Vorab vielleicht ein paar Fakten zum Diabetes: Diabetes mellitus gilt in Deutschland mittlerweile als die Volkskrankheit ersten Ranges: etwa drei Prozent der Bevölkerung leiden bereits an Diabetes – der sog. Zuckerkrankheit. Jeder zehnte Bundesbürger befindet sich bereits in einem Vorstadium der Zuckerkrankheit.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Zahl der Diabetiker in Zeiten von Nahrungsknappheit, etwa durch Kriege oder Dürrekatastrophen, sehr stark zurückgeht. Bei einem Überfluss an Nahrungsmitteln erhöht sich hingegen die Zahl der Betroffenen. Hinzu kommt das steigende Durchschnittsalter der Bevölkerung, das ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Erhöhung der Diabetes-Kranken zu spielen scheint.

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes, bei der der Blutzuckerspiegel über einen langen Zeitraum erhöht ist, kann viele Folgeerscheinungen, wie Erblindung, Schlaganfall oder Herzinfarkt nach sich ziehen.

Von welchem Typ Diabetes sprechen wir?

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Typen des Diabetes mellitus. Es gibt zwar noch einige Untertypen, aber hier auf der www.gesund-heilfasten.de möchte ich mich auf Typ 1 und Typ 2 beschränken.

Fasten bei Typ 1 Diabetes

Beim Typ 1 ist die Produktion von Insulin gestört. Dieses Hormon der Bauchspeicheldrüse gibt den Körperzellen das Signal überschüssige, im Blut befindliche Glukose aufzunehmen, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Ist allerdings zu wenig Insulin vorhanden, wie dies bei Diabetes Typ 1-Patienten der Fall ist, so bleibt der Zucker im Blut dauerhaft erhöht.

Viele Jahre konnte ich beim Typ 1 Diabetes keinen positiven Einfluss des Fastens feststellen – jedenfalls nicht bezüglich des Diabetes. Eine lebenslange Gabe von Insulinpräparaten schien die einzig mögliche Therapie. Dennoch können auch Typ I Diabetiker eine Fastenkur beginnen, vor allem, wenn die Betroffenen gleichzeitig an Übergewicht leiden (stke.sciencemag.org/content/6/263/pc6.abstract?sid=6d803587-be21-482d-805a-b94be51b2e29)

Als ich die Ergebnisse eines Forscherteams im Fachmagazin „Science Express“ las, wonach eine Veränderung der Darmflora (mit „schützenden“ Bakterien) den Ausbruch von Diabetes I verhindern kann, wurde ich hellhöriger bezüglich möglicher Diabetes Typ I Ursachen. Das ganze beruhte zwar nur auf einer Studie mit Mäusen, bestätigt aber den Verdacht, den ich schon länger habe, dass bestimmte Patienten mit Typ I Diabetes mit Fasten und einer intensiveren (immunologisch orientierten) „Darmtherapie“ (z.B. mit Probiotika) geholfen werden könnte. Fasten könnte also deutlich unterstützend wirken.

Neuere Untersuchungen bestätigen die Vermutung, dass Fastenkuren beide Diabetes-Typen ursächlich behandeln und sogar den Krankheitsverlauf rückgängig machen können. Forscher der University of Southern California arbeiteten mit Zellkulturen der Bauchspeicheldrüse. Die Beta-Zellen stammten sowohl vom Menschen als auch von Mäusen, die an Diabetes Typ 1 erkrankt waren. Durch Nahrungsentzug begannen die Zellen wieder mit der Insulin-Produktion.

Der Effekt soll bereits auftreten, wenn nur 4 Tage lang eine Diät mit 750 kcal bis 1.100 kcal eingehalten wird. Nach den Ergebnissen der Studie nimmt auch die Insulin-Empfindlichkeit wieder zu. Daraus folgern die US-Wissenschaftler, das Fasten auch zur Behandlung des Diabetes Typ 2 geeignet ist (https://www.cell.com/cell/pdf/S0092-8674(17)30130-7.pdf).

Damit es allerdings nicht zu Stoffwechselstörungen kommt, sollte ein Fasten in Absprache mit einem Therapeuten geschehen, der sich mit Diabetes und dem Fasten auskennt. Leider sind solche Therapeuten „dünn“ gesäht. Meistens wird man in eine Fastenklinik gehen müssen.

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Fasten bei Typ 2 Diabetes

Ganz anders sieht die Wirkung des Heilfastens beim Diabetes Typ 2 aus. Es gilt als erwiesen, dass diese Form des Diabetes mit einer stetigen Überernährung bei gleichzeitigem Bewegungsmangel zusammenhängt. Insulin wird zwar in ausreichenden Mengen produziert, allerdings reagieren die Zellen nicht mehr auf das Hormon, da sie altersbedingt oder durch den ständig hohen Insulinwert mit der Zeit mehr und mehr abstumpfen.

Die Zellen nehmen also die Glukose nicht auf, obwohl das Insulin ihnen dies signalisiert. Diabetes Typ 2 tritt auffällig oft gemeinsam mit Fettleibigkeit (Adipositas) auf und entwickelt sich meist über Jahre.

Die Personen, die durch ihre Lebensgewohnheiten an Adipositas oder Diabetes leiden, sind oft kaum in der Lage, aus eigenem Antrieb weniger zu essen und sich mehr zu bewegen. Zwar ist den meisten der Zusammenhang zwischen ihrem Übergewicht und den daraus resultierenden Folgeerscheinungen klar, dennoch schaffen es die Betroffenen oft nicht, die Essgewohnheiten auf lange Sicht radikal zu ändern.

Dabei konnten verschiedene Therapeuten feststellen, dass die meisten Patienten die strenge Fastenkur in einer speziellen Klinik sogar besser annehmen als Diäten oder Schlankheitskuren in ihrem gewohnten Umfeld.

Das Fasten wirkt positiv auf Körper und Seele, motiviert die Betroffenen durch den sichtbaren Erfolg. Gleichzeitig haben die Patienten (zum Beispiel in einer Fastenklinik) genug Gelegenheit für sportliche Aktivitäten.

Bei Diabetikern kommt es oft erst in der zweiten Woche des Fastens zum Absinken des Blutzuckerspiegels und der Insulinproduktion. Es ist aber wichtig, mit dem Arzt abzusprechen, welche Medikamente während des Fastens abgesetzt oder minimiert werden sollen oder können – und auch die Insulingabe muss individuell angepasst werden.

Wenn dies klar geregelt ist, steht dem zeitlich begrenzten Verzicht oder der Minimierung der Nahrung nichts im Weg. Gleichzeitig mit der Gewichtsreduzierung tritt bei den Patienten fast immer eine Verbesserung des gesamten Stoffwechsels ein, viele können ihn sogar auf ein gesundes Maß normalisieren.

Sehr oft leiden Typ 2-Diabetiker gleichzeitig an Bluthochdruck, der sich im Laufe des Fastens ebenfalls normalisiert. Und auch die zusätzlich erhöhten Cholesterinwerte oder Blutfettwerte verringern sich beim Fasten, selbst, wenn das Gewicht nicht bis auf die Normwerte reduziert werden kann.

Mediziner konnten beobachten, dass bei Diabetes-Patienten gleichzeitig mit der Gewichtsabnahme die Empfindlichkeit der Zellen auf Insulin wieder ansteigt. Dadurch nehmen die Zellen wieder die durch die Nahrung zugefügten Kohlenhydrate in Form von Glukose auf. Dies lässt sich anhand des minimierten Blutzuckerspiegels direkt feststellen. Hierdurch kann die nötige Insulinzugabe, bei entsprechender Diät / Ernährung auch nach dem Fasten, auf lange Sicht reduziert werden.

Metformin während des Fastens?

Eine relativ häufige Frage von Diabetikern ist, wie es sich mit der Einnahme des Medikaments Metformin verhält. Zu dieser Frage habe ich im Forum Stellung genommen: Heilfasten und Metformin.

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Studien und weitere Erkenntnisse

Die Studie des Newcastle Magnetic Resonance Centre hat ergeben, dass bei einer neuen Diabetesdiagnose der Krankheitsverlauf umgekehrt werden kann. Darüber hatte ich ja bereits ausführlicher in meinem Beitrag: Moderates Fasten kann Diabetes Typ 2 heilen hingewiesen.

Noch optimistischer sind Studien, die zeigen, dass vor allem bei neu Erkrankten Patienten (die erst seit kürzer Zeit Diabetes 2 haben), der Diabetes durch eine entsprechende „Fastendiät“ sogar geheilt werden kann. Mehr dazu in meinem Beitrag: Diabetes Typ-2 kann bei Neuerkrankten „geheilt“ werden.

Im Juni 2014 wurde dann auch bei den American Diabetes Association Scientific Sessions in einem Beitrag darauf hingewiesen, dass Menschen mit Prädiabetes von einer Diät profitieren, bei der sie auf Lipoproteine niedriger Dichte (auch als „LDL-Cholesterin“ bekannt) verzichten. Prädiabetes, also erhöhter Blutzucker, stellt die Vorstufe von Diabetes dar.

Fasten habe sogar das Potential, zukünftig eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Diabetes einzunehmen, verkündet Forschungsleiter Dr. Benjamin Horne, der Direktor der kardiovaskulären und genetischen Epidemiologie am Intermountain Medical Center von Murray im US-Bundesstaat Utah.

Obwohl sein Team die gesundheitlichen Vorteile des Fastens seit Jahren untersucht hat, wussten die Forscher bis jetzt nicht, auf welche Weise genau Fasten das Risiko von Diabetes senken könne. Aufbauend auf einer Studie aus dem Jahre 2011, an der gesunde Menschen teilgenommen hatten, untersuchten Dr. Horne und sein Team die Effekte des Fastens auf Personen, bei denen Prädiabetes diagnostiziert worden war, und berücksichtigten dabei mindestens drei Auswirkungen auf den Stoffwechsel.

Während der Fastentage ließ sich bei den Probanden ein leichter Anstieg des Cholesterinspiegels (ähnlich dem von gesunden Menschen) beobachten. Über einen Zeitraum von sechs Wochen hinweg reduzierte sich das Cholesterin jedoch um zwölf Prozent und die Patienten konnten einen Gewichtsverlust verzeichnen. Dr. Horne vermutet, dass das Cholesterin während der Fastenphase als Energielieferant diente und wahrscheinlich aus den Fettzellen stammte. Daher sei sein Team zu der Annahme gekommen, dass man mit Fasten effektiv Diabetes vorbeugen könne.

Dr. Horne fügt hinzu, dass den größten Beitrag zu einer Insulinresistenz, welche wiederum zu Diabetes führen kann, die Fettzellen leisten. Diese könnten durch Fasten zerstört werden. Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass es sich bei diesen Zusammenhängen um neuartige Erkenntnisse handelt. Daher würde es wohl noch einige Zeit dauern, bis man zum Beispiel Empfehlungen geben kann, wie lang oder wie oft Menschen fasten sollten, um einen gesundheitlichen Vorteil daraus zu ziehen.

Meine Meinung: Sollte ich Dr. Horne einmal anrufen, um ihm meine Erfahrungen mitzuteilen? Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Patienten dies wenigstens einmal jährlich durchführen sollten.

Aber: Auch die Ernährung sollte umgestellt werden. Und wenn zusätzlich noch ein paar weitere naturheilkundliche Maßnahmen erfolgen, steht der erfolgreichen Typ 2 Diabetes Therapie nichts mehr im Weg.

Und zum Schluss noch ein Wort zur sogenannten Newcastle Diät:

Die Newcastle Diät

Die Newcastle Diät ist eigentlich keine Diät, sondern „nur“ eine Studie im Rahmen eines Pilotprojekts. Diese „Mini“-Newscastle-Studie wurde in Zusammenarbeit mit „Diabetes UK“ (der britischen Diabetes-Gesellschaft), durchgeführt.

Die „Studie“ wurde in Großbritannien eher als Diät bekannt und propagiert. Näheres dazu habe ich im Beitrag Die Newcastle Diät – Mit 600 Kalorien in den Tag beschrieben.

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Der Schwarzkümmel – eine unscheinbare Pflanze, die in der modernen Medizin oft übersehen wird, hat Kräfte, die so manches Heilmittel alt aussehen lassen. Von Pilzinfektionen bis hin zu chronischen Entzündungen – die Forschung zeigt immer wieder, dass diese kleine, unscheinbare Pflanze erstaunliche Kräfte entfaltet. Wer sich von der modernen Medizin allzu oft enttäuscht sieht, sollte sich fragen: Könnte der Schwarzkümmel das natürliche Heilmittel sein, nach dem wir so lange gesucht haben?

Schwarzkümmel und der echte Kümmel gehören zu vollkommen verschiedenen Pflanzenfamilien und haben damit nichts miteinander zu tun.

Der echte Kümmel gehört der Familie der Doldenblütler an. Der Schwarzkümmel gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Was beiden gemeinsam ist, das sind die positiven Effekte für die Gesundheit, die von den Samen und dem Öl beider Pflanzen ausgehen.

Eine eindrucksvolle wissenschaftliche Besprechung von Schwarzkümmel (Nigella sativa) aus dem Jahr 2013 bezeichnet die Pflanze schon in der Überschrift als eine „Wunderpflanze“: A review on therapeutic potential of Nigella sativa: A miracle herb.

Die Arbeit von indischen und arabischen Wissenschaftlern berichtet, dass der Samen des Schwarzkümmels eine Reihe von aktiven Substanzen enthält, die in einem interessanten Zusammenhang mit gesundheitlichen Fragestellungen stehen.

Die wichtigste dieser Substanzen ist Thymoquinon mit einem Anteil von 30 bis 48 Prozent, Thymohydroquinon, Dithymoquinon, p-Cymol 7 bis 15 Prozent, Carvacrol 6 bis 12 Prozent, alpha-Terpineol 2 bis 7 Prozent, Anethol 1 bis 4 Prozent, Longifolen 1 bis 8 Prozent, alpha-Pinene und Thymol.

Die Samen enthalten weiterhin eine Reihe von Alkaloiden, Triterpenen und Saponinen, von denen einige „im Verdacht“ stehen, krebsverhindernd zu wirken. Diese Aufzählung ist nur eine sehr oberflächliche Aufzählung. Aber eine eingehende Besprechung aller Wirkstoffe im Schwarzkümmelsamen käme einer Inventuraufnahme in einer Apotheke gleich.

Diese fast unüberschaubare Zahl an biologisch aktiven Substanzen im Schwarzkümmel bringt ein breit gefächertes Einsatzgebiet mit sich. Für Schwarzkümmel ist belegt, dass er:

  • anti-bakteriell,
  • anti-allergisch,
  • anti-oxidativ,
  • anti-Schistosomiasis,
  • anti-diabetisch,
  • anti-kanzerogen,
  • analgetisch,
  • entzündungshemmend,
  • immunmodulierend,
  • gastroprotektiv,
  • hepatoprotekiv,
  • nephroprotektiv,
  • anti-asthmatisch,
  • neuroprotektiv,
  • anti-konvulsiv,
  • zytoprotektiv ist – und auch
  • anti-mykotisch.

Laut Aussagen der Autoren haben Methanol-Extrakte von Schwarzkümmel die stärksten anti-fungalen Wirkungen gegen Candida albicans, gefolgt von Extrakten per Chloroform.

Heißwasserextrakte zeigten keine beziehungsweise keine ausreichende anti-fungale Wirkung.

In einem Versuch mit Mäusen wurden diesen intravenös Kolonien von Candida albicans infundiert. Die Tiere entwickelten darauf hin weitere Kolonien von Candida in der Leber, Milz und Nieren. Nach 24 Stunden nach der intravenösen Infektion erhielten die Tiere ein Schwarzkümmel-Extrakt, der einen signifikanten Hemmeffekt in der Entwicklung des Pilzes in den Organen der Tiere mit sich brachte.

Die Autoren zitieren eine Arbeit aus dem Jahr 2003, deren Autoren einen signifikanten anti-mykotischen Effekt eines Heißwasserextrakts aus den Samen des Schwarzkümmels gesehen hatten. Hier reduzierte der Extrakt die Kandidose bei Mäusen um das Fünffache in den Nieren, das Achtfache in der Leber und das Elffache in der Milz. Die Beobachtungen wurden durch Gewebeanalysen der entsprechenden Organe erhoben.

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Hautpilze

Hautpilze (Dermatophyten) scheinen ebenfalls gut auf Schwarzkümmel anzusprechen. Die Autoren berichten von Tests gegen acht Spezies von Dermatophyten, die mit einem Schwarzkümmel-Extrakt oder mit Thymoquinon behandelt wurden. Als Referenzsubstanz wurde Griseofulvin benutzt, eine natürlich vorkommende Verbindung aus der Gruppe der Mykotoxine, die auch als orales Arzneimittel zum Einsatz kommt. Griseofulvin zeigte die ausgeprägteste anti-mykotische Wirksamkeit. Thymoquinon und der Schwarzkümmel-Extrakt zeigten zwar eine schwächere Wirkung, die aber für therapeutische Belange immer noch signifikant ausfiel. Dabei war Thymoquinon die wirksamere Substanz.

Weitere Arbeiten zeigten die anti-mykotische Wirkung gegen Hefepilze, die häufig bei verdorbenen Lebensmitteln zu beobachten beziehungsweise deren Ursache sind. Es zeigte sich, dass die Quinone des Schwarzkümmels eine gleich gute anti-mykotische Wirkung bei Milchprodukten zeigten wie die sonst üblichen Konservierungsstoffe, die die Milchindustrie einzusetzen pflegt.

Ein Artikel der „Pharmazeutischen Zeitung“ aus dem Jahr 2000 (Schwarzkümmels kleine Körner groß im Kommen) bespricht die gesundheitlichen Effekte der Pflanze und des Samens erstaunlich positiv. Es gibt eine kleine Passage, die die anti-bakteriellen und anti-mykotischen Wirksamkeiten erwähnt:

„Die antimikrobielle Wirkung von fettem und ätherischem Öl wurde mit der Agar-Plattendiffusionsmethode untersucht. Das Pressöl war wirksam gegen einige grampositive und gramnegative Bakterienkulturen sowie gegen Pilze (Candida, Aspergillus); ätherisches Öl war nur schwach wirksam gegen einige Bakterienstämme (21).“

Der Artikel weist zum Schluss vorsorglich darauf hin, dass Präparate mit Schwarzkümmel keinen Arzneimittelstatus haben, sondern als Nahrungsergänzungsmittel gelten. Einen weniger zur Sache informativen Seitenhieb konnte sich die Autorin jedoch nicht verkneifen:

„ Für den Laien ist der Unterschied zwischen einem Nahrungsergänzungsmittel und einem echten Arzneimittel allerdings oft nicht nachzuvollziehen.“

Da kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass der prominenteste „Laie“, Hippokrates, diesen Unterschied wohl auch nicht kannte als er sagte, dass Nahrung deine Medizin sein soll, und Medizin deine Nahrung. Auf genau diesen „Laien“ legen die schulmedizinischen „Experten“ einen gewissen Eid ab, der dann im Wartezimmer an der Wand baumelt – wobei… diesen Eid leistet ja heute fast kein Mediziner mehr.

Fazit

Schwarzkümmel hat eine breite Palette von gesundheitlich positiven Effekten, von denen die anti-mykotischen Eigenschaften nur einen Effekt darstellen.

Leider gibt es so gut wie keine Studien am Menschen, die diesen Effekt nachgewiesen haben. Dies heißt jedoch nicht, dass es ihn nicht gäbe.

Vielmehr scheint es bislang kein Interesse zu geben, anti-mykotische Effekte von Schwarzkümmel am Menschen zu verifizieren. Es steht vielmehr zu erwarten, dass die anti-mykotischen Wirkungen, die die Wissenschaftler bei Mäusen gesehen hatten, auch beim Menschen zu Tage treten. Alles andere wäre eine große Überraschung.

Es steht sogar zu erwarten, dass die Extrakte vom Schwarzkümmel ein würdiger Konkurrent von einem weiteren potenten Vertreter der anti-mykotisch wirksamen Pflanzen sind, dem Teebaum und seinem Öl.

Mehr zum Candida-Problem und eine Therapie-Strategie, die ich in der Praxis anwende habe ich in einem Buch zusammengefasst: Die biologische Therapie des Candida Albicans.

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In diesem Artikel möchte einige kritische Anmerkungen zur Nystatintherapie machen, denn: Nach meiner Erfahrung sollten Pilzerkrankungen (vor allem Darmpilze oder Scheidenpilze) generell (pauschal) nicht mit Antimykotika wie Nystatin behandelt werden. Doch zunächst will ich einmal der Frage nachgehen: Was ist das eigentlich für ein Medikament?

Was ist Nystatin eigentlich?

Bei Nystatin handelt es sich um ein Actinobakterium aus der Gattung der Streptomyceten, ein Antimykotikum zur Behandlung von Pilzinfektionen wie z. B. Candida Albicans. Nystatin wurde durch die am New York Department of Health (daher der Name Nystatin) arbeitenden Wissenschaftlerinnen Elizabeth Lee Hazen und Rachel Fuller Brown im Jahr 1948 aus einem Streptomyces-Stamm isoliert. Diese Mikroben produzieren die Verbindung, um benachbarte Pilze als Nahrungs-Konkurrenten aus zu schalten.

Nystatin zählt zu den Macrolactonen, die das Ergosterol in der Zellmembran der Pilze binden. Ergosterol stabilisiert die Außenhaut der Zellen, die absterben oder zumindest im Wachstum gehemmt werden, wenn diese lebenswichtige Funktion wegfällt. Nystatin existiert in 3 verschiedenen Varianten, die als Komplex in Medikamenten enthalten sind. Das Antimykotikum kommt vor allem bei Infektionen mit Hefepilzen zum Einsatz.

Wie wirkt Nystatin?

Nochmal in Kurzform: Nystatin wirkt, indem es sich in der Zellmembran des Pilzes anlagert und so dazu beiträgt, dass Kaliumionen aus der Zelle austreten: Die Pilzzelle stirbt ab.

Nystatin hemmt das Wachstum der Hefepilze und wird bevorzugt bei der Behandlung von Hefepilz-Infektionen von Haut und Schleimhäuten eingesetzt. Nystatin wirkt nicht gegen Bakterien oder Viren. Und anscheinend auch nicht gegen andere Pilz, wie zum Beispiel Schimmelpilze.

Der Wirkstoff wirkt bei Mundsoor, einem speziellen Pilzbefall im Bereich der Mundregion, aber auch bei Befall der Schleimhäute im Verdauungstrakt und bei der so genannten Windeldermatitis.

Auch Pilze im Genitalbereich, wie bei Hefepilzinfektionen der Scheide oder Befall des Afters (After Juckreiz), werden gerne mit Nystatin behandelt.

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Indikationen

Die häufigste Indikation für eine Nystatin-Therapie ist der Befall mit Candida albicans (Kandidose). Dieser, zu den Echten Hefen (Saccharomycetales) gehörende Pilz, infiziert als sogenannter „opportunistischer Erreger“ speziell geschwächte Menschen, deren Immun-System nicht optimal funktioniert. Bevorzugt breitet sich Candida albicans auf der Haut aus und verursacht dort beispielsweise die Windel-Dermatitis.

Oft befällt die pathogene Hefe auch die Genitalregion inklusive der Vaginal-Schleimhäute und der Schleimhäute des Gastrointestinal-Traktes. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der Mund-Soor, der mit Nystatin behandelt wird. Zur Prophylaxe verordnen Ärzte Nystatin den Patienten, deren Immun-System aufgrund anderer Krankheiten beeinträchtigt ist. So zählt das Antimykotikum bei AIDS-Patienten zur begleitenden Behandlung und auch bei Menschen mit Krebs während der Chemotherapie.

Wegen der vielfältigen Infektions-Varianten bieten die Pharma-Hersteller Nystatin in verschiedenen Darreichungs-Formen an. Zur Behandlung der Haut-Infektionen verschreibt der Dermatologe hydrophile Cremes, die den Wirkstoff enthalten oder Neutral-Öle mit Nystatin, die zusätzlich mit Zink-Oxid angereichert sind.

Suspensionen sind das Mittel der Wahl, wenn es um die Bekämpfung von Mund-Soor oder Infektionen der Darmschleimhaut geht. Zur systemischen Behandlung dienen Injektions-Lösungen. Daneben wird Nystatin auch in Tabletten-Form angeboten.

Wie verträglich ist Nystatin?

Nytstatin wirkt bei oraler Einnahme direkt im Verdauungstrakt: Übelkeit, Durchfälle und Erbrechen zählen daher zu den möglichen Nebenwirkungen. Seine Wirkung und Verträglichkeit wird durch eine zucker- und kohlehydratarme Ernährung unterstützt.

Vermutlich greift Nystatin leider auch die normale Darmflora an. Daher erkläre ich mir auch zum Teil die Störungen des Magen-Darm-Traktes wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen während der Einnahme. In wenigen Fällen ist auch Hautausschlag bis zum Nesselfieber bekannt geworden. Eine Kontakt-Dermatitis kann infolge allergischer Reaktionen auftreten.

Gelegentlich muss die Therapie mit Nystatin wegen zu starker Nebenwirkungen abgebrochen werden. Das Antimykotikum hat nach bisherigen Erkenntnissen keine nachteiligen Auswirkungen auf Schwangere oder Frauen in der Stillzeit und deren Babies. Eine direkte Behandlung von Frühgeborenen mit Nystatin sollte allerdings nicht erfolgen.

Rein prophylaktisch wird Nystatin unter aderem bei Patienten verschrieben, deren Risiko einer Pilzinfektion erhöht ist: Etwa bei AIDS-Erkrankten, Patienten unter Chemotherapie oder während gleichzeitiger Gabe von Antibiotika.

Ist Nystatin verschreibungspflichtig?

Während Nystatin in Österreich rezeptpflichtig ist, können Betroffene diesen Wirkstoff in Deutschland rezeptfrei in Apotheken erhalten.

 

Mehr zum Thema Nystatin & die Behandlung mit Nystatin finden Sie in unserem Forum Symptome.ch: Behandlung mit Nystatin

Warum ich vom „generellen“ Einsatz von Nystatin abrate

1. Die Ursache für die Darmpilze wird nicht beseitigt

Es ist so ähnlich wie mit den Antibiotika: sie töten nur den Keim (hier den Pilz) – aber: die Ursachen (Immunschwäche, Ernährung etc.) wird nicht beseitigt.

Unter diesen Umständen ist es nur eine Frage der Zeit bis Sie die Symptome wieder haben.

2. Nystatin kann die Darmschleimhaut passieren

Bei einer Pilzbelastung ist fast immer die Darmschleimhaut entzündlich verändert und damit durchlässiger, sodass man davon ausgehen muß, dass Nystatin eben doch in die Blutbahn gelangt. Vor allem bei einem Leaky-Gut-Syndrom ist das der Fall.

Die gängige Lehrmeinung ist, dass Nystatin nicht im Darm resorbiert werden kann und deshalb bei oraler Applikation (über den Mund) nur lokal im Verdauungstrakt wirken würde.

Candida-Pilze gehen unter einer Anti-Pilzbehandlung aber in eine proteasenbildende Form über, durchdringen die Darmwand und wandern in Gewebe und die Blutbahn in hochpathogener Form und führen hier zu unangenehmen Nebenwirkungen. Dies sind „Praxisbeobachtungen“ mittels Dunkelfeldmikroskopie.

3. Darmpilze sollten nicht einfach „getötet“ werden, wenn eine Schwermetallbelastung vorliegt

Mehr dazu lesen Sie im Artikel: Candida – Infektion oder natürlicher Schutz. Ich empfehle daher generell eine alternative Candida Therapie.

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4. Resistenzentwicklung

Wenn es um die Resistenzentwicklung bei Nystatin geht, dann kann man nur zu häufig lesen, dass es hier keine gibt und noch keine beobachtet worden ist. Zum Beispiel ist im Internet zu lesen [candida.de/pages/service/fragenandch.html#Anchor-23240], dass es angeblich nicht nur keine Nystatinresistenzen gibt, sondern dass der deutsche Mykologe Prof. Hans Rieth einen Preis von einer Million Mark ausgeschrieben habe für denjenigen, der ihm eine „nystatin-resistente Candida-Art“ brächte.

Als er 1994 starb (hoffentlich nicht an einer nystatin-resistenten Candidose), war er immer noch im Besitz des Geldes. Da Nystatin ein „natürliches“ Produkt von Bakterienstämmen ist, liegt die Vermutung nahe, dass Resistenzentwicklungen auszuschließen sind. Aber diese Vermutung, Prof. Rieth und die oben zitierte Webseite liegen leider falsch. Es gibt Resistenzentwicklungen.

Unter https://jb.asm.org/content/111/3/649.abstract finder sich unter anderem eine Abhandlung, die von den genetischen und biochemischen Aspekten der Nystatinresistenz bei Saccharomyces cerevisiae spricht. Aber auch bei Candida sind Resistenzen beobachtet worden.

Unter https://mic.sgmjournals.org/content/117/1/249.full.pdf wird berichtet, wie zwei nystatinresistente Mutanten von Candida albicans und krusei in vivo isoliert wurden. Eine Substitution mit Ergosterol hob die Resistenz wieder auf. Ein Entzug von Ergosterol dagegen stellte die Resistenz wieder her.

Das Journal of Antimicrobal Chemotherapy (https://jac.oxfordjournals.org/content/48/3/345.full) bemerkt zum Thema der Resistenzentwicklung, dass bis in die späten 1980er Jahre dieses Thema nicht akut war. In den letzten 10 Jahren jedoch ist die Häufigkeit von Resistenzen dramatisch gestiegen, mit einer noch weiter steigenden Tendenz.

Gründe dafür sind das vermehrte Auftreten von Pilzinfektionen aufgrund von immunologischen Problemen, die z.T. therapiebedingt sind, wie z.B. bei der Transplantationsmedizin oder der Onkologie, wo durch medikamentöse Eingriffe das Immunsystem herabgefahren wird. HIV und andere Immunerkrankungen sind ein weiterer Grund für die steigende Tendenz.

Somit vermuten die Experten, dass der Selektionsdruck auf die Pilze ähnlich hoch ist wie der der Bakterien und Viren, obwohl die Resistenzen heute nicht so ausgeprägt sind wie bei den beiden anderen Gruppen. Aber es lässt sich aus meiner Sicht mit Gewissheit sagen, dass eine fehlende Resistenzentwicklung bei pathogenen Pilzen ein Märchen ist.

Was hier fehlt ist ein adäquates System, das das Vorkommen von Infektionen aufzeichnet und epidemiologische Daten sammelt. Es gibt bislang kein Überwachungssystem, dass Pilzinfektionen erfasst und deren Empfindlichkeit auf Therapien überwacht. Das Märchen von der fehlenden Resistenz von Nystatin beruht daher einzig und allein auf allgemein fehlenden Daten.

Anmerkung zum Schluß:

In akuten Fällen mit hochgradigem Hefepilzbefall kann es durchaus Sinn machen mit Nystatin zu behandeln. Aber auch in diesen Fällen halte ich eine anschließende weitere alternative Candidatherapie für sinnvoll.

Mehr zum Candida-Problem und eine Therapie-Strategie, die ich in der Praxis anwende habe ich in einem Buch zusammengefasst: Die biologische Therapie des Candida Albicans.

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Häufig wird im Rahmen einer Anti-Pilz-Diät empfohlen sämtliche Kohlenhydrate (vor allem Einfachzucker) auszulassen. Diese generelle Empfehlung muss in gewisser Weise als bedenklich eingestuft werden. Beginnen Sie also bitte mit keiner Antipilzdiät, bevor die Ursachen geklärt sind.

Eine Candida Anti-Pilz-Diät darf den Pilz nicht „aushungern“, sondern muss die Darmwand und Darmschleimhaut wieder aufbauen und auch den Wiederaufbau einer normalen Darmflora ermöglichen; ebenso darf Candida nicht einfach mittels Antimykotika (zum Beispiel Nystatin), getötet werden.

Warum das so sein muss, habe ich in mehreren Artikeln beschrieben, wie Darmpilz Candida Albicans und Candida Infektion oder natürlicher Schutz?

Voraussetzung ist eine allergenarme, mineralstoffreiche und basische Kost. Lesen Sie dazu auch bitte meinen Artikel: Übersäuerung und Ernährung.

Dies kann im Einzelnen bedeuten:

  • keine Kuhmilchprodukte und keine Hühnereier (dies sollte für Sie spezifisch getestet werden)
  • kein Schweinefleisch
  • keine Südfrüchte (sowie abends – nach 18.00 Uhr – keine Früchte wegen der Gärung); Gleiches gilt auch für Obstsäfte, vor allem die, die von der Industrie angeboten werden, da sie oft mit hohen Mengen an Zucker „auf Geschmack getrimmt“ worden sind.
  • Industriezucker (weißer, brauner Zucker, Traubenzucker [=Fruktose] und Saccharose) in jeglicher Form (auch in Getränken) ist verboten.
    Zucker ist auch in höheren Konzentrationen enthalten in Honig, Konfitüren, Schokoladen, Ahornsirup, Maissirup, Birnendicksaft usw. Industriell erzeugte Nahrungsmittel enthalten in der Regel eine signifikante Menge an versteckten Zuckern oder Zuckeraustauschstoffen, wie Maltose, Dextrose, Xylit, Sorbit, die ebenfalls das Pilzwachstum ankurbeln können. Mehr zum Thema Zucker finden Sie in meinem Beitrag zur „giftigen Wahrheit über Zucker
  • komplexe Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Vollkornbrot etc. sind aber erlaubt. Gemieden werden sollte aber Weißbrot, da dieses sich auf den Blutzuckerspiegel und die Pilze ähnlich verhält wie Zucker. Es ist aber auch Vorsicht bei anderen Getreideprodukten anzuraten, z.B. Graubrot, Brötchen, Kuchen, Kekse, Nudeln etc., alldieweil eine Menge Weißmehl in diesen Produkten steckt. Lesen Sie auch meinen Beitrag zu „Brot und Getreideprodukte„.
  • Leider verbietet sich auch das Lieblings-Kohlenhydrat vieler Menschen: der Alkohol. Ja, Alkohol ist ein Kohlenhydrat und wirkt auf die Candida wie ein Zucker.

Auf der anderen Seite ist man als Therapeut bemüht, nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten – denn viele Patienten machen das sonst nicht mit; denn: eine komplett kohlenhydratfreie Kost wäre unphysiologisch (nicht unserer Natur entsprechend) und würde mehr „Schaden“ anrichten als nützen. Zum Beispiel brauchen die Bifidobakterien und Lactobazillen in unserem Darm selbst Kohlenhydrate, um daraus Milchsäuren zu produzieren, die ihrerseits das Darmmilieu ansäuern. Diese Ansäuerung verhindert das Wachstum von pathogenen Keimen und stabilisiert die natürliche Darmflora.

Was Sie aber bedenkenlos genießen könnten, sind zum Beispiel:

  • Alle Gemüsesorten wie z.B. Avocado, Blumenkohl, Karotten, Brokkoli, Zucchini, Fenchel, Gurken, Bohnen, Erbsen, andere Hülsenfrüchte, Rosenkohl, Auberginen, Speisepilze, Kartoffeln, Vollwertreis, Hirse, Tofu, Mais etc.
  • Joghurt, Quark und eingeschränkt Käse (keinen Schimmelkäse).
  • Nüsse und Mandeln
  • Fleisch in Form von Rindfleisch, Geflügel oder Fisch; achten Sie aber auf biologische Erzeugung
  • Butter, Öle, Gewürze, frische Kräuter wie z.B. Knoblauch, der zudem ein natürliches Antibiotikum gegen Candida albicans ist.
  • Kaffee, Tee (schwarz oder grün und natürlich ungesüßt), Kräutertee.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nimmt auch Stellung zu dem Thema „Anti-Pilz-Diät“ (Stand Juli 2012). Es ist nicht schwer zu erraten, wie die Stellungnahme der DGE hierzu ausgefallen ist: Alles Quatsch. Mit einer Diät lässt sich laut DGE keine Candida-Infektion therapieren, sondern nur die evidenzbasierten Mittelchen der Pharmaindustrie, wie zum Beispiel das von mir kritisierte Nystatin, haben eine Berechtigung bei dieser Indikation.

Begründet wird diese Annahme gleich im ersten Satz der Antwort: „Die Meinung, dass Candida albicans durch den Verzehr raffinierter Kohlenhydrate, insbesondere Zucker, gefördert wird, ist bisher durch klinische Studien nicht bewiesen worden.“

Es mag durchaus richtig sein, dass bisher keine klinische Studie den Zucker als Förderer von Candida-Infektionen hat ausfindig machen können. Aber gibt es überhaupt klinische Studien, die dies untersucht haben? Ich kenne keine. Aber Studien, die nicht gemacht worden sind, sind kein Beweis dafür, dass es den Zusammenhang nicht gibt. Dies zu behaupten, ist evidenzbasierter Unfug.

Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von naturwissenschaftlichen Arbeiten, die nicht nur Zusammenhänge gesehen haben, sondern sogar den zugrunde liegenden Mechanismus beschrieben haben.

Ohne jetzt auf die einzelnen Arbeiten einzugehen, möchte ich nur einen kurzen Überblick zu den Ergebnissen geben. Schon 1990 zeigte eine Arbeit aus Rom („Giant cell“ production by C. albicans cultured in xylitol. – https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2087203), dass Xylit (Birkenzucker) zur Produktion von „gigantischen“ Candida-Zellen führte. Die Autoren erklärten dies noch mit einer osmotischen Aufblähung der Zellen und nicht mit einem natürlichen Wachstum. Allerdings bleibt ungeklärt, warum die Zellen nicht zerplatzten, ein übliches Resultat von solchen Vorgängen.

Ca. 3 Jahre später erschien eine anscheinend klinische Studie (Vaginal yeast infections exacerbated by sugar intake – https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8419863), leider ohne Zusammenfassung in der Veröffentlichung. Aber der Titel ist mehr als aufschlussreich: „Vaginale Hefeinfektionen werden durch die Einnahme von Zucker verschlimmert.“

Eine Arbeit aus Japan aus dem Jahr 1997 (Effects of dietary sugars und, saliva und serum on Candida bioflim formation on acrylic surfaces – https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9549102) zeigte, dass Glukose die Wachstumsbedingungen und Aktivitäten von Candida signifikant verbesserte.

Die bedeutendsten Arbeiten zu dieser Frage kommen meiner Meinung nach aber von Brown et al. aus dem Jahr 2006 und 2007. In diesen Arbeiten beschreiben sie einen spezifischen Glukosesensor bei Candida albicans, der genetisch kontrolliert wird. Dieser Glukosesensor besitzt eine hohe Affinität zu Glukose und bestimmt die Virulenz von C. albicans (A glucose sensor in Candida albicans – https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17030998).

In der zweiten Arbeit ein Jahr später wird sogar die Behauptung aufgestellt, dass dieser Sensor und das damit registrierte Glukoseangebot die Fähigkeit von C. albicans bestimmt, eine systemische Infektion zu bewerkstelligen. Grundlage dafür ist die Fähigkeit des Gens, das den Glukosesensor kontrolliert, die Ausbildung von Filamenten im Hefepilz zu verstärken.

Dies würde die Beobachtung der italienischen Arbeit aus dem Jahr 1990 unterstützen, nur mit dem Unterschied, dass hier die Ausbildung von „Giganten“ unter den Candida-Zellen nicht mit Osmose erklärt wird, sondern auf einem Ausbau der Filamente der Zellen beruht.

Fazit

Auch wenn die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Glukose und andere Zucker als wachstumsbegünstigende Faktoren für Candida albicans ablehnt, gibt es doch aus der Naturwissenschaft nicht nur Hinweise, sondern inzwischen handfeste Beweise, dass hier genetische Faktoren im Hefepilz eine Kohlenhydratverwertung steuern und damit sein Wachstum begünstigen.

Laut Brown et al. (siehe oben), steuern diese Gene sogar die infektiösen Kapazitäten des Pilzes. Das bedeutet, dass ein hohes Angebot an Kohlenhydraten (hier besonders an Glukose), den Hefepilz so verändern kann, dass er ein hohes invasives Infektionspotential entwickelt. Diese Beobachtung alleine ist Grund genug, bei einer vorliegenden Infektion mit Candida die Kohlenhydratzufuhr zu drosseln. Natürlich ist die „ernährungstechnische“ Herangehensweise an dieses Problem nur die eine Seite der Medaille.

Die andere Seite besteht in der Beseitigung der Ursache. Und das ist oft ein schwächelndes Immunsystem. Aber auch hier leistet wieder eine gesunde Ernährung gute Dienste. Als dritte Komponente bei der Anti-Pilz-Diät wären Nahrungsmittel zu nennen, die auch als natürliche Antibiotika fungieren, siehe z.B. Knoblauch.

Ein wichtiger Punkt der auch in der Betrachtung des Problems Candida übersehen wird, ist das der Pilz auch dann verstärkt auftritt, wenn es im Darm zu einer Schwermetallbelastung gekommen ist. Mehr dazu lesen Sie im Artikel: Schwermetalle Ausleitung

Und dann sollte in der Therapie ebenfalls berücksichtigt werden, ob bereits eine Schädigung der Darmschleimhaut vorliegt, wie zum Beispiel ein Leaky-Gut-Syndrom.

Mehr zum Candida-Problem und eine Therapie-Strategie, die ich in der Praxis anwende habe ich in einem Buch zusammengefasst: Die biologische Therapie des Candida Albicans.

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Zuhause, das ist der Ort, an dem wir uns wohlfühlen, an dem wir es uns gutgehen lassen und Energie tanken wollen. Und trotzdem sind wir gerade dort vielen Giften ausgesetzt: Baustoffe, Möbel, Teppiche, aber auch Raumdüfte und Putzmittel dünsten oft Chemikalien in ganz erheblichem Maß aus.

Dazu kommt: Moderne, energiesparend geplante Häuser sind dichter und verhindern den Austausch zwischen Innen- und Außenluft, wenn keine speziellen Lüftungssysteme eingebaut sind. Das erhöht die Konzentration der chemischen Schadstoffe und bietet außerdem Bakterien und Schimmelpilzen eine Basis, in der sie sich gut vermehren können.

Besonders viele Raumgifte finden sich im Bereich der sogenannten „VOC“, der flüchtigen organischen Substanzen (englisch: volatile organic compounds). Nach dem Verkehr steht der Bausektor an Nummer zwei der Verursacher dieser flüchtige Substanzen, die schnell in die Luft und damit auch in unsere Lungen gelangen.

Kommen besonders viele dieser Substanzen vor, können sie sich als rußähnliche Niederschläge in Zimmerecken oder zwischen Heizung und Fensterbrett niederschlagen. Dieses „Fogging“ weist auf sehr  bedenkliche Mengen hin und kommt vor allem in neu gebauten oder renovierten Gebäuden vor.

Die gesundheitlichen Probleme durch Wohnraumgifte sind oft so diffus und wechselnd, dass die Ursache nur selten erkannt wird. Diese Symptome kommen vor, häufig auch nebeneinander:

  • häufiges Nasenbluten
  • vermehrte Schleim- und Speichelproduktion
  • trockene Schleimhäute, gereizte Augen, Nase und Rachen
  • Akne, Neurodermitis, trockene Ekzeme, juckende Haut
  • Störungen der Geschmacks- und Geruchswahrnehmung
  • Müdigkeit, Antriebsschwäche, sozialer Rückzug, verminderte Leistungsfähigkeit
  • Depression, Angstzustände, Panikattacken
  • Gedächtnisschwäche
  • motorische Ungeschicklichkeit
  • Allergien und Infektanfälligkeit
  • Asthma, chronischer Husten
  • unklare Herzbeschwerden
  • Schwindelgefühl, Kopfschmerzen
  • geschwollene Lymphdrüsen
  • Schlafstörungen

Um den Ursachen solcher Krankheitsbilder auf die Spur zu kommen, beobachten Sie, wie sich Ihre Beschwerden zum Beispiel im Urlaub oder auf Geschäftsreise verändern. Wenn sie bei einem Ortswechsel verschwinden und zu Hause wiederkehren, sollten Sie an eine Schadstoffbelastung Ihrer Wohnräume denken.

Auch wenn sich die Beschwerden an der frischen Luft sofort verbessern und in der kälteren Jahreszeit (in der weniger gelüftet wird) verschlechtern, muss an eine Schadstoffbelastung gedacht werden. Suchen Sie dann einen Arzt oder Heilpraktiker auf, der Erfahrung mit diesen Themen hat. Im Verdachtsfall können Sie auch die Belastungen zunächst selbst prüfen lassen. Ein Formaldehyd- und Schimmeltest im Speziallabor kostet etwa 70 Euro, eine Hausstaubanalyse etwa 250 Euro.

Bei starken Auffälligkeiten sollten Sie einen Experten hinzuziehen, der weiß, wo er die Schadstoffquellen suchen und wie er sie beseitigen muss. Spezialisten für Gifte in Innenräumen kommen den Verursachern oft schnell auf die Spur und schlagen Sanierungsmaßnahmen oder gesündere Ausstattungsalternativen vor.

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Wieder ein MLM-Produkt, das sich als Wunderpflaster präsentiert und von dem wahre Wunderdinge berichtet werden.

Ohne bestimmten Grund hatte ich mir als Erstes das angesehen, was mich am wenigsten interessiert: Den Vergütungsplan. Vielleicht weil mir eine Überschrift ins Auge stach, die versprach: „Wohlstand leicht gemacht“.

Derartige Aussagen sind so rosarote Jubelorgien, dass ich so etwas als Bauernfängerei betrachte. Denn leicht erlangten Wohlstand gibt es nur von einem reichen Erbonkel, nicht jedoch in der Geschäftswelt.

Die Verteilerstruktur von LiveWaves beruht meinen Recherchen auf einem binären System, wo jedes Mitglied „nur“ 2 Downlines hat. Nach meinen Erfahrungen sind binäre Systeme wahre Goldgruben für die Betreiber, weniger für die Mitglieder. Damit wäre für mich das Thema MLM und LiveWave Pflaster abgehakt, zumindest bei der Frage, ob ich hier gegebenenfalls an einer Mitgliedschaft interessiert sein könnte. Nun, ich mache bei diesen „Systemen“ generell nicht mit, aber selbst wenn ich mich dafür interessieren würde, wäre dies für mich ein K.O.-Kriterium.

Auch sonst unterscheidet sich die Werbung für die LiveWave Patches für mich in nichts von anderen MLM-Firmen, die gekommen und schon längst wieder gegangen sind. Und nach meiner Erfahrung sind einige Firmen „den Bach runter gegangen“, obwohl sie ein hervorragendes Produkt zu bieten hatten. Damit will ich sagen, dass eine fragwürdige MLM-Struktur nicht immer gleichbedeutend ist mit einem schlechten Produkt. Wie in der „normalen“ Geschäftswelt mit traditionellen Organisationsstrukturen ist das Management des eigenen Geschäfts dafür verantwortlich, ob ein gutes Produkt Erfolg hat oder nicht.

Auf zu neuen Pflastern – Kritik, Erfahrungen, Bewertungen

Die Pflaster der Firma LifeWaves sind nicht transdermale Pflaster. Das heißt, dass hier keine Wirkstoffe über die Haut in den Organismus gelangen. Aber wie funktionieren die Pflaster dann?

Laut Aussagen der Webseite handelt es sich hier um „eine weiterentwickelte Form von Phototherapie“.Und wie sieht die aus? Hier der Originaltext der Internetseite (Stand 2015):

„Die Pflaster enthalten organische Kristalle. Werden diese durch Körperwärme aktiviert, reflektieren sie geringe Mengen an Licht im Infrarotbereich und sichtbaren Bereich. Mithilfe eines FTIR-Spektometers (Fourier-Transform-Infrarotspektrometer) kann dies nachgewiesen werden. Werden die Pflaster wie normale Pflaster am Körper angebracht, werden Nerven und Punkte auf der Haut stimuliert, was zu gesundheitlichen Verbesserungen führt, die durch kein anderes Produkt auf dem Markt erlangt werden können.“

Jetzt weiß jedes Kind, dass das, was in den Körper rein kommt, über Gesundheit oder nicht so gute Gesundheit entscheidet. Bei dem Pflaster kommt nichts rein, soll aber dennoch gesundheitlich positiv wirken. Wie kann man diesen Widerspruch elegant auflösen? Indem man etwas erfindet, was es so nicht gibt. Die Webseite klärt uns auf:

„Gesunde Ernährung, Wasser und Sport sind notwendige Bestandteile eines gesunden Lebensstils, doch unser Körper benötigt darüber hinaus kontinuierliche Energieversorgung.“

Was ich hier nicht verstehen kann, ist die unterschwellige Behauptung, dass Ernährung und Energieversorgung nichts miteinander zu tun haben (sollen). Denn falls Ernährung und Energieversorgung nichts miteinander zu tun haben, ja dann braucht man ein Pflaster, das in diese Lücke springt. Aber wieso leben wir dann alle noch, auch ohne Pflaster und ohne Energieversorgung? Ich fühl mich plötzlich so energielos… ganz ohne Pflaster.

Dann kommt ein Beispiel (mit dem ich nichts anfangen kann):

„Unser Gehirn und unsere Nerven senden elektrische Signale an unsere Muskeln, damit diese gespeicherte chemische Energie verwenden, um sich zusammenzuziehen.“

Also mein Gehirn zieht sich ohne Pflaster bei diesem Unsinn zusammen. Alle anderen Körperfunktionen vollziehen sich derweil auch ohne diese Pflaster. Danach kommt dann eine Palette an Beispielen, wie Lichtfrequenzen auf unseren Körper einwirken: Sonnenlicht und Vitamin D und Hautbräunung durch Melanin.

Und deshalb soll dieses Pflaster, das sich dieses Wissen zunutze macht, unsere Energie im Körper stimulieren, Schmerz lindern und sogar dem Alterungsprozess entgegenwirken. Wirklich verstanden  habe ich die Argumentation nicht, muss ich gestehen. Aber das kann auch daran liegen, dass sich mein Gehirn momentan immer noch zusammengezogen hat und einfach nichts verstehen will.

Verstanden dagegen habe ich, dass man diese unglaublichen Vorzüge gegen einen ordentlichen Preis bekommt: 1 Paket für knapp 70 Euro. Und nicht nur eine Sorte Pflaster, nein gleich 8 verschiedene Pflaster für verschiedenen Zustände.

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Über die Schwierigkeit, die Pflaster-Wissenschaft zu verstehen

Eine mir zugesandte Hintergrundinformation konnte dann auch nicht die Zusammenhänge erhellen. Es war die Rede davon, dass die Pflaster aus einer Mischung aus Aminosäuren, Wasser, stabilisiertem Sauerstoff und natürlichen organischen Verbindungen besteht, die – und jetzt kommt das wichtigste Argument – patentiert werden soll.

Dann kommt die Nanotechnologie ins Spiel, was bei mir die Frage aufwirft, ob da wirklich nichts über die Haut resorbiert wird? Denn mein zusammengezogenes Hirn signalisiert mir gerade, dass in der Medizin die Nanotechnologie immer dann zum Zuge kommt, weil man Substanzen in den Körper einbringen will – schneller, zuverlässiger und gründlicher als durch eine orale oder parenterale Einnahme. Und für Nanopartikel ist die Haut kein wirkliches Hindernis.

Danach werden die Pflaster mit der Mischung programmiert, wie man einen Computer programmiert, sagt die Sonderausgabe.

Und dann fängt das Pflaster an mit dem Körper zu „sprechen“. Die Antwort des Körpers ist dann eine „metabolische Antwort“. Die Übermittlung erfolgt über Frequenz-Modulation und Signal-Transduktion, mit dem die menschlichen Zellen angeblich untereinander kommunizieren. Nach meinem Wissen ist das nicht falsch (die Sache mit der Signal-Transduktion), verläuft aber über vollkommen andere Wege als über Pflaster.

Natürliche Umwelteinflüsse können als Stimulus wirken, wie zum Beispiel Duftstoffe, Licht etc. Aber diese Stimuli treffen auf einen physiologischen „Apparat“ beziehungsweise Empfängerteil, der für diese Stimuli konzipiert wurde: Licht und Auge, Duft und Nase. Ob die Achse Pflaster und Haut eine ähnlich kompetente Stimuluswirkung hat, das bleibt zu fragen. Jedenfalls gibt es einen „anerkannten Fachmann“ und jede Menge Studien, die alles belegen (sollen).

In Sachen Studien habe ich unter PubMed keine 70, wie angegeben, sondern nur 2 gefunden, die nichts beweisen, sondern mehr oder weniger Pilotstudien mit wenigen Probanden waren.

In einer dieser beiden Studien mit nur 20 Teilnehmern (Effects of energy enhancer patches on cortisol production, peripheral circulation, and psychological measures: a pilot study.) zeigte sich bei den Teilnehmern mit aktivem Pflaster eine signifikant höhere Konzentration an Kortison (im Blut, im Speichel oder wo?) als bei den Teilnehmern mit einem Placebo-Pflaster.

Für mich ist das ein klarer Hinweis auf eine Stressreaktion des Organismus unter diesem Pflaster, aus welchem Grund auch immer. Denn Kortison ist ein Stresshormon, dass sich unter Stresssituationen erhöht. Aber laut Werbeaussagen des Herstellers soll das Pflaster doch Stress bekämpfen? Mein Gehirn hat sich gerade um weitere 10 Prozent zusammengezogen.

Auch die auf der Webseite angegebenen Arbeiten kommen entweder von einer Computerabteilung der Universität Texas und/oder sind mit auffallend wenig Probanden durchgeführt, dass man hier kaum von statistisch relevanten Aussagen ausgehen kann.

Und der uns vorgestellte „Fachmann“ scheint sich in der Welt der Wissenschaft gut zu verstecken. Denn in PubMed gibt es nur 6 Arbeiten eines „Volckmann P.“ (Stand 2015), wovon keine dieser Arbeiten auch nur annähernd etwas mit dem Pflaster zu tun hat. Es ist auch nicht auszuschließen, dass diese Veröffentlichungen von einem Namensvetter stammen und dass das „P“ für Paul, Pilatus oder Pumuckel steht.

Fazit

Die wissenschaftliche Erklärung ist für mich ziemlich grenzwertig. Was hier mit Energien und Pflaster induzierter Lichtenergie durch weiterentwickelte Phototherapie präsentiert und erklärt wird, findet seinen wissenschaftlichen Niederschlag in Studien, die für mich ziemlich nichtssagend sind.
Wird hier Werbung für ein Produkt gemacht, mit der Unterstellung, dass die ganze Welt krank ist, weil sie dieses Pflaster nicht tragen?

Fazit vom Fazit

Nichts gegen das Pflaster, wenn es helfen sollte. Ich kann das nicht beurteilen, da ich selbst (noch) keine eigenen Erfahrungen damit habe. Ja, ich weiß. Ich sollte mir die kaufen und umfassend testen, wenn ich schon darüber schreibe.

Aber nachdem was ich mir „angesehen“ habe, möchte ich das lieber doch nicht. Und darüber darf ich doch schreiben – oder?

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Entgiftungspflaster auf Füßen

Es gibt Pflaster und es gibt Entgiftung. Und dann gibt es da noch Entgiftungspflaster. Pflaster werden in der Regel bei kleineren Verletzungen auf die Wunde „gepappt“, um die Blutung zu stillen, ein wenig die offene Wunde zu desinfizieren und diese vor der „schmutzigen“ Umwelt zu schützen. In diesem Beitrag will ich dieser Sache nachgehen.

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Gibt es so etwas wie „Entgiftungssymptome“? Und wie sollen die aussehen? Ist es nicht so, dass sich eine Entgiftung des Körpers unter anderem in einem Wohlbefinden äußern sollte? Statt dessen hört und liest man so häufig, dass Entgiftungen mit nicht besonders „lustigen Nebenwirkungen“ einhergehen, die einem die Lust aufs Entgiften gleich wieder nehmen. Was stimmt jetzt eigentlich?

Nun: Für die Schulmedizin begrenzt sich der Begriff des „Gifts“ fast ausschließlich auf mehr oder weniger akut wirksame Stoffe, die auf natürlichem Wege durch die Leber und die Nieren abgebaut oder ausgeschieden werden. Und wenn dies nicht der Fall ist, leidet man an (mehr oder weniger) akuten Vergiftungssymptomen. Diese Betrachtungsweise vernachlässigt allerdings den Aspekt der giftig wirkenden Stoffe, die sich in unserem Körper ansammeln.

Für die allermeisten Schulmediziner gibt es auch keine „Entschlackung“, weil es ja auch keine „Schlacken“ im Körper gibt. Obwohl sich auch hier so langsam die Erkenntnis „einschleicht“, dass es unerwünschte Stoffe im Organismus gibt, die vornehmlich im Fettgewebe deponiert werden – falls die Konzentrationen so hoch sind, dass Leber und Nieren diese nicht bewältigen können. Der Organismus wählt hier das kleinere Übel: Statt lebenswichtige Organe mit den potentiell schädlichen Fremdsubstanzen zu belasten, sperrt er diese in die Vorratskammern im Fettgewebe ein. Damit bleiben sie zwar dem unglücklichen Besitzer zunächst erhalten, können hier aber nur wenig Schäden anrichten.

Die Probleme können beginnen, wenn sich der Besitzer des betroffenen Körpers entschließt sich seiner schlackehaltigen Fettdepots zu entledigen.

Häufig geschieht dies im Rahmen einer Abnehmkur. Dann kommt es nämlich zur Auflösung dieser Fettdepots und damit auch zur Freisetzung des organischen Giftmülls. Und diese Art der „Rück-Vergiftung“ führt nicht nur zu einer erhöhten Belastung von Nieren und Leber, sondern kann im Extremfall zu Organschäden führen und ist in der Regel von dem begleitet, wovon wir im Folgenden reden wollen: von den Entgiftungssymptomen.

Keine Entgiftung ohne Symptome

Eine vereinfachte Darstellung des Zusammenhangs von Entgiftung und Entgiftungssymptomen sieht so aus: Gibt es keine Symptome, dann gibt es auch keine Gifte, beziehungsweise diese sind so gering konzentriert, dass die Entgiftung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine überflüssige, aber auch nicht schädliche Übung darstellt. Je stärker die Symptome ausfallen, desto belasteter ist der Organismus mit unerwünschten Substanzen, die zuvor von der natürlichen Entgiftungsmaschinerie nicht eliminiert werden konnten.

Damit wird auch Folgendes klar: Es läuft nicht so ab wie die Schulmedizin es gerne haben möchte. Denn die behauptet, dass eine alternativmedizinische Entgiftung die zu beobachtenden Nebenwirkungen erzeugt, also ganz ähnlich wie eine Gabe von Medikamenten mit Nebenwirkungen verbunden sein kann beziehungsweise oft auch ist. Hier wird die eigene Erfahrung der Schulmedizin eins-zu-eins auf das alternativmedizinische Verfahren übertragen.

Richtig jedoch ist, dass eine Entgiftung in keinster Weise Nebenwirkungen generiert. Vielmehr sind die zu beobachtenden Symptome nichts als eine Reaktion des Organismus auf die Entgiftung. Während die Schulmedizin Gifte (= Medikamente) in den Organismus einbringt, die dann die Nebenwirkungen auslösen, macht die Entgiftung das genaue Gegenteil. Die einzige Gemeinsamkeit der beiden Vorgehensweisen ist, dass die Gifte ins Blut gelangen und dann dort durch den Transport im Blutstrom an Organe gelangen, wo sie eigentlich nicht hinkommen sollten. Und das Ergebnis dieser unvermeidbaren „Fehlleitung“ sind Symptome (oder Nebenwirkungen). Bei der Schulmedizin gelangen diese Gifte in den Blutkreislauf durch die orale Einnahme und anschließender Resorption oder durch intramuskuläre oder intravenöse Applikationen, bei der Entgiftung kommen sie aus den freigesetzten Fettdepots (und auch anderen Gewebearten).

Daher kann ich mit Bestimmtheit behaupten, dass ein „giftfreier“ Organismus bei einer Entgiftung auch keine Symptome zeigen wird, da keine Gifte in den Blutkreislauf gelangen und dort für Unheil sorgen. Denn wenn, wie die Schulmedizin behauptet, die Entgiftung immer mit Nebenwirkungen verbunden ist, dann müsste auch ein unbelasteter Organismus in ähnlicher Weise reagieren, was aber nicht der Fall ist, beziehungsweise sein kann.

Darum sollten Sie bei einer Entgiftung oder bei einer kontrollierten Fastenkur (wo die Entgiftung immer eine entscheidende Rolle spielt), froh sein, wenn diese wenige oder keine Nebenwirkungen mit sich bringt. Denn dies heißt, dass Umweltgifte, Genussgifte, Chemie und Pharmazie und so weiter noch keinen nachhaltigen Einfluss auf den Organismus gehabt haben oder aber dieser bereits wieder zum Abklingen gebracht worden ist.

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Typische Symptome einer Entgiftung

Die Symptome einer Entgiftung lassen sich in zwei Kategorien zusammenfassen in Abhängigkeit von einem kontrollierten oder unkontrollierten Ablauf derselben.

Typische Symptome einer „unkontrollierten“ Entgiftung sind:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche (dies können Lebersymptome sein!)
  • Frieren
  • Schlechte Konzentrationsfähigkeit
  • Sehr geringe körperliche und geistige Ausdauer
  • Unsaubere Haut
  • Stark belegte Zunge
  • Unangenehmer Mundgeruch
  • Starke Gewichtsabnahme
  • Unangenehmer Körpergeruch
  • Niedriger Blutdruck
  • Geringe körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
  • Laufende Nase, Verschleimung
  • Gelbliche Haut und / oder gelbe Augen
  • Kalte Hände und/oder Füße
  • Haarausfall
  • Ausbleiben der Menstruation oder verstärkte Menstruation
  • Anfälligkeit für Infektionen
  • Kopfschmerzen
  • Depressive Verstimmung, Reizbarkeit
  • Hoher Schlafbedarf (Müdigkeit ist der Schmerz der Leber!)

Diese je nach Intensität oft intolerablen Begleitsymptome beruhen auf einem Ungleichgewicht von plötzlich freigesetzten Toxinen auf der einen und den vorhandenen Entgiftungskapazitäten von Leber (Leberentgiftung) und Nieren auf der anderen Seite.

Auch interessant: Äußere Anzeichen von Lebererkrankungen

Ein nicht unerheblicher Teil der Entgiftung wird auch von der Haut (über Schweißabsonderung) und über die Zunge durchgeführt (Uraltes Heilmittel: Die Ölziehkur oder einfacher – „Ölziehen“). Wenn also bei einer Entgiftung Hautprobleme auftreten sollten, dann ist dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf eine Reizung von über den Schweiß ausgeschiedenen Toxinen zurückzuführen. Solch einer Reaktion sofort mit Salben (Cortison etc.) zu begegnen, halte ich deshalb für sinnlos.

Sollten diese Entgiftungsreaktionen so stark ausfallen, dass diese nicht ertragen werden können, dann empfiehlt es sich, die Entgiftung langsamer vonstatten gehen zu lassen. Bei einer Entgiftung ist es auch immer empfehlenswert, Leber und Nieren in ihrer Entgiftungsaktivität zu unterstützen. Wie so etwas aussieht, können Sie hier in aller Ausführlichkeit nachlesen: Entgiftung: Wie Sie mit einer Entgiftungskur richtig entgiften.

Aber auch bei einer „sanften“, behutsamen (= kontrollierten Entgiftung), bei der die Freisetzung der im Körper vorhandenen Gifte sehr verzögert erfolgt und wo gleichzeitig eine, wie oben beschrieben, Unterstützung der Ausscheidungsorgane erfolgt, kann es zu Nebenwirkung oder Symptomen kommen. Diese sind in Zahl und Stärke jedoch ungleich geringer als die der unkontrollierten Entgiftung und klingen oft auch ohne zusätzliche Maßnahmen nach wenigen Tagen ab:

  • Müdigkeit, bis hin zu völliger Schwäche
  • Starke Menstruation, auch außerhalb des Zyklus
  • Herzrasen, Tachykardien
  • Übelkeit und / oder Erbrechen

Fazit

Wenn ich meinen Körper entgifte, dann entgifte ich nicht aktiv meinen Körper, sondern unterstütze diesen bei dieser Tätigkeit. Während die Schulmedizin aktiv mit der Gabe von Medikamenten den Körper vergiftet, bin ich jedoch nicht in der Lage, aktiv in das Geschehen in meinem Organismus einzugreifen, um die Selbstentgiftung durchzuführen.

Dies macht der Körper in jedem Fall alleine. Ich kann hier nur die Bedingungen für ein schnelleres, schonenderes und gründlicheres Entgiften bereitstellen. Das bedeutet konkret, dass ich die Zufuhr weiterer Gifte stoppe (gesunde, ausgewogene Nahrungsmittel, kein Nikotin, kein Alkohol und so weiter), die Freisetzung von im Organismus gespeicherten Giften retardiert erfolgen lasse (vor dem Vollfasten erst einmal intermittierendes Fasten durchführen) und die Ausscheidungsorgane mit entsprechenden Maßnahmen unterstütze.

Ist die Entgiftung dann abgeschlossen, dann wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch das herbeigesehnte Wohlbefinden einstellen. Zu diesem Zeitpunkt wird man dann auch erkennen, dass dieses Wohlbefinden durch keine Pille der Welt erzeugt werden kann.

Wie man eine Fastenkur (mit möglichst wenig Entgiftungssymptomen) gestalten kann, erfahren Sie z.B. in meiner Heilfasten-Anleitung.

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Umweltgifte, Genussmittel und falsche Ernährung – schädigende Einflüsse führen heute immer mehr dazu, dass Menschen krank werden. Auswirkungen von Schadstoffen betreffen vor allem chronische Erkrankungen wie Allergien oder bestimmte Hautleiden. Um Giftstoffe aus dem Körper zu lösen, können homöopathische Mittel helfen, zum Beispiel die Mischung to ex.

Zusammensetzung und Anwendungsgebiete

To ex Tropfen werden vor allem im Rahmen der Entgiftungstherapie eingesetzt, um Giftstoffe aus dem Körpergewebe zu lösen. Vor diesem Hintergrund eignet sich das Produkt nicht nur bei akuten Krankheiten, die mit einer Überladung des Körpers von schädigenden Substanzen einhergehen, sondern auch als Begleittherapie von chronischen Leiden; besonders chronische Hauterkrankungen (Neurodermitis!), Infekte und Allergien lasse sich auf diese Weise meist erfolgreich behandeln.

To ex Tropfen sind aus unterschiedlichen homöopathisch-spagyrischen Komponenten zusammengesetzt, die sich in ihrer entgiftenden Wirkung gegenseitig ergänzen. 100ml Lösung enthalten:

  • Echinacea D12, 14g
  • Argentum nitricum D4, 10g
  • Bryonia cretica D4, 11g
  • Clematis recta D3, 15g
  • Ledum palustre D6, 3g
  • Hydrastis canadensis D4, 15g
  • Galium aparine D6, 16g
  • Glechoma hederacea D6, 16g

Während Ledum (Sumpfporst) unter anderen bei der Entgiftung der Haut eine bedeutende Rolle spielt, stärkt Echinacea das gesamte Immunsystem und hilft, unterschwellige Erkrankungen zu heilen. Die Gundelrebe (Glechoma heredracea) unterstützt bei allen langwierigen Krankheiten, und Silbernitrat (Argentum nitricum) präsentiert allgemein eine entgiftende und Stoffwechsel anregende Wirkung.

Dosierung und Anwendung

Laut Empfehlung des Herstellers sollen bei akuten Zuständen maximal 6x täglich je 5 Tropfen To ex eingenommen werden; die Einnahme erfolgt in etwas Wasser. Eine Anwendung, die über einen Zeitraum von einer Woche hinausgeht, sollte immer mit einem homöopathisch erfahrenen Therapeuten abgesprochen werden.

Handelt es sich um den chronischen Verlauf einer Erkrankung, ist eine Dosierung von 1 bis dreimal täglich 5 Tropfen zu wählen, die ebenfalls in etwas Wasser verabreicht werden. Sobald sich die Beschwerden verbessern, ist die Dosis allmählich zu reduzieren.

Erfahrungen

Wenn To ex im Rahmen einer klassischen Entgiftungstherapie eingesetzt werden, ist die Tagesdosis höher zu wählen; die meisten Therapeuten empfehlen 3×20 Tropfen. Um die Therapietreue zu gewährleisten, hat es sich in der Praxis bewährt, morgens die komplette Tagesdosis zuzubereiten, mit Wasser aufzufüllen und in eine Flasche zu füllen.

Überdies ist zu beachten, dass vor allem bei chronischen Erkrankungen die Tropfen zwar dafür sorgen, dass Giftstoffe aus dem Körpergewebe gelöst werden – allerdings werden mit dieser Kombination die Ausscheidungsorgane nur unzureichend angeregt. Dies ist aber im Zusammenhang mit einer erfolgreichen Entgiftung von besonderer Bedeutung.
Am besten gelingt eine Entgiftung deshalb, wenn zusätzlich Leber und Niere angeregt werden (zum Beispiel mit den Mischungen Hechocur und Itires).

Die homöopathisch-spagyrische Tropfenmischung Renelix, die den Lymphfluss anregt macht die Entgiftung komplett. Um die Organe nicht unnötig zu belasten, ist es bei einer derartigen Entgiftungstherapie von besonderer Bedeutung, ausreichend Flüssigkeit zuzuführen.

Die Erfahrung zeigt außerdem, dass eine klassische Entgiftung gut mit einer basenhaltigen Ernährung kombiniert werden kann, so dass der Körper gleichzeitig entsäuert. Bei dieser Grundreinigung des Körpers darf jedoch nicht vergessen werden, die chronischen Beschwerden auch symptomatisch zu behandeln.

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An der Entgiftung und Entschlackung sind eine ganze Reihe an Organen beteiligt, die jeweils unterschiedliche Aufgaben unternehmen. Die wichtigsten Entgiftungsorgane des Menschen sind: die Haut, die Lunge, die Leber, die Galle, die Nieren und der Darm. Sie alle sollten in ihrer Funktion gestärkt und geschützt werden, damit sie ihre jeweiligen Aufgaben gut erfüllen können.

Leider leben die meisten Menschen (=Patienten) heute so, dass genau diese Entgiftungsorgane so überlastet werden, dass der Körper natürlich Symptome produziert (produzieren muss), um den Besitzer (=Patient) auf diese Organüberforderung (=Krankheiten) aufmerksam zu machen.

Im Folgenden gehe ich kurz auf die verschiedenen Entgiftungsorgane ein:

Leber und Galle

Die Leber ist das zentrale Organ unseres Stoffwechsels. Sie setzt sich aus tausenden millimeterkleinen Leberläppchen zusammen, die gemeinsam auf das stattliche Gewicht von 1,5 kg kommen. Damit ist die Leber auch das Schwergewicht unserer Organe. Mehr dazu auch im Beitrag: Die Leberfunktionen.

Über die Pfortader, eine spezielle Vene, gelangen Nährstoffe aus dem Darm in die Leberläppchen. Sie kümmern sich um die Verwertung dieser Nährstoffe. Aus den einzelnen Grundnährstoffen baut die Leber Fettmoleküle, Zucker oder Eiweißketten auf.

Hier wird auch entschieden, was benötigt wird und was nicht. Unnötige oder giftige Stoffe werden mithilfe von Enzymen auf die Ausscheidung vorbereitet. Hier kommen deshalb neben den eigentlichen Nährstoffen auch alle Umweltgifte, Medikamente, Hormone, Alkohol und Dutzende andere Stoffe an. Hat die Leber die Stoffe zur Ausscheidung vorbereitet, spült sie sie in die Gallengänge. In diesen Kanälen werden sie mit der Gallenflüssigkeit bis in den Dünndarm transportiert und von dort ausgeschieden. Mehr zu den Entgiftungsphasen der Leber finden Sie im Beitrag: Die Entgiftung der Leber.

Die Nieren

Die Hauptaufgabe der Nieren ist die Filterung des Blutes. Das Blut wird durch feine Kapillaren gepresst und so von schädlichen Stoffen befreit, die dann mit dem Urin ausgeschieden werden. Das Blut zirkuliert ständig durch die Nieren. Etwa 1500 Liter Blut pro Tag werden von den Nieren gefiltert und gereinigt. Viele Stoffe im Körper sind „harnpflichtig“, können also nur über den Urin ausgeschieden werden. Dazu gehören wasserlösliche Verbindungen wie Salze, Abbauprodukte von Eiweißen und Medikamenten, Hormone oder Farbstoffe.

Über die Nieren werden auch die täglich anfallenden Säuren ausgeschieden. Der Urin fließt aus dem Nierenbecken in die Harnleiter und von dort zur Blase. Diese sammelt ihn und scheidet ihn aus, wenn es ihr zu viel wird. Die Nieren brauchen zum Arbeiten große Mengen an Flüssigkeit. Deshalb ist es für die Nieren (und damit auch für die Entgiftung im Allgemeinen) wichtig, ausreichend zu trinken.

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Der Darm als Entgiftungsorgan

Der Darm spaltet die Nahrung auf und entnimmt ihr die enthaltenen Nährstoffe. Erste Eiweißaufspaltungen passieren bereits im Magen. Dieser Prozess geht im Darm aber erst richtig los. Im Zwölffingerdarm helfen Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und die Gallenflüssigkeit bei der Arbeit. Die Nährstoffe werden dann über die Schleimhaut im Dünndarm aufgenommen und von dort an das Blut weitergegeben.

Der unbrauchbare Rest der Nahrung wird von Wasser befreit und dickt so zum Kot ein. Dieser wird vom Mastdarm ausgeschieden. Ist die Verdauung gestört, funktioniert dieser Entgiftungsprozess nicht ausreichend. Bei Verstopfung kommt es zum Beispiel zu einer „Rückvergiftung“. Der Körper wird das, was er eigentlich ausscheiden will, nicht los und nimmt Teile davon notgedrungen wieder auf.

Durch „Ablagerungen“ können die Schleimhäute des Dünndarms geschädigt oder blockiert sein. Dann sind sie nicht mehr in der Lage, die wichtigen Nährstoffe aus der Nahrung zu lösen. Da der Darm für die Energie- und Nährstoffversorgung des Körpers eine zentrale Rolle spielt, drohen große gesundheitliche Folgen.

Auch für das Immunsystem spielt der Darm eine wichtige Rolle. Hier sitzen verschiedene wichtige Abwehrsysteme und Abwehrzellen. Von Bedeutung für die Gesunderhaltung des Darms kommen deshalb durchaus sog. „Darmreinigungen“ oder „Darmsanierungen“ in Frage. Das Heilfasten sorgt außerdem dafür, dass der Darm sich „ausruhen“, reinigen und regenerieren kann.

Die Haut als Entgiftungsorgan

Unsere Haut gilt als das größte Organ unseres Körpers. Sie ist etwa zwei Quadratmeter groß und schützt die inneren Organe und Körperstrukturen vor äußeren Einflüssen. Über den Schweiß ist die Haut in der Lage, Giftstoffe aus dem Körper nach außen zu leiten. Deshalb wird sie manchmal „dritte Niere“ genannt. Der Schweiß setzt sich aus Wasser, Salz, Zucker, Ammoniak, Milchsäure, Aminosäuren und noch ein paar weiteren Stoffwechselprodukten zusammen.

Es können jedoch sogar Schwermetalle wie Quecksilber über die Haut ausgeschieden werden. Bei Fieber wird der Körper durch das Schwitzen auch Krankheitserreger los. Kräftiges Schwitzen unterstützt deshalb ebenfalls die Entgiftung des Körpers. Sport und Sauna sind hier hilfreich, weniger aber aus meiner Sicht die sog. Entgiftungspflaster.

Die Lunge als Entgiftungsorgan

Unsere Atemluft gelangt in die feinen Lungenbläschen. Von dort strömt Sauerstoff ins Blut, Kohlendioxid wird zum Ausscheiden an die Luft abgegeben. Aber auch andere gasförmige Stoffe können auf diesem Weg den Körper verlassen und einfach mit ausgeatmet werden. Dazu gehören Alkohol, Stoffwechselgifte und Narkosegase. Der Atemgeruch verändert sich dabei.

Bei Leberversagen oder Nierenversagen wird der Entgiftungsprozess über die Lunge intensiviert. Der Körper versucht, die Gifte dann auf diesem Weg loszuwerden. Eine solche Stoffwechselvergiftung erkennt der Arzt an einem typischen Geruch der Atemluft. Die Entgiftung über die Lunge kann ganz leicht angeregt werden: Wird zum Beispiel beim Sport der Atem tiefer und schneller, können auch mehr Giftstoffe über die Lunge ausgeschieden werden.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…