Viele mögen diese Frage für eine rein rhetorische Frage halten. Aber ist das wirklich nur eine Frage der Rhetorik?
Schon wieder eine Frage! Ich fürchte jedoch, dass es nicht bei reiner Rhetorik bleibt, wenn es um die Bedeutung und den Stellenwert des Fastens heutzutage geht.

Ich hatte bereits zahlreiche Beiträge veröffentlicht, die sich mit dem Fastenbild in der gängigen Presse beschäftigten. Und das war alles andere als schmeichelhaft, geschweige sinnvoll und richtig, was da von sich gegeben wurde:

Aus diesen Beiträgen wird deutlich ersichtlich, dass Fasten heute einen „bunten Strauß“ an Assoziationen hervorruft, die mit der Bedeutung und der Realität des Fastens nicht das Geringste zu tun haben. Und dass das Fasten einen gesundheitlichen Bezug hat, so ein Gedanke taucht erst recht nicht oder nur selten in diesem „bunten Strauß“ auf (Forsa Umfrage zum Fasten).

Das mag daran liegen, dass Fasten eine religiöse Tradition hat, die heute weitestgehend nicht mehr gepflegt wird, und daher die gesundheitliche Bedeutung des Fastens durch die religiösen Vorstellungen und Ziele des religiösen Fastens überlagert wird. Oder aber die von der Schulmedizin und Pharmaindustrie geprägte Presse behandelt das Fasten als Relikt und/oder „Aberglaube“ der Alternativmedizin ohne evidenzbasierte Basis für medizinische Zwecke.

Auch wenn das Fasten einen religiösen Hintergrund im Abendland gehabt hat, ändert das nichts an der Tatsache, dass ein Befolgen der Fastengebote mit gesundheitlichen Vorteilen verbunden war. Vielleicht ist das Fasten ja über diese Schiene entstanden – meine Vermutung (die ich nicht beweisen kann).

Um welche gesundheitlichen Effekte es sich beim Fasten handelt, das hatte ich in einer Reihe von Beiträgen versucht, darzustellen. Vor fast 2 Jahren hatte ich einmal eine Zusammenstellung meiner Beiträge zu diesem Thema veröffentlicht, um hier die Orientierung für die Leser etwas zu erleichtern: Fasten bei verschiedenen Beschwerden und Krankheiten. Sie finden hier viele Links zu Fasten-Beiträgen und den Effekt des Fastens bei entsprechenden gesundheitlichen Problemen.

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Anders Fasten: Das intermittierende Fasten

Eine etwas neuere Variante des Fastens ist die intermittierende Kalorienrestriktion und/oder das intermittierende Fasten. Der Unterschied zum „Vollfasten“ liegt darin, dass der Fastende nur an bestimmten Tagen der Woche, zum Beispiel Montag, Mittwoch und Freitag, fastet. Andere Rhythmen sind auch denkbar, wie zum Beispiel jeden zweiten Tag fasten.

An den Nicht-Fastentagen kann dann ganz „normal“ gegessen werden. Falls der Fastende sich in der Vergangenheit einer nicht so gesunden Ernährungsweise „schuldig“ gemacht haben sollte, dann wäre eine Umstellung der Ernährung auf gesündere Produkte als ein weiteres Plus als Konsequenz des intermittierenden Fastens anzusehen. Was genau intermittierendes Fasten ist und mit welchen Effekten man rechnen darf, habe ich unter Intermittierendes Fasten ausführlich erklärt.

Ich glaube nicht, dass beim intermittierenden Fasten der Stoffwechsel des Fastenden in den von mir so geschätzten „Fastenstoffwechsel“ gerät. Aber dennoch scheint diese Fastenform nicht nur leichter durchzuführen zu sein als ein Vollfasten, sondern auch Ergebnisse zu zeitigen, die mit dem Vollfasten recht gut mithalten können. Dazu gibt es die entsprechenden Beiträge von mir:

Intermittierende Kalorienrestriktion gegen die Entwicklung von Brustkrebs.
In diesem Beitrag wird eine Studie diskutiert, die bei Mäusen eine Kalorienrestriktion als Schutz gegen die Entwicklung von Tumoren gesehen hat. Hierbei erwies sich eine intermittierende Restriktion als wirkungsvoller im Vergleich zu einer dauerhaften Kalorienrestriktion.

Intermittierendes Fasten und Sport
Fasten und Sport scheinen sich voneinander auszuschließen, da es rein rechnerisch zu einem Ungleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme und -verbrauch kommt. Rein rechnerisch gesehen ist das richtig. Aber unser Organismus scheint mit den Rechnern einer anderen Firma, der von Mutter Natur, zu rechnen und dementsprechend zu anderen Ergebnissen zu kommen. Das einzige, was hier von Anfang an richtig zu vermuten ist: Fasten, auch intermittierendes Fasten, ist kein Mittel, mit dem Hochleistungssportler schneller laufen, höher springen oder mehr Tore schießen. Aber wer glaubt denn wirklich, dass Fasten etwas mit Doping zu tun haben könnte oder sollte, um als interessant zu gelten, außer den Sportmedizinern?

Heilfasten bei „Frauenleiden“ und Frauenkrankheiten
Dieses Thema ist aus Sicht der Wissenschaft sehr stiefmütterlich behandelt worden. Es gibt kaum Arbeiten dazu, leider. Es gibt aber eine Reihe von Medizinern, die ihre „privaten“ beruflichen Erfahrungen mitteilen. Und die sind alles andere als schlecht.

Heilfasten bei und gegen Bluthochdruck
Hier gibt es fast genügend Hinweise, das Fasten und intermittierendes Fasten eigentlich eine Standardtherapie gegen Bluthochdruck sein sollten.

10in2 – Heute essen, morgen Essen vergessen
Kabarett und Medizin von einem Kabarettisten und Mediziner über das intermittierende Fasten. Bewertung: unbedingt empfehlenswert.

Heilfasten und Autoimmunthyreoiditis-Hashimoto
Autoimmunerkrankungen und Fasten? Wie kann Fasten einen Einfluss auf so eine Erkrankung haben? Eine Studie, die dieser Frage nachgegangen wäre, gibt es (noch) nicht. In diesem Beitrag wird eine Studie an Mäusen diskutiert, die an einer anderen Autoimmunerkrankung litten und die von einem intermittierenden Fasten profitiert hatten. Es gibt also zumindest Grund zur Hoffnung.

Die Effekte von Altern und Kalorienrestriktion auf Lebenserwartung und oxidativen Stress in Mäusen mit Lern- und Gedächtnisschwächen.
Wieder „nur“ eine Mäuse-Studie. Die Ergebnisse hier waren aber dafür umso eindeutiger. Sie waren so eindeutig, dass eine fehlende Relevanz für den Menschen nur als Überraschung gewertet werden kann.

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Kalorienrestriktion verbessert Entzündungsbedingungen bei Herzmuskelschäden durch Ischämien nach Reperfusion
Kalorienrestriktion, Fasten und intermittierendes Fasten sind in vielen Arbeiten mit der Abnahme von entzündlichen Vorgängen in Zusammenhang gebracht worden. Dieser Beitrag diskutiert eine der zahlreichen Arbeiten, die diesen Zusammenhang gesehen haben und welche gesundheitlichen Auswirkungen damit verbunden sind.

Kalorienrestriktion und Strahlentherapie in der Krebsbehandlung oder wenn weniger mehr ist
Man kann gegen Krebs essen oder dagegen fasten. Fasten und intermittierendes Fasten bewirken durch die Kalorienrestriktion eine Veränderung des Stoffwechsels, die dem Gedeihen von Tumoren nicht zuträglich zu sein scheint.

Langzeitkalorienrestriktion zeigt sich als äußerst effektiv bei der Risikoreduzierung von Atherosklerose beim Menschen
Atherosklerose ist in aller Munde. In fast gleichem Atemzug kommen dann die Statine mit ins Spiel. Denn die senken nach schulmedizinischer Vorstellung das Risiko für atherosklerotische Veränderungen. Dieser Artikel zeigt, dass es auch ohne Chemie geht. Und wie es aussieht, sogar noch besser als mit Statinen.

Kalorienrestriktions-Therapie von älteren Leuten mit grenzwertigen mentalen Störungen
Kalorienrestriktion als Behandlungskonzept für Demenz? Es gibt Hinweise, dass intermittierendes Fasten hier einige positive Effekte mit sich bringt. Wie praktikabel ein intermittierendes Fasten bei alten Menschen ist, das bliebe noch zu klären. Wie es aber aussieht, kann intermittierendes Fasten und Kalorienrestriktion bei nicht ganz so alten Menschen die Entstehung einer Demenz günstig beeinflussen.

Fasten bei Krebs – Erstaunliche Erkenntnisse
Fasten bei Krebs gilt als potentiell abwegig. Aus wissenschaftlicher Sicht jedoch ist Fasten bei Krebs alles andere als abwegig. Die beim Fasten und intermittierenden Fasten auftretenden Stoffwechselveränderungen scheinen hier eine signifikante Rolle zu spielen.

Kurzzeitige sehr niedrige Kalorieneinnahme reduziert oxidativen Stress bei übergewichtigen Diabetes Typ-2 Patienten
Immer wieder taucht die Beobachtung in den Studien über Fasten, intermittierendes Fasten und Kalorienrestriktion auf, dass das Ausmaß an oxidativem Stress signifikant nachlässt. Damit käme dem Fasten-Komplex die Qualität einer anti-oxidativen Substanz zu. Und der Schutz vor oxidativem Stress, freien Radikalen, ROS etc. kann gesundheitlich gar nicht hoch genug bewertet werden.

Hunger aktiviert das Immunsystem
Hunger und Fasten werden oft fast synonym gehandelt. Dass beide etwas miteinander zu tun haben, zumindest temporär, lässt sich nur schlecht von der Hand weisen. Glücklicherweise lassen sich die positiven Effekte von beiden ebenso wenig von der Hand weisen: Eine vom Immunsystem unabhängige Produktion von Abwehrproteinen, die das Immunsystem unterstützen. Von wegen, dass Fasten, Kalorienrestriktion und Co KG das Immunsystem schwächen… (siehe auch Studien: Fasten stärkt die Abwehrkräfte).

Die Macke mit der Schlacke
Intermittierendes Fasten und Kalorienrestriktion zum „Entschlacken“? Blödsinn! Es gibt keine Schlacken! Oder etwa doch? Warum Fasten und intermittierendes Fasten wie entgiftet und worauf man hier zu achten hat, das ist unter anderem Gegenstand dieses Beitrags.

Die Friedhöfe sind voll von Fastentoten
Wie es aussieht, scheint es sich hier um eine Wahnvorstellung der evidenzbornierten Schulmedizin zu handeln. Meine Therapie dagegen: Intermittierendes Fasten!

 

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Die Entscheidung, einen längeren Zeitraum zu fasten ist bei vielen Menschen vor allem in den ersten Tagen sehr gefährdet, dauert es doch einige Zeit, bevor sich Körper und Psyche bis in tiefe Schichten hinein auf den Entzug von Nahrungsmitteln eingestellt haben.

Trotzdem darf man einen wichtigen Aspekt nicht unterschätzen: die Bedeutung, die der bewusste Entschluss zum Fasten hat. Er löst in den meisten Fällen eine Euphorie aus , die ähnlich wie die Phase der „Verliebtheit“ zwischen zwei Menschen über spätere Krisenmomente hinweg tragen kann.

Ist die nach dem unmittelbaren Fastenbeginn meistens eintretende Problemphase erstmal überstanden, dann hilft die Umstellung des Körpers auf die Verbrennung von körpereigenen Reserven die Zeit des Verzichts erstaunlich leicht zu überstehen.

Nach und nach stellt sich der Körper gänzlich auf diese innere Ernährung um und unterstützt von sich aus den Fastenvorgang, je nachdem allerdings, von welcher gesundheitlichen Ausgangslage ein Patient mit dem Fasten begann.

Energiebereitstellung im Fastenstoffwechsel

Besser als Worte, kann dies folgende Grafik verdeutlichen:

Abb.1: Der Fastenstoffwechsel. Die Umstellung von der „äußeren“ auf die „innere“ Ernährung. Hier in der Übersicht sehen Sie die prozentualen Anteile der Energie-Lieferanten.

Bevor es aber in den „vollen“ Fastenstoffwechsel geht, kommt der Einstieg. Typisch für den Einstieg in das Fasten in ein Gemütszustand, den wir Fastenleiter mit dem Fachbegriff „ergotrope Sympathikotonie“ beschreiben: diese gewisse Anfangseuphorie, die mit vielen Umstellungen im Körper einhergeht.

Die „Anfangseuphorie“ begleitet die Willenanstrengung, die nötig ist, um den natürlichen Sättigungstrieb zu ignorieren und den Fastenwillen gegen die körperlichen Bedürfnisse und auch gegen eher unbewusste seelische Widerstände und Ängste, durchzusetzen.

In dieser Phase stellt sich ein deutlicher reaktiver Erregungszustand ein, der sich unter anderem in der Erhöhung des Grundumsatzes und in einer erhöhten Adrenalin-Noradrenalinausscheidung im Urin nachweisen lässt. Diese körperlichen Reaktionen schlagen spätestens bis zum dritten Tag in ihr Gegenteil um und können dadurch eine Lethargie auslösen, die den Fastenden seine Aufgabe plötzlich ganz gelassen angehen lässt. Hier wieder eine Übersicht, wie sich die Hormone während des Fasten verhalten:

Die durch den Nahrungsentzug und die durch Glaubersalz (oder ähnliche Mittel) und Einläufe unterstützte vermehrte Darmentleerung entwässert zugleich den Körper und hat eine ausgeprägte Mineralausschwemmung zur Folge, die den gesamten Körper entlastet und das Unterhautbindegewebe entquellt (Orangenhaut!), mit positiven Wirkungen auf das zentrale Nervensystem.

Kein Medikament könnte so eine physiologische Entwässerung besser bewerkstelligen (wohlgemerkt eine physiologische, nicht eine künstliche). So werden bereits in den ersten drei Tagen des Fastens die Fließeigenschaften des Blutes verbessert, der Stoffwechsel erleichtert und auch die Psyche beruhigt.

Zwischen dem siebten und dem zehnten Fastentag erreicht der Stoffwechsel eine so radikale Umstellung, dass in den meisten Fällen ein Diabetes Typ II ohne Medikamentenbeigabe ausgeglichen werden kann. Mehr dazu auch in meinem Beitrag: Heilfasten bei Diabtes Mellitus? Durch die Ruhigstellung des Magen- und Darmtraktes fühlt der Fastende auch keinen Hunger mehr.

Fastenkrisen können dennoch auftreten, vor allem, wenn der Fastende ungewohnte Anstrengungen auf sich nimmt oder bereits unter mehr oder weniger zahlreichen „Wehwehchen“ oder Krankheiten leidet.

Durch die Stoffwechselumstellung (Fastenstoffwechsel) können so viele abgelagerte Stoffwechselendprodukte (wieder) mobilisiert werden, dass sich allergische, rheumatische, ekzematöse und asthmatische Symptome verschlimmern und auch vermehrtes Schwitzen, Herzklopfen oder Erschöpfungsgefühle den vorbelasteten Patienten plagen.

Diese Stoffwechselumstellung und die „Mobilisation“ der Altlasten ist aber ein Effekt, der absolut erwünscht ist. Das ist nämlich genau das, was die meisten mit Entschlackung während des Fastens meinen.

Auch andere Unregelmäßigkeiten können auftreten, besonders dann, wenn der Fastende nicht genug trinkt. Aber auch den umgekehrten Fall erlebe ich regelmäßig – nämlich, dass Fastende zu viel trinken und damit Niere und Lymphsystem überlasten. Vor allem diese Pauschal-Empfehlungen: „Trinken Sie zwei bis drei Liter Wasser am Tag“, sind für manche Fastenteilnehmer schlicht und ergreifend zu viel.

Anmerkung: Wie man eine Fastenkur optimal vorbereitet und durchführt zeige ich Ihnen in der Heilfasten Anleitung. Dort beschreibe ich auch eine „Trinkformel“ für das Fasten.

Die dritte Fastenwoche ist meistens durch eine gelassene und sehr ausgeglichene Stimmung des Patienten gekennzeichnet, da der Körper einen zunehmend ökonomischen Umgang mit seinen Reserven durchsetzt und sich an die verstärkte Fettverbrennung gewöhnt hat.

Das Körpereiweiß wird jetzt weitgehend geschont, die Glykoneogenese (Umwandlung von Körpereiweiß in Glukose) gestoppt und insgesamt die anfängliche Mehrarbeit der Leber zurückgefahren.

Zusammen bewirkt das ein stabiles Gleichgewicht von Stoffwechsel und Kreislauf, welches durch die Entlastung der tragenden Gelenke zusätzlich günstige und schmerzbefreiende Auswirkungen hat. Auch wirkt sich jetzt die statische Entlastung an allen tragenden Gelenken günstig und schmerzbefreiend aus.

Die ökonomischere „innere Ernährung“ funktioniert reibungslos, der Magen-Darmtrakt ist weitgehend geleert, gereinigt und hat sich „eingefaltet“.

Alles in allem erlebt der Fastende ein von Optimismus getragenes Wohlbefinden. Dieses Gefühl körperlicher Gesundheit und seelischer Ausgewogenheit kann sich geradezu zur Euphorie steigern. Das Erleben wird intensiver und die Leistungsfähigkeit nimmt zu, so dass diese positive Umstimmung von den Fastenden wie ein Geschenk empfunden wird.

Allerdings können sich auch jetzt krisenhafte Erscheinungen bemerkbar machen, die erneut überwiegend auf eine zu geringe Wasseraufnahme zurückzuführen sind. Manchmal stoppt die Gewichtsabnahme, bei älteren Patienten kann es auch zu Schwindelgefühlen und Konzentrationsschwäche kommen. Im schlimmsten Fall sollte man Gegenmaßnahmen in Form einer lakto-vegetarischen Diät vornehmen.

Über ein Fasten, das länger als drei Wochen andauert, gibt es bisher nur wenige medizinische Erhebungen. Auch mir persönlich liegen keine Erfahrungen mit längerem Fasten als drei Wochen vor.

Das lange Fasten wird in Überlieferungen und Berichten aber durchaus positiv bewertet für die Behandlung einer AllergieRheumaDarmkrankheitenLeberprobleme und bei immunologischen Problemen.

Zum Weiterlesen: Ist Fasten gefährlich weil Körpereiweiß verbraucht wird?

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Ketone sind eine Gruppe von drei wasserlöslichen Molekülen, die die Leber aus Fettsäuren generiert.

Auslöser ist in der Regel eine Kalorienrestriktion, kohlenhydratarme Ernährung, Hungerzustände, lange und ausgiebige körperliche Aktivität oder ein schlecht oder nicht eingestellter Typ-1-Diabetes.

Die drei „Übeltäter“ heißen:

  • Acetessigsäure,
  • 3-Hydroxybutansäure und
  • Aceton.

Letzteres ist allerdings kein „echter“ Ketokörper, sondern nur ein Beiprodukt, dass zahlenmäßig nur bei einer Ketoazidose ins Gewicht fällt und auch keinen Beitrag zur Energiegewinnung erbringt.

In der Schulmedizin sind Ketone keine unbedingt beliebte Substanzen, da sie in hohen Konzentrationen bei einer Ketoazidose auftreten, die meist nur mit intensivmedizinischen Maßnahmen behandelt werden kann.

Darum denkt der Schulmediziner bei dem Wort „Ketone“ fast reflexartig an unphysiologische Gegebenheiten einer Ketose oder Ketoazidose.

Ich hatte einige Beiträge zur Übersäuerung veröffentlicht:

Auf den ersten Blick muss man ebenfalls Ketose und Ketoazidose als vermeidbare Szenarien begutachten, da Ketone als Säuren den pH-Wert des Bluts senken können. Aber dennoch scheint eine Ketogene Diät mit Vorteilen aufwarten zu können, die eine potentielle Über- oder Ansäuerung des Bluts überwiegen:

Was ist eine „gute“ Ketose?

Eine Ketose ist ein metabolischer Prozess, der immer dann zum Tragen kommt, wenn der Organismus zu wenig beziehungsweise keine Glukose zur Energiegewinnung zur Verfügung hat. Sie ist ein „Plan B“ des Organismus, um nicht zu verhungern. Weil zu wenig Glukose zur Verbrennung zur Verfügung steht, muss der Organismus anderes „Brennholz“ benutzen, wie zum Beispiel Proteine und vor allem Fette.

Ketone sind Zwischenprodukte des Fettsäureabbaus. Sie entstehen aus zwei Molekülen aktivierter Essigsäure. Basis dieses Prozesses ist die beta-Oxidation von Fettsäuren.

Über weitere Zwischenschritte kommt es zu einer Aktivierung der Ketokörper in der mitochondrialen Matrix der Körperzellen, wo diese Ketokörper verbraucht werden. Eintrittspunkt ist hier der Citratzyklus, über den die Energiegewinnung fortlaufen kann.

Im Gegensatz zu freien Fettsäuren können die Ketone die Blut-Hirn-Schranke überwinden und somit als alternativer Brennstoff für die Hirn- und Nervenzellen dienen. Es braucht allerdings etwas Zeit, um den Organismus von der Glukoseverbrennung auf Ketokörpernutzung umzustellen, da einige dafür notwendige Enzyme erst aktiviert werden müssen. Dies ist mit ein Grund, warum die Fettverbrennung sich nicht schlagartig auf der Waage bemerkbar macht.

Ketose macht sauer: Die Ketoazidose

Ketone sind von Natur aus sauer. Dieses Risiko kommt zum Tragen, wenn die Zahl der Ketone so hoch wird, dass es zu einer Ketoazidose kommt.

Oder mit anderen Worten: Eine Ketoazidose ist eine aus dem Ruder gelaufene Ketose.

Typ-1-Diabetiker, die einen schlecht eingestellten Diabetes haben, sind in erster Linie von diesem Phänomen betroffen. Denn aufgrund des absoluten Insulinmangels – die Bauchspeicheldrüse kann kein Insulin mehr produzieren – kommt es zu einen ausgeprägten Abbau von Fettsäuren und damit zu einem entsprechend hohen Maß an Ketonen. Die Menge an Ketonen ist dann so hoch, dass das Blut so weit übersäuert, dass Koma und Lebensgefahr drohen.

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, wenn man in der Schulmedizin einer Ketose eher kritisch gegenüber steht.

Ein weiteres Puzzleteilchen hier ist auch die seit Jahrzehnten uns aufgetischte Forderung der Ernährungswissenschaft, den Energiebedarf fast ausschließlich über Kohlenhydrate zu decken. Ein solcher Ernährungsplan, der zugleich Fett als ungesund abgestempelt hat, gibt einer Ketose keine Chance.

Aber trotz des sauren Charakters der Ketone und der Bedenken von Seiten der Schulmedizin ist der Organismus auf diesen alternativen Weg der Energiegewinnung bestens vorbereitet. Wäre er es nicht, dann wäre jede Hungerperiode für unsere Vorfahren das sichere Ende für Mensch und Menschheit gewesen (inklusive aller Säuger, bei denen dieses System auch integriert ist).

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Die natürlichen Schutzmaßnahmen gegen eine Übersäuerung durch Ketone

Das natürliche Schutzsystem gegen eine Übersäuerung allgemein und eine Übersäuerung durch Ketone umfasst eine ganze „Litanei“ an Maßnahmen.

Als erstes wird ein Teil der Ketone als Brennstoff für die Energiegewinnung in den Zellen benutzt und damit aus dem Blut geklärt. Das, was nicht benutzt wird und als „Überfluss“ zur Übersäuerung führen könnte, wird durch Bikarbonat-Puffer neutralisiert. Die Atmung hilft bei der Beseitigung über die Variation des Kohlendioxidgehalts im Blut. Ein weiterer Mechanismus ist die Absorption von Wasserstoff-Ionen durch Gewebeproteine und Knochenmaterial. Die Niere hilft hier ebenfalls, indem sie Ammonium-Ionen und Dihydrogenphosphate entsorgt.

Um diese natürlichen „Säure-Blocker“ nicht überzustrapazieren beziehungsweise zu entlasten, ist es wichtig, keine Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die einen ausgewiesen sauren Charakter haben. Zucker (here we go again!) steht auf der Liste der Nahrungsmittel mit saurem Charakter an erster Stelle.

Es ist also nicht nur kontraproduktiv, zuckerhaltige Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, da wir mit der Zufuhr dieser Kohlenhydrate zuverlässig eine ketogene Diät und damit die Ketose unterlaufen. Vielmehr belasten wir unseren Organismus mit Zuckervarianten, wie die Fructose, die der Körper nicht nutzen kann. Daraus kann der Organismus bestenfalls über Umwege Energie gewinnen, muss aber enorme Mengen an Energie aufbringen, um diese Substanzen abzubauen beziehungsweise in Energieträger umzuwandeln (Fruchtzucker und Fruktose – alles andere als gesund …).

Es scheint kein Zufall zu sein, dass eine ketogene Diät überwiegend von Nahrungsmitteln unterstützt wird, die selber einen basischen Charakter haben. Auch hier scheint Mutter Natur die Säure produzierende Diät mit basischen Nahrungsmitteln als Antidot kombiniert zu haben. Um welche Nahrungsmittel es sich handelt, das habe ich in diesem Beitrag beschrieben: Basische Lebensmittel – Eine ausführliche Tabelle.

Wann eine Ketose beginnt und wo sie in eine Ketoazidose umschlägt, dafür habe ich hier eine Abbildung gefunden: How Ketosis Diet Works

Körperliche Verfassung 

Produzierte Ketonmenge

Nach der Mahlzeit 

0,1 mmol/L 

Nachtzeiten während des Schlafs 

0,3 mmol/L

Ketogene Diät 

1 bis 8 mmol/L

Mehr als 20 tägiges Vollfasten

10 mmol/L 

Ketoazidose

Über 20 mmol/L 

Wie wir aus dieser Abbildung sehen können, tritt eine Ketoazidose erst dann ein, wenn wir die doppelte Menge an Ketonen im Blut haben wie bei einem 20-tägigen Vollfasten. Die ketogene Diät mit 1 bis 8 mmol/L liegt noch einmal ein gutes Stück unter den Werten des Vollfastens. Wenn dann noch eine basische Ernährung eingehalten wird, dann ist die Gefahr einer Ketoazidose mehr als unwahrscheinlich.

Wie effektiv und unproblematisch die ketogene Diät ist, das habe ich, mich hier wiederholend, im bereits oben zitierten Beitrag diskutiert (Die Ketogene Diät).

Probleme bei der Ketogenen Diät

Die Probleme der ketogenen Diät sehe ich weniger in der Diät selbst, sondern mehr in den Empfehlungen, was bei so einer Diät gegessen werden sollte. Viele Vertreter, so auch der Verfasser des Beitrags, aus dem ich die oben aufgeführte Tabelle entnommen habe, empfehlen den vermehrten Verzehr von Proteinen. Proteine aber hemmen die Autophagozytose, so dass ein erhöhter Verzehr von Proteinen teilweise den Teil des Immunsystems beeinträchtigt, der auf die Autophagozytose als Abwehrmechanismus zurückgreift. Die Autophagozytose ist darüber hinaus ein Reinigungssystem, dass eine Großzahl von „Schlacken“ im Organismus entsorgt. Dieser „Reinigungsdienst“ wird damit ebenfalls eingeschränkt.

Fleisch hält auch noch andere unschöne Überraschungen bereit: Krank durch Fleisch? Diese liegen nicht nur in der Natur des Fleisches, sondern heute vermehrt auch in seiner Herstellung und den dazugehörigen Begleitumständen. Antibiotika-Rückstände, BSE etc. sind einige Stichworte, die auch im zitierten Beitrag zur Sprache kommen.

Damit will ich nicht eine absolute Protein-Abstinenz propagieren. Aminosäuren sind unverzichtbar. Übrigens: In meinem Beitrag Aminosäuren – So setze ich diese bei Patienten ein, gehe ich näher darauf ein.

Die Sache mit den Aminosäuren ist aber „relativ“ einfach: Der Organismus benötigt a) nur die essentiellen Aminosäuren in definierten Mengen und b) nicht essentielle Aminosäuren praktisch überhaupt nicht, da er sie selbst herstellen kann.

Somit besteht immer die Gefahr, bei einer proteinreichen Diät, auch wenn sie ketogenen Charakter hat, den Organismus mit nicht benötigten Aminosäuren zu überschwemmen, was zur Ansäuerung des Organismus wesentlich beiträgt. Denn die Abbauprodukte von Aminosäuren haben teilweise selbst ketogenen Charakter und sind damit sauer. Andere Aminosäuren werden zu alpha-Ketoglutarsäure und Brenztraubensäure abgebaut, ebenfalls Quellen von sauren Produkten.

Daher liegt der Schwerpunkt der Ernährung mehr auf den „gesunden“ Fetten, vor allem auf den Omega-3-Fettsäuren, die in einem ausgeglichenen Verhältnis zu den Omega-6-Fettsäuren stehen  sollten. Während Fleisch, auch organisch erzeugtes, sauberes Fleisch, immer mit einer Zufuhr von Arachidonsäure, verbunden ist, was die Bereitschaft für Entzündungsprozesse erhöht, wirken Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend.

Fazit

Eine gut durchgeführte ketogene Diät ist nicht leicht, da der Spielraum von Seiten der dazu günstigen Nahrungsmittel nicht besonders breit zu sein scheint. Aber es macht weder Sinn, Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, die die Entstehung von Ketonen schon im Ansatz verhindern, noch ist es empfehlenswert, den Fokus der Ernährung auf Proteine zu legen.

Denn: bei einer ketogenen Diät werden Fette verbrannt beziehungsweise ist dies das Ziel der Diät. Darum ist es nur sinnvoll, Fette als Energieträger zuzuführen.

Die Frage ist hier:

Welche Fette sollen vermieden werden und welche sind empfehlenswert?

Bislang galten Fette in der Schulmedizin und Ernährungswissenschaft als „Übeltäter ersten Ranges“. Wir sollten aber nicht den gleichen Fehler mit umgekehrten Vorzeichen machen, und jetzt alle Fette „umarmen“.

Ein weiterer Aspekt der ketogenen Diät, die mehr auf gesunde Fette setzt, ist die Menge, die täglich eingenommen wird. Damit begeben wir uns auf das Nachbargebiet, der Kalorienrestriktion und ihren Vorteilen. Denn eine ketogene Diät mit einem Übermaß an Kalorienzufuhr ist ebenfalls kontraproduktiv. Eine Kalorienrestriktion verstärkt zudem den ketogenen Effekt einer ketogenen Diät.

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Was haben Fasten und ketogene Diät gemeinsam? Antwort: Die Ketose. Dies ist auch der gemeinsame Nenner, den die beiden „Ernährungsformen“ besitzen.

Beim Fasten handelt es sich um eine rigorose Kalorienrestriktion. Bei der ketogenen Diät dagegen handelt es sich um eine rigorose Restriktion von Kohlehydraten, die mit einer im Vergleich zum Fasten weniger ausgeprägten Kalorienrestriktion einhergeht.

Mehr zum Fasten und zur ketogenen Diät können Sie hier erfahren:

Und zur Ketose und was sie charakterisiert können Sie hier nachlesen: Ketose – Der ultimative Stoffwechseltripp für Leistung, Sport und Gesundheit?

Ketose, Ketone – wofür ist das gut?

Ich hatte bereits in meinem Beitrag zur Ketose erklärt, was Ketone sind und warum sie entstehen. Hier noch einmal kurz zusammengefasst. Ketone entstehen bei der Lipolyse (Fettverbrennung). Und diese Lipolyse wird heute in der Ernährungswissenschaft „offiziell“ als Ersatzsystem für die Bereitstellung von Energie angesehen, wenn nicht genügend Kohlehydrate in der Ernährung bereitgestellt werden. Denn die offizielle Definition einer „gesunden, ausgewogenen Ernährung“ betrachtet 50 Prozent Kohlehydrate, 30 Prozent Fett und 20 Prozent Eiweiß als das Maß aller Dinge.

Grund für diese Empfehlung ist das alte Märchen, dass zu viel Fett das Cholesterin erhöht, und beides zusammen Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Ich halte diese Empfehlungen aus evolutionsbiologischer Sicht für vollkommen fragwürdig, da unsere Vorfahren sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zu 50 Prozent mit Kohlehydraten versorgt haben beziehungsweise haben können.

Hier war die Bereitstellung von Kohlehydraten auf ein Minimum beschränkt. Nicht umsonst haben wir einen sehr empfindlichen Sinn für die Geschmacksrichtung „süß“, da diese ausgeprägte Empfindung es unseren Vorfahren ermöglicht hat, Kohlehydrate, und damit schnell verfügbare Energie, zuverlässig zu erkennen und auszunutzen.

Gerade der Mangel an Kohlenhydraten, vor allem Zucker, war der Grund für die evolutionsbiologische Entwicklung dieser Fähigkeit.

An anderer Stelle hatte ich auch bereits erwähnt, dass der Überfluss an Kohlenhydraten in unserer Ernährung dazu führt, dass der Organismus verlernt, Fette zu verbrennen. Aufgenommene Fette, auch wenn sie aus fettarmen Nahrungsmitteln stammen, werden nicht mehr zur Energieerzeugung verwendet, sondern landen in den Fettdepots und führen zu einem stetig wachsenden Körpergewicht. Wenn man sich die Statistiken zu Adipositas, Übergewicht etc. anschaut, dann zeigt deren signifikante Zunahme das Resultat dieses Zusammenhangs.

Wenn also, in Ermangelung von Kohlenhydraten, Fette verbrannt werden, dann entstehen sogenannte Ketokörper, auch als Ketone bezeichnet. Ketone sind bei der Energiegewinnung in den Mitochondrien ergiebiger als Kohlenhydrate und haben somit eine längere „Brenndauer“. Dies macht sich unter anderem in einer besseren Leistungsfähigkeit bemerkbar.

Voraussetzung für eine Fettverbrennung ist jedoch, dass keine oder nur sehr wenig Kohlenhydrate durch die Nahrung aufgenommen werden. Denn sonst greift der Organismus „automatisch“ auf Kohlehydrate zurück, die schneller verwertbar sind. Und besteht dieses Angebot auf einer permanenten Basis, wie dies in unseren mit Zucker reichhaltig versehenen industriellen Nahrungsmittel der Fall ist, dann verlernt der Organismus die Verwertung von Fetten und fährt die Produktion der dazu notwendigen Enzyme herab.

Für den Fastenstoffwechsel und für die ketogene Diät ist es wichtig, diese „verlernte“ Fähigkeit der Lipolyse zu reaktivieren. Leider erfolgt diese Umstellung nicht von heute auf morgen. Der Organismus braucht ca. eine bis anderthalb Wochen, um die Enzymproduktion anzukurbeln, die für eine optimale Lipolyse notwendig ist. Und dieser Überbrückungszeitraum ist auch der Zeitraum, der sowohl beim Fasten als auch bei der ketogenen Diät für die Betroffenen die meisten „Probleme“ mit sich bringt.

Dieser Zeitraum ist auch der Zeitraum, in dem eine Kontrolle der Ketokörper besonders sinnvoll ist. Denn hier lässt sich gut nachvollziehen, wie der Organismus und in welchem Ausmaß er seine Umstellung auf Lipolyse vorantreibt. Zu einem späteren Zeitraum können Kontrollen ebenfalls sinnvoll sein, da zu hohe Konzentrationen an Ketonen ebenfalls nicht wünschenswert sind, obwohl bei einem gesunden Organismus dies eher die Ausnahme von der Regel ist.

Aber Ketone sind sauer und haben ein theoretisches Potenzial für eine Übersäuerung des Organismus. Eine Übersäuerung hier ist aber nur dann zu erwarten, wenn das Puffersystem des Organismus bereits überlastet ist. Eine Messung der Ketone kann hier im Vorhinein auf mögliche Probleme hinweisen.

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Ketose: Messungen und Messverfahren

Es gibt drei Möglichkeiten, Ketone zu messen. Die drei Alternativen sind verschieden aufwendig und verschieden teuer, aber auch unterschiedlich genau. Da lohnt es sich einmal zu betrachten, wann was reicht.

Ketosticks

Es handelt sich hier um Teststreifen ähnlich wie wir es von den Teststreifen für Diabetiker her kennen. Diese Teststreifen messen im Urin den Gehalt an Acetoacetat (Acetessigsäure), einem mit dem Aceton verwandten Ketokörper. Für eine dauerhafte Kontrolle jedoch ist diese Methode ungeeignet, da der Organismus nach geraumer Zeit lernt, nur noch die Mengen an Ketokörpern zu produzieren, die er wirklich braucht, was zu einer Abnahme von Acetoacetat im Urin führt.

Gemessen wird mit dem Morgenurin nach dem Aufstehen. Wenn also die ersten Zeichen von Ketonen im Urin nachweisbar werden, dann lässt sich mit Bestimmtheit sagen, dass der Stoffwechsel angefangen hat, den Fastenstoffwechsel zu adaptieren.

Allerdings ist das Messen des Urins ein „zweischneidiges Schwert“. Denn hohe Werte müssen nicht unbedingt gleichzusetzen sein mit einer optimalen Ketose. Diese hohen Werte treten auch dann auf, wenn zu wenig Flüssigkeit aufgenommen worden ist. Es kann aber auch bedeuten, dass die Insulinspiegel wieder angestiegen sind (aufgrund von gewollter oder ungewollter Aufnahme von Kohlenhydraten) und die jetzt noch im Blut vorhandenen Ketone ungenutzt wieder ausgeschieden werden.

Dieser Aspekt ist mehr für die ketogene Diät relevant, da hier in der Regel die Energiebereitstellung durch die Lipolyse über einen viel längeren Zeitraum aufrechterhalten werden soll als dies beim Vollfasten der Fall ist. Wie bereits erwähnt, sind für eine Langzeitmessung diese Urinstäbchen nicht geeignet. Die gute Nachricht dagegen ist, dass die Leute, die sich bereits eine Weile ketogen ernähren, aus Erfahrung fühlen, wann sie in einer Ketose sind beziehungsweise nicht. Zum Beispiel sind diese Symptome hilfreich: fehlender Hunger und dennoch viel Energie über den Tag sind ein sicheres Indiz für eine Ketose.

Ketonix – Messung der Atemluft

Es handelt sich hierbei um ein Gerät, das den Gehalt an Aceton im Atem misst. Mit dieser Methode kann man seinen Keton-Wert jederzeit messen, ist also nicht an eine bestimmte Tageszeit gebunden. Das Gerät benötigt zudem keine Teststreifen. Und da die Atemluft gemessen wird, entfällt auch das unangenehme Pieksen wie bei der Blutentnahme.

Beim Starten des Geräts muss man über 30 Sekunden oder länger in den Apparat pusten, bis die letzte Luft aus der Lunge raus ist, da Acetone tief in der Lunge sitzen. Das Ergebnis erhält man über eine blinkende Farbe, wobei blau bedeutet, dass keine Ketone vorhanden sind, gelb dass wenige bis mäßig viele Ketone da sind, und rot dass eine gute Verwertung von Ketonen gegeben ist.

Das Gerät lässt sich an einen Computer mit entsprechender Software anschließen, mit deren Hilfe Profile erstellt werden können, die gerade bei der ketogenen Diät einen langfristigen Verlauf wiedergeben. Und mit einer Powerbank kann man das Messgerät auch unterwegs benutzen.

Eine weitere Alternative ist ein „einfacher“ Alkoholtester, der den Aceton-Gehalt in der Atemluft misst. Dieses Gerät ist ungleich preisgünstiger (rund 17 EUR bei Amazon). Allerdings liefert der Alkoholtester keine detaillierten genauen Werte für die Ketose. Man kann aber immerhin feststellen, ob eine Ketose vorliegt oder nicht. Die Messung sollte natürlich unter Ausschluss von Alkohol erfolgen.

Messungen im Blut

Dies ist die genaueste Methode zur Ermittlung einer Ketose. Denn hier werden nicht Acetone oder Acetoacetate gemessen, sondern die Konzentrationen an Beta-Hydroxybutyrat. Diese Messmethode ist empfehlenswert für Leute, die auf eine ketogene Ernährung angewiesen sind. Die Messung erfolgt in der Regel auch morgens nach dem Aufstehen und auf nüchternen Magen. Man kann die Ergebnisse zeitweise noch einmal abgleichen mit einem der zuvor beschriebenen Tests.

Der Nachteil dieser Messmethode ist natürlich der Gleiche wie bei der ersten Messmethode auch: man muss auf permanenter Basis Teststreifen kaufen, die nicht billig sind. Damit ist diese Methode für Sonderfälle gedacht, bei denen eine genaue Messung notwendig wird.

Was ist gut für wen?

Ich denke, dass die erste und zweite Messmethode für den Alltag die besten Alternativen sind. Von diesen beiden Alternativen würde ich Nummer 2 favorisieren, da hier die Messung langfristig genauer ist als bei den Urinstäbchen, keine finanziellen Zusatzaufwendungen durch den immer wieder notwendigen Kauf von Stäbchen notwendig sind und die Messung zu jedem Tageszeitpunkt durchführbar ist.

Die Messung der Atemluft ist mit Sicherheit für die ketogene Diät die interessanteste, da hier über einen langen Zeitraum gemessen werden kann und teilweise werden muss. Beim Vollfasten, das zeitlich begrenzt ist, können auch die Urinstäbchen nützlich sein, da hier lediglich festgestellt werden soll, ob mit dem Auftauchen von Ketonen der Fastenstoffwechsel eingesetzt hat.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Fastenkrisen sind unangenehme Erscheinungen während des Fastens, die für weite Teile der Schulmedizin und Ernährungswissenschaft als Beleg gelten, dass das Fasten mit „schwerwiegenden“ Nebenwirkungen verbunden und daher als gefährlich anzusehen ist.

Wenn man sich einmal anschaut, um welche „Erscheinungen“, sprich Symptome, es sich dabei handelt, dann wird man fast sofort an Nebenwirkungen erinnert, die man sonst auch von Medikamenten der pharmazeutischen Industrie her kennt.

Dies können zum Beispiel sein:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Gliederschmerzen
  • Ekzeme oder andere Hautausschläge
  • Kreislaufprobleme
  • Schwindel
  • Schwächegefühle
  • Drang nach Essen
  • Hungergefühle
  • Bewusstseinsstörungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Sehstörungen und noch einige Dinge mehr

Bevor Sie jetzt denken: „Ach Du meine Güte!“ – lesen Sie weiter.

Denn oftmals handelt es sich hierbei „nur“ um Heil-Krisen. Bei der medikamentösen Behandlung in der Schulmedizin gelten solche „Nebenwirkungen“ noch als harmlos. In der Regel führen sie zu einer Verringerung der Dosierung bis der Patient sich an das Medikament gewöhnt hat. Es wird aber nie die Rede davon sein, dass aufgrund solcher Nebenwirkungen die verabreichten Medikamente „gefährlich“ sein könnten.

Beim Heilfasten, ähnlich wie bei einer medikamentösen Therapie, können diese Symptome mit von der Partie sein, müssen es aber nicht. Während in der Schulmedizin der Satz gilt, dass ohne Nebenwirkungen auch keine Wirkungen zu erwarten sind, heißt dies übertragen auf das Fasten, dass hier unter Umständen ein ähnliches Szenario vorliegt. Denn die Fastenkrise ist eine unmittelbare Konsequenz, die vom Fasten herrührt und somit zeigt, dass „sich etwas tut“. Man könnte auch sagen, dass die aufgetretenen Symptome die Wirksamkeit des Fastens bestätigen. Ob das aber das Unwohlsein rechtfertigt und erträglicher macht, das ist eine ganz andere Frage.

Mögliche Ursachen für die Fastenkrise

Wenn man die Beobachtung mit in Betracht zieht, dass viele der Symptome einer Fastenkrise den Nebenwirkungen einer Reihe von üblichen Medikamenten gleicht  (Abweichungen und Ausnahmen bestätigen die Regel), dann drängt sich der Verdacht auf, dass beide Behandlungsformen etwas gemeinsam haben.

Der größte Teil der oben aufgeführten Nebenwirkungen tritt nämlich auch bei Vergiftungen auf. In der Tat ist die Einnahme von Medikamenten nichts anderes als eine Zufuhr von unphysiologischen Substanzen in den Organismus – also eine kalkuliert dosierte „Vergiftung“ mit dem Ziel, bestimmte biochemische Vorgänge im Organismus zu manipulieren. Der Organismus wehrt sich dagegen mit den entsprechenden Symptomen.

Eine Quelle für unphysiologische Substanzen stellen die industriell gefertigten Nahrungsmittel dar. Hier werden chemische Additive in die Nahrungsmittel zugegeben, um Geschmack, Haltbarkeitsdauer etc. zu beeinflussen, was aber mit dem Nährwert nichts zu tun hat. Diese Stoffe werden in geringen Konzentrationen über Jahre täglich dem Organismus zugeführt. Die Konzentrationen sind allerdings nicht hoch genug, um sofort zu einigen der oben beschriebenen Nebenwirkungen zu führen. Aber dennoch werden sie uns letztendlich nicht erspart bleiben.

Für den Organismus ist es gleichgültig, ob er langsam und schleichend mit geringen Noxen (=giftigen Substanzen) belastet wird oder zum Beispiel durch eine medikamentöse Behandlung einen größeren Schub an unphysiologischen Substanzen ertragen muss. Früher oder später führt beides zu einer Übersäuerung des Organismus, wenn die Bewältigungskapazitäten überlastet werden.

Die übliche Ernährung und der nahezu ungezügelte Einsatz von Chemie bei den geringsten Unpässlichkeiten führen früher oder später zu einer Belastung beziehungsweise Entgleisung des Säure-Basen-Haushalts. Was das für den Organismus heißt, das habe ich bereits in einigen Beiträgen ausdiskutiert. Die Bedeutung dieses Phänomens kann man nicht laut genug betonen. Im Beitrag: Übersäuerung des Körpers gehe ich auf diese Frage ausführlicher ein.

Und dann ist da noch die Sache mit den „Schlacken“. Übersäuerung und Belastung mit „Schlacken“ sind zwei Phänomene, die sich in gewisser Weise gegenseitig bedingen. Vor allem führen Toxine zu einer Übersäuerung des Organismus und umgekehrt schafft ein saures Milieu bessere Bedingungen für die Akkumulation von Toxinen. Denn ein saures Milieu hemmt die optimale Funktion von Zellen, was zu einer Einschränkung von Leistungsfähigkeit und Regenerationsfähigkeit führt. Und dieses Szenario bewirkt dann die oben aufgeführten „Nebenwirkungen“, die, aus diesem Blickwinkel gesehen, sich von Nebenwirkungen in Hauptwirkungen verwandelt haben.

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Fasten ist für den Körper „Schulmedizin rückwärts“

Bedingt durch unsere „hochentwickelte“ Ernährung:

  • zu viel
  • zu oft
  • zu süß
  • zu fettig
  • zu fleischlastig

und das ganze auch noch aus Plastiktüten und Pappkartons, angereichert mit:

  • Konservierungsstoffen
  • Farbstoffen
  • Geschmacksverstärkern
  • Süßstoffen
  • Schwermetallen
  • Pestiziden
  • Herbiziden
  • Fungiziden
  • Medikamentenrückständen
  • und einer ganzen Reihe von weiteren „E-Nummern“, von denen Sie gar nicht wissen wollen, was sich dahinter verbirgt,

haben wir also einen erklecklichen Anteil an unphysiologischen Substanzen in unserem Organismus abgelagert.

Da unser Organismus auch nur begrenzte Entgiftungskapazitäten besitzt, verstaut er nicht so schnell abbaubare Noxen in „Gifttresore“, wo die Noxen keinen Schaden anrichten können – wenigstens nicht an lebenswichtigen Organen. Und diese „Tresore“ sind die Fettzellen und das Bindegewebe. Die Probleme die damit einhergehen, versuche ich u.a. in den Beiträgen:

zu beschreiben.

Beim Fasten jedoch erfolgt nicht nur durch die fehlende Nahrungsaufnahme ein Stopp beim Aufbau dieser Giftdepots im Organismus. Es werden Fettdepots aufgelöst – als Folge des sich einstellenden Fastenstoffwechsels. Fette sind ergiebige Träger von Energie, die der Organismus sich zulegt, um Krisenzeiten zu überstehen. Wenn diese Fettdepots aufgelöst werden, dann werden auch die sich in ihnen befindlichen „Schätze“ freigesetzt, so dass es bei einer hohen Konzentration an intrazellulären Noxen zu einer Art „Rückvergiftung“ kommen kann, die genau die Symptome hervorruft, die durch die Einnahme dieser Noxen auch provoziert werden. Gleichzeitig wird durch diese Rückvergiftung der Säure-Basen-Haushalt auf ein Weiteres in seinen Festen erschüttert, da mit der Anflutung von Noxen aus den Fettdepots auch der Säuregehalt im Blut ansteigt.

Dabei sind dann die Nieren und die Leber besonders gefordert. Leider sind bei den meisten Menschen diese Organsystem ohnehin schon stark belastet. Ich denke da vor allem an die Millionen (!) Patienten, die von ihrer Fettleber noch gar nichts wissen. In solch einem Fall sind wären zum Beispiel die zusätzlichen Anforderungen an die Leber während des Fastens „zu viel“. Folge: verstärkte Fastenkrisen – mit Symptomen wie oben beschrieben,

Es gibt aber noch weitere „Umwege“ bei der Entgiftung, wobei die verschiedenen Substanzen über die Lunge (schlechter Atem), Mund und Zunge (belegte Zunge) oder die Haut (Schwitzen, Geruch, Akne, Ausschläge, Ekzeme und so weiter) mit ausgeschieden werden.

Da sich das Fasten nicht auf eine reine Entgiftung reduziert (aber die Entgiftung immer mit Bestandteil des Fastens ist, gleichgültig ob der Fastende das möchte oder nicht), sind diese Nebenwirkungen oder Fastenkrisen nur dann zu umgehen, wenn der Fastende schon vor dem Fasten dafür Sorge getragen hat, dass sein Organismus „toxinfrei“ geblieben ist. Das ist aber bei den allermeisten Patienten heute überhaupt nicht mehr der Fall.

Das Fasten wird immer auf Reserven im Körper zurückgreifen. Und wenn dann das Fettgewebe substantielle Konzentrationen an Fremdstoffen aufweist, dann wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einer Fastenkrise kommen, deren Heftigkeit in Abhängigkeit zur Menge des eingelagerten Gifts ausfallen wird.

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Gegenmittel – Was ist zu tun?

Wie bereits erwähnt ist die Prophylaxe die wirksamste aller Therapien. Wenn Sie während des Fastens keine Fastenkrise erleben, dann ist es wahrscheinlich, dass Ihr Organismus keine Probleme mit eingelagertem chemischen Wohlstandsmüll auf zellulärer Ebene hat.

Anmerkung: Hier muss ich unbedingt anmerken, dass heutzutage alle möglichen Fastenkuren angeboten werden, von denen zahlreiche gar nichts mit Fasten zu tun haben: EiweißfastenBasenfastenObstfastenF.X. Mayr Kur – dies alles sind durchaus heilsame „Kuren“, bewirken aber keinen Fastenstoffwechsel.

Zurück zur Fastenkrise: Treten Fastenkrisen auf, dann gilt es (im Allgmeinen), den Säure-Basen-Haushalt zu unterstützen, um die zellulären Funktionen aufrecht zu erhalten. Besonders die Entgiftung durch die Nieren und die Leber wird durch einen gekippten Säure-Basen-Haushalt nachhaltig eingeschränkt. Daher gilt es, in diesen Fällen die Entgiftung durch diese Organe zu unterstützen. Sollten die Symptome zu stark ausfallen, dann wäre auch daran zu denken, das Fasten kurzzeitig zu unterbrechen.

Weitere „Tricks“, Fastenkrisen zu umgehen oder diese möglichst klein zu halten, ist eine gründliche Vorbereitung auf das Fasten durch optimal geplante Entlastungstage. Diese Tage helfen dem Organismus, sich auf die Umstellung durch das Fasten vorzubereiten, physisch und psychisch.

Um die unabwendbare Entgiftung voranzutreiben beziehungsweise zu unterstützen, empfehle ich auch, eine gründliche Darmreinigung zu betreiben. Denn ein Teil der Gifte wird zum Beispiel von der Leber über den Darm ausgeschieden. Es besteht aber die Gefahr, dass diese Gifte mit den Gallensäuren wieder rückresorbiert werden. Eine Darmreinigung verringert dieses Risiko und führt zu einer schnelleren Entgiftung über diesen Weg.

Trinken ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg gegen Fastenkrisen und bei der Entgiftung. Der Organismus braucht reines Wasser für praktisch alle seine Funktionen. Auch die unerwünschten Substanzen werden zum größten Teil wasserlöslich gemacht und über den Urin oder aber auch den Schweiß ausgeschieden.

Daher ist eine mehr als ausreichende Zufuhr an Wasser (ohne Zucker und anderen hemmenden Stoffen) eine unabdingbare Notwendigkeit. Empfehlenswerte Trinkmengen und Getränke (u.a. Fastentee etc.) empfehle ich ausführlich in meiner Heilfasten Anleitung.

Aber Achtung! Oftmals lese ich von Pauschalempfehlungen „möglichst viel trinken“ oder „mindestens zwei bis drei Liter trinken“. Das ist für mich Unsinn, denn diese pauschalen Empfehlungen berücksichtigen in keinster Weise das bisherige Trinkverhalten der Teilnehmer oder deren Körpergewicht. Und eine 50kg schwere Teilnehmerin hat wohl einen anderen Flüssigkeitsbedarf als eine 120kg schwere Person – oder?

Fazit

Fastenkrisen sind für das Fasten das, was bei den Medikamenten die Nebenwirkungen sind. Während man bei den Medikamenten wohlwollend über diese Nebenwirkungen hinweg schaut, werden Fastenkrisen oftmals als Beleg für die „Unsinnigkeit“ und Gefährlichkeit des Fastens genommen.

Dabei sind Fastenkrisen nichts anderes als protrahierte Nebenwirkungen von schleichenden Intoxikationen seitens der Schulmedizin und Wohlstandsgesellschaft. Denn ein unbelasteter Organismus wird beim Fasten keine solche Krisen zeigen, da es an den notwendigen Noxen (=Giften) fehlt, die diese Nebenwirkungen provozieren.

Wie Sie Fastenkrisen minimieren können, beschreibe ich ausführlicher in meiner Heilfasten-Anleitung.

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Fastenbrechen – Nachfasten – Aufbautage nach den Vollfastentagen

Beim Fastenbrechen und während der Aufbautage nach dem Fasten werden die meisten Fehler gemacht. Das Fasten selbst ist relativ leicht. Man hört einfach auf zu essen oder isst weniger als üblich, und schon befindet man sich in einer Fastenphase. Nach erfolgter Fastenkur beginnt dann wieder der „normale Essalltag“. Diese Übergangsphase vom Fasten hin zu einer normalen, umfassenderen Ernährung nennt man Fastenbrechen.

Ohne es zu wissen (beziehungsweise sich darüber im Klaren zu sein), fastet so gesehen jeder von uns – und zwar jeden Tag. Denn kaum jemand wird während des Schlafens auch noch in der Lage sein, Nahrung zu sich zu nehmen. Also fasten wir Nacht für Nacht für die Dauer des Schlafs, also um die 8 Stunden.

Dass es sich hier nicht um Haarspaltereien handelt, kann man der englischen Sprache entnehmen: Denn die enthält das Wort „breakfast“, Frühstück, und bezieht sich damit auf das Ende des Fastens, dem Fastenbrechen. Für die Engländer ist das Frühstück das Fastenbrechen nach der nächtlichen Fastenphase.

Auch wenn man glaubt, dass Fasten leicht sei, treten immer wieder die bekannten Probleme mit dem „Durchhalten auf“. Viele beugen sich dem Hunger und geben auf.

Diejenigen, die die kritische Phase meistern, werden mit einer Reihe von positiven Ergebnissen belohnt. Der Gewichtsverlust ist dabei aus meiner Sicht übrigens völlig zweitrangig. Mehr dazu auch in meinem Beitrag: Ist Fasten zum Abnehmen geeignet?

Das Break-Fast

Nichtsdestotrotz ist Fasten kein Dauerzustand. Denn auch hier ist ein Zuviel schädlich.

Egal ob reines Wasserfasten oder ein modifiziertes Fasten: Jede Fastenvariante muss einmal beendet werden, will man nicht verhungern. Hier muss ich allerdings erwähnen, dass es Anhänger der sog. „Lichtnahrung“ gibt. In meinem Beitrag „70 Jahre ohne Essen und Trinken“ frage ich: „Kann das sein?“

Während beim modifizierten Fasten eher gemäßigte Auswirkungen auf den Stoffwechsel zu erwarten sind, ist ein mehrwöchiges Dauerfasten mit metabolischen Veränderungen verbunden. Der Hungerzustand schaltet den Organismus nach einigen Tagen um auf eine Art „Notprogramm“, an das er sich im Laufe des Fastens gewöhnt.

Umgekehrt wäre es ein grundlegender Fehler, das Fasten mit einem „Gelage“ zu beenden. Der Stoffwechsel würde nicht nur unnötig belastet, sondern der Magen-Darm-Trakt sähe sich vor einer (noch) unlösbaren Aufgabe, Unmengen an Nahrung zu verarbeiten.

Wenn Fasten schwierig ist aufgrund des ungewohnten Hungergefühls, dann sind das Fastenbrechen und die darauf folgenden Aufbautage noch schwieriger. Denn wieder essen dürfen, aber nur schrittchenweise, behutsam und langsam, das ist oft eine größere Herausforderung als wochenlang nur ganz wenig oder gar nichts zu essen. George Bernard Shaw soll einmal gesagt haben: „Jeder Dumme kann Fasten, aber nur ein Weiser kann das Fasten richtig abbrechen.“

Um aber als „Weiser“ mit dem Fasten aufzuhören, bedarf es einer mentalen Qualität, die sich entschlossen hat, mit den alten Fehlern in Lebens- und Ernährungsweisen aufzuräumen. Denn es bringt nichts, die alten Fehler zu wiederholen. Somit ist das Fastenbrechen nicht nur das zeitliche Ende des Fastens, sondern muss als Neubeginn einer besseren Lebensweise angesehen werden. Das Fastenbrechen kann auch als eine „Nachbehandlungszeit“ angesehen werden, die den Behandlungserfolg des Fastens unter normalen Ernährungsbedingungen aufrecht erhalten soll.

Dies ist auch die Zeit, in der neue Verhaltens- und Essgewohnheiten „eintrainiert“ werden können. Damit würde mit dem Fasten nicht nur das Gewicht abnehmen, sondern der Verstand zunehmen.

Fastenbrechen und mentale Voraussetzungen

Das Fasten wird in der Regel in einem ruhigen Rahmen durchgeführt. Gleiches sollte damit auch für das Fastenbrechen und die Aufbautage gelten.

Stress würde hier nur von einer erfolgreichen Einarbeitungszeit in neue Verhaltensformen ablenken und den Erfolg des Fastens gesamt in Frage stellen. Damit würde es sich anbieten, dass das Fastenbrechen und die Aufbautage am Ort des Fastens durchgeführt werden. Da ein erfolgreiches Fasten in der Regel ein Wohlgefühl auslöst, bei dem sich der Fastende erleichtert und fit fühlt, sollte dieses Wohlgefühl mit ein Motivator sein, diesen Zustand auch nach dem Fasten noch beizubehalten. Ein langsamer Aufbau hin zu einer Vollwert-Ernährung während der Aufbauzeit hilft bei diesem Vorhaben.

Wurde das Fasten aus gesundheitlichen Gründen durchgeführt und zeigte sich danach eine Verbesserung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit, dann sollte dem Betroffenen klar geworden sein, in welchem Zusammenhang seine Erkrankung und die Ernährung stehen. Die Aufbauzeit dient bei diesen Patienten zur Umstellung der Ernährung auf eine Kost, die den Besonderheiten der jeweiligen Erkrankung gerecht wird. Begleitende Veranstaltungen, wie Schulungen, Beratung, Treffen mit Betroffenen usw. runden die mentale Vorbereitung auf die Zeit danach ab.

Aber so, wie das Fasten nicht einfach ein Weglassen von Essen ist, sondern es unterschiedliche Fastenvarianten gibt, die bei verschiedenen gesundheitlichen Zuständen zum Einsatz kommen, so ist auch die Aufbauphase keine stereotype Veranstaltung.

Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand, emotionaler Zustand usw. sollten hier berücksichtigt werden. Die Voraussetzungen für das Funktionieren des Stoffwechsels sind geschlechts-, alters- und konstitutionsbedingt.

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Wenn der Stoffwechsel den Stoff wechselt

Während des Fastens kommt es zu einer deutlichen Verlangsamung des Stoffwechsels und zu einem (fast) Aussetzen der Verdauung.

Diese stellen körpereigene Schutzmechanismen dar, um unnötige Energieverluste, wie sie durch eine kontinuierliche Verdauung und einen normalen Stoffwechsel verursacht würden, zu vermeiden.

In der Aufbauphase muss also das Verdauungssystem langsam aber sicher wieder an alte Verhältnisse eingewöhnt werden. Das Gleiche gilt auch für den Stoffwechsel. Es erfolgt ein Wechsel von innerer Ernährung, wo der Stoffwechsel vornehmlich auf körpereigene Reserven zurückgreifen muss, hin zu einer äußeren Ernährung, die auf einer normalen Nahrungszufuhr und -aufnahme beruht.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Resorption, die unter Fastenbedingungen signifikant eingeschränkt worden war. Dementsprechend zeigen sich auch Veränderungen im Gastrointestinaltrakt und seinen Schleimhäuten, die eher „trocken“ sind im Vergleich zu normalen Bedingungen. Auch hier muss der Wechsel hin zu einer normalen Resorption langsam vollzogen werden.

Als Minimalzeit für dieses Zurückschalten sollte man 2-4 Tage veranschlagen – je nachdem wie lange die Vollfastentage gedauert haben. Als Faustregel gilt, dass die Aufbauzeit ca. 30 Prozent der Länge der vorausgegangenen Fastenzeit ausmachen soll. Also bei einem 4-wöchigen Fasten sollte die Aufbauzeit 28/100*30= 8,5 Tage dauern.

Wenn Trinken beim Fasten mit das Wichtigste war, dann bleibt es während der Aufbauzeit genauso wichtig. In meiner Heilfasten Anleitung gebe ich genauere Empfehlungen zum Trinken während des Fastens. Die üblichen Empfehlungen variieren ja sehr stark zwischen zwei und bis zu fünf Litern. Fünf Liter? Für eine Dame von 50 Kilo Körpergewicht, die bisher nur einen Liter am Tag getrunken hat? Solche Pauschalempfehlungen (die ich in verschiedenen Ratgebern, Artikeln und Tipps lese), halte ich schon für fragwürdig.

Klar: Trinken ist wichtig. Hier erfolgt nämlich die Durchfeuchtung der Schleimhäute des Gastrointestinaltrakts als optimale Vorbereitung auf eine physiologisch normale Verdauung und Resorption von Nährstoffen. Während des Fastens kommt es zwar nicht zu einem „Zusammenbruch“ der Sekretionsleistung von Magen, Pankreas und Darm. Aber der Gastrointestinaltrakt arbeitet nur so viel, wie er gerade muss, also auf einem Basislevel. Bei erneuter Nahrungsaufnahme ist der „Urlaub“ für den Gastrointestinaltrakt vorbei und er muss sich auch sekretorisch auf die neue, alte Situation entsprechend einstellen. Und die vermehrte Schleim- und Verdauungssaftsekretion benötigt auch ein deutliches Mehr an Flüssigkeit.

Ein weiterer Anteil der aufgenommenen Flüssigkeit spielt eine Rolle bei der Stuhlproduktion und der Konsistenz des Stuhls. Ohne eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr besteht die Gefahr einer Verstopfung oder zumindest eines harten und schmerzhaften Stuhlgangs. Solche Episoden kreieren bei den Betroffenen natürlich beim nächsten Mal, wenn es um die Frage geht: „Fasten oder nicht?“, schlechte Erinnerungen ans Fasten bzw. an dessen Folgen und sie werden wenig Motivation zeigen. Der erste Stuhlgang sollte sich um den 3. oder 4. Nachfastentag einstellen.

Auch der Kreislauf will in der Aufbauzeit bedacht werden. Denn wenn die Verdauung langsam und sicher wieder einsetzt, dann werden gleich 20 Prozent des gesamten Bluts in das Verdauungssystem „abkommandiert“. Diese signifikante Veränderung der Blutverteilung bewirkt auch eine Veränderung des Druckgefüges in den Blutgefäßen. Dies geht einher mit einem Absinken der körperlichen Leistungsfähigkeit, die sich zumeist aber nur zu Beginn der Aufbauzeit bemerkbar macht. Die Umverteilung des Bluts und die damit einhergehenden Druckveränderungen veranlassen den Körper, zusätzliche Wasserreserven einzulagern, ca. 500 bis 800 Milliliter.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, auf Salz und Salziges zu verzichten.

Denn eine Salzzufuhr erhöht tendenziell die Wassereinlagerungen, da Salz Wasser bindet. Dies ist für einen „unterwässerten“ Organismus eines Fastenden kontraproduktiv, da das durch das Salz gebundene Wasser nicht mehr für die physiologischen Funktionen und das „Einwässern“ der Schleimhäute und Sekretproduktion zur Verfügung steht. Als Folge davon wird er Betroffene sich „aufgeblasen“ und schwerfällig vorkommen. Und damit wäre im wahrsten Sinne des Wortes der Fastenerfolg „versalzen“.

Die neue Esskultur danach

Aufbauzeit ist eine Zeit des Aufbaus einer neuen Esskultur bzw. -gewohnheiten. Es ist selbstverständlich, dass der Fastende nicht nur den Akt des Nicht-Essens durchführen sollte, sondern auch seine Essgewohnheiten analysieren sollte. Die Aufbauphase ist die richtige Zeit, sich über frühere falsche Gewohnheiten bewusst zu werden und Strategien und Ziele zu entwickeln, diese Fehler abzustellen.

Wie das Wort „Mahlzeit“ schon besagt, sollen die Nahrungsmittel „gemahlen“ werden, und zwar mit den Mahlzähnen. Das bedeutet einfach, dass man gründlich kauen sollte, bevor der Bissen verschluckt wird. Wer sich angewöhnt hat, die Mahlzeiten zu verschlingen, findet jetzt in der Aufbauphase die Zeit und Gelegenheit, ein konzentriertes, langsames und genussvolles Essen sich anzutrainieren.

Denn diese Form des Essens ist nicht als selbstverständlich anzusehen. In einer stressvollen Arbeitswelt, wo das Essen nur der Kalorienzufuhr dient und als Hungertöter gehandelt wird, kommt es auf solche Qualitäten kaum an. Hier wird das Essen im schnellen Rhythmus des Arbeitens eingenommen, denn Zeit ist Geld und Zeit fürs langsame und genussvolle Essen wäre somit Zeitverschwendung.

Dabei beginnt die Verdauung nicht erst im Magen. Sie beginnt eigentlich schon im Kochtopf. Die physiologische Verdauung beginnt im Mund, denn neben der Zerkleinerung der Nahrung wird diese durch den Speichel verdünnt und mit Enzymen schon aufgeschlossen, besonders die in den Nahrungsmitteln enthaltenen Kohlenhydrate.

Bleibt diese Einspeichelung und enzymatische Aufschließung im Mund aus, aufgrund von zu schnellem Essen, dann wird die eingenommene Nahrung weniger gut aufgeschlossen und geht verloren. Es ist auch zu erwarten, dass diese Nahrungs“brocken“ im Darm als Nahrung für Mikroorganismen dienen, deren Anreicherung zu VerstopfungDurchfallVöllegefühlBlähungen und anderen Darmproblemen führen kann.

Ein weiterer Vorteil des Fastens ist die bessere Unterscheidbarkeit von Hunger und Appetit. Durch das Fasten erfolgt eine fast komplette Leerung von Magen und Darm. Dadurch ist auch das Hungergefühl verschwunden bzw. zumindest stark eingeschränkt. Normalerweise ist der Hunger ein physiologisches Signal für das Bedürfnis des Organismus nach Energiezufuhr. Durch das Fasten wird es für den Betroffenen leichter zwischen einem echten Hungergefühl und reinem Appetit zu unterscheiden. Während der Hunger ein echtes physiologisches Bedürfnis ist, ist der Appetit oft auf psychologischen Faktoren begründet.

Wenn jemand sagt:“ Ich habe Appetit auf dieses oder jenes“, dann meint er damit, dass er keinen richtigen Hunger hat, dennoch etwas essen will, um ein psychologisches Bedürfnis zu befriedigen. Dieser Mechanismus bildet dann die Grundlage für eine physiologisch unangebrachte Nahrungsaufnahme mit den entsprechenden Folgen: der Körper verpackt die aufgenommenen Kalorien in Fettpolster und der Betroffene nimmt zu. Da aber diese psychologischen Faktoren nicht einfach abzuschalten sind, sondern sich oft als sehr zählebig zeigen, ist die Aufbauphase besonders geeignet, diese Probleme gezielt anzugehen und eine Disziplin zu entwickeln, um die alten Gewohnheiten nicht wieder aufleben zu lassen.

Ein weiterer Punkt ist das Sättigungsgefühl. Auch hier sollte der Betroffene sich üben in der Disziplin, sich nicht vollkommen satt zu essen, also ein vollkommenes Sättigungsgefühl zu erreichen. Diese Fähigkeit, zum richtigen Zeitpunkt mit dem Essen aufhören zu können, schützt den Fastenden vor einer unphysiologisch großen Nahrungsaufnahme, die jenseits des Sättigungsgefühls selten kontrollierbar ist. Gleichzeitig, wenn die Quantität in den Hintergrund tritt, tritt die Qualität der Speisen in den Vordergrund.

Denn Genuss steht in keiner Relation zur Menge des Essens. Man wird das Essen zu diesem Zeitpunkt wesentlich intensiver erfahren in Geschmack, Geruch und im Aussehen. Man wird auch besser in der Lage sein, die Reaktionen des Körpers auf die eingenommenen Mahlzeiten zu fühlen und die Körpersignale zu verstehen. Hier kann der Fastende Unverträglichkeiten besonders gut identifizieren und durch verträglichere Nahrungsmittel ersetzen. Auch Allergietests (Allergie-BluttestAllergie Hauttest) scheinen in dieser Phase besser anzusprechen als zu anderen Zeiten.

Viele Vorgänge in der Natur sind auf Zyklen aufgebaut. Diese Zyklen erfolgen in einem mehr oder weniger festgelegtem Rhythmus. Gleiches gilt auch für die Nahrungsaufnahme, Verdauung und Ausscheidung. Sie erfolgen oft zu bestimmten Zeiten. Frühstück, Mittagessen und Abendessen sind Teil dieses Nahrungsaufnahmezyklus, der, wenn er in diesem Rhythmus beibehalten wird, keinen Raum gibt für zusätzliche, belastende Kalorienzufuhren, die das rhythmische Gefüge des Organismus beeinträchtigen.

Daher sollte es auch das Ziel des Trainings in der Aufbauphase sein, diesen Zyklus zu etablieren und dessen Rhythmus für den Alltag danach zu trainieren. Ob es dabei bei dieser Dreiteilung in Frühstück, Mittagessen und Abendessen bleibt, sei dahin gestellt. In einigen Fällen ist es sinnvoller, auf 5 oder 6 Mahlzeiten zurückzugreifen, die dafür aber in der Kalorienzufuhr reduziert sein sollten.

Aber nicht nur das Wie-oft ist wichtig, sondern auch das Was verdient Beachtung. So ist eine leichte Kost besonders in den Abendstunden angebracht. Obst, Gemüse aus organischem Anbau sind industriell gefertigter Nahrung vorzuziehen, da letztere kaum noch Nährstoffe enthalten, dafür umso mehr Geschmacksverstärker, Unmengen an Zucker, „naturidentische“ Aromen und andere Chemikalien.

Welchen Stellenwert das Essen für den Einzelnen hat, sollte Thema einer Aufarbeitung während des Fastens und der Aufbauphase sein. Denn, wie zuvor schon kurz angedeutet, wenn Essen die Funktion einer Ersatzbefriedigung einnimmt, um Frustrationen, Ärger, Stress, Langeweile, Konflikte usw. bewältigen zu können, dann werden die natürlichen Regulationsmechanismen, wie Hunger- und Sättigungsgefühl verschüttet und es steht einer ungehemmten Kalorienzufuhr kaum noch etwas im Wege.

Während des Fastens können diese Verbindungen reflektiert werden und Gedanken zum Essen bezüglich Qualität, Quantität, Genuss, Ersatzbefriedigung, Werte, kulturellem Gut etc. thematisiert werden. Gleichzeitig ist es wichtig, die Alternativen zum Essen als Ersatzbefriedigung aufzuzeigen, um dem Betroffenen einen neuen Weg zu zeigen.

Auch dies kann in der Aufbauphase geleistet werden, wenn dem Fastenden entsprechende Programme angeboten werden, wie Entspannungsübungen, Yoga, Chi-Gong, Tai-Chi, Handarbeiten, Musik oder andere Betätigungen, die für den Betroffenen Entspannungscharakter haben.

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Praktisches Fastenbrechen und Aufbauen

Für ansonst gesunde Fastende ist eine ovo-lactovegatible leichte Vollwertkost zu empfehlen. Hier werden alle die Nahrungsmittel aussondiert, die Unverträglichkeiten bedingen, wie z.B. Hülsenfrüchte, Kohl etc. Auch sollte auf die Zubereitungsart geachtet werden. Scharfes Braten, Panieren und ein Zuviel an Frischkost sind zu vermeiden. Für den Aufbau sind Vitamine und Mineralstoffe wichtig. Das Gleiche gilt auch für mehrfach ungesättigte Fettsäuren und bioaktive Stoffe.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Ballaststoffe. Die Kost in der Aufbauphase sollte reich an Ballaststoffen sein. Denn Ballaststoffe sorgen für einen zusätzlichen Füllungszustand im Magen-Darm-Trakt und tragen so zur Sättigung bei. Auch hier ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von entscheidender Bedeutung. Vollkorngetreide, Frischkost, Salate, Obst sind z.B. reich an Ballaststoffen. Frischkost sollte in der Aufbauphase besonders gut gekaut werden, da es sonst zu Unverträglichkeiten kommen kann. Um die Verdauung zusätzlich anzuregen, kann man auch auf eingeweichtes Trockenobst zurückgreifen oder fettarmen Joghurt, Buttermilch und salzarmen Sauerkrautsaft.

Es versteht sich, dass der Fastende nicht sofort mit einer Kost in Form einer „Kalorienbombe“ beginnen kann. Vielmehr ist es ratsam, klein anzufangen und sich langsam und sicher an die „Erhaltungsdosis“ heranzutasten. Denn die fast lahmgelegte Resorption und Stoffwechsel müssen sich auch erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Die Besaftung des gesamten Verdauungstraktes ist weitgehend eingestellt worden und muß jetzt langsam wieder hochgefahren werden.

War vielleicht die wichtigste Erkenntnisse während der Fastentage: “Ich kann auch ohne Essen leben”, so kommt während der Aufbautage die Erkenntnis: “Ich brauche viel weniger Nahrung als zuvor und alles schmeckt intensiver”.

Grundregeln für die Aufbautage und das Fastenbrechen:

“Wir sind nicht nur das, was wir essen, sondern vor allem das, was wir verdauen…”; denn: die Verdauung beginnt im Mund.

Je gründlicher gekaut wird, desto weniger Arbeitet müssen Magen und Darm leisten. Zum hastigen und schnellen Essen gehört somit das “Hinunterschlingen eines Happens” in wenigen Minuten, Essen während des Autofahrens, am Arbeitsplatz, während des Telefonierens. Auch die so beliebt gewordenen “Arbeitsessen” sind eigentlich Streß. Während der Nahrungsaufnahme sollten Sie sich entspannen und gründlich kauen.

Weitere weit verbreitete Unsitten sind Essen am (sehr) späten Abend oder sogar in der Nacht, zu Zeiten in denen der Körper sich eigentlich auf Ruhe und Schlaf einstellt.

In meiner Heilfasten-Anleitung erkläre ich genau, wie das Fastenbrechen und die Aufbautage gestaltet werden sollten und welche drei Regeln Sie unbedingt dabei beachten sollten. Mehr zu Heilfasten-Anleitung lesen Sie hier.

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Schlacke beim Menschen? „Unsinn“ – sagen die Einen. Andere sagen das sei Wichtig. Es ist an der Zeit einige Dinge im „richtigen“ Licht zu betrachten…

Abb1: Schlackereste an der Innenseite einer Ofentür. „So etwas wie Schlacke gibt es nicht in unserem Körper“ – sagen manche schulmedizinischen „Experten“. Natürlich gibt es solche Schlackereste NICHT in unserem Körper. Erstens essen wir nämlich kein Holz, zweitens verbrennen wir unser Essen nicht bei den gleichen Temperaturen. Hier werden Beispiele angeführt, die nicht nur Krücken brauchen, sondern einen Rollstuhl.

 

Wenn vom Fasten die Rede ist, fällt immer wieder das Wort „Entschlackung“ und „Entschlacken“.

Den Begriff der „Entschlackung“ gibt es im klinischen (schulmedizinischen) Sprachgebrauch so nicht. Er wird aber im allgemeinen Sprachgebrauch, sowie in der Naturheilkunde so verwendet.

Aus „wissenschaftlicher Sicht“ wird die entschlackende Wirkung des Heilfastens zum Teil bezweifelt.

Nach Meinung der konservativen „Schulmedizin“ werden Abbauprodukte und giftige Stoffe „normalerweise“ vom Körper wieder ausgeschieden. Somit sei auch das vielbeschworene „Entschlacken“ beim Fasten oder Heilfasten eine fragwürdige Aussage. Dafür wird gerne auch immer wieder das „Ofen-Beispiel“ herangezogen: „Schlacke“ wie in einem Hochofen fallen in einem Körper nicht an!“, wird da gerne zum besten gegeben. Meistens zum Abschluss noch mit einem „Lacher“ garniert, um dem „Unwissenden“ nochmal zu zeigen, wie viel Ahnung er von Medizin habe. Was einige „Medizin-Experten“ aber zu vergessen scheinen: Es gibt viele Erkrankungen, wo genau diese Ausscheidung aus dem Körper nicht funktioniert.

Unser Körper verarbeitet rund um die Uhr eine Vielzahl von Stoffen: körpereigene Stoffwechselprodukte, Alkohol, Nikotin, Nahrungsmittelzusatzstoffe, Medikamente, Schadstoffe, Schwermetalle, Hormone und viele mehr.

Hinzu kommt eine Unmenge an Säuren: Salzsäure durch Ärger und Stress, Essigsäure aus zucker- und fettreicher Kost, Gerbsäure aus Tee und Kaffee und einige andere mehr. Das richtige Gleichgewicht, das Säure-Basen-Gleichgewicht spielt da eine extrem wichtige Rolle. Fallen zu viele Säuren an, nennen wir das Übersäuerung.

Mit allen anfallenden Stoffen muss unser Körper fertig werden. Fast alle diese Stoffe muss unser Körper in irgendeiner Form neutralisieren oder umwandeln, weil sonst Organe oder Zellen unseres Körpers geschädigt würden.

Kommt der Körper nun aufgrund einer eingeschränkten Selbstregulation nicht mehr mit der Verstoffwechselung und Ausscheidung nach, so werden diese Stoffe eben nicht aus dem Körper ausgeschieden, sondern IM Körper abgelagert.

Der Körper lagert die Stoffe vorzugsweise an Stellen ab, wo diese „erst mal“ keinen sofortigen Schaden anrichten. Schwermetalle, Salze und Säuren landen vor allem im Bindegewebe und in Fettzellen. Sind diese Depots überlastet sucht sich der Körper neue Depots und nutzt auch Sehnen, Bänder, Muskeln und die Gelenke als Lagerplatz. Nach und nach wird der Körper so zu einer schleichenden Mülldeponie und zahlreiche Beschwerden und Krankheiten sind die Folge.

Ein fatales Beispiel, bei dem die körpereigene Entsorgung bestimmter Substanzen nicht mehr so funktioniert, wie sie sollte, ist zum Beispiel der Dickdarmkrebs.


Entarte Zellen im Darm – Eine Form von Darmkrebs. Auch hier können wir annehmen, dass die Entsorgung bestimmter Substanzen nicht mehr so funktioniert wie sie sollte. Dieses Bild hat doch eine gewisse Analogie zur Ofentür von Abb.1 – oder? Bevor ich wieder „wütende“ Zuschriften bekomme: Ich habe mit dem „albernen“ Vergleich von der Ofentür und der „Hoch-Ofen-Schlacke“ nicht angefangen. Ich behaupte nur, dass man dem umgangssprachlichen Begriffe der „Verschlackung“ durchaus anatomische Korrelate zuordnen kann. Quelle: fotolia.com -C Juan Gaertner

Bei Dickdarmkrebs gilt ein Gen mit dem Namen Adenomatous-polyposis-coli (APC) mutiert. Dieses hilft normalweise dabei, das Protein β-Catenin abzubauen. β-Catenin wiederum ist unter anderem an einem Signalweg beteiligt, der dafür sorgt, dass bestimmte Zielgene abgelesen werden. Kann das APC aber β-Catenin nicht mehr abbauen, so lagert sich dieses unter anderem im Zellkern ab. Dort aktiviert das β-Catenin nun ungehindert verschiedene Gene, was ein unkontrolliertes Zellwachstum und damit die Entstehung des gefährlichen Krebses zur Folge hat.

Wesentlich bekannter ist sicherlich, dass sich bei der Stoffwechselstörung Gicht zahlreiche Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern. Der Grund hierfür liegt fast immer in einer Funktionsstörung der Niere, die die Harnsäure nicht in normalem Umfang ausscheiden kann.

Aber auch viele andere Erkrankungen, etwa Rheuma (z.B. Arthrose), entstehen möglicherweise durch die Anreicherung von Schlacken im Körper. Bei Arthrosis alcaptonurica etwa lagern sich bestimmten Säuren in den Gelenken ab. Aber auch die Arteriosklerose können wir in gewisser Weise als „Verschlackung“ bezeichnen.

 

 

Auch die Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) könnten wir als „Verschlackung“ bezeichnen. Auch dieses Bild kommt den Ablagerungen an der Ofentür (siehe Abb.1) doch recht nahe – oder? Quelle: Fotolia.com – C Axel Kock

Lesen Sie, was unter „Entschlackung“ noch alles verstanden werden kann und was es mit dem „Entschlacken“ auf sich hat.

Das Ganze ist am einfachsten am Beispiel des Fastens oder Heilfasten zu erkennen:

Den positiven Wirkungen des Nahrungsverzichts werden vor allem zwei Auswirkungen zugeschrieben:

  • Das Verdauungssystem hat weniger zu tun.
  • Es muss weniger Magensäure und Verdauungssäfte bilden.
  • Das System kann sich infolgedessen reinigen.

Der gesamte Organismus befreit sich von stoffwechselschädlichen Begleit- und Endprodukten, sowie von veränderten und deshalb funktionsschwachen oder untüchtigen Körpereiweißen.

Diese Stoffwechselendprodukte nennen manche noch „Schlacken“ und den Vorgang folgerichtig Entschlackung. Das ganze kann man auch als Entschlackungskur verstehen.

Inzwischen wissen wir, worum es sich bei der Entschlackung biochemisch handelt: So werden Eiweiße mit zu vielen Zuckerresten langsam abgebaut, die den Stoffwechsel stark behindern können.

Beispiel: Immunkomplex-Erkrankungen.

Von Immunkomplexerkrankungen spricht man, wenn sich eigene Antikörper und Fremdstoffe (zum Beispiel Antigen-Eiweiße) von Bakterien und Viren (manchmal auch von Medikamenten) zu einem großen „Komplex“ verbinden. Wenn solche Komplexe (aus verschiedenen Gründen) in der Blutbahn nicht mehr löslich sind (und nicht entsorgt werden können), lagern sich diese Immunkomplexe massenhaft an verschiedenen Körperstellen ab und können dort Entzündungen hervorrufen. Betroffen sind da oft Haut, Gelenke, Nieren und Blutgefäße.

Vor allem sollen zum Beispiel während der Fastenzeit keine neuen Komplexe gebildet werden. Dadurch können im Bindegewebe eingelagerte Mineralien und durch die bessere Sauerstoffzufuhr in den Zellen abgelagerte Stoffwechselendprodukte freigesetzt werden. Dieser Effekt wird im Volksmund als Entschlackung bezeichnet.

Die veränderten Eiweiße legen das Bindegewebe des Körpers lahm, das ebenfalls als Informationsnetz dient, weil es mit Nervenendigungen verbunden ist.

Werden diese beim Fasten allmählich abtransportiert, wird das Bindegewebe „gereinigt“ und so zum Beispeil auch die Übertragung von Nervenimpulsen verbessert. Mehr zur Rolle des Bindegewebes in diesem Zusammenhang lesen Sie im Artikel „Pischinger Raum„.

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Eine ganz besondere Rolle bei der Entschlackung spielt der Darm.

Zum einen wird die Passage des Darminhalts im Laufe der Lebensjahre (und Jahrzenhnte) immer schwerer, wodurch Darmstörungen entstehen. Verstopfung und Abführmittel-Missbrauch sind in höherem Lebensalter eher die Regel als die Ausnahme.

Zum anderen werden die Darmzotten an ihrer Aufgabe gehindert, die dem Nahrungsbrei entzogenen Nährstoffe aufzunehmen. Deshalb spielt die gezielte Darmreinigung zum Entschlacken beim Fasten eine so große Rolle um diesen Prozessen vorzubeugen.

Durch Ernährungsfehler und mentales „Aus-dem-Gleichgewicht-sein” wird der Dickdarm entscheidend behindert seine lebenswichtigen Funktionen auszuüben. Anstelle der Entwässerung und Restresorption des Nahrungsbreies ist er damit beschäftigt Abfall zu beseitigen.

Den Hilfeschrei des überlasteten Darms nehmen die meisten Menschen so überhaupt nicht mehr wahr. Wenn dann Krankheit als Ergebnis langdauernder Vernachlässigung des Verdauungssystems unser Leben beeinträchtigt, konzentrieren wir uns auf die Beseitigung der Symptome, anstatt die Ursachen zu korrigieren.

Wenn das alles so wichtig ist: Warum lesen Sie dann nicht mehr darüber?

Und warum erzählt Ihnen der Arzt das nicht?

Ich biete Ihnen dafür zwei Gründe an:

  • Erstens: Er weiß es nicht und hat sich noch nie damit beschäftigt. Dazu müssen Sie wissen, dass an der Universität über Krankheiten und Symptome gelehrt wird – und nichts zu Gesundheit, oder wie der Mensch gesund bleibt. Natürlich wissen wir über die vorbeugende Wirkung von Sport und gesunder Ernährung. Die allermeisten Studien dazu kommen aber nicht von Medizinern, sondern aus den anderen Fachdisziplinen: Sportwissenschaft oder Ernährungswissenschaft.
  • Zweitens: Ihr Arzt weiß es, sagt es Ihnen aber nicht; dazu müsste er sich ja mit Ihnen unterhalten – und das braucht Zeit. Zeit, die der Arzt nicht bezahlt bekommt. Zudem müsste er sich eventuell auf eine Diskussion mit Ihnen einlassen – so etwas kostet Ihren Arzt nur Nerven. Ich weiß, wovon ich rede, schließlich habe ich selbst eine Praxis mit Patienten…

Neben der Einlagerung von Stoffwechselendprodukten (meist im Bindegewebe) gibt es aber auch noch die „Verschlackung“ des Darms.

Über diese Thematik habe ich mich (mehr zufällig) mit einem befreundeten Chirurgen unterhalten, der mir vesicherte:

„Ein gesunder leerer Darm wiegt knapp 2 kg. Bei Obduktionen habe ich Dickdärme gefunden, die über 20 kg wogen. Schauergeschichten, was da alles im Darm noch gefunden wird!“

Daraufhin winkte er abfällig mit der Hand ab… Da ist es kein Wunder, dass die normale Entleerung behindert ist.

Die “Schlacken” in den vielen Vertiefungen und Taschen sind ein idealer Nährboden für Keime, Pilze, Würmer und sonstige Parasiten, die das Blut und die Lymphe belasten und dadurch das gesamte System erkranken lassen; eine chronische Unterwanderung der Gesundheit und Vitalität, die uns unterdessen fast normal und unvermeidbar erscheint.

Entschlackung tut also Not. Und Fasten in Verbindung mit einer Darmreinigung ist als Entschlackungskur bestens geeignet: denn ein richtig unterstütztes Fastenprogramm sollte genau auf diese „Entschlackungs-Aspekte“ ausgelegt sein.

Um das aber richtig und effektiv durchzuführen ist „einfach Fasten“ nicht genug. In meiner Fastenanleitung erfahren Sie, wie Sie diesen Prozess perfekt unterstützen und die vier „Haupt-Entgiftungsventile“ des Menschen (Niere, Darm, Lunge und Haut) nutzen.

Ein Wort zum Ende dieses Artikels: Verwechseln Sie nicht Schlackenlösung mit Entschlacken! Und: Verwechseln Sie nicht Abnehmen mit Entschlackung. Wie man das richtig umsetzt, erfahren Sie natürlich in der Heilfasten Anleitung.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Entsäuern und Entschlacken, diese beiden Begriffe bekommt man recht häufig zu hören in der „Laienmedizin“ und in vielen Zeitschriften liest man auch davon.

Bei Heilpraktikern und anderen Naturheilkundlern sind Entsäuerung und Entschlackung schon fast geflügelte Worte, die man fast jedem Patienten zurufen möchte – ähnlich wie die Begriffe Entgiftung, bzw. entgiften.

Und die Ärzte? Die meisten machen sich bei den Begriffen „entsäuern oder entschlacken“ eher lustig oder reagieren bestenfalls mit Unverständnis.

Es ist an der Zeit die Dinge ins richtige Licht zu rücken.

Wenn ich drei Dinge bestimmen dürfte, mit denen ich meine Gesundheit selbst beeinflussen könnte, so würde ich ein gesundheitsorientiertes Fitnesstraining, eine möglichst naturbelassene Ernährung und entsäuern wählen.

Wenn ich nur eines davon wählen dürfte – so wäre es: Entsäuern.

Nun: Wenn Sie sich noch nicht mit dem Problem der Übersäuerung beschäftigt haben, kommt Ihnen dies bestimmt etwas merkwürdig vor. Und: warum hat Ihnen Ihr Arzt davon noch nichts erzählt?

Fest steht: unsere westliche, industrialisierte Landwirtschaft und sogenannte „moderne“ Ernährung liefert viel zu viele Säuren (genauer gesagt: Säureäquivalente), als unser Körper braucht bzw. wieder ausscheiden kann. Dieses zu viel kann ihn krank machen. Entsäuern tut also Not. Mehr zu den physiologischen Vorgängen die dabei wichtig sind, finden Sie in meinem Beitrag zur Übersäuerung

Wie Sie entsäuern und das mit Ihrer täglichen Ernährung schaffen, möchte ich Ihnen in diesem Beitrag näher beschreiben.

Wer sich dauerhaft zu sauer ernährt, muss mit zahlreichen chronischen Krankheiten rechnen. Vor allem diese Erkrankungen werden durch zu viel Säure gefördert:

Auch Folgeschäden der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), z. B. Wundheilungsstörungen, werden durch eine Übersäuerung verschlimmert.

Entsäuern: Das Gleichgewicht von Säuren und Basen muss stimmen

Beim Entsäuern geht es nicht darum, jegliche Säurezufuhr zu vermeiden. Unser Körper braucht täglich Säuren, z. B. für die Verdauung, sonst wird er innerhalb kurzer Zeit krank.

Ziel sollte es sein, die Zufuhr von säurelastiger Nahrungsmittel auf ein gesundes Maß zu reduzieren und mehr basenreiche Lebensmittel zu sich nehmen.

Basen sind die „Gegenspieler“ der Säuren. Säuren und Basen müssen im Körper in einem gewissen Verhältnis vorliegen. Basen puffern ein Zuviel an Säuren ab.

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Nahrungsmittel entsäuern besser als Tabletten

Eine häufige Annahme und Frage ist: „Führt die Einnahme von Basenpulver und Basentabletten nicht viel schneller zum Erfolg?“

Nun: Basenpräparate bestehen aus verschiedenen Mineralstoffen, meist Kalium, Calcium und Magnesium. Theoretisch könnten Sie auch nur Natriumbicarbonat (auch bekannt als Natron) nehmen – wobei Natron, Natriumbicarbonat und Backpulver übrigens NICHT genau das Gleiche sind, wie ich in meinem Beitrag, Natron oder Backpulver?, beschreibe.

Alle diese Mittel bilden im Körper starke Basen und können sehr gut Säuren abpuffern. Natron war früher auch das Hausmittel bei Sodbrennen.

Das Problem ist nur: So viele Säuren bekommen die zugeführten Basen gar nicht so schnell zu fassen. Ein Glas aufgelöstes Basenpulver passiert den Darm so schnell, dass nur ein Teil der Mineralstoffe vom Darm aufgenommen werden kann. Der Rest wird ungenutzt ausgeschieden. Und auch die ins Blut aufgenommenen Basenbestandteile werden umgehend wieder über die Nieren entfernt, da das Blut starke Säure-Basen-Schwankungen nicht verträgt.

Dieses Problem können Sie umgehen, indem Sie die Basenpräparate in kleinen Mengen Ihrer Nahrung beigeben. Denn feste Nahrung wird vom Magen in kleinen Portionen in den Darm abgegeben, sodass wesentlich mehr Basen aufgenommen werden.

Aber: dann können Sie auch gleich basenreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen, denn diese liefern Ihnen neben den wichtigen Basen auch andere wertvolle Vital- und Faserstoffe für Ihre Verdauung. Mehr Informationen finden Sie auch im Artikel: Ernährung und Übersäuerung.

Wie sieht eine basische Ernährung aus?

Gewährleistet wird eine basische Ernährung durch basische Mineral- und Ballaststofflieferanten. Dies sind im Wesentlichen Gemüse, Salat, Obst, obwohl letzteres in der Regel auch Fruchtsäuren enthält, die aber in keinem Verhältnis stehen zu dem basischen Charakter seiner Nähr- und Ballaststoffe.

Prinzipiell lässt sich sagen, dass ein deutliches Überwiegen von basischen Anteilen in der Ernährung bzw. ein deutlicher Mangel an sauren Bestandteilen als eine basische Kost angesehen werden kann. Eine basische Ernährung ist daher dann gegeben, wenn der Basenüberschuss mindestens 5 mal so hoch ist wie seine säurebildenden Bestandteile.

Ob eine basische Ernährung die Lösung unseres Problems ist, wage ich zu bezweifeln. Denn es ist nicht ratsam, auf lange Sicht gesehen von einem Extrem, der überwiegend säurebildenden Ernährung, ins andere Extrem, der überwiegend basischen Ernährung, zu fallen. Denn ein zu hoher pH-Wert ist genauso schädlich für den Organismus wie ein zu niedriger. Nur zur Erinnerung: ein „gesunder“ und physiologisch optimaler pH-Wert liegt immer zwischen 7,35 und 7,45.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema “Die biologische Entgiftungstherapie” in der ich über das Thema “Übersäuerung & Entsäuerung” spreche:

Um diesen Optimalbereich über die Ernährung aufrecht zu erhalten, braucht es keine überbetont basische Ernährung wie im eben beschriebenen Fall. Eine Ernährung, die dies gewährleistet, hat, wie das Blut auch, einen leicht basischen Charakter. In der Praxis wird dies so umgesetzt, dass etwa 75 Prozent der Nahrung basischen Charakter hat und 25 Prozent neutral oder säurebildend ist (siehe auch: Übersäuerung).

Eine basische Ernährung wäre im Fall einer Übersäuerung angezeigt, um kurzfristig ein Gegengewicht zur Übersäuerung zu erbringen, was ein Fortschreiten der Übersäuerung stoppt und möglicherweise rückgängig macht.

Um diesen 25:75 Anteil an säurebildenden und basischen Nahrungsmitteln zu erreichen, muss man natürlich wissen, welche Nahrungsmittel in welche Kategorie gehören. Hier eine kleine Übersicht dazu:

In meinem Beitrag zu basischen Lebensmitteln habe ich eine ausführliche Tabelle zusammengestellt.

Zu den säurebildenden Nahrungsmitteln gehören die, die die meisten Menschen am meisten essen und trinken:

  • Wurst und Fleisch
  • Eier
  • Käse
  • Weißmehlprodukte
  • Cola (hat einen pH-Wert von 2 bis 3)
  • Alkohol
  • Zucker
  • Kaffee
  • Limonaden
  • Süßigkeiten
  • Schokolade

Die basischen Nahrungsmittel werden, mit Ausnahme von Kartoffeln, eher stiefmütterlich behandelt:

Vor allem Chlorella vulgaris und Spirulina sind ausgezeichnete basische Nahrungsmittel, da sie selbst optimal zwischen basisch und säurebildend ausbalanciert sind. Beide Algen enthalten nämlich einen hohen Anteil an frei verfügbaren Aminosäuren – ca. 60 bis 70 Prozent der gesamten Masse –, die selbst zum Gleichgewicht von basisch und sauer beitragen. Denn das Wort „Aminosäure“ ist ein wenig irreführend.

Aminosäuren müssen nicht notwendigerweise sauer sein, sondern es gibt einige wenige Aminosäuren mit ausgesprochen basischen Charakter. Auf der anderen Seite gibt es noch weniger Aminosäuren mit saurem Charakter. Die meisten Aminosäuren sind neutral. Ausschlaggebend dafür ist die elektrische Ladung des Aminosäuremoleküls. Eine positive Ladung macht die Aminosäure mehr basisch. Diese Ladung wird bestimmt durch die sauren oder basischen funktionellen Gruppen der Seitenketten der Aminosäuren. Unter normalen Verhältnissen sind Aminosäuren neutral, da sie eine saure Gruppe und eine basische Gruppe haben (COO- und NH3+). Enthält die Struktur der Aminosäure jedoch 2 funktionelle saure Gruppen, dann erzeugt es in Lösung ein saures Milieu.

Von den Aminosäuren haben nur 2 einen sauren Charakter: Asparaginsäure und Glutaminsäure. Sie kommen z. B. in Chlorella vulgaris und Spirulina nur zu 4,7 Prozent für Asparaginsäure und 5,8 Prozent für Glutaminsäure vor. Alle anderen Aminosäuren sind neutral oder basisch. Die basischen Aminosäuren sind LysinArginin und Histidin. Man sieht, dass die Aminosäuren, die dem menschlichen Organismus für dessen Proteinbiosynthese zur Verfügung stehen, in ihrer Gesamtheit schon einen kleinen Vorteil für die basischen Aminosäuren zeigen.

Nach diesem Mini-Exkurs in die Biochemie der Aminosäuren wird Zweierlei klar: zum Einen scheint es einen Zusammenhang zu geben zwischen der Zusammensetzung von sauren, neutralen und basischen Aminosäuren und dem pH-Wert des Bluts. Beide sind leicht basisch.

Zum Zweiten sind die Nahrungsmittel, die diesen „Aminosäuren-Mix“ anbieten können, die optimalen „basischen Nahrungsmittel“, da sie ein physiologisches Säure-Basen-Verhältnis anbieten. Damit eignen sich die eben erwähnten basischen Nahrungsmittel, besonders aber Spirulina und Chlorella vulgaris, zur langfristigen Aufrechterhaltung eines gesunden Säure-Basen-Haushalts.

Spirulina und Chlorella vulgaris haben darüber hinaus noch den großen Vorteil, dass sie besonders geeignet sind, nahezu alle die Sachen im Organismus zu binden und auszuleiten, die in ausschlaggebendem Maße an der Übersäuerung beteiligt sind. Und das sind Toxine, Schlacken, Schwermetalle unbrauchbare, verzuckerte Proteine usw. Hier „rutschen“ wir wieder in den Bereich der „Entgiftung“, die eine elementare Grundlage für einen physiologischen Säure-Basen-Haushalt ist.

Obwohl ich glaube, dass Spirulina und Chlorella unbedingt zu einer gesunden Ernährung dazugehören, muss es nicht nur unbedingt mit den beiden zugehen. Stattdessen oder zusätzlich gibt es diese Alternativen:

Perfekt Entsäuern: Kochen Sie sich eine Basensuppe

Patienten, die z.B. an rheumatischen Erkrankungen leiden, können die entsäuernde Wirkung der basenreichen Nahrungsmittel durch bestimmte Zubereitungsformen kräftig unterstützen. Das empfehle ich jedenfalls allen meinen Patienten.

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Ganz hervorragend hilft eine selbst gekochte Basenbrühe oder Basensuppe.

Sehr wirksam zum entsäuern sind auch frisch zubereitete Gemüsesäfte aus Tomaten, Sellerie und Möhren, je zu gleichen Teilen, denen Sie etwas Sojasauce beifügen können. Auch fertige naturreine Gemüsesäfte und Frisch-Pflanzensäfte sind eine gute Alternative.

Eine weitere sehr wirksame Möglichkeit zum entsäuern bietet Sauerkraut: Essen Sie täglich morgens 1 EL frisches kleingeschnittenes Sauerkraut auf nüchternen Mangen.

Trinken Sie außerdem täglich mindestens 1,5 Liter reines Wasser, um die überschüssigen Säuren auszuscheiden.

Setzen Sie jedem Glas einige Spritzer frischen Zitronensaft, Apfelessig oder Obstessig zu. Denn auch diese wirken basisch. Ein sehr geeignetes Wasser zum entsäuern sind Heilwässer.

Nehmen Sie alle basenreichen Flüssigkeiten in kleinen Schlucken über den Tag verteilt zu sich, damit Ihr Darm möglichst viel von den wertvollen Mineralstoffen aufnehmen kann.

Basensuppe aus Gemüse – perfekt zum Entsäuern

Für zwei Personen brauchen Sie:

  • 1/2 Zwiebel
  • 2 Petersilienwurzeln
  • 1 kleine Sellerieknolle
  • 1/2 Weißkohl
  • 2 Stangen Lauch
  • 2 kleine Rote Bete oder Zucchini
  • 1 Lorbeerblatt
  • etwas Basilikum

Schneiden Sie das gewaschene Gemüse in kleine Würfel und setzen Sie diese mit den Kräutern in 2:1 kaltem Wasser auf. Lassen Sie die Brühe nach dem Aufkochen auf kleiner Flamme ca. 2 Stunden köcheln, damit die Mineralstoffe gelöst werden. Gießen Sie die Brühe durch ein Sieb ab und trinken Sie 1:1 davon – abgeschmeckt mit Sojasauce – in kleinen Mengen über den Tag verteilt.

Bereiten Sie sich täglich eine neue Brühe zu. Um den vollen Effekt einer Entsäuerung zu genießen, sollten Sie diese Kur 4 bis 6 Wochen lang durchführen.

So kontrollieren Sie den Erfolg der Entsäuerung

Messen Sie morgens, mittags und abends den pH-Wert Ihres Urins mit Teststreifen aus der Apotheke (100 Stück ab ca. 3,50 €) und notieren Sie die Werte. Zählen Sie die drei Werte am Abend zusammen und teilen Sie das Ergebnis durch 3. Der Idealwert beträgt 6,9. Liegt Ihr Tagesergebnis darunter, sind Sie übersäuert.

Liegt Ihr Tagesergebnis von Anfang an dauerhaft über dem Idealwert (etwa bei 7,5 oder 8) sollten Sie einen Therapeuten um Rat fragen, da eine Ausscheidungsblockade, die auch „Säurestarre“ genannt wird, vorliegen könnte.

Dann nützen Ihnen Basenpräparate nichts. Dieses Problem muss anders gelöst werden.

Gute Basenlieferanten zum entsäuern sind:

  • Kartoffeln
  • Gemüse allgemein
  • Sojabohnen
  • Blattsalate
  • Kräuter
  • Zwiebeln
  • Sauerkraut
  • Zitronensaft
  • Gemüsesaft, v. a. Tomatensaft
  • stilles Mineralwasser

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Als langjähriger Naturheilpraktiker möchte ich mit Ihnen heute über die Bedeutung von Entlastungstagen sprechen – eine entscheidende Vorbereitung auf eine bevorstehende Fastenkur. Entlastungstage helfen nicht nur, den Körper auf die Veränderungen vorzubereiten, sondern dienen auch der geistigen Einstimmung auf diese neue Phase. In meinem Artikel beschreibe ich, warum Entlastungstage unverzichtbar sind und wie Sie sie optimal gestalten können, um den größtmöglichen Nutzen aus Ihrer Fastenzeit zu ziehen.

Unter einem Entlastungstag versteht man die Zeit, in der man sich körperlich und geistig auf die kommende Fastenkur vorbereitet.

Nachdem die Entscheidung zum Fasten gefallen ist, der richtige Zeitpunkt gewählt und die Fastenart festgelegt wurde, beginnt man mit der sorgfältigen Vorbereitung und einem Entlastungstag oder bei längerer Fastendauer mehreren Entlastungstagen.

Die Nahrungszufuhr wird langsam reduziert und man stellt sich auf „leichtere Kost“ um. Ein Entlastungstag sollte immer eingeplant werden. Ich empfehle darauf keinesfalls zu verzichten.

Sinnvoll beim Entlastungstag ist, FleischZucker, Weißmehl, Tee und Kaffee deutlich zu reduzieren.

Aber auch andere „Genussmittel“ sollten auf der Verzichtsliste stehen. Dies sind vor allem alle Süßigkeiten und Süßspeisen (auch wenn mit Süßstoffen gesüßt worden ist), fetthaltige Nahrungsmittel, salzhaltige Nahrungsmittel, Tabak, Alkohol usw.

Die Entlastungstage sollten die Aufgabe haben, Körper und Geist auf eine neue Ernährungssituation vorzubereiten und einzustimmen, bei der es zu einem dramatischen Abfall der zugeführten Kalorienmengen kommt. Sinnvollerweise sind die Entlastungstage damit ein „Mittelding“ zwischen dem eigentlichen Fasten und der sonst üblichen Ernährung.

Der Körper muss (und kann) die Umstellung ohne Weiteres bewerkstelligen. Dabei stellt er von der „äußeren Ernährung“ auf die „innere Ernährung“ um, wie das der Fastenarzt Dr. Lützner in einer Grafik schön darstellte:

Das heißt in der Praxis, dass der sich vorbereitende Fastenwillige zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht auf Nahrungsmittel verzichtet, aber schon einen deutlichen Rückgang bei der Kalorienaufnahme praktiziert. Kurz: er isst leicht. Leicht essen heißt, dass man vermehrt auf Salate (nur leichte Dressings), Obst, Gemüse, Joghurt etc. als vorübergehend neue Nahrungsgrundlage zurückgreift.

Doch auch hier ist schon eine gewisse Mäßigung geboten, um die Vorbereitungen auf das Fasten nicht zu gefährden. Zuviel des Leichten oder Guten wäre kontraproduktiv und würde die Gewöhnung an die verminderte Kalorienaufnahme torpedieren. Von daher wäre es sinnvoll, die „Übergangs-Ernährung“ in der Entlastungsphase nach einem bewährten Plan zu gestalten. Es kommt hierbei nicht darauf an, möglichst schnell möglichst wenig zu essen. Frühstück, Mittagessen und Abendbrot können oder sollten in den Entlastungstagen immer noch eingenommen werden. Viel wichtiger ist hier die Qualität der Speisen und, wie bereits erwähnt, eine gemäßigte Quantität.

Wie sieht die Ernährung während der Entlastungstage aus?

Das Wichtigste vorab, denn es ist die erste Vorbereitung auf das Fasten: Flüssigkeit in Form von reinem Wasser, Kräutertees und ungesüßten und nicht alkoholischen Getränken. Generell werden da 3 bis 6 Liter am Tag empfohlen.

Diese Trink-Regel wird auch während der Vollfastentage empfohlen. „Eine ausreichend hohe Flüssigkeitszufuhr ist unabdingbar während des Fastens“, wird allgemein angemahnt. Das stimmt auch, aber ihr System (im Körper) muss damit auch umgehen können. Wie ich das meinen Teilnehmern empfehle (in Anlehnung an bisherige Trinkgewohnheiten und in Abhängigkeit vom Körpergewicht) beschreibe ich in meiner Heilfasten Anleitung. Denn es kann ja nicht sein, dass ein 120kg schwerer Mensch genauso viel trinken soll, wie jemand der nur 50kg wiegt – oder?

Zurück zur Ernährung. Die eigentliche Ernährung besteht vorwiegend (einige empfehlen ausschließlich) aus pflanzlicher Kost, nicht zuletzt, weil sie in der Lage sind, ausreichend viele Ballaststoffe zu liefern. Wie Gerichte für einen oder mehrere Entlastungstage praktisch aussehen können, dazu gibt es mehrere Varianten. Gerne wird zum Beispiel zum Früchstück nur Obst empfohlen, zum Mittag Gemüse (gedünstet) oder Reis oder Kartoffeln mit Kräutern und zum Abendessen wahlweise wieder Gemüse (gedünstet), eine Gemüsesuppe oder eine Grapefruit. Zwischen den „Entlastungsmahlzeiten“ gibt es Wasser oder Fastentee / Kräutertee und bei Lust auf Süßes zum Beispiel Apfelchips, Trockenobst oder auch ein Stück frische Ananas.

Die Zubereitung solcher „Entlastungsmahlzeiten“ ist relativ einfach und schnell. Man braucht also dafür keine Ausbildung als Sterne-Koch.

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„Geistige“ Entlastung und Vorbereitung

Wie bereits erwähnt, sollte nicht nur der Körper auf das Fasten vorbereitet werden. Die geistige Vorbereitung ist hier mindestens ebenso wichtig wie die körperliche Vorbereitung. Die geistige Vorbereitung ist deshalb nicht unwichtig, da das Fasten auch eine geistige Herausforderung ist. Für jemanden, der zum ersten Mal fastet, gibt es jede Menge zu lernen, so dass er/sie sich voll und ganz darauf konzentrieren sollte.

Aber auch für die alten „Fasten-Hasen“ bedeutet Fasten immer eine besondere mentale Beschäftigung mit sich selbst und seinem Körper. Hier kann auch der Hunger als Herausforderung, die es zu bewältigen gilt, eine Rolle spielen. Aber viel wichtiger ist die optimale geistige Vorbereitung, um das Fasten als eine positive Selbsterfahrung zu erleben. Ziel ist, neben den physischen Aspekten von Entgiftung und Regeneration durch das Fasten, ein Aufbau eines positiven Lebensgefühls und damit verbunden eine zukünftige gesündere Ernährungsweise. Die geistige Vorbereitung, wenn sie richtig greift, bewirkt also einen positiven Langzeiteffekt des Fastens über die Ernährungsumstellung.

Die praktische Vorbereitung während der Entlastungsphase kann dann so aussehen, dass man sich vor allem mehr Ruhe gönnt. Oder man macht endlich mal die Sachen, die man immer schon gerne hat machen wollen, aber aus beruflichen oder sonstigen Gründen keine Zeit dazu gefunden hat. Jeder hat da seine speziellen Vorlieben. Die einen wühlen gerne im Garten, andere lesen lieber ein gutes Buch, gehen lange spazieren usw. Was man macht, ist nicht so wichtig.

Die Hauptsache ist, dass man dabei seine „Seele baumeln lassen“ kann und sich entspannt und erholt. Fernsehen und Radio mit ihren in der Regel negativen Schlagzeilen gehören ebenfalls zur Liste der zu vermeidenden Dinge. Je nach Zeitung würde ich die eine oder andere Zeitung auch auf die Negativ-Liste stellen. Aber nicht nur das. Hektik und Alltagsstress sind bei der Entlastungsphase und dem Fasten kontraproduktiv.

Verschieben Sie, soweit möglich, alle anstrengenden Termine auf die Zeit nach dem Fasten. Die Dauer der Entlastungstage richtet sich nach der persönlichen Verfassung und nach der Fastenform.

Bei einem Drei-Tage-Fasten reicht ein Entlastungstag. Bei 10 Fasten-Tagen empfehle ich drei Entlastungstage einzuplanen.

Es ist empfehlenswert, diese Zeit auch für die Vorbereitung zu nutzen, indem man die „Utensilien“ besorgt, die man für das Fasten benötigt. Wenn Sie allerdings noch nie gefastet haben, sollten Sie schon vor Beginn der Entlastungstage planen und einkaufen.

Wie man die Entlastungstage beim Fasten oder Heilfasten optimal unterstützt und beginnt lesen Sie in meiner Heilfasten Anleitung, die Sie anfordern können, wenn Sie HIER KLICKEN.

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Der Ausdruck „Entgiftung“ oder „Entgiften“ ist heute nur noch umgangssprachlich in Gebrauch. Bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts war unter bestimmten Ärzten (im Bereich der Humoralpathologie) der Begriff durchaus üblich. Und wenn man heute einem Arzt gegenüber erwähnt, dass man mal entgiften möchte, so könnte es sein, dass sich dieser über den Begriff eher lustig macht.

Jeder Mensch ist heute in jeder Lebenslage zahlreichen Noxen (Giften) ausgesetzt, und zwar über die Atemluft, den Magen-Darm-Trakt und die Haut.

Häufig fällt der Begriff „Entgiften“ oder „Entgiftungskur“ im Rahmen des Fastens oder Heilfastens, oft auch zusammen mit dem Begriff der Entschlackung.

Von den verschiedenen Umweltgiften und Schwermetallen können wir uns in unserer westlich zivilisierten Welt wohl nicht mehr verabschieden. Egal ob Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch: Spritzmittel und Schwermetalle lassen sich nicht völlig vermeiden. In zahlreichen Beiträgen in meinen Newslettern und Blogs gehe ich ja immer wieder auf das Thema Ernährung ein.

Der große Naturheiler und Arzt Paracelsus (1493-1541) wusste bereits: „Die Dosis macht das Gift“. Ein Grundsatz der auch heute noch mehr denn je gilt.

Wie Paracelsus schon sagte, ist alles giftig. Wenn wir also von Giften reden, dann sind dies Stoffe, die einen negativen Einfluss auf unseren Organismus haben, und das in geringen Konzentrationen oder es sind Stoffe, deren Konzentrationen zu hoch ausfallen, akut und chronisch.

Da akute Vergiftungen eher die Ausnahme sind und auch von behördlicher Seite sofort (hoffentlich) angegangen werden, interessiert uns hier eher die chronische Vergiftung, die als solche oft gar nicht erkannt und anerkannt wird.

Eine „beliebte“ Form der chronischen Vergiftung sind der Genuss von Tabak und Alkohol. Der Unterschied zwischen beiden liegt in der Menge der Gifte, die sich der „Genusssüchtige“ einverleibt. Beim Tabak sind es neben dem Nikotin, einem starken Nervengift, noch mehr als 3000 giftige Substanzen im Zigarettenrauch mit z.T. krebserzeugendem Potential.

Beim Alkohol ist es „nur“ das Äthanol, ebenfalls ein Nervengift. Aber auch unsere Ernährung ist nicht mehr das, was sie mal war. Die heutige industrielle Produktion von Nahrungsmitteln setzt ganz auf Rationalisierung und Profitmaximierung und erlaubt daher keine teuren Zutaten. Diese Zutaten wären natürliche Produkte mit Vitaminen, Nährstoffen, Mineralstoffen, Ballaststoffen usw. Statt dessen wird der viel billigere raffinierte Zucker in großen Mengen zugesetzt, verbunden mit synthetischen Geschmacksstoffen und Geschmacksverstärkern.

Zucker wird nirgends als Gift gehandelt, ausser vielleicht in meinem Beitrag „Die giftige Wahrheit über Zucker„. Zucker hat ähnlich deletäre Wirkungen wie ein Gift, da er in hohen Konzentrationen nicht nur die Zähne zerstört, sondern auch den Stoffwechsel entgleisen lässt, was sich in Stoffwechselstörungen, wie Diabetes Typ-2 bemerkbar macht. Eine hohe Zuckerkonzentration im Organismus zerstört dann endgültig Nerven, Nieren, Augen usw. Die anderen synthetischen Zugaben in den Nahrungsmitteln, inklusive Glutamat als Geschmacksverstärker, sind kaum auf ihre Langzeitwirkung untersucht worden.

Das Wenige, was man weiß, ist nicht geeignet, den Verzehr dieser Sachen zu empfehlen. Damit könnte man die industriell gefertigten Lebensmittel gleich in zwei Kategorien einordnen:

  • Kategorie 1 ist die der Lebensmittel mit gesundheitsschädlichen Stoffen, wie Zucker, synthetischen Stoffen zur Geschmacksveränderung und -verstärkung;
  • Kategorie 2 die der Lebensmittel mit einem Mangel an Nährstoffen, der langfristig ebenso gesundheitsschädlich ist wie die gesundheitsschädlichen Beigaben.

Aber nicht nur das „Plastikfutter“ für Menschen hat viele Eigenschaften der Gifte. Andere Nahrungsmittel wie frisches Fleisch von Tieren sind oft mit Chemie durchtränkt. Pauschale Antibiotika-Gaben im Futter bei der Aufzucht von Hühnern, Schweinen, Rindern, Puten usw. sind heute in der industriellen Tierhaltung zwar verboten, aber trotzdem keine Ausnahme, sondern die Regel. Die vereinzelten Kontrollen bringen es immer wieder an den Tag! Wer meint, dass alles sei „übertrieben“ und „schon nicht so schlimm“, dem lege ich dringend nahe sich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen. Mehr darüber berichte ich unter anderem in den Beiträgen:

Vor allem die Rückstände an Antibiotika in der Tiermast, kommen mit Brust, Braten und Keule auf den Tisch und in die Mägen der Konsumenten. Niemand weiß heute genau, welche Folgen bei einem hohen und regelmäßigen Fleischkonsum durch die anhaltende Antibiotikazufuhr entstehen. Dazu gesellt sich noch ein profundes Unwissen um die Tatsache, welche (Langzeit)-Folgen das Kochen, Braten, Garen usw. von Antibiotikarückständen im Fleisch auf den Empfängerorganismus hat – eigentlich ein Skandal. Aber es scheint nur Wenige zu interessieren. Hauptsache der Bürger hat sein billig Fleisch. Das ist ja auch in Ordnung – denn dann habe ich Patienten.

Persönliche Anmerkung: Diese kleine „zynische“ Einstreuung sei mir gestattet. Denn erstens ist dies meine Webseite – und ich erlaube mir hier auch meine Meinung wiederzugeben. Und zweitens halte ich es mit dem Sprichwort (das meine Großmutter immer zitierte) „Wer nicht will, der hat schon.“ Natürlich darf Jeder so weitermachen wie er / sie es möchte. Nach diesem kleinen „persönlichen“ Ausflug, weiter mit den Giften…

Eine weitere Giftquelle stellen oxidierte Fette dar. Besonders die ungesättigten Fettsäuren oxidieren leicht und lassen die betroffenen Öle ranzig werden. Diese oxidierten Fettsäuren sind für den Organismus giftig. Normalerweise erkennt man verdorbenes Fett am Geruch und Geschmack. Sind aber die Speisen stark gewürzt, in der Absicht, den ranzigen Geschmack zu übertünchen, dann kann es sogar akut zu gesundheitlichen Problemen kommen.

Subakute Mengen an oxidierten Fettsäuren sind immer assoziiert mit einem vermehrten Auftreten von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), die in dem Ruf stehen, krebserregend zu sein.

Nanopartikel gelten schon deshalb als giftig, da sie aufgrund ihrer geringen Größe die Fähigkeit haben, sogar die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Bis heute weiß niemand, welche katastrophalen Auswirkungen ein Eindringen von diesen Partikeln in unseren Organismus zur Folge hat.

Chemikalien  gelangen zu Tausenden über die Umwelt in unseren Körper. Durch Landwirtschaft, Produktion und Lagerhaltung finden die Toxine ihren Weg in den Menschen –  meistens vermittels der Nahrung. Doch schon vor der Resorption schädigen die Toxine den Organismus.

Glyphosat beeinflusst die Darmflora negativ, weil die Eiweiß-Produktion der Mikrobionten gestört ist. Dies soll Folge-Reaktionen auslösen, die schon in der Leibesfrucht die Entwicklung zum Autismus festlegen. Organophosphate stehen im Verdacht, beim Fetus ADHS auszulösen, Bromierte Biphenole greifen in den Stoffwechsel der Schilddrüsen-Hormone ein und verursachen so ebenfalls Entwicklungsstörungen beim Neugeborenen.

Viele Weichmacher wie Bisphenol A und Phthalate verschieben die diffizile Balance der Steroid-Hormone (zum Beispiel Östrogen) und wirken auf verschiedenen Ebenen negativ auf Stoffwechsel, Wachstum und Entwicklung. Schwermetalle sind Enzym-Blocker, die besonders die Nervenzellen schädigen. Unverständlich ist es da, wenn Quecksilber zur Konservierung in Impfstoffen enthalten ist. Kritisch ist auch die Verwendung von Aluminium in Medikamenten.

All diese Chemikalien in Lösungsmitteln und Abgasen, Reinigungsmitteln, Lacken, Farben, Imprägnier-Mitteln (Polyfluoralkyl), Baustoffen (Asbest) und Konsum-Artikeln, Verunreinigungen im Trinkwasser mit Schwermetallen sowie Dioxin in Lebensmitteln setzen der Gesundheit zu. Es ist eigentlich ein Wunder, dass wir noch leben.

Zur Rettung unserer „modernen“ Welt muss ich aber auch gestehen, dass es eine wesentliche Leistung war und ist, dass wir Gesetze haben, die viele Gifte stark beschränken (Grenzwerte), sodass es kaum noch akute oder schwere Vergiftungen gibt, wie z.B. noch vor 100 Jahren. Das Problem heute sehe ich viel eher in der Masse neuer chemischer Verbindungen, mit denen wir in Kontakt kommen und von denen kaum bekannt ist, wie diese in unserem Körper zusammen wirken. Als Folge haben wir es heute eher mit chronischen Vergiftungen zu tun. Im Beitrag „Gifte im Körper“ gehe ich noch näher darauf ein, wo sich verschiedene Gifte im Körper bevorzugt ablagern.

Kommen wir zu einer weiteren Form der Gifte. Eine besonders wichtige Form der biologisch aktiven Gifte sind die freien Radikale, bestehend aus Sauerstoff- und/oder Stickstoffmolekülen. Diese Verbindungen haben ein Elektron verloren, was sie enorm reaktiv macht. Sie suchen sich in ihrer unmittelbaren Umgebung Moleküle und Molekülgruppen aus, mit denen sie eine Verbindung eingehen und damit deren biologische Funktion behindern. Besonders „beliebt“ sind zerstörerische Verbindungen mit Lipiden in Zellmembranen, die den Bestand der Membran und damit der Zelle beeinträchtigen.

Freie Radikale reagieren zudem mit der DNA in Zellkern und Mitochondrien, was zu Entartungen der Zelle führen kann, dem Beginn einer Krebserkrankung also.

Die wichtigste Behandlung von Vergiftungen ist die Prophylaxe, also das Erkennen und Vermeiden von Giften. Denn was nicht in den Organismus gelangen kann, brauche auch nicht entfernt zu werden. Leider ist eine zuverlässige Prophylaxe heute nicht möglich, da die Gifte aus der Umwelt, im Essen und Trinken usw. selten zu sehen, riechen, schmecken und damit unvermeidlich sind.

Aber was ist mit den Giften, die wir schon aufgenommen haben?

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Entgiftung in der Naturheilkunde

In der Naturheilkunde und auch in der klassischen Medizin wissen wir, dass man „entgiften“ kann

Und genau dazu gibt es eine ganze Anzahl von Mitteln, die uns helfen können:

In der klinischen Medizin ist zum Beispiel das DMPS bekannt (Sodium 2,3-dimercaptopropane-l-sulfonate), dass überwiegend intravenös injiziert wird, aber auch oral eingenommen werden kann. DMPS ist ein Chelat (Komplex-Bildner) und kann im Körper Schwermetalle binden und über den Urin ausscheiden. Das DMPS ist zwar keine ganz natürliche Substanz (und kann auch Nebenwirkungen haben), aber es wird häufiger zum entgiften eingesetzt.

Und auch die Mariendistel wird in hochkonzentrierter Form, z.B. bei Knollenblätterpilz-Vergiftungen gegeben zum Schutz der Leber. Überhaupt ist die Leber das „Zentrallabor“ und „Logistikzentrum“ des Körpers welches für die Haupt-Entgiftung zuständig ist. Sie ist ein Wunderwerk an Vielseitigkeit und chemischer Leistungsfähigkeit. Sie ist für das Entgiften geradezu geschaffen.

Die Leber ist auch die Instanz für die Kontrolle und Verarbeitung der meisten Stoffe, die der Körper entweder unschädlich machen muss oder die er zum Aufbau eigener Substanzen braucht.

Über die Pfortader (ein zentrales Blutgefäß), erhält die Leber die Gift-, Nähr- und Aufbaustoffe direkt vom Darm, wo sie dem Nahrungsbrei entnommen wurden. In jeder Minute strömt etwa ein Liter Blut, beladen mit den verschiedensten Substanzen, durch die Pfortader zur Leber.

Aus den Nahrungsbestandteilen synthetisiert (=Herstellung und Umbau) die Leber eine Fülle körpereigener Stoffe wie bestimmte Proteine, Hormone oder Blutgerinnungsfaktoren.

Sie verwertet Stoffwechselendprodukte, entsorgt Gifte (Entgiftung), speichert Vitamine und kontrolliert den Zucker-, Eiweiß- und Fettgehalt im Blut.

Bei einer Fastenkur leistet die Leber in zweifacher Weise Schwerstarbeit:

Sie muss die Umstellung des Stoffwechsels bewerkstelligen und die während der gesamten Fastenzeit aus dem Gewebe freigesetzten Gift- und Stoffwechselendprodukte unschädlich machen.

Eine Entgiftung setzt zwei Dinge voraus

1. Organe (wie zum Beispiel die Leber bei der Entgiftungsarbeit) müssen unterstützt und geschützt werden. Ebenso die Entgiftungsleistung jeder anderen Zelle im Körper.

2. Die eingelagerten Gifte können und sollen aus dem Körper gebracht werden. Dies sollte allerdings langsam geschehen, damit der Organismus nicht mit den freiwerdenden Substanzen überlastet und geschädigt wird. Denn bei einer Entgiftung lösen sich die Toxine aus dem Bindegewebe und den Fettzellen, so dass für kurze Zeit die Konzentration der Giftstoffe im Körper ansteigt.

Während die Toxine im Bindegewebe gelagert werden und dort erst einmal keinen direkten Schaden anrichten, gelangen sie zum Beispiel beim Fasten wieder in den Blutkreislauf und von dort in die verschiedenen Organe. Dennoch ist es ein Trugschluss, zu denken: Dann ist es doch besser, die Toxine im Bindegewebe zu lagern statt sie bei einer Fastenkur freizusetzten.

Denn auch die größte Deponie ist irgendwann überfüllt. Und dann richten die Giftstoffe, durch die direkte Schädigung der Organe oder durch eine Übersäuerung des Gewebes, möglicherweise erheblichen Schaden an und produzieren dann sog. „Entgiftungssymptome„.

Und unser Körper kann die fettlöslichen Giftstoffe nur sehr schwer ausscheiden. Die Leber wandelt sie in wasserlösliche Substanzen um, beziehungsweise produziert zu diesem Zweck Galle, die die Toxine bindet und mit dem Stuhl ausscheidet.

Hierfür ist es allerdings nötig, gleichzeitig genügend „Stoffe“ aufzunehmen, die die Fähigkeit besitzen die Toxine im Darm zu binden und auszuscheiden. Denn sonst können die Giftstoffe nicht binden und gelangen zurück in den Körper. Einige Lebensmittel, wie Weißmehl und Zucker, können dem Entgiftungsprozess zusätzlich auch noch entgegenwirken.

Im Folgenden gehe ich auf ein paar Mittel und Verfahren ein, die zur Entgiftung beitragen können.

Lesen Sie auch: Pekana To ex Tropfen werden vor allem im Rahmen der Entgiftungstherapie eingesetzt, um Giftstoffe aus dem Körpergewebe zu lösen.

Mobilisation und Ausleitung von Giften

Zur Mobilisation der Gifte bieten sich unter anderem Pflanzen, aber auch bestimmte Homöopathika an. Wie man diese optimal zu einer Entgiftungskur verbinden kann, habe ich unter anderem auch in meiner Heilfasten-Anleitung beschrieben.

Im Bereich der Komplex-Homöopathie gibt es zum Beispiel die beliebte Phönix-Entgiftungskur, die eine Mischung verschiedener Komponenten enthält, die sowohl eine protektive, als auch entgiftende Komponenten beinhaltet.

„Das“ Entgiftungsmittel der klassischen Homöopathie gibt es zwar nicht, aber man kann sagen, dass Okoubaka sicher eines der wichtigsten Mittel ist. Gegeben wird es z.B. alleine oder im Rahmen einer Entgiftungskur in der Potenz D6 über mehrere Wochen.

Und schließlich natürlich ein Klassiker der Naturheilkunde: die Heilpflanzen und Heilkräuter, die eine entgiftende Wirkung entfalten:

Es gibt bestimmte Pflanzen, die selbst den Giften jeder Großstadt wiederstehen. Und weil diese der Umweltbelastung in den Städten trotzen, bergen sie „giftwidrige“ Heilkräfte in sich und ergänzen schulmedizinische und/oder naturheilkundliche Entgiftungskuren:

  • Beifußkraut (Herba Artemisiae cc.)
  • Goldrutenkraut (Herba Solidaginis cc.)
  • Gundelrebe (Herba Hederae terr. cc.)
  • Klettenwurzel (Radix Bardanae cc.)
  • Löwenzahn, vor allem Löwenzahnwurzel (Radix Taraxaci cc.)
  • Wegwartenwurzel (Radix Cichorii cc.)

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Die meisten Menschen bezeichnen diese Pflanzen als „Unkräuter“ und versuchen diese eher loszuwerden – nichtsahnend, dass vor ihrer Haustür das Heilmittel wächst, welches sie zur Heilung ihrer Beschwerden bräuchten, die sie ja selbst verursacht haben.

Oben genannte Pflanzen kann man zu gleichen Teilen mischen; 2 TL mit 200 ml kochendem Wasser überbrühen, ca. 15 Min. ziehen lassen. Zum Beispiel kann man nach dem Entfernen von Amalgam-Plomben je nach Verträglichkeit bis zu zwölf Wochen lang täglich ein bis vier Tassen trinken.

Nicht unerwähnt bleiben, soll auch der grüne Hafertee, der den Körper auch von gewissen Stoffwechselendprodukten zu reinigen vermag, sowie Heilerde, die Gifte im Darm zu binden vermag. Auch Algen werden gerne eingesetzt, am häufigsten die Chlorella Algen.

Da es sich bei Chlorella vulgaris um eine einzellige Pflanze handelt, stellt sie mit ihrer dicken Zellwand eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe dar. Diese Ballaststoffe sind in der Lage, im Darm unerwünschte Substanzen zu binden und über den Stuhl auszuleiten. Auf diese Art und Weise werden besonders Schwermetalle gebunden und abgeführt.

Von daher empfiehlt es sich, bei einer Schwermetallausleitung, die häufig über die Leber abläuft und wo die Leber die Schwermetalle über die Gallenflüssigkeit in den Darm abgibt, auch gleichzeitig Chlorella vulgaris zu verzehren. Andernfalls besteht die Möglichkeit, dass die Gallenflüssigkeit und die darin gelösten Metalle wieder rückresorbiert werden und damit die Entgiftung ad absurdum führen. Es kommt noch dazu, dass Chlorella vulgaris einen hohen Nährwert hat, da es AminosäurenVitamineMineralstoffe, Chlorophyll etc. in überdurchschnittlichen Konzentrationen aufweisen kann.

Aber auch Spirulina hat bei der Entgiftung einiges zu bieten. So ist die Blaualge in der Lage, toxische Konzentrationen von anorganischem Eisen abzufangen, da es mit diesem Eisen eine Chelatverbindung eingehen kann. Es gibt auch Untersuchungen, bei denen kardioprotektive Wirkungen gesehen wurden, wenn z. B. bei Patienten Doxorubicin, ein Chemotherapeutikum (Krebsmedikament), eingesetzt wurde.

Und genau wie Chlorella vulgaris hat Spirulina eine Fülle an Nährstoffen zu bieten, die teilweise so effektiv sind, dass hier von einer „medizinischen Ernährungsform“ gesprochen werden kann. Es gibt zudem Arbeiten, die zeigen konnten, dass Arsenvergiftungen durch Spirulina günstig beeinflusst werden konnten.

Eine weitere wichtige Möglichkeit für eine effektive Entgiftung ist der Einsatz von Heilpilzen. Pilze sind keine Pflanzen, sondern bilden taxonomisch ein eigenes Reich. Sie gehören damit weder zu den Tieren, noch zu den Pflanzen. In der Natur sind sie für eine lange Liste an ökologischen Aufgaben verantwortlich. Eine Aufgabe davon ist die „Müllverwertung“ bzw. Entgiftung von Wasser, Boden und teilweise auch der Luft.

Pilze saugen ausgiebig alles, was nicht den natürlichen Verhältnissen entspricht, in sich auf. Von daher ist der Verzehr von wilden Pilzen heutzutage nicht unbedingt zu empfehlen, da diese Pilze mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine recht hohe Schadstoffbelastung aufweisen. Von daher werden Heilpilze in steril gehaltenen Zuchtstationen gezüchtet, damit es zu keiner „Belastung“ kommt.

Die biologisch aktiven Stoffe, die für die Entgiftungsleistung der Pilze sorgen, sind auch dann noch aktiv, wenn der Pilz z. B. zu einer Kapsel mit Pilzextrakt verarbeitet worden ist. Wenn er auf diese Weise in den Organismus gelangt, kann der Pilzextrakt seine Entgiftungsarbeit im Organismus ausführen. Diese Entgiftungsarbeit besteht zum Einen in der direkten Bindung von Schwermetallen durch Chelatbindung, wie wir sie von Spirulina her kennen.

Die andere entgiftende Wirkung der Heilpilze besteht in der Fähigkeit, freie Radikale zu eliminieren. Denn freie Radikale sind organisch gesehen mit die zerstörerischsten Gifte für den Organismus. Heilpilze weisen eine Reihe von besonders effektiven Antioxidantien auf, die diese Aufgabe erledigen. Ergothionein ist eines dieser Antioxidantien, das im Wesentlichen nur in Pilzen vorkommt (die Aminosäure kommt auch in Fleisch und Leber von Tieren vor, aber in nicht ausreichend hohen Konzentrationen) und als eins der stärksten Antioxidantien „gehandelt“ wird. Seine Wirksamkeit entspricht etwa der Stärke von Glutathion.

Ein indirekter entgiftender Effekt der Heilpilze liegt in der immunmodulierenden Wirksamkeit des Immunsystems. Da das Immunsystem an der Beseitigung von organischen Giften beteiligt ist, unterstützt jede Hilfestellung durch biologisch aktive Substanzen, wie die in den Heilpilzen vorkommenden Polysaccharide und Triterpene, den Entgiftungsprozess.

Dann der Focus DarmDarmspülungen bzw. eine Darmreinigung helfen effektiv dabei, den unteren Verdauungstrakt – sagen wir mal: zu „entlasten“. Um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen, muss der Prozess allerdings recht häufig wiederholt werden. Damit haben manche Menschen Probleme, da sie sich vor einer Darmspülung irgendwie „ekeln“. Manche Internisten und Ärzte halten von einer Darmspülung gar nichts und raten davon ab – das ist mir bekannt. Deswegen gehe ich in meinem Beitrag „Darmreinigung – Den Darm entgiften und entschlacken“ ausführlich auf dieses Thema ein – auch aus wissenschaftlicher Sicht. Und wenn ich das auch einmal bemerken darf: Eine ganze Zahl von Medizinern erlaubt sich ein Urteil über Therapieverfahren, mit dem diese sich gar nicht eingehend beschäftigt haben, geschweige denn einen Patienten behandelt haben. Tut mir leid, aber das musste ich an dieser Stelle (wieder einmal) sagen.

Nächstes Thema: Entgiftung über die Haut. Aber nicht über die oftmals als „Wundermittel“ angepriesenen Entgiftungspflaster, sondern eher Saunagänge, z.B. in Kombination mit einer kräftigenden Massage. Denn durch die Hitze werden mit dem Schweiß Giftstoffe über die Haut ausgeschieden. Die Massagen verbessern die Durchblutung und helfen dabei, die Toxine rascher aus dem Gewebe abzutransportieren. Um den Körper bestmöglich allein durch Saunagänge zu entgiften, ist allerdings ein längerer Zeitraum nötig.

Die effektivste Saunamethode stelle ich Ihnen übrigens in meinem neuen Buch „Die biologische Entgiftung“ vor. Das Buch wird voraussichtlich 2016 erscheinen. Wenn Sie Informationen dazu wünschen, fordern Sie einfach meinen kostenlosen „Gesundheits-Newsletter“ an.

Im Buch gehe ich auf viele weitere hochwirksame Wirkstoffe ein, die die Fähigkeit besitzen zu entgiften. Eines dieser „Stoffe“ ist zum Beispiel das modifizierte Citruspektin (MCP). Diese spezifische Form des Ballaststoffs Pektin kann im Verdauungstrakt resorbiert werden und in unseren Blutkreislauf gelangen. Dort bindet es an Toxine, bevor diese sich in den Organen ablagern können. Und auch bereits im Magen-Darm-Trakt bindet MCP an Giftstoffe, die mit der Nahrung in unseren Körper gelangt sind.

Gemeinsam mit den schädlichen Substanzen wird das modifizierte Citruspektin anschließend ausgeschieden. Bisher sind keinerlei Nebenwirkungen bekannt, die von diesem sanften, aber vortrefflichen Heilmittel ausgehen – und es ist weitgehend unbekannt. Eine Untersuchung, bei der die Menge der Schwermetalle im Urin nach Einnahme von MCP ausgewertet wurde, zeigt, dass die Ausscheidung der giftigen Stoffe sehr stark ansteigt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16835878).

Eine Pilotstudie zeigt außerdem, dass das Mittel nebenwirkungsfrei auch bei kleinen Kindern zur Bindung von Schwermetallen eingesetzt werden kann (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18616067). Besonders positiv ist, dass MCP zwar Schwermetalle und andere Toxine bindet, aber für uns essentielle Mineralstoffe nicht angreift.

So, an dieser Stelle stoppe ich einmal diesen Beitrag, ansonsten wird das hier ein unendliche Geschichte oder zumindest ein Buch – und an dem schreibe ich ja gerade. Es gibt zwar schon zahlreiche Bücher zum Thema Entgiftung. Meiner Meinung nach ist das aber entweder Fachliteratur, mit der die meisten Patienten gar nichts anfangen können, oder es sind sehr „publikumswirksame“ Bücher, die nur sehr „allgemeine“ Maßnahmen beschreiben.

Dazu muss man wissen, wie bestimmte Verlage Bücher „haben möchten“. Beispiel: In meiner Heilfasten Anleitung beschreibe ich einige unterstützende Mittel und Präparate. So etwas wird nicht gerne gesehen – aus verschiedenen Gründen, auf die ich hier nicht weiter eingehen will.

Wenn Sie das Thema interessiert, dann fordern Sie einfach meinen persönlichen Praxis-Newsletter an, den Sie auf meiner Naturheilpraxis-Seite finden, wenn Sie ganz nach unten scrollen: www.heilpraktiker-rene-graeber.de

Weitere Themen die mit dem Thema Entgiftung zusammenhängen finden Sie unter folgenden StichwortenEntsäuern – Entschlacken – Darmreinigung – Darmsanierung – Entgiften nach Klinghardt – Wohnraumgifte – Das Problem

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…