Manche Menschen verzichten auf bestimmte Lebensmittel, sei es Fleisch, Fisch oder Alkohol, aus persönlichen Vorlieben oder Abneigungen.

Doch Fasten, wie es allgemein und wissenschaftlich verstanden wird, geht über diese individuellen Präferenzen hinaus.

Fasten bezeichnet den freiwilligen, vollständigen oder teilweisen Verzicht auf Nahrung, Getränke und Genussmittel über einen bestimmten Zeitraum, üblicherweise von einem Tag bis zu anderthalb Monaten.

Religiöse Fastenkonzepte können auch den Verzicht auf lustvolle Aktivitäten und alltägliche Gewohnheiten einschließen.

Und genau darum geht in diesem Beitrag. Ich möchte eine Übersicht über diese Thematik geben zeigen, wie umfassend die Geschichte des Fasten wirklich ist! 

Dazu erst einmal ein paar Begriffe zur Abklärung.

Abstinenz ist der absolute Verzicht auf Nahrung oder bestimmte Lebensmittel, wie er im Rahmen des Vollfastens praktiziert wird. Eine bloße Verringerung der Nahrungsaufnahme kennzeichnet das “Halbfasten”, was aber nach meiner Ansicht und Definition nichts mit Fasten zu tun hat.

Hungern: Immer wieder haben und hatten auch Missernten, Kriege und Inflation die Menschen vom Sattessen abgehalten. Hier kann man aber nicht vom Fasten im engeren Sinne sprechen, weil keine bewusste Entscheidung zugrunde lag. Die Auswirkungen der Mangelernährung waren und sind dem kontrollierten Fasten nur teilweise ähnlich. Typisches Beispiel für Mangel-Perioden waren die Zeiten während und nach dem 1. Weltkrieg sowie nach dem 2. Weltkrieg.

Das Gegenteil von Fasten ist Völlerei. Die Neigung dazu lässt sich auf die Zeit zurückführen, als wir noch Jäger und Sammler waren. Damals musste der Mensch zum Teil Monate von der eigenen Substanz leben und füllte einfach seine Reserven, soweit es möglich, war auf. Denn es kamen auch wieder schlechte Zeiten, in denen es nur wenig oder nichts zu essen gab. Auch diese Hungerzeiten waren kein richtiges Fasten. Ob es in der Ur- und Frühgeschichte überhaupt Praktiken gab, die rituellen oder religiösen Nahrungsverzicht vorsahen, ist nicht bekannt.

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Fasten beruht auf sehr verschiedenen Motivationen

Sprachlich kommt das Wort fasten vom gotischen “fastan”, was soviel bedeutet wie “halten” oder “beobachten”. Im Althochdeutschen bedeutete fasten, “an den Geboten der Enthaltsamkeit festhalten”.

Darin kommt auch zum Ausdruck, dass der Verzicht auf einer Überzeugung beruhte und auch heute beruht. Am geläufigsten ist uns das religiöse Fasten, wohingegen das Fasten aus gesundheitlichen Gründen eher unter dem Begriff „Diät“, besser gesagt „Reduktions-Diät“, bekannt ist. Gezielt der Gesundheit dienende Diäten werden aber treffender mit Begriff „Heilfasten“ bezeichnet.

Die hinter einer Abnehm-Diät steckende „Weltanschauung“ kann die Verehrung eines Schönheits-Ideals sein, das uns heute Werbung und Massen-Medien vermitteln. Diese modernen „Ideale“ haben bei vielen jungen Menschen Essstörungen und Untergewicht zur Folge.

Von der Venus von Willendorf (30.000 v. Chr.) über die Venus von Milo bis zu Venus von heute sind starke Veränderungen zu sehen. Die ästhetischen Normen, besonders des weiblichen Schönheits-Ideals, prägen seit der Antike unsere Konfliktsituation. Der menschliche Körper neigt dazu, bei einem Nahrungsüberfluss in Verbindung mit geringer Bewegung, die einmal erworbenen Nährstoffpolster nur sehr schwer wieder loszuwerden.

Politische Überzeugungen können ebenfalls der Anlass zum Fasten sein. Berühmt ist beispielsweise der Hungerstreik Gandhis.

Das Sterbefasten ist ein Vollfasten, bei dem ein Mensch die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr komplett einstellt, bis der Tod eintritt. Diese ethisch umstrittene Form der Selbsttötung wird manchmal von unheilbar kranken Patienten vollzogen.

Selbstreinigung der Seele und die Abwehr des Bösen

Mit dem apotropäischen Fasten in der römisch-griechischen Antike sollte Unheil von den Menschen abgewehrt werden (Ein Apotropaion ist ein magisches Objekt, ein Amulett, Wandbild oder Ähnliches zum selben Zweck). Das kathartische Fasten galt als Akt der Selbstreinigung mit religiösem und sittlichen Hintergrund (Katharsis: Reinigung der Seele).

Bereits Hippokrates hatte das Fasten als eine medizinische Therapie erkannt. In schlimmen Fällen empfahl er gar das ausschließliche Trinken von Honigwasser. Als Ursache von Fettsucht sah er bereits damals die Trägheit und Schlemmerei an.

Auch heute ist bekannt, dass ein übermäßiges Zuführen von Nahrung den Menschen träge und müde macht. Zudem sinkt die Bereitschaft, anderen Menschen zu helfen, da niemand mehr verzichten will. Deshalb ist das Fasten – ob freiwillig oder auferlegt – seit jeher ein Gebot in allen Kulturkreisen.

Fastengebote der Juden und Christen

Direkt aus dem Alten Testament abzuleiten ist im Judentum das Fasten an Jom Kippur. An diesem Versöhnungstag nimmt ein streng gläubiger Jude 25 Stunden weder Nahrung noch Getränke zu sich. Daneben zelebrieren Juden noch weitere Fastenzeiten wie das siebentägige Fasten zum Pessach-Fest (Auszug aus Ägypten), das neuntägige Fasten vor Tischa beAv (Zerstörung des Tempels in Jerusalem) sowie das Gedalja-Fasten (Gedalja war judäischer Statthalter in Jerusalem).

Im Christentum lehnt sich die Fasten-Tradition an die 40-tägige Fastenzeit in der Wüste an, die von Jesus und Johannes dem Täufer überliefert ist. Theologen weisen darauf hin, dass Jesus selbst das Fasten für andere nicht vorgeschrieben und höchstens gebilligt hat. Fasten sollte nicht öffentlich praktiziert oder propagiert werden.

Im 4. Jahrhundert bildeten sich kleine christliche Gemeinschaften, die in der ägyptischen Wüste Klöster gründeten. Manchmal sonderten sich auch einzelne Menschen ab und lebten als Einsiedler. Die Menschen, die dieser Bewegung angehörten, lebten in Enthaltsamkeit und Entsagung. Laut dem Hauptvertreter der frühen Klostergemeinden, Augustinus von Hippo, sollte der asketische Lebensstil die Annäherung an Gott erst ermöglichen. Augustinus schrieb vor, dass jeder, der aus gesundheitlichen Gründen nicht fasten kann und darf, zumindest zwischen den geregelten Mahlzeiten nichts essen sollte.

Seit dem 5. Jahrhundert gibt es die uns heute bekannte, 40-tägige Fastenzeit vor Ostern. Die Sonntage waren in diesem Zeitraum eine Ausnahme, weswegen der Beginn der Fastenzeit auf den Aschermittwoch vorverlegt wurde, um auf 40 Tage zu kommen. Karfreitag und Karsamstag sind seither die sogenannten „Trauerfastentage“.

Karl der Große (747 bis 814) verfügte dann, dass 2/3 der Fastennahrung wie Käse und Fisch als Steuer abgeführt werden mussten. Daneben verlangte er Honig, Butter, Senf, Essig, Hirse, Gewürze, Kohl und Radieschen sowie Seife und Bienenwachs.

Im europäischen Mittelalter gab es Fastentage und Abstinenz-Tage. Der Speiseplan der Fastentage war gekennzeichnet durch eine Mahlzeit, die satt machen sollte und kleine Happen, die dazwischen verzehrt werden durften. Am Abstinenz-Tag galt Fleischverbot, wie es die Älteren noch von jedem Freitag her kennen. Heute ist die Regel beschränkt auf den Karfreitag und den Aschermittwoch, die beide Fasten- und Abstinenz-Tag gleichermaßen sind.

Im Mittelalter summierte sich die Zahl der Fasten- und Abstinenztage auf insgesamt 150. Neben der Fastenzeit vor Ostern kamen Fastentage vor Feiertagen und zum Jahreszeitenwechsel hinzu. Das war vielen Gläubigen zu viel und es entstanden skurrile Gerichte, mit denen das Fleisch versteckt wurde, wie zum Beispiel in Nudel- oder anderen Teigmänteln. Fleisch wurde so zugeschnitten, dass es wie Gemüse aussehen sollte. Getränke galten ohnehin gar nicht als Nahrung und so konnte in Fastenzeiten nach Belieben Alkohol getrunken werden.

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Hildegard von Bingen und ihre „Nachfolger“

Hildegard (1089 bis 1179) empfahl das Fasten ebenfalls, allerdings nicht in einer extremen Ausprägung, die sie auch für schädlich hielt (die sogenannte „Hildegard-Küche“ ist eine moderne Erfindung).

Ebenfalls einen pragmatischen Ansatz verfolgte der Franziskaner Berthold von Regensburg (1210 bis 1272), der arme Leute ausdrücklich von den Fastenregeln befreite (die ohnehin mangelernährt waren). Den Reichen riet er, lieber mal Fleisch zu essen, als zu viel Alkohol zu trinken.

Im 15. Jahrhundert kam eine erneute Lockerung der Fastenvorschriften. Papst Innozenz XIII gestattete den Gläubigen den Verzehr von Eiern, Milch und Produkten davon während der Fastenzeit.

Die Reformatoren wollten das Fasten ganz abschaffen, weil sie in der Bibel keinerlei ausdrückliche Vorschriften dazu finden konnten. Trotzdem blieb eine milde Form des Fastens wohl aus traditionellen Gründen in evangelischen Kreisen weiter bestehen.

Einige Anhänger der Reformation veranstalteten provokative Fressgelage während der Fastenzeit. Daraufhin kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Autoritäten.

Fasten verliert stetig an Bedeutung

1917 schaffte die katholische Kirche das Adventsfasten ab. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) sind die strengen Beschränkungen in der Fastenzeit für Katholiken nicht mehr Pflicht. Es gibt nur Empfehlungen, deren Einhaltung aber ins Belieben der Gläubigen gestellt sind.

Diese stetige Lockerung der Fastenregeln werden, nur 1983 unterbrochen durch einen Aufruf evangelischer Gläubiger. Die Bewegung „Sieben Wochen ohne“ ruft zum Fasten nach persönlichen Gewissensentscheidungen auf. Dabei geht es nicht nur um Essen und Trinken, sondern auch um anderweitige Aspekte des täglichen Lebens, wie beispielsweise Rauchen.

Fasten im Islam

Während im Christentum das Fasten nicht mehr streng geregelt ist, ist es im Islam immer noch eine absolute Pflicht. Das Gebot stellt eine der fünf Säulen des Islams dar (die anderen vier Säulen sind: Glaubensbekenntnis, Gebete, Spenden an Arme, Pilgerreise nach Mekka). Teilweise drohen in einigen Ländern bei Nichtbeachtung des Fastengebots Bestrafungen durch die Justiz. Im Fastenmonat Ramadan, der jährlich neu nach dem Mondkalender festgelegt wird, dürfen Muslime tagsüber nichts essen und trinken und auch nicht rauchen und sich nicht sexuell betätigen.

Im Sommer muss der Fastende sehr früh aufstehen, um die Sahūr nicht zu verpassen. Das ist die letzte Mahlzeit vor Sonnenaufgang. Erst nach Sonnenuntergang darf die Iftār eingenommen werden. Dieses Essen findet täglich als familiäres Großereignis statt. Der Speiseplan beginnt mit drei Datteln, wonach eine Linsensuppe, die Fastensuppe (Harira) sowie eine Gemüseplatte gereicht wird. Der Nachtisch besteht aus allerhand Süßigkeiten. Vom Fasten ausgenommen sind Alte, Kranke, Schwangere und Reisende.

Heilfasten ersetzt das religiöse Fasten

Im christlichen Kulturkreis geht im 20. Jahrhundert der allgemeine Trend weg vom religiösen Fasten hin zum Fasten aus gesundheitlichen Gründen. Protagonist war der deutsche Arzt Otto Buchinger (1878 bis 1966). Sein Konzept vom Heilfasten entstand nach Erfahrungen am eigenen Leib. Die Methode sieht eine vollständige Darmentleerung vor, der sich eine Periode mit minimaler Nahrungsaufnahme anschließt. Dazu gehören Gemüsesuppen, Kräutertee und Haferflocken. Das Heilfasten nach Buchinger setzt eine ärztliche Untersuchung voraus, die sicherstellen soll, ob ein Kandidat das Fasten verträgt.

Trotz der „Säkularisierung“ des Fastens ist der historische Ursprung des modernen Heilfastens allerdings unübersehbar. Das medizinische Fasten (siehe auch u.a. Fasten bei Beschwerden und Krankheiten), ist eng mit dem religiösen Fasten verbunden. Früher waren Priester oft auch als Ärzte tätig und so für die Gesundheit von Körper und Seele verantwortlich.

(Heil)fasten aktueller denn je

Seit Jahrtausenden wurde versucht, uns durch Diätempfehlungen auf den Weg eines freiwilligen Verzichtes zu lenken. Doch leider beschert uns dieser Weg heute wegen Konsum und Genuss sowie “Lust ohne Last” das Problem des Übergewichts. Übergewicht und die damit verbundenen Zivilisationskrankheiten verdanken wir zum einen unseren heutigen ach so “hochwertigen” Getreidesorten, sowie dem Zucker, der in fast allen industriellen Lebensmittel-Produkten zu finden ist.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 5.1.2024 überarbeitet.

Im Laufe der Jahrhunderte ist eine Vielzahl von Sprichwörtern entstanden, die auf das Fasten in den verschiedenen Kulturen zurückzuführen sind. Zu den Bekanntesten zählen unter anderem: “In Sack und Asche gehen“, aufgrund der Vorschriften der Juden, beim Fasten auf angemessene Kleidung zu verzichten.

Das Sprichwort “am Hungertuch nagen” ist auf das Fastenvelum zurückzuführen, das seit 1000 n. Chr. bei den Christen zur Fastenzeit am Altar aufgehängt wird. Eine große Anzahl weiterer Sprichwörter haben G. Klauser und J. Spranger in ihrem sehr unterhaltsamen Buch “Hinweise auf die Ätiologie der Fett- und Magersucht aus Volkstum, Kunst, Medizingeschichte und Wissenschaft” zusammengefasst.

Eine moderne Bezeichnung für eine Diät lautet “FDH”, was soviel bedeutet wie: “Friss die Hälfte“. Allerdings gibt dieser Spruch nur die halbe Wahrheit einer wirksamen Hungerkur wieder. Zum gemäßigten Essen ist es nämlich auch wichtig, dass einfache Kohlenhydrate nur geringfügig gegessen werden. Denn nur dann bleibt der sprichwörtliche “Appetit, der mit dem Essen kommt” aus.

Durch die Chirurgie unterstütztes Fasten

Aus Malta stammt das Sprichwort “Ohne Essen stirbst du und das viele Essen verkürzt das Leben“. Dieses Sprichwort nahmen sich einige Chirurgen zu Herzen. Sie entwickelten Methoden, bei denen das Essen zwar erlaubt war, die Folgen wie Übergewicht allerdings ausbleiben. Sie gingen dabei nach den Prinzipien vor, entweder nur geringe Mengen an Nahrung aufzunehmen oder die Aufnahme der Nahrung durch den Darm zu verhindern. So entwickelten zum Beispiel Payne und seine Mitarbeiter verschiedene Formen eines Dünndarmkurzschlusses. Dadurch wird (statt wie in der Antike das Erbrechen), ein Durchfall ausgelöst.

E.H. Mason und C. Ito versuchten durch eine Ausschaltung des Magens, frühzeitig ein Völlegefühl auszulösen, so dass die weitere Nahrungsaufnahme verhindert würde. In ihrer Schrift “Gastrie bypass in obesity” haben sie dieses Verfahren sehr detailliert beschrieben. Sehr viel rabiater gingen Garrow und Laskin vor. Sie verschlossen einfach den Mund mit Drahtschlingen. Es blieb nur ein kleiner Spalt offen, um Flüssigkeit über einen Strohhalm aufnehmen zu können. Ein Armeezahnarzt verordnete dem übergewichtigen Ted Mitchell eine umfangreiche Hungerkur durch Ausgießen des Mundes mit Amalgamzement.

Rekorde aus der Welt des Fastens

Einige im Guiness Buch eingetragenen Rekorde drehen sich auch ums Fasten. So aß die Schwester Therese Neumann von Konnersreuth täglich nur eine Hostie und das über einen Zeitraum von 35 Jahren. Wie viel Gewicht sie dabei verloren hat, ist allerdings nicht bekannt. Die größte Gesichtsabnahme gelang dem Amerikaner John Brower Minoch. Er galt damals als der schwerste Mann der Welt.

Es war damals nicht möglich sein Gewicht exakt zu messen. Ärzte schätzen es auf etwa 635 Kilogramm. In seiner Diät nahm über einen Zeitraum von 480 Tagen täglich 1200 Kalorien zu sich und verlor dabei stolze 420 Kilogramm.

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Frühe Studien zum Thema Fasten

William Benting hatte bereits im Jahre 1862 bei einer durch den Arzt William Harvey betreuten länger andauernden Hungerkur auf die Schädlichkeit von Kohlenhydraten hingewiesen. Die erste protokollierte Fastenkur führte Dr. Tanner 1880 am Medical Collage der Vereinigten Staaten in Washington durch. Er zeigte darin die Möglichkeit auf, pro Tag 400 Gramm abzunehmen, ohne das hierbei ein gesundheitliches Risiko bestünde.

Eine sehr umfangreiche, 465 Seiten dicke Studie führte Francis Benedict unter dem Titel “A Study of prolonged fasting” durch. Er protokollierte darin eine 31 Tage dauernde Fastenkur und belegte diese mit medizinischen und wissenschaftlichen Daten. Auch in Deutschland tat sich einiges zu diesem Thema: In ihrem Buch “Veränderungen des Stoffwechsels bei Null-Diät” veröffentlichten H. Ditschuneit und E. F. Pfeiffer 1970 ihre Ergebnisse einer umfangreichen klinischen Studie.

Der Broca-Index

Der französische Arzt Pierre Paul Broca (1824-1880) entwickelte im Jahre 1869 einen Index zur Errechnung des Normalgewichts. Er nahm dazu die Körpergröße in cm und zog davon 100 cm ab. So ergab sich für einen Menschen mit einer Körpergröße von 180 cm ein Normalgewicht von 80 kg. Diese Formel findet auch noch heute Verwendung.

Übergewicht senkt die Lebenserwartung

Die amerikanischen Lebensversicherungsgesellschaften im Jahre 1959 eine Studie heraus die belegte, dass bereits ein Übergewicht mit nur wenigen Prozenten über dem Broca-Index zu einer Verringerung der Lebenserwartung führt. Die Studie erschien unter dem Titel “Metropolitan Life Insurance Comp: New weight for men and woman”. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden Hungerkuren nur von sogenannten “Heilfastenärzten” als Therapiemaßnahme durchgeführt. Aufgrund dieser Studie wurde in Deutschland und in anderen europäischen Ländern die Idee entwickelt, die Praxis von Fasten und Hungerkuren aus der Antike, Mittelalter und neuzeitlicher Medizin in das klinische Therapieprogramm aufzunehmen.

Der Ulmer Trunk

Bei all den Versuchen und Studien wurde jedoch ein wichtiger Faktor aus den Erfahrungen der alten Fastenärzte übersehen: das Eiweiß. Beim eiweißergänzten, modifizierten Fasten wird ein spezielles Eiweißkonzentrat (Ulmer Trunk) verwendet, mit dem Eiweißverluste des Körpers verhindert werden sollen. Zudem soll der Körper veranlasst werden, mehr Fett als Eiweiß abzubauen.

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Das Fasten ist bei allen Weltreligionen ein fester Bestandteil. Dabei kommt in einer Vielzahl von Formen vor und wird zu den verschiedensten Zeiten und Anlässen ausgeübt. Wenn man sich das Fasten einmal im Hinblick auf die Dauer der Nahrungsmittelenthaltung anschaut, spielen aus religionsgeschichtlicher Sicht vor allem die Praktiken im alten Indien, in Israel, im frühen Christentum sowie im Islam eine wichtige Rolle. Aber auch heute noch gibt es viele religiöse Fastenbräuche.

Das Fasten im “alten” Indien

Eine besonders extreme Form des asketischen Fastens gibt es im Jainismus. Neben dem Buddhismus und dem Hinduismus ist der Jainismus die dritte große Religion in Indien. In der Lehre der Jainas existiert auch ein System zur Vernichtung des Karmas. In diesem System stellt der freiwillige Hungertod die höchste Stufe der Selbstaufgabe dar. Das asketische Fasten bis zum Tode ist dabei alleine den Mönchen vorbehalten, die dadurch zur Erlösung, dem “moksha”, gelangen.

Hierzu gibt es verschiedene Lehrbücher, die beschreiben, wie man dieses Ziel erreichen kann. Das “Bhattaparinna” enthält die wichtigsten Gesetze zum Nahrungsverzicht. Der größere Verzicht auf Speisen und Getränke wird im “Mahapachchakkhana” gelehrt und im “Kanagavalli” wird ein System mit verschiedenen Fastenübungen über 522 Tage beschrieben.

Auch die Hindus kennen das asketische Sterben durch den Hungertod. Dieses kommt insbesondere in der hinduistischen Lehre des “Präyopagamana” vor und wird im “Akaranga Sutra” ausgeführt. Im “Avakabiya” wird ein freiwilliges lebenslanges Fasten beschrieben und das “Marcana-kala” ist die Lehre, wie man langsam bis zum Tode fasten kann.

Heute wird in den indischen Religionen oft vor religiösen Festen gefastet ,um “die Seele zu reinigen”, Wünsche und Gefühle zu beherrschen sowie Buße zu tun.  Auch um bei den Göttern die Vergebung der eigenen Sünden oder die Genesung einer geliebten Person zu erbitten, kann gefastet werden. In manchen hinduistischen Richtungen wird an einem speziellen Wochentag gefastet, um durch den Verzicht auf Nahrung diesen Tag seinem Gott zum Geschenk zu machen und ihm auf diese Weise näher zu kommen.

Fasten ist in Indien auch oft politisch motiviert: So hat Mahatma Gandhi das Fasten zu einer Form des “Satyagraha” erklärt, einer Geisteshaltung, mit der man durch eigene Gewaltlosigkeit und die Bereitschaft, Schmerz und Leid auf sich zu nehmen, an das Gewissen des Gegners appelliert. Gefastet wird so medienwirksam gegen politische Unterdrückung, Verfolgung von Religionen oder Korruption.

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Fasten im Buddhismus

Für buddhistische Mönche und Nonnen gehört das Fasten zum Alltag: Sie verzichten täglich ab 12 Uhr auf jegliche Nahrungsausnahme. Ziele sind, innerlich rein zu werden, Erleuchtung und Frieden zu finden und besser meditieren zu können. Auch jeder andere gläubige Buddhist ist aufgerufen, immer wieder zu fasten. Eine fest vorgeschriebene Fastenzeit gibt es dafür allerdings nicht.

Fasten im “alten” Israel

Im alten Testament wird das Fasten aus verschiedenen Gründen beschrieben. So gilt es als Ausdruck der Trauer sowie der Buße und Umkehr. Auch zum Zwecke einer ungestörten und intensiven Gemeinschaft mit Gott wurde gefastet. Außerdem wird im alten Testament zwischen dem Fasten Einzelner oder des gesamten Volkes Israel unterschieden. Dabei wurde das Fasten oft durch zusätzliche Zeichen nach außen sichtbar gemacht, indem auf angemessene Kleidung oder das tägliche Waschen verzichtet wurde.

Zum ersten Mal wird das Fasten erwähnt, als Mose den Berg bestieg, um von Gott die Gesetzestafeln zu empfangen. Dort war er 40 Tage und 40 Nächte mit dem Herrn allein (5. Mo 10,10). Das gesamte Volk fastete erstmals, als Israel von Benjamin geschlagen wurde. Das Synedrion war das höchste Gericht im alten Israel und schrieb zu verschiedenen Zeiten des Jahres bestimmte Fastentage vor. Dabei handelte es zumeist um Tage der Trauer. Unter anderem wurde am Todestag von Gedalja, dem Statthalter Judäas, gefastet. Auch der Tag, an dem die Gesetzestafeln zerbrochen wurden, zählte als Fastentag. Diese Fastentage waren für das gesamte Volk Pflicht.

Außerdem wurde auch bei Naturkatastrophen wie langer Trockenheit ein allgemeines Fasten angeordnet. Das Fasten begann dann montags oder donnerstags und dauerte zunächst drei Tage. Dabei wurde das Fasten allerdings von Tagen der Nahrungsaufnahme unterbrochen. Stellte sich weiterhin kein Regen ein, wurde die Dauer des Fastens zunächst auf sieben Tage und später auf sieben Wochen ausgedehnt. Es war während dieser Zeit nur an Festtagen erlaubt, Nahrung zu sich zu nehmen. Der Spruch “Man soll die Feste feiern, wie Sie fallen” entstammt aus dieser Zeit.

Das Fasten des Einzelnen wird in vielen Teilen des Alten Testaments beschrieben. In der Elias-Apokalypse wird das Fasten verherrlicht als “von Gott geschaffen”. Ein wichtiges Merkmal frommer Ideale stellte das lebenslange Fasten, das tägliche Fasten, das jahrelange Trauerfasten der Judith sowie das Witwenfasten der Hanna dar. Im Psalm 109, 24 kommt folgender Satz vor: “Vom vielen Fasten bin ich so schwach geworden, dass meine Beine zittern, und ich bin abgemagert bis auf die Knochen”. Gesprochen hat ihn Rabbi Zadoq, der sich 40 Jahre lang ausschließlich vom Aussaugen einiger getrockneter Feigen ernährt hatte. Nachdem er nur noch wie ein Skelett aussah, päppelten ihn die Ärzte mit Wasser und Schrotmehl wieder auf.

Bereits im Alten Testament wurde das Fasten teilweise verurteilt, wenn es nicht mit Gehorsam, Almosengeben und Gerechtigkeit einherging (z. B. Jes 58, 1-12). Zudem gab es auch einige kritische Anmerkungen, die anprangerten, dass das Fasten die Kraft des Menschen schwäche.

Fasten im Judentum

Im jüdischen Glauben gibt es Fastentage, an denen 24 oder 25 Stunden lang nicht gegessen und getrunken wird. Der bekannteste ist Jom Kippur. In dieser Zeit ist auch Rauchen, Waschen, Arbeiten und Sex verboten. Neben den großen Fastentagen gibt es weitere Tage, an denen das Fasten nicht fest vorgeschrieben, aber erwünscht ist: der eigene Hochzeitstag, der Todestag der Eltern und der Vorabend des monatlichen Neumonds. Ziel von Fastenzeiten im Judentum ist die Sühne begangener Sünden, die Erlangung von Unabhängigkeit von körperlichen Bedürfnissen und das Gedenken an traurige Ereignisse.

Fasten im Islam

Der islamische Fastenmonat Ramadan hat seinen Ursprung im jüdischen Versöhnungsfest. Der Prophet Mohammed hatte sich mit seinen Gefährten zunächst am Versöhnungstag den um Medina sesshaften Juden angenähert. Gemeinsam fasteten sie von Sonnenaufgang dieses Tages bis zum Sonnenuntergang des nächsten Tages. Aber auch Mohammed selbst fastete, bevor ihm der Koran offenbart wurde.

Die wichtigste Zeit des Fastens ist für einen gläubigen Muslim der Ramadan, der neunte Monat im islamischen Mondjahr. Im Ramadan wird nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet, dann aber sehr streng: Essen, Trinken und Rauchen ist tagsüber verboten. Auch sexuelle Handlungen dürfen während des Ramadan nur nachts ausgeübt werden. Zudem gibt es besondere Vorschriften, was das Waschen betrifft. Vom Fasten teilweise oder ganz befreit sind nur schwangere Frauen und kranke Menschen, denen der Essensverzicht schaden würde. Auch wer auf Reisen ist, muss im Ramadan nicht fasten. Wer nicht fasten kann, ist aber angehalten, stattdessen den Armen Almosen oder Speisen zu geben.

Das abendliche Fastenbrechen wird oft in größeren Gruppen vollzogen und hat damit auch einen stark familiären und sozialen Charakter. Almosen für die Armen und das Gebot der Gastfreundschaft sind im Ramadan besonders wichtig.

Zusätzlich zum Ramadan sind Muslime angehalten, montags und donnerstags zu fasten. Das Fasten gilt als eine der fünf Säulen des Islam und nimmt deshalb einen besonders hohen Stellenwert innerhalb der Religion ein.

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Fasten im Christentum

Im Christentum ging die Praxis des strengen Fastens im Laufe der Zeit weitestgehend verloren. Nur noch vereinzelt finden sich im frühen Christentum Hinweise auf das Fasten. Bei Johannes von Antiochia, Erzbischof von Konstantinopel (344-407), ist zu lesen: “Das Fasten ist Nahrung der Seele, es zügelt die Unmäßigkeit der Sprache und schließt die Lippen, es zähmt die Wollust und besänftigt das cholerische Temperament, es weckt das Urteil, macht den Körper geschmeidig, verjagt nächtliche Träumereien, heilt Kopfschmerzen und heilt die Augen”.

Der heilige Athanasius (295-373) hatte das Fasten zudem als “Speise der Engel” bezeichnet. Papst Leo der Große forderte eine strenge Einhaltung der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern. Karl der Große verhängte sogar Todesstrafen für den Fall, dass kirchliche Fastengebote missachtet wurden.

Während der Jahre kam es bei einzelnen Gruppen zu Sonderformen des Fastens. So übten die mazedonischen Bogomilien im 10. Jahrhundert eine strenge Gebets- und Fastenpraxis aus. Sie verzichteten bis auf Fisch auf alle Speisen, die durch Zeugung entstanden sind. Zudem verzehrten sie an den Fastentagen Montag, Mittwoch und Freitag sowie in der ersten und letzten Woche der vorweihnachtlichen und vorösterlichen Fastenzeit ausschließlich Wasser und Brot.

Die auch heute noch bestehende 40-tägige Fastenzeit vor Ostern soll an das Leiden, das Fasten und das Beten von Jesus in der Wüste erinnern.

Allerdings wird Fasten in diesem Zusammenhang heute nicht mehr als Nahrungsverzicht verstanden: Es soll vor allem auf Süßigkeiten, Alkohol und Genussmittel verzichtet werden. Manche Christen (und auch Nicht-Christen) verzichten in der Fastenzeit auch auf Computerspiele, übermäßige Internetnutzung oder andere „Gewohnheiten“. Zusätzlich rufen die Kirchen zum vermehrten Beten auf und veranstalten Spendensammlungen für wohltätige Zwecke. Streng genommen gibt es auch vor dem Weihnachtsfest eine Fastenzeit von 40 Tagen, diese wird aber im Christentum kaum noch praktiziert.

Im Gegenteil: Die üppig überladene Adventszeit hat mit Verzicht kaum noch etwas zu tun.
In früheren Generationen war auch das Freitagsfasten üblich. Um an das Leiden Christi am Karfreitag zu erinnern, wurde freitags nur wenig und nur einfache Speisen gegessen. Über die Jahrhunderte wandelte sich dieses Speisegebot und beinhaltete nur noch ein Verbot, freitags Fleisch zu essen. Geblieben ist davon heute nur noch der Brauch, am Freitag Fisch zu essen (denn der war nicht verboten).

Mit welcher Geisteshaltung gefastet werden soll, erklärt Jesus in der Bergpredigt (Mt 6,16 – 18): „Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass Du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“

Die orthodoxen Kirchen fasten viermal im Jahr über mehrere Wochen. Dabei wird auf tierische Nahrungsmittel, Alkohol und Fett verzichtet. Auch regelmäßige Fastentage am Mittwoch und Freitag sind bekannt.

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Beitragsbild: 123rf.com – Alexander Raths

Die Bedeutung von Eiweiß bei Diäten ist schon seit Langem bekannt. So verwendeten bereits die Sumerer vor über 4000 Jahren für ihre Fastenkuren einen Eiweißzusatz in Form eines Sediments der Milch.

Der Buchdrucker Bartholomäus Ghotan gab im Jahre 1483 das “Promptuarium Medicinae” heraus. In diesem schlug er zum ersten Mal sogenannte “Molkekuren” vor. Diese Molkekuren wurden dann im 18. und 19. Jahrhundert zur Behandlung von Tuberkulose eingesetzt. Sie waren bei Tuberkulose sehr erfolgreich, da vorwiegend Tbc-freie Ziegenmolke verwendet wurde.

Hans Wiswe hat diese Behandlungen in seinem Buch “Kulturgeschichte des Kochens” sehr anschaulich beschrieben. In vielen Badeorten und Kurbetrieben wurden extra Ziegen gehalten, um die erforderlichen Milchüberstände sicherzustellen. Diese wurden dann erfolgreich in Therapien angewendet.

Der niederländische Anatom und Pharmazeut Steven Blankaart empfiehlt für eine Fastendiät die Beigabe von Milch, Schlürfei, Fisch und auch die Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr mittels Tee. Erwin H. Ackerknecht hat diese Fastenkur in seinem Buch “Therapie von den Primitiven bis ins 20. Jahrhundert” sehr genau beschrieben.

Die Bedeutung von Eiweißen für die Ernährung

Im Jahre 1816 konnte der französische Physiologe Francois Magendie erstmals durch Studien an Hunden nachweisen, das reine Kohlenhydrate und Fette zur Ernährung von Tieren nicht ausreichen. Er kam weiterhin zu der Erkenntnis, dass stickstoffhaltige Lebensmittel zum Leben absolut notwendig sind.

Der deutsche Chemiker Justus von Liebig (1803-1873) widmete sich bei seinen Forschungen vor allem den drei Grundstoffen von Nahrungsmitteln: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Durch die Bestimmung des Stickstoffes im Urin konnte er die Bedeutung von Eiweiß für den Menschen eindeutig nachweisen. Der Begriff der “Stickstoffbilanz” geht ebenfalls auf Justus von Liebig zurück. Carl von Voit (1831-1908) war ein Schüler von Liebigs. Er leitete eine Diskussion über den genauen Eiweißbedarf aus, die noch bis heute anhält. In diesem Streit geht es darum, welchen minimalen bzw. maximalen Eiweißbedarf der Mensch hat.

Der Arzt Philipp Karell (1806-1886) entwickelte die Milchdiätkur “Regime temperant”. Er erstellte diese Kur in Form einer Eiweißtherapie – als Alternative zur Hungerkur von Antonio Valsalva. In seinem sehr lesenswerten Buch “Über Milchkuren in älterer und neuerer Zeit” verwendete Erich Ebstein erstmals den Begriff modifizierte Entziehungskur. Einer der wichtigsten Schriften zu Kuren mit Milch stammt vom Aachener Naturwissenschaftler Bernhard Maximilian Lersch (1817-1902). Sein Werk mit dem Namen “Die Saisonkuren mit Milch und deren Präparaten, sowie mit Obst und Kräutersäften” findet auch heute noch viel Beachtung.

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Die Gefahr von künstlich hergestellten Eiweißen

Aufgrund der steigenden Bedeutung von eiweißhaltiger Nahrung versuchten amerikanische Arbeitskreise mit billigen Mitteln Eiweiß herzustellen. Es handelte sich dabei um Eiweißextrakte aus einer Knorpelsubstanz mit der Bezeichnung “liquid protein diet”. Dieses flüssige Eiweiß ergab jedoch bei vielen Anwendern zu Herzrhythmusstörungen, die teilweise sogar zum Tode führten. Man führte dies auf die nicht vollwertige Zusammensetzung der Eiweißprodukte aus Knorpelsubstanz zurück.

Der Ulmer Trunk

Ein vollwertiges Eiweißprodukt dagegen ist der “Ulmer Trunk”, eine Flüssi´gmahlzeit auf Basis hochwertiger Eiweiße. H. Ditschuneit berichtet in seinem Buch “Adipositasbehandlung – Nulldiät oder kalorienreduzierte Diät” sehr ausführlich über die ersten erfolgreichen Fastenkuren mit dem Ulmer Trunk. Der Leipziger Kliniker Karl August Wunderlich hatte bereits Mitte des 19. Jahrhunderts festgestellt: “Mit Fasten und Ruhe lassen sich meisten überhaupt heilbaren Krankheiten kurieren”.

Auch der Satz des Berner Physiologen G. Valentin: “Die Entziehung der Speisen ist in der Hand des Arztes eines der größten Heilmittel, welches ihm zur Verfügung steht” wurde durch die erfolgreichen Behandlungen mit dem Ulmer Trunk einmal mehr bestätigt.

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Aufgrund der genauen Beobachtung von Patienten während der Behandlung wurde festgestellt, dass der Einsatz von Hungerkuren, wie sie in der Antike durchgeführt wurden, auch heute noch sinnvoll ist. Das regelmäßige Überprüfen des Gewichtes, sowie die exakte Erfassung der eingenommen Speisen und Getränke, sind von großer Wichtigkeit.

Santoro Santorio

Als erster naturwissenschaftlicher Arzt nutzte Santoro Santorio (1561-1636) regelmäßige Aufzeichnungen zur Überprüfung des Stoffwechsels. Santorio war der erste Arzt, der Präzisionsinstrumente in der Medizin einsetzte. Im Jahre 1630 entwickelte er die erste Stoffwechselwaage, die eine genaue Studie des Stoffwechsels ermöglichte. Bereits im Jahre 1602 hatte er ein Pendel zur Messung der Pulsrate konstruiert.

Bei seinen Studien gewann er Erkenntnisse über den unmerklichen allmählichen Flüssigkeitsverlust durch Verdunsten aus der Haut. Sein Buch “De statica medicina aphorismorum” gilt als eines der bemerkenswertesten Werke seiner Zeit und wird auch heute noch gelesen. Seit 1736 gibt es auch eine Deutsche Übersetzung.

Die Badekuren von Johann Bauhinus

Nachdem dank Santorio die Gefahr des starken Austrocknens des Körpers bekannt war, ergänzten viele Ärzte ihre Hungerkuren mit speziellen Trink- und Badekuren. Das Baden hatte zudem den Nebeneffekt, dass dem Körper Wärme entzogen wurde, wodurch die Verbrennung der körpereigenen Substanzen gesteigert wurde.

Einer der Ersten, der eine solche Badekur genauer beschrieben hatte, ist Dr. Johann Bauhinus (1541-1613). Er war der Leibarzt des württembergischen Herzogs Friedrich I. Außerdem ist er einer der Mitbegründer des Kurbades Bad Boll. Über seine Badekuren schrieb er 1602 ein Buch mit dem Titel “New Badbuch und historische Beschreibung von der wunderbaren Kraft und Wirkung des Wunderbrunnens und heilsamen Bades zu Boll”.

Unter anderem gab Bauhinus die Empfehlung, zum Frühstück nur eine Kleinigkeit wie einen Löffel Suppe oder etwas Konfekt zu sich zu nehmen, denn der Magen sollte bei einer solchen Kur so leer wie möglich sein. Außerdem riet er dazu, wenig zu schlafen. Er war der Meinung, der Schlaf ziehe den Krankheitsstoff wieder in den Körper hinein, welcher durch das Wasser herausgezogen wurde.

In seinem Buch “Bad Boll Geschichte Gegenwart” beschrieb der Autor Günther Werner Jäckh, wie solche Badekuren durchgeführt wurden. Mit nüchternem Magen saßen die Menschen bis zum Kopf in einem Bottich – und das über mehrere Stunden. Zu den Badekuren wurden gleichzeitig Aderlässe durchgeführt. Auch heute noch ist die Wirksamkeit von Aderlässen bei Herzerkrankungen unbestritten.

Die Methode des Valsalva

Antonio M. Valsalva (1666-1723) kreierte die berühmte “Methode des Valsalva” bei der Behandlung von Herzerkrankungen. Seine Methode wurde in dem Buch “De sedibus et causis morborum” geschrieben von Giovanni Battista Morgagni, einem Schüler von Valsalva. Bei der Valsalva-Methode versucht der Patient kräftig auszuatmen, während er Mund und Nase verschlossen hält. Sie dient insbesondere zur Belüftung des Mittelohrs sowie zur Untersuchung der Beinvenen. Diese Methode wird auch heute noch zum Beispiel bei Tauchern zum Druckausgleich angewendet.

Die Behandlung der Fettsucht mit Hungerkuren und Badekuren

Den Briten Thomas Sydenham (1624-1689) nannte man den “englischen Hippokrates”. Er setzte die Hungerkuren und Badekuren bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen erfolgreich ein. Ein sehr interessantes Buch zum Thema Fettsucht stammt von einem Landsmann Sydenhams: Malcolm Flemyng schrieb 1752 sein bekanntes Werk “Über die Natur, Ursachen und Behandlung der Fettsucht”.

Einen besonders guten Ruf hatte Hermann Boerhaave, ein bekannter Arzt aus Leyden. Er setzte diätische Maßnahmen nicht nur zur Heilung von Kranken, sondern auch zur Vorbeugung ein. Insbesondere kritisierte er das übermäßige Essen bei Gelehrten. Er sagte ihnen – sollten sie ihre Lebensweise nicht ändern – grauenvolle Beschwerden mit Verstopfung voraus. Von Boerhaave stammen eine Reihe exzellenter medizinischer Bücher, die auch heute noch ihre Verwendung haben. In seinem bekanntesten Werk “Institutiones medicae in usum annuae exercitationis” gibt er einen systematischen Abriss über die Lehrsätze der Medizin. Das Buch wurde in fast alle Sprachen übersetzt.

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Fasten im deutschen Sprachraum

Von Friedrich Hoffmann, einem deutschen Mediziner stammt das sehr verbreitete Buch: “Wie man schwere Krankheiten durch Mäßigkeit und Fasten kurieren kann”. Er lehrte Medizin an der Universität zu Halle und unter ihm promovierten 300 Mediziner, von denen viele zu Leibärzten oder Professoren wurden. Zudem entwickelte er die bekannten “Hoffmannstropfen”, ein Gemisch aus drei Teilen Ethanol und einem Teil Diethylether, welches unter anderem bei Schwächeanfällen, Neuralgien oder starkem Erbrechen angewendet wird.

Ebenfalls sehr bekannt war Samuel A. D. Tissot (1728-1797) ein Arzt aus Lausanne. Seine Bücher werden auch heute gelesen und anerkannt. Unter anderem schrieb er “Von der Gesundheit der Gelehrten”. Darin ging er besonders auf die Gefahren der Fettsucht bei übermäßigem Sitzen ein. Zur Verhinderung einer Fettsucht riet er zu regelmäßigem Fasten bei gleichzeitigem Trinken von viel Wasser. Besonders kohlensäurehaltigem Mineralwasser sprach er eine heilende Wirkung zu. Dabei nannte er die Mineralwässer Seltzer, von Schwalbach und von Pyrmont.

Als Erster machte Antoine L. Lavoisier (1743-1794) mittels einer naturwissenschaftlichen Methode auf die Bedeutung des Brennwertes bei Nahrungsmitteln aufmerksam.

Die Naturheilmethode

Als Begründer des Naturheilverfahrens gilt Christoph W. Hufeland (1762-1836). In den von ihm angewendeten Heilmethoden kamen neben der Diätethik und dem Wasser auch Licht, Wärme und reine Luft zur Anwendung. Seine Bücher “Makrobiotik” oder “Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern” sind auch heute noch sehr lesenswert.

In Frankreich sehr bekannt war Francois J. Broussais (1772-1838). Er war einer der Ersten, der Krankheiten nach ihren Symptomen einteilte. Unter anderem kam er zum Schluss, dass hauptsächlich der Magen-Darm Trakt für viele Krankheiten verantwortlich sei. Dabei seien insbesondere Veränderungen der “Gewebetemperatur” ein Bestimmungsfaktor von Krankheit oder Gesundheit. Um eine Erwärmung zu vermeiden, war seiner Meinung nach vor allem eine Entleerung von Nöten. Unter dem Einfluss von Broussais wurden Fastenkuren und Aderlässe in Frankreich populär.

Diät und Psyche

Der Mannheimer Internist Franz M. Mai (1742-1814) maß der psychosozialen Führung des Patienten eine besondere Bedeutung zu. Er gestaltete eine Form des Unterrichts mit Prüfungsfragen. Ein Kapitel handelte dabei “von dem Einfluss der Ruhe und Bewegung auf die Gesundheit des Menschen“. Eine der Fragen lautete zum Beispiel: “Welches sind die Folgen einer gar zu ruhigen, aber nahrhaften Lebensweise?” Diese und viele weitere Fragen sind in seinem Buch “Lebensplan und Gesundheitsführung” zusammengefasst. Die Schriften wurden u.a. in der medizinhistorischen Schriftenreihe des Boehringer Verlages in Mannheim veröffentlicht.

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Wie eine Diät zur Unterstützung einer Syphilis Kur eingesetzt werden kann, beschrieb Ullrich von Hutten im Jahre 1521 in seinem “Gesprächsbüchlein”. Er verwendete hierfür als Nahrungsquelle die Rinde des Guajakholzes, bei gleichzeitiger Einschränkung von Speisen und Getränken. Otto Buchinger hat diese Kur in seinem Buch “Das Heilfasten” beschrieben.

Eine ganze Reihe von Abhandlungen schrieb der Pariser Arzt Johannes Fernelius (1497-1558). Unter anderem stammt von ihm der Satz “gesund ist eine geeignete Enthaltsamkeit und besonders nützlich eine solche, die durch Fasten zu einem leeren Magen führt”. Er betonte dabei besonders die Wichtigkeit, nicht nur beim Essen Enthaltsamkeit walten zu lassen, sondern auch bei den Getränken. Dabei wies er allerdings auch darauf hin, dass es durch Fasten alleine kaum möglich sei, akute und chronische Krankheiten zu heilen.

Er stellte zudem fest, dass durch ein starkes Fasten die Körpersubstanz austrocknet, was zu einer körperlichen Schädigung führen könne Um dies zu verhindern, entwickelte Fernelius eine ganz spezielle Fastenkur. Darin sprach er die Empfehlung aus, ein zuvor zweimal gebackenes Brot aus Bohnen, Erbsen, Gerste und ausgetrockneter Hirse mit Salz bestreut zu sich zu nehmen. Dazu sollte ein Trank aus unverfälschter Rinde des Guajakholzes getrunken werden. H. Günther hat die “Hungerkur” des Johannes Fernelius in seinem Buch “Die wissenschaftlichen Grundlagen der Hunger- und Durstkuren” (im Jahr 1930) ausführlich beschrieben.

Es ist auch in der heutigen Zeit bekannt, dass trockene Hungerkuren zu unangenehmen Nebenwirkungen führen können, da durch entwässernde Wirkung eine richtige Funktion der Nieren verhindert wird. Diese ist unter anderem wichtig bei der Ausscheidung von Ketosäuren, welche bei der Verbrennung von Fett entstehen.

Ein Kritiker des mittelalterlichen Fastens war Paracelsus von Hohenheim (1493-1541). In seiner Schrift “Philosophia Aepta” prangerte er besonders die Fastenpraxis der Klöster an, die zur damaligen Zeit immer zu festen Zeit fasteten. Unter anderem schrieb er: “Die ganze Woche sich anfüllen und am Freitag und Samstag zu Wasser und Brot zu fasten oder ein ganzes Jahr voller Fleisch und in den Fasten keines mehr, das ist Ungleichgewicht der Natur“.

Über die Fastenkuren der der Renaissance gibt es ein interessantes Buch von H. Fritsche mit dem Titel “Diät und Fasten bei Paracelsus und Ullrich von Hutten“. Das Buch ist 1943 im Hippokrates Verlag erschienen.

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Das medizinische Wissen und die Ausbildung wurden im christlichen Abendland vorwiegend durch die römischen, griechischen und arabischen Schulen geprägt. Einen großen Verdienst daran hatte unter anderem auch Benedikt von Nursia (480 – 547). Er gründete 529 in Monte Cassino den Benediktinerorden.

Die Mönche boten in den Klöstern auch Heilbehandlung nach Traditionen der Antike an und retteten so das medizinische Wissen für das christliche Abendland. Aurelius Cassiodorus (480-573), ein ehemaliger Privatsekretär von Theoderichs dem Großen, trat ebenfalls in den Benediktinerorden ein und empfahl unter anderem, das die Werke von Hippokrates zu studieren.

Die Schule von Salerno

Die eigentliche medizinische Ausbildung begann mit der Gründung der Universität in Salerno im 9. Jahrhundert n. Chr. Sie war die bedeutendste mittelalterliche medizinische Lehr- und Forschungsanstalt und begründete ihr Wissen vor allem auf die in Süditalien noch vorhandene griechische, lateinische und arabische Kultur. Während ihrer Blütezeit im 10. bis 13. Jahrhundert wurde Salerno auch der Beiname “Stadt des Hippokrates” gegeben.

Die bedeutendste Veröffentlichung der Schule war eine Sammlung von lateinischen Merkversen zum Thema Fasten und Hygiene mit dem Titel “Regimen sanitatis salernitatum“. Darin ging es vor allem um die Bedeutung des Fastens zur Behandlung von Krankheiten. Die Verse sind unter anderem nachzulesen im Buch “Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden” von Otto Buchinger (dem Erfinder des Buchinger Fastens). Erschienen ist das Buch im Hippokrates Verlag Stuttgart.

Des Weiteren wurde von der Schule eine Abhandlung “Über Speisen und Getränke der Fiebernden” herausgegeben. Geschrieben wurde die Abhandlung von Pietro Musandinus. Vom Autor Hans Wiswe erschien hierzu das Buch “Kulturgeschichte des Kochens“, erschienen 1970 im Münchner Heinz Moos Verlag. In gleicher Tradition verfasste der britische Arzt Roger Bacon (1214-1291) seine Schrift “De retarndandis senectutis accitentibus” (“Über die Mittel die Beschwerden des Greisenalters hinauszuzögern”). Er beschrieb darin die Notwendigkeit, alle 2-3 Jahre zur Reinigung und Selbsterneuerung des Körpers eine Diät zu machen, um eine Ausdörrung und Zersetzung des Körpers im Alter zu verhindern.

Die Medizinschule von Montpellier

Neben der Schule von Salerno entstand im 9. Jahrhundert n.Chr. auch in Montpellier eine bedeutende Medizinschule. Diese hatte ihren Ursprung in einer spanischen Rabbinerschule. Hier verfasste Bernhard von Gordon (1260-1318) eine Schrift, in der er unter anderem dazu riet, sich “mit Speis und Trank zu mäßigen” und “schlummern nachmittags zu meiden”. Mit den Publikationen von Bernhard von Gordon befasst sich auch das Buch “The history of the publication of Bernhard v. Gordons” geschrieben 1965 von YV O’Neille.

Der bedeutendste Arzt, der je in Montpellier gelehrt hat, war der Anatom und Chirurg Guy de Chauliac. Er war einer bekanntesten Ärzte seiner Zeit und setzte als Erster Hungerkuren zur Vorbereitung auf Operationen ein. Hierzu ist das Buch “Illustrierte Geschichte der Medizin” zu empfehlen, indem unter anderem auch auf die Methoden von Guy de Chauliac eingegangen wird. Ein weiterer Verfechter des Fastens, der in Montpellier lehrte, war Astruc aus Montpellier (1684-1766). Er propagierte unter anderem, dass Fasten sich gut zur “Entfettung” eignen würde.

Weitere Werke zum Fasten in der Zeit des Mittelalters

Eine umfangreiche Schrift über das Fasten schrieb 1425 der Kleriker Heinrich Lauffenberg. Er fasste darin das gesamte Wissen über den Nutzen von Diäten der damaligen Zeit zusammen. Es enthält eine Vielzahl von Informationen zur Ernährung, vom Säugling bis ins hohe Alter. Das Buch erschien mit dem Titel “Ein nützliches Büchlein von der Speis der Menschen”. Es ist mit einer großen Anzahl von Holzstichen versehen und war aufgrund der damals erfundenen Kunst des Buchdruckens das erste Buch, das in einer breiten Verwendung als Diätlehrbuch genutzt wurde.

Ein weiteres sehr bekanntes Buch ist das “Kräuterbuch “des Hieronymus Bock (1498-1554). Das Buch ist erst nach dem Tode des Autors erschienen und trug den Beinamen “Tragus”. Aus dem Buch stammt unter anderem der Spruch: “Allerlei Krankheiten entstehen aus unzeitigem Essen und Trinken; davon bekommen die Ärzte den besten Nutzen“.

In den genannten Werken wurde die Fastenpraxis des Hippokrates und Galen sehr unkritisch und fast schon dogmatisch eingesetzt. Dies rief schon bald die ersten Kritiker auf den Plan. Einer der ersten Kritiker des Fastens war der Humanist Francesco Petrarca. Er kritisierte vor allem den Einfluss, den Ärzte mit Diäten auch auf Gesunde nahmen. Seiner Meinung nach war das Fasten nichts Gutes für Kranke und schon gar nichts für Gesunde.

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r gute Arzt bereits helfen kann, bevor die Krankheit sich entwickelt.

Die Sumerer nutzten das Fasten vorwiegend aus medizinischer Sicht. Auf gefundenen Tontafeln aus der Zeit ca. 2200 v. Chr. wurde die Behandlung eines Patienten mit Erkältung und Gastritis beschrieben. Darin wurde unter anderem die Reichung einer Süßholzwurzel in Wasser ohne weitere Nahrung zur Genesung empfohlen.

Desweiteren wurde auch die ausschließliche Gabe von Amuna-Salz zum Fasten angeraten. Zusätzlich wurden noch Massagen und Waschungen durchgeführt. Zudem wurde schon bei den Sumerern das auch heute noch bekannte Fasten unter dem Zusatz von Eiweiß unter Vermeidung von Zwiebeln bei verschiedenen Krankheiten angewendet.

Auch im alten Ägypten finden sich zahlreiche Hinweise auf das Fasten. Unter anderem geht es darum, sich “beim Trank zu mäßigen” und auch sonst sollte das exzessive Essen vermieden werden. Die Ägypter verwendeten für das durch den Arzt verordnete medizinische Fasten den Begriff “HKR” (heker). Dieser lässt sich mit “hungern” übersetzen.

Derselbe Begriff wurde auch für einen appetitlosen Kranken benutzt. Aus der Spätzeit der Ägypter stammen Berichte über das freiwillige Fasten. Eine Inschrift berichtet von einem Mann, der sich aus Trauer über den Tod seines Stieres nichts mehr gegessen und getrunken hatte. Außerdem gibt es Überlieferungen, nach denen die Ägypter während der Laichzeit keinen Fisch gegessen haben.

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Im Verlauf des Aufbaus eines römischen Reiches übernahmen die Römer aus den besetzten Gebieten, was ihnen selbst fehlte. Insbesondere interessierten sie sich für alle Bereiche der Wissenschaften und der Philosophie. Deshalb ist es nicht verwunderlich, das die bekanntesten Mediziner der römischen Geschichte Cornelius Celsus und Claudius Galenos aus anderen Kulturkreisen entstammten.

Besonders die Werke von Cornelius Celsus (53 v. Chr. bis 7. n. Chr.) war für die Medizin von großer Bedeutung. Celsus war vermutlich patrizischer Abstammung. Er führte die Fettsucht auf eine zu schlaffe Haut zurück und verordnete deshalb ein häufiges Fasten sowie Fieberkuren. Seiner Meinung werden viele Krankheiten durch Ruhe Fasten geheilt. Celsus ist unter anderem Verfasser der Enzyklopädie “De re medica”. In sechs von acht Bänden erläuterte er verschiedene Krankheiten und nannte Therapiemöglichkeiten in Form von Fasten und Medizin. Zwei weitere Bände handelten von chirurgischen Eingriffen. Vor Operationen ließ Celsus die Patienten drei Tage lang fasten. Diese durften nur wenig Speisen und Wasser zu sich nehmen.

Zu den bedeutendsten Ärzten der Antike gehörte auch Claudius Galenos (130-205). Galenos wurde in Pergamon geboren und lebte später in Rom. Berühmt wurde er durch seine eigene “Vier-Säfte-Lehre”, eine Erweiterung der hippokratischen Medizin. Er kam darin zu der Erkenntnis, dass die gesamte Lebensführung des Menschen entscheidend ist bei Diagnose und Heilung. Sehr bekannt ist auch seine Lehre der vier Temperamente Phlegmatiker, Choleriker, Sanguiniker und Melancholiker. Für eine Fettsucht machte er das Phlegma verantwortlich.

Er machte immer wieder aufmerksam auf die negativen Folgen einer Maßlosigkeit bei Speis und Trank. Auch die Vernachlässigung von körperlicher Betätigung wurde von Galenos angeprangert. Er kam zum dem Schluss, dass die Seele durch zu viel Blut und Fett erstickt werde und dann nicht mehr in der Lage sei, göttliche und himmlische Dinge zu erkennen und zu beurteilen.

Caelius Aurelianus übersetzte im 5. Jahrhundert die Werke von Soranos von Ephesos ins Lateinische. Unter den Büchern befanden sich drei Werke über akute und fünf Bücher über chronische Krankheiten. In seinen Schriften ging es auch um die Behandlung einer chronischen Fettsucht. In der Beschreibung der Adipositas wies er darauf hin, dass die Fettsucht zu eingeschränkter Beweglichkeit und schon nach kurzer körperlicher Betätigung zu Atemnot und Schweißausbrüchen führe. Desweiteren führte er eine gute Körperverfassung auf ein angemessenes Gewicht zurück, das unbedingt gewahrt werden sollte.

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