Asthma bronchiale gehört zu den Krankheiten, die das tägliche Leben unberechenbar machen können. Wer es kennt, weiß, wie es sich anfühlt, wenn sich die Brust zuschnürt, der Atem pfeift und der Körper nach Luft ringt. Mal sind es Pollen, mal kalte Luft, mal ein intensiver Duft, der die Bronchien überreagieren lässt.

Viele meiner Fastenteilnehmer kommen mit der Frage: Kann Fasten mein Asthma verbessern? Oder ist es gefährlich?

Was passiert bei Asthma im Körper?

Asthma ist im Grunde eine chronische Entzündung der Atemwege. Sie kann allergisch bedingt sein oder durch andere Faktoren wie Infektionen, Stress oder Umweltgifte ausgelöst werden. Die Bronchien sind überempfindlich und reagieren mit Verkrampfung, Schleimbildung und einer Verengung der Atemwege.

Die schulmedizinische Behandlung setzt auf Medikamente wie Beta-2-Sympathomimetika (Salbutamol, Formoterol), inhalative Steroide (Budesonid, Fluticason) oder Leukotrien-Rezeptorantagonisten (Montelukast). Diese sind oft notwendig, bringen aber auf Dauer Nebenwirkungen mit sich.

Fasten hingegen verfolgt einen anderen Ansatz: Es setzt auf Regeneration durch Verzicht.

Wie kann Fasten bei Asthma helfen?

Fasten wirkt an mehreren Stellen im Körper, die für Asthma eine Rolle spielen.

Zunächst einmal geht es um die Entzündungsreaktion. Studien zeigen, dass beim Fasten entzündungsfördernde Botenstoffe wie TNF-alpha und Interleukin-6 sinken. Gleichzeitig wird die Produktion entzündungshemmender Stoffe angeregt. Das kann dazu beitragen, dass die Atemwege weniger empfindlich auf Reize reagieren.

Ein weiterer Punkt ist der Histaminabbau. Histamin ist der Stoff, der bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird und zu einer Verengung der Bronchien führen kann. Beim Fasten sinkt der Histaminspiegel im Blut oft spürbar, was eine direkte Entlastung für die Atemwege bedeuten kann.

Dazu kommt der Effekt auf die Schleimhäute. Fasten führt dazu, dass der Körper Wasser anders speichert, was dazu beitragen kann, dass die Schleimhäute in den Atemwegen weniger Sekret produzieren. Viele meiner Teilnehmer berichten, dass sich nach wenigen Tagen Fasten das Gefühl von „Verschleimung“ in den Bronchien verringert.

Gibt es Risiken?

Nicht jeder Asthmapatient verträgt Fasten gleich gut.

Zu bedenken ist, dass während des Fastens der Blutzuckerspiegel sinkt, was bei einigen Menschen zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Bronchien führen kann. In seltenen Fällen kann ein niedriger Blutzucker sogar einen Asthmaanfall triggern.

Auch der Elektrolythaushalt kann während des Fastens ins Wanken geraten. Magnesium ist für die Entspannung der Bronchien essenziell. Ein Mangel kann dazu führen, dass sich die Atemwege eher verkrampfen. Deshalb ist eine ausreichende Versorgung mit Magnesium besonders wichtig.

Wer regelmäßig Cortison inhaliert oder als Tablette einnimmt, sollte vorsichtig sein. Ein abruptes Absetzen kann die Nebennierenrinde überfordern und zu einer starken Reaktion führen. Wer langfristig fasten möchte, sollte seine Medikation daher mit einem erfahrenen Arzt oder Fastenbegleiter abstimmen.

Welche Fastenform ist für Asthmatiker geeignet?

Nicht jeder muss gleich mit einem siebentägigen Wasserfasten starten. Oft sind sanftere Methoden sinnvoller.

Intermittierendes Fasten nach der 16:8-Methode ist eine gute Möglichkeit, um den Körper schrittweise an Fastenphasen zu gewöhnen und trotzdem von den positiven Effekten zu profitieren.

Modifiziertes Fasten mit Brühen, Kräutertees und kleinen Mengen an Omega-3-Fettsäuren kann dabei helfen, die Entzündungsprozesse zu regulieren, ohne den Körper zu stark zu belasten.

Für einige Asthmatiker kann ein ketogenes Fasten, also eine Ernährung mit wenigen Kohlenhydraten und gesunden Fetten, vorteilhaft sein, da es die Blutzuckerregulation stabilisiert und die Entzündungsprozesse weiter dämpfen kann.

Fazit

Fasten kann eine große Chance für Asthmapatienten sein, um die Atemwege langfristig zu entlasten.

Viele meiner Teilnehmer berichten, dass sich ihr Asthma nach mehreren Fastenzyklen verbessert hat. Die Schleimproduktion geht zurück, die Bronchien reagieren weniger empfindlich, und in manchen Fällen konnten Medikamente reduziert werden.

Aber Fasten ist kein Selbstversuch ohne Plan. Wer fasten möchte, sollte auf seinen Körper hören, die Elektrolyte im Blick behalten und gegebenenfalls eine sanftere Form des Fastens wählen.

Denn manchmal geht es nicht darum, was man seinem Körper zuführt – sondern darum, ihm einfach mal eine Pause zu gönnen.

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Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 26.03.2025 aktualisiert.

Fieber ist eines der ältesten und wirkungsvollsten Werkzeuge des Körpers im Kampf gegen Infektionen. Doch wenn die Körpertemperatur steigt, stellt sich oft die Frage: Sollte man in dieser Phase fasten oder braucht der Körper jetzt mehr Energie?

Die Antwort liegt – wie so oft – in der Natur. Fast alle Tiere hören instinktiv auf zu fressen, wenn sie krank sind. Sie legen sich an einen ruhigen Ort, schlafen viel und lassen den Körper seine Arbeit tun. Der Mensch hingegen wurde über Generationen hinweg darauf konditioniert, „kräftig zu essen, um wieder zu Kräften zu kommen“. Doch was ist wirklich sinnvoll?

Warum der Körper bei Fieber oft keine Nahrung will

Fieber ist nicht einfach nur ein lästiges Symptom, sondern eine hochentwickelte Immunreaktion. Es beschleunigt Stoffwechselprozesse, aktiviert weiße Blutkörperchen und macht es Viren und Bakterien schwer, sich weiter zu vermehren.

Parallel dazu tritt oft eine Appetitlosigkeit auf. Viele denken, das sei ein unerwünschtes Begleitphänomen – dabei ist es genau das Gegenteil. Der Körper gibt ein klares Signal: „Ich brauche jetzt keine Nahrung, ich habe Wichtigeres zu tun.“

Wenn wir fasten, während wir Fieber haben, passiert Folgendes:

  • Der Körper kann sich voll auf die Immunabwehr konzentrieren, statt Verdauungsprozesse aufrechtzuerhalten.
  • Die Energie, die normalerweise für die Verdauung gebraucht wird, steht jetzt für die Bekämpfung von Krankheitserregern zur Verfügung.
  • Es werden weniger entzündungsfördernde Substanzen aus der Nahrung aufgenommen, was den Heilungsverlauf unterstützen kann.
  • Der Darm, der einen Großteil des Immunsystems beherbergt, wird entlastet.

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Wann Fasten bei Fieber sinnvoll ist

Kurzfristiges Fasten – ein bis zwei Tage – kann bei fieberhaften Infekten sehr gut helfen, den Körper zu entlasten. Die natürliche Appetitlosigkeit sollte nicht ignoriert werden. In dieser Phase sind viel Flüssigkeit, leichte Kräutertees und Elektrolyte wichtiger als Nahrung.

Besonders bewährt haben sich:

  • Kräutertees mit entzündungshemmender Wirkung (Thymian, Salbei, Ingwer, Holunderblüten)
  • Warme Gemüsebrühen mit etwas Salz, um den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt zu stabilisieren
  • Verdünnte Obstsäfte (z. B. Sanddorn oder Hagebutte) mit Honig, um den Vitamin-C-Haushalt zu unterstützen

Wann Fasten bei Fieber problematisch sein kann

Nicht jeder kann bedenkenlos fasten, wenn das Fieber steigt. Es gibt einige Situationen, in denen Fasten nicht ratsam ist:

  • Sehr hohes Fieber über 39,5°C, das den Körper bereits stark belastet
  • Fieber, das länger als drei Tage anhält, ohne dass eine Besserung eintritt
  • Starke Schwäche, Kreislaufprobleme oder Dehydrierung, insbesondere bei älteren Menschen
  • Bestehende Unterernährung oder bereits sehr niedriges Körpergewicht

Wer sich nach zwei Tagen Fasten noch sehr geschwächt fühlt oder weiter hohes Fieber hat, kann mit leicht verdaulicher Nahrung beginnen. Ein bewährtes Mittel ist Buttermilch mit Sanddorn- oder Hagebuttensirup, die gleichzeitig Elektrolyte und Vitamine liefert.

Fiebersenkende Medikamente und Fasten – eine kritische Betrachtung

Die meisten Menschen greifen bei Fieber schnell zu Ibuprofen, Paracetamol oder Aspirin, um die Temperatur zu senken. Doch ist das wirklich sinnvoll?

Fieber ist ein aktiver Teil der Immunabwehr. Indem wir es künstlich senken, unterbrechen wir diesen Prozess. Studien zeigen, dass fiebersenkende Mittel zwar kurzfristig Symptome lindern, aber die Krankheitsdauer oft verlängern.

Eine medikamentöse Fiebersenkung sollte daher nur in bestimmten Fällen erfolgen:

  • Wenn die Temperatur über 41°C steigt, da dies den Körper ernsthaft schädigen kann
  • Wenn Kinder oder ältere Menschen stark beeinträchtigt sind und das Fieber nicht von selbst sinkt
  • Wenn der Flüssigkeitshaushalt gefährlich aus dem Gleichgewicht gerät

Für die meisten Erwachsenen gilt: Fasten und Ruhe bringen oft mehr als Medikamente.

Wie geht es nach dem Fieber weiter?

Sobald das Fieber abgeklungen ist, sollte man behutsam zur normalen Ernährung zurückkehren. Der Körper ist nach einer fieberhaften Erkrankung oft noch geschwächt, daher ist es sinnvoll, für einige Tage leichte, entzündungshemmende Kost zu bevorzugen.

Besonders hilfreich sind:

  • Warme Suppen mit frischem Gemüse
  • Leicht verdauliche Proteine wie Hühnchen oder Fisch
  • Probiotische Lebensmittel wie Joghurt oder fermentiertes Gemüse, um den Darm wieder aufzubauen

Wer bereits regelmäßig fastet, kann das Fasten auch nach dem Fieber noch einen Tag verlängern, um dem Körper die vollständige Regeneration zu ermöglichen.

Fazit: Fasten als natürliche Unterstützung bei Fieber

Fasten während einer fieberhaften Erkrankung ist kein Verzicht, sondern eine gezielte Entlastung des Körpers. Es hilft, den Heilungsprozess zu beschleunigen, indem es Energie für die Immunabwehr freisetzt und die Verdauung entlastet.

Kurzzeitiges Fasten von ein bis zwei Tagen ist in den meisten Fällen unproblematisch und kann sich sogar positiv auswirken. Wichtig ist dabei eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

In Ausnahmefällen – bei sehr hohem oder anhaltendem Fieber, Schwäche oder Dehydrierung – kann ein sanfter Übergang zu leicht verdaulicher Kost notwendig sein. Medikamente sollten nur dann eingesetzt werden, wenn das Fieber eine bedrohliche Höhe erreicht oder andere Risikofaktoren bestehen.

Wer auf die Signale seines Körpers hört, wird feststellen: Der Körper weiß meist selbst, was er braucht. Und manchmal ist das eben einfach eine Pause.

Mehr zum Thema auch im Blogbeitrag:

Heilfasten gegen die Schweinegrippe?

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Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 26.03.2025 aktualisiert.

Das Glaukom, im Volksmund als Grüner Star bekannt, ist eine der häufigsten Ursachen für Sehverlust im Alter. Die Hauptproblematik liegt meist in einem zu hohen Augeninnendruck, der den Sehnerv schleichend schädigt. Die Betroffenen bemerken es oft erst, wenn es zu spät ist – weil das Gehirn kleine Ausfälle im Gesichtsfeld lange ausgleicht.

Mit grünem Star habe ich mich in folgenden Beiträgen intensiv beschäftigt:

In der Schulmedizin gibt es nur eine Strategie: Den Augendruck senken. Dies geschieht in der Regel mit Augentropfen, manchmal mit Laserbehandlungen oder Operationen. Doch was, wenn Fasten hier unterstützend wirken könnte?

Fasten und der Einfluss auf den Augeninnendruck

Ein erhöhter Augeninnendruck entsteht, wenn das Kammerwasser im Auge nicht schnell genug abfließen kann. Das Fasten kann hier auf mehreren Wegen eine Rolle spielen:

  • Entzündungshemmung: Fasten reduziert systemische Entzündungsprozesse, die möglicherweise den Abfluss des Kammerwassers beeinflussen.
  • Senkung des Blutdrucks: Bei manchen Glaukom-Formen besteht eine Wechselwirkung zwischen hohem Blutdruck und Augeninnendruck. Fasten kann helfen, den Blutdruck sanft zu regulieren.
  • Veränderte Flüssigkeitsregulation: Der Körper passt während des Fastens seinen Wasserhaushalt an, was auch den Augeninnendruck beeinflussen kann.
  • Verbesserung der Mitochondrienfunktion: Die Sehnervenzellen sind auf eine gute Energieversorgung angewiesen. Fasten fördert die zelluläre Autophagie, was dazu beitragen könnte, geschädigte Zellstrukturen abzubauen und die Funktion der Sehnervenzellen zu verbessern. Mehr zu Mitochondrien hier: Mitochondrien: Wie Ihre Zellkraftwerke über Energie, Gesundheit und Alterung entscheiden.

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Welche Glaukom-Formen reagieren auf Fasten?

Nicht jedes Glaukom ist gleich.

Beim Offenwinkelglaukom (Glaukoma simplex), der häufigsten Form, gibt es Erfahrungsberichte, dass der Augeninnendruck nach mehrwöchigem Fasten deutlich sinken kann – oft sogar für Wochen oder Monate. Einige Patienten berichten, dass sie ihre Augentropfen nach einer Fastenkur reduzieren oder vorübergehend absetzen konnten.

Beim Engwinkelglaukom, das oft mit plötzlichen Druckanstiegen und akuten Sehstörungen einhergeht, ist der Nutzen begrenzter. Hier kommt es weniger auf systemische Faktoren an, sondern darauf, dass anatomisch einfach nicht genug Platz für den Abfluss des Kammerwassers besteht.

Eine Fastenkur kann den Druck möglicherweise leicht senken, aber wer unter wiederkehrenden akuten Druckspitzen leidet, sollte eine Fastenkur nur in Absprache mit dem Augenarzt beginnen.

Welche Nährstoffe spielen eine Rolle?

Ich halte es für entscheidend, dass Glaukom-Patienten vor einer Fastenkur mit den richtigen Vitalstoffen versorgt sind. Denn bestimmte Defizite könnten die Sehnervenzellen zusätzlich schädigen.

  • Vitamin C: Studien zeigen, dass eine hohe Vitamin-C-Sättigung den Augeninnendruck messbar senken kann. Vor dem Fasten kann es daher sinnvoll sein, Vitamin C in hoher Dosierung zuzuführen.
  • OPC (Oligomere Proanthocyanidine): Diese sekundären Pflanzenstoffe, die etwa in Traubenkernextrakt vorkommen, wirken stark antioxidativ und könnten die Durchblutung des Sehnervs verbessern.
  • Magnesium: Magnesium ist bekannt dafür, die Blutgefäße zu entspannen. Eine verbesserte Durchblutung kann die Nährstoffversorgung der Augen optimieren.
  • Lutein und Zeaxanthin: Diese Carotinoide, die auch für die Makulagesundheit wichtig sind, könnten den Sehnerv vor oxidativem Stress schützen.

Eine gezielte Nährstoffsättigung vor dem Fasten ist aus meiner Erfahrung heraus sehr sinnvoll, um den Sehnerv bestmöglich zu schützen.

Was ist während des Fastens zu beachten?

Wer Glaukom-Medikamente nimmt, sollte während des Fastens den Augeninnendruck regelmäßig kontrollieren lassen. Fasten kann dazu führen, dass der Druck schwankt – meist sinkt er, aber nicht bei jedem.

Ich werde auch immer wieder gefragt: Kann ich während des Fastens meine Augentropfen weglassen?

Hier rate ich zur Vorsicht. Manche Patienten können ihre Tropfen nach dem Fasten reduzieren oder absetzen, aber während der Fastenzeit sollte man die Medikamente nicht eigenmächtig weglassen. Denn ein unkontrollierter Druckanstieg könnte mehr Schaden anrichten als das Fasten Nutzen bringt.

Fazit

Fasten kann beim Offenwinkelglaukom eine sinnvolle Ergänzung sein, um den Augeninnendruck zu senken. Es gibt Hinweise darauf, dass der Druck nach mehrwöchigem Fasten für längere Zeit normalisiert bleiben kann.

Eine optimale Nährstoffversorgung vor dem Fasten ist aus meiner Sicht entscheidend, da Glaukom-Patienten oft Mängel aufweisen, insbesondere bei Vitamin C und OPC.

Bei Engwinkelglaukomen ist der Nutzen begrenzter, und Fasten sollte nur mit Bedacht und ärztlicher Begleitung durchgeführt werden.

Wer regelmäßig fastet und auf seine Mikronährstoffversorgung achtet, kann die Entwicklung seines Glaukoms möglicherweise positiv beeinflussen – eine schulmedizinische Therapie ersetzt Fasten aber nicht. Wer ganzheitlich denkt, kann jedoch beides sinnvoll kombinieren.

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Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 13.03.2025 aktualisiert.

Fasten und das Herz – zwei Begriffe, die in der Schulmedizin selten in einem positiven Zusammenhang stehen. Oft heißt es, Menschen mit Herzinsuffizienz, Bluthochdruck oder Rhythmusstörungen sollten nicht fasten, da es zu Kreislaufproblemen oder Nährstoffmangel kommen könnte.

Doch wer sich mit der Wirkung des Fastens auf den Stoffwechsel beschäftigt, stellt schnell fest, dass Fasten das Potenzial hat, Blutgefäße zu regenerieren, Entzündungen zu senken und den Herzmuskel zu entlasten. Selbst nach einem Herzinfarkt kann unter bestimmten Bedingungen gefastet werden – aber nicht jede Form des Fastens ist für jeden geeignet.

Fasten und das Herz-Kreislauf-System

Das Herz ist ein Hochleistungsorgan, das Tag für Tag ohne Pause arbeitet. Seine Funktion ist eng mit dem Stoffwechsel verbunden. Fasten setzt zahlreiche Regenerationsmechanismen in Gang, die sich direkt auf das Herz-Kreislauf-System auswirken können:

  • Senkung von Bluthochdruck: Fasten kann dazu beitragen, den Blutdruck sanft zu regulieren, indem es die Gefäße entspannt und überschüssige Flüssigkeit ausscheidet.
  • Verbesserung der Gefäßelastizität: Fasten fördert die Autophagie, also den Abbau geschädigter Zellstrukturen. Dadurch können sich auch die Innenwände der Arterien regenerieren.
  • Reduktion von Entzündungen: Chronische Entzündungen spielen eine zentrale Rolle bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Fasten dämpft entzündungsfördernde Botenstoffe wie TNF-alpha und Interleukin-6.
  • Erhöhung von Ketonkörpern: Während des Fastens bildet der Körper Ketone, die nicht nur als alternative Energiequelle dienen, sondern auch vor oxidativem Stress schützen.
  • Regulierung von Blutfettwerten: Fasten kann Cholesterin- und Triglyceridwerte normalisieren, insbesondere wenn es regelmäßig angewendet wird.

Wann Fasten bei Herzproblemen hilfreich sein kann

Fasten kann in bestimmten Fällen helfen, die Herzfunktion zu verbessern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Besonders profitieren können Menschen mit:

  • Bluthochdruck (Hypertonie), da Fasten eine natürliche Blutdruckregulation fördert
  • Arteriosklerose, da Fasten die Gefäßgesundheit verbessert
  • Herzrhythmusstörungen, die mit Magnesium- oder Kaliumdefiziten zusammenhängen
  • Metabolischem Syndrom, das oft mit Herzproblemen einhergeht
  • Übergewicht und Diabetes, da Fasten langfristig die Insulinsensitivität verbessert

Bei leichten bis mittleren Herzproblemen ist eine modifizierte Fastenform meist die bessere Wahl als ein reines Wasserfasten.

Wann Fasten bei Herzproblemen riskant sein kann

Nicht jeder kann bedenkenlos fasten. Besonders vorsichtig sollten sein:

  • Menschen mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz, da eine zu schnelle Flüssigkeitsausscheidung den Kreislauf belasten kann
  • Patienten mit schweren Herzrhythmusstörungen (AV-Block II oder III), da Fasten Elektrolyte beeinflusst
  • Menschen mit sehr niedrigem Blutdruck, da Fasten ihn weiter senken kann
  • Patienten mit Herzinfarkt in den letzten Wochen, da hier eine zu starke Stoffwechselumstellung problematisch sein kann

Welche Fastenformen sind bei Herzproblemen geeignet?

Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten eine sanftere Form des Fastens wählen, um den Kreislauf nicht zu überfordern. Bewährt haben sich:

  • Intermittierendes Fasten (16:8 oder 18:6): Hier wird die tägliche Nahrungsaufnahme auf ein Zeitfenster begrenzt. Dies verbessert die Insulinregulation, ohne den Kreislauf stark zu belasten.
  • Modifiziertes Fasten (Buchinger-Fasten mit Brühen und leichten Säften): Eine sanftere Variante, die den Stoffwechsel aktiviert, aber mit Elektrolyten und Nährstoffen unterstützt wird.
  • Longos Fasting Mimicking Diet (FMD): Diese Methode wurde von Dr. Valter Longo entwickelt und simuliert die Fasteneffekte mit reduzierter Kalorienzufuhr. Sie könnte eine Option für Menschen sein, die sich unsicher fühlen.

Bei Herzrhythmusstörungen kann es hilfreich sein, während des Fastens ausreichend Magnesium und Kalium zuzuführen, um die elektrische Stabilität des Herzens zu gewährleisten.

Was sagen Studien?

Eine Untersuchung von Dr. Ming-Hui Zou (Georgia State University) zeigte, dass Fasten die Alterung der Blutgefäße verlangsamen kann. Verantwortlich dafür ist das Ketonkörper-Produkt ß-Hydroxybutyrat, das bestimmte Gene aktiviert, die die Gefäße vor Verkalkung schützen.

Eine weitere Studie von Dr. James Brown (Aston Research Centre) untersuchte den Einfluss von intermittierendem Fasten auf Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Ergebnisse zeigten:

  • Gewichtsverlust und Bauchfett-Reduktion
  • Verbesserung des Blutdrucks um 4,5 zu 3,1 mmHg
  • Senkung von Cholesterin und Triglyceriden, besonders bei Menschen mit erhöhten Werten
  • Erhöhte Produktion von Adiponektin, einem Schutzfaktor für Gefäße

Diese Erkenntnisse bestätigen, dass Fasten nicht nur präventiv wirkt, sondern auch bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirken kann.

Fazit

Fasten kann bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine wertvolle Unterstützung sein, sollte aber je nach Gesundheitszustand individuell angepasst werden. Während Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzrhythmusstörungen oft gut auf Fasten reagieren, sollten Menschen mit schwerer Herzinsuffizienz oder sehr niedrigem Blutdruck vorsichtig sein.

Wer sich unsicher fühlt, kann mit sanften Fastenformen wie intermittierendem Fasten oder modifiziertem Buchinger-Fasten beginnen. Regelmäßige Nährstoffkontrollen, insbesondere von Magnesium und Kalium, sind dabei sinnvoll.

Die Schulmedizin betrachtet Fasten oft noch skeptisch – doch neue Studien zeigen, dass es eine natürliche Möglichkeit sein kann, das Herz zu entlasten und die Gefäße jung zu halten.

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Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 13.3.2025 aktualisiert.

Die Autoimmunthyreoiditis Hashimoto gehört zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen und führt in vielen Fällen zu einer schleichenden Zerstörung der Schilddrüse. Die Folge ist eine zunehmende Schilddrüsenunterfunktion, die lebenslang behandelt werden muss. Doch während die Schulmedizin primär auf die Substitution mit Schilddrüsenhormonen setzt, fragen sich viele Betroffene, ob es nicht auch ganzheitliche Ansätze gibt, um die Krankheit zu beeinflussen.

Fasten ist eine der mächtigsten Methoden zur Regeneration des Körpers. Doch kann es auch bei Hashimoto helfen? Oder stellt es eine zusätzliche Belastung für den ohnehin angeschlagenen Stoffwechsel dar?

Fasten und das Immunsystem – was sagt die Forschung?

Fasten beeinflusst zahlreiche Immunprozesse. Die Immunreaktion, die hinter Hashimoto steckt, führt dazu, dass der Körper eigene Schilddrüsenzellen angreift. Fasten wiederum hat in Studien gezeigt, dass es entzündliche Prozesse dämpfen und überschießende Immunreaktionen regulieren kann.

Eine Untersuchung aus Japan deutet darauf hin, dass Kalorienrestriktion Autoimmunprozesse positiv beeinflussen könnte. Die Forscher untersuchten zwar allergische Hauterkrankungen, jedoch zeigen viele Autoimmunprozesse ähnliche Muster. Ihre Ergebnisse legen nahe, dass Fasten oxidativen Stress reduzieren und damit möglicherweise auch Autoimmunreaktionen abmildern kann. Tipps zur Stressreduktion finden Sie hier: Stressabbau & Stressreduktion – Tipps gegen Stress

Auch aus der Praxis gibt es Berichte, dass sich Entzündungswerte und Symptome von Hashimoto durch Fasten verbessern können. Doch es gibt auch gegenteilige Erfahrungen – insbesondere, wenn Fasten falsch durchgeführt oder unzureichend begleitet wird.

Welche Fastenformen sind bei Hashimoto geeignet?

Nicht jede Fastenform ist für Hashimoto-Patienten gleichermaßen gut geeignet. Eine radikale Kalorienrestriktion über viele Tage kann problematisch sein, insbesondere wenn bereits eine ausgeprägte Unterfunktion besteht. Folgende Methoden haben sich als verträglicher erwiesen:

  • Intermittierendes Fasten (z. B. 16:8 oder 14:10): Diese sanfte Methode gibt dem Körper regelmäßige Essenspausen, ohne den Stoffwechsel drastisch zu verlangsamen.
  • Modifiziertes Fasten (Buchinger-Fasten mit Brühen, leichten Säften und gesunden Fetten): Diese Variante kann helfen, die Autophagie anzuregen, ohne den Körper in einen starken Energiemangel zu versetzen.
  • Kalorienreduziertes Fasten (Fasting Mimicking Diet nach Longo): Diese Methode kann helfen, die Vorteile des Fastens zu nutzen, ohne eine zu starke Belastung für den Körper darzustellen.

Ein längeres Wasserfasten kann dagegen bei manchen Betroffenen zu einer Verschärfung der Symptome führen, insbesondere wenn der Körper stark auf äußere Reize reagiert.

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Welche positiven Effekte kann Fasten auf Hashimoto haben?

Fasten kann den Körper auf mehreren Ebenen unterstützen:

  • Senkung entzündlicher Prozesse: Fasten kann die Bildung von entzündungsfördernden Zytokinen reduzieren und damit die autoimmune Reaktion dämpfen.
  • Reduktion von oxidativem Stress: Oxidativer Stress ist ein Treiber für Autoimmunprozesse. Fasten wirkt als natürlicher Antioxidans-Booster.
  • Verbesserung der Darmflora: Viele Hashimoto-Betroffene haben Probleme mit dem Darm. Fasten kann helfen, die Darmbarriere zu stärken und Dysbiosen auszugleichen. Weiterführend könnte sie Darmsanierung: Darmflora gut – Gesundheit gut interessieren.
  • Senkung der Insulinresistenz: Viele Menschen mit Hashimoto leiden unter einer gestörten Blutzuckerregulation. Fasten kann helfen, den Insulinspiegel zu stabilisieren.

Wann kann Fasten bei Hashimoto problematisch sein?

Fasten ist nicht für jeden Hashimoto-Betroffenen uneingeschränkt empfehlenswert. Besonders folgende Punkte sollten beachtet werden:

  • Wenn bereits eine ausgeprägte Unterfunktion besteht: Fasten kann kurzfristig den Stoffwechsel senken, was für manche Betroffene problematisch sein kann.
  • Wenn eine Nebennierenschwäche vorliegt: Fasten kann in manchen Fällen den Cortisolspiegel beeinflussen und Stress für den Körper bedeuten.
  • Wenn bereits starkes Untergewicht oder Mangelerscheinungen bestehen: Fasten kann in solchen Fällen die Symptome verschärfen.

Wie kann Fasten optimal begleitet werden?

Hashimoto-Patienten sollten sich gut auf eine Fastenkur vorbereiten. Eine gezielte Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen kann helfen, den Körper zu stabilisieren:

  • Vitamin D: Unterstützt das Immunsystem und reguliert Entzündungsprozesse.
  • Selen: Wichtig für die Schilddrüsenfunktion und bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften.
  • Zink: Kann das Immunsystem modulieren und oxidative Schäden reduzieren.
  • Omega-3-Fettsäuren: Unterstützen die Zellmembranen und können entzündliche Prozesse abschwächen.
  • Eisen: Sollte überwacht werden, da Hashimoto-Patienten häufig unter einem Eisenmangel leiden.

Während des Fastens ist es wichtig, die Schilddrüsenmedikation nicht eigenmächtig zu verändern. Manche Patienten benötigen nach dem Fasten eine leichte Anpassung der Dosierung, weshalb eine Kontrolle der Werte nach der Kur sinnvoll ist.

Fazit – Fasten als begleitende Maßnahme bei Hashimoto

Fasten kann für viele Menschen mit Hashimoto eine wertvolle Unterstützung sein, um Entzündungsprozesse zu regulieren, den Darm zu entlasten und die Stoffwechselprozesse zu stabilisieren. Es ersetzt aber keine medikamentöse Therapie, insbesondere nicht in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung.

Wer mit Hashimoto fasten möchte, sollte eine sanftere Fastenform wählen und auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen achten. Regelmäßige ärztliche Begleitung kann helfen, Risiken zu minimieren und den größtmöglichen Nutzen aus der Fastenzeit zu ziehen.

Die Forschung zu Hashimoto und Fasten steckt noch in den Kinderschuhen, doch erste Hinweise deuten darauf hin, dass Fasten eine positive Rolle im Krankheitsmanagement spielen könnte – wenn es individuell angepasst wird.

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Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 13.03.2025 aktualisiert.

Neurologische Erkrankungen gehören zu den Herausforderungen unserer Zeit. Ob Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose oder Epilepsie – sie alle haben eines gemeinsam: Entzündungen, oxidativen Stress und oft eine gestörte Energieversorgung der Nervenzellen.

Fasten ist längst nicht mehr nur eine esoterische Praxis oder religiöse Tradition. Wissenschaftler beschäftigen sich zunehmend mit seinen Auswirkungen auf das Nervensystem und entdecken erstaunliche Effekte. Die Frage ist: Kann Fasten tatsächlich dazu beitragen, neurologische Erkrankungen positiv zu beeinflussen?

Wie beeinflusst Fasten das Gehirn?

Fasten setzt eine ganze Kaskade von Stoffwechselprozessen in Gang, die das Nervensystem auf verschiedene Weise beeinflussen können. Entscheidend ist dabei die Umstellung des Energiestoffwechsels:

  • Nach einigen Stunden ohne Nahrungsaufnahme sinkt der Blutzuckerspiegel.
  • Der Körper beginnt, seine Energiereserven zu nutzen, insbesondere aus Fetten.
  • Dabei entstehen Ketonkörper, die dem Gehirn als alternative Energiequelle dienen.

Ketonkörper wie Beta-Hydroxybutyrat gelten als besonders effiziente Energiequelle für Neuronen und haben zugleich eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung.

Gleichzeitig aktiviert Fasten die Autophagie, ein natürlicher Prozess der Zellreinigung. Defekte Zellbestandteile werden abgebaut, was für Neuronen besonders wichtig ist, da sie sich kaum erneuern können.

Fasten und neurodegenerative Erkrankungen

Neurologische Erkrankungen entstehen oft durch eine Kombination aus entzündlichen Prozessen, gestörter Energieversorgung und toxischen Ablagerungen im Gehirn. Hier könnte Fasten einen positiven Einfluss haben.

Alzheimer – Schutz der Neuronen durch Fasten

Alzheimer ist gekennzeichnet durch Beta-Amyloid-Ablagerungen und eine gestörte Energieversorgung des Gehirns. Studien zeigen, dass Fasten diesen Prozess bremsen könnte:

  • Ketonkörper liefern alternative Energie, wenn die Glukoseverwertung im Gehirn gestört ist.
  • Fasten aktiviert die Autophagie, was den Abbau von Proteinablagerungen fördern könnte.
  • Oxidativer Stress und Entzündungen werden gesenkt, was die Nervenzellen schützt.

Eine Studie aus den USA zeigt, dass intermittierendes Fasten den Gedächtnisverlust bei Mäusen mit Alzheimer verlangsamen konnte. Klinische Studien laufen, aber erste Hinweise sind vielversprechend. Wenn Sie sich mehr für Alzheimer interessieren: Alzheimer: wie die komplette „Forschung“ versagt und Heilungs-Chancen verspielt werden.

Parkinson – Schutz vor Nervenzelltod

Bei Parkinson sterben bestimmte Nervenzellen im Gehirn ab, die für die Produktion von Dopamin verantwortlich sind. Dies führt zu den typischen Bewegungsstörungen. Im Beitrag Morbus Parkinson – Naturheilkunde und Naturheilmittel die helfen können gehe ich näher darauf ein.

Studien deuten darauf hin, dass Fasten:

  • Den oxidativen Stress reduziert, der die Nervenzellen schädigt.
  • Die Mitochondrienfunktion verbessert, was wichtig ist, da Mitochondrien eine Schlüsselrolle bei Parkinson spielen.
  • Entzündungsprozesse im Gehirn dämpft, die zum Nervenzelltod beitragen.

In Tierversuchen konnte intermittierendes Fasten den Dopaminverlust verlangsamen. Ob das auch beim Menschen funktioniert, wird derzeit erforscht.

Multiple Sklerose – Regulierung des Immunsystems

Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die schützende Myelinschicht der Nervenzellen angreift. Fasten könnte hier regulierend wirken:

  • Fasten senkt entzündungsfördernde Zytokine, die an der Schädigung der Myelinschicht beteiligt sind.
  • Autophagie könnte helfen, beschädigte Strukturen im Nervensystem zu regenerieren.
  • In einer kleinen Studie mit MS-Patienten verbesserten sich Entzündungswerte nach einer Fastenperiode.

Ein längeres Wasserfasten ist hier jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Betroffenen oft zu Schwäche neigen. Intermittierendes Fasten oder modifiziertes Fasten könnte die bessere Wahl sein.

Epilepsie – Ketonkörper als natürliche Medizin

Schon vor fast 100 Jahren wurde die ketogene Diät zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt, lange bevor es moderne Medikamente gab.

Fasten wirkt auf ähnliche Weise:

  • Es fördert die Produktion von Ketonkörpern, die eine stabilisierende Wirkung auf das Nervensystem haben.
  • Es senkt die Erregbarkeit der Nervenzellen, wodurch Anfälle reduziert werden können.
  • In Studien konnte gezeigt werden, dass kurzes Fasten die Anfallshäufigkeit senken kann.

Welche Fastenform ist am besten für das Gehirn?

Nicht jede Fastenmethode ist für neurologische Erkrankungen gleichermaßen geeignet. Während radikales Wasserfasten kurzfristig positive Effekte haben kann, ist es nicht für jeden praktikabel.

Bessere Alternativen:

  • Intermittierendes Fasten (16:8 oder 18:6) – tägliche Essenspausen, die dem Körper genug Zeit zur Regeneration lassen.
  • Ketogenes Fasten – eine Kombination aus Fasten und ketogener Ernährung, die das Gehirn dauerhaft mit Ketonen versorgt.
  • Modifiziertes Fasten nach Longo (FMD) – Kalorienrestriktion über mehrere Tage, die Fasteneffekte auslöst, aber sanfter ist.

Hier finden Sie eine Auflistung zu verschiedenen Fastenmethoden: Welches ist die Richtige? Fastenkuren, Fastenmethode, Fastenvarianten

Wann ist Vorsicht geboten?

Fasten ist nicht für jeden mit neurologischen Erkrankungen uneingeschränkt zu empfehlen. In folgenden Fällen ist ärztliche Rücksprache nötig:

  • Starkes Untergewicht oder Muskelabbau, da das Fasten den Stoffwechsel verlangsamen kann.
  • Bestehende Mangelernährung, insbesondere ein Defizit an Vitamin B12 oder Omega-3-Fettsäuren.
  • Häufige Schwächeanfälle oder niedriger Blutdruck, da Fasten den Kreislauf belasten kann.

Fazit – Fasten als Schutz für das Gehirn?

Fasten ist mehr als eine einfache Entlastungskur für den Körper. Es könnte ein Schlüssel zu neurologischer Gesundheit sein. Studien zeigen, dass es:

  • Neurodegeneration verlangsamen
  • Die Gehirnenergieversorgung verbessern
  • Entzündungen dämpfen und oxidativen Stress senken
  • Die Autophagie ankurbeln und beschädigte Zellstrukturen abbauen

Während die Forschung noch läuft, sprechen viele Daten dafür, dass regelmäßige Fastenphasen eine wichtige Rolle bei der Prävention und möglicherweise auch bei der Therapie neurologischer Erkrankungen spielen könnten.

Wer auf sein Gehirn achtet, sollte sich also nicht nur um gesunde Ernährung und Bewegung kümmern – sondern auch gelegentlich eine Pause vom Essen einlegen.

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Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 09.03.2025 aktualisiert.

Bluthochdruck ist ein leiser Dieb. Er raubt unbemerkt Lebensqualität, Gesundheit und in manchen Fällen sogar Jahre Ihres Lebens – ohne dass Sie ihn spüren. Doch was wäre, wenn die Lösung nicht in Tabletten, sondern in Ihrem Teller läge? Oder genauer: im Verzicht darauf?

Seit über 25 Jahren begleite ich Patienten auf dem Weg zur Gesundheit, und eines steht für mich fest: Fasten ist weit mehr als eine Modeerscheinung. Es ist ein mächtiges Werkzeug, das nicht nur den Blutdruck senken, sondern Körper und Geist von Grund auf erneuern kann. Und wie das mit dem Blutdruck und dem Fasten ist, möchte ich ihnen in diesem Artikel zeigen.

Beginnen wir kurz mit ein paar Definitionen:

Bluthochdruck – Was ist das?

Ist der Druck in den vom Herzen wegführenden Blutgefäßen chronisch erhöht, so spricht man von arterieller Hypertonie oder Bluthochdruck.

Obwohl die Betroffenen oft keine Symptome bemerken oder nur teilweise über Schwindelgefühl, Abgeschlagenheit und Übelkeit klagen, gilt Bluthochdruck als Auslöser von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Nierenversagen.

Zwar gibt es beispielsweise Nierenerkrankungen und hormonelle Störungen, die zu Hypertonie führen, doch leiden sehr viele Patienten an Bluthochdruck, ohne dass eine ursächliche Krankheit hierfür verantwortlich ist. Obwohl keine gesicherten Ergebnisse vorliegen, gehen Wissenschaftler davon aus, dass viele Faktoren, wie etwa Lebensumstände, Arbeitsbedingungen aber auch das Erbgut zusammenspielen.

Vor allem Übergewicht, zu stark gesalzene Lebensmittel, erhöhter Alkoholkonsum und psychischer Stress wurden bei einer groß angelegten Studie als Auslöser beschrieben (vgl. Castelli W. P.: Konsequenzen aus der Framingham-Studie; Praxis-Kurier 24; 1982).

Da Bluthochdruck häufig gemeinsam mit Übergewicht, zu hohen Blutfettwerten und Diabetes mellitus Typ II auftritt, gelten Heilfasten, aber auch die Umstellung auf salzarme Kost als gute Methoden, um dagegen vorzugehen.

Dabei wirkt das Fasten direkt auf mehrere mögliche Ursachen des Bluthochdrucks: So wird etwa das überschüssige Kochsalz ausgeschieden. Gleichzeitig ist Fasten aber auch belebend und stressabbauend, wodurch weniger Adrenalin ausgeschüttet wird. Dieses Stresshormon ist dafür bekannt, den Blutdruck zu erhöhen und die Herzfrequenz zu steigern. Noch dazu setzt Fasten die Aktivität des peripheren Nervensystems herab, das unter anderem für den Stoffwechsel, aber auch für den Blutdruck zuständig ist (Sympathicus).

Abb.: Aus der Erfahrungen mit hunderten Patienten steht für mich fest: Fasten senkt den Blutdruck. Nach dem Fasten steigt dieser zwar wieder, aber nicht mehr so weit wie zuvor. In der Grafik bedeutet „systolisch“, der Druck auf die Gefäße, wenn das Herz „pumpt“ und „diastolisch“, wenn das Herz „nicht pumpt“. 

Beim Fasten wird ein erhöhtes Blutvolumen gesenkt und die Blutfette abgebaut. Selbst die bei älteren Personen oft gleichzeitig zu findende Verengung der Herzkranzgefäße kann sich durchs Fasten oft regenerieren oder verbessern.

Gleiches gilt für eine Herzrhythmusstörung, die ebenfalls unter anderem durch Bluthochdruck ausgelöst wird. So erreichen die meisten Betroffenen nach meiner Erfahrung spätestens bereits nach einem dreiwöchigen Fasten einen normalen Blutdruck, selbst dann, wenn sie ihr Übergewicht nicht vollständig beseitigen konnten – was aus meiner Sicht auch nicht sein, schon gar nicht beim ersten Fasten. Insofern betone ich immer wieder: Fasten ist eine Lebenseinstellung und nicht „nur“ eine einmalige Kur. Gerade auch im Bereich des Bluthochdrucks ist hier weniger mehr.

Die meisten der zuvor gemachten Aussagen klingen zwar sicher einigermaßen einleuchtend und vielleicht auch „genial einfach“: Einfach weniger essen beziehungsweise einmal für einen definierten Zeitraum gar nichts essen, und schon ist man seinen Hochdruck, seinen Diabetes und so weiter los.

Aber Fasten und „gar nichts essen“ lassen sich nicht unbedingt gleichsetzen. Denn Fasten, auch intermittierendes Fasten, verlangt eine Reihe von Voraussetzungen und Regeln.

Solche Fastenkuren sollten zumindest beim ersten Mal von Fastenspezialisten betreut werden, um Fehler und Unpässlichkeiten seitens der Fastenden zu vermeiden. Und gerade in unserer heutigen Zeit (zweites Jahrzehnt des neuen Jahrtausends), halte ich das für wichtiger denn je. Einen Ein- und Überblick, wie man richtig fastet, habe ich versucht im Interview Richtig Fasten und Gesund Heilfasten zusammenzufassen.

Die andere Frage, die sich stellt, ist, wie abgesichert diese „vorläufigen Erkenntnisse“ sind, dass Fasten einen gesundheitlich positiven Effekt haben soll.

Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen dazu und vielleicht sogar „evidenzbasierte“ Erkenntnisse, die sogar den ein oder anderen Schulmediziner überzeugen?

Vorsicht: Tierversuche

Wissenschaftler testen neue Ideen lieber erst einmal im Tiermodel bevor sie an eine Anwendung am Menschen denken. Und dies, obwohl das Fasten ja keine Neuheit in der Geschichte der Menschheit darstellt.

Im Jahr 2003 erschien eine Arbeit, die an Ratten untersuchte, inwieweit intermittierendes Fasten die kardiovaskuläre Gesundheit verbessert (Intermittent fasting and dietary supplementation with 2-deoxy-D-glucose improve functional and metabolic cardiovascular risk factors in rats). Dazu wurden vier Monate alte, männliche Ratten genommen, die in drei Gruppen aufgeteilt wurden.

Gruppe 1 konnte fressen, soviel sie wollten (ad libitum), Gruppe 2 musste intermittierend fasten und Gruppe 3 bekam ein Glukosederivat (2-Deoxy-D-Glukose), ein „biochemisches Imitat“ eines Nahrungsergänzungsmittels.

Gruppe 2 konsumierte nur 30 Prozent weniger Kalorien als Gruppe 1, verlor aber deutlich an Körpergewicht. Gruppe 3 behielt das ursprüngliche Körpergewicht. Herzfrequenz und Blutdruck jedoch reduzierten sich im Verlauf eines Monats in den Gruppen 2 und 3 signifikant und blieben konstant niedrig. Serum-Glukose und Insulin waren in diesen beiden Gruppen ebenfalls signifikant reduziert. Die Autoren vermuteten, dass das intermittierende Fasten und die Nahrungsergänzungsmittel einen positiven Einfluss auf die Empfindlichkeit des Insulins haben.

Beide Gruppen zeigten auch eine höhere Konzentration an Stresshormonen (Adrenocorticotropin und Corticosteron), was auf eine Stressantwort deuten lässt.

Die Autoren schlossen daher, dass die Verringerung von Blutdruck, Herzfrequenz und Insulinkonzentrationen, die ähnlich ausgeprägt beziehungsweise sogar teilweise ausgeprägter wie bei regelmäßiger sportlicher Betätigung auftreten, durch das intermittierende Fasten erzielt werden kann. Der Mechanismus für diesen Effekt beruht auf einer Stressantwort seitens des Organismus.

Hier fällt als erstes auf, dass diese Form der Stressantwort eigentlich paradox verläuft, zumindest in Bezug auf Blutdruck und Herzfrequenz. Denn die normale physiologische Reaktion auf Stress geht immer einher mit einer Erhöhung von Blutdruck und Herzfrequenz.

Daraus lässt sich schließen, dass es entweder noch andere Mechanismen gibt, die die positiven physiologischen Effekte des intermittierenden Fastens bewirken, oder dass es sich nicht um eine „normale“ Stresssituation handelt (oder beides).

Zwei weitere Studien beschäftigen sich mit der Frage, ob die Kalorienrestriktion und das intermittierende Fasten einen Einfluss auf die Herzfunktion haben (Moderate calorie restriction improves cardiac remodeling and diastolic dysfunction in the Dahl-SS rat und Calorie restriction prevents hypertension and cardiac hypertrophy in the spontaneously hypertensive rat).

In beiden Studien zeigte das modifizierte Fasten der Ratten eine signifikante Abnahme der Größe des Herzens durch die Verringerung der Hypertrophie (abnormale Vermehrung von Zellen, was zur „Gewebeschwellung“ führt), eine Senkung des Blutdrucks, Verbesserung der Nüchternglukosewerte, geringeres Gewicht von Herz, Lunge, Niere, geringere Konzentrationen von Entzündungsmarkern, weniger oxidativen Stress, verbesserte Herzfunktionen und so weiter.

Aber nicht nur das Tierherz profitiert vom den verschiedenen Formen des Fastens. Tiere mit einer diabetischen Nephropathie (Nierenerkrankung beziehungsweise Niereninsuffizienz aufgrund von Diabetes) profitieren vom intermittierenden Fasten (Intermittent fasting prevents the progression of type I diabetic nephropathy in rats and changes the expression of Sir2 and p53). In dieser Arbeit beobachteten die Autoren eine signifikante Verbesserung von Blut-Harnstoff-Stickstoff, Kreatinin, Albumin und Cholesterin. Auch hier wurde eine Verbesserung der Blutdruckwerte beobachtet.

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Fasten und Blutdruck beim Menschen

Tierversuchen hängt immer der Verdacht der Nicht-Übertragbarkeit auf den Menschen an. Aber bestimmte Versuche kann man einfach nicht am Menschen durchführen, ohne jede Form von Ethik über Bord zu werfen.

Fasten jedoch lässt sich (meiner Meinung nach nahezu unbedenklich) an Menschen durchführen und dessen Effekte studieren. Zu entsprechenden „Kontraindikationen“ lese man bitte meinen Beitrag: Wer darf nicht fasten?

Heute wissen wir, dass Übergewicht und Bluthochdruck meist Hand in Hand gehen. Man spricht hier von einer Adipositas induzierten Hypertonie. Die Veröffentlichung Hypertension in obesity bringt hier eine bemerkenswerte Feststellung: „The use of treatments other than calorie restriction should be considered with caution. Drugs that increase energy expenditure or reduce appetite may variably increase blood pressure (BP) and are unsuitable for hypertensive subjects“ (auf deutsch: „Die Anwendung von Therapien, außer der der Kalorienrestriktion, sind mit Vorsicht zu handhaben. Medikamente, die die Energiebilanz erhöhen oder den Appetit reduzieren, neigen dazu, den Blutdruck zu erhöhen und sind damit für Hochdruckpatienten denkbar ungeeignet.“)

Die Arbeit Calorie restriction and cardiometabolic health zeigt, dass eine Kalorienrestriktion die metabolischen Effekt am Herzen verbessert. Darüber hinaus verhindert sie die Tumorbildung und verlängert die Lebensdauer bei verschiedenen Tieren. Für Menschen sind leider Daten über eine mögliche lebensverlängernde Wirkung nicht vorhanden und werden wohl auf Jahre auch nicht erhoben werden können. Man weiß aber heute, dass bei jungen und mittelalten Individuen die Kalorienrestriktionen die gleichen Veränderungen und Anpassungen des Metabolismus am Herzen bewirkt wie man dies bei Ratten beobachtet hatte. Dies beinhaltet die Senkung von metabolischen, hormonalen und inflammatorischen Risiken für Diabetes, Bluthochdruck, kardiovaskuläre Erkrankungen und Krebserkrankungen.

Fasten in höherem Lebensalter scheint eine besonders „kitzlige“ Frage zu sein. In meinem Beitrag dazu schreibe ich ja, dass „Personen, die über 80 Jahre alt sind, auf Fastenkuren allerdings ganz verzichten sollten.“ Bei einer gleichzeitig vorliegenden Hypertonie jedoch kommt die Veröffentlichung Hypertension in the Elderly zu dem Schluss, dass auch die älteren Patienten von nicht-pharmakologischen Maßnahmen, wie Kalorienrestriktion, Salzrestriktion, regelmäßige körperliche Betätigung, Rauchstop und so weiter noch profitieren können. Es bleibt dabei abzuwägen, ob hier eine medikamentöse Therapie und/oder die eben genannten nicht-medikamentösen Anwendungen sinnvoll sind und in welchem Ausmaß. Die Autoren geben vor allem der Salz- aber auch der Kalorienrestriktion den Vorzug vor allen anderen Maßnahmen, um den Bluthochdruck der älteren Patienten positiv zu beeinflussen.

Status of lifestyle modifications in hypertension bringt die ganze Diskussion auf den Punkt: Änderung der Lebensführung bei Bluthochdruck (aber auch bei anderen chronischen Erkrankungen). Ein wichtiger Aspekt dieser Änderung ist zum einen ein komplett verändertes Management der Ernährung (vom Fressen zum Essen).

Aber nicht nur die Kalorienrestriktion, ein reines Fasten oder intermittierendes Fasten sind in der Lage, zu hohe Blutdruckwerte zu senken. Prinzipiell sollte bei der Ernährung unbedingt auf die Qualität der Nahrungsmittel geachtet werden.

Damit meine ich nicht nur „Bio“ etc., sondern zum Beispiel kann ein Mangel an Vitamin C ebenfalls zu einer dauerhaften Erhöhung des Blutdrucks führen. Übrigens: Die „richtige“ Ernährung beschreibe ich in diesem Interview in nur vier Worten: Auf den Spuren einer gesunden und richtigen Ernährung.

Fazit

Fasten in seinen verschiedenen Formen scheint eine sichere, preiswerte und vor allem effektive Therapieform gegen die Hypertonie zu sein. Tiermodelle haben gezeigt, welche physiologischen Mechanismen hinter dem Fasten stehen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass das Fasten nicht nur positive Effekte auf die wichtigen Organe des menschlichen Organismus ausübt, sondern dass hier gleichzeitig eine holistische Wirksamkeit erfolgt, von der auch andere Erkrankungsformen, zum Beispiel Krebs, Diabetes und so weiter, profitieren. Darauf gehe ich u.a. in den Beiträgen: Fasten bei Krebs und Fasten bei Diabetes ein.

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Dieser Beitrag wurde erstmalig im Jahr 2016 veröffentlicht und letztmalig leicht ergänzt am 3.1.2025.

Wenn Sie im Internet etwas zum Thema Übersäuerung und Säure-Basen-Haushalt suchen, können Sie lange lesen und sind danach vermutlich verwirrter als zuvor. Ich versuche hier, eine Schneise in das Dickicht zu schlagen. Weiterhelfen können Ihnen auch einige Links zu praktischen Tipps.

Im Internet (und auch in der Literatur) finden Sie im wesentlichen zwei Meinungen zum Thema:

1. Mit der üblichen Lebensweise (in Industrienationen), ist Ihnen die Übersäuerung praktisch garantiert. Man kann deshalb davon ausgehen, dass der Säure-Basen-Haushalt (fast) der gesamten Bevölkerung entgleist ist.

2. Der Begriff der Übersäuerung wird nur im Umfeld der Pseudomedizin gebraucht und ist eine beliebte Pseudodiagnose oder schlichte Verdachtsdiagnose, die von Hypothesen ausgeht. Eine Übersäuerung im Körper gibt es nicht.

Und wenn es Ihnen so geht, wie den meisten meiner Patienten, dann fragen Sie sich sicher: Was stimmt denn nun?

Leider resignieren viele Interessierte und haken das Thema einfach ab, weil „Die“ sich ja mal wieder nicht einig sind. Ich schreibe „leider“, weil ich das Thema Übersäuerung für sehr wichtig halte. Wichtig für Ihre Gesundheit und erst recht wichtig, wenn Sie Beschwerden und Krankheiten haben.

Im Folgenden möchte ich Ihnen zwei Blutbilder zeigen:

Abb1: In dieser Abbildung sehen Sie eine Aufnahme des Blutes mit der sog. Dunkelfeldmikroskopie. Die runden „Scheiben“ sind rote Blutkörperchen. Diese roten Blutkörperchen „kleben“ aneinander wie „Geldrollen“. Dies wird als Zeichen einer möglichen Übersäuerung gewertet.

Abb2: Hier sehen Sie ebenfalls wieder die „runden Scheiben“ (rote Blutkörperchen) – frei beweglich, wie es idealerweise sein sollte. Die helle Erscheinung in der Mitte ist übrigens ein weißes Blutkörperchen (hier ein Granulozyt). Bei diesem Patienten würden wir erst einmal keine Übersäuerungs-Symptomatik erwarten.

Übersäuerung – ein schwieriges Thema

Ich habe lange überlegt, wie dieses Thema aufbereitet werden kann, sodass es auch „Nicht-Mediziner“ verstehen – weil es eben eine wirklich wichtige Rolle für Ihre Gesundheit und bei vielen Krankheiten spielen kann.

Um Sie für dieses Thema zu sensibilisieren, habe ich deshalb auch die beiden Bilder der Dunkeldmikroskopie ausgewählt. Aber es geht um mehr. Und aus solchen „Blutbefunden“ wie oben würde man auch keine „Übersäuerungsdiagnose“ stellen, sondern dies allenfalls als Hinweis werten.

Und so habe ich das Thema für Sie aufbereitet:

1. Welche Rolle spielt die Übersäuerung in der klinischen „Schulmedizin“? Und was Übersäuerung bedeutet, wenn Sie sich mit Ihrem Arzt darüber unterhalten.

2. Das Thema Übersäuerung in der Naturheilkunde.

Und dann wären da noch ein paar Begriffe und Funktionen zu klären, was im Körper passiert.

Zunächst klären wir aber, was der pH-Wert ist und welche Bedeutung er für Ihre Gesundheit hat. Dann wenden wir uns dem Begriff der Übersäuerung zu.

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Übersäuerung: Das Verhältnis von Säuren und Basen im Körper

Der Begriff Übersäuerung beschreibt ja schon den Tatbestand: Es sind zu viele Säuren da. Es ist aber auch möglich, dass zu wenige Basen da sind.

Es kommt also auf das richtige Verhältnis der Säuren und Basen an.

Die saure Reaktion besteht darin, dass eine Verbindung Protonen abgibt. Diese Elementarteilchen kann man auch als Wasserstoffatome bezeichnen, die eine positive elektrische Ladung tragen, weil ihnen ihr negativ geladenes Elektron fehlt. Protonen bewegen sich aber nicht frei in der Lösung, sondern sind an ein Wassermolekül gebunden, das dadurch zum Hydronium-Ion (H3O+) wird. Diese Ionen sind die eigentliche Säure. In basischen Lösungen überwiegen die negativ geladenen Hydroxyl-Ionen (OH-), die Hydronium-Ionen neutralisieren können – und umgekehrt. Dabei entsteht Wasser:

H3O+ + OH- → 2 H2O

Weil wir weiter unten nochmal auf die Details zu sprechen kommen, fasse ich es nochmal zusammen: In einer sauren Lösung sind mehr H3O+-Ionen (Hydronium) und im basischen (alkalischen) überwiegen die OH–Ionen (Hydroxyl).

Das Verhältnis der beiden molekularen Gegenspieler wird durch den pH-Wert bestimmt:

  • Der pH-Wert neutraler Lösungen beträgt 7
  • Der Wert saurer Lösungen liegt unter 7
  • Der Wert basischer Lösungen liegt über 7 und reicht bis 14

Das logarithmische Maß in der pH-Skala übersteigt unser linear veranlagtes Alltagssdenken. Wie wir uns damit täuschen können, zeigt das Cola-Experiment, das ich im Beitrag: Den Körper von Säuren befreien und die Gesundheit zurückgewinnen! beschreibe. Dort ist auch ein Experiment an Zellkulturen beschrieben, das die Wirkung der Übersäuerung eindrucksvoll darlegt. Informieren Sie sich auch, wie Sie eine Entsäuerung durchführen.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema “Die biologische Entgiftungstherapie” in der ich über das Thema “Übersäuerung & Entsäuerung” spreche:

Der pH-Wert des Blutes beispielsweise liegt bei 7,35 bis 7,45 und muss auch konstant in diesem Bereich bleiben. Größere Abweichungen toleriert der Körper nicht – und wäre mit dem Leben auch nicht vereinbar.

Bleiben wir mal beim Beispiel Blut: Ist eine Übersäuerung des Blutes eingetreten, spricht man von einer Azidose. Bei einer Azidose kann es zu Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen, Herzstillstand, Senkung der Kontraktionskraft des Herzens, Dämpfung des Zentralnervensystems, Verwirrtheit, Muskelschwäche, bis hin zum Koma kommen.

Aus diesem Grund können Notärzte und Chirurgen mit dem Begriff der Übersäuerung mehr anfangen, als zum Beispiel Ihr Hausarzt, weil es für diese Personengruppen zu deren täglicher Arbeit gehört.

Meine Erfahrung ist: wenn Sie die soeben beschriebenen Sachverhalte einem Mediziner darlegen, dann bekommen Sie oft zur Antwort:

„Diese Arten einer Azidose treten nur sehr selten auf, dann aber mit schweren Schäden der Atmungsorgane (respiratorische Azidose) oder des Stoffwechsels (metabolische Azidose).“

Merkwürdigerweise lese ich aber zum Beispiel im Deutschen Ärzteblatt:

Störungen des Säure-Basen-Haushalts sind häufig, sie werden jedoch in der Praxis oft übersehen. […] Besonders bei Patienten mit Niereninsuffizienz, Diabetes, einer Leberzirrhose, einem Emphysem, Diarrhöen oder chronischem Erbrechen sowie unter bestehender Diuretikatherapie ist an Störungen des Säure-Basen-Haushaltes zu denken.
Quelle: Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1896; 1899 [Heft 26]

Ich stelle also erst einmal fest: Der Begriff der Übersäuerung ist kein Begriff der nur in der „Pseudomedizin“ gebraucht wird:

  • Alleine in Deutschland rechnet man mit ca. 7,5 Millionen Diabetikern (Zuckerkranke).
    Quelle: „Diabetes Atlas Second Edition Executive Summary“, IDF 2006 (Weltdiabetesverband)
  • Wir hatten laut Arzneiverordnungsreport 2008 ca. 5,5 Millionen Patienten die Diuretika einnahmen.
    (vgl. https://www.springerlink.com/content/5358262k23147450/)
  • Wir gehen von ca. 1 Million Patienten mit einem Lungenempysem aus
    (vgl. Lungenärzte im Netz, www.lungenaerzte-im-netz.de)
  • Dazu kommen dann noch die Patienten mit Durchfall. Alleine Morbus Crohn ca. 150.000 und 90.000 mit Colitis ulcerosa.
    (vgl. DCCV.de)
  • Und dann noch die Patienten mit Lebererkrankungen: ca. 6 bis 7 Millionen Patienten. Bei ca. 200.000 Neuerkrankungen an Leberzirrhose pro Jahr, können wir schätzen, dass wir wenigstens eine Million Patienten mit Leberzirrhose in Deutschland haben.

Wir sprechen also von wenigstens 15 Millionen „Kranken“ in Deutschland, für die das Thema Übersäuerung sicher eine Bedeutung hat – jedenfalls nach der Einschätzung, wie ich sie im Ärzteblatt gelesen habe. Dabei stand im Beitrag die Einschätzung „besonders“. Also Erkrankungen bei denen „besonders“ darauf zu achten sei: 15 Millionen Patienten in Deutschland. Soviel also erst einmal zum Thema, wenn Sie irgendwo lesen (oder hören), dass dies alles nur „Panikmache“ oder „Geldmacherei“ sei.

Jetzt aber weiter im Thema…

Ich gehe davon aus, dass das Thema für ca. 60 – 70 % der Patienten mehr oder weniger relevant ist. Und diese Patienten sind ja Menschen, die schon mit bestimmten Beschwerden und Erkrankungen in die Praxis kommen.

Abb3: Regulation des Säure-Basen-Gleichgewichts.

Lunge und Nieren regulieren den pH

Lunge und Niere regulieren mit bestimmten Puffersubstanzen die Hydronium-Ionen- Konzentration (H+- Ionen, pH Wert) im Blut. Solche Puffer sorgen dafür, dass der pH konstant bleibt, auch wenn Säuren oder Basen in eine Lösung geraten. Der wichtigste Puffer-Wirkstoff ist das Bikarbonat („Kohlensäure“) und auch Hämoglobin. Das Gleichgewicht Bikarbonat/Karbonat/Kohlendioxid wird dabei enzymatisch mitgesteuert. Das regulierende Enzym heißt Carboanhydrase.

Alle Flüssigkeiten des Körpers verfügen über derartige Puffer. Sowohl die Extrazellulärflüssigkeiten wie Blut, Lymphe, Gewebswasser, Leibeshöhlenflüssigkeit und Hirn-Liquor als auch das Zellinnere halten den pH damit konstant. Puffer-Systeme haben natürlich auch Grenzen und können daher „überreizt“ werden.

Definitionen einer Übersäuerung

Es gibt in der Schulmedizin im Wesentlichen vier Definitionen, wenn von einer Azidose die Rede ist – und zwar wenn:

der pH-Wert des Blutes unter 7,35 fällt.

die Wasserstoffionenkonzentration des Blutes ansteigt (Pschyrembel)

das Säure-Basen-Gleichgewicht durch ein Defizit an Hydrogenkarbonat oder den Anstieg des Sauerstoff-Partialdrucks im Blut gestört ist (Buddecke 1994)

es zu einer pathologischen Ansammlung von Säuren oder dem Verlust von Basen im Körper kommt (Burckhardt und Dudziak 1994)

Bisher haben wir ja „nur“ über Definitionen gesprochen. Vielleicht interessiert Sie ja die Ursache einer Übersäuerung…

Wie kann es denn zu einer Übersäuerung kommen?

Auch hier möchte ich mich erst einmal eng an klinische Gegebenheiten (Schulmedizin) halten. Da es sich beim Säure-Basen-Haushalt um ein Verhätnis von Säuren und Basen handelt, kann dieses Verhältnis in verschiedenen Bereichen gestört sein:

  1. Erhöhung der Säuren durch verstärkte Aufnahme
  2. Erhöhung der Säuren durch verstärkte Bildung
  3. Erhöhung der Säuren durch verringerte Ausscheidung
  4. Erhöhung der Säuren durch verringerten Abbau
  5. Verminderung der Basen durch verringerte Aufnahme
  6. Verminderung der Basen durch verringerte Bildung
  7. Verminderung der Basen durch verstärkte Ausscheidung
  8. Verminderung der Basen durch verstärkten Abbau

Ich gehe aus Platzgründen in diesem Beitrag nicht auf die einzelnen Ursachen für jeden dieser 8 Punkte ein. Diese finden Sie im Artikel: Ursachen einer Übersäuerung. Welche Methoden die unterschiedlichen Formen der Azidose und der Übersäuerung aufdecken können, lesen Sie hier: Feststellen und Diagnose einer Übersäuerung.

Wenden wir uns im folgenden dem Begriff der Übersäuerung zu, wie er von zahlreichen Naturheilkundigen gesehen wird.

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Der Begriff der Übersäuerung in der Naturheilkunde

Wenn im Bereich der Naturheilkunde der Begriff der Übersäuerung verwendet wird, dann gehen wir ebenfalls von einer zeitweisen (latenten oder akuten) oder einer chronischen (dauerhaften) Übersäuerung aus.

In der Naturheilkunde gehen wir auch im allgemeinen davon aus, dass die Ausleitungsorgane (Niere, Lunge, Darm, Haut, Leber), sowie weitere Stoffwechselprozesse und Organe durch dieses Ungleichgewicht belastet werden können.

Wie kann es zu einem solchen Ungleichgewicht oder einer solchen chronischen Übersäuerung kommen?

Eine chronische Übersäuerung unseres Stoffwechsels kann viele Ursachen haben, wie ich bereits weiter oben schrieb.

Wir sollten aber auch noch die Frage klären, warum diese Säuren im Körper gebunden werden und NICHT ausgeschieden werden

Fassen wir noch einmal zusammen: Die täglich anfallende Säuren werden auch täglich aus dem Organismus ausgeschieden — „NORMALERWEISE“.

Die Ausscheidung und die Entstehung von sauren Stoffwechselendprodukten sind im gesunden Organismus nämlich „normalerweise“ im Gleichgewicht.

Die sauren Stoffwechselendprodukte (nennen wir diese im Folgenden einfach „Säuren“) gelangen einige Zeit nach ihrer Entstehung in die Lymphe und ins Blut und so zu den Ausscheidungsorganen.

Dabei scheidet die Lunge vor allem die flüchtigen Säuren aus, die Nieren die fixen Säuren, während die Leber als Entgiftungsorgan hauptsächlich ihre Rolle in der Ammoniakentgiftung findet. Dabei werden Bikarbonat-Moleküle (Basen) verbraucht.

Sowohl das Blut als auch die Ausscheidungsorgane können innerhalb eines bestimmten Zeitraumes nur eine bestimmte Menge Säuren aufnehmen, abtransportieren und ausscheiden. Sie kennen dieses Phänomen: Wenn sie viele Gäste zu Hause haben, ist die Mülltonne schneller voll.

Damit während des Transports die Säuren keinen Schaden am Gewebe (zum Beispiel den Gefäßwänden anrichten), verhindern Puffer, dass es zu Verschiebungen des Blut-pH-Wertes in den sauren Bereich kommt.

Bevor die Säuren über das Blut transportiert werden können, spielt jedoch das Bindegewebe mit seinen Proteoglykanen und Glykoproteinen eine besondere Rolle.

Die Bindegewebsmoleküle fungieren als „Ionenaustauscher“. Diese sind nämlich in der Lage, Protonen vorübergehend zu speichern. Auf diese Weise können die Säuren im Bindegewebe vorübergehend „geparkt“ werden, bis das Blut bzw. die Ausscheidungsorgane wieder ausreichend Kapazitäten frei haben. Der meist saure pH-Wert des Morgenurins zeigt diesen Abtransport von „geparkten“ Säuren über die Nieren an.

Schwierig zu diagnostizieren: Intrazelluläre Übersäuerung

Messen Ärzte den pH-Wert des Blutes, weil sie eine Übersäuerung eines Patienten vermuten, so erhalten sie immer nur die Werte des Blutplasmas, der aber nur einen Extrazellularraum darstellt. Der pH-Wert in der extrazellulären Flüssigkeit im Muskel-, Haut- und Nervengewebe bleibt zunächst verborgen. Gerade das kollagene Bindegewebe hat eine sehr hohe Säure-Bindungskapazität. Dieses extrazelluläre Volumen wird auch als Pischinger-Raum bezeichnet. Bevor eine Azidose des Blutes eintritt, verschieben sich Puffer-Verbindungen aus diesem Pischinger-Raum hinein ins Blutplasma. Doch auch im Bindegewebe darf der Puffer nicht nachlassen, und deswegen entnimmt der Körper bei starker Übersäuerung Mineralien aus den Knochen, dem Knorpel und den Zähnen. Mit diesem Notprogramm kann der Körper ein Absinken des pHs im Blut und anderen extrazellulären Kompartimenten vermeiden.

Die Verarmung des Puffer-Systems hat freilich für den Zell-pH Konsequenzen. Innerhalb der Zellen befindlichen Bestandteile bezeichnen Wissenschaftler als intrazellulär. Es ist daher sinnvoll, zwischen intrazellulär und extrazellulär (statt zwischen Blut und Gewebe) zu unterscheiden, wenn wir den Säurehaushalt untersuchen möchten. Die H+-Ionen innerhalb der Zellen können nicht erfasst werden. Dies wiederum führt oft zu Missdeutungen der Mediziner. Denn gerade in den Zellen herrscht ein niedriger pH vor, weil H+-Ionen einströmen. Das hat Einfluss auf die Funktion von Ionenkanälen, die in den Zellmembranen sitzen. Bei einer Übersäuerung des Zellinneren kann die Zelle weniger Kalium aufnehmen.

Die Folgen der Übersäuerung für den Organismus

Die Zellen benötigen Kalium, um ihr Membranpotential zu regulieren. K+-Ionen sind daher innerhalb der Zellen in etwa 30- bis 40-fach höherer Konzentration zu finden als im Extrazellularraum. Der elektrisch negativ geladene Zellinnenraum wandelt sich durch den Einstrom der H+-Ionen bei Übersäuerung in eine positiv geladene Lösung. Besonders Nervenzellen sind von den Potenzial-Störungen betroffen. Schmerzen werden daher schlimmer, wenn der Stoffwechsel übersäuert ist.

Durch permanente Bindung von sauren Stoffwechselendprodukten an die polaren Seitenketten der Bindegewebsmoleküle ändern sich die Wasserbindungsfähigkeit und die Transporteigenschaften für fast sämtliche Nährstoffe im Interstitium (Zwischenzell-Raum).

Das Bindegewebe „quillt“ förmlich auf und wird durch die folgende mangelhafte Nähr- und Sauerstoffversorgung, sowie durch die immer weiter zunehmende Verschlackung mehr und mehr geschädigt.

Oftmals wird im Volksmund dieser Prozess auch unter dem Begriff der Verschlackung benannt. Bezieht sich die „Ablagerung“vor allem auf das Bindegewebe, spricht man auch von Orangenhaut oder Cellulitis. Die Umkehr dieser Verschlackung nennt man folglich übrigens „Entschlackung„. Der Mangel an Puffer-Verbindungen ist für Krankheitserreger ein günstiges Umfeld. Bakterien und Viren können sich vermehrt ausbreiten.

Dies ist ein schleichender Prozess, der sich über viele Jahre hinziehen kann und sich in zahlreichen Symptomen äußern kann:

  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Antriebsschwäche
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Nierenschwäche
  • Kopfschmerzen
  • Nervenschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Arthritis
  • Osteoporose
  • verschiedene Formen von Rheuma
  • verschiedene Formen einer Allergie
  • Immunschwäche
  • vermehrte Infektionen
  • unspezifische Entzündungen
  • häufige Erkältungen
  • Bindehautentzündungen
  • und viele andere mehr.

Kritiker weisen manchmal darauf hin, dass Naturheilkundler eben diese „Übersäuerung“ als Grund aller Krankheiten ansähen. Ich kann Ihnen dazu nur meine Meinung darlegen:

Diese Säure-Basen-Gleichgewicht mit dem Thema Übersäuerung spielt eine Rolle bei fast allen Krankheiten. Die Betonung liegt auf „spielt eine Rolle“. Ob wir die Übersäuerung dabei als Ursache für Erkrankungen ansehen können, kann ich nicht mit Sicherheit beantworten.

Übersäuerung und Krebs

In der obigen Aufzählung habe ich übrigens eine wichtige Erkrankung vergessen, vor der viele Menschen am meisten Angst haben: Krebs. Der pH-Wert außerhalb von Krebszellen liegt im Tumorbereich niedriger als im umgebenden gesunden Gewebe. In der Krebszelle selbst liegt er sogar noch etwas tiefer.

Dies stellte übrigens der Nobelpreisträger Prof. Otto Heinrich Warburg fest. Bereits in den 1920er Jahren konnte Warburg nachweisen, dass bei Krebszellen keine normale Zellatmung stattfindet. Stattdessen liegt ein Stoffwechsel vor, der in gesunden Körperzellen nur bei Sauerstoffmangel, also unter anaeroben Bedingungen, auftritt. Im Jahr 1931 erhielt Warburg für diese Entdeckung (der Zytochromoxidase und die Beschreibung der Atmungskette und der Zellatmung) den Nobelpreis. Eigentlich meinte Warburg, der Krebsentstehung auf der Spur zu sein. Krebszellen umgehen die Zellatmung übrigens auch dann, wenn ihnen genügend Sauerstoff zur Verfügung steht – und: setzen vermehrt Milchsäure frei. Eine Übersäuerung des umgebenden Zellgewebes setzt ein.

TIPP: Im Beitrag Candida Albicans und Krebs ist der Verweis zu einem Video, das den italienischen Arzt Dr. Simoncini zeigt, der mit Bicarbonat (einer Base) Tumore behandelt.

Aus naturheilkundlicher Sicht könnten wir Krebszellen als eine Art erweiterter „Mülleimer“ betrachten, in dem die Säurevalenzen der chronischen Übersäuerung abgelegt werden.

Aber Achtung! Ich unterstütze nicht die These, dass man Krebserkrankungen nur durch eine Regulierung des Säure-Basen-Haushalts therapieren könnte. Ich halte es aber für notwendig dem Säure-Basen-Haushalt eine angemessene Beachtung zu schenken.

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Warum die meisten Erkrankungen erst im fortgeschrittenen Lebensalter auftreten

Mit zunehmendem Alter ergeben sich zahlreiche Faktoren, warum es vermehrt zu Erkrankungen kommt. Ich beschränke mich in diesem Artikel im Wesentlichen weiterhin auf das Thema Übersäuerung und den Säure-Basen-Haushalt.

Mit dem Alter nimmt zum Beispiel die Fähigkeit der Niere ab Protonen auszuscheiden. Als Folge daraus kommt es zu einem Absinken des Blut-pH-Wertes, sowie der Bikarbonat-Konzentration des Blutes. Daraus resultiert eine verminderte Pufferwirkung, weshalb Protonen nicht mehr so gut über die Niere ausgeschieden werden können.

Ursachen der Übersäuerung

Mangelnde Bewegung insbesondere an der „frischen Luft“ führt zu einer verminderten Durchblutung und Sauerstoffversorgung im Gewebe, wohingegen zu viel Bewegung (z.B. Leistungssport) ebenfalls zu lokaler Übersäuerung durch das Laktat (Milchsäure) führt. Es kommt also (wie fast wie immer im Leben), auf das rechte Maß an…

Weitere Ursachen sind: Stress, akute und chronische Krankheiten, die zusätzlich das System negativ beeinträchtigen und natürlich die Ernährung. Mehr dazu lesen Sie im Artikel Basische Ernährung und und Ursachen einer Übersäuerung.

Die vermehrte Aufnahme von säurebildenden Nahrungsmitteln wie Fleisch, Wurst, Käse, Eier, Zucker, Kaffee oder Alkohol erscheint in diesem Zusammenhang in einem ganz anderen Licht. Auch Genussgifte wie Nikotin, Koffein, Alkohol sowie die zahlreichen Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln. Eine ausführliche Liste finden Sie in meinem Beitrag: Basische Lebensmittel – Eine Tabelle.

Abb4: Der Zusammenhang zwischen Säure-Basen-Haushalt und Ernährung ist offensichtlich. Alles was generell als ungesund zu bezeichnen ist (Zucker, Fleisch, Weißmehl etc.) wird eher sauer verstoffwechselt. Gemüse, Obst und Neutralflüssigkeiten (Wasser) eher basisch.

Unterschätzen Sie nicht den Faktor „negativer“ Stress. Negativer Stress führt zu bestimmten Hormonausschüttungen und Regulationen im Körper, die als Folge davon auch den Säure-Basen-Haushalt beeinflussen.

Was ist zu tun?

Auf dieser Webseite finden Sie zahlreiche Tipps und Anregungen, was Sie tun können, um Ihren Körper zu entsäuern, wie zum Beispiel in den Artikeln: Entsäuerung und Die Therapie einer “Übersäuerung”.

Eine umfassende Möglichkeit ist das Heilfasten. Und obwohl es richtig ist, dass im Heilfasten zusätzliche Säurelasten anfallen, wird dabei zum Beispiel im Bindegewebe „so richtig aufgeräumt“.

Wie man jedoch Heilfasten durchführt, um tatsächlich möglichst viele der abgelagerten Valenzen und Endprodukte UND der Giftkomplexe auszuscheiden, beschreibe ich in meiner ausführlichen Heilfasten-Anleitung. Diese Strategie habe ich bisher noch in keinem Heilfastenbuch gelesen oder gefunden. Die Heilfasten-Anleitung können Sie hier bestellen.

Auch interessant:

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Unsere zu üppige und von Kunst-Produkten nur so strotzende Ernährung lässt den Körper übersäuern. Um Folgekrankheiten zu vermeiden, ist eine Entsäuerung des Stoffwechsels ebenso erforderlich wie eine Ernährungsumstellung.

Zuerst einmal sollten wir definieren, was unter einer Übersäuerung überhaupt zu verstehen ist. Denn wie ich in verschiedenen Artikeln schon geschrieben habe: Jeder scheint etwas anderes darunter zu verstehen. Ich empfehle Ihnen hierzu vor allem meinen Beitrag: Übersäuerung des Körpers? Was ist davon zu halten? Und: Ist das wichtig?

Wenn man sich darüber einig ist, dass eine Übersäuerung vorliegt (siehe auch: Diagnose einer Übersäuerung), dann kann man sich Gedanken über eine Therapie machen.

Für die Regulierung einer Übersäuerung sollte eine basenorientierte Ernährung (siehe auch: Säure-Basen-Haushalt) an erster Stelle stehen. Säuren und Basen können sich gegenseitig neutralisieren. Wenn zu viel Säuren im Körper vorhanden sind, können basenbildende Lebensmittel das Gleichgewicht wieder herstellen.

Als Basenbildner wirken vor allem:

  • allgemein alles Obst (vor allem Zitrusfrüchte, Bananen, Trockenobst)
  • Kartoffeln und Kartoffelprodukte
  • Molke (deswegen ist die Molkekur so interessant…)
  • Sojabohnen, Sojamilch, Sojafleisch (Lesen Sie auch meinen Beitrag: Soja – Warum ich das lieber nicht essen würde)
  • Naturjoghurt
  • Mandeln, Mandelmus, Mandelmilch
  • Hirse und Dinkel

Hieraus sollte unsere Nahrung überwiegend bestehen.

Als Säurebildner wirken vor allem:

  • Tierische Produkte (Fisch, Fleisch, Geflügel, Wild)
  • Spargel, Artischocken (gilt ebenso für pflanzliche Arzneien mit diesen Wirkstoffen)
  • Käse, Quark
  • Getreide, einschließlich Vollkornprodukte
  • Brot, Gebäck, Kuchen, Torten etc.
  • sonstige Süßigkeiten, Limonaden und Colagetränke

Eine Mahlzeit sollte zu ca. 20 % aus solchen Produkten bestehen

Bei bestehender (massiver) Übersäuerung ist zu Beginn einer Therapie eine pH-Wert Regulierung notwendig. . Wie eine Entsäuerungs-Kur aussieht, finden Sie hier: Entsäuerung: Mit einfachen Mitteln gegen die tägliche Säureflut. Dazu brauchen Sie auf jeden Fall zusätzlich ein Basenpräparat.

In einigen chronischen Fällen reicht die Regulierung über die Ernährung meistens einfach nicht aus. Viele meiner Kollegen verordnen in diesem Zusammenhang Citrate. Diese können vorbeugend zwar hilfreich sein, doch im akuten Stadium braucht man schnell wirkende Basen.

Auf dem Markt/Apotheke sind einige Basenpulver oder Basentabletten erhältlich.

Beliebt ist zum Beispiel „Natron“ (Natriumhydrogencarbonat) das Sie in jeder Apotheke erhalten können. Ich rate eher zu den organischen Mineral-Salzen wie den Citraten von Kalium, Magnesium und Calcium.

Weitere Basenmittel und Mischungen die auf dem Markt sind zum Beispiel:

Basosyx enthält zusätzlich das Pulver der Spirulina-Alge, das beim Entgiften hilft.
Wichtig: Die Einnahme von Basenmitteln sollte (wie jede Therapie oder Einnahme von Ergänzungsmitteln) in Absprache mit dem behandelnden Therapeuten erfolgen. Vor allem bei chronischen Erkrankungen und anderen Medikamenten sollte eine Prüfung erfolgen.

Ist der Körper weitgehend alkalisiert, wird die Basenzufuhr reduziert. Meist geht man dann auf eine „Erhaltungsdosis“ über, insbesondere bei bestehenden chronischen Krankheiten.

Zum Weiterlesen: Frage zur Übersäuerung – Was ist der optimale pH-Wert?

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Beitragsbild: 123rf.com – Seksak Kerdkanno

Wenn Sie im Internet zum Thema Übersäuerung und Säure-Basen-Haushalt suchen, können Sie lange lesen. Und vermutlich sind Sie danach ebenso verwirrt wie zuvor. In dieser Artikelserie gehe ich den Fakten auf den Grund.

Ein Tipp vorweg: Wenn Sie sich grundsätzlich mit dem Begriff der Übersäuerung vertraut machen möchten, empfehle ich Ihnen meinen Grundsatzartikel zum Thema Übersäuerung.

Der Begriff Übersäuerung beschreibt ja schon den Tatbestand: es sind zu viele Säuren da. Es ist aber auch möglich, dass zu wenige Basen da sind.

Es kommt also auf das richtige Verhältnis der Säuren und Basen an.

Das Verhältnis von Säuren und Basen wird durch den pH-Wert bestimmt. Der pH-Wert gibt Auskunft darüber, wie viele Wasserstoffionen sich in einer Flüssigkeit befinden. Genauer gesagt sind es Hydroniumionen, aber das können Sie im Grundsatzbeitrag nachlesen. Gegenspieler dieser „sauren“ Moleküle sind die Hydroxylionen, denen ein Wasserstoffion „fehlt“.

Dabei sprechen wir von einem sauren Milieu bei Werten unter 7 – es sind mehr Wasserstoffionen als Hydroxylionen in der Lösung. Beim pH-Wert über 7 ist das umgekehrt. Die Lösung ist basisch. Punkt 7 ist der Neutralwert, die beiden molekularen Gegenspieler halten sich die Waage.

Der pH-Wert im Blut bewegt sich normalerweise zwischen 7,35 und 7,45 (leicht basisch), da nur in dieser engen Grenze die Blutzellen und Enzyme ihre Funktionen korrekt ausführen können. Sinkt der pH-Wert tiefer, ist dies akut lebensbedrohlich.

Im Magen hingegen liegt der pH-Wert bei gesunden Menschen immer zwischen 1 und 2. Dies ist sinnvoll, um dort Mikroorganismen abzutöten, die über die Nahrungsmittel in den Verdauungstrakt gelangt sind.

Während der pH-Wert der Galle normalerweise zwischen 7,5 und 8,8 liegt, hat unser Urin eine große Spannweite von ca. pH 5 bis pH 8. Aus diesen recht unterschiedlichen pH-Werten der einzelnen Gewebe lässt sich bereits erkennen, dass jedes Milieu optimal auf die jeweiligen Funktionen des Organs abgestimmt ist.

Doch führt unsere bewegungsarme Lebensweise bei gleichzeitig sehr fett- und fleischhaltiger Ernährung zu einer zunehmenden Belastung unseres Organismus mit Säuren. Umweltverschmutzung, Elektrosmog und psychischer Stress tun ihr Übriges.

Eine Übersäuerung kann sowohl vorübergehend und plötzlich als auch schleichend und chronisch auftreten. Mal wird eine Übersäuerung gar nicht bemerkt, mal tritt sie nur in einzelnen Geweben auf. Besonders die schleichende, latente Azidose lässt sich nicht ohne weiteres entdecken, da das Puffersystem des Blutes ein Absinken des pH-Werts unterhalb der kritischen Grenze über lange Zeit verhindern kann.

Meine Erfahrungen zeigen: Bei etwa 80 Prozent aller Erwachsenen mit Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates (Muskeln, Bänder, Gelenke, Knochen) liegt eine latente Azidose vor.

Nach Meinung zahlreicher Ärzte tritt die sogenannte Azidose nur sehr selten auf, dann aber mit schweren Schäden der Atmungsorgane (respiratorische Azidose) oder des Stoffwechsels (metabolische Azidose).

Dabei lese ich aber zum Beispiel im Deutschen Ärzteblatt:

Störungen des Säure-Basen-Haushalts sind häufig, sie werden jedoch in der Praxis oft übersehen. […] Besonders bei Patienten mit Niereninsuffizienz, Diabetes, einer Leberzirrhose, einem Emphysem, Diarrhöen oder chronischem Erbrechen sowie unter bestehender Diuretikatherapie ist an Störungen des Säure-Basen-Haushaltes zu denken.
Quelle: Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1896–1899 [Heft 26]

Alleine in Deutschland rechnet man mit ca. 7,5 Millionen Diabetikern (Zuckerkranke). Wir sprechen also von wenigstens 10 Millionen „Kranken“ in Deutschland, für die das Thema Übersäuerung sicher eine Bedeutung hat.

Darüber hinaus sind örtliche Übersäuerungen bekannt, etwa bei Entzündungen.

Eine chronische Niereninsuffizienz zeigt sich ebenfalls an einer leicht über den Blut-pH messbaren Azidose.

Bei Patienten mit Gicht häuft sich vermehrt Harnsäure in den Gelenken und im Blut an, so kommt es ebenfalls zu einer messbaren Übersäuerung des Blutes.

Allgemein spricht die Schulmedizin von einer Azidose (Übersäuerung), wenn:

  • der pH-Wert des Blutes unter dem Normbereich liegt
  • die Wasserstoffionenkonzentration des Blutes ansteigt (Pschyrembel 1986)
  • das Säure-Basen-Gleichgewicht durch ein Defizit an Hydrogenkarbonat oder den Anstieg des Sauerstoff-Partialdrucks im Blut gestört ist (Buddecke 1994)
  • es zu einer pathologischen Ansammlung von Säuren oder den Verlust von Basen im Körper kommt (Burckhardt und Dudziak 1994)

Auslöser einer Übersäuerung

Während bei einer akuten Azidose des Blutplasmas oft schnell eine Ursache zu finden ist, sind die Gründe für ein übersäuertes Bindegewebe vielfältig. Dort kann die Puffer-Chemie ins Wanken geraten sein, weil die dafür „zuständigen“ Verbindungen verstärkt ins Blut abgewandert sind. Zu messen ist das kaum, ganz im Gegensatz zum pH-Wert in den Zellen, wo die Übersäuerung den Stoffwechsel erheblich beeinträchtigt. Verantwortlich sind Umwelteinflüsse, Lebensmittel und Stressfaktoren.

Während wir aber durch gesunde Ernährung und viel Bewegung einer latenten Übersäuerung entgegenwirken können, sind wir saurem Umwelt-Chemikalien, Elektrosmog und Stress-Situationen immer wieder (oft unbemerkt) ausgesetzt.

Mediziner sprechen in diesem Fall davon, dass die Übersäuerung nicht isoliert betrachtet werden kann (wie dies etwa bei einem Armbruch, einer Bakterieninfektion oder einer Muskelzerrung möglich ist), sondern die Übersäuerung chaotisch und schleichend stattfindet.

Die Übersäuerung kann dabei zum einen durch eine zu starke Aufnahme oder Bildung von Säuren, zum anderen aber auch durch einen zu geringen Abbau oder zu wenig Ausscheidung herbeigeführt werden.

Eine Übersäuerung kann aber auch daraus resultieren, dass zu wenig Basen aufgenommen oder gebildet werden. Und natürlich können die Basen auch in zu hohem Maße abgebaut oder ausgeschieden werden.

Auch diese Möglichkeiten finden meist nicht einzeln, sondern in Kombination statt.

Im Folgenden gehe ich auf die einzelnen Varianten näher ein.

Erhöhung der Säuren durch verstärkte Aufnahme

Vor allem unsere derzeitige Ernährungsweise mit sehr vielen tierischen Proteinen (schwefelhaltige Aminosäuren, Harnsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure) und Fetten (Triglyceride und gesättigte Fettsäuren) gilt als Auslöser für die starke Aufnahme verschiedenster Säuren. Zusätzlich nehmen wir mit Süßigkeiten vermehrt Essigsäure zu uns, während viele Getränke mit Kohlensäure, Gerbsäure oder Phosphorsäure angereichert sind.

Abb. 2: Der Zusammenhang zwischen Säure-Basen-Haushalt und Ernährung ist offensichtlich. Alles was generell als ungesund zu bezeichnen ist (Zucker, Fleisch, Weißmehl etc.) wird eher sauer verstoffwechselt. Gemüse, Obst und Neutralflüssigkeiten (Wasser) eher basisch.

Auch chemisch hergestellte Konservierungsstoffe sowie künstliche Aroma- und Farbstoffe tragen dazu bei, dass wir viel mehr Säuren aufnehmen als unsere Vorfahren.

Erhöhung der Säuren durch verstärkte Bildung

Strengen wir unsere Muskeln stark und lange an, so wechselt der Stoffwechsel unseres Körpers auf die anaerobe Glykolyse. Hierbei wird zwar wesentlich weniger Energie freigesetzt als es über andere Stoffwechselwege möglich ist, dafür ist für die anaerobe Glykolyse allerdings kein Sauerstoff nötig. Die Energie wird sehr schnell bereitgestellt, auch dann, wenn in den Zellen keine Sauerstoffreserven mehr vorhanden sind. Bei der anaeroben Glykolyse entsteht als Endprodukt unter anderem Milchsäure (Laktat).

Bei Hunger, Fieber und Karies wandelt unser Körper als Reaktion darauf ebenfalls vermehrt bestimmte Substanzen in Säuren um. Dies geschieht außerdem bei chronischen Infektionen, rheumatischen Leiden, Verletzungen, Wunden, Verbrennungen und Vergiftungen. Ebenso führt ein durch Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder die arterielle Verschlusskrankheit (AVK) ausgelöster Sauerstoffmangel im Blut und in den Geweben zu einer Anreicherung der Säuren in unserem Organismus. Erhöhte Blutfettwerte, Diabetes und Übergewicht können ebenfalls die Säurebildung vorantreiben und beschleunigen.

Tierische Haut und Innereien enthalten viele Purine (Bausteine der Nukleinsäuren, DNA, RNA). Diese werden in unserem Organismus in Harnsäure umgewandelt und übersäuern so den Körper. Findet ein vermehrter Zellabbau statt, so werden die darin befindlichen Nukleinsäuren (vor allem Adenin und Guanin) ebenfalls in Harnsäure umgewandelt. Im schlimmsten Fall führt der Harnsäureüberschuss im Blut zu Gicht oder Nierensteinen.

Krankheiten wie Cystinose (Störung des Cystintransport) oder Homocysteinämie (Erhöhung der Aminosäure Homocystein im Blut), aber auch durch Alkohol- und Medikamentenmissbrauch ausgelöste Lebererkrankungen (Hepatose und Zirrhose) führen ebenfalls zu einer vermehrten Bildung von Säuren.

Auch die Neubildung von Geweben (Neoplasie), so beispielsweise gut- und bösartiger Tumoren, hat meist eine Verschiebung des Proteingleichgewichts zur Folge, was dann wiederum zu einem Anstieg der Säuren führt.

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Erhöhung der Säuren durch verringerte Ausscheidung

Erkrankungen der Atemorgane, bei denen ein erhöhter Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut gemessen wird, können zu einer Azidose führen. Der erhöhte CO2-Gehalt kann dabei durch Schlaganfälle, zentrale Störungen, Medikamente, Drogen oder Bewusstseinsstörungen ausgelöst werden. Aber auch Koma, künstliche Beatmung, die Schädigung des Rückenmarks (Myelopathie) oder des Zwerchfellnervs führen zu einer Erhöhung des Kohlenstoffdioxidgehalts. Weiterhin verursachen die Lähmung des Zwerchfells, Brustkorbverletzungen, Ödeme, Herzinsuffizienz, Lungenentzündungen und weitere Lungenerkrankungen diese erhöhten Säurewerte.

Ebenso reichern sich bei vielen Nierenerkrankungen Citrat, Protonen und Ammoniak im Körper an, unter anderem bei einer Enzymstörung der Carboanhydrase, bei einer tubulären Azidose (entsteht beispielsweise bei chronischer Niereninsuffizienz), bei dem Fanconi-Syndrom (vererbte Funktionsstörung der Nierenzellen) oder bei einer Amyloidose (Anreicherung von Proteinen in den Zellzwischenräumen). Der Missbrauch von Schmerzmitteln und Antibiotika kann ebenso zu einer Störung der Nierenfunktion – und einer damit verbundenen Anreicherung von Säuren – führen wie die krankhafte Vermehrung des Bindegewebes (Fibrose), Tumoren, Entzündungen, Transplantationen oder das krankhafte Absterben von Körperzellen (Nekrosen).

Erhöhung der Säuren durch verringerten Abbau

Sind die Puffersysteme (Bikarbonat, Hämoglobinat, Proteinat und Phosphat) des Blutes durch zu hohe Säurekonzentrationen erschöpft, so können die überschüssigen Säuren (beispielsweise Ketocarbonsäuren, Oxosäuren und Kohlensäure) nicht mehr in ausreichender Menge abgebaut werden.

Ebenso kann ein Mangel an dem essentiellen Spurenelement Mangan die Wirkung des Enzyms Pyruvatkarboxylase schwächen. Milchsäure (Laktat) kann dann nicht mehr abgebaut werden.

Verminderung der Basen durch verringerte Aufnahme

Nicht nur eine pflanzenarme Ernährung ist der Grund einer verminderten Aufnahme von Basen in unseren Körper, auch die heutige Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und den nährstoffarmen Böden durch Raubbau führt zu einer Verringerung von Kalium, Magnesium, Kalzium und Zink in pflanzlichen Lebensmitteln. Saurer Regen und Umweltgifte tun ihr Übriges, um den Basenmangel in Äckern und Böden zu beschleunigen.

Verminderung der Basen durch verringerte Bildung

Befindet sich zu wenig Salzsäure im Magensaft (Hypochlorhydrie) oder leiden wir an Zinkmangel, so kann unser Körper nicht ausreichend Basen bilden. Gleiches geschieht durch Medikamente, die die Bildung von Magensäure verhindern (Protonenpumpenhemmer). Durch Bakterien (Helicobacter) ausgelöste Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) und die vollständige oder teilweise Entfernung des Magens haben ebenfalls eine verminderte Bildung von Basen zur Folge.

Störungen des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin (Hämoglobinopathien) in Verbindung mit einer daraus resultierenden Blutarmut (Anämie), Eisen- oder Kupfermangel, die Auflösung der roten Blutkörperchen (Hämolyse), Blutungen und Entzündungen jeder Art können ebenfalls die Bildung von Basen herabsetzen.

In unserem Körper schützen Antioxidantien die Zellen vor gefährlichen reaktionsfreudigen freien Radikalen. Oxidativer und nitrosativer Stress (lang anhaltend zu viele freie Radikale gegenüber zu wenigen Antioxidantien) führen dazu, dass es zu einer Störung der Energiegewinnung innerhalb der Zelle und einer damit verbundenen verminderten Bildung von Basen kommt.

Schädigungen der Bauchspeicheldrüse haben durch eine Abnahme wichtiger Enzyme oft eine verminderte Nährstoffausnutzung im Verdauungstrakt zur Folge. Sind hiervon schwefelfreie und stickstoffhaltige Aminosäuren betroffen, so kommt es ebenfalls zu einer geringeren Bildung von Basen.

Verminderung der Basen durch verstärkte Ausscheidung

Durch Hyperventilation bei Stress, Schockzuständen oder Hysterie kommt es zu sehr schneller oder tiefer Atmung. Hierdurch ist der Kohlenstoffdioxidpartialdruck im Blut herabgesetzt. Dies kann zu einer vermehrten Ausscheidung von Basen führen.

Viele Erkrankungen der Niere gehen mit einer verstärkten Ausscheidung von Ionen (K+, Mg2+, Ca2+, Zn2+), Phosphat und Bikarbonat einher. Auch Hämoglobin und Proteine werden in manchen Fällen mit dem Harn ausgeschieden. Dies kann durch unterschiedliche Erkrankungen der Nierenkörperchen, durch Schmerzmittel und Antibiotika, aber auch durch Tumoren, Entzündungen, Transplantationen, der Anreicherung von Proteinen in den Zellzwischenräumen (Amyloidose), Bindegewebsvergrößerungen oder dem Absterben von Körperzellen herbeigeführt werden.

Verminderung der Basen durch verstärkten Abbau

Kommt es, beispielsweise durch Gifte, Infektionen oder Membrandefekte, zur verstärkten Auflösung der roten Blutkörperchen, so hat dies meist den Abbau des Blutfarbstoffs Hämoglobin und eine daraus resultierende verminderte Energiegewinnung zur Folge. Hieraus ergibt sich ein Phosphatmangel, der wiederum den Abbau von Basen vorantreibt, um dies auszugleichen.

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