chemotherapeutikums ausgebremst wird.

Characterizing the efficacy of fermented wheat germ extract against ovarian cancer and defining the genomic basis of its activity. – Eine weitere Laborarbeit, bei der Zellkulturen von Epithelzellen aus dem Uterus in einem fortgeschrittenen Krebsstadium untersucht wurden. Die Autoren sahen signifikante Hemmeffekte bei der Zellteilung von 12 verschiedenen Zellarten und eine verbesserte Apoptose unter Cisplatin, einem Chemotherapeutikum.

Eine Untersuchung der genetischen Aktivität zeigte 2142 Gene, die 27 biologische Prozesse aktivieren, die die Ansprechbarkeit auf den Wirkstoff in Avemar erhöhen. Weiter analysierten die Autoren die Genome für weitere 59 vom Menschen stammende Krebszellkulturen auf ihre Empfindlichkeit auf das in Avemar enthaltene Benzochinon. Sie sahen 13 Prozesse, die auf den Extrakt und das isolierte Benzochinon ansprachen.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass der Extrakt krebsverhindernde Eigenschaften besitzt und die Wirksamkeit von Chemotherapeutika positiv beeinflussen kann.

Mein Fazit: Diese Arbeit steht mit einigen Aussagen im diametralen Gegensatz zu der zuvor diskutierten Arbeit.

Adjuvant fermented wheat germ extract (Avemar) nutraceutical improves survival of high-risk skin melanoma patients: a randomized, pilot, phase II clinical study with a 7-year follow-up.

Diese Arbeit untersucht in einer Pilotstudie den Einfluss von Avemar auf Hautkrebs. Das Abstract in PubMed gibt keine detaillierten Angaben zum Design der Studie an. Ein Newsletter des Herstellers gibt nähere Informationen zu der Studie, so zum Beispiel dass sie bei 52 Patienten mit Stage 3 Melanom durchgeführt worden war. Die Patienten waren mit Chemotherapie oder mit Chemo plus Avemar behandelt worden.

Nach einem 7-jährigen Follow-up ergab sich eine Überlebensrate ohne Progression der Erkrankung von fast 56 Prozent für die Gruppe, die zusätzlich mit Avemar behandelt worden war. Die Chemotherapie-Gruppe hatte nur eine Wert von knapp 30 Prozent. Die generelle Überlebensrate lag in der Avemar-Gruppe bei 66 Prozent und in der Chemotherapie-Gruppe bei knapp 45 Prozent.

Daher geben die Autoren die Empfehlung aus, Avemar bei der Behandlung solcher Patienten zum Einsatz kommen zu lassen.

Ein paar weitere Arbeiten sind im Wesentlichen wieder Laborarbeiten, die die krebsverhindernden und anti-proliferativen Effekte des Extrakts oder von Benzochinon an verschiedenen Krebszellkulturen untersuchen und zu positiven Ergebnissen kommen. Der Newsletter erwähnt mit wenigen Sätzen weitere klinische Studien an Patienten mit Dickdarm-, Lungen-, Brustkrebs und Krebserkrankungen an Kopf und Nacken. Die Aussagen lauten, dass Avemar bei allen Studien die Lebensqualität der Patienten der Verumgruppe verbesserte und die Fortentwicklung der Erkrankung bremsen konnte.

Fazit

Avemar ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein interessantes Produkt. Allerdings muss ich erwähnen, dass ich die meisten der hier angepriesenen Wirkungen und Vorteile bei Krebs und anderen Erkrankungen auch von einigen Heilpflanzen und von Heilpilzen her kenne.

Ein weiterer störender beziehungsweise irritierender Punkt ist die Einengung der meisten Aussagen über die Wirksamkeit des Produkts auf eine einzige Wirksubstanz, das Benzochinon. Solche Ansätze sind eher typisch für die segmentiell orientierte Schulmedizin, die mit Monosubstanzen ein ganzes biologisches System aus den Angeln zu heben versucht.

Es gibt eine Laborarbeit in PubMed, bei der die Autoren mehr Wirkstoffe als nur das Benzochinon für die positiven Ergebnisse vermuten. Auch im Newsletter gibt es eine mehr als Randnotiz ausgelegte Bemerkung, dass wohl mehr als nur die Benzochinone für die positiven Effekte verantwortlich sein können, da das Produkt als pflanzlicher Extrakt wohl noch tausende an bekannten und unbekannten Molekülen in sich birgt.

Fazit vom Fazit: Avemar ist viel interessanter als die Schulmedizin erlaubt. Ob es aber einen signifikanten Vorteil zu lange bekannten Heilpflanzen und Heilpilzen gibt würde mich in der Praxis sehr interessieren.

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Das „neue“ Enzympräparat Astrozym will oder soll eines der wirksamsten Enzympräparate sein. Es bildet in den Inhaltsstoffen das „gute alte“ Wobenzym N (fast) nach, das seit Jahren vom Markt verbannt wurde.

Seit 2009 gibt es nämlich das alte und bewährte Wobenzym N nicht mehr. An seiner Stelle sind andere Präparate aus der Wobenzym-Reihe getreten. Um welche Präparate es sich handelt, das habe ich in meinem Wobenzym-Artikel näher beschrieben: Wobenzym – Enzymtherapie mit den bekanntesten Enzym-Tabletten

Unter dem Strich sind die Nachfolger des „alten“ Wobenzym N leider nur noch abgespeckte Versionen des alten Präparats, sowohl aus Sicht der Inhaltsstoffe als auch deren Dosierung, bzw. Dosierungsempfehlung (an die man sich nicht unbedingt halten muss / musste).

Grund für das Verschwinden eines so begehrten Präparats war der Wegfall der Zulassung von Wobenzym N als „Altarzneimittel“. Importe, die für eine gewisse Zeit noch aus den Niederlanden über eine Schwesterfirma des Herstellers Mucos Pharma möglich waren, wurden gerichtlich verboten (Importverbot für Wobenzym N).

Grund für den Wegfall der Zulassung als Arzneimittel war meines Wissens die Einschätzung der Zulassungsbehörde, dass Wobenzym N nicht die von der Firma angegebene therapeutische Wirksamkeit habe.

Das ist reichlich unverständlich, wo das Präparat in der Vergangenheit und unter evidenzbasierten Verhältnissen kaum etwas von dieser „Unwirksamkeit“ hat deutlich werden lassen. Und auch bei Studien machte das Präparat keine schlechte Figur, wie zum Beispiel in der Arbeit von 1996: Drug therapy of activated arthrosis. On the effectiveness of an enzyme mixture versus diclofenac.

Über Diclofenac, das als Schmerzmittel in einer Dosierung bis 25 mg frei verkäuflich ist, hatte ich unter Diclofenac gegen Entzündungen und Schmerzen berichtet. Die hier beobachteten Nebenwirkungen sind bei vergleichbarer Wirkung mit Wobenzym N ungleich dramatischer in der Langzeitverwendung. Oder mit anderen Worten: Wenn Diclofenac und Wobenzym N, laut oben angegebener Studie, eine ähnlich gute Wirkung haben (bei einem günstigeren Nebenwirkungsspektrum von Wobenzym N): Warum ist dann Diclofenac nicht auch vom Markt verbannt worden? Man kennt die Nebenwirkungen des Diclofenac in gewisser Weise von Vioxx (siehe auch  Kardiovaskuläre Risiken durch Diclofenac), da beide Substanzen zur Wirkstoffklasse der nichtsteroidalen Antirheumatika gehören. Hach… man könnte manchmal verzweifeln bei den ganzen „Pharmaspielen“…

Nachdem Sie jetzt ein wenig die Vorgeschichte kennen, jetzt zum Astrozym.

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Astrozym – Das Wobenzym N Revival?

Es gibt im Internet persönliche Erfahrungsberichte, die Astrozym so einsetzen wie man dies von Wobenzym N aus alten Zeiten gewohnt war und die zu ähnlich guten Ergebnissen gekommen sind. Versuche mit den „neuen“ Wobenzym-Präparaten waren dagegen von, ich sage mal „wechselndem“ Erfolg beschieden. Und ich darf sagen, dass ich zu ganz ähnlichen Erfahrungen mit meinen Patienten komme.

Bei Enzympräparaten generell tauchen immer wieder die entzündungshemmenden Eigenschaften des Präparats auf, gepaart mit anderen positiven Wirkungen, wie antiödematöse Wirkung, Fibrinolyse und Auflösung von Mikrothromben, Analgesie durch sekundäre Schmerzlinderung. Tja, und das ist genau das, was das Enzympräparate meiner Erfahrung nach auch leisten können.

Die Dosierungsempfehlungen seitens des Herstellers fallen recht „moderat“ aus. Die relativ gering ausfallenden Dosierungsempfehlungen beruhen meiner Meinung nach nicht auf medizinisch vertretbaren Gründen, sondern auf der Notwendigkeit, nicht mit gesetzlichen Regelungen zu kollidieren. Ich rate daher dazu, sich an Therapeuten (Heilpraktiker / Ärzte) zu wenden, die sich mit der Enzymtherapie und den erhältlichen Präparaten auskennen.

Fazit

Ich habe noch keine hinreichenden Erfahrungen mit Astrozym. Aber wie es aussieht, könnte das Präparat ein nahezu vollwertiger Ersatz für das „alte“ Wobenzym N werden.

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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Aus Nordamerika stammt sie ursprünglich, in Osteuropa wird sie seit beinahe hundert Jahren als Heilpflanze kultiviert, aber bei uns tritt sie erst langsam ihren Siegeszug an: Die Rede ist von der Apfelbeere, auch bekannt unter ihrem wissenschaftlichen Namen Aronia.

Im Geschmack erinnert die Apfelbeere eher an Heidelbeeren. Für das säuerliche Aroma sorgen Zitronen-, Apfel-, Wein- und Bernsteinsäure.

Die organische Säuren regen die Aktivität von Leber und Nieren an.  Aber das sind längst nicht alle Inhaltsstoffen der Aronia mit positiven Wirkungen auf die Gesundheit. Die Früchte enthalten die Zucker Fructose, Glucose und den Zuckeralkohol Sorbit. Daneben sind sie Träger von Ballaststoffen.

Der Vitamine der Apfelbeere

Aroniabeeren liefern viel Vitamin A, die Vitamine B1, B2, B5, B6, B9, Vitamin C,   Vitamin K und Vitamin E. Diese Zusammensetzung von Vitalstoffen unterstützt das Immunsystem und den Stoffwechsel ebenso wie das Nervensystem und die Verdauung. Die Blutbildung und eine effektive Blutgerinnung werden verbessert. Daneben stärken die Vitamine die Konstitution des Bindegewebes und der Haut.

Die Mineralstoffe der Apfelbeere

Die Aroniabeeren sind auch gute Quellen für essenzielle Mineralstoffe. So enthalten sie reichlich Magnesium, Kalium und Kalzium sowie Eisen. Die Früchte sind auch Träger der  Spurenelemente Mangan, Kupfer, Zink und Jod. Die Mineralien sind Co-Faktoren für enzymatische Reaktionen und für die Knochenbildung sowie zahlreiche stoffwechselpysiologische Funktionen unentbehrlich.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Für die Pflanze nicht lebenswichtig aber vorteilhaft sind die sekundären Pflanzenstoffe. Viele dieser Verbindungen sind phytomedizinische Wirk-Substanzen.

Flavonoide

Flavonoide, ziehen zunehmend  das Interesse von Forschern auf sich. Historisch wurden Flavonoide nach ihrer Entdeckung in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch als Vitamin P bezeichnet. Der Begriff umfasste auch die Anthocyane, die als blaue Farbstoffe viele Pflanzen kennzeichnen.

Ihnen werden gleich eine ganze Reihe von gesundheitsfördernden Eigenschaften zugeschrieben: so sollen sie dem Krebs ebenso vorbeugen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das Immunsystem stärken, den Blutfluss verbessern und antibakteriell wirken. Studien sprechen sogar von einer Verbesserung des Langzeitgedächtnisses bei regelmäßiger Aufnahme großer Mengen von Flavonoiden. Doch dazu weiter unten mehr.
Flavonoide kommen auch z.B. im Rotwein vor – doch bei der Aronia-Apfelbeere ist ihr Anteil fünfmal höher als bei der Weintraube.

OPC und Anthocyane

Anthocyane sind an Blüten, Beeren oder bläulich-rötlichen Blättern (Rotkohl) sichtbar. In Aroniabeeren sind sie reichlich enthalten und kommen dort auch als oligomere Proanthocyanidine (OPC) vor, die vornehmlich im Darm als Antioxidantien wirken. Die monomeren Verbindungen der Anthocane (Einzel-Moleküle) werden resorbiert und sind im Körper als Radikalfänger aktiv. Dadurch hemmen Anthocyane Entzündungen, stärken die Körperabwehr und schützen vor Zellschäden. Zudem harmonisieren die biogenen Verbindungen den Blutdruck und stabilisieren die Blutgefäße. Aroniabeeren enthalten rund die dreifache Menge an Anthocyanen wie Brombeeren und etwa die 30-fache Konzentration wie Kirschen.

Die Aronia schmeckt frisch, getrocknet oder als Saft

Um die positiven gesundheitlichen Eigenschaften des Aronia nutzen zu können, wird die Beere hauptsächlich zu Säften verarbeitet. Frisch verzehrt sind sie ebenso gesund und auch schmackhaft.

Aber auch eine Verwendung als Trockenfrüchte ist verbreitet. Marmeladen oder Wein lassen sich ebenfalls aus den Beeren herstellen.

Und während bisher viele Studien die gesundheitsfördernden Eigenschaften des klassischen Weintrinkens zu bestätigen schienen, sprechen einzelne Forscher bei der Apfelbeere sogar schon von einer „Konkurrenz zum Rotwein“…

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Studien zu Aronia

Die Apfelbeere gilt in den osteuropäischen Ländern als Heilpflanze nicht zuletzt auch wegen ihres hohen Gehalts an Polyphenolen. Diese Substanzklasse zeichnet sich durch verschiedene biologische Aktivitäten aus. Eine besonders wichtige „Aktivität“ davon ist das antioxidative Potenzial.

Polnische Wissenschaftler haben in einer Studie aus dem Jahr 2011 versucht, das antioxidative Potenzial der Apfelbeere mit dem von Weintraubensamen zu vergleichen. Hintergrund dieser Überlegung mag auch von der Annahme geleitet sein, dass Resveratrol im Rotwein ebenfalls gesundheitsfördernde Wirkungen hat, nicht zuletzt auch wegen seines antioxidativen Potentials.

“Changes of platelet antioxidative enzymes during oxidative stress: The protective effect of polyphenol-rich extract from berries of Aronia melanocarpa and grape seeds”. Kedzierska et al.; Department of General Biochemistry, Institute of Biochemistry, University of Lodz, Poland.
Quelle: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21299394

Die Messparameter in dieser Studie bezogen sich auf Aktivitäten auf verschiedene antioxidative Enzyme und die Menge an Glutathion, als wichtiger Indikator für eine antioxidative Wirksamkeit. Getestet wurden Blutplättchen (Thrombozyten), die mit Wasserstoffperoxid (H2O2) vorbehandelt wurden. Diese Behandlung setzte die Blutplättchen oxidativem Stress aus. Gleichzeitig wurden die Plättchen mit Extrakten von Apfelbeere, Weintraubensamen und Resveratrol behandelt und die Menge an Glutathion gemessen, sowie die Aktivitäten der antioxidativen Enzyme, wie Glutathionperoxidase, Superoxidpermutase und Katalase.

Als Ergebnis zeigte sich, dass die Extrakte der Apfelbeere und der Weintraubensamen die Veränderungen der Aktivitäten der antioxidativen Enzyme in den vorbehandelten Blutplättchen sichtlich reduzierten. Außerdem konnte man eine deutlich erhöhte Konzentration an reduzierten Glutathion in den Blutplättchen beobachten, die mit den Extrakten behandelt worden waren, im Gegensatz zu Plättchen, die nur mit H2O2 behandelt worden waren. Ein Vergleich der Wirksamkeit der einzelnen Komponenten ergab, dass die beiden Pflanzenextrakte vergleichbare antioxidative Eigenschaften aufwiesen. Sie zeigten jedoch im Vergleich zu Resveratrol in den Blutplättchen eine deutlich höhere Reaktivität.

Damit scheint sich die schon längst gehegte Vermutung, dass die Apfelbeere ein kompetenter “Konkurrent” zum Rotwein in Sachen Gesundheit ist, in dieser in vitro Studie nochmals zu bestärken.

Schauen wir uns mal die nächste Studie an:

“Effects of novel plant antioxidants on platelet superoxide production and aggregation in atherosclerosis”. Ryszawa et al.: Department of Pharmacology, Jagiellonian University School of Medicine, Cracow, Poland.

In dieser Studie wurden die Superoxidproduktion und die Aggregationsfähigkeit (die Fähigkeit der Blutplättchen, sich zu verklumpen) der Thrombozyten bei Patienten untersucht, die ein signifikantes kardiovaskuläres Risiko (erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und ähnliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen) hatten. Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen und Diabetes zählen zu diesen Risikofaktoren. In dieser Studie wurden die antioxidativen Effekte der Apfelbeere, wie schon in der Studie zuvor, in vitro auf die Plättchenfunktion untersucht.

Es zeigte sich, dass die Superoxidproduktion bei Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren im Vergleich zu einer Kontrollgruppe deutlich erhöht war. Apfelbeerenextrakt zeigte dann eine signifikante Abnahme der Superoxidproduktion in Abhängigkeit der eingesetzten Dosierung bei den Risiko-Patienten. Bei den gesunden Kontrollen dagegen zeigten sich keine Veränderungen. Zu guter Letzt zeigte sich, dass der Apfelbeerenextrakt in der Lage war, die Unterschiede in der Superoxidproduktion zwischen beiden Gruppen zu beseitigen. Zudem bewirkte die Apfelbeere einen konzentrationsabhängigen aggregationshemmenden Effekt bei beiden Gruppen. Dies lässt die Vermutung zu, dass der Effekt nichts mit der Fähigkeit zu tun hat, Einfluss auf die Superoxidproduktion zu nehmen. Zur Bewertung dieser Ergebnisse lässt sich sagen, dass die Apfelbeere ein so starkes antioxidatives Potential zu haben scheint, dass es einen erheblichen Anteil der kardiovaskulären Risikofaktoren normalisieren kann.

Beeindruckend ist auch hier wieder einmal, dass die von der Natur erzeugten “pharmazeutischen” Produkte, wie in diesem Fall die Apfelbeere, zu wissen scheinen, wann sie wirken müssen und wann sie “ausruhen” dürfen. Denn wie es scheint, laut dieser Studie, ist dieser Effekt nur bei “Bedürftigen”, also den Risiko-Patienten zu beobachten. Die gesunde Kontrollgruppe zeigte keine Aktivität.

Zudem bewirkt die Apfelbeere eine Abnahme der Aggregationsneigung, d.h. der Verklumpungsfähigkeit des Bluts. Das bewirkt eine Herabsetzung der Zähigkeit (Viskosität) des Bluts, was sich wiederum günstig auf Herz und Blutgefäße auswirkt. Aber auch hier hör ich schon wieder die warnenden Stimmen der Schulmedizin, dass sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Blutungsneigung erhöhen wird. Andere natürliche Substanzen, die ähnliche Effekte auf die Aggregation zeigen, haben in entsprechenden Studien zeigen können, dass auch hier der aggregationshemmende Effekt zu keiner erhöhten Blutungsneigung führte.

Offensichtlich weiß die Substanz auch hier, wann und wie stark sie wirken darf, denn es ist unter einer Einnahme von Apfelbeere noch kein Fall von erhöhter Blutungsneigung beschrieben worden.

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Kommen wir nochmal zum Diabetes (der Zuckerkrankheit), die oben mal kurz erwähnt wurde: Ein Gebiet, das die “Apfelbeerenforschung” fast gar nicht ins Visier genommen hat, ist der Diabetes. Eine Studie aus dem Jahr 2002 aus Bulgarien holte dies nach.

“Effects of Aronia melanocarpa juice as part of the dietary regimen in patients with diabetes mellitus”. Simeonov et al.; Clinic of Endocrinology, Medical University, Plovdiv, Bulgaria.
Quelle: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12580526

Die Forscher gingen von der Überlegung aus, dass ein niederkalorischer Apfelbeersaft (ohne Zucker, mit Süßstoff) ein wertvoller Zusatz zur komplexen Therapie des Diabetes sein könnte. Es zeigte sich, dass es bei dieser Studie 60 Minuten nach Einnahme von 200 ml Apfelbeersaft zu keinem Anstieg der Blutglukose kam. Im Gegenteil, es wurden niedrigere Nüchternwerte bei 16 Patienten mit insulinabhängigem Diabetes gemessen. Das Gleiche zeigte sich bei 25 Patienten mit insulinunabhängigem Diabetes – 25 Frauen und 16 Männer, 3 bis 62 Jahre alt, Durchschnittsalter von 38,8 – mit einer Krankheitsdauer von 1 Monat bis 13 Jahren. Eine Reihenkontrolle des Blutzuckerwertes zeigte 14,23 mmol/l zu Beginn und 11,4 mmol/l nach 60 Minuten. Der Unterschied zeigte sich als statistisch signifikant. Eine Einnahme von 200 ml Apfelbeersaft zusammen mit einem Standard-Frühstück produzierte ähnliche Resultate – 13,43 mmol/l zu Beginn und ein Abfall auf 11,94 mmol/l nach 60 Minuten. Diesmal war der Unterschied nicht statistisch signifikant. Ein täglicher Verzehr von 200 ml Apfelbeersaft über einen Zeitraum von 3 Monaten zeigte sich wirksam in der Herabsetzung des Nüchternblutzuckers von 13,28 mmol/l auf 9,10 mmol/l, ein statistisch signifikanter Unterschied, bei 21 Patienten mit insulinunabhängigem Diabetes. Der Saft zeigte günstige Effekte auf HbA1c (Marker für Länge und Intensität einer Diabeteserkrankung), Gesamtcholesterin und Blutfettwerte. Diese fielen von 9,39 auf 7,49 mmol/l für HbA1c; von 6,45 auf 5,05 mmol/l für Cholesterin und von 2,92 auf 1,7 mmol/l für Blutfette. Diese Ergebnisse wurden verglichen mit jenen von 23 Patienten mit insulinunabhängigem Diabetes mit einer Krankheitsdauer von 6 bis 17 Jahren, ohne dass diese in den Genuss des Apfelbeersafts gekommen waren. Die eben erwähnten Parameter blieben bei diesen Patienten unverändert. Die gesammelten Daten zeigen das blutzuckersenkende Potential des Apfelbeersafts. Die Forscher bemerkten, dass der genaue Mechanismus für die blutzuckersenkende Wirkung nicht bekannt ist. Allerdings empfehlen sie den Saft als gut schmeckende und äußerst wirksame zusätzliche Diätmaßnahme bei der Behandlung von Diabetes.

Eine weitere Studie zur Apfelbeere aus einem osteuropäischen Land unterstreicht die Bedeutung der Pflanze dort als Heilpflanze. Diesmal allerdings sind Gegenstand der Untersuchung nicht Patienten sondern Ratten mit Diabetes:

“Hypoglycemic and hypolipidemic effects of Aronia melanocarpa fruit juice in streptozotocin-induced diabetic rats”. Valcheva-Kuzmanova et al.; Department of Preclinical and Clinical Pharmacology and Biochemistry, Medical University, Varna, Bulgaria.
Quelle: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17440626

Hier versuchten die Forscher herauszufinden, wie Apfelbeersaft Blutzuckerwerte und Blutfettwerte beeinflusst. Hierzu wurde bei Ratten mittels Streptozotocin-Injektion künstlich Diabetes erzeugt. Danach wurde der Apfelbeersaft in einer Dosierung von 10 und 20 ml/kg Körpergewicht für die Dauer von 6 Wochen gegeben. Eine normale Rattenpopulation ohne Streptozotocin-Injektion diente als Kontrollgruppe. Streptozotocin verursachte einen signifikanten Anstieg der Blutzuckerwerte um 141 Prozent und der Blutfette um 64 Prozent im Vergleich zu den normalen Ratten der Kontrollgruppe. Gesamtcholesterin und LDL blieben unverändert. HDL wurde reduziert. Eine Gabe von Apfelbeersaft an die Kontrollgruppe zeigte keinen Einfluss auf die Blutzuckerwerte und Blutfette. Bei den diabetischen Ratten reduzierten 10 mg und 20 mg/kg signifikant die Glukosewerte um 44 Prozent und 42 Prozent und Triglyzeride um 35 Prozent und 39 Prozent jeweils. Die so erhaltenen Werte unterschieden sich nicht signifikant von den Werten der gesunden Kontrollratten. Somit lässt sich abschließend sagen, dass bei experimentell induziertem Diabetes bei Ratten der Apfelbeersaft eine normalisierende Wirkung auf Blutzucker- und Blutfettwerte hat. Die Forscher empfehlen deshalb diese Pflanze als nützliches Mittel zur Verhinderung und Kontrolle von Diabetes.

Noch eine Untersuchung, die in eine ähnliche Richtung geht:

“New Polyphenole extracts for oxidative stress treatment in experimental Diabetes”. Ciocoiu et al.; Facultatea de Medicină, Disciplina de Fiziopatologie, Universitatea de Medicină si Farmacie „Gr. T. Popa“ Iaşi.
Quelle: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20201265

Diese Studie neueren Datums (2008) ist im Wesentlichen eine Wiederholung der eben diskutierten Studie. Auch diese Studie wurde in Bulgarien durchgeführt. Das Studiendesign war mit der vorhergehenden vergleichbar, nur dass neben der Apfelbeere auch noch ein Extrakt des Schwarzen Holunders mit untersucht wurde. Auch diese Studie kam zu dem Ergebnis, dass Apfelbeere und Holunder eine ausgeprägte Schutzfunktion bei Diabetes besitzen. Gleiches gilt auch für die blutfettsenkenden und antioxidativen Kapazitäten dieser Pflanzen. Eine weitere Studie ähnlicher Bauart aus Polen aus dem gleichen Jahr kommt zu identischen Ergebnissen.

Fazit

Die Apfelbeere scheint eine Pflanze zu sein, die zu Recht in den osteuropäischen Ländern den Ruf einer Heilpflanze genießt. Nicht zuletzt ist ein günstiger Einfluss auf eine Erkrankung wie Diabetes nicht zu unterschätzen, denn nicht viele Pflanzen zeigen hier signifikante Wirkung.

In der Diabetologie wird auch heute nach wie vor zuviel auf pharmazeutische Produkte gesetzt, die, wenn wirksam auch nebenwirksam sind (siehe Avandia), während es sich bei der Apfelbeere um ein natürliches Produkt handelt, das wirksam ist, ohne nebenwirksam zu sein. Wie schon zuvor bei der Aggregation diskutiert, senkt die Apfelbeere keine normalen Blutzucker- und Fettwerte, sondern nur pathologisch erhöhte. Dies ist ein einzigartiger Wirkmechanismus, der von den Forschern zugegebenerweise noch nicht verstanden wird. Wahrscheinlich ist es ein komplexes Zusammenwirken der sekundären Pflanzenstoffe. Bislang ist noch kein pharmazeutisches Präparat bekannt, dass diesen Regelmechanismus beherrscht. Eine Behandlung eines normalen Blutzuckerwerts mit antidiabetischen Präparaten führt immer unweigerlich zu einer (lebensbedrohlichen) Unterzuckerung.

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Beitragsbild: Fotolia.com – madredus

In dem Lifestyle des 21. Jahrhunderts nimmt eine gesunde und bewusste Ernährung, ebenso wie Sport, einen immer höheren Stellenwert für den Menschen ein.

Es wird dazu eine möglichst vielseitige und ausgewogene Ernährungsweise empfohlen, damit der Nährstoffbedarf gedeckt werden kann.

Dabei wird heutzutage versucht, immer wieder neue und dazu noch aufregende Wege zu finden, um mehr Abwechslung in unsere Ernährung zu bringen.

Eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Getreideprodukten wie Brot, Haferflocken, Vollkornnudeln oder Reis scheint Amaranth (oft auch Amarant geschrieben) zu sein. Schon längere Zeit unter Gesundheitsenthusiasten als „antikes Getreide“ bezeichnet, zählt das Gewächs im Grunde genommen nicht zu dem echten Getreide.

Im Gegensatz zu Getreide handelt es sich bei Amaranth um winzige Samen einer krautigen Pflanze, die dazu noch ein entfernter Verwandter von Rote Beete und Spinat ist – deswegen auch der Name: Pseudoweizen).

Amaranth wächst verbreitet in ganz Asien und Amerika und war schon bei den Azteken und Inkas äußerst beliebt (=Inkaweizen).

So zählte die in der Andenregion als Kiwicha bezeichnete Pflanze dort zu den Grundnahrungsmitteln, bis die Spanier den Anbau von Amaranth im 16. Jahrhundert unter Todesstrafe verboten.

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Die Samen des Garten-Fuchsschwanzes (Amaranthus caudatus), die ein wenig an Hirse erinnern, wurde von den Einheimischen nämlich auch für religiöse Zwecke eingesetzt, was die Eroberer unterbinden wollten. Dadurch geriet die Pflanze nicht nur Jahrhundertelang fast in Vergessenheit.

Das Verbot trug zusätzlich zu einer Nahrungsmittelknappheit und in der Folge zu fatalen Hungerkatastrophen in Süd- und Mittelamerika bei.

Während den gewöhnlichen Getreidesorten oftmals eine der neun essentiellen Aminosäuren fehlt, besitzt Amaranth alle neun und ist somit ein hochwertiges und vollständiges Eiweiß. Neben einem hohen Fett- und Proteingehalt zeichnet sich der Samen auch durch einen hohen Mineralstoffgehalt aus, der wiederum Amaranth zu einer wahren Bereicherung für die menschliche Ernährung macht. So ist Amaranth eine gute Quelle für Magnesium, Kupfer, Zink oder auch Eisen.

Aufgrund der Nährstoffzusammensetzung ist Amaranth empfehlenswert für viele Bevölkerungsgruppen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23072528).

Wegen des hohen Calciumanteils eignet sich Amaranth insbesondere für die Kinderernährung, da Heranwachsende einen erhöhten Bedarf an Calcium besitzen. Für den Sportler stellt Amaranth ebenfalls ein Nahrungsmittel mit Potential dar. Hier bringen sowohl die im Amaranth enthaltenen komplexen Kohlenhydrate und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, als auch die hochwertigen Proteine einen positiven Nutzen.

Aufgrund des hohen Eisengehalts wird Amaranth beispielsweise Schwangeren empfohlen. Aber nicht nur während der Schwangerschaft und der Stillzeit ist der Bedarf an dem lebenswichtigen Spurenelement erhöht.

Auch Ausdauersportler und Kinder während der Wachstumsphase benötigen mehr Eisen. Da das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln schlechter von unserem Körper aufgenommen werden kann, sollten Veganer ebenfalls auf eine ausreichende Zufuhr achten. Amaranth bietet hierfür eine gute Grundlage.

Da Amaranth im Gegensatz zum Getreide glutenfrei ist, bietet es sich als Getreidealternative für Zöliakiekranke (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22073907 an. Ebenfalls eignet sich der Samen auch für die Ernährung von Neurodermitis-Patienten, da diese oftmals kein gewöhnliches Getreide vertragen.

Neben diesen Merkmalen besitzt Amaranth angeblich auch zahlreiche weitere gesundheitsfördernde Eigenschaften: So soll er tatsächlich Schlafstörungen, Magenprobleme und Kopfschmerzen lindern. Jedoch berufen sich diese Aussagen vorerst nur auf Erfahrungen.

Da Amaranth allerdings Gerbstoffe enthält, die die Aufnahme verschiedener Vitamine und Spurenelemente hemmt, sollten Babys und Kleinkinder bis zu zwei Jahren keine Lebensmittel aus Amaranth erhalten. Die Produzenten amaranthhaltiger Babykost geben hingegen an, die Körner so aufzubereiten, dass sie auch für Säuglinge geeignet sind.

Die Zubereitung ist ähnlich der von Reis zu handhaben. Schnell sind mit dem Samen einfache, aber schmackhafte Gerichte wie Aufläufe oder Suppen zubereitet. Die Körner mit ihrem aromatisch-nussigen Geruch und dem relativ neutralen Geschmack können aber auch viele weitere Gerichte verfeinern.

Wer Amaranth zum Backen verwenden möchte, sollte es allerdings mit anderen Mehlen (beispielsweise Mais, Buchweizen, Weizen, Dinkel, Reis) vermischen. Gepuffter Amaranth verbessert ebenfalls die Backeigenschaften (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20734143).

Die Nahrungsmittelindustrie entdeckt die Pflanze ebenfalls immer mehr für sich: Babynahrung (vergleiche oben) und Müsli, Brot und sogar Wurstwaren werden teilweise mit Amaranth angereichert.

Amaranth ist in den meisten Reformhäusern zu finden.

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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Wakame ist eine einjährige federartige Tangart aus der Familie der Braunalgen.

Sie erreicht eine Länge von bis zu zwei Metern und bevorzugt kalte Strömungen. Sie wächst zwischen Herbst und Frühsommer an oberflächennahen Felsen.

Wakame ist eine der beliebtesten japanischen Algenarten. Jährlich werden bis zu 100 000 Tonnen produziert. Das Hauptverbreitungsgebiet der Alge ist die Küste vor der japanischen Insel Hokkaido. Aber auch in Europa, besonders in der Bretagne, wird Wakame bereits erfolgreich gezüchtet und vermarktet.

Die Algenart ist besonders reich an Kalzium, Eisen, Magnesium, Kalium, Phosphor, sowie Vitamine der B-Gruppe. Ebenso Bestandteil von Wakame sind die Aminosäuren Valin, Alanin, Aspartin, Glutamin Leucin, sowie Ballaststoffe und Jod.

Die Wirkung der Alge beruht auf ihrer, die Hautzellen stimulierenden Eigenschaften. In Kosmetikprodukten wird sie sehr gut vertragen und kann Juckreiz und Rötungen entgegenwirken. Weiterhin besitzt sie antibakterielle Eigenschaften, steigert die Abwehrkräfte und beeinflusst den gesamten Stoffwechsel positiv. Die enthaltene Alginsäure unterstützt den Körper bei der Entgiftung und Entschlackung.

Wakame kann in den Monaten März bis Juni geerntet werden. In den Sommermonaten kommt die Alge nicht vor. Verwendung finden die an einen doppelseitigen Kamm erinnernden Blätter, welche getrocknet oder in Salz eingelegt in den Handel gelangen. In Japan gilt Wakame als eine Delikatesse.

Die Speisealge wird in frischen Zustand in Salaten beigegeben oder dient als Spinatersatz. Sie ist außerordentlich zart und aromatisch, in ihrem Geschmack an Austern erinnernd. Ihr hoher Anteil an Glutaminsäure begründet die Verwendung zur Geschmacksintensivierung von Speisen.

Auf Grund ihres vergleichbar niedrigen Jodgehaltes ist Wakame auch zum häufigen Verzehr bedenkenlos geeignet.

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Wissenschaftliche Studien zu Wakame

Der naturwissenschaftliche Name von Wakame lautet Undaria pinnatifida. Unter diesem Begriff sind bislang etwas über 200 Arbeiten erschienen, die meisten allerdings erst nach dem Jahr 2000.

Vielleicht war der Auslöser für eine nähere wissenschaftliche Betrachtung der Alge eine Arbeit aus dem Jahr 1999 (Hepatic fatty acid oxidation enzyme activities are stimulated in rats fed the brown seaweed, Undaria pinnatifida (wakame)), der bei Ratten eine erhöhte Fettoxidierung in der Leber beobachtet hatte, nachdem die Tiere mit Wakame gefüttert worden waren.

Grund dafür war eine erhöhte Aktivität von Enzymen, die die beta-Oxidation kontrollieren. Die Autoren vermuteten aufgrund ihrer Befunde, dass Wakame möglicherweise geeignet ist, eine Hyperlipidämie zu verhindern.

Im selben Jahr zeigten japanische Forscher, dass eine Reihe von Seegräsern eine beträchtliche anti-oxidative Aktivität aufweisen, darunter auch Wakame. Der eigentlich anti-oxidativ wirksame Wirkstoff ist Fucoxanthin. Diese Substanz gehört zu den Xanthopyllen und ist ähnlich wie das Chlorophyll ein Farbstoff, der primär in Braunalgen zu finden ist. (Fucoxanthin as the major antioxidant in Hijikia fusiformis, a common edible seaweed.)

In den beiden letzten Jahren (2014 und 2015) sind eine Reihe von Arbeiten zu Wakame veröffentlicht worden, die sich mit unterschiedlichen Themen befassten. Eine der bemerkenswertesten Arbeiten ist diese: Undaria pinnatifida Promotes Spinogenesis and Synaptogenesis and Potentiates Functional Presynaptic Plasticity in Hippocampal Neurons.

Die Autoren dieser Arbeit haben herausgefunden, dass ein Wakame-Extrakt positive Effekte bei der Neubildung von Nervengewebe ausübt. Es handelt sich hier zwar „nur“ um eine Laborstudie, bei der die Neubildung von Neuronen des Hippocampus beobachtet wurden. Unter Wakame kam es nicht nur zu einer verbesserten Neubildung von Neuronen, sondern die morphologische Qualität dieser Neuronen war überdurchschnittlich hoch im Vergleich zu „normalen“ Neuronen.

Da der Hippocampus von enormer Wichtigkeit ist für das Lang- und Kurzzeitgedächtnis, vermuten die Autoren der Arbeit, dass Wakame für die Prävention und Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen, wie zum Beispiel Gedächtnisproblemen, eine mögliche Alternative sein kann.

Eine zweite Arbeit dieser Autorengruppe (Differential neuritogenic activities of two edible brown macroalgae, Undaria pinnatifida and Saccharina japonica.) verglich die positiven Wirkungen von Wakame und Kombu auf die Neubildung von Neuronen. Sie sahen, dass beide einen praktisch gleich guten Effekt bei der Neubildung hatten. Dieser Effekt war gleichzeitig auch dosisabhängig. Es zeigten sich keine zytotoxischen Effekte. Vielmehr schienen beide Formen der Algen ein natürliches Absterben der Neuronen zu verhindern beziehungsweise hinauszuzögern.

Wakame (Undaria pinnatifida ) modulates hyperphosphatemia in a rat model of chronic renal failure.

In dieser Arbeit zeigten die Autoren an Ratten, dass Wakame bei Nierenversagen in der Lage ist, die Retention von anorganischen Phosphaten zu verhindern und somit den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Die Verfütterung von 5 Prozent Wakame an die Tiere mit terminaler Niereninsuffizienz bewirkte eine Senkung des Phosphatgehalts im Blut und Urin und erhöhte die Ausscheidung von Phosphat über den Stuhl.

Gleichzeitig sank der BUN-Wert (Blut-Harnstoff-Stickstoff). Der Hauptgrund für eine Senkung der Plasmawerte von Phosphaten lag in der Verhinderung der Resorption von Phosphaten im Gastrointestinaltrakt, was auf die Gabe von Wakame zurückgeführt werden kann.

Extracts from New Zealand Undaria pinnatifida Containing Fucoxanthin as Potential Functional Biomaterials against Cancer in Vitro.

Krebs ist ein „beliebtes“ Thema in der Forschung. Wir haben bereits etliche Male sehen können, dass natürliche Substanzen ein erhebliches krebsverhinderndes Potential haben, was aber nur dann von Interesse zu sein scheint, wenn man damit Produkte erzeugen kann, die Geld einbringen.

Das ist natürlich bei natürlichen Substanzen nur dann möglich, wenn man sie patentieren könnte. So eine Substanz scheint auch Fucoxanthin zu sein. In dieser Laborstudie wurden verschiedene Krebszellen mit Fucoxanthin und Wakame-Extrakt behandelt. Bei allen Krebszellen stellte sich eine dosis- und zeitabhängige Hemmung des Wachstums ein.

Interessanterweise war der Extrakt, der nur einen Bruchteil an Fucoxanthin enthielt, bei Lungen-, Dickdarm- und Neuroblastomzellen wirksamer als das reine Fucoxanthin. Ein Test mit gesunden menschlichen Zellen auf zytotoxische Effekte verlief negativ. Das heißt, dass die Substanz selektiv nur maligne Zellen beeinträchtigt.

Radical Scavenging Activities of Undaria pinnatifida Extracts Fermented with Cordyceps militaris Mycelia.

Wir hatten oben bereits über eine 1999 erschienene Arbeit zur anti-oxidativen Wirksamkeit von Wakame gesprochen. Diese Arbeit von 2015 greift den Gedanken wieder auf, diesmal in Kombination mit einem sogenannten Heilpilz, Cordyceps militaris.

Die Arbeit vergleicht das anti-oxidative Potential von Wakame, Cordyceps und Wakame, das mit Cordyceps fermentiert worden war. Es zeigte sich, dass das fermentierte Wakame die beste anti-oxidative Wirkung besaß. Die Wirksamkeit war um den Faktor 10 bis 35 mal höher, je nach Art der Radikale, die es zu beseitigen galt.

The enhancing effect of fucoidan derived from Undaria pinnatifida on immunoglobulin production by mouse spleen lymphocytes.

In dieser Arbeit an Mäusen zeigen die Autoren, dass der Verzehr von Wakame die Produktion von Immunglobulinen in der Milz anregt. Sie vermuten, dass Fucoidan, ein Polysaccharid mit Sulfatresten, für die immunstimulierende Wirksamkeit verantwortlich ist.

Anti-metastasis effect of fucoidan from Undaria pinnatifida sporophylls in mouse hepatocarcinoma Hca-F cells.

Fucoidan scheint ebenfalls einen Einfluss auf maligne Zellen zu haben. Diese Laborstudie benutzte Leberkrebszellen von Mäusen, die mit Fucoidan behandelt wurden. Untersucht wurde vor allem die Fähigkeit dieser Zellen zur Invasion und Metastase, da sie in dieser Hinsicht als besonders aggressiv gelten. Fucoidan zeigte hier einen dosis- und zeitabhängigen Effekt in vivo und in vitro auf das metastatische Potential der Krebszellen. Zudem hemmte die Substanz das Zellwachstum, die Migration und die Adhäsionsfähigkeit der malignen Zellen.

Seamustard (Undaria pinnatifida) Improves Growth, Immunity, Fatty Acid Profile and Reduces Cholesterol in Hanwoo Steers.

Diese Arbeit aus Korea zeigte, dass auch Stiere von Wakame profitieren können. Im Wesentlichen bestätigen die Beobachtungen an den Stieren das, was zuvor schon im Labor oder in Tierversuchen gezeigt werden konnte. Die Cholesterin-Werte verbesserten sich bei den Tieren. Das Wachstum war ausgeprägter als bei Tieren ohne „Wakame-Diät“. Das Gleiche galt auch für die Immunfunktion und das Fettsäure-Profil.

Fazit

Wakame ist eine Alge, die einen hohen gesundheitlichen Nutzen durch ihren Verzehr bereitzuhalten scheint. Ähnliche Befunde hatten wir bereits bei der Diskussion anderer Algenarten gesehen, die besonders in Japan auf dem täglichen Speisezettel stehen. Vielleicht ist der vermehrte Verzehr dieser Algen mit dafür verantwortlich zu machen, dass in Japan die Lebenserwartung besonders hoch ausfällt.

weitere Algen-Arten und Gattungen:

Afa Algen – Blasentang – Blaugrüne Algen – Chlorella Algen – Chlorella vulgaris – Chlorella Pyrenoidosa – Dunaliela salina – Klamath Algen – Kombu Algen – Nori Algen – Spirulina Algen

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Beitragsbild: fotolia.com – Foot of Jetty

Wussten Sie, dass Spirulina sowohl von der NASA als auch von der European Space Agency (ESA) als eines der Hauptnahrungsmittel für Langzeit-Raumfahrt-Missionen vorgesehen ist? Nein? Dann dürfte Sie die Fakten zu Spirulina überraschen.

Spirulina wird als mikroskopische Blau“alge“ bezeichnet, ist aber biologisch ein Cyanobakterium (cyano = blau). Es hat die Form einer Spirale und wächst und gedeiht in Meeres- und Süßwasser gleichermaßen. Das, was wir heute unter Spirulina als Nahrungsergänzungsmittel kennen, wird von zwei Spezies von Cyanobakterien hergestellt: Arthrospira platensis und Arthrospira maxima.

Spirulina wird als mikroskopische Blau“alge“ bezeichnet, ist aber biologisch ein Cyanobakterium (cyano = blau). Es hat die Form einer Spirale und wächst und gedeiht in Meeres- und Süßwasser gleichermaßen. Das, was wir heute unter Spirulina als Nahrungsergänzungsmittel kennen, wird von zwei Spezies von Cyanobakterien hergestellt: Arthrospira platensis und Arthrospira maxima.

Man nennt sie zwar „Algen“, sehr wahrscheinlich weil sie nur im Wasser leben können und zur Photosynthese fähig sind, was sie mit echten Algen gemeinsam haben, aber sie sind in keiner Weise mit den verschiedenen eukariotischen Algen verwandt. Obwohl Spirulina also ein Bakterium ist, wird aus historischen Gründen an der alten, aber wissenschaftlich nicht korrekten Namensgebung festgehalten.

Spirulina Inhaltsstoffe – Was ist drin?

Spirulina enthält ungewöhnlich viel Protein mit einem Trockengewicht zwischen 55 Prozent und 77 Prozent. Diese Proteine enthalten alle essentiellen Aminosäuren, die der menschliche Organismus benötigt. Methionin, Cystein und Lysin allerdings sind deutlich geringer konzentriert im Vergleich zum Proteingehalt von Fleisch, Eiern oder Milch. Spirulina-Protein ist aber andererseits deutlich höher einzustufen als die Proteine, die aus anderen Pflanzen stammen (Gemüse, Obst usw.).

Spirulina ist reich an essentiellen Fettsäuren wie Gamma-Linolensäure, Alpha-Linolensäure, Linolsäure, Stearidonsäure, Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) – EPA und DHA sind die elementaren Omega-3-Fettsäuren in Fischöl – und Arachidonsäure.

In Sachen Vitamine kann Spirulina einiges vorweisen: Vitamin B1, B2, B3, B6, B9 (Folsäure), B12, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin A und Vitamin E.

Ein kleiner „Schmutzfleck“ taucht allerdings beim Vitamin B12 auf, denn die Bioverfügbarkeit dieses Vitamins aus Spirulina für den menschlichen Organismus ist umstritten. Bei den Mineralien, die der Spirulina-Esser erwarten kann, tut sich ebenfalls ein reichhaltiges Programm auf: Kalium ist besonders reichhaltig vertreten, aber auch Kalzium, Chrom, Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Phosphor, Selen, Natrium und Zink sind ausreichend vorhanden.

Darüber hinaus enthält es eine Reihe von Pigmenten wie Chlorophyll-a, Xanthophyll, Beta-Carotin usw. Obwohl es nicht so viel Chlorophyll enthält wie Chlorella pyrenoidosa, ist sein Chlorophyll-Gehalt mehr als ausreichend.

Noch ein schwarzer Fleck: Da Spirulina alle essentiellen Aminosäuren enthält, enthält es auch Phenylalanin. Leute mit Phenylketonurie sind nicht in der Lage, diese Aminosäure zu verarbeiten, so dass dieses sich im Gehirn anreichern kann und zu Langzeitschäden führen kann. Von daher ist bei diesen Leuten ein Spirulina Einsatz mit Vorsicht zu genießen.

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Gesundheitliche und medizinische Aspekte

Es gibt einige in vitro Studien mit Spirulina, die zeigen konnten, dass Spirulina die HIV-Replikation in menschlichen T-Lymphozyten, periphären mononuklearen Blutzellen und Langerhanszellen unterbinden konnte(Ayehunie, S. et al. „Inhibition of HIV-1 Replication by an Aqueous Extract of Spirulina platensis (Arthrospira platensis).“ JAIDS: Journal of Acquired Immune Deficiency Syndromes & Human Retrovirology. 18, 1, May 1998: 7-12).

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2008 zeigte, dass Spirulina Eisen-chelatierende Eigenschaften besitzt. Hierbei wurden menschliche Neuroblastomzellen mit toxischen Konzentrationen von Eisen behandelt. Danach wurden sie mit Spirulina behandelt, was den durch das Eisen induzierten oxidativen Stress reduzierte (Barmejo-Bescós, P., Piñero-Estrada, E., &Villar del Fresno, A. (2008). „Neuroprotection by Spirulina platensis protean extract and phycocyanin against iron-induced toxicity in SH-SY5Y neuroblastoma cells“. Toxicology in Vitro 22 (6): 1496–1502).

Studien auf Tierbasis haben zeigen können, dass Spirulina in der Lage ist, Schädigungen am Herzen zu verhindern, die im Laufe einer Chemotherapie durch Doxorubicin hervorgerufen werden, ohne dabei die Wirksamkeit von Doxorubicin negativ zu beeinflussen (Khan, M., et al. „Protective effect of Spirulina against doxorubicin-induced cardiotoxicity.“ Phytotherapy Research. 2005 December;19(12):1030-7).

Spirulina reduziert auch die Schwere von Hirninfarkten und verbessert die Wiedererlangung von Beweglichkeit nach einem Schlaganfall (Wang, Y., et al. „Dietary supplementation with blueberries, spinach, or spirulina reduces ischemic brain damage.“ Experimental Neurology. May, 2005 ;193(1):75-84).

Es wirkt altersbedingtem Abbau von Gedächtnis- und Lernleistung entgegen (Gemma, C., et al. „Diets enriched in foods with high antioxidant activity reverse age-induced decreases in cerebellar beta-adrenergic function and increases in proinflammatory cytokines.“ Experimental Neurology. July 15, 2002; 22(14):6114-20)und verhindert und mildert die Symptome von einer allergischen Rhinitis (Chen, LL, et al. „Experimental study of spirulina platensis in treating allergic rhinitis in rats.“ 中南大学学报(医学版) = Journal of Central South University (Medical Sciences). Feb. 2005. 30(1):96-8).

Eine Studie über den Metabolismus bei Mäusen zeigte, dass Spirulina kaum einen Effekt auf den Metabolismus ausübt, was man für den menschlichen Metabolismus ebenso annehmen kann (Yin, J; Zuberi, A; Gao, Z; Liu, D; Liu, Z; Cefalu, WT; Ye, J (Jul 2008). „Effect of Shilianhua extract and its fractions on body weight of obese mice“. Metabolism: clinical and experimental 57 (7 Suppl 1): S47–51).

Diabetes Ratten dagegen profitierten von einer Spirulina-Einnahme, da deren abnormaler Kohlehydrat- und Lipidmetabolismus, verursacht durch exessive Fruktosekonzentrationen, durch Spirulina normalisiert wurde (Kulshreshtha, A., Zacharia, J., Jarouliya, U.,Bhadauriya, P., Prasad, G.B.K.S., & Bisen, P.S. (2008). „Spirulina in Health Care Management“. Current Pharmaceutical Biotechnology 9 (5): 400–405).

In Studien mit menschlichen Probanden oder Patienten konnte Spirulina ebenso bemerkenswerte Wirkungen demonstrieren. So erhöhte es das Körpergewicht und korrigierte die Anämie von HIV-infizierten und HIV-freien, unterernährten Kindern, was auf seine ausgezeichneten Nährstoffeigenschaften zurückzuführen ist (Simpore, J., et al. „Nutrition Rehabilitation of HIV-Infected and HIV-Negative Undernourished Children Utilizing Spirulina.“ Annals of Nutrition & Metabolism. 49, 2005: 373-380).

Spirulina ist effektiv bei der klinischen Verbesserung von Melanose und Keratose aufgrund von Arsenvergiftungen (Mir Misbahuddin, AZM Maidul Islam, Salamat Khandker, Ifthaker-Al-Mahmud, Nazrul Islam and Anjumanara. Efficacy of spirulina extract plus zinc in patients of chronic arsenic poisoning: a randomized placebo-controlled study. (Risk factors ). Journal of Toxicology: Clinical Toxicology. 44.2 (March 2006): p135(7)).

Eine Studie aus dem Jahr 2005 zeigte, dass Spirulina vor einer allergischen Rhinitis schützen kann (Mao, TK, et al. „Effects of a Spirulina-based dietary supplement on cytokine production from allergic rhinitis patients.“ Journal of Medicinal Food. Spring 2005;8(1):27-30).

In einer neueren doppelblinden, Plazebo kontrollierten Studie von 2008 wurden 150 Patienten mit allergischer Rhinitis mit Spirulina versorgt. Es zeigte sich, dass Spirulina signifikant die Sekretion von pro-entzündlichem Interleukin-4 um 32 Prozent reduzierte. Die Patienten erfuhren dadurch eine Reduktion ihrer Symptomatik (Cingi, C., Conk-Dalay, M., Cakli, H., & Bal, C. (2008). „The effects of Spirulina on allergic rhinitis“. European Archives of Oto-Rhino-Larynology 265 (10): 1219–1223).

Desweiteren zeigte Spirulina eine Reduktion von Entzündungen bei Arthritis in geriatrischen Patienten durch die Stimulation der Sekretion von Interleukin-2, welches hilft, entzündliche Prozesse zu regulieren. Die gleiche Studie zeigte, dass Spirulina signifikant das LDL-zu-HDL-Verhältnis nach 4 Monaten Einnahme verbesserte. Demzufolge scheint Spirulina ein bedeutendes antioxidatives Potential zu besitzen, denn das Plasma dieser Patienten zeigte schon nach 16 Wochen einen deutlich erhöhten Antioxidans Status (Park, H.; Lee, Y.; Ryu, H.; Kim, M.; Chung, H.; Kim, W. (2008). „A randomized double-blind, placebo-controlled study to establish the effects of spirulina in elderly Koreans“. Annals of nutrition & metabolism 52 (4): 322–328).

Auch aus sportlicher Sicht scheint Spirulina einen gewissen Wert zu besitzen. Eine Studie von 2006 stellte fest, dass Kreatininkinase nach sportlicher Betätigung unter Spirulina deutlich herabgesetzt war, was ein Indikator für einen verringerten Muskelabbau ist. Die Ausdauer und Belastbarkeit veränderte sich zum Positiven. Als Grund für die Beobachtungen wurde das antioxidative Potential von Spirulina angegeben (Lu, H.K., Hsieh, C.C. Hsu, J.J., Yang, Y.K., & Chou, H.N. (2006). „Preventative effects of Spirulina platensis on skeletal muscle damage under exercise induced oxidative stress“. European Journal of Applied Physiology 98 (2): 220–226 und Maria Kalafati; Athanasios Z. Jamurtas; Michalis G. Nikolaidis; Vassilis Paschalis; Anastasios A. Theodorou; Giorgos K. Sakellariou; Yiannis Koutedakis; Dimitris Kouretas, Ergogenic and Antioxidant Effects of Spirulina Supplementation in Humans, Medicine and Science in Sports and Exercise®. 2010;42(1):142-151).

weitere Algen-Arten und Gattungen:

Afa Algen – Blasentang – Blaugrüne Algen – Chlorella Algen – Chlorella vulgaris – Chlorella Pyrenoidosa – Dunaliela salina – Kelp Algen – Klamath Algen – Kombu Algen – Nori Algen – Wakame Algen

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