Der Darm ist weit mehr als nur ein Verdauungsorgan – er ist ein Universum voller Leben. Wussten Sie, dass in Ihrem Bauch Billionen von Mikroorganismen ein Eigenleben führen und entscheidend über Ihr Wohlbefinden mitbestimmen? In meiner Praxis habe ich seit 1998 unzählige Menschen begleitet, deren Beschwerden vom Reizdarm bis hin zu chronischen Entzündungen reichten – oft mit einem gemeinsamen Nenner: Eine gestörte Darmflora.

In diesem Artikel möchte ich Ihnen einige bewährte Tipps und Ansätze aus der Praxis mit Ihnen teilen, wie Sie Ihren Darm wieder ins Gleichgewicht bringen können. Von einfachen Ernährungsanpassungen bis hin zu gezielten Therapien – alles fundiert, praktisch und umsetzbar. Begleiten Sie mich auf eine Reise in das faszinierende Zusammenspiel von Mensch und Mikrobiota, und entdecken Sie, wie eine gesunde Symbiose Ihre Gesundheit revolutionieren kann.

Beginnen wir mit der Frage:

Was ist eine Symbioselenkung?

Als Symbioselenkung (auch Darmsanierung oder Mikrobiologische Therapie) bezeichnet man eine Therapie, mit der die Symbionten (Darmbakterien) im Darm günstig beeinflusst werden. Mit Darmreinigung ist manchmal dasselbe gemeint wie Darmsanierung, obwohl dies zwei unabhängige Verfahren sind. In diesem Beitrag gehe ich auf verschiedene Verfahren und Möglichkeiten der Symbioselenkung ein.

Und eine kleine Überlegung vorab (zum Vertständnis):

Was ist eigentlich eine Symbiose?

Symbiose ist ein biologischer Begriff, der die enge und langfristige Beziehung zwischen zwei verschiedenen Organismen beschreibt, die für mindestens einen der beteiligten Partner von Vorteil ist. Diese Beziehung kann auf verschiedene Weisen ablaufen, wie etwa mutualistisch (beide Partner profitieren), parasitär (ein Partner profitiert auf Kosten des anderen) oder kommensal (ein Partner profitiert, während der andere weder profitiert noch geschädigt wird).

Ein gutes Beispiel für Symbiose ist die Beziehung zwischen der Darmflora des Menschen und seinem Verdauungssystem. Im menschlichen Darm leben Milliarden von Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Mikroorganismen, die als Darmmikrobiota oder Darmflora bezeichnet werden. Diese Mikroorganismen unterstützen den Menschen bei der Verdauung von Nahrungsmitteln, der Aufnahme von Nährstoffen und der Stärkung des Immunsystems.

Die Darmmikrobiota erhält von ihrem menschlichen Wirt eine sichere Umgebung und Nahrung in Form von unverdaulichen Kohlenhydraten und anderen Substanzen, die durch die Verdauung des Wirts nicht verwertet werden können. Im Gegenzug helfen die Mikroorganismen dabei, Nährstoffe zu verstoffwechseln, die Verdauung zu regulieren und potenziell schädliche Mikroben in Schach zu halten.

Diese Beziehung zwischen Mensch und Darmmikrobiota ist ein klassisches Beispiel für eine mutualistische Symbiose, bei der beide Partner voneinander profitieren. Der Mensch erhält Unterstützung bei der Verdauung und Stärkung des Immunsystems, während die Mikroorganismen eine Lebensgrundlage und Schutz in der Darmumgebung finden.

Die meisten Menschen merken von dieser Symbiose überhaupt nichts – jedenfalls nicht direkt. Genausowenig wie Ihnen das Atmen bewusst ist, ist Ihnen die Tätigkeit der helfenden Bakterien in ihrem Darm bewusst. Erst wenn es mit der Verdauung nicht mehr richtig “funktioniert”, beginnen sich einige darüber Gedanken zu machen.

Dabei können die Darmstörungen vielfältig sein:

Aber auch manifeste Krankheiten wie Morbus CrohnColitis Ulcerosa und Darmkrebs gehen mit einer Störung der Darmflora einher.

Ein optimaler Beginn für eine Darmheilung ist das Fasten. Damit wird die gestörte und gereizte Darmflora beruhigt und vom Stress befreit. Ein Einlauf und/oder Glaubersalz zu Beginn einer Fastenkur sorgt dafür, dass Nahrungsmittelreste vollständig ausgeschieden werden. Ideal dafür ist die Colon-Hydro-Therapie beim Heilpraktiker, weil dabei mit einem geschlossenen System gearbeitet wird.

Noch gründlicher ist die entgiftende Darmreinigung mit Präparaten wie Heilerde (Bentonit oder Zeolith) oder dem organischen Mumijo aus der Ayurveda Medizin. Die Mittel binden Schlacken, die durch Flohsamenschalenpulver aus allen Winkeln des Darmes herausgeholt werden.

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Sieht man sich die Literatur und die Meinungen, die zum Beispiel in Foren des Internets geäußert werden an, so gibt es alleine zum Thema Einlauf und Glaubersalz bzw. Bittersalz enorme Unstimmigkeiten…

Nach dem Fasten sollte man dem Darm zu einem optimalen Start verhelfen.

Im Rahmen einer Symbioselenkung werden dem Darm “von außen” lebenswichtige Bakterien-Kulturen (in der Apotheke erhältlich) als Tabletten oder Tropfen zugeführt, z. B. das „Bifidum Bakterium Longum“ oder der „Lactobacillus Acidophilus“.

Mit mehrwöchigen Kuren kann sich die geschädigte / beeinträchtigte Darmflora auf diese Weise wieder erneuern. Hierzu empfehle ich aber einen Experten zu konsultieren, der sich damit auskennt und gezielt Präparate empfehlen kann.

In leichteren Fällen wird eine ballaststoffreiche Ernährung über eine längere Zeit genügen (Vollkornprodukte, reichlich Obst und Gemüse, Müsli und Leinsamen). Ballaststoffreiche Nahrung zieht allerdings auch die Notwendigkeit der Aufnahme von größeren Mengen an Flüssigkeit nach sich.

In gewissem Maße kann man aber auch den Aufbau der gestörten Darmflora durch regelmäßigen Verzehr von normalem oder probiotischem Joghurt und milchsauer vergorenen Gemüsesäften anregen – die Werbung vermittelt uns dies ja seit einigen Jahren eindringlich: Actimel und Yakult von Danone sind ja täglich im Fernsehen zu sehen. Ich rate von diesen Joghurtsorten aber eher ab.

Dagegen erzielen (meiner Erfahrung nach), die Brotsäurebakterien des klassischen Brottrunks eine gute Wirkung. Das Getränk hatte der deutsche Bäckermeister Wilhelm Kanne vor über 30 Jahren aus dem russischen Kwass-Getränk entwickelt. Viele Ärzte und Wissenschaftler bestätigen heute, dass die Brotsäurebakterien im Brottrunk einen guten Stamm der Milchsäure-Bakterien ausmachen.

Diese Bakterien unterstützen auch eine gestörte Darmflora beim Wiederaufbau. Darum ist es auch sinnvoll, den Brottrunk regelmäßig bei einem Gewichtsabnahme-Programm als begleitendes Getränk mit einzubeziehen. In diesem Fall trinkt man jeden Tag Brottrunk.

Für eine Symbioselenkung mit Brottrunk gibt es 3 Möglichkeiten:

  1. Entweder trinkt man 3-mal täglich 1/4 Liter Brottrunk pur oder
  2. mischt ihn zur Hälfte mit Wasser (wem der Brottrunk pur zu sauer schmeckt).
  3. Sehr schmackhaft und erfrischend ist folgende Mischung: 1/8 Liter Brottrunk, 1/16 Liter Wasser, 1/16 Liter naturtrüber Apfelsaft.

Andere therapeutische Möglichkeiten der Symbioselenkung

Über den Brottrunk hinaus stehen eine Reihe von Alternativen zur Verfügung, die als handelsübliche mikrobiologische Arzneimittel zu haben sind. Sie werden sogar in der „Roten Liste“ geführt unter einer Reihe von verschiedenen Kategorien. Dies sind z. B. die Kategorien „Antiallergika“, „Dermatika“, Gynäkologika“, „Immunmodulatoren“, „Magen-Darm-Mittel“, „Umstimmungsmittel“ und „Urologika“ mit den entsprechend unterschiedlichen Anwendungsgebieten.

Ebenso sind die Applikationsformen für diese Präparate unterschiedlich. Es gibt oral, intramuskulär, intravenös, perkutan, intranasal, intravesikulär und intravaginal applizierbare Präparate. Es ist offensichtlich, dass nicht alle diese mikrobiologischen Präparate sich für den „Hausgebrauch“ eignen, sondern eine Reihe von ihnen nur von Alternativmedizinern eingesetzt werden sollte.

Aus der Kategorisierung geht zudem hervor, dass nicht alle diese Präparate sich für eine Symbioselenkung des Darms eignen. Aber nicht nur unser Darm ist mit nützlichen Bakterien besiedelt. Auch Haut und Schleimhäute weisen Bakterienkulturen auf, die für die Funktionsweise der Häute und Schleimhäute eine entscheidende Rolle spielen.

Von daher ist der Begriff „mikrobiologische Therapie“, wie die Symbioselenkung auch genannt wird, nicht nur auf die Darmflora beschränkt, sondern wesentlich umfassender. In unserem Fall würde eine Ausweitung der Diskussion über den Darm hinaus den Rahmen sprengen. Von daher möchte ich mich auch weiterhin auf die Darmflora konzentrieren.

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Auswahl der Präparate zur Symbioselenkung

Eine der wichtigsten Wirkprinzipien der mikrobiologischen Präparate liegt in der Beeinflussung des Immunsystems. Wie diese Beeinflussung aussieht, habe ich unter Darmsanierung – Humbug oder wertvoll für die Gesundheit? beschrieben. Im Vordergrund stehen hier die unspezifischen immunologischen Effekte, die in der Regel für alle mikrobiologischen Präparate gelten. Von daher sind die angebotenen Präparate und deren Wirkung vergleichbar. Unterschiede bestehen jedoch in der Immunogenität, die den Grad bzw. die Stärke der Immunantwort bestimmt.

Mykobakterien z. B. sind die Mikroorganismen mit den stärksten antigenen Immunreizen, gefolgt von Escherichia coli, Enterobacteriaceae und Saccharomyces sp. Enterokokken bewirken eine etwas schwächere Immunreaktion, gefolgt von Bifidobakterien und Laktobazillen.

Präparate, die intakte Keime enthalten oder intakte Zellwandbestandteile der Keime, haben eine deutlich stärkere Immunogenität als die, die nur Stoffwechselprodukte der Keime enthalten. Von daher ist die Immunogenität eines Präparats nicht abhängig von der Lebensfähigkeit der eingesetzten Keime. Die stärkste antigene Potenz haben intakte Zellwände, da sie die eigentlichen Antigene in Form von Rezeptoren auf ihren Membranen tragen. Aus einschlägigen Studien wissen wir, dass es praktisch keinen Unterschied macht, ob ich nun einen aktiven und intakten Keim benutze oder nur seine intakte „Hülle“, obwohl der Mikroorganismus biologisch gesehen tot ist.

Unter der Berücksichtigung dieser Aspekte sollte bei der Auswahl eines Präparats auf folgende Gesichtspunkte geachtet werden:

  • Die Wahl eines Präparats sollte sich an der Reaktionslage des Patienten orientieren.
  • Bei allergischen Patienten sind zunächst schwächer wirksame Immunogene zu empfehlen.
  • Im Falle einer erhöhten Infektionsanfälligkeit oder wenn die momentan eingesetzten Präparate trotz klarer Indikationslage nicht ansprechen, dann ist der Einsatz von stärkeren Antigenen angezeigt.
  • Im Falle einer zu starken, überschießenden Reaktion kann entweder die Dosis vermindert werden oder auf ein schwächeres Immunogen umgestiegen werden oder beides.

Überreaktion nach Gabe von mikrobiologischen Präparaten?

Im Artikel Darmsanierung – Humbug oder wertvoll für die Gesundheit, beschreibe ich das Konzept der Immunmodulation bei gleichzeitiger Unterdrückung der Allergieneigung durch probiotische Präparate. Damit ist bei oraler Einnahme solcher Präparate eine überschießende Reaktion als sehr unwahrscheinlich anzusehen. Anders sieht es jedoch bei anderen Applikationsformen aus, z. B. einer parenteralen Gabe (meist durch Injektionen).

Hier sind besonders bei Allergikern Empfindlichkeitsreaktionen möglich, da die protektiven Maßnahmen im Darm, wie sie bei einer oralen Aufnahme zum Tragen kommen, vollkommen umgangen werden. Von daher sollten solche Patienten nach einer parenteralen Gabe von mikrobiologischen Präparaten für eine gewisse Zeit, meist reichen 30 Minuten, unter Beobachtung bleiben. Obwohl die oralen Präparate diese Maßnahmen nicht erforderlich machen, können, besonders bei E. coli und Saccharomyces sp., bei etwas empfindlicheren Patienten Blähungen und leichte Bauchschmerzen auftreten.

Auch hier helfen Dosisminderung und/oder der Umstieg auf schwächer wirksame Immunogene. Beim Vorliegen einer Hefeallergie jedoch ist beim Einsatz von Saccharomyces-Präparaten große Vorsicht geboten.

Behandlungsdauer

Die Dauer einer Symbioselenkung richtet sich in der Regel nach Art und Schwere der Beschwerden. Als minimale Behandlungsdauer sollten ca. 4 Wochen angesetzt werden. Diese können auf bis zu 6 Monate verlängert werden.

Bei stärkeren Beschwerden ist neben der Beurteilung der Abnahme der Symptome auch eine Laborkontrolle sinnvoll. Hier sollten Immunparameter im Blut und die Bestimmung von fäkalem IgA im Stuhl durchgeführt werden.

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Kombination mit anderen Therapieformen

Wie in meinem eben zitierten Artikel über die Darmsanierung ausgeführt, ist die Symbioselenkung praktisch eine Immuntherapie. Dies ist begründet in der Tatsache, dass auch bei regelmäßiger Zuführung von probiotischen Präparaten mit intakten Keimen, die zugeführte Keimzahl im Vergleich zur Keimzahl der Darmflora so verschwindend gering ist, dass über diesen Mechanismus kaum eine Veränderung zu erwarten ist. Die günstigen Veränderungen erfolgen über die immunologischen Kapazitäten des Darms.

Die Ausnahme sind hier Neugeborene und Säuglinge, die anfänglich über einen sterilen Darm verfügen, was optimale Bedingungen für einen Aufbau der Darmflora mit nützlichen Bakterien darstellt. Unter normalen Bedingungen erfolgt der natürliche Aufbau der Darmflora von Säuglingen durch Verschlucken von Vaginalsekret während der Geburt.

Es stellt sich also die Frage, welche zusätzlichen Therapieformen gibt es, die die immunmodulierende Potenz der mikrobiologischen Therapie unterstützen können?

Ernährung

Wie bei uns Menschen ist auch die Gesundheit der Bakterienpopulationen abhängig von dem, was sie als Nahrungsangebot zur Verfügung haben. Für die Darmbakterien sind für uns kaum verwertbare Ballaststoffe die wichtigste Nahrungsquelle, die über die menschliche Ernährung zugeführt werden.

Eine ballaststoffarme Ernährung, wie sie bei Fast-Food und industriell gefertigten Lebensmitteln gang und gäbe sind, stört das Gleichgewicht der Darmflora. Eine solche Ernährung über einen längeren Zeitraum ist vergleichbar mit einer „Hungersnot“ für Darmbakterien, mit den entsprechenden gesundheitlichen Konsequenzen für den Wirt. Von daher ist eine Zufuhr von Präbiotika in Form von Ballaststoffen mehr als sinnvoll in Kombination mit der Gabe von Probiotika.

Allerdings ist nicht der Kauf von mehr oder weniger teuren Präparaten aus dem „Health-Store“ notwendig, sondern viel Obst, Gemüse und Pilze sind oft mehr als ausreichend, um eine optimale präbiotische Versorgung zu gewährleisten.

Phytotherapie / Heilpflanzen

Eine gestörte Mikroökologie des Darms kann ebenfalls ein Zeichen für Verdauungsprobleme und pathophysiologische Veränderungen der Darmschleimhaut sein. Die Bestimmung von Verdauungsmarkern und Entzündungsmarkern im Stuhl gibt über solche möglichen Probleme Auskunft. Bei solchen Problemen gilt es, schleimhautberuhigende bzw. verdauungsanregende Maßnahmen zu ergreifen. Heilkräuter mit Bitterstoffen und Schleimstoffen stellen hier die optimale Kombinationstherapie dar.

Anti-mykotische Therapie (Anti-Pilz-Therapie)

Eine gestörte Darmflora ist der Nährboden für eine Ansiedlung von unphysiologischen Keimen, vor allem von Pilzen. Diese sind dann wiederum Ursache für weitergehende Störungen der Darmflora, woraus sich ein Teufelskreis bildet. Besonders häufig tritt die opportunistische Gattung Candida auf. Candida ist unter anderem auch für immunologische Fehlreaktionen im Darm verantwortlich, sodass eine Stuhldiagnose mit positivem Befund eigentlich eine anti-mykotische Behandlung erforderlich macht.

Wichtig ist hier anzumerken, dass eine sogenannte „Anti-Pilz-Diät“ als alleinige Therapie auf keinen Fall zu empfehlen ist. Pilze sind zwar „Zuckerfresser“, aber eine streng kohlenhydratarme Ernährung wird der Natur der Sache nicht gerecht, da die Hefepilze enorm anpassungsfähig sind. Solche Diäten sind nicht dienlich, da sie die Gefahr der Einseitigkeit in sich bergen, ohne dass sie einen entscheidenden Einfluss auf die Reduktion der Hefepilzpopulationen hätten.

Zumindest gibt es im wissenschaftlichen Bereich keine Belege dafür. Dies heißt aber nicht, dass man auch weiterhin auf seinen Zucker nicht zu verzichten braucht. Im Gegenteil, Zucker sollte in jedem Fall vermieden werden, da dies dem „Öl ins Feuer gießen“ gleich käme.

Orthomolekulare Therapie / Vitalstoffe

Eine erfolgreiche Immunmodulation durch mikrobiologische Präparate ist immer begleitet von einer wegbereitenden Vorbereitung durch eine ausreichende Versorgung mit orthomolekularen Substanzen. Dies sind im Wesentlichen alle wichtigen Mineralien, Mikronährstoffe und Vitamine. Aber auch Aminosäuren, Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren), inklusive Enzyme und Vitaminoide zählen zur Liste der orthomolekularen Stoffe. Diese Substanzen können gezielt über nährstoffreiche Nahrungsmittel zugeführt werden oder in isolierter Form über Nahrungsergänzungsmittel.

Heilfasten

Auch Heilfasten ist in gewisser Weise eine Art Symbioselenkung. Um die Effekte bezüglich der Darmflora zu maximieren, kommt es im Wesentlichen auf die richtige Darmreinigung und den Wiederaufbau der Darmflora an. Wie man das effektiv und sinnvoll gestaltet, habe ich in der Heilfasten-Anleitung beschrieben, die Sie finden, wenn Sie hier klicken.

Überraschender Beitrag von der AOK

Es ist selbstverständlich, dass die etablierte Schulmedizin und ihre Organe die Symbioselenkung als “Humbug” abtun. Angeblich fehlt es, wie so oft, an wissenschaftlichen evidenzbasierten Beweisen für eine Wirksamkeit des Konzepts. Was an diesen Beurteilungen dran ist, habe ich versucht, argumentativ im besagten Artikel Darmsanierung – Humbug oder wertvoll für die Gesundheit? und einem weiteren Artikel: Die Bedeutung der Darmflora zu widerlegen.

Im Wesentlichen beruht die Kritik der Schulmedizin an der Symbioselenkung auf der Tatsache, dass die zahlenmäßige “Unterlegenheit” der Probiotika als Tropfen auf dem heißen Stein im Vergleich zur Darmflora keinen Effekt haben kann. Es handelt sich hier um ein rein quantitatives Problem, das aber übersieht, dass immunologische Vorgänge nicht unbedingt auf Quantitäten beruhen müssen. In den Artikeln wird ausführlich erörtert,  wie die positiven probiotischen Effekte zustande kommen. Und für die gibt es sehr wohl wissenschaftlich abgesicherte Daten, die man aber gerne in der Schulmedizin übersieht, weil sie halt nicht ins Konzept passen.

Auch Wikipedia beeilt sich, in ihrem Beitrag „Symbioselenkung“ darauf hinzuweisen, dass Krankenkassen die Kosten einer Therapie nicht übernehmen, da es keine Wissenschaft für dieses Konzept gibt. Von daher ist es umso überraschender, wenn die AOK auf ihrer Webseite einen Beitrag zur „Symbioselenkung“ abliefert (Stand: Januar 2014, aok.de/bundesweit/gesundheit/behandlung-nichtmedikamentoese-und-alternative-therapien-symbioselenkung-8039.php).

Nach einer kurzen Erklärung zu Idee und Konzept kommt der Hinweis auf die fehlende wissenschaftliche Dokumentation für die Wirksamkeit. An dieser Stelle bereitet sich der Leser schon auf das Ende des Artikels vor. Aber es geht weiter. Denn als weitere Überraschung fährt der Artikel fort mit „Rezepte zum Selbermachen“ (!). Offensichtlich ist die AOK doch nicht ganz von der Unwirksamkeit dieser Methode überzeugt. Warum sonst sollte sie ihre Versicherten zur Vorbereitung und Verzehr von probiotischen Präparaten und Nahrungsmitteln aufmuntern?

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 2.1.2025 überarbeitet und ergänzt.

Zum Intervallfasten und Heilfasten hatte ich eine Reihe von Beiträgen verfasst, die die Vorteile dieser Form des Fastens charakterisieren, aber auch deren Grenzen aufzeigen. [1] [2] [3] [4]

Jetzt gibt es Berichte, dass Intervallfasten Gallenprobleme provozieren könnte. Wie soll das vonstatten gehen? Sind das vielleicht berechtigte Bedenken gegen das Heil- oder Intervallfasten?

Gallenprobleme

Die Gallenblase liegt unterhalb der Leber und ist eng mit ihr verbunden. In ihr wird die Gallenflüssigkeit (Gallensaft) produziert, die für die Verdauung von Fetten notwendig ist. Die Blase ist in der Lage, rund 50-60 ml Gallensekret zu speichern, was immer dann erfolgt, wenn keine Nahrung verdaut werden muss, weil der Besitzer der Galle sich z.B. zum Fasten entschlossen hat.

Als wir noch Jäger und Sammler waren, gab es immer wieder Zeiten, wo Nahrung knapp war. In diesen Zeiten produzierte die Galle ihr Sekret auf Vorrat, um in Zeiten mit ausreichender Nahrung, nach einer erfolgreichen Jagd z.B., genug Gallensekret bereithalten zu können, um die dann aufgenommene Nahrung und deren Fette verdauen zu können.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Heute sieht die Nahrungsversorgung anders aus. Man kann in der Regel immer dann essen, wenn man Lust dazu hat, was die Gallenblase fast überflüssig macht. Sollte es Probleme mit der Gallenblase geben, dann ist die Schulmedizin schnell bei der Hand, selbige zu entfernen. [5]

Beim Fasten kann es theoretisch vermehrt zu Gallensteinen kommen. Warum? Wie bereits erwähnt wird das Gallensekret immer dann gespeichert, wenn es keine Nahrung zu verdauen gibt. Das führt zu einer Anreicherung und Konzentration des Gallensekrets in der Gallenblase, was wiederum die Bildung von Gallensteinen begünstigt.

Allerdings sind nicht alle Gallensteine gleich. Die häufigste Form der Gallensteine sind Cholesterinsteine, rund 70-75 %, die aufgrund der Konzentration des nicht benötigten Cholesterins beim Fasten konzentrieren und auskristallisieren und so zur Steinbildung führen (können). [6]

Die naturheilkundlichen Therapien habe ich hier beschrieben: [7]

Denn die schulmedizinische Vorgehensweise hier besteht zu häufig in einer Operation, wo die Steine entfernt werden oder sogar mit den Steinen gleich die Gallenblase herausgenommen wird. Denn wo es keine Gallenblase gibt, da gibt es auch keine Gallenblasensteine. Fall gelöst… wirklich?

Wie dramatisch ist der Einfluss des Fastens auf die Gallensteinbildung?

Eine im Jahr 2013 durchgeführte und veröffentlichte Arbeit untersuchte die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Gallensteinen bei Kalorienrestriktion und Diäten. Es zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit für Gallensteinbildung bei einer Kalorienrestriktion dreimal höher war als bei einer weniger ausgeprägten Kalorienrestriktion (500 gegen 1200 Kalorien pro Tag).  [8]

Eine im Jahr 2019 veröffentlichte Arbeit widersprach den gerade diskutierten Befunden. Sie fand heraus, dass ein Intervallfasten von 4 Wochen auf die Gesundheit und den Stoffwechsel positiv einwirkt. Die Teilnehmer reduzierten ihr Körpergewicht um durchschnittlich 3,5 kg und ihre Blutfettwerte sanken. Es wurden keine negativen Auswirkungen auf die Gallenblase oder die Bildung von Gallensteinen festgestellt. [9]

Es ist jedoch wichtig, eine ausgewogene Ernährung mit moderaten Fettmengen zu befolgen, um die Gesundheit zu erhalten. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die individuelle Reaktion auf ein Intervallfasten von Person zu Person variieren kann und dass es wichtig ist, sich an eine Diät langfristig anzupassen, um langfristige Erfolge zu erzielen.

Damit kämen wir zu den Tipps, die es zu beachten gilt, wenn man ein Intervallfasten etc. durchführen möchte.

Was tun, um das Risiko für Gallensteine zu senken?

Wasser – Die Sache mit der „ausreichenden Flüssigkeitszufuhr“ ist so elementar, dass man es fast gar nicht mehr erwähnen möchte. Aber dieser Punkt ist so wichtig, dass man ihn nicht häufig genug wiederholen und betonen kann. Viele Menschen, vor allem ältere, trinken nicht genug oder das Falsche (Cola, Alkohol etc.). [10]

Gesunde Fette – Was sind gesunde Fette? [11]

Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren wären ein guter Anfang. Aber auch in „normalen“ Nahrungsmitteln sind gesunde Fette enthalten, wie z.B. in Nüssen, Obst, Gemüse, Fisch (biologisch produziert), die die Gallenblase zur Entleerung anregen und somit eine Konzentration und Auskristallisierung verhindern.

Ballaststoffe – Wir nähern uns immer mehr den Empfehlungen, die generell für eine gesunde Ernährung gelten. Dazu gehört mit absoluter Sicherheit auch die ausreichende Aufnahme von Ballaststoffen. [12]

Ballaststoffe sind in der Lage, nicht nur Toxine zu binden, sondern auch im Darm befindliches Cholesterin, welches an einer Rückresorption in den Organismus gehindert wird. Auf diese Weise wird eine signifikante Menge an Cholesterin ausgeschieden und nicht in die Gallenblase zurückgeführt.

Risikofaktoren für Gallensteinbildung

Nicht jeder entwickelt Gallensteine, auch nicht beim Vollfasten oder Intervallfasten. Damit sieht es danach aus, dass nur bestimmte Personen ein erhöhtes Risiko für Gallensteine haben. Wer ist das?

Wie fast immer werden die familiär vorbelasteten Patienten genannt. Allerdings halte ich das für zu vage, denn ich kenne keine Studien, die dies belegen oder sogar Gene benennen können, die die Gallensteinbildung bewirken und auf die Folgegeneration vererbt werden. Aber es ist sicher nicht falsch, wenn man Eltern oder Großeltern hat, die Gallensteine entwickelt hatten, dass man beim Intervallfasten etwas vorsichtiger zu Werke geht.

Übergewicht kann ebenfalls die Gallensteinbildung triggern. Dies mag damit zu tun haben, dass das Übergewicht auf großen Mengen an Lebensmitteln beruht, die das Verdauungssystem zu bewältigen hatte und daher an eine „Großproduktion“ von Gallensekret gewöhnt ist. Bei einer Diät kommt es zu einer relativen Überproduktion an Gallensekret, was den Effekt von Konzentration und Kristallisierung begünstigt.

Diabetiker und Menschen mit hohen Cholesterinspiegeln sind ebenfalls potentiell gefährdet.

Hier ein weiterer Beitrag, der diskutiert, was man tun kann, um einer Gallensteinbildung vorzubeugen. [13]

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Quellen: 

Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde am 01.12.2024 erstellt.

Die Darmflora findet in der Schulmedizin bei der Beurteilung der Verdauung und der Diagnose verschiedener Erkrankungen auch heute noch kaum Beachtung. Zeit für einen genauen Blick.

In diesem Artikel gehe ich daher ausführlich auf die Bedeutung der Darmflora ein, sowie deren Sinn und Zweck. Und: deren Wirkung im Immunsystem, sowie den Zusammenhang zu verschiedenen Erkrankungen.

Darmflora – was ist das eigentlich genau?

Dies hört sich irgendwie nach einem Mädchennamen an, Flora. Flora entstammt dem Lateinischen und bedeutet „Blume“ oder „Blüte“. Und so bezeichnen die Wissenschaften alles Pflanzliche als Flora (Fauna bezieht sich auf alle tierischen Lebewesen).

Unglücklicherweise wird auch das Reservoir an Lebewesen im Darm von Mensch und Tier als Flora, die Darmflora, bezeichnet. Hier haben wir es aber mit einer komplett anderen Lebensform zu tun, die einem eigenen Reich zugehörig ist, den Bakterien.

Der Begriff Darmflora trifft es nicht wirklich

Wie oben bereits angedeutet ist der Begriff „Darmflora“ nicht stimmig. Es wäre stimmiger, hier von „Darmmikroorganismen“ oder einfach „Darmbakterien“ zu reden. Aber auch hier hat sich eine sprachliche Ungenauigkeit durchgesetzt, die in den Erkenntnissen von vor mehr als 50 Jahren begründet liegt, wo man die Bakterien großenteils noch den Pflanzen zugeordnet hatte.

Heute weiß man aufgrund von genetischen Untersuchungen, dass Bakterien weder Pflanzen, noch Tiere, noch Pilze sind, sondern ein eigenes Reich bilden.

Aber: Um hier keine große Verwirrung zu stiften, werde ich im Folgenden auch der Einfachheit halber auf die „Darmflora“ zurückgreifen.

Was also ist eine „Darmflora“?

Die Darmflora besteht aus Mikroorganismen, die im Verdauungstrakt von Menschen und Tieren beheimatet sind und das größte Reservoir an Mikroorganismen beim Menschen darstellen.

Der menschliche Körper besteht aus über 100 Billiarden Zellen. In unserem Verdauungsapparat dagegen existiert mindestens die 10-fache Menge an Mikroorganismen.

Die Summe aller Stoffwechselvorgänge dieser Bakterien ist mit dem Stoffwechsel eines eigenständigen Organs vergleichbar. Von daher gibt es inzwischen Stimmen unter den Wissenschaftlern, die hier von einem „vergessenen Organ“ reden. Sie vermuten, dass die Darmflora etwa 100 Mal mehr Gene zusammengenommen aufweist als das menschliche Genom.

Heute weiß man außerdem, dass nur etwa zehn Prozent der menschlichen Krankheiten auf unsere genetische Veranlagung zurückzuführen sind. Den weitaus größten Einfluss haben unterschiedlichste Umweltfaktoren (etwa Medikamente, Nahrungsmittel und unsere Emotionen), die wiederum die Zusammensetzung unserer Darmflora bestimmen.

Der überwiegende Anteil der Bakterien kommt im Dickdarm vor, ein weiterer Teil im unteren Teil des Dünndarms.

Der vordere Teil des Dünndarms (Duodenum und Jejunum) dagegen ist nur sehr dünn besiedelt. Zwischen 30 und 60 Prozent des Stuhls bestehen aus Trockenmasse von Bakterien.

Dennoch beachteten Wissenschaftler die Darmflora lange Zeit kaum. Doch das änderte sich spätestens mit dem 2007 ins Leben gerufene Human Microbiome Project (HMP), das sich mit den Mikroorganismen beschäftigt, die den menschlichen Körper besiedeln.

Und dabei wurde die Bedeutung der Darmflora immer offensichtlicher: So gehen Wissenschaftler davon aus, dass der menschliche Körper dauerhaft von mehr als 10.000 Mikroorganismen-Arten besiedelt werden kann, wobei nicht alle davon im Darm vorkommen, sondern teilweise nur auf der Haut, im Mundraum oder in der weiblichen Vagina.

Der Darmtrakt eines Menschen wird etwa von 500 bis 1.000 unterschiedlichen Mikroorganismen-Arten bewohnt. Allein ein Gramm Darminhalt enthält etwa eine Billion Lebewesen. Obwohl die Forschung noch am Anfang steht, gehen Fachleute davon aus, dass eine Vielzahl der bakteriellen Proteine eine entscheidende Rolle für die menschliche Gesundheit spielen.

Neben den Bakterien existieren noch Pilze und Protozoen im Gastrointestinaltrakt. Aber bis heute weiß man so gut wie gar nichts über deren Aktivitäten und Funktionen für den Darm des Menschen.

Was man heute aber weiß, ist, dass das Verhältnis zwischen dem Menschen als Wirt und der Darmflora als Gast mehr ist als nur ein Zusammenleben unter Waffenstillstandsbedingungen. Vielmehr können wir hier von einer echten „Symbiose“ reden, also einem Zusammenleben, bei dem beide Parteien einen partnerschaftlichen Nutzen haben.

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Theoretisch wäre es denkbar, dass ein Mensch auch ohne Darmbakterien überleben kann. Aber die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen für ein Fehlen der Darmflora wären enorm. Denn die Mikroorganismen führen eine Menge von nützlichen Aktivitäten aus:

  • Sie fermentieren unberührte Energiesubstrate,
  • trainieren das Immunsystem,
  • verhindern das Wachstum von nicht erwünschten und schädlichen Mikroorganismen,
  • Regulieren die Entwicklung des Darms,
  • produzieren Vitamine für uns (u.a. Biotin, Vitamin K)
  • und produzieren Hormone, die die Fettspeicherung erleichtern
  • und synthetisieren Neurotransmitter und deren Vorstufen und beeinflussen so die Psyche.

Genauer auf die Verteilung der verschiedenen Spezies und deren Vitaminbildung gehe ich in meinem Beitrag “Darmbakterien” ein.

Bis heute ist man aber noch weit davon entfernt, alle Spezies im Gastrointestinaltrakt identifizieren zu können. Dies liegt auch daran, dass viele der Bakterien sich nicht kultivieren lassen. Damit ist eine Bestimmung fast unmöglich.

Was man aber heute weiß (und das ist das Überraschende), ist, dass die Spezies von Mensch zu Mensch variieren.

Diese Variationen in der Population der Mikroorganismen bleiben auch über einen langen Zeitraum erhalten, selbst bei Veränderungen in Diät, Lebensgewohnheiten und mit zunehmendem Alter.

Man kann hier also von einem gastrointestinalen Fingerabdruck reden, der so individuell ausfällt wie der echte Fingerabdruck.

Doch kann die sonst so solide Gemeinschaft der Darmbakterien – etwa durch eine Antibiotikabehandlung – in ihrem Gleichgewicht gestört und dauerhaft verändert werden. Meist regeneriert sich die Darmflora nach einiger Zeit von selbst. Aber kommen viele ungünstige Faktoren zusammen (etwa Stress, zuckerreiche Nahrung, geschwächtes Immunsystem), so können plötzlich andere Mikroorganismen als vor der Behandlung Überhand nehmen.

Spannend in diesem Zusammenhang sind Beobachtungen, dass die Darmflora mancher autistischer Kinder sich stark von der gesunder Kinder unterscheidet. In ihrem Intestinaltrakt siedeln beispielsweise viel weniger gesunde Bifidobakterien (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24130822).

Auch bei Kindern mit der Autoimmunerkrankung Typ-1-Diabetes scheint teilweise die Zusammensetzung der Darmbakterien ungünstig verschoben zu sein (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24475780).

Vermutlich ist das Verhältnis der siedelnden Mikroorganismen einer von mehreren Faktoren, die diese Form der Diabetes auslösen können. Laborversuche zeigen außerdem, dass bei neugeborenen Mäusen eine Antibiotikagabe nicht nur die Zusammensetzung der Darmflora nachhaltig ändert, sondern hieran anschließend auch zu Übergewicht führen kann (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25126780).

Obwohl die genauen Zusammenhänge noch unerforscht sind, zeigen diese Beispiele, wie weitreichend der Körper des Wirtes (Mensch bzw. Maus) von seinen winzig kleinen Darmbewohnern abhängig zu sein scheint.

Die meisten Bakterien unseres Verdauungstraktes gehören zu der Gattung Bacteroides, Clostridium, Fusobacterium, Eubacterium, Ruminococcus, Peptococcus, Peptostreptococcus und Bifidobacterium. Escherichia und Lactobacillus sind weniger häufig vertreten (aber die Bekannteren). Die Spezies der Gattung Bacteroides alleine machen schon ca. 30 Prozent aller Bakterien im Gastrointestinaltrakt aus. Dies lässt die Vermutung zu, dass diese Gattung besonders wichtig ist für die Funktion des Darms.

Die zurzeit bekannten Pilze in der Darmflora sind Candida, Saccharomyces, Aspergillus und Penicillium.

Zum Weiterlesen: Symptome, wenn Candida abstirbt

Wie erhält man eine Darmflora?

Wenn man Blumen haben möchte, dann geht man zum Floristen. Wenn man eine Darmflora haben möchte, gibt es dann dafür einen Darmfloristen?

Scherz beiseite. Nein, es gibt weder einen Darmfloristen (wäre ein alternativer Beruf für einen Gastroenterologen), noch kann man sich eine Darmflora auswählen.

Auf der anderen Seite werden wir aber auch nicht mit einer voll ausgebildeten Darmflora geboren.

Bisher ging man davon aus, dass ein Neugeborenes erst während der Geburt mit den ersten Bakterien in Kontakt kommt. (https://www.newscientist.com/article/mg21428603.800-babies-are-born-dirty-with-a-gutful-of-bacteria.html).

Ein spanisches Forscherteam fand allerdings kürzlich im Mekonium (dem ersten Stuhlgang nach der Geburt, auch Kindspech genannt) von Mäusen eine vielfältige Bakteriengesellschaft. Die frühe Besiedlung ließ sich auch bei menschlichen Neugeborenen bestätigen.

Die Forscher gehen daher davon aus, dass Bakterien die Plazentaschranke überwinden können und schon während der Schwangerschaft den Verdauungstrakt der Föten besiedeln.

Dies sind bei einer normalen Geburt Bakterien im Geburtskanal und Vaginalbereich. Durch Verschlucken von Sekret kommt es zur weiteren Besiedelung im Gastrointestinaltrakt des Säuglings. Anschließende Schübe erhält der Säugling durch das Stillen und die Umwelt.

Nach ungefähr einem Monat ist dann der Gastrointestinaltrakt ausreichend besiedelt.

Bei durch Kaiserschnitt entbundenen Kindern sieht die Sache deutlich anders aus. Denn hier erfolgt die Exposition nur der Umwelt gegenüber, also Keime von Luft, anderen Kindern, der Haut der Mutter, Krankenhauspersonal usw. Damit ist die Besiedlung dieser Säuglinge signifikant anders als die von normal entbundenen Neugeborenen.

Bei nicht gestillten, sondern mit der Flasche gefütterten Säuglingen erfolgt zu Beginn eine primäre Besiedlung mit E. coli und Streptococcus. Während der ersten Lebenswoche sorgen diese Bakterien für Bedingungen, die eine nachfolgende Weiterbesiedlung mit ausschließlich anaeroben Bakterien begünstigen, wie Bifidobacterium, Bacteroides, Clostridium und Ruminococcus. Im weiteren Verlauf entwickelt sich hier eine erwachsenenähnliche Darmflora.

Bei gestillten Säuglingen dagegen siedeln sich primär Bakterien an, die Milchsäure produzieren, also Bifidobakterien und Laktobazillen. Dadurch kommt es zu einer Ansäuerung des Darmmilieus. Dies wiederum schafft Bedingungen, die es für andere, besonders für schädliche Bakterien schwer machen, sich erfolgreich anzusiedeln. Grund für die nahezu selektive „Zucht“ von Bifidobacterium und Lactobacillus bei den gestillten Babys scheinen Substanzen in der Muttermilch zu sein, die als Wachstumsfaktoren für diese Gattungen wirken.

Das Problem, das ich deutlich sehe: Auf diese Umstände wird in den Kliniken und seitens der Hebammen kaum hingewiesen. Ich sehe hier auch Zusammenhänge mit der Immunlage der Kinder und auch den sog. Drei-Monats-Koliken. Zum Immunsystem später noch mehr, aber zuerst einmal sollten wir uns mehr mit dem Sinn und dem Zweck der Darmflora zuwenden.

Sinn und Zweck der Darmflora

Wie schon einleitend beschrieben, gehen die Bakterien der Darmflora einer Reihe von nützlichen Aktivitäten nach. Die Wichtigsten sind die Aktivierung und Sensibilisierung des Immunsystems gegenüber Pathogenen, das Verdrängen von schädlichen Mikroorganismen und ihr Beitrag zur Verdauung und Resorption von Nährstoffen.

Im Folgenden will ich die verschiedenen Aufgaben näher charakterisieren:

Unterdrückung des Wachstums von pathogenen Mikroorganismen
Eine der wichtigsten Aufgaben der Darmflora ist die Kontrolle und Aufrechterhaltung der Zusammensetzung der verschiedenen Mikroorganismen. Damit wird der Lebensraum für unerwünschte und krankheitserregende Mikroorganismen deutlich beschnitten.

Diese stabilisierende Aktivität wird auch „Barriereeffekt“ oder „Barrierefunktion“ genannt. Sie verhindert, dass schädliche Hefepilze und Bakterien, wie Clostridium difficile, Überhand nehmen können, da sie in Konkurrenz stehen mit den nützlichen Bakterien der Darmflora. Diese Konkurrenz bezieht sich auf den zur Verfügung stehenden Platz und das Nahrungsangebot.

Aus Tierversuchen weiß man, dass Tiere ohne Darmflora schnell gastrointestinale Infektionen aufwiesen, wie z.B. ein ausgeprägtes Wachstum von Clostridien, die Entzündungen der Darmschleimhäute bewirken. Auch nach Einsatz von Antibiotika wird dieses Phänomen beobachtet. Daher der Name „antibiotikaassoziierte Kolitis“. Häufiger wird aber von der “pseudomembranösen Kolitis” gesprochen.

Das ist zwar genau das Gleiche – aber der Patient merkt nicht gleich, dass er die Darmentzündung wegen der Antibiotika hat. In diesem Fall liegt die Ursache in der Zerstörung der natürlichen Darmflora durch die Antibiotika, was den Weg ebnet für den Einzug pathogener Mikroorganismen, wie z.B. Clostridien.

Der Barriereeffekt also schützt den Menschen vor der Invasion von neuen Spezies und vor den Spezies, die schon in geringer Zahl im Darm präsent sind, sich aber aufgrund der Aktivitäten der Darmflora nicht durchsetzen können.

Die Mechanismen, mit denen die Darmflora sich reguliert, sind noch nicht vollständig bekannt. Man weiß aber heute, dass die Darmflora in der Lage ist, Bakteriocine zu produzieren. Bakteriocine sind Gifte auf Proteinbasis, die das Wachstum der Stämme derselben bzw. ähnlicher Bakteriengattungen unterbinden. Die Fermentation im Dickdarm erzeugt Milchsäure und verschiedene Fettsäuren, die eine Senkung des pH-Werts bewirken.

Das Milieu wird also im Dickdarm in den sauren Bereich verschoben. Dieses „Ansäuern“ ist ein weiterer Mechanismus, der die Ansiedlung schädlicher Mikroorganismen verhindert und die Nützlichen fördert. Es wird auch vermutet, dass diese pH-Wert-Veränderung die Ausscheidung von krebserzeugenden Stoffen begünstigt.

Schauen wir als nächstes einmal auf die Auswirkungen in Bezug auf das Immunsystem.

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Die Darmflora und das Immunsystem

Die Darmflora hat einen anhaltenden und dynamischen Effekt auf das systemische Immunsystem des Wirts und auf sein Immunsystem im Darm.

Hier sind die Bakterien der Schlüssel für die frühe Entwicklung des Immunsystems in der Darmschleimhaut. Diese Bakterien stimulieren das lymphatische Gewebe, das mit der Darmschleimhaut assoziiert ist und regen somit die Produktion von Antikörpern gegen krankmachende Keime an.

Das Immunsystem erkennt und bekämpft schädliche Mikroorganismen, ohne dabei die Nützlichen zu beeinträchtigen.

Dieses selektierende und differenzierende „Toleranzverhalten“ seitens des darmassoziierten Immunsystems wird schon in der Kindheit erworben, denn: direkt nach der Geburt beginnen die Bakterien mit der Kolonisierung des Gastrointestinaltrakts, wie wir schon weiter oben diskutiert haben. Dabei tritt ein interessantes Phänomen auf.

Die ersten sich ansiedelnden Bakterien sind in der Lage, den Aufbau des Immunsystems des Neugeborenen so zu beeinflussen, dass dies das Überleben dieser „Pioniere“ unterstützt und schützt, dagegen das Überleben der Konkurrenz bekämpfen hilft.

Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, welche Bakterien bei einem Neugeborenen sich in der Stunde Eins ansiedeln. Denn hiervon hängt der Aufbau der Darmflora für den Rest des Lebens ab. Dies ist auch eine mögliche Erklärung für Darmstörungen bei Patienten, die als Neugeborene per Kaiserschnitt entbunden wurden und / oder primär mit der Flasche gefüttert wurden.

Wir haben in dem vorherigen Kapitel diskutiert, dass Kaiserschnitt und der Verzicht aufs Stillen zu einer signifikant veränderten Erstbesiedlung führen, die der eines Erwachsenen gleicht. Damit könnte es also zu Toleranzen seitens des sich entwickelnden Immunsystems gegenüber schon vorhandenen pathogenen Bakterienstämmen kommen.

In der Abstillphase dann kommt es zu einem Wechsel der Darmflora von fakultativ anaeroben Gattungen, wie Streptococcus und E. coli, zu meist rein anaeroben Gattungen. Angesichts dieser Tatsachen kann ich es immer noch nicht glauben, dass dies in der Schulmedizin und der Kinderheilkunde keinerlei Relevanz in der Therapie zu finden scheint.

Neuere Forschungen haben gezeigt, dass die Darmflora eine Rolle bei der Aktivität des Toll-like Rezeptors (TLR) im Gastrointestinaltrakt spielt. Dies sind Moleküle, die bei der Reparatur von verletzungsbedingten Schäden helfen. So veranlassen diese Rezeptoren das Immunsystem, z.B. um Strahlungsschäden zu beheben. Eine andere Aufgabe dieser Rezeptoren ist die Befähigung des darmassoziierten Immunsystems, zwischen Freund und Feind unter den Mikroorganismen unterscheiden zu können.

Die Rezeptoren identifizieren dabei die Krankheitserreger, die die Mukosabarriere überwunden haben und lösen eine Immunantwort aus, die sich gegen diese spezifischen Pathogene richtet. Dabei spielen drei Arten von immunosensorischen Zellen eine Rolle:

Die Oberflächenenterozyten (Saumzellen), M-Zellen und dendritische Zellen. Eine andere Gruppe von Rezeptoren ist in der Lage, molekulare Strukturen von Bakterien zu erkennen und eine Art Stressantwort auszulösen, indem sie die Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen auslösen.

Bakterien sind auch in der Lage, ein Phänomen zu beeinflussen, das „orale Toleranzentwicklung“ genannt wird. Hier zeigt sich das Immunsystem weniger empfindlich einem Antigen gegenüber, das oral aufgenommen wird oder auch von der Darmflora produziert wird.

Diese Toleranzentwicklung wird teilweise durch das gastrointestinale Immunsystem bewirkt und teilweise durch die Leber. Sie führen zu einer Verminderung von überaktiven Immunantworten, wie sie bei einer Allergie und Autoimmunerkrankungen bekannt sind.

Mäuseversuche bestätigen, dass die Entwicklung einer Lebensmittelallergie unter anderem von der Zusammensetzung der Darmflora abhängt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25157157).

Mediziner stellen immer wieder fest, dass manche Impfungen bei den einen Menschen hervorragend wirken, bei anderen wiederum gar nicht. Mittlerweile haben Forscher herausgefunden, dass auch hier die Zusammensetzung der Darmflora entscheidend dazu beiträgt, wie gut die Immunantwort bei Impfungen – zum Beispiel gegen Grippe – ausfällt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25220212).

Obwohl es wissenschaftlich bisher nur an Mäusen überprüft wurde, kann man davon ausgehen, dass die Wirkung einer Impfung kurz nach einer Antibiotikabehandlung stark abgeschwächt wird.

Metabolische Funktion der Darmflora

Die angesiedelte und etablierte Darmflora kontrolliert die Entwicklung und Vermehrung der Schleimhautzellen der Darmwände durch die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren.

Sie vermitteln auch andere metabolische Effekte, wie die Synthese von Biotin und Folat (Vitamin B7 und B9). Sie sind auch beim Resorptionsvorgang von Mineralien beteiligt, wie z.B. Magnesium, Calcium und Eisen.

Weiterhin spielt die Darmflora eine bedeutsame Rolle bei der Metabolisierung von in der Nahrung befindlichen Karzinogenen und deren Mikrokomponenten und Makrokomponenten.

Die Mikrokomponenten sind genotoxisch (genschädigend). Ein Beispiel dafür sind die heterozyklischen Amine (HCA), die im Fokus der Forschung stehen. Sie entstehen beim Grillen und Braten von proteinhaltigen Nahrungsmitteln und werden als möglicher Auslöser von Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs gehandelt.

HCAs kommen aber auch in der Natur vor, so dass es unmöglich ist, ihnen zu 100 Prozent auszuweichen. Deshalb kommt der metabolischen Wirksamkeit der Darmflora in Bezug auf diese Komponenten ein besonders wichtiger Stellenwert zu, da diese Funktion dem Organismus hilft, Tumore zu verhindern, die ansonsten unumgänglich wären.

Die Makrokomponenten setzen sich im Wesentlichen zusammen aus einem Übermaß an Fett und Kochsalz, die zusammen im Ruf stehen, bei Langzeitkonsum in hohen Dosen ebenfalls zur Ausbildung von Tumoren zu führen, hier speziell als Brustkrebs und Dickdarmkrebs von Seite der Fette und Magenkrebs von Seite des Kochsalz.

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Fermentierung und Resorption von Kohlenhydraten

Ohne die Darmflora wäre der menschliche Organismus nicht in der Lage, einige der unverdauten Kohlenhydrate aufzunehmen und zu verwerten.

Dies liegt daran, dass einige der „Mitglieder“ der Darmflora Enzyme aufweisen, die der Mensch nicht produzieren kann, die aber bestimmte Polysaccharide abbauen können. Mäuse z.B., die unter sterilen Bedingungen gezüchtet wurden und daher eine unterentwickelte Darmflora besaßen, mussten 30 Prozent mehr Kalorien zu sich nehmen, um das gleiche Gewicht zu erreichen, wie Mäuse unter normalen Bedingungen.

Auf der anderen Seite sind die Darmbakterien aber auch mit dafür verantwortlich, ob wir schlank oder dick sind. Wissenschaftler stellten fest, dass es – trotz der individuellen Fülle – drei klassische Besiedlungsmuster unseres Verdauungstraktes gibt.

Demnach besteht die Darmflora bei den drei Typen entweder hauptsächlich jeweils aus Bakterien der Gattungen Bacteroides, Prevotella oder Ruminococcus. Personen, die vorzugsweise mit Bacteroides besiedelt sind, neigen zu Fettleibigkeit.

Denn die Bakterien schaffen es, schwer verdauliche Kohlenhydrate des Nahrungsbreis für unseren Körper verfügbar zu machen. Die anderen beiden Typen hingegen scheiden den unverdauten Zucker zu großen Teilen wieder aus (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21508958).

Kohlenhydrate, die vom Menschen nicht verdaut werden können ohne bakterielle Hilfe sind z.B. Stärken, Ballaststoffe, Oligosaccharide, bestimmte Zuckermoleküle, Laktose im Fall einer Laktoseintoleranz, Zuckeralkohole, Darmschleim und bestimmte Proteine. Als Resultat erhalten wir vermehrte Beschwerden, wie ein Völlegefühl oder Blähungen, besonders bei der Verdauung von Oligosacchariden, wie sie bei Bohnen (“Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen”) auftreten.

Die Bakterien der Darmflora verwandeln die Kohlenhydrate durch Fermentation in kurzkettige Fettsäuren. Diese Form der Fermentation wird auch saccharolytische Fermentation genannt. Als Produkt erhalten die Bakterien Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure. Diese „Materialien“ können die Wirtszellen wiederum verwerten, stellen sie eine wertvolle Quelle für Energie und Nährstoffe dar. Sie helfen auch dem Organismus, essentielle Mineralien aus der Nahrung zu resorbieren, wie Calcium, Magnesium und Eisen.

Die saccharolytische Fermentation produziert aber auch Gase und organische Säuren, wie die Milchsäure. Essigsäure wird von der Muskulatur verwertet, Propionsäure hilft der Leber ATP zu gewinnen, und Buttersäure liefert Energie an die Darmzellen und steht im Ruf, möglicherweise krebsverhindernd zu wirken.

Inzwischen gibt es sogar ernstzunehmende Hinweise, dass die Bakterien die Resorption und Einlagerung von Fetten unterstützen. Sie produzieren Vitamin K und erleichtern die Resorption dieses Vitamins.

Eine andere Art der Fermentation, die proteolytische Fermentation, zersetzt Protein, wie Enzyme, tote Zellen von Wirt und Darmflora, Kollagen und Elastin im Nahrungsbrei usw. Dieser Prozess jedoch kann beiläufig zur Produktion von Toxinen beitragen, die karzinogenen Charakter haben. Von daher erklärt sich eine proteinärmere Diät als gesünder, da die proteolytische Fermentation nur gedrosselt abläuft und weniger Toxine in der Folge gebildet werden.

Eine gut funktionierende Darmflora erhöht auch die Resorption von Wasser, reduziert die Zahl an schädlichen Bakterien, erhöht das Wachstum der Darmzellen des Menschen und stimuliert das Wachstum von einheimischen Bakterien.

Antiallergische Wirkungen

Die Bakterien der Darmflora beteiligen sich auch an der Verhinderung von Allergien bzw. deren Entstehung.

Inzwischen gibt es Hinweise, dass der Zeitpunkt einer Allergieentwicklung im Zusammenhang mit der Zusammensetzung der Darmflora steht. Diese Zusammensetzung ist bei nicht allergischen Menschen signifikant anders als bei Allergikern.

Allergiker zeigen in der Regel eine höhere Bereitschaft zur Ansiedlung von schädlichen Bakterien, wie Clostridium difficile und Staphylococcus aureus, bei einer gleichzeitigen Verdrängung von Bacteroides und Bifidobacterien. Eine Erklärung dafür ist die positive Stimulierung des Immunsystems durch die gesunde Darmflora und das damit verbundene „Training“, wie es auf Antigene richtig zu reagieren hat.

Ein Mangel an nützlichen Bakterien in der Entwicklungsphase kurz nach der Geburt führt zu einem verzerrten Bild, das das Immunsystem von seiner späteren Aufgabestellung gewinnt. Resultat ist die Überreaktion bei Antigenen, die für den Organismus keinen Schaden bedeuten.

Auf der anderen Seite ist noch nicht klar, ob die Unterschiede in der Zusammensetzung der Darmflora nicht vielleicht auch das Resultat von, und nicht der Grund für Allergieentwicklungen sind. Wie auch immer. Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie eng die Darmflora und das Immunsystem miteinander korrespondieren.

Die therapeutischen Erfolge in der Praxis rechtfertigen aus meiner Sicht jedoch bei allen Arten von Allergien die Darmflora näher zu betrachten.

Verhinderung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Ein weiterer Hinweis auf die Hilfe der Bakterien bei der Heranbildung des Immunsystems ist die Ausbreitung von Darmentzündungen, wie z.B. Morbus CrohnColitis ulcerosa oder auch beim Reizdarmsyndrom.

Es gibt Wissenschaftler, die die kurzkettigen Fettsäuren, die von den Bakterien der Darmflora produziert werden, als Verhinderer von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ansehen. Zusätzlich gibt es einige Bakteriengattungen, die die Entzündung direkt verhindern können.

Bei Patienten, die an Morbus Crohn leiden, ist beispielsweise die Anzahl der Bakterien des Stammes Faecalibacterium prausnitzii stark herabgesetzt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23829084). Über welchen Mechanismus diese Mikroorganismen bei Gesunden die schmerzhafte Darmerkrankung verhindern, ist allerdings bisher noch nicht bekannt.

Es ist auffällig, dass gerade in industrialisierten Ländern die Häufigkeit entzündlicher Darmerkrankungen enorm hoch ist und auch weiterhin ansteigt.

In ökonomisch weniger entwickelten Ländern dagegen ist die Häufigkeit deutlich niedriger. Grund für diese Unterschiede liegt nach Meinung der Fachwelt in der (zu) guten Hygiene in der Jugend, dem frühzeitigen Abstillen (wenn überhaupt gestillt wird), und dem enormen Konsum von Zucker und tierischen Fetten.

Das Auftreten dieser Darmerkrankung steht in umgekehrtem Zusammenhang mit mangelhafter Hygiene in den ersten Lebensjahren und dem Konsum von Früchten, Gemüse und nicht verarbeiteter Nahrung.

Denn so positiv gefüllte Kühlregale in den Supermärkten und “porentiefe Reinheit” auch sind – für eine gesunde Darmflora dürfen die Hände im Garten ruhig mal richtig schmutzig werden und durchs offene Fenster jede Menge Keime in unsere Wohnungen kommen. Selbst ein von Hand gespülter Teller, an dem noch ein paar Bakterien haften, ist für die Zusammensetzung unserer Darmflora – und damit für unsere Gesundheit – besser als das hygienisch einwandfreie Geschirr aus der Spülmaschine (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25713281).

Auch lässt sich die Darmflora beispielsweise alleine dadurch verbessern, dass man “seinen Mikroorganismen” eine gesunde Nahrungsgrundlage bietet. So können sich die nützlichen Bakterien besonders gut vermehren, wenn sie viele Ballaststoffe aus rohem Obst und Gemüse, aber auch traditionell fermentierte Lebensmittel erhalten.

So haben sich eine Vielzahl dieser Mikroorganismen darauf spezialisiert, lösliche Ballaststoffe aus Früchten und Gemüse zu zersetzen, deren Endprodukte unser Immunsystem stärken und vor Entzündungen schützen. Ist die Darmflora bereits geschädigt, so lässt sie sich durch spezielle probiotische Lebensmittel verbessern.

Zucker (etwa der in Fertigprodukten oft in großen Mengen enthaltene Fruktose-Sirup) hingegen begünstigt die Vermehrung anderer Mikroorganismen (unter anderem auch Pilze), die das gesunde Gleichgewicht der Darmflora stören können. Fleisch aus Masttierhaltung ist unter anderem aufgrund der enthaltenen Antibiotika ebenfalls für die Darmflora schädlich.

Und auch manche Emulgatoren, die in Fertigprodukten dafür sorgen, dass die Flüssigkeiten dauerhaft durchmischt bleiben, wirken sich negativ auf die Zusammensetzung der Darmbakterien aus. Untersuchungen an Mäusen zeigen, dass unter anderem die Emulgatoren  E466 und E433 aus Backwaren und Speiseeis nicht nur die Darmflora verändern, sondern auch eine erhöhte Anfälligkeit für Darmentzündungen hervorrufen können (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25731162).

Zwar müssen Zusatzstoffe für Lebensmittel auf ihre Unbedenklichkeit getestet werden, bevor sie auf den Markt kommen, doch scheinen diese Prüfungen, laut einer amerikanischen Studie, nicht sehr konsequent (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23954440).

Demnach wurden weniger als 38 Prozent der von der US-amerikanischen Lebensmittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) zugelassenen Zusatzstoffe anhand von Fütterungsversuchen kontrolliert. Daher ist nicht auszuschließen, dass viele weitere Lebensmittelzusätze unsere Darmflora nachhaltig schädigen.

Ein weiterer Faktor sind Antibiotika, die während der Kindheit zum Einsatz kommen. Sie vernichten gute wie schädliche Bakterien im Darm, was bei einem häufigeren Einsatz zu langfristigen Verschiebungen in der Darmflora führen kann und damit zu einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung in der Folge. In Anbetracht dieser Tatsache ist es für mich geradezu ein Kunstfehler, dass Kindern bis zum 10.

Lebensjahr orale Antibiotika verabreicht werden. Im Jahr 2003 überrascht mich sogar der Chefarzt einer Kinderklinik mit der Aussage, dass er die orale Gabe von Antibiotika an Kinder unter 14 für verantwortungslos hielte. Die gängige Praxis in ALLEN mir bekannten Kinderarzt- und Hausarztpraxen sieht deutlich anderes aus. Hier werden fleißig Antibiotika Tabletten und Sirup verschrieben.

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Effekte von Antibiotika auf die Darmflora

Eine Veränderung der Darmflora durch den Einsatz von Breitbandantibiotika ist in der Lage, die Gesundheit des Behandelten und seine Fähigkeit, Nahrung zu verdauen, negativ zu beeinflussen.

Im Falle einer schwerwiegenden Infektion besteht natürlich die Notwendigkeit einer Therapie mit Antibiotika für einen limitierten Zeitraum.

Aber es besteht auch die Möglichkeit, unfreiwillig signifikante Mengen an Antibiotika einzunehmen, indem man Fleisch verzehrt, das von mit Antibiotika behandelten Tieren stammt. Diese Tiere wurden nicht mit Antibiotika behandelt, weil sie krank waren, sondern wurden entweder prophylaktisch behandelt und/oder für ein schnelleres Wachstum. Lesen Sie hierzu mal meinen Beitrag:

Hühnerfleisch ohne Geschmack. Vielleicht überzeugt Sie dieser Beitrag endlich, dass… ach was predige ich eigentlich… Bilden Sie sich bitte Ihr eigenes Urteil.

Auf jeden Fall kann es in beiden Fällen zu antibiotikaassoziierten Durchfällen kommen, die durch eine Irritierung des Darms direkt entstehen. Grund dafür ist die Ausbreitung von schädlichen Bakterien nach Tötung von ansässigen Bakterien durch das Antibiotikum.

Ein weiterer schwerwiegender Nebeneffekt ist die Resistenzentwicklung von Bakterien bedingt durch eine langfristige Einnahme von Antibiotika, wie sie mit dem antibiotikaverseuchtem Fleisch erfolgt.

Solange diese resistenten Bakterien im Darm verbleiben, besteht keine große Gefahr für die Gesundheit des Wirts. Sollten diese Bakterien aber in der Lage sein, die Darmbarriere zu überwinden und in den Organismus vorzudringen (wie dies zum Beispiel bei einem Leaky Gut Syndrom der Fall sein kann), dann wird die folgende Infektion kaum noch mit Antibiotika zu behandeln sein.

Ein weiterer Punkt bei einer Veränderung der Darmflora ist eine mögliche Einschränkung der Fähigkeit des Organismus, Kohlenhydrate zu fermentieren und Gallensäure abzubauen, was ein weiterer Grund für einen Durchfall sein kann. Kohlenhydrate, die nicht abgebaut worden sind, absorbieren große Mengen an Wasser, was für einen wässrigen Stuhl sorgt. Ein Mangel an kurzkettigen Fettsäuren hat sehr häufig den gleichen Effekt.

Es sind aber nicht nur Antibiotika, die die Zusammensetzung der Darmflora verändern können. Schwere Erkrankungen können zu gleichen Ergebnissen führen, wie z.B. Ischämien im Darm, Mangelernährung und Immunschwäche.

Neben den Antibiotika können auch andere Medikamente negativ auf die Darmflora wirken. Bekannt ist beispielsweise, dass Antazida das Mirkobiom beeinträchtigen. Die säureneutralisierenden Medikamente sollen Magenbeschwerden verringern. Möglicherweise ist eine Anhebung des pH-Wertes (Säure-Base-Maß) verantwortlich für die Veränderungen der Darmbesiedlung.

Metformin ist ein Anti-Diabetes-Mittel, das ebenfalls die intestinale Mikroben-Besiedlung verändert. Solche unerwünschten Nebenwirkungen auf die Darmflora sind für mindestens 19 Pharmazeutika nachgewiesen. Wahrscheinlich ist die Dunkelziffer noch viel höher (https://www.spektrum.de/news/dein-darm-ist-was-du-isst/1408962).

Die Rolle der Darmflora bei Erkrankungen

Bakterien im Gastrointestinaltrakt haben neben ihren gesundheitsfördernden auch krankmachende (pathogene) Eigenschaften. So sind sie in der Lage, Giftstoffe und krebserzeugende Substanzen zu erzeugen. Sie sind auch bekannt dafür, dass sie an Komplikationen beteiligt sind wie das multiple Organversagen, Blutvergiftung (Sepsis), Darmkrebs und den eben diskutierten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

Ebenso vermuten Forscher einen Zusammenhang einer gestörten Darmflora – und der damit verbundenen Entstehung zahlreicher Giftstoffe – mit der Entstehung von Autismus (https://www.arte.tv/de/Hilfe-bei-Autismus–Die-Rolle-der-Bakterien-/6714470.html); https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22747852).

Hier spielt die Ausgewogenheit der Anzahl an Bakterien eine entscheidende Rolle. Sollte die Anzahl zu hoch oder zu niedrig sein, besteht die Gefahr der Schädigung der Barrierefunktion und damit der Gesundheit des Wirts. Entscheidenden Anteil an der Aufrechterhaltung dieser „optimalen Anzahl“ an Bakterien in der Darmflora haben Enzyme, die vom Organismus des Wirts produziert werden.

Einige der Bakteriengattungen, wie Bacteroides und Clostridien, stehen im Verdacht, an der Entwicklung von Tumoren beteiligt zu sein. Aber anstatt dies im großen Stil zu erforschen, sucht man lieber weiter nach Viren, wie zum Beispiel Prof. Harald zur Hausen, der auch mal vermutet, dass Viren für Dickdarmkrebs verantwortlich sind.

Professor zur Hausen wurde 2008 bekannt, weil er den Nobelpreis für die Entdeckung humaner Papillomviren bekam. In deren Folge wurde die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs in größtem Stil propagiert. Diese Geschichte bekam einen zusätzlich sehr faden Beigeschmack durch Korruptionsvorwürfe gegen die Nobelstiftung.

Doch zurück zur Darmflora: Andere Gattungen, wie Lactobacillus und Bifidobakterien, dagegen sind bekannt dafür, dass sie in der Lage sind, die Tumorentwicklungen zu verhindern. Weiterhin können ansonsten nützliche Bakterien sehr schädigend werden, wenn sie in anderen Körperarealen als im Gastrointestinaltrakt auftauchen.

Eine Möglichkeit dieses „Auswanderns“ in zentrale Bereiche des Organismus ist die Überwindung der Barrierefunktion des Darms. Dieser Zustand ist dann mit einer Reihe von verschiedenen Problemen verbunden.

Grund für den „Barrieresprung“ kann eine Überpopulation der Bakterien im Dünndarm sein, eine Immunschwäche des Wirts oder eine erhöhte Durchlässigkeit von Schleimhäuten und Darmwand (Leaky-Gut-Syndrom). Diese Durchlässigkeit kann durch eine Zirrhose noch erhöht werden, bei der die Aktivitäten der Darmflora zu diesem Zustand beitragen und die Schäden vergrößern.

Ist der Darm einmal durchlässig geworden, dann können Bakterien in den Organismus vordringen und eine mögliche tödlich verlaufende Infektion bewirken. Aerobe Bakterien verschlimmern eine Infektion durch den Verbrauch von Sauerstoff im betroffenen Gewebe. Dies erzeugt günstige Bedingungen für eine Invasion und Besiedlung von anaeroben Bakterien.

Noch ein Wort zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Die Ursachen für die verchiedenen Formen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen werden noch kontrovers diskutiert. Es gibt Stimmen, die die Ursache in der Abnahme der Immuntoleranz vermuten, die eine Überreaktion des Immunsystems gegen nützliche Bestandteile der Darmflora bewirkt.

Es ist auch noch nicht klar, ob die Krankheit und ihre Formen durch die gesamte Darmflora oder nur Teile der Bakterienstämme verursacht werden kann.

Für die ulzerative Colitis und Morbus Crohn ist bekannt, dass hier genetische Faktoren eine Rolle spielen könnten. Diese genetisch bedingte Prädisposition scheint aber nicht nach den Vererbungsregeln von Mendel vererbt zu werden. Hier spielen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weitere Faktoren eine Rolle für die Entwicklung dieser Erkrankungen.

Es hat den Anschein, dass diese Frage nicht alleine mit der Bakterienbesiedlung oder der Genetik beantwortet werden kann. Es lässt sich vermuten, dass eine genetische Prädisposition und eine gleichzeitige Fehlbesiedlung die Entwicklung der Erkrankungen begünstigen.

Zur Genetik muss ich noch anmerken, dass diese aus meiner Sicht überbewertet wird. Erstens: Führende Forscher geben selbst zu, dass sie eher vor einem Scherbenhaufen stehen, als vor einem “Durchbruch”. Zweitens wissen wir, dass die meisten Gene durch Umweltfaktoren angeschaltet oder auch abgeschaltet werden können. Es kommt also auf uns selbst an.

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Zurück zum Leaky-Gut-Syndrom

Die Entzündungen, die im Rahmen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung auftreten, werden auf ein Leaky-Gut-Syndrom zurückgeführt. Nach Überwindung der Darmbarriere dringen die Mikroorganismen in das gastrointestinale Gewebe vor und provozieren eine Immunreaktion, die in einer lang anhaltenden Entzündungsreaktion mündet.

Die Durchlässigkeit der Darmwand ist dabei Resultat einer allergieähnlichen Reaktion, wobei, wie bereits erwähnt, das Immunsystem falsch „programmiert“ wurde und neben schädlichen auch nützliche Bakterien attackiert. Aber man weiß bis heute noch nicht, ob die Entzündungen auf den Aktivitäten bestimmter Bakterien im Gastrointestinaltrakt beruhen oder ob es auf der unphysiologischen Toleranz des Immunsystems gegenüber der Darmflora beruht.

„Tight Junctions“, (schmale Bänder bestehend aus Proteinen, die Epithelzellen vollständig umschließen und mit Bändern von Nachbarzellen eng verbunden sind) verhindern normalerweise die Durchlässigkeit der Darmwand.

Bei Patienten mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung sind vermehrt abnormale Tight Junctions gefunden worden, was die erhöhte Permeabilität erklären kann. Und wegen der möglicherweise schädlichen Wirkung der Bakterien werden von der Schulmedizin vermehrt Antibiotika beim Morbus Crohn verschrieben.

Aber hier ist noch nicht schlüssig bewiesen, dass eine Überbesiedlung die Ursache für die Entzündungen ist, die einen Einsatz von Antibiotika erforderlich macht. Immerhin ist es auch denkbar, dass die Entzündung zuerst erfolgt, was zu einer Erhöhung der Permeabilität der Darmwand führt und damit zur Entwicklung des Morbus Crohns. Da Antibiotika keinen Einfluss auf die Entzündung haben, kommen in der Schulmedizin dann noch zusätzlich entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz.

Es wird vermutet, dass eine Colitis (Entzündung des Dickdarms) durch symbiotische Bakterien verursacht wird. Dieser Verdacht liegt nahe, da Mäuse, die in sterilen Bedingungen gehalten wurden, diese Krankheit nie gezeigt haben. Aber auch hier sind die Beobachtungen widersprüchlich: Einige Gattungen, wie Clostridium difficile und ansässige Darmbakterien, sind in der Lage, bei Mäusen Colitis zu verursachen. Dagegen sind andere in der Lage, eben diese Krankheit zu verhindern.

Manche Ärzte aus den USA, aus Kanada und aus Australien wenden eine auf den ersten Blick unappetitliche Methode an, um den Darm ihrer Patienten mit gesunden Bakterien zu besiedeln: Per Einlauf wird der Stuhl eines gesunden Spenders in den Darm der Kranken eingebracht.

Die gesunden Mikroorganismen breiten sich aus und verdrängen dabei die Krankheitskeime effektiv. Die Mediziner berichten davon, dass sie etwa 90 Prozent ihrer Patienten mit dieser simplen Methode helfen können, selbst wenn diese jahrelang an chronischen Darmproblemen litten.

Dennoch ist die „Stuhltransplantation“ nicht unumstritten. Schließlich ist die Darmflora, wie bereits beschrieben, an unzähligen Prozessen in unserem Körper beteiligt. Zwar wird der Stuhl der Spender auf einige Krankheitserreger hin untersucht, doch sind die langfristigen Folgen einer gravierenden Veränderung der Darmflora überhaupt nicht bekannt. Es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis es hier Klarheit gibt.

Falsche Darmflora = Übergewicht?

Auch im Bereich des Übergewichts (Übergewicht durch Darmbakterien) scheint die Darmflora eine bedeutende Rolle zu spielen. Aus Arbeiten mit Mäusen ist bekannt, dass bei übergewichtigen Mäusen das Hormon Leptin fehlt.

Dieses Hormon wird von Fettzellen produziert und dämpft u.a. das Hungergefühl. Die übergewichtigen Mäuse fielen nicht nur durch das Fehlen von Leptin auf, sondern auch durch die besondere Zusammensetzung der Darmflora im Vergleich zu normal gewichtigen Mäusen. Es hatte sich eine Veränderung im Verhältnis von Bacteroides und Firmicutes zu Gunsten der Firmicutes ergeben. Gleiches wurde auch bei normal gewichtigen und übergewichtigen Menschen bestätigt.

Es lässt sich grob umreißen, dass das Verhältnis dieser beiden Gattungen Aussagen machen kann über die allgemeinen Gewichtsbedingungen eines Betroffenen. Ein Gewichtsverlust führt dabei auch zu einer Verschiebung des Verhältnisses zurück zu Gunsten von Bacteroides.

Der gegenseitige Einfluss von der Zusammensetzung der Darmflora auf der einen Seite und den Gewichtsbedingungen auf der anderen Seite wird bedingt durch den Unterschied im energieabsorbierenden Potential der unterschiedlichen Verhältnisse von Bacteroides und Firmicutes.

Dies gilt anscheinend auch für Fettsäuren und Polysaccharide aus Nahrungsmitteln. Eine Arbeit mit Mäusen zeigte, dass eine Verpflanzung der Darmflora von übergewichtigen Mäusen in den Darm von steril gehaltenen Mäusen zu einer Gewichtszunahme bei letzteren führte, obwohl diese weniger Nahrung aufnahmen.

Manche Forscher sehen außerdem einen Zusammenhang zwischen der ungünstigen Zusammensetzung der Darmflora, dem daraus resultierenden Übergewicht und sich hieran anschließenden Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder Alzheimer (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24059313).

Darmflora und Parkinson

Dopamin ist ein Neurotransmitter, der an der Herstellung unseres psychischen Gleichgewichtes beteilig ist und Funktionen in der Signal-Übertragung der Motorik hat. So führt ein Mangel des Botenstoffes zur Parkinsonschen Krankheit (Schüttellähmung).

Aus Tier-Experimenten ergaben sich Hinweise darauf, dass das Microbiom über die Bauch-Hirn-Achse den Dopamin-Spiegel beeinflusst und so Parkinson verursachen kann. Das entdeckten US-amerikanische Wissenschaftler bei Maus-Mutanten, die ein Kontroll-Protein des Dopamin-Stoffwechsels im Übermaß produzieren.

Der ungünstige Einfluss des „α-Synuclein“ genannten Faktors bleibt folgenlos, wenn die Tiere in steriler Umgebung leben. Die Nager erkranken nur dann an Parkinson, wenn man ihre Darmflora mit Bakterien von menschlichen Parkinson-Patienten infiziert.

Schon länger wissen die Mediziner, dass α-Synuclein Plaques im Gehirn der an Parkinson erkrankten Menschen bildet. Offensichtlich ist dies eine Begleiterscheinung der Dopamin-Reduzierung.

Fest steht jedenfalls, dass nur die Mäuse in dem Tierversuch an Parkinson litten, deren α-Synuclein-Spiegel zu hoch war. Antibiotika, die das Mikcrobiom beeinflussen, konnten den Ausbruch der Krankheit unterdrücken und die Bildung des α-Synucleins verhindern.

Die Forscher vermuten, dies läge an den kurzkettigen Fettsäuren Acetat, Butyrat und Propionsäure. Manche Bakterien produzieren diese organischen Säuren, die dann im Immun-System des Gehirns eine Überreaktion auslösen und zur verstärkten Bildung des α-Synucleins führen. Daran beteiligt sind die Mikroglia-Zellen im ZNS, die zum mononukleär-phagozytären System (MPS) gehören (https://www.cell.com/cell/abstract/S0092-8674(16)31590-2?innerTabgraphical_S0092867416315902).

Diese Prozesse verdeutlichen, dass wir erst anfangen zu verstehen, wie die Darmflora das enterische Nerven-System beeinflusst und andere Organe über die Bauch-Hirn-Achse beeinträchtigen kann. So haben kleine Verschiebungen der microbiomischen Zusammensetzung erhebliche Auswirkungen auf das Immun-System und das Gehirn und das gesamte Nerven-System.

Weitere positive Einflüsse der Darmflora

Obwohl die Forschung in diesem Bereich noch am Anfang steht, gehen Wissenschaftler mittlerweile davon aus, dass auch die seelische Verfassung teilweise von den Mikroorganismen, die uns besiedeln, abhängt. So scheinen manche probiotische Bakterien ähnlich eines Anti-Depressivums zu wirken (newhope360.com/probiotics/probiotics-may-keep-you-dwelling-past).

Einige Forscher sprechen von einer „Darm-Hirn-Achse“ und sogar schon von einer „Mikrobiom-Hirn-Achse“. Die Verknüpfung kommt über den Vagus-Nerv zustande. Der Hirnnerv steuert unwillkürlich (unbewusst) die Funktionen innerer Organe, indem er Signale ans Gehirn schickt (Afferenzen). Das Zentralnervensystem verarbeitet diese Informationen zu Befehlen, die der Vagus zurück ans Erfolgsorgan sendet (Efferenzen). Auf diesem Wege könnten die Symbionten im Darm auch die Psyche beeinflussen.

Doch wie können Bakterien auf einen Nerven wirken, mit dem sie gar keinen direkten Kontakt haben? Vermitteln könnte hier das Enterische Nervensystem („Bauchhirn“), das den Darm durchzieht und den Vagus kontaktiert. Wie bei allen Neuronen funktioniert hier die interzelluläre Signalübertragung mithilfe von Neurotransmittern. Nun ist nachgewiesen, dass auch Bakterien diese Botenstoffe produzieren. Belegt ist das für Gamma-Aminobuttersäure (GABA), Dopamin („Glückshormon“) und Serotonin (https://www.spektrum.de/news/macht-der-darm-uns-gluecklich/1310381).

Resorbiert der Dünndarm die mikrobiell produzierten Neurotransmitter, hat dies einen direkten Einfluss aufs „Bauchhirn“, das wiederum die Vagustätigkeit anregt. Die hormonellen Funktionen des Darmes werden dadurch unterstützt, denn: Serotonin wird größtenteils auch im Darm selber produziert. Bakterien sezernieren also nicht nur die wirksamen Neurotransmitter, sondern auch deren Vorstufen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25860609).

Serotonin hat vielfältige Wirkungen. Unter anderem lässt es uns ruhig und gelassen reagieren und verbessert unsere Stimmung.

Auch über den Umweg des Immunsystems beeinflussen die Bakterien im Darm die Psyche. Erkennt die darmeigene Abwehr Mikroben als „böse“, läuft die Verteidigungs- Maschinerie an. Eine Folge ist die Ausschüttung von Zytokinen.

Die Entzündungs-Mediatoren wirken auch auf den Nervenstoffwechsel und rufen nachweislich depressive Stimmungen hervor (https://www.spektrum.de/news/macht-der-darm-uns-gluecklich/1310381). Umgekehrt ist eine gesunde Darmflora für das seelische Wohlbefinden wichtig, weil eine Immunantwort auf die „willkommenen“ Symbionten unterbleibt.

Fazit

Die Darmflora ist wie jedes andere Biosystem ein kompliziertes biologisches Regelwerk.

Die Wissenschaftler stehen heute noch am Anfang, dieses komplexe Geflecht von Strukturen und Funktionen zu erklären. So führen Eingriffe durch Medikamente z.B. sehr häufig zu unterschiedlichen Ergebnissen. Neben den Pharmazeutika sind Umwelteinflüsse, Ernährung und Hygiene sowie die perinatale Versorgung die bestimmenden Faktoren für eine gedeihliche Darmflora.

Deren Bedeutung wird erst langsam gewürdigt und so werden auch deren therapeutischen Aspekte bei vielen Krankheiten zurzeit nur unzureichend berücksichtigt.

Bislang scheint die Gabe von Probiotika und Präbiotika mit wenigen bzw. keinen unerwünschten Nebenwirkungen verbunden zu sein. Gleichzeitig liefern diese natürlichen Substanzen bei einer Reihe von gastrointestinalen Erkrankungen positive Resultate. Therapieverfahren wie die Symbioselenkung setzen genau darauf. Ebenso wie Verfahren die unter dem Begriff “Darmsanierung” zu finden sind.

Als umfassendes Heilverfahren zur Regulierung der Darmflora halt ich auch das Heilfasten für sehr geeignet.

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Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 14.05.2024 aktualisiert.

Wenn Sie manche Ärzte nach “Giften im Körper” fragen, bekommen Sie oftmals als Antwort, dass der Körper mit seinen Entgiftungsorganen dafür ausgelegt ist, die Gifte auch wieder auszuscheiden. Das stimmt prinzipiell ja auch.

Das Ganze hat nur zwei Haken:

  1. Unsere „moderne“ Art zu leben führt jedoch bei den meisten Menschen dazu, dass die Entgiftungsorgane dauerhaft überlastet sind.
  2. Wir kommen seit mehreren Jahrzehnten mit chemischen Verbindungen in Kontakt, die es vormals noch gar nicht gab.

In beiden Fällen bleibt dem Körper nichts anderes übrig, als die Gifte vorübergehend einzulagern. Da er aber nur selten genügend „Freiraum“ bekommt, um diese Depots wieder aufzulösen, werden sie größer und größer.

Je nachdem, um welche Gifte es sich handelt, werden sie an unterschiedlichen Stellen im Körper abgelegt

Fettlösliche Gifte lagern sich in fettreichem Gewebe an. Dazu gehören neben den Fettdepots des Körpers auch Rückenmark, Nerven und Gehirn.

Fettlösliche Gifte sind zum Beispiel:

Wasserlösliche Gifte werden im Bindegewebe abgelegt. Dazu gehören zum Beispiel:

  • organische Säuren (vor allem aus falscher Ernährung, hierzu empfehle ich auch den Beitrag: Billige Nahrungsmittel teuer bezahlt)
  • anorganische Bleisalze und andere Metallverbindungen (aus Farben oder alten Wasserrohren)
  • Cadmium (aus Tabakrauch)

Hormonaktive Gifte werden in der Schilddrüse, im Gehirn und in Eierstöcken und Hoden eingelagert. Hormonaktive Gifte stammen zum Beispiel aus:

  • Insektengiften (Pestizide), Unkrautvernichtungsmitteln (Herbizide) oder Pilzvernichtungsmitteln (Fungizide)
  • Zinnsalzen
  • Antibiotika (zum Beispiel aus der Tiermast)

Eine kurze Zwischenlagerung richtet meist keinen Schaden an. Bleiben die Gifte allerdings über einen langen Zeitraum und/oder in großen Mengen im Körper, drohen akute oder chronische Vergiftungen.

Und genau diesem Problem der chronischen Vergiftungen wird in der Medizin generell zu wenig Beachtung geschenkt. Das Thema ist auch nicht ganz einfach – vor allem für den Arzt oder Heilpraktiker. Der Aufwand für eine Diagnose ist relativ hoch und zudem werden zahlreiche Tests von den gesetzlichen Kassen nicht bezahlt. Und wenn der Patient etwas selbst bezahlen soll, heißt es von offiziellen Seiten sofort: Vorsicht Nepp! Betrug! Abzocke! Was auch sonst?

Sonst müsste man vielleicht zugeben, dass einige Krankheitssyndrome (deren Ursache auch noch merkwürdigerweise als “unbekannt” gilt), in Wahrheit mit chronischen Vergiftungen zu tun haben? Und dann könnten wir ja auch nicht mehr gegen diese Krankheitssyndrome und Symptome Medikamente verschreiben, sondern müssten diese Patienten ja einer Entgiftung zuführen.

Und dabei treten oftmals auch sog. “Entgiftungssymptome” auf. Hierzu erfahren Sie mehr im Beitrag: Entgiftungssymptome – Und wie sich diese zeigen können

Chronische Vergiftung möglichst vermeiden

Die alltägliche Vergiftung zu vermeiden, heißt zuerst an der Ernährung anzusetzen. Obst und Gemüse mit Bio-Quälität aus regionalem Anbau bieten die größte Sicherheit, sich pestizidfrei zu ernähren. Produkte aus fernen Ländern enthalten teilweise Chemikalien, die im EU-Raum gar nicht mehr angewendet werden dürfen.

Meeresfrüchte sind Quellen von Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Zinn. Fische, die im offenen Ozean gefangen wurden, sind etwas weniger bedenklich. Fische aus dem Süßwasser sind ebenfalls vorzuziehen, sofern sie nicht aus Aquakulturen stammen. Die Mastanlagen in Meerwasser liefern keine Produkte, die in irgendeiner Weise vertretbar sind.

Zu Amalgam-Füllungen sollte während der Zahnarztbehandlung niemals ein Einverständnis erteilt werden. Schon vorhandene Plomben gehören entfernt.

Alle Verpackungen aus Kunststoff sollten vermieden werden. Dazu gehören portioniertes Obst und Gemüse ebenso wie Tetra-Packs und Plastik-Flaschen. Zum Einkaufen können eigene Beutel und Behältnisse ohne Kunststoff mitgenommen werden.

Feinstaub und Abgase zu vermeiden, ist nicht immer ganz einfach. Es kommt schon darauf an, wo der Wohnort liegt. In der Stadt mögen die Autoabgase ein großes Problem darstellen, wohingegen auf dem Land die Feinstaubbelastung durch die Landwirtschaft größer ist. Immer ist die Überlegung angebracht, wann und wo der Aufenthalt die geringste Kontamination stattfindet. Nicht jeder kann es sich freilich ohne Weiteres einrichten. Wenn die Wohnung an einer verkehrsreichen Straße gelegen ist, sollte nur „nach hinten raus“ gelüftet werden – sofern es möglich ist.

Ob ein Medikament in einer vernünftigen Relation zum Nutzen steht, sollten Patient und Arzt gemeinsam beurteilen. Voraussetzung dafür ist ein gutes Vertrauensverhältnis und die Offenheit des Mediziners für solche Fragen. Bei der Arztwahl sollte der Aspekt berücksichtigt werden.

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Eine Vergiftung kann zwei unterschiedliche Formen annehmen: Während bei einer akuten Vergiftung durch eine größere Giftmenge ein plötzlicher Notfall eintritt, verläuft eine chronische Vergiftung schleichend. Die „Notbremse“ heißt dann Entgiftung. Sich vor Giften vorbeugend schützen, erfordert ständige Wachsamkeit.

Bei einer chronischen Vergiftung akkumulieren sich über einen längeren Zeitraum mehr und mehr Giftstoffe im Körper. Ab einer gewissen Konzentration kommt es zu einer Vergiftung, deren Symptome sich oft schleichend zeigen, im Lauf der Zeit ändern können und eher diffus sind.

Welche Symptome auftreten, ist abhängig von der Art der Schadstoffe, von der Menge und der Zeitdauer, in der sie aufgenommen wurden, aber auch von Geschlecht, Alter und Konstitution des Betroffenen.

Manchmal entwickelt sich eine chronische Vergiftung innerhalb weniger Wochen. In anderen Fällen dauert es Jahrzehnte, bis Probleme auftreten. Genau das macht die Sache ja auch so schwierig.

Akute Vergiftungen kommen durch die Aufnahme von sehr großen Mengen eines Toxins in einem kurzen Zeitraum zustande. Die ersten Anzeichen sind Übelkeit, Erbrechen und andere Beschwerden des Magen-Darm-Traktes. Weitere Symptome sind Störungen des Nerven- und Herz-Kreislauf-Systems sowie der Atmung. Nicht für alle Gifte stehen Gegenmittel (Antidote) zur Verfügung. Manchmal enden diese Vergiftungen tödlich.

Die Liste der Krankheiten und Beschwerden, die mit chronischen Vergiftungen zu tun haben können, ist lang:

Freilich ist diese Liste keineswegs vollständig. Denn die vielen toxischen Verbindungen gehören den verschiedensten Substanz-Klassen an. Schier unübersehbar ist die Vielzahl der organischen Verbindungen, die uns im alltäglichen Leben begegnen.

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Pestizide

Die Pestizide der modernen hochproduktiven Landwirtschaft sollen Nutzpflanzen vor Insekten (Insektizide), Pilzen (Fungizide) und sogenannten Unkräutern (Herbizide) schützen. Doch die hochpotenten Gifte dringen in die Feldfrüchte ein und gefährden auch den Menschen. Dies sollen Grenzwerte verhindern, bei deren Überschreitung der Verkauf von Obst und Gemüse nicht mehr erlaubt ist. Doch die Behörden können aufgrund personeller und struktureller Probleme nur stichprobenartige Kontrollen durchführen.

Nur für 400 der rund 1.300 in der EU gebräuchlichen Pestiziden stehen rationelle Standard-Nachweisverfahren zur Verfügung, sodass eine vollständige Überwachung sehr aufwendig und praktisch unmöglich ist. In Ländern mit niedrigerem Umwelt-Standard sind bis zu 4.000 der Verbindungen als Agrar-Gifte in der Anwendung. Chemiker und Toxikologen wie Dr. Günter Lach fordern daher, dass nur solche Pestizide zugelassen werden sollten, die mit Schnellverfahren nachzuweisen und quantitativ bestimmt werden können. Demnach kann, wenn überhaupt, nur ein Drittel aller Pestizide derzeit als halbwegs sicher gelten.

Das gilt aber nur dann, wenn die Grenzwerte nicht zu hoch angesetzt sind. Diese Maximum Residue Levels (MRL) werden in nur wenigen Tierversuchen bestimmt und gehen daher an der Realität vorbei. In der Daueranwendung zeigt sich dann, dass die Pestizide schon in geringeren Konzentrationen gesundheitsschädlich sind, als es der Grenzwert vorgaukelt. Darauf weisen Toxikologen wie Dr. Hermann Kruse von der Uni Kiel hin. Nicht berücksichtigt ist auch die Gefährdung von Menschen, die schon ohne die Kontaminationen an chronischen Krankheiten leiden. Möglicherweise ist diese Personen-Gruppe besonders empfindlich gegen die Giftflut.

Auch wird nicht differenziert zwischen Erwachsenen und Kindern. Ein weiteres Problem ist die Mehrfachbelastung, die die Risiken für die Gesundheit potenziert. Dieser sogenannte “Cocktail-Effekt“ ist so gut wie nicht erforscht, weswegen diese zweifellos zu unterstellende Tatsache kaum berücksichtigt wird. Bei Reihenuntersuchungen (Human-Biomonitoring, HBM) erfolgt die Bewertung der Pestizid-Belastungen nur im Hinblick auf einzelne Toxine, die in Blut und Urin gemessen werden. Die mögliche Verstärkung durch mehrere Kontaminationen fällt unter den Tisch, gerade bei Studien von öffentlichen Kontrollinstanzen.

Greenpaece fordert aufgrund des Cocktail-Effektes schon seit Jahren einen Vorsorgewert von 0,01 mg/kg für alle Pestizide in allen Lebensmitteln. Dabei wird noch nicht einmal davon ausgegangen, dass nicht die Gesamtmenge der inkorporierten Chemikalien resorbiert werden.

In welch niedrigen Konzentrationen Pestizide bereits Schaden anrichten können, zeigt das Beispiel Chlorpyrifos. Das Insektizid hat bei Kindern schon in einer Konzentration von 4,4 Pikogramm pro Gramm Blutserum negative Auswirkungen. 2020 führte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) eine Reihenuntersuchung zur Pestizidbelastung bei 2- bis 6-jährigen Kindern durch. Die Chlorpyrifos-Konzentrationen im Urin der Kleinen waren so hoch, dass sich daraus Überschreitungen der täglich zulässigen Höchstmenge (ADI) um das 2,8-fache ergaben. In US-Studien wiesen Forscher Hirnschäden bei den Heranwachsenden nach. Betroffen war die funktionell entscheidende Hirnrinde. Das Insektizid dürfen Landwirte in der EU zwar nicht mehr verwenden, aber die europäische Industrie darf die Chemikalie weiterhin produzieren und exportieren.

Der Reimport solcher Chemikalien, “verpackt“ in Obst und Gemüse, hat ungeahnte Ausmaße. Public Eye fand heraus, dass EU-Länder 2019 rund 80.000 Tonnen Pestizide exportierte, die Europa nicht versprüht werden dürfen. Mit den eingeführten Lebensmitteln nehmen wir immer noch E 605 (Parathion) auf, wie das LANUV nachweisen konnte. Konsequenzen wurden daraus nicht gezogen. 62 % der Lebensmittel aus dem außereuropäischen Raum sind mit Pestiziden belastet, bei 8 % sind Grenzwertüberschreitungen zu beklagen.

Die Anreicherung von Pestiziden im Körper kommt in den Grenzwerten nicht zum Ausdruck. Die fettlöslichen Verbindungen lagern sich im Fettgewebe ab, wodurch die Belastung über die Jahre zunimmt. Damit wächst auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Pestizide krank machen. Sie schwächen das Immunsystem, verursachen Krebs, schädigen das Erbgut und führen zu Fehlbildungen bei Neugeborenen. Viele Herbizide zählen zu den endokrinen Disruptoren. Das sind Verbindungen, die im Körper die Wirkung von Hormonen imitieren. Eine Folge davon ist eine vorzeitige Pubertät, von der bei starker Exposition bereits Kleinkinder betroffen sein können. In vielen Ländern ist das Versprühen von Agrar-Giften mit dem Flugzeug immer noch erlaubt. Dort werden die Menschen regelrecht eingenebelt mit dem toxischen Dunst und leiden besonders stark unter gesundheitlichen Beschwerden. Chemikalien, die die Blut-Hirn-Schranke (Hirnhäute) überwinden, töten ab einer bestimmten Konzentration Neurone ab.

So erklärt der Umweltmediziner Dr. Klaus-Diertich Runow die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie Morbus Alzheimer, Multiple Sklerose und Morbus Parkinson.  Beeinträchtigungen des Zentral-Nerven-Systems durch Chemikalien sind heute mit den Methoden nach Gunnar Heuser nachweisbar und von rein psychischen Symptomen zu unterscheiden. Bereits 1998 entwickelte der Mediziner zwei Verfahren (PET und SPECT), die Gehirn-Areale je nach Durchblutung und Sauerstoffversorgung mit verschiedenen Farben darstellen.

Damit können chronische neurodegenerative Erkrankungen, die durch Chemikalien entstanden sind, auch gerichtsfest nachgewiesen werden. In den USA sind die Verfahren von der Justiz bei Regress-Ansprüchen anerkannt.

Eines der gefährlichsten Pestizide, das jemals hergestellt wurde, ist das Insektizid Paraquat. In den USA, Südafrika und Indien darf das Toxin immer noch eingesetzt werden und hat nach Ansicht eines Toxikologen der Universität Edinburgh schon rund 10.000 Menschen getötet. Prof. Dr. Jon Heylings hat an der Entwicklung der Chemikalie mitgearbeitet und erhebt schwere Vorwürfe gegen den Hersteller. Demnach sollen die Studien für den Zulassungsantrag schlicht gefälscht worden sein.

Die Schlussfolgerung aus diesen besorgniserregenden Zuständen: Wir müssen besser aufpassen, was wir einkaufen. Einigermaßen giftfrei sind Lebensmittel aus regionaler Produktion. Nahrungsmittel von außerhalb der EU sollten wir im Regal liegen lassen.

Sind Pestizide nur ein Symptom?

Die Belastung durch Pestizide ist nicht die einzige negative Auswirkung der profitorientierten Landwirtschaft. Die Monokulturen, die den flächenübergreifenden Einsatz der Chemikalien erst erfordern, sind eine ökologische Katastrophe. Die Böden erodieren, werden ausgelaugt und Nischen-Biotope verschwinden und mit ihnen viele heute schon bedrohte Arten. Die enorme Produktion von Fleisch verschlingt immense Ressourcen und trägt damit zum Klimawandel bei. Dichtgedrängt gehaltene Masttiere brauchen Antibiotika, um überhaupt die Schlachtreife zu erreichen.

So sollen über 80 % aller Geflügelproben Rückstände der Medikamente beinhalten. Das ist die beste Methode, um Bakterien zu züchten, die resistent gegen Antibiotika sind. Wenn ein infizierter Mensch die Pharmaka braucht, wirken sie nicht mehr. Je nach Schätzung gehen jährlich zwischen 15.000 und 30.000 Sterbefälle in Deutschland auf diese Todesursache zurück. Den Missstand beklagen das Robert-Koch-Institut und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH).

Die Problematik weist auch auf gesellschaftliche und politische Fehlentwicklungen hin. Eine Lobby, hinter der eine Branche mit Milliarden-Umsätzen steht, kann die Zulassung von gefährlichen Chemikalien auch gegen die Fakten-Lage durchsetzen. Hier sind mafiöse Strukturen erkennbar, die den Rechtsstaat zersetzen können. Besonders krass sind die Machenschaften der Agrar- und Chemie-Lobby in der sogenannten “Dritten Welt“. Dort riskieren Umwelt-Aktivisten ihr Leben, weil sie nicht selten von Schergen der Agrar-Lobby erschossen werden. Beispielsweise in Brasilien sind solche Vorfälle fast schon an der Tagesordnung.

Medikamente

Medikamente heilen nicht nur Krankheiten oder lindern ihre Symptome. Leider sind viele dieser Chemikalien mit Nebenwirkungen verbunden. Die überwiegend wasserlöslichen Verbindungen lagern sich zwar kaum im Fettgewebe ab wie die Pestizide. Doch sie kreisen in höheren Konzentrationen im Blut und gelangen so in die Organe, wo sie akute Wirkungen und Nebenwirkungen entfalten. Manche dieser Schädigungen sind nicht rückgängig zu machen, was einer chronischen Vergiftung gleichkommt. Die bekanntesten Nebenwirkungen betreffen die Leber und die Nieren. Doch das Spektrum der Nebenwirkungen ist weitaus breiter.

Zu den gefährlichsten akuten Nebenwirkungen, die als Vergiftungsfolgen bezeichnet werden müssen, zählen schwere Kreislaufkrisen. Viele Medikamente können die Herztätigkeit beeinflussen und dadurch sogar den plötzlichen Tod herbeiführen. So musste das Schmerzmittel Darvon und das Antidiabetikum Avandia vom Markt genommen werden, weil nach der Einnahme häufig ein Herzstillstand eingetreten war. Hormonpräparate können Thrombosen verursachen und dadurch zu Herzinfarkt, Lungen-Embolie und Herzinfarkt führen.

Betroffen sind dann auch junge Menschen, die sonst nicht zur Risiko-Gruppe für die häufige Todesursache gehören. Gefährdet ist, wer Ovulationshemmer („Pille“) wie Yaz und Yasmin oder Präparate zur Hormon-Ersatz-Therapie in den Wechseljahren einnimmt. Ein Beispiel dafür ist das Mittel Prempro von Pfizer. Auch viele Medikamente zur Appetit-Zügelung können Herzinfarkte auslösen. Dem Mittel Reductil (Sibutramin) musste deshalb die Zulassung entzogen werden. Daneben verursacht das Brustkrebs-Prophylaktikum Tamoxifen von AstraZeneca die gefährlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Statine sind eine Klasse von Medikamenten, die den Cholesterin-Spiegel senken sollen. Die Pharmaka gehören zu den am häufigsten verschriebenen Mitteln überhaupt. Weniger bekannt und bekanntgemacht wird, dass viele dieser Präparate Muskelschwund auslösen können. Diese „Rabdomyelose“ ist besonders für die Mittel Sortis von Pfizer und Crestor von AstraZeneca typisch.

Die Zahl der krebsauslösenden Medikamente ist kaum zu beziffern. Sicher gehören dazu auch die Hormon-Präparate, die gravierend in die Steuerung des Organismus´eingreifen.  Auch Medikamente, die das Immunsystem dämpfen sollen, schwächen auch die körpereigene Abwehr gegen Tumorzellen und fördern damit den Ausbruch der Erkrankung. Auch die Medikamente Prolia von Glaxo und Humira von Abbott können Krebs verursachen.

Präparate, die auf das Zentral-Nerven-System wirken, können schwere psychische Krisen zur Folge haben. Dazu gehören Aggressionen und Wahnvorstellungen, wie dies für das Schlafmittel Bikalm belegt ist. Sogar Antidepressiva können zu Gewaltausbrüchen führen. Bekannt ist dies für die Präparate Prozac, Seroxat und Zoloft. Ein Sucht-Potenzial wird den psychotrop wirkenden Chemikalien ohnehin zugesprochen. Nachgewiesen ist das für die Antidepressiva Trevilor und Cymbalta.

Ritalin, das als Amphetamin mit paradoxer Wirkung bei Patienten mit ADS/ADHS verschrieben wird, kann Depressionen verursachen. Die Antiepileptika Lyrica, Topamax und Lamicta können nicht nur das Gedächtnis beeinträchtigen, sondern auch einen Suizid provozieren. Champix ist ein Mittel zur Nikotin-Entwöhnung und wirkt in die gleiche Richtung.

Bedenklich ist bei alledem, dass Medikamente nicht nur demjenigen schaden, der sie verschrieben bekommt. Mittlerweile sind Rückstände aus Medikationen auch im Trinkwasser nachgewiesen. Dabei sind es vor allem die Antibiotika, die inzwischen allumfassend in unserer Umwelt verbreitet sind und auch aus der Wasserleitung kommen. Dazu mischt sich noch das MRT-Kontrastmittel Gadolinium. Das Metall schädigt das Gehirn und die Nieren. Skandalös daran ist, dass Gadolinium häufiger angewendet wird, als es eigentlich erforderlich wäre.

Nicht jeder Arzt ist offen für die Frage, ob die Wirkung eines Medikamentes im Verhältnis zu den toxischen Nebenwirkungen steht. Am ehesten ansprechbar für das Problem sind ganzheitlich orientierte Mediziner.

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Metalle und Halbmetalle

Einige Metalle sind einerseits wichtige Spurenelemente, anderseits wirken sie in spezifischen Dosierungen toxisch. Akute Beschwerden betreffen häufig den Magen-Darm-Trakt, die Lungen oder die Haut. So führt Cadmium zum Lungen-Ödem und zur interstitiellen Pneumonie (Lungenentzündung) sowie gereizten Atemwegen. Die Aufnahme von Blei macht sich durch Verstopfungen, Darm-Koliken und psychophysischer Abgeschlagenheit bemerkbar. Das Schwermetall hemmt die Synthese von Hämoglobin, wodurch sofort eine Beeinträchtigung der Kondition entsteht. Arsen verursacht eine Auflösung der Erythrozyten, erkennbar an dunklem Urin.

Eine Quecksilber-Intoxikation löst eine akute Darmentzündung aus, die mit blutigem Durchfall verbunden ist. Das Metall kann in hohen Dosierungen zu sofortigem Nierenversagen führen. Plötzlicher Haarausfall ist ein Symptom für eine akute Thallium-Vergiftung.

Die chronische Exposition mit toxischen Metallen schädigt meistens das Nervensystem. Dann können die peripheren motorischen und sensiblen Fasern angegriffen sein, wodurch das Krankheitsbild der Polyneuropathie entsteht. Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen sind die Folgen. Der Fall ist das nach einer dauernden Belastung durch Arsen, Blei, Quecksilber, und Thallium.

Metalle wirken auch auf das zentrale Nervensystem toxisch. Mangan führt zu Beschwerden, die Morbus Parkinson sehr ähnlich sind. Quecksilber verursacht Tremor und Unruhe. Schere Quecksilber-Intoxikationen sind als das Minamata-Syndrom bekannt geworden, das mit Lähmungserscheinungen, Ataxie und psychotischen Krisen einhergeht. Beeinträchtigungen des Gedächtnisses können ein Anzeichen für eine chronische Kontamination mit Thallium sein.

Aluminium steht im Verdacht, Morbus Alzheimer auslösen zu können. Bei schwangeren Frauen, die beispielsweise durch bleierne Wasserrohre chronisch belastet werden, kann es zu einer Entwicklungsstörung des Kindes kommen. Dasselbe droht bei Kleinkindern, die dem Schwermetall ausgesetzt sind. Die Kinder bleiben dann in ihrer geistigen Entwicklung zurück.

Chronische Schäden durch Metall-Intoxikationen erleiden auch die Nieren. So spricht der Arzt von einer Blei-Nephropathie oder bei Cadmium-Belastung von einer tubulo-interstiellen Nephritis. Führt die chronische Cadmium-Vergiftung bis zum Nierenversagen, das mit Knochenerweichung einhergeht, liegt die Itai-Itai-Krankheit vor. Cadmium und Blei können auch Nierenkrebs verursachen. Neben diesen beiden Schwermetallen kann Platin die Nieren schädigen.

Die Elemente aus dem Kreis der Halbmetalle und Metalle führen auch zu Lungenkrankheiten. Arsen, Chrom, Cadmium und Nickel induzieren die Entstehung von Lungenkrebs. Cadmium kann im Vorfeld Lungen-Emphyseme verursachen, Vanadium, Aluminium und Mangan lösen bei Dauer-Exposition eine Lungen-Fibrose aus. Wird Aluminium-Staub über längere Zeit eingeatmet, entsteht ein bullöses Lungen-Emphysem mit dem Risiko eines Pneumothorax. Platin ist häufig die Ursache für Allergien, die sich durch Beschwerden der Atemwege bemerkbar machen.

Hautkrebs kann die Folge einer längeren Belastung mit Arsen sein. Erstes Warnsignal sind verstärkte Hornhautbildungen an Händen und Füßen. Daneben kommen allergische Haut-Reaktionen nach Exposition mit vielen Metallen vor. Das Kontakt-Ekzem durch Chrom gilt als Berufskrankheit.

Dass viele Metalle krebserregend wirken, ist auch ein Hinweis auf eine mögliche Schädigung der Embryogenese. Nachgewiesen ist dieser teratogene Effekt für Quecksilber.

Menschen mit Amalgam-Füllungen sind sicherlich am stärksten gefährdet, schleichend mit Quecksilber verseucht zu werden. Wer die Plomben nicht irgendwann entfernen lassen will, redet am besten mit dem Zahnarzt, damit die Löcher in den Zähnen mit anderen Werkstoffen verfüllt werden.

Schwermetall-Einlagerungen wie Blei, Zinn und Quecksilber sind in vielen Fischen, Muscheln und Crustaceen zu beklagen. Ganz verzichten muss auf solche Lebensmittel niemand, solange sie nicht täglich auf den Tisch kommen. Meeresfrüchte aus der Hochseefischerei sind besser, weil darin weniger Schwermetalle vorkommen als beispielsweise in Fischen aus Aquakulturen. Wild gefangene Süßwasserfische sind ebenfalls weniger kontaminiert. Produkte in Konservendosen sollten gemieden werden.

Kunststoffweichmacher

Kunststoffweichmacher wie Phthalate sind längst als sogenannte „Disruptoren“ bekannt. Die Chemikalien stören den Hormon-Stoffwechsel und können viele Krankheiten fördern. Dazu zählen Fertilitäts-Störungen, Eierstock-Zysten, Diabetes, Asthma, Gebärmutterveränderungen und Nervenkrankheiten.

Die Intoxikation mit Weichmachern kann weitestgehend vermieden werden, wenn weder Getränke in Plastikflaschen und Tetrapacks sowie in Kunststoff verpackte Lebensmittel gekauft werden. Loses Gemüse und Obst können auch in Baumwolltaschen eingeholt werden und an die Fleisch- und Käse-Theke nehme man einen Edelstahlbehälter mit.

Abgase und Feinstaub

Abgase und Feinstaub schädigen die Lungen und werden auch vom Blut aufgenommen und im Körper verteilt. Besonders Feinstaub ist nur schwer wieder zu entfernen. Daher ist ein bestmöglicher Schutz vor den Emissionen dringend anzuraten. Der Aufenthalt in der Stadt ist allerdings nicht weniger riskant als auf dem Land.

Leider entstehen bei der landwirtschaftlichen Produktion oft erhebliche Feinstaubmengen. Örtlichkeiten, wo solche Emissionen verstärkt zu erwarten sind, sollten nach Möglichkeit gemieden werden. Menschen, die eine Wohnung in der Stadt an einer großen Straße haben, sollten beim Lüften nur die Fenster zum Hof oder Garten öffnen. Wohnungen, bei denen das nicht geht, sind nicht empfehlenswert. Im Stadtverkehr können Radfahrer spezielle Gasmasken tragen.

Die Differenzial-Diagnose ist wichtig

Die vielfältigen Symptome durch chronische Intoxikationen sind denen vieler Grunderkrankungen anderer Ursachen sehr ähnlich. Daher können Vergiftungen im kausalen Zusammenhang mit Beschwerden leicht übersehen werden. Gerade deswegen ist es wichtig, bei diesen oder ähnlichen Beschwerden AUCH an eine Belastung mit Schadstoffen zu denken. Mehr zur Entgiftung finden Sie u.a. in den Beiträgen:

Die Suche nach der Ursache ist nicht immer einfach und sollte in die Hände eines erfahrenen Arztes oder Heilpraktikers gelegt werden.

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Dieser Beitrag wurde am 17.01.2024 aktualisiert.

Durch ein gesundes und straffes Bindegewebe bleibt Ihr Körper schlank und fit

Mit den Begriffen Bindegewebsstörung, Cellulite und Cellulitis werden Begriffe in einen Topf geworfen, aus denen sich jeder nach Belieben zu bedienen scheint: Kosmetikindustrie, Apotheker, Pharmafirmen, Fitnessstudios und auch Ärzte und Heilpraktiker. Zeit für einige klare Worte.

Verstärkte Faltenbildung und Cellulite bei der Frau – das ist das, was die meisten Menschen mit einer Bindegewebsstörung, mit Cellulite oder Orangenhaut verbinden.

Weniger bekannt ist, dass zum Beispiel ein Leistenbruch beim Mann, Bandscheibenprobleme, Gelenkbeschwerden und Rückenprobleme ebenfalls mit diesem Problem in Verbindung stehen können.

Ein schwaches Bindegewebe kann bei all diesen “Problemen” eine gewisse Rolle spielen. Die gute Nachricht ist: Man kann etwas dagegen tun.

Zunächst einmal halte ich es jedoch für nötig, die Begriffe Bindegewebe, Bindegewebsschwäche, Cellulite, Cellulitis und Orangenhaut auseinanderzuhalten.

Zuerst sollten wir uns mit dem Bindegewebe beschäftigen. Die anderen Begriffe ergeben sich dann fast von selbst.

Was ist das Bindegewebe?

Das Bindegewebe setzt sich aus Zellen und Zwischenzell-Substanzen (Kollagenfasern, Proteoglykane) zusammen, die flüssig, halbfest oder fest sein können.

Um die Bedeutung zu verstehen, stellen Sie sich bitte Folgendes vor:

Sie wissen, dass Sie einen Magen haben, einen Darm, Leber, Herz, Nieren, Muskeln, Knochen, Sehnen, Nerven usw.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie diese Dinge in Ihrem Körper „befestigt“ sind? Wahrscheinlich nicht. Damit alles in unserem Körper an seinem Platz bleibt, ist das Bindegewebe notwendig.

Unsere Organe und Muskeln liegen nicht einfach in Wasser oder ähnlichem im Körper herum. All unsere Organe sind mit einer Matrix aus Bindegewebszellen umgeben, die unsere Organe stützen und halten. Wie der Name schon sagt, verbinden sie die einzelnen Teile, sodass ein Ganzes entsteht.

Mit der modernen Lebend-Mikroskopie konnte die Feinstruktur der extrazellulären Matrix des Bindegewebes dargestellt werden. Die Protein-Fasern sind nicht einfach lose Bündel, sondern formieren sich auf eine Weise, die spezielle „Unter-Räume“ bilden. Das sind Kompartimente, in denen der Körper die Lymphe generiert, mit der Giftstoffe und andere Schlacken abtransportiert werden. Deswegen steht dieses System mit feinsten Lymphbahnen und Blutkapillaren in engem Kontakt. Mittlerweile ist von einem „dritten Organ“ die Rede, das auch für das Immunsystem große Bedeutung haben dürfte.

Den neuen Forschungsergebnissen zufolge fungiert der Gewebeverband auch als Stoßdämpfer für die Organe, die darin eingebettet sind.

Ein entscheidender Aspekt ist also folgender:

Sie wissen sicher, dass ihr Körper mit Nährstoffen versorgt werden muss und dass diese Nährstoffe mit der Blutbahn transportiert werden müssen. Ebenso müssen die Stoffwechselendprodukte der Zellen wieder abtransportiert werden.

Jetzt kommt das Bindegewebe ins Spiel:

Die Blutgefäße ziehen sich in allerfeinsten Äderchen durch das Bindegewebe. Dort „wandern“ (= diffundieren) die Nährstoffe dann zur Zelle und werden von dieser aufgenommen. Abfallprodukte der Zelle (die allgemein als „Schlacke“ bezeichnet werden) diffundieren entweder in die Kapillaren oder sammeln sich in der interstitiellen Flüssigkeit. Von dort werden die Schlacken von den Lymphgefäßen aufgenommen. In diesem Fall würde man von “Entschlackung” sprechen. Ich bin sicher, dass Sie auch diesen Begriff schon einmal gehört haben.

Das Problem ist nun aber, dass viele dieser Abfallprodukte nicht „zurückwandern“, sondern einfach im Bindegewebe liegen bleiben, wenn das lympathische Transportsystem überfordert ist.

Je mehr Abfallprodukte auftreten, umso schwieriger wird es für den Körper, diese abzutransportieren.

Im Bild hier unten sehen Sie eine Aufnahme von einem Gewebeschnitt. Die lang gezogenen Bindegewebszellen (auch Bindegewebsfasern) sind die schwarzen „Striche“. Die dunkelblauen „Punkte“ sind Mastzellen.

Wenn Sie das Thema näher interessiert, sollten Sie auch den Artikel zum Pischinger Raum lesen. Dr. Pischinger hat dieses Phänomen ausführlich beschrieben.

Warum es zur Cellulite kommt

Werden die „Abfallprodukte“ der Zellen nicht mehr aus dem Bindegewebe entfernt, kann sich die Cellulite breitmachen. Es entstehen also diese unschönen Dellen in der Haut wie in der folgenden Fotomontage schön zu sehen ist:

Deswegen ist der Zustand unseres Bindegewebes für unsere Figur ausschlaggebend. Jeder stark Übergewichtige hat bereits ein mehr oder weniger geschwächtes oder schwaches Bindegewebe.

Das Problem unserer Zeit ist die extreme Belastung unseres Bindegewebes durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel.

Die Folge: Wir altern schneller und sind umso anfälliger für eine große Zahl von chronischen Krankheiten. Hinzu kommen noch die schädlichen Umwelteinflüsse, hervorgerufen durch Schadstoffe und Oxidation.

Ich weiß, dass diese Betrachtungen bei den allermeisten Ärzten keinerlei Gehör finden. Auch in den Fachbüchern der Physiologie oder zum Beispiel der Dermatologie findet man die Cellulite nicht beschrieben.

Was viele auch nicht wissen: Im Bindegewebe befinden sich spezielle Zellen (Leukozyten), die für die Abwehr von Krankheitserregern sorgen. Das bedeutet, dass auch unsere Abwehrkraft (Immunsystem) unter anderem vom Bindegewebe abhängig ist.

Und dass das Bindegwebe weit mehr als nur “Stützmaterial” ist, wissen wir bereits seit ca. 2005. Die Lehrmeinungen aus alten Physiologie-Büchern ist mehr als überholt. Und wie es jenseits der Haut aussieht, ist auch vielen nicht klar:

Das Bindegewebe verfilzt geradezu. Wenn man sich bestimmte MRT-Vergleichsaufnahmen zum Bindegewebe ansieht, dann treffen es diese beiden Orangen sehr gut. Links: völlig verfilztes Bindegewebe, rechts gut strukturiertes Bindegewebe.

Auffällig ist, dass junge Menschen eine fast wellenförmige Struktur der Faszien aufweisen, die an elastisch schwingende Federn erinnern. Die Kollagenfasern sind bei ihnen in einer Art Scherengitter zueinander ausgerichtet. Bei Untrainierten/älteren Personen “erschlaffen” diese Fasern zunehmend. Die Wellenform ist nicht vorhanden, und die Bindegewebsstrukturen liegen ungeordnet zueinander, sodass sie wie ein Filzknäuel aussehen. Neuere Forschungen beweisen, dass bestimmte Bewegungen (Faszientraining) dafür sorgen können, dass sich die gewünschte Struktur der Kollagenfasern wieder einstellt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12500904).

Und wir müssen noch über etwas sprechen:

Cellulitis? Eine Entzündung?

Jetzt wäre Gelegenheit, den Begriff der Cellulitis einzuführen. Cellulitis endet ja auf -itis, was in der Medizin fast immer eine Art Entzündung bedeutet. Im deutschen Sprachgebrauch bedeuten Cellulitis und Cellulite aber das Gleiche.

Im englischen Sprachgebrauch ist die Cellulitis in der Tat eine Entzündung, eine Art Wundrose, die mit einer bakteriellen Infektion einhergeht. Der Kosmetik- und sonstigen Anbieterindustrie kommt diese „Ähnlichkeit“ sicherlich gelegen, denn Cellulitis hört sich wirklich nach Krankheit an, die sofort mit teuren Cremes, dem neuesten Diätprogramm oder einem anderen „Wundermittel“ behandelt werden muss.

Ich halte den Begriff der Cellulitis im deutschen Sprachgebrauch für falsch und irreführend. Eine Entzündung liegt bei den Dellen schließlich nicht vor.

Übrigens: Auch „Orangenhaut“ ist nur ein anderer Name für Cellulite. Sieht man sich eine Orange an, ist sie von vielen Dellen und Poren überzogen. Ein ähnliches Bild ergibt die Cellulite. Orangenhaut ist der plastischere Begriff, unter dem sich fast jeder etwas vorstellen kann. Cellulite klingt dagegen medizinischer.

Bindegewebsschwäche ist dagegen ein sehr allgemeiner Begriff. Cellulite ist nur ein Teil, eine Erscheinungsform einer Bindegewebsschwäche. Hinzu kommt eine Neigung zu „blauen Flecken“, häufiges Umknicken und ein vorzeitiges Verschleißen der Gelenke. Eine Bindegewebsschwäche kann genetisch bedingt sein, ist aber meistens die Folge eines ungesunden Lebenswandels. Mehr dazu lesen Sie in meinem Artikel „Bindegewebsschwäche und Bindegewebsstörung“ (https://www.naturheilt.com/Inhalt/Bindegewebsschwaeche.htm).

Warum vor allem Frauen von Cellulite betroffen sind

Cellulite entsteht vor allem bei Frauen, im Unterhautbindegewebe an den Oberschenkeln, den Oberarmen und dem Gesäß. Bei Frauen hat das Unterhautbindegewebe eine andere Struktur als bei Männern.

Die Fettzellen und Kollagenfasern in der Unterhaut sind bei Männern netzartig miteinander verwoben. Bei Frauen liegen diese Fasern parallel nebeneinander und damit nicht ganz so stabil. Das sichtbare Problem bei Frauen: Wachsende Fettzellen zwängen sich zwischen den Kollagenfasern hindurch an die Hautoberfläche. Eine Art „noppige Struktur“ entsteht: die Orangenhaut.

Übergewichtige Frauen oder Frauen mit einem „schwachen Bindegewebe“ können schon in sehr jungen Jahren Cellulite entwickeln. Im Lauf ihres Lebens sind aber fast alle Frauen von den Dellen betroffen, wenn auch in sehr unterschiedlichem Ausmaß.

Woran man Cellulite erkennt

Will man die Orangenhaut im Anfangsstadium erkennen, muss man an den vermuteten Stellen die Haut mit beiden Händen zusammenschieben.

Im fortgeschritteneren Stadium erkennt man die bereits sichtbaren „Dellen“, wenn das Licht vor allem von der Seite auf die Hautpartie fällt. Auch unter Anspannung der Muskeln (zum Beispiel beim Gehen) wird die Cellulite dann sichtbar.

Unübersehbar sind die Dellen dann im dritten Stadium.

Was bei Bindegewebsschwäche und Cellulitis hilft

In jeder Zeitschrift findet man Cremes, Apparate und ähnliche Wundermittel, die einem versprechen, die Probleme zu beseitigen. Leider sind die meisten Mittel wirkungslos.

Auch Diäten und Diätpillen werden reihenweise angepriesen, wovon ich aber dringend abrate. Mehr dazu lesen Sie in meinen Artikeln zum Thema: Abnehmen und Diäten oder auch in meinem Buch “Warum wir fett werden und was die Naturheilkunde für Hilfen bietet“.

Übrigens: Wenn Dich solche Informationen interessieren, dann fordere unbedingt meinen kostenlosen Abnehm-Newsletter dazu an:

Leider sehen manche Frauen in einer Schönheitsoperation die letzte Rettung. Angesichts der Risiken einer Operation rate ich von diesen Maßnahmen eher ab.

Vor allem aber ändert sich nichts an den Ursachen, die wirklich zu Ihrem Problem geführt haben. Ein Training, das die betroffenen Muskelbereiche aktiviert, ist allemal gesünder und effektiver.

Dies bringt uns zu den Lösungen, die ich empfehlen kann. Zum Beispiel:

Das 3-Säulen-Programm gegen Bindegewebsschwäche und Orangenhaut

Der bekannte Münchner Sportmediziner Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hat eine eigene Therapie zur Stärkung und Verjüngung des Bindegewebes erarbeitet, die ich nur unterstützen kann.

Dr. Müller-Wohlfahrt betont, man könne dieses Unterhautbindegewebe beeinflussen, damit es jung und gesund bleibt. Und meiner Meinung nach ist das alles logisch.

Die erste Säule gegen Bindegewebsschwäche ist regelmäßige Bewegung. Zur Festigung des Bindegewebes sind Ausdauersportarten am besten geeignet. Dabei ist wichtig, dass alle Muskeln gleichmäßig arbeiten und belastet werden. Das Training muss mindestens 30 Minuten dauern und sollte dreimal die Woche wiederholt werden.

Die idealen Sportarten für das Bindegewebe sind Schwimmen, Wassergymnastik, Radfahren und Joggen. Aber auch Stepper und Crosstrainer in Fitnessstudios sind gut geeignet. Der Vorteil ist, dass man im Fitnessstudio dann auch noch gezielt die einzelnen Muskelgruppen an Kräftigungsgeräten trainieren könne.

In der Auswahl der Sportarten sehe ich das differenzierter. Weiter unten gehe ich darauf genauer ein.

Die zweite Säule ist die gesunde Ernährung. Sehr positiv wirkt sich auf das Bindegewebe eine zucker-, fett- und salzarme Kost aus, die aber reich an Eiweiß ist. Kaffee und Alkohol sollte man meiden. Sehr hilfreich für das Bindegewebe sind viel Obst und Gemüse,vor allem solche mit reichlich Vitamin C: Kartoffeln, Zitrusfrüchte, Kohlgemüse, Paprikaschoten. Sehr wichtig sind Kräuter und Gewürze wie Basilikum, Chili, Curry, Koriander, Rosmarin und Salbei. Sie sehen: Es läuft auf eine gesunde Ernährung hinaus.

Für das Bindegewebe sollte man auch ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen: Wasser, verdünnte Obstsäfte, Kräutertees oder grünen Tee.

Wichtig ist vor allem eine basische Ernährung, die gegen die Übersäuerung wirkt! Eine ausgezeichnete “Umstimmung” erreichen Sie auch mit Heilfasten, wenn dieses richtig durchgeführt wird. Wie man das macht, habe ich hier beschrieben.

Die dritte Säule des Programms von Dr. Müller-Wohlfarth ist die Pro-Kollagen-Therapie. Dabei empfiehlt er als Nahrungsergänzung die Aminosäuren Glycin, LysinProlinMethionin und Arginin sowie Vitamin C und das Spurenelement Zink. Dadurch soll das Unterhautbindegewebe fester und straffer werden. Wegen des höheren Kollagenanteils soll es auch länger jung bleiben.

Die Aufnahme von Aminosäuren (kombiniert mit Vitamin C und Zink) liefert dem Bindegewebe wichtige Aufbaunahrung, damit Regeneration und Erneuerung effektiver bewerkstelligt werden. Aminosäuren sind Eiweißbausteine. Jedes Tier und jede Pflanze haben ein charakteristisches Aminosäurenmuster. Acht Aminosäuren sind für den Menschen essenziell, das heißt, sie können nicht vom Körper selbst synthetisiert werden und müssen mit der Nahrung zugeführt werden.

Erwarten Sie aber keine Wunder, nur weil Sie Kapseln nehmen! Eines ist nämlich wichtig: Sport und Gymnastik (regelmäßig ausgeübt) sowie Gewichtsreduktion sind für die Straffung und Verjüngung des Bindegewebes unerlässlich. Sonst bringen die Kapseln nämlich nichts und Sie können sich das Geld lieber gleich sparen.

Übrigens: Wenn Sie das mit den Aminosäuren, Vitaminen usw. interessiert, fordern Sie auf jeden Fall meinen kostenlosen Newsletter dazu an: “Die 5 Wundermittel” an…

Wie Sie sehen, hängt das Thema Bindegewebsstörung am Thema Gesundheit mit den Komponenten gesunde Ernährung und Bewegung.

Allerdings: Starke Gewichtsreduktionen sollten Sie vermeiden, denn das kann die Cellulite noch verstärken. Ich empfehle deshalb, von Crash-Diäten die Finger zu lassen.

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Weitere Maßnahmen gegen Cellulite

Der Cellulite kann man sich auch gezielt widersetzen, wenn die Durchblutung der Haut gefördert und der Lymphstrom angeregt werden. Das können Sie mit unterschiedlichen Mitteln bewirken:

Wechselgüsse nach Kneipp

Diese regen die Durchblutung und Entschlackung an: Duschen Sie die betroffenen Körperstellen im Wechsel kurz kalt, dann länger warm ab. Wenn Sie an Krampfadern leiden, sollten Sie auf den Wechsel verzichten und nur die kalten Güsse anwenden.

Peelingmassagen

Peelingmassagen sorgen dafür, dass die Haut sich erneuert, dass das Fett und die darin abgelagerten Schadstoffe in Bewegung kommen und durch eine verstärkte Durchblutung leichter ausgeschieden werden können. Für eine intensive Peelingmassage reiben Sie etwas Sonnenblumen- oder Olivenöl auf die betroffenen Stellen.

Lassen Sie das Öl etwa eine Viertelstunde einwirken und nehmen Sie dann eine heiße Dusche (beziehungsweise eine lauwarme, wenn Sie Krampfadern haben). Mit einem Luffaschwamm oder einer Naturhaarbürste können Sie jetzt die betroffenen Stellen in kreisenden Bewegungen massieren und mit neutraler Seife gründlich reinigen. Nach einem solchen Peeling nimmt die Haut weitere Pflegemaßnahmen (zum Beispiel Ölmassagen) viel besser auf.

Ölmassagen

Ölmassagen können ebenfalls eine gute Wirkung gegen Cellulitis haben. Wichtig ist aber die richtige Ölmischung, die Sie selbst ansetzen können. Hier haben Sie zwei Möglichkeiten:

  • Möglichkeit 1 – Avocadokernöl: Reiben Sie einige Avocadokerne oder schneiden Sie sie in Scheiben und hacken Sie sie in der Küchenmaschine. Je kleiner die Kerne sind, umso besser. (Achtung, das ist eine ganz schöne Arbeit, die sich aber lohnt!) Übergießen Sie die Avocadokerne dann mit gutem Sonnenblumen-, Mandel- oder Olivenöl (die Kerne sollten vollständig bedeckt sein) und lassen Sie sie einige Tage lang an einem dunklen, kühlen Ort ziehen. Dann können Sie das Öl abseihen und täglich etwas davon für einige Minuten in die von Orangenhaut betroffenen Stellen einmassieren.
  • Möglichkeit 2 – Zitronenöl: Schälen Sie einige Zitronen und bedecken Sie sie in einem Schraubglas mit Olivenöl. Lassen Sie das verschlossene Glas etwa eine Woche an einem dunklen, kühlen Ort ziehen. Dann entfernen Sie die Zitronenschalen und verdünnen das Zitronenöl 1:1 mit Olivenöl. Dieser Schritt ist wichtig, weil unverdünnte Zitronen die Haut reizen können. Massieren Sie nun jeden Abend die Haut einige Minuten lang mit dem entstandenen Öl. Achtung: Zitronen machen die Haut lichtempfindlich, deshalb ist es wichtig, diese Ölmassage abends durchzuführen.

Diese Hausmittel können eine gute Unterstützung im „Kampf“ gegen die Cellulite sein. Allerdings brauchen Sie Geduld, es dauert eine ganze Weile, bis Sie Ergebnisse sehen können. Und ohne ausreichende Bewegung und eine gesunde Ernährung nützen auch diese Mittelchen nicht viel.

Was eine Bindegewebsschwäche noch fördert

Was Sie noch wissen sollten: Alles, was Durchblutungsstörungen verursacht, fördert auch die Cellulite: Rauchen, langes Sitzen und überhaupt: Bewegungsmangel. Aber alleine nur spazieren gehen usw. hilft auch nicht wirklich. Man muss schon den ganzen Körper “trainieren”. Das Problem dabei ist eher:

  • Wie macht man das am Besten (welche Übungen)?
  • Wie macht man das am Effektivsten (zeitsparend)?

Hierzu habe ich einen eigenen Beitrag verfasst, der die Problematik genauer beschreibt: Faszientraining – Bedeutung in der Schmerztherapie und im Training.

Schwermetalle und andere Umweltgifte

Ein weiteres Problem stellen aus Sicht einiger Umweltmediziner verschiedene Umweltgifte und Schwermetalle dar, vor allem Blei und Quecksilber.

Diese Schwermetalle beschädigen die Kollagenstrukturen, sodass die Ausscheidung von Kollagenabbauprodukten im Urin (C- und N-terminale Telopeptide) erhöht sein kann.

Und genau zu diesen Themen habe ich hier auf der Webseite ja auch schon einige Beiträge verfasst:

  1. Schwermetalle ausleiten und entgiften oder
  2. Entgiftung: Wie Sie mit einer Entgiftungskur richtig “entgiften”

Und dann ist Ihnen vielleicht schon aufgefallen, dass Sie auf meiner Webseite Gesund-Heilfasten.de gelandet sind?

Und dann ist ja fast auch klar, dass Heilfasten eine Rolle spielen kann…

Heilfasten: wirksame Hilfe im Kampf gegen Cellulite und Bindegewebsstörungen?

Weiter oben hatte ich es bereits kurz erwähnt: Im Bereich der Ernährung kann man zur Lösung des Problems auch mit Fasten ansetzen.

Fasten wird nicht ohne Grund auch als „Operation ohne Messer“ bezeichnet, denn es leitet eine umfassende Umstimmung in Ihrem Körper ein, den die meisten mit den Begriffen EntschlackenEntgiften und Entsäuern verbinden. Fasten setzt daher ursächlich an den Problemen im Bindegewebe an.

Auch wenn Sie sich im Moment nicht an den Gedanken gewöhnen können: Lesen Sie doch einmal, was Teilnehmer mir zum Heilfasten geschrieben haben. Die Aussagen finden Sie in der Beschreibung meiner Heilfasten-Anleitung:

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:

Das Besondere an der von mir zusammengestellten Anleitung ist zum Beispiel, dass ich für Sie zahlreiche Methoden der Naturheilkunde und Alternativmedizin mit “eingebaut” habe, die an dem Problem „Bindegewebe“ und der Mobilisierung der „Schlacke“ ansetzt.

Weitere interessante Artikel in diesem Zusammenhang:

Titelbild: Quelle: fotolia.com, Valentina_R

Der Begriff “Darmsanierung” ist in der Naturheilkunde und der Alternativmedizin in gewisser Weise etwas “strapaziert” geworden. Im Zuge dessen ist auch die Abgrenzung zur Darmreinigung nicht immer klar. Wir verstehen hier unter einer Darmsanierung die Herstellung einer optimalen Darmflora. Obwohl die Darmeinigung schon das ihrige zu einer besseren Keimbesiedlung leistet, ist doch ihr vorrangiges Ziel die Beseitigung von schädlichen Stoffen. Das ideale Vorgehen besteht in einer Darmreinigung, auf die eine Darmsanierung folgt, wie ich es im Beitrag Darmreinigung: Kann man den Darm damit entgiften und entschlacken? beschreibe.

Fast wie ein “Modebegriff” wird er in allen möglichen Zusammenhängen verwendet, oft ohne weitere Erklärung. In der Medizin bezeichnet man die Darmsanierung auch als Symbioselenkung. Die meisten Patienten, die in meiner Praxis erscheinen, haben wenig oder gar keine Ahnung, was sie sich unter einer Darmsanierung vorstellen sollen. Denn ihnen ist nicht bewusst, wie wichtig die Darmflora ist und wie leicht diese Keimbesiedlung durch schlechte Ernährung gestört wird. Diese “Symbionten” (Symbiose: “Zusammenleben”) sind eifrige Helfer unserer Verdauung und der Körperabwehr.

Ganz uneigennützig tun sie dies nicht, denn wir stellen den Bakterien einen Lebensraum mit optimalem Milieu zur Verfügung. Dazu gehört auch, dass Konkurrenz fern gehalten wird. Und hier kann einiges aus dem Ruder laufen, sodass Keime Überhand gewinnen, die uns schaden und die “guten” Keime zurückdrängen. Wenn das passiert, müssen wir den Lebensraum unserer Symbionten wieder in Ordnung bringen und Bakterien zuführen, die nützlich sind. Bevor allerdings die Population der nützlichen Helfer aufgestockt wird, geht es an die Reinigung.

So reinigen Sie den Darm

Bestimmt haben Sie schon von der Colon-Hydro-Therapie (CHT) gehört. Dabei wird in einer Naturheilpraxis der Dickdarm durchgespült. Angenehm ist dieses Verfahren deswegen, weil der Darminhalt mit einem Schlauch in ein Auffanggefäß gleitet wird. Die Spüllösung ist mit Sauerstoff angereichert und Essig oder Milch unterstützen die Lösung der Schlacken zusätzlich. Kaffee regt die Darmmuskulatur zu Bewegungen an, wodurch die Reinigung ebenfalls verbessert wird. Darmmassagen sorgen zudem für eine Lockerung der schädlichen Abfälle. Nachteilig bei der CHT ist hingegen, dass nur der Dickdarm gesäubert wird. Eine Alternative ist der zu Hause durchführbare Einlauf, der aber auch nicht als ideales Verfahren gilt.

Die Darmreinigung ohne CHT oder Einlauf

Am wirkungsvollsten ist die Einnahme einer speziellen Suspension mit 2 Grundbestandteilen: erstens die Ballaststoffe, die die Schlacken aus der Darmschleimhaut aufnehmen. Flohsamenschalen (Plantage psyllium, eine Wegerichart) in Pulverform sind hier das gängigste Mittel. Zweitens enthält die Reinigungs-Suspension eine Heilerde wie Zeolith oder Bentonit. Diese mineralische Zusätze saugen die Schlacken aus den Flohsamenschalen auf wie ein Schwamm. Das ayurvedische Mumijo ist die bioorganische Alternative zu den anorganischen Heilerden. Die Huminsäuren des Präparates binden viele Toxine und lindern Entzündungen der Darmschleimhaut.

Jetzt sind die Abfälle gebunden und können ausgeschieden werden.

Die Präparate sind als gebrauchsfertige Produkte erhältlich, die aber nicht durchweg gut geeignet sind. Teils enthalten sie überflüssige Zusätze oder auch kontraproduktive Stoffe (Magnesiumstearat, Lysin, Calcium, Magnesiumoxid, Enzian, Cranberry). Sinnvolle Ergänzungen sind in den Produkten hingegen oft in zu geringen Mengen enthalten (die Algenpulver von Spirulina und Chlorella, der Ballaststoff Konjak-Glucomannan und Kürbiskern-Pulver). Da ist es besser, die Suspension selber anzumischen. Dazu nehme man ½ bis 1 Teelöffel Flohsamenschalen und dieselbe Menge Heilerde und vermische das Ganz in einem Glas Wasser.

Einzunehmen ist die Zubereitung auf leeren Magen. Das Pulver von Spirulina und Chloralla kann fakultativ in einer Dosierung von 4 bis 5 Gramm täglich hinzugefügt werden, daneben auch Bitterstoffe (als getrockneter Löwenzahn, Artischocke, Brennnessel). Diese sekundären Pflanzenstoffe helfen schon bei der Unterstützung einer positiven Keimbesiedlung. Andere Wirkstoffe beruhigen den Darm, wie etwa Papayakernpulver, oder getrocknete Brennnessel, Anis, Oregano, Olivenblätter, Pfefferminze und Koriander.

Zweiter Schritt: die Darmsanierung

Kontrastmittelaufnahme des Darms

Danach wird die Darmflora mit Probiotika aufgestockt. Die Präparate sollten mindestens 3 Stämme beinhalten: Lactobacillus acidophilus und casei sowie Bifidobacterium bifidum. Wichtig sind auch Präbiotika wie Inulin, das die “guten” Keime im Wachstum unterstützt. Diese Präbiotika halte ich mittlerweile sogar für deutlich wertvoller und wichtiger, als die Probiotika – zumindest für die große Mehrheit der Patienten.

Tatsächlich spielen ein gesunder Darm und eine Darmsanierung eine ganz besondere Rolle für Ihre Gesundheit.

Der Darm ist von der Veränderung bestimmter Eiweiße besonders betroffen, weil bei ihm die höchsten Zuckerkonzentrationen vorkommen. Das hat gravierende Folgen:

  1. Zum einen wird die Passage des Darminhalts immer schwerer, wodurch Verdauungsstörungen entstehen können.
  2. Zum anderen werden die Darmzotten an ihrer Aufgabe gehindert, die dem Nahrungsbrei entzogenen Nährstoffe aufzunehmen. Deshalb spielen die gezielte Darmreinigung und auch die Darmsanierung beim Fasten ja auch eine so große Rolle.

Durch Ernährungsfehler und mentales „Aus-dem-Gleichgewicht-Sein” wird der Darm entscheidend behindert, seine lebenswichtigen Funktionen auszuüben. Anstelle der Entwässerung und Rest-Resorption des Nahrungsbreies ist er damit beschäftigt, Abfall zu beseitigen.

Der geschädigte Darm kann viele Krankheiten verursachen

Den Hilfeschrei des überlasteten Organs nehmen wir meist nicht mehr so direkt wahr. Wenn dann Krankheit als Ergebnis lang dauernder Vernachlässigung des Verdauungssystems unser Leben beeinträchtigt, konzentrieren wir uns auf die Beseitigung der Symptome, anstatt die Ursachen zu korrigieren.

Und so sind die meisten Darmkrankheiten Symptome und das Ergebnis dessen, was wir über Jahrzehnte “verdaut” haben: ReizdarmsyndromVerstopfungBlähungen, Darmträgheit, HämorridenDarmentzündung und letztlich auch Darmkrebs könnten in vielen Fällen verhindert werden, wenn wir nur rechtzeitig auf dieses wichtige Organ und seine Bedürfnisse achten würden.

Auch Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und andere chronisch-entzündliche Darmerkrankungen haben oft mit einer Vernachlässigung des Darms, mit schlechter Ernährung und einer chronisch gestörten Darmflora, zu tun.

Eher zufällig unterhielt ich mich einmal mit einem befreundeten Chirurgen über dieses Thema. Er erklärte mir:

“Ein gesunder leerer Darm wiegt knapp 2 kg. Bei Obduktionen wurden Dickdärme gefunden, die über 20 kg wogen.”

Über die Zeit hat sich also bei diesen Personen eine unfassbare Menge an Verunreinigungen angesammelt, die nicht mehr abtransportiert werden konnten. Diese “Verschlackung” in den vielen Vertiefungen und Taschen des Darms ist ein idealer Nährboden für Keime, Pilze, Würmer und sonstige Parasiten, die das Blut und die Lymphe belasten und dadurch das gesamte System erkranken lassen; eine chronische Unterwanderung der Gesundheit und Vitalität, die uns unterdessen fast normal und unvermeidbar erscheint.

Dass man sich bei einer solchen “Beschwerung” schlapp, müde und krank fühlt, ist kaum verwunderlich. Auch die Lebensqualität und Lebensfreude hängen also (mehr oder weniger) direkt vom Zustand des Darms ab. Übrigens auch noch in einem weiteren Sinne: Der Darm reagiert oft auch empfindlich auf emotionale Probleme und Stress. Ärger, Angst und Sorgen machen dann Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme.

Leider muss ich hier auch noch erwähnen, dass die meisten Ärzte von diesen Fakten nichts wissen oder diese ignorieren und folglich von einer Darmsanierung auch nichts halten.

In der Zusammensetzung der normalen Stuhlflora (Darmbakterien), finden sich vor allem die Bifidusbakterien und Bakteroidesgruppen. Danach kommen erst die anderen Keimgruppen wie: Lactobazillen, Enterokokken, Escherichia coli u.a.

Vermutlich tummeln sich in unserem Verdauungstrakt mehr als 1.000 verschiedene Bakterienarten. Insgesamt siedeln so viele Bakterien in unserem Darmsystem, dass deren Anzahl die unserer eigenen Körperzellen um ein Vielfaches übersteigt. Ging man lange Zeit davon aus, dass vor allem die genetische Veranlagung für den Ausbruch zahlreicher Darmerkrankungen maßgeblich sei, weiß man heute, dass die Darmgesundheit von vielen anderen Faktoren abhängt.

So ist für eine optimale Gesundheit unter anderem das Gleichgewicht der Darmflora entscheidend. Zu einer Veränderung dieser Flora kommt es im Wesentlichen aus vier Gründen:

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Gründe für eine Verschiebung des Darmmilieus

1. Abführmittel

Abführmittel verdrängen bei längerem Gebrauch die Lactobazillen und die Bifidusbakterien. Doch gerade diese beiden Bakterienstämme tragen durch ihre “Säuberungsaktivität” zu einer verbesserten Darmmotilität (Bewegung) bei. Die Verringerung dieser Bakterienstämme zwingt zwangsläufig zu immer höheren Dosen an Abführmitteln: ein Teufelskreis. Eine naturheilkundliche Lösung sieht grundsätzlich Milchzucker und Kamillentee vor – natürlich darf keine Milchzuckerunverträglichkeit vorliegen.

2. Der chronische Durchfall oder “Schmierstuhl”

Vielen Patienten ist gar nicht bewusst, dass dies ein Problem sein könnte. Wenn Sie sich jedoch mehr als zweimal abputzen müssen, ist Ihr Stuhlgang zu weich und nicht optimal geformt. Ich meine nicht, wenn dies hin- und wieder einmal vorkommt, sondern wenn dies fast immer der Fall ist. Ich kenne Patienten, die benötigen pro Stuhlgang eine Viertel Rolle Toilettenpapier. In diesem Fall kann man fast schon sicher sein, dass hier eine starke Dysbiose im Darm vorliegt. Mehr zu verschiedenen Problemen mit dem Darm lesen Sie unter: Darmprobleme und Darmstörungen.

3. Antibiotika

Antibiotika werden immer noch zu häufig und viel zu schnell verordnet. Nicht nur dass wir uns damit die Resistenzen der Bakterien selbst heranzüchten (was viele Krankenhausärzte bereits fürchten), sondern Antibiotika tun vor allem eines: Bakterien töten. . Dabei unterscheiden sie nicht zwischen „bösen“ Bakterien, die Krankheiten verursachen, und „guten“ Bakterien, die wir im Darm dringend brauchen. Antibiotika töten sie ohne Unterschied ab. Und das tun auch oral (über den Mund) geschluckte Antibiotika: je nach Präparat mehr oder weniger.

Als mir der Leiter der Universitätskinderklinik Kiel im Jahr 2003 erklärte, dass er generell die Gabe von Antibiotika für Kinder bis zum 12. Lebensjahr als Infusion empfiehlt, fiel ich bald vom Glauben ab …

Seine Begründung war nämlich die Schädigung der Darmflora, die bei Kindern gravierender ausfällt als bei Erwachsenen! Alleine aus diesem Grund empfehlen selbst einige naturheilkundliche Ärzte eine Darmsanierung im Anschluss an eine Antibiotikatherapie, weil diese um die Zusammenhänge wissen.

4. Falsche Ernährung

Die Ernährung ist das Hauptproblem, das zu einem schlecht funktionierenden Darm führen kann: Falsche Zusammenstellung der Mahlzeiten, mangelhaftes Kauen, mehr Essen als verdaut werden kann, zu spätes Essen und natürlich zu viel Zucker überfordern den Darm und stören die Darmflora.

Gerade mit dem Zucker „füttern“ wir die Bakterienstämme und Pilze, die keine Helfer für uns sind, sondern Schmarotzer. Diese scheiden zudem noch Stoffwechselprodukte aus, die den Darm zusätzlich lähmen und auch in die Blutbahn übertreten können. Bei starker Vermehrung können diese Bakterien auch in den unteren Dünndarm wandern und dort Prozesse einleiten, die im Dünndarm absolut nicht erwünscht sind.

Ein gesundheitliches Problem, das in diesem Zusammenhang zu wenig Beachtung findet, ist das Problem der Darmpilze. Oft unbemerkt besiedeln Pilze den Darm und sorgen dort für teilweise gravierende Probleme. Welche Auswirkungen das auch auf Ihr Immunsystem hat, habe ich in einem Blog-Beitrag beschrieben: Immunstärkung durch das Darm-Immunsystem.

Auch verwerten die Bakterien unserer Darmflora schwer verdauliche Zucker unterschiedlich gut. Einige Mikroorganismen zerlegen die Kohlenhydrate in Einzelbestandteile, die wir dann aufnehmen können, statt sie einfach unverdaut wieder auszuscheiden. In Ländern, in denen das Nahrungsangebot knapp ist, sind diese Darmbakterien hilfreich und sinnvoll. Sind bei einem gleichzeitigen Überangebot an Kohlenhydraten hingegen vornehmlich solche Bakterien im Darm vorhanden, so kommt es leicht zur Fettleibigkeit, mit den vielen schädlichen Folgen für Ihre Gesundheit.

Die Schulmedizin kommt in manchen Fällen als weiteres Problem hinzu: Haben sich Pilze, schädliche Bakterien oder andere gefährliche Organismen im Darm angesiedelt, werden diese oft mit brutalen Methoden ausgemerzt: Antibiotika und Antimykotika sorgen jedoch auch für großen Schaden bei den „gesunden“ Mikroorganismen. Die Gefahr, dass sich die schädlichen Organismen danach schnell wieder ausbreiten können, ist sehr hoch.

All diese (und noch einige weitere) Gründe können dafür sorgen, dass die Darmflora gestört ist und der Darm seiner Arbeit nicht mehr vollständig nachgehen kann. Das hat Auswirkungen auf den ganzen Körper. Mit einer Darmsanierung können Sie die Darmfunktion wieder verbessern.

Mikrobiologische Mechanismen und Konsequenzen einer Darmsanierung

Zentraler Bestandteil einer Darmsanierung ist der Neuaufbau bzw. die Normalisierung der Darmflora. Klar ist jedoch: Bevor dieser Neuaufbau in Angriff genommen werden kann, müssen über andere Maßnahmen günstige Bedingungen geschaffen werden.

Denn es nutzt nichts, die Darmflora neu aufforsten zu wollen, ohne den entsprechenden „fruchtbaren Boden“ dafür bereitzustellen. Dieser „fruchtbare Boden“ bzw. günstigen Bedingungen werden über eine entsprechende Ernährungsmodifikation, Darmreinigung usw. hergestellt, um sicherzugehen, dass die Noxen, die für die entgleiste Darmflora verantwortlich sind, ausgeschaltet sind. Sonst haben Sie nämlich auch nach einer Darmsanierung Ihre alten Probleme ganz schnell wieder. Nötig ist also in vielen Fällen eine Ernährungsumstellung, um den Darm zu entlasten.

Eine gesunde Ernährung mit den allgemeingültigen Empfehlungen (möglichst naturbelassene Lebensmittel, wenig Zucker, wenig Fleisch, wenig ungesunde Fette, dafür viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte) ist die Basis. Hilfreich können außerdem naturbelassene Joghurts oder Sauerkraut sein. (Aber Achtung: Billiges Sauerkraut ist oft nur mit Essig angemacht, um es vom Geschmack her ähnlich zu machen. Echtes, durch Gärung gesäuertes Kraut enthält dagegen viele wichtige Vitamine, außerdem Milchsäure und Bakterien, die dem Darm helfen.) Außerdem ist eine Entgiftung wichtig, um den Darm zu entlasten.

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Probiotika gezielt einsetzen

Eine Aufforstung mit nützlichen Bakterien sieht zu Beginn recht einfach aus: Man nehme nützliche Bakterienstämme in Form von Probiotika-Kulturen, unterstütze das Ganze noch mit der Einnahme von Präbiotika, also im Wesentlichen Ballaststoffen, und schon ist die neue Kultur gepflanzt und kann sich munter fortpflanzen. Allerdings steckt der Teufel auch hier im Detail bzw. der Praxis. Probiotika-Kulturen haben eine enorme Anzahl an bioaktiven Mikroorganismen.

Der Darm dagegen hat eine Population, die milliardenfach höher liegt (bis zu 1015, gesprochen 10 hoch 15 = 1.000.000.000.000.000 Bakterien). Probiotika dagegen nehmen sich wie der Tropfen auf dem heißen Stein aus. Daran ändert auch eine wiederholte Einnahme dieser Präparate nichts. Wenn dann nämlich die Einnahme der Probiotika unterbrochen wird, dann dauert es auch nicht sehr lange und man kann keine dieser Kulturen mehr im Darm nachweisen. So wie es aussieht, lässt die unglaublich hohe Zahl der vor Ort ansässigen Darmbakterien eine Ansiedlung von „Neuankömmlingen“ nicht zu. Das ist gut und schlecht: schlecht für unseren Zweck, eine neue Flora aufzubauen, aber gut, da dieses Biosystem so stabil zu sein scheint, dass es nicht so ohne weiteres von externen Einflüssen umgeworfen werden kann. Auf dieser Stabilität beruht nicht zuletzt auch unsere Darmgesundheit.

An dieser Stelle stellt sich die Frage, wenn ich über meine Probiotika nicht das erreichen kann, was ich will, nämlich die Einflussnahme in Richtung neue Darmflora, macht dann eine Therapie mit Probiotika überhaupt noch Sinn?

Oder: wenn Darmsanierung ein erfolgreiches therapeutisches Konzept ist, was passiert denn dann im Darm unter dem (spärlichen) Einfluss der Probiotika auf die Ausbildung einer neuen Flora? Gibt es überhaupt einen gesundheitlichen Nutzen?

Es gibt einen Effekt, der aber überraschenderweise in einem vollkommen anderen „Fachgebiet“ zu suchen ist, der Immunologie. Denn die Darmsanierung hat einen ausgesprochen positiven Effekt auf die immunologischen Vorgänge im Darm. Diese Vorgänge zeigten sich in Studien als so differenziert, dass man nicht nur von einer einfachen „Stärkung des Immunsystems“ sprechen konnte, sondern von einer „immunmodulierenden“ Wirksamkeit.

Immunmodulation bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass hier das Immunsystem gestärkt wird, wenn es schwächelt, und dass es umgekehrt gebremst wird, wenn es überschießt, wie zum Beispiel bei Allergien oder Autoimmunerkrankungen. Das heißt letztendlich, dass es einen Mechanismus geben muss, der erkennt und entscheidet, was mit dem Immunsystem geschehen soll. Denn eine Immunstärkung bei einem überschießenden Immunsystem macht keinen Sinn bzw. ist potenziell gefährlich für den Betroffenen, der dadurch in ein anaphylaktisches Ereignis geraten könnte. Dieser regulierende Mechanismus kann über eine Darmsanierung angeregt oder wiederhergestellt werden.

Die immunologische Trickkiste der Darmsanierung

70 Prozent und mehr der Immunzellen unseres Körpers sind im Darm lokalisiert. Der Darm stellt noch vor der Haut die größte Grenzfläche des Körpers zur Außenwelt dar, obwohl er im Körper liegt. Grund ist die immense Oberflächenvergrößerung, die durch die Millionen Darmzotten entsteht. Somit ist der Darm als immunologischer Dreh- und Angelpunkt ein optimaler Ansatzpunkt für immunmodulatorische Maßnahmen. Und dies erfolgt gleich auf verschiedenen Ebenen:

Unspezifische Immunreaktion

Das unspezifische Immunsystem des Darms liegt überwiegend im Dünndarmbereich und dort in den Peyer-Plaques. Dies sind Zusammenschlüsse von Lymphfollikeln und Teil des GALT (gut associated lymphoid tissue) oder Darm-assoziiertes lymphatisches Gewebe. Diese Follikel bestehen aus einer Ansammlung von Zellen des erworbenen Immunsystems, die für die Abwehr von Infektionen und die Verbreitung von immunologischen Informationen zuständig sind.

Ein weiterer Bestandteil dieses unspezifischen Immunsystems sind Epithelzellen, die M-Zellen (Microfold-Zellen), die ebenfalls im Dünndarm (vor allem im Ileum), aber auch in den Tonsillen vorkommen. Sie stehen im engen Kontakt zu den Peyer-Plaques, funktionell als auch örtlich. Diese M-Zellen nehmen einen Teil der durch den Darm passierenden Fremdstoffe auf und präsentieren „ihren Fund“ den immunkompetenten Zellen. Wie schon angedeutet, leisten die Peyer-Plaques bei der Verbreitung der immunrelevanten Informationen entscheidende Hilfe.

Auf diese Weise erfährt das Immunsystem durch die in der Nahrung usw. enthaltenen Stoffe ein tägliches Training in Sachen Aufbau und Neujustierung der eigenen Abwehrlage. Jede Mahlzeit ist somit nicht nur eine Sicherstellung von Energien für den Organismus, sondern gleichzeitig ein Trainingsprogramm für das Immunsystem. (Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass Kinder, die in zu „hygienischen“ Bedingungen aufwachsen, oft ein schwächeres Immunsystem haben. Ihr Körper kommt im Alltag nicht mit genügend Stoffen in Berührung, die das Immunsystem anregen.)

Wie weitreichend die Darmflora unser Immunsystem beeinflusst, zeigt sich sehr deutlich nach Impfungen. Während bei dem einen nach einer Grippe-Impfung der Körper gegen die gefährlichen Keime gewappnet ist, ist bei dem anderen überhaupt keine Schutzwirkung festzustellen. Wissenschaftler konnten nun am Mausmodell zeigen, dass dies entscheidend von der Darmflora abhängt. Wachsen die Tiere nämlich in einer keimfreien Umgebung auf oder wurde durch Antibiotikagabe ihre gut ausgebildete Darmflora stark dezimiert, so bildet ihr Immunsystem viel weniger Antikörper gegen die Grippe-Erreger als bei Nagern mit gesunder Darmflora. Dieses Phänomen lässt sich, laut der Wissenschaftler, durch die fehlende Stimulierung der Immunantwort begründen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25220212).

Anhand von menschlichen Stuhlproben lässt sich für unterschiedliche Immunisierungen beweisen, dass die bakterielle Besiedelung des Verdauungstraktes die Wirksamkeit der Impfung stark beeinflusst (unter anderem gegen Rotaviren, Tetanus, Tuberkulose und Polio) (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25002669).

Für unsere Darmsanierung durch mikrobiologische Präparate heißt dies, dass es auch hier über die M-Zellen zu einer Immunreaktion auf die nützlichen Bakterien kommt. Und diese Immunreaktion erfolgt unabhängig von der Höhe der Bakterienzahl. Sie würde auch bei nur sehr wenigen Bakterien einsetzen. In diesem Fall erfährt das Immunsystem eine Stärkung seiner Leistungsfähigkeit, da die Zufuhr der Probiotika eine Reihe von Immunprozessen „lostritt“:

  • Aktivierung von Makrophagen und deren Proliferation
  • Aktivierung und Steigerung von natürlichen Killerzellen
  • das Gleiche gilt für die Granulozyten
  • Verstärkung von humoralen Abwehrfaktoren wie Opsonin und Komplement
  • über Makrophagen stimulierte Aktivierung von Lymphozyten
  • verstärkte Interferonbildung
  • Aufbau einer Keimkonkurrenz und Antibiose

Die Immunaktivität wird ausbalanciert

Auffällig ist hier, dass die Stärkung des Immunsystems nicht über eine Erhöhung von Antikörpern erfolgt. Denn dies würde für Allergiker verhängnisvolle Folgen haben. Der ganze Vorgang erfolgt immer dann, wenn Substanzen von den M-Zellen erfasst werden.

Es ist dabei gleichgültig, ob es sich um Erreger, Antigene oder nützliche „Sachen“ handelt, die Information für das Immunsystem wird auf jeden Fall erstellt. Damit haben wir einen ersten Eindruck, warum die Immunstärkung auf einer Modulation und nicht auf einer einfachen, „plumpen“ Ankurbelung der Faktoren beruht, die auch für die Allergie mit zuständig sind. Dies gibt dem System die Gelegenheit, im Falle einer Allergie oder prinzipiell überschießenden Immunsystems Gegenmaßnahmen zu ergreifen, ohne die oben aufgeführte Aktivierung unterbrechen zu müssen.

Probiotika sind nämlich bekannt dafür, dass sie allergische Neigungen beseitigen, was in diesem Fall über die Normalisierung der Th1-/Th2-Immunbalance erfolgt. Denn bei allergischen Prozessen liegt in der Regel ein Übergewicht der T-Helferzellen Typ 2 vor. Eine Normalisierung, die die Probiotika einleiten können, führt zur Beseitigung dieser überschießenden Reaktionen.

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Spezifische Immunreaktion

Bei dieser Immunreaktion treten erstmals Antigene in den Vordergrund. Hier wird über eine antigenspezifische Aktivierung von B- und T-Lymphozyten eine systemische Immunantwort provoziert. Auch hier spielen die M-Zellen eine Schlüsselrolle. Bei oraler Aufnahme von Substanzen werden über die M-Zellen als Verteiler die B-Lymphoblasten aktiviert, die aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen und auf die an anderen Orten im Organismus befindlichen Schleimhäute übergehen (Bronchialschleimhaut, Vaginalschleimhaut, Nasen-Mundschleimhaut usw.). Aber auch die Darmschleimhaut bleibt von diesem Effekt nicht „verschont“: Ein Teil der Lymphoblasten kehrt in den Darm zurück („Homing-Effekt“).

Auf den verschiedenen Schleimhäuten reifen diese dann zu Plasmazellen, die einen spezifischen Schleimhaut-Antikörper produzieren, IgA (Immunglobulin A). Diese Antikörper werden in die Schleimhäute eingebunden und bilden somit einen Antikörper-„Mantel“ gegen bakterielle Angriffe. Hier spielt die Spezifität der Antikörperbildung eine bedeutsame Rolle, denn es sollen keine nützlichen Bakterien, wie zum Beispiel die aus den probiotischen Präparaten, vernichtet werden.

In dieser Eigenschaft sind sie in der Lage, unter Umgehung von kontraproduktiven Entzündungsprozessen die Adhäsion und Invasion von Bakterien, Viren und anderen unerwünschten Substanzen zu verhindern. Dazu gesellt sich die Fähigkeit dieses „Setups“, Allergene zu erkennen und zu binden. Diese Schutzfunktion ist bei Allergikern nur unzureichend ausgebildet.

Wie signifikant diese Beobachtungen sind, zeigt sich in Arbeiten, die nachweisen konnten, dass Asthmatiker drei bis viermal häufiger einen IgA-Mangel in den Schleimhäuten aufwiesen als gesunde Probanden. In der „Praxis“ konnte dies erstmals in einer finnischen Studie aus dem Jahr 2001 gezeigt werden (Probiotics in primary prevention of atopic disease: a randomised placebo-controlled trial – https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11297958).

In dieser Studie wurden Müttern und Neugeborenen mit einer Atopie in der  Familiengeschichte (das ist eine Überempfindlichkeit der Haut und der Schleimhäute, die in Familien gehäuft vorkommen kann) oral Probiotika verabreicht. Diese Maßnahme reduzierte signifikant die Ausbildung von atopischen Ekzemen bei den Neugeborenen. Der Effekt wurde mit der verstärkten Ausbildung von schleimhautgebundenem IgA im kindlichen Darm erklärt.

Wie es aussieht, kann die Frage, ob eine Darmsanierung Humbug oder sinnvoll ist, nur folgendermaßen beantwortet werden: Es gibt kaum etwas Sinnvolleres.

Obwohl die Probiotika keinen ausschlaggebenden Effekt auf eine Neubesiedlung der Darmflora haben, scheint dieser Effekt dennoch auf Umwegen erreichbar zu sein. Denn die Gabe von Probiotika stimuliert und rejustiert das Immunsystem, über dessen Schiene eine verstärkte Bekämpfung von nicht erwünschten Substanzen und Mikroorganismen zustande kommt.

Und nicht nur unser Immunsystem wird von der Darmflora entscheidend beeinflusst. Studien zeigen, dass eine negative Veränderung der mikrobiellen Zusammensetzung in unserem Verdauungstrakt zu entzündlichen Darmerkrankungen, Übergewicht, Lebensmittelallergien, Diabetes und Stimmungstiefs führen kann (unter anderem beschrieben in www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25126780www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24475780www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25731162www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25157157

Fäkaltransplantation

Einige Mediziner sind dazu übergegangen, ihre Patienten mit einer sogenannten Bakterientherapie (oder auch Fäkaltransplantation) zu behandeln. Sie führen den Stuhl gesunder Spender mithilfe eines Einlaufs in den Darm ihrer Patienten ein. Hierdurch sollen die günstigen Bakterien rasch die Krankheitserreger verdrängen. Die Ergebnisse sind, laut der Anwender der Therapie, äußerst vielversprechend.

In Deutschland wird die Methode bisher allerdings nicht angewendet. Zu unüberschaubar scheinen die möglichen Risiken. Schließlich wird der Fäzes der Spender nur auf wenige Keime hin kontrolliert. Infektionen sind daher kaum auszuschließen.

Welch weitreichende Veränderung des gesamten Organismus durch eine so groß angelegte Umgestaltung der Darmflora möglich ist, kann bisher ebenfalls kaum abgeschätzt werden. Schließlich wirkt sich die Zusammensetzung der Darmflora auf den Stoffwechsel, die Psyche und das Immunsystem aus. Größere Langzeitstudien zu der Therapie liegen noch nicht vor.

Zurzeit wird versucht, nur die gewünschten Bakterien aus dem Stuhl der Spender zu extrahieren, um Infektionen zu verhindern und die Bedingungen möglichst konstant zu halten. So lässt sich auch der zugegebenermaßen bestehende Ekel überwinden, der sicherlich viele bei der Vorstellung überkommt, fremden Kot in den eigenen Darm zu spülen. Aus meiner Sicht gibt es “angenehmere” Varianten, die Darmflora zu verbessern.

Wie man eine Darmsanierung im Rahmen einer Fastenkur gestalten kann, erfahren Sie in meiner Heilfasten-Anleitung.

Ebenfalls wichtig zum Thema: Darmsanierung bei Babys und Kleinkindern

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Dieser Beitrag wurde am 27.12.2022 aktualisiert.

Die Einen behaupten “Der Tod sitzt im Darm”. Das alleine sei schon Grund genug für eine Darmreinigung. Andere behaupten: Das mit der Darmreinigung sei völliger Unsinn.

Vielleicht haben Sie schon einmal so etwas Ähnliches wie eine Darmreinigung durchführen lassen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Vor einer Darmspiegelung wird der Darm vollständig entleert, und zwar mithilfe von Einläufen und Abführmitteln. Doch der Schulmediziner, der höchstwahrscheinlich der Darmreinigung kritisch gegenübersteht, verfolgt ja ein anderes Ziel.

Eine echte Darmreinigung hat natürlich einen anderen Sinn. Es ist auch gar nicht unbedingt erforderlich, einen Einlauf durchzuführen, denn es gibt auch andere Methoden. Die Reinigung des Darmes ist nicht nur Selbstzweck, sondern soll auch die Darmflora regenerieren: Zuträgliche Keime sollen sich vermehren und ungünstige Bakterien verdrängen.

Deswegen verbinden Naturheilkundler die Darmreinigung gerne mit einer Darmsanierung. Der Patient nimmt Bakterien-Kulturen zu sich, die die gewünschten Mikroben enthalten, die sich im gereinigten Darm eifrig vermehren. Sowohl die Darmreinigung als auch die Darmsanierung können auch unabhängig voneinander erfolgen. Doch ich empfehle immer die Abfolge: Erst die Darmreinigung, danach die Darmsanierung. Das eine bleibt ohne das andere immer nur Stückwerk.

Damit haben wir zwei Begriffe geklärt, die in der kontroversen Diskussion oft durcheinandergehen. Es ist nun auch klar, warum ich in einem Beitrag zur Darmreinigung auch die Darmsanierung darstelle.

Die Darmreinigung soll viele Wirkungen haben

Die gründliche Entleerung des Darmes befreit das Darmlumen von etlichem Unrat, der sich dort angesammelt hat. Dazu gehören Stoffwechselabfälle, die sogenannten „Schlacken“, Kotsteine, schädliche Bakterien und Pilze, besonders Candida, mikrobielle Toxine und Chemikalien aus der Nahrung. Das entlastet die Nieren und die Leber als die beiden wichtigsten Entgiftungsorgane. Die Darmschleimhaut erholt sich, auch weil entzündliche Prozesse eingedämmt werden. Die Darmreinigung regt daneben die Darmmuskulatur an, sodass sich die Darmperistaltik normalisiert. Sowohl chronische Durchfälle als auch Verstopfungen verschwinden.

Ganz nebenbei unterstützt die Darmreinigung auch das Abnehmen. Denn die reduzierte Kost, die immer dazu gehört, führt dem Körper weniger Kalorien zu. Die Therapie bekämpft Bakterien, die unverdauliche Ballaststoffe abbauen, die dann eine zusätzliche Kalorienquelle darstellen. Das Gewicht halten kann aber nur, wer die Ernährungsumstellung langfristig beibehält und so beispielsweise die unerwünschten Firmicutes-Stämme zurückdrängt.

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Wann die Darmreinigung besonders zu empfehlen ist

Viele Menschen lassen eine Darmreinigung durchführen, um ihre Verdauungsprobleme loszuwerden. Verantwortlich dafür sind oft chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie das Leaky Gut Syndrom, Zöliakie, Morbus Crohn und Collitis ulcerosa. Im Zusammenhang damit stehen vielfach Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten gegen Gluten, Laktose und andere natürliche oder künstliche Verbindungen. Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck sind eine weitere Indikationen für die Behandlung.

Von einem gestärkten Immunsystem versprechen sich viele Menschen auch, dass Atemwegserkrankungen nach einer Darmsanierung zurückgehen. Vielleicht haben viele zurückliegende Antibiotika-Medikationen die Darmflora derart angegriffen, dass die Krankheitserreger leichtes Spiel haben. Autoimmunkrankheiten sind ebenfalls ein Anlass, um eine Darmreinigung durchzuführen, weil die Körperabwehr mit dem Darm in engem Zusammenhang steht. Gelenkerkrankungen und Rheuma sollen auf die Darmreinigung ebenfalls gut ansprechen.

Mehr über die Zusammenhänge zwischen dem Darm und Ihrem Immunsystem lesen Sie in meinem Artikel: Immunstärkung durch das Darm-Immunsystem.

Die Beschwerden während der Wechseljahre sind für viele Frauen der Grund für eine Darmreinigung. Oft streben Menschen die Therapie an, weil sie ihre allgemeine körperliche und seelische Verfassung verbessern möchten. Viele wollen einfach nur Stoffwechselschlacken loswerden oder das Hautbild optimieren.

Ist die Wirkung der Darmeinigung wissenschaftlich nachgewiesen

Ob eine Darmreinigung per Einlauf eine effektive Therapie bei vielen Krankheiten ist, kann man aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht klar beantworten. Auf einige Studien dazu ist anfangs schon hingewiesen worden. Im Beitrag: Was sagt die Wissenschaft zur Darmreinigung? habe ich ein paar Studien über die Darmreinigung zusammengestellt.

Was wir heute aber schon beantworten können, ist, dass diese Behandlungsform eine positive Antwort geben kann auf einige ernste und weniger ernste gesundheitliche Probleme.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung der japanischen Wissenschaftler (siehe Studien oben), dass die Darmreinigung einen positiven Einfluss auf das Immungeschehen zu haben scheint.

Wenn diese Beobachtung bestätigt werden kann, dann ergibt sich ein Behandlungsfeld für die Darmreinigung, wie es selbst die stärksten Befürworter dieser Methode nicht vermutet hätten.

Ohne unsere Darmflora hätten wir eine sehr eingeschränkte Abwehrfunktion gegen Krankheitserreger.

Woran liegt das?

Im Darm gibt es eine “Mikroflora” – die sogenannte Darmflora. Eine optimale Darmflora macht bei einem gesunden Menschen einen Großteil der körperlichen Abwehr aus. Der Darm ist ein Mikrokosmos ganz besonderer Art.

Er ist die Heimat von rund 500 verschiedenen Arten von Mikroben: Escherichia und Clostridium, Bacteroides und Pseudomonas, Bifidobacterium, Klebsiella, um nur einige zu nennen.

Die meisten dieser Mikroben verrichten sehr nützliche Aufgaben bei der Verdauung oder halten andere, schädliche Mikroben in Schach. Die Mikroben dürfen die Darmwand aber keinesfalls durchdringen und ins Innere des Körpers gelangen.

Wie kompliziert das Wechselspiel mit den bakteriellen Bewohnern ist, sieht man bei Säuglingen, bei denen sich die Darmflora erst mühsam – und oft unter Schmerzen aufbauen muss.

Später ist die Zusammensetzung der Darmbakterien zwar relativ stabil, ändert sich aber in gewissem Maß durch Veränderungen bei der Nahrung, Entzündungen oder andere Belastungen des Immunsystems.

Die Mikroben existieren besonders zahlreich im Dickdarm, in der unvorstellbaren Menge von bis zu 100 Milliarden und das in nur einem Gramm Darminhalt. Deshalb besteht der Stuhl auch zu mehr als einem Drittel aus abgestorbenen Bakterien.

Bestandteil einer vernünftigen Darmreinigung muss dementsprechend auch eine “Wiederaufforstung” sein.

Benötigt werden dazu mikrobiologische Präparate (sog. Probiotika) und auch eine Umstellung der Ernährungsweise.

Mehr über die Zusammenhänge zwischen dem Darm und Ihrem Immunsystem lesen Sie in meinem Artikel: Immunstärkung durch das Darm-Immunsystem.

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Kann ich auch zu Hause eine Darmreinigung durchführen?

Schauen wir einmal auf die grundlegenden Arten der Darmeinigung, die zur Gesunderhaltung gedacht sind.

Da stellt sich die Frage, ob das Verfahren zu Hause oder in der Praxis des Heilpraktikers durchgeführt werden soll.

Wenn Sie sich für die Colon-Hydro-Therapie (CHT) entscheiden, ist die Antwort klar: fFür diese Darmreinigung müssen Sie in die Praxis, daheim haben Sie dafür gar nicht die technischen Möglichkeiten.

Der Therapeut leitet insgesamt bis zu 12 Liter einer Spüllösung (meist Wasser) in den Dickdarm und lässt sie im nächsten Arbeitsschritt durch den Schlauch wieder hinauslaufen. Der Vorgang wird einige Male wiederholt.

Als Spüllösung eignen sich verschiedene, mit Sauerstoff angereicherte Mischungen, denen noch Essig oder sogar Kaffee zugesetzt werden kann, um die Darmperistaltik anzuregen. Wobei ich anmerken muss, dass die Sache mit dem Kaffee-Einlauf noch ganz andere Wirkungen hat, die ich u.a. in meinem Buch: Die wundersame Wirkung des Kaffee-Einlaufs beschreibe.

Die CHT ist für Therapeut und Patient angenehm, weil die Spüllösung apparativ aufgefangen wird. Vorteilhaft sind hierbei sanfte Darmmassagen, die eine gründliche Reinigung unterstützen. Der Nachteil ist freilich, dass nur der Dickdarm gereinigt wird.

Einen Einlauf können Sie daheim selbst durchführen, allerdings erreichen Sie damit auch nicht alle Darmabschnitte, sondern nur den Mastdarm und den Dickdarm. Sie brauchen ein Instrument, um die angewärmte Spüllösung (31 bis 41 °C) in den Darm zu spritzen. Geeignet dazu sind Klistier-Spritzen oder Klistier-Bälle. Die Klyso-Pumpe ist allerdings effektiver. Diese Anwendung können Sie nur im Liegen durchführen. Die Reinigungslösung besteht aus Wasser, Kochsalz, Natron und Kamillen-Extrakt. Sehr wohltuend sind auch die Kaffee-Zusätze beim Kaffee-Einlauf.

Es geht auch ohne den „beliebten“ Einlauf

Der Einlauf scheint auf den ersten Blick die gründlichere Methode zu sein. Doch wenn Sie Ihren gesamten Gastrointestinal-Trakt reinigen möchten, nehmen Sie orale Präparate.

Diese Mittel bestehen aus zwei Hauptbestandteilen: Zum einen aus fein pulverisierten Flohsamenschalen (Wegerich, Plantago psyllium); die Ballaststoffe des Pulvers lösen “Schlacken” und helfen bei der Regeneration der Darmschleimhäute.

Die zweite Zutat ist eine mineralische Heilerde, entweder Bentonit oder Zeolith. Diese Pulver absorbieren dann die vom Flohsamenschalenpulver aufgenommenen Verunreinigungen, die in der gebundenen Form ausgeschieden werden können. Für die Darmreinigungslösungen gibt es Fertigpulver zu kaufen. Bentonit und Zeolith einerseits und Flohsamenschalen-Pulver andererseits werden auch als Kapseln angeboten. Diese Präparate erschweren allerdings die Dosierung, wenn sich herausstellt, dass Sie aufgrund von Unverträglichkeiten mit aufsteigenden Dosierungen vorgehen müssen.

Die Zubereitung erfolgt direkt vor der Einnahme, damit das Flohsamenschalen-Pulver das Getränk nicht zu stark andickt.

Mumijo ist die organische Alternative

Eine Alternative zu Bentonit und Zeolith ist das rein organische Mumijo. Die teerähnliche Substanz entsteht im Hochgebirge unter bestimmten, extremen Witterungsbedingungen. Wahrscheinlich ist intensive Sonneneinstrahlung bei der Entstehung des Rohstoffs ausschlaggebend. Als Ausgangssubstanz werden Pflanzenrückstände, aber auch Fledermauskot diskutiert. Abgebaut wird Mumijo im Himalaya und gehört deswegen zur ayurvedischen Medizin. Die Huminsäuren der schwarzen Droge binden Giftstoffe und harmonisieren die Darmschleimhaut.

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Achten Sie auf wertvolle Rohstoffe

Ob Sie die Mittel für Ihre Darmreinigung selbst mischen oder fertige Zubereitungen kaufen: Wichtig ist vor allem eine zertifizierte Arzneimittelqualität und eine möglichst feine Körnung, die für eine große Material-Oberfläche sorgt. So können die schädlichen Verbindungen maximal absorbiert werden.

Schauen Sie daher genau hin, denn nicht alle diese Produkte sind aus meiner Sicht von “optimaler” Qualität. Teils enthalten die Präparate sogar Zusatzstoffe, die nicht sinnvoll sind, wie beispielsweise Magnesiumstearat. Überflüssig sind in diesen Produkten auch die Aminosäure Lysin.

Daneben können sich die Hersteller auch das Cranberry- oder Enzian-Pulver sparen. Solche Zutaten haben vielleicht wohlklingende Namen, sollen aber wohl nur als Preistreiber dienen.

Dennoch gibt es neben den unverzichtbaren Basis-Mitteln einige Wirkstoffe, die die Darmreinigung unterstützen. Dazu gehören Verbindungen, die Toxine absorbieren und auch solche, die den Stoffwechsel entsäuern.

Optionale Zusätze aus Pflanzen unterstützen die Darmreinigung

Das Trockenpulver der Algen Chlorella und Spirulina ist ein bewährtes Mittel zur Bindung und Ausleitung von Schwermetallen. Die Präparate in einer Dosis von 4 bis 5 Gramm täglich zu den Mahlzeiten einzunehmen, um eine Wirkung zu erzielen. Die in Fertig-Kapseln enthaltene Menge von rund 300 Milligramm ist viel zu gering.

Auch der Ballaststoff Konjak-Glucomannan ist der erst ab 3 Gramm pro Tag wirksam. Die Menge von 50 Milligramm in Darmreinigungs-Kapseln ist demgegenüber vernachlässigbar. Auch Kürbiskern-Pulver ist zwar sinnvoll, aber in den Fertig-Präparaten ebenfalls unterdosiert. Diese drei pflanzlichen Zusätze kaufen Sie am besten separat.

Gerstengras kann die Darmreinigung ebenfalls unterstützen, weil es einige positive Effekte auf den Darm ausübt. Die Säfte oder Pulver des Süßgrases wirken entzündungshemmend und sorgen dafür, dass sich die Darmschleimhaut von den Schäden durch Reizstoffe erholt. Harmonisierend wirkt Gerstengras auch auf die Säure-Base-Bilanz und den Wasseranteil des Stuhls, wodurch Verstopfungen kaum auftreten können. Die Säfte und Pulver können Sie in Smoothies, Salate und andere Speisen zu jeder Tagesmahlzeit einrühren.

Empfehlenswert sind Heilpflanzen-Extrakte, die den Darm beruhigen, Toxine absorbieren und Parasiten bekämpfen. Infrage kommen hier Koriander, Kamille, Anis, Pfefferminze, Oregano, Olivenblätter, Schwarzwalnuss-Schalen und Papaya-Kerne.

Pflanzen-Präparate mit Bitterstoffen helfen dabei, unerwünschte Keime aus der Darmflora zu beseitigen. Besorgen Sie sich Zubereitungen aus Löwenzahn, Artischocke, Mariendistel oder Brennnessel. Mit den Bitterstoffen unterstützen Sie auch die Leberfunktion und damit die Entgiftung des Körpers.

Ein anderes Rezept ist eine Mischung aus Äpfeln und Honig. Beides wird mit etwas Wasser im Mixer püriert. Dann hebe man noch Chiasamen und Leinsamen unter die Zubereitung, die nach einer viertel Stunde fertig sind. Dann sind die Körner genügend aufgequollen. Ihre Darmreinigungsmischung sollten Sie mindestens 3 Wochen lang täglich trinken. Nach jeder Anwendung nehmen Sie noch ein Glas Wasser zu sich.

Mit diesen mineralischen Zusätzen verstärken Sie die Darmreinigung

Sinnvoll sind basische Minerale wie Sango Meeres-Koralle, die Sie in einem Glas Wasser unterrühren und zum Essen einnehmen. Das Pulver trägt zur Regulation des Säue-Base-Gleichgewichts bei, weil es Calcium und Magnesium liefert. Empfehlenswert sind auch Mineralpräparate mit Silizium, Magnesium, Eisen, Zink und zusätzlichem Vitamin D3.

Wenn Sie speziell Schwermetalle ausleiten möchten, können Sie zusätzlich Chelate einnehmen. Diese, auch Komplex-Bildner genannten Verbindungen können pro Molekül mehrere Metall-Ionen einfangen. Für die Darmreinigung geeignet sind die Magnesium-, Kalium- und Calcium-Salze der Orot- und Zitronensäure. Die Präparate werden als Tabs oder Pulver zu den Mahlzeiten eingenommen.

Wie verläuft die Darmreinigung mit oralen Präparaten?

Beginnen Sie mit einer kleinen Dosierung. Mischen Sie dafür direkt vor der Einnahme einen halben Teelöffel Bentonit oder Zeolith und einen halben Teelöffel Flohsamenschalen-Pulver mit 200 ml Wasser. Ab dem zweiten oder dritten Tag können Sie die Menge auf einen ganzen Teelöffel steigern. Einige Hersteller legen auch einen Messlöffel der Packung bei, sodass Sie sich nach der Anleitung richten können.

Mischen Sie die Komponenten mit einem Pürierstab oder im Elektromixer, damit die Pulver nicht klumpen. Die mineralischen Pulver können Sie auch am Vortag ansetzen, sodass sie einweichen. Wenn dann das Flohsamenschalen-Pulver dazukommt, entstehen meistens keine Klumpen.

Trinken Sie die Lösung sofort nach der Zubereitung und zwar auf leeren Magen. Also eine halbe bis eine Stunde vor dem Essen oder zwei Stunden nach einer kleinen Mahlzeit. Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, tun Sie das drei Stunden vor oder nach der Einnahme Ihres Darmreinigungs-Präparates. Ansonsten könnten die Wirkstoffe absorbiert werden und Ihnen nichts mehr nützen.

Auf das Darmreinigungsmittel trinken Sie ein großes Glas (300 ml) stilles Mineralwasser. Diese Anwendung erfolgt zunächst einmal täglich, nach einer Woche zweimal täglich, am besten vor dem Frühstück und dem Abendessen. In der letzten Woche der Kur belassen Sie es wieder bei einer Anwendung. Drei Anwendungen sind nur bei einer längeren Kur über 8 Wochen empfehlenswert und in diesem Zeitraum nur während einer Woche. Wenn sie nur 14 Tage kuren, halbieren Sie die Dosierung pro Anwendung.

So können Sie auch mit einer Anwendung pro Tag gute Ergebnisse erzielen. Allerdings entgiften Sie um so schneller und wirkungsvoller, je höher Sie dosieren. Wenn Sie parallel zur Darmreinigung heilfasten, ist eine Woche mit drei Anwendungen täglich sehr sinnvoll.

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Die Anwendung der Kapseln unterscheidet sich nur in einem Punkt: Sie sparen sich das Anrühren

Wenn Sie Kapseln nehmen, sind zwei Stück zweimal täglich in der ersten Woche und 4 Stück zweimal täglich ab der zweiten Woche ratsam. Das gilt sowohl für die Kapseln mit Bentonit und Zeolith als auch für die Flohsamenschalen-Kapseln. Die Zeitabstände zu den Mahlzeiten sind dieselben wie bei selbst bereiteten Trinklösungen. Nach der Kapsel-Einnahme trinken Sie zwei Gläser stilles Mineralwasser (insgesamt 400 ml).

Es gibt zahlreiche ähnliche Kurpläne, die auf 10 Tage bis zwölf Wochen ausgelegt sind. Es muss auch nicht so sein, dass man von vornherein die Dauer der Kur festlegt. Es ist durchaus empfehlenswert, mit einer Woche anzufangen und die Wirkung abzuwarten. Am Körperempfinden und der Stimmung spüren Sie den Erfolg. Dann können Sie die Kur verlängern, wenn Sie mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden sind.

Muss ich regelmäßig eine Darmreinigung durchführen?

Wenn Sie sich konventionell ernähren, ist eine Darmreinigung mindestens einmal, besser noch zweimal im Jahr empfehlenswert. Frühling und Herbst sind die günstigsten Zeitpunkte. Wenn Sie strikt auf gesunde Ernährung achten, kann eine Darmreinigung reichen. Das heißt, wenn Sie sich tendenziell vegetarisch mit Bio-Produkten ernähren und auf Zucker und Genussgifte verzichten. Sie können natürlich gelegentlich eine Trinklösung oder zwei bis vier Kapseln zu sich nehmen.

Die Darmreinigung ist abgeschlossen – nun folgt die Darmsanierung

Wenn Sie die Darmreinigung beendet haben, ist ein guter Zeitpunkt für eine komplette Darmsanierung gekommen. Nun kann auf dem Nährboden der gereinigten Darmschleimhaut eine gesunde Darmflora heranwachsen. Dazu können Sie  Probiotika einnehmen, die optimal mehrere Stämme enthalten (z.B. Lactobacillus casei, Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus reuteri, Lactobacillus helveticus, Lactobacillus rhamnosus, Bifidobacterium bifidum sowie die Hefe Saccharomyces boulardii). Für Menschen mit Histamin-Intoleranz haben Forscher spezielle Probiotika entwickelt (Probiotikum sensitiv, HistaEx Synio). Die darin enthaltenen Bakterien-Stämme helfen, Histamin zu metabolisieren. Probiotika werden während des Essens eingenommen.

Es gibt flüssige Probiotika und Kapseln, die auch das Präbiotikum Inulin enthalten (Combi Flora SymBIO). Ein Präbiotikum ist eine organische Verbindung, die das Gedeihen positiver Keime begünstigt. Ein beliebtes Präparat ist der Yacon-Sirup, der gleichzeitig eine leichte Süße ins Essen bringt und so die zuckerfreie Zeit erleichtert. Der Extrakt aus der Inkawurzel hat einen niedrigen glykämischen Index, sollte aber trotzdem sparsam verwendet werden. Präbiotika mischt man unter die Speisen.

In jüngerer Zeit sind die nährstoffreichen Postbiotika aufgekommen. Das sind abgetötete Bakterien und Pilze, die in lebendiger Form auch in Probiotika enthalten sind. Postbiotika sollen die Darmreinigung unterstützen. Ob die Präparate die Darmschleimhaut regenerieren können, ist schwer abzuschätzen. Zum Aufbau der Darmflora tragen die leblosen Mikroben natürlich nicht bei.

Die Darmreinigung ist der Einstieg in gesunde Ernährung

Die Darmreinigung und die Darmsanierung setzen zwar an einem Organ an, sollen aber dem ganzen Körper und auch der Seele gut tun. Deswegen sind beide Methoden ohne weitergehende Maßnahmen nicht sinnvoll. Hierzu gehört in erster Linie die Ernährung.

Wenn Sie sich weniger gesund ernähren und kurzzeitig eine Diät während der Darmeinigung einhalten, müssen Sie ihr Verdauungs-Organ bald wieder regenerieren. Daher ist die Darmreinigung dann am effektivsten, wenn die Ernährungsumstellung im Zuge der Therapie auch im Anschluss daran beibehalten wird.

Einige Lebensmittel sollten Sie während der Kur auf keinen Fall verzehren. Dazu gehören alle Nahrungsmittel, die dem Stoffwechsel eine hohe Säurelast bescheren. Verzichten Sie daher auf Zucker, Weißmehl, Milch und Milchprodukte, Schweinefleisch, jedwede Wurst, technisch denaturierte Lebensmittel sowie Kaffee und Alkohol. Fleisch vom Geflügel oder Rind sowie Fisch sollten während der Kur (und auch anschließend) höchstens zweimal wöchentlich auf den Tisch.

Ernähren Sie sich vorwiegend vegetarisch

Der Start in neue Ernährungsgewohnheiten bedeutet eine Hinwendung zur tendenziell vegetarisch ausgerichteten Kost. Gemüse, Salate und Kräuter sollten den Speiseplan bestimmen. Hülsenfrüchte liefern viel Proteine und glutenfreie Getreidesorten (Hirse, Mais) decken den Kohlehydrat-Bedarf.

Leckere Gerichte kann man auch mit Amaranth, Buchweizen und Qinoa zusammenstellen und durch andere Körnerfrüchte ergänzen. Dazu zählen Kürbiskerne, Leinsamen, Mandeln und Nüsse. Aus vielen Samen lassen sich vitalstoffreiche Sprosse heranzüchten wie die von Linsen, Weizen, Goldklee oder Radieschen.

Besonders während der laufenden Kur sollten nur wertvolle pflanzliche Öle zur Fettversorgung dienen. Also verzehren Sie am besten Öle von Oliven, Hanf, Lein und Walnuss.

Die Darmreinigung verläuft effektiver, wenn Sie an einem oder zwei Tagen in der Woche nur Gemüsesuppen oder Fruchtsäfte verzehren.

Auch während der Darmreinigung gilt: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit und zwar anderthalb Liter stilles Mineralwasser und einen halben Liter Kräutertee pro Tag.

Die Darmreinigung mit einer Darmsanierung ist ein ganzheitliches Konzept

Mit der Darmreinigung und Darmsanierung möchten Sie Ihre Gesundheit verbessern. Dazu gehören nicht nur körperliche, sondern auch seelische Aspekte. Beginnen Sie, wenn Sie es noch nicht gemacht haben, mit täglichem Sport. Übertreiben müssen Sie es nicht, am besten passen Sie Sportart und Umfang Ihren persönlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten an. Schon 30 Minuten schnelles Spazierengehen kurbelt den Kreislauf an. Schwimmen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, um die Therapie zu unterstützen. Wem das nicht reicht, kann auch Muskeltraining oder fordernde Gymnastik-Arten betreiben.

Auch Behandlungen mit Massage-Bürsten fördern die Durchblutung. Bauchmassagen regen die Darmmuskulatur zu verstärkter Aktivität an.

Mit Entspannungsübungen können Sie etwas für Ihr seelisches Gleichgewicht tun. Die Psychosomatik lehrt uns, dass die Psyche einen großen Einfluss auf Körperfunktionen ausübt. Deswegen kann man ohne Weiteres unterstellen, dass Sie mit Meditation oder Autogenem Training auch die Darmreinigung und Darmsanierung unterstützen können.

Sie können die Darmreinigung auch mit anderen Therapien kombinieren

Am Ende einer Darmreinigung ist es sinnvoll, andere Organsysteme, die in der Entgiftung eine große Rolle spielen, einer reinigenden Therapie zu unterziehen,. Die Lymphgefäße transportieren Toxine, Krankheitserreger und Zelltrümmer aus den Geweben in den Blutkreislauf. Von dort strömen die Abfälle in die Leber.

Diese Prozesse fördern Sie, wenn Sie Lymphdrainagen durchführen lassen. Sehr von Vorteil ist auch eine Leberreinigung in Zuge der Darmreinigung. Eine andere Stoffwechselkur, die ich in diesem Zusammenhang empfehlen möchte, ist das Heilfasten. Auch dieses Programm harmoniert bestens mit der Darmreinigung und kann gut damit kombiniert werden.

Welche Risiken birgt die Darmreinigung?

Während der Darmreinigung kommt es durch die Entgiftung zu einer leichten Vergiftung. Was widersprüchlich kling, ist leicht erklärt. Die Entgiftung ist ja damit verbunden, dass Toxine im Körper freiwerden. Natürlich scheidet der Organismus die unerwünschten Stoffe auch wieder aus. Einige davon müssen aber erst die Leber durchlaufen und für die Exkretion vorbereitet werden. Diese Prozesse nehmen etwas Zeit in Anspruch. So kann es kommen, dass die Konzentration schädlicher Verbindungen im Körper vorübergehend ansteigt.

Bemerkbar macht sich das mit einigen Unpässlichkeiten wie Kopfschmerzen oder Hautunreinheiten. In diesen Fällen gehen Sie mit der Dosierung der Basis-Mittel herunter. Halbieren Sie beispielsweise die Menge Bentonit oder Zeolith und das Flohsamenschalen-Pulver. Wenn Verdauungsbeschwerden auftreten sollten, sind dies meistens Verstopfungen. Dann trinken Sie mehr Kräutertee.

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte keine Darmreinigung durchgeführt werden. Es soll vermieden werden, dass die Leibesfrucht mit den ansteigenden Stoffwechselschlacken konfrontiert wird. Zudem ist die Darmreinigung anstrengend und würde eine schwangere Frau zu sehr belasten.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:

In der Schulmedizin ist die Darmreinigung nur eine Vorbereitung auf die Darmspiegelung

Die gängige Ansicht der Schulmediziner hält sie nicht davon ab, selbst Darmreinigungen durchzuführen. Natürlich dient hier eine Darmreinigung nicht einer Prophylaxe gegen mögliche Erkrankungen, sondern als Vorbereitung auf eine Darmspiegelung oder eine Darmoperation.

Dazu werden Abführmittel und Einläufe eingesetzt, die nicht mit reinem Wasser durchgeführt werden, sondern mit Natriumphosphaten, Natriumsulfat (Glaubersalz) oder PEG (Polyethylenglykol, auch als Macragole bekannt). Die oral verabreichten Natriumphosphate wurden dann jedoch mit Nierenproblemen in Verbindung gebracht (1), sodass es heute eine Empfehlung gibt, diese Substanzklasse nicht mehr zu verwenden.

PEG (Polyethylenglykol) dagegen als orale Form der Darmreinigung durch Abführen ist bei den betroffenen Patienten nicht sehr beliebt, da der Geschmack der Substanz durchaus eine “Herausforderung” ist. Dazu kommt, dass PEG deutlich mehr Übelkeit verursacht als eine Natriumphosphat-Lösung (2).

Um bei einem PEG-Einlauf Elektrolytveränderungen zu begegnen, werden dem Einlauf Elektrolyte hinzugegeben. Elektrolytverschiebungen sind als Nebenwirkung von Natriumphosphat bekannt, wurden aber auch in erheblichem Maße bei Behandlungen mit PEG beobachtet (3).

Aber es gibt auch innerhalb der Schulmedizin kritische Stimmen, die selbst vor einer Darmoperation keinen Grund für eine Darmreinigung sehen. Aus Finnland kommt eine Arbeit, die eine rigorose Darmentleerung mittels Einläufen und/oder Abführmitteln ablehnt und stattdessen auf entsprechend sterile und präzise Operationstechniken als Lösung des Problems hinweist (4).

Weitere Themen zum Weiterlesen: Darmsanierung – Entgiften und Entschlacken – Symbioselenkung – Die Verdauung des Menschen und die Darmflora – Darmpilz Candida Albicans – Mikrobiologische Therapie – Hawaiianische Darmreinigung – Wissenschaftliche Studien

(1) siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19675530
(2) siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18396744
(3) siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19895448
(4) siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20402036
(5) gebräuchlicher ist der Cleveland Clinic Incontinence Score

Wenn Sie mehr zum Thema Darmreinigung erfahren möchten, können Sie hier unten kostenlos mehr Informationen anfordern. Tragen Sie dazu einfach Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse in die Box ein:

Im Folgenden noch eine Erfahrung eines Teilnehmers, der zur Gruppe der wenigen Personen gehört, die nicht fasten sollten, bzw. dies vorher abklären sollten. Herr Kerschgens hat aber die Maßnahmen zur Darmreinigung durchgeführt. Lesen Sie selbst:

BERICHT ZUR HEILFASTENANLEITUNG VON I. KERSCHGENS:

” (…) konnte ich trotzdem Ihre Informationen für die Darmreinigung nutzen, die ich als sehr angenehm empfand und dies mit einem eintägigen Safttag verbinden…”

Ich habe gerne und mit vollem Interesse Ihre Einführungen zum Heilfasten studiert. Da ich noch keine Ahnung mit Fasten und vor allem den Vorbereitungen dazu hatte, konnte ich viele für mich wichtige Informationen daraus ziehen.

Da ich dann aus Ihren Seiten erfahren habe, dass ich zu der Gruppe gehöre, die eher nicht fasten sollte, konnte ich trotzdem Ihre Informationen für die Darmreinigung nutzen, die ich als sehr angenehm empfand und dies mit einem eintägigen Safttag verbinden.

Jedenfalls danke ich Ihnen, dass sie sich diese große Mühe machen, um allen die Möglichkeit zum Fasten zu geben.

Mit freundlichen Grüßen

  1. Kerschgens“

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 23.2.2022 überarbeitet und ergänzt.

Krankhaft erhöhte Fettwerte im Blut und Probleme des Fettstoffwechsels werden im Allgemeinen als Hyperlipidämie bezeichnet. Um genauere Angaben über die Art und Höhe der Fettwerte zu bekommen, untersuchen Mediziner das Gesamtcholesterin, an Transportproteine gebundenes Cholesterin (LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin) sowie die in vielen fetthaltigen Nahrungsmitteln vorkommenden Triglyceride. Wissenschaftler sprechen von einer Hypercholesterinämie, wenn vor allem die Cholesterinwerte erhöht sind. Bei einer Hypertriglyceridämie sind es entsprechend die Verbindungen mit drei Fettsäureketten, die im Blut vermehrt vorkommen.

Während die erhöhten Fettwerte anfangs zu keinen Krankheitssymptomen oder Beschwerden führen, verursacht eine Hyperlipidämie durch die Einlagerung von Fetten auf Dauer sehr häufig die Verkalkung und damit die Funktionsminderung der Arterienwände. Diese Arteriosklerose hat nicht selten eine Schädigung der Herzkranzgefäße, in den schlimmsten Fällen Herzinfarkte oder Schlaganfälle zur Folge. Erhöhte Fettwerte sind daher immer ein Warnsignal, auch wenn die Betroffenen noch keine Beschwerden haben.

Selten liegen bei einer Hyperlipidämie erblich bedingte Krankheiten des Fettstoffwechsels vor, bei der beispielsweise das LDL (als Transportprotein für Cholesterin), in zu hohen Konzentrationen vom Körper produziert wird. Bei anderen Erbkrankheiten können auch nur die Triglycerid-Werte betroffen sein. Bei etwa 80 Prozent der an einer Hyperlipidämie leidenden Personen ist die Ursache aber nicht durch eine Krankheit bedingt, sondern lässt sich auf eine zu fettreiche Ernährung bei gleichzeitigem Bewegungsmangel zurückführen. Oft sind dann nicht nur die Fettwerte im Blut erhöht, sondern auch die Harnsäure- und Insulinmengen. Die Betroffenen leiden also nicht selten gleichzeitig an starkem Übergewicht, Diabetes Typ II, Bluthochdruck oder Gicht.

Erblich bedingte Hyperlipidämie, bei denen beispielsweise für den Fettstoffwechsel benötigte Proteine zerstört sind, zeigen durch Fasten keine oder nur sehr geringe Verbesserungen der Blutwerte. Wird die Hyperlipidämie allerdings durch Fehlernährung ausgelöst, so bringt der Verzicht auf Nahrung sehr schnell positive Ergebnisse. Mediziner beobachten in diesem Fall eine Normalisierung der Blutwerte bereits nach zehntägigem Fasten.

Der Grad der Verkalkung lässt sich sehr leicht an den Blutgefäßen des Augenhintergrunds erkennen. Um diese Adern zu untersuchen, müssen die Pupillen mithilfe von Augentropfen erweitert werden. Anschließend kann der Augenarzt die Blutadern mit einem Mikroskop oder der Lupe betrachten. Hierdurch können Spezialisten nicht nur das Schlaganfallrisiko einschätzen, sondern auch nachweisen, dass durch langes Fasten diese Ablagerungen wieder zurückgebildet werden. Allerdings ist für die Genesung eine sehr strenge Diät im Anschluss an die Kur nötig (vgl. unter anderem Voigt K. et al: Stoffwechsel- und Kreislaufstudien bei absoluter Nahrungskarenz; Klinische Wochenschrift 18; 1967; S. 924-931 oder Krauss H.: Fasten als Heilmittel. Ernährung und Diät; VEB G. Thieme; Leipzig 1960; S.130).

Neben Patienten mit Arterienverkalkung steigt in Deutschland auch die Zahl der Personen mit einer Ablagerung veränderter Proteine innerhalb der Zellzwischenräume an. Diese Amyloidose kann sich beispielsweise negativ auf Herz, Niere oder Magen-Darm-Trakt auswirken. Obwohl für die Stoffwechselkrankheit noch keine gesicherten Daten in Bezug aufs Fasten vorliegen, gehen Wissenschaftler davon aus, dass, ebenso wie die Fettablagerungen, auch diese Proteinablagerungen durch das Fasten rückgebildet werden können (vgl. Brum H. J.: Eigenschaften und Vorstellungen über die Pathogenität der Amyloide; Med. Klein. 40; 1972; S. 1267-1270).

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Dieser Beitrag wurde am 10.05.2022 erstellt.

Vorab vielleicht ein paar Fakten zum Diabetes: Diabetes mellitus gilt in Deutschland mittlerweile als die Volkskrankheit ersten Ranges: etwa drei Prozent der Bevölkerung leiden bereits an Diabetes – der sog. Zuckerkrankheit. Jeder zehnte Bundesbürger befindet sich bereits in einem Vorstadium der Zuckerkrankheit.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Zahl der Diabetiker in Zeiten von Nahrungsknappheit, etwa durch Kriege oder Dürrekatastrophen, sehr stark zurückgeht. Bei einem Überfluss an Nahrungsmitteln erhöht sich hingegen die Zahl der Betroffenen. Hinzu kommt das steigende Durchschnittsalter der Bevölkerung, das ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Erhöhung der Diabetes-Kranken zu spielen scheint.

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes, bei der der Blutzuckerspiegel über einen langen Zeitraum erhöht ist, kann viele Folgeerscheinungen, wie Erblindung, Schlaganfall oder Herzinfarkt nach sich ziehen.

Von welchem Typ Diabetes sprechen wir?

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Typen des Diabetes mellitus. Es gibt zwar noch einige Untertypen, aber hier auf der www.gesund-heilfasten.de möchte ich mich auf Typ 1 und Typ 2 beschränken.

Fasten bei Typ 1 Diabetes

Beim Typ 1 ist die Produktion von Insulin gestört. Dieses Hormon der Bauchspeicheldrüse gibt den Körperzellen das Signal überschüssige, im Blut befindliche Glukose aufzunehmen, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Ist allerdings zu wenig Insulin vorhanden, wie dies bei Diabetes Typ 1-Patienten der Fall ist, so bleibt der Zucker im Blut dauerhaft erhöht.

Viele Jahre konnte ich beim Typ 1 Diabetes keinen positiven Einfluss des Fastens feststellen – jedenfalls nicht bezüglich des Diabetes. Eine lebenslange Gabe von Insulinpräparaten schien die einzig mögliche Therapie. Dennoch können auch Typ I Diabetiker eine Fastenkur beginnen, vor allem, wenn die Betroffenen gleichzeitig an Übergewicht leiden (stke.sciencemag.org/content/6/263/pc6.abstract?sid=6d803587-be21-482d-805a-b94be51b2e29)

Als ich die Ergebnisse eines Forscherteams im Fachmagazin „Science Express“ las, wonach eine Veränderung der Darmflora (mit “schützenden” Bakterien) den Ausbruch von Diabetes I verhindern kann, wurde ich hellhöriger bezüglich möglicher Diabetes Typ I Ursachen. Das ganze beruhte zwar nur auf einer Studie mit Mäusen, bestätigt aber den Verdacht, den ich schon länger habe, dass bestimmte Patienten mit Typ I Diabetes mit Fasten und einer intensiveren (immunologisch orientierten) “Darmtherapie” (z.B. mit Probiotika) geholfen werden könnte. Fasten könnte also deutlich unterstützend wirken.

Neuere Untersuchungen bestätigen die Vermutung, dass Fastenkuren beide Diabetes-Typen ursächlich behandeln und sogar den Krankheitsverlauf rückgängig machen können. Forscher der University of Southern California arbeiteten mit Zellkulturen der Bauchspeicheldrüse. Die Beta-Zellen stammten sowohl vom Menschen als auch von Mäusen, die an Diabetes Typ 1 erkrankt waren. Durch Nahrungsentzug begannen die Zellen wieder mit der Insulin-Produktion.

Der Effekt soll bereits auftreten, wenn nur 4 Tage lang eine Diät mit 750 kcal bis 1.100 kcal eingehalten wird. Nach den Ergebnissen der Studie nimmt auch die Insulin-Empfindlichkeit wieder zu. Daraus folgern die US-Wissenschaftler, das Fasten auch zur Behandlung des Diabetes Typ 2 geeignet ist (https://www.cell.com/cell/pdf/S0092-8674(17)30130-7.pdf).

Damit es allerdings nicht zu Stoffwechselstörungen kommt, sollte ein Fasten in Absprache mit einem Therapeuten geschehen, der sich mit Diabetes und dem Fasten auskennt. Leider sind solche Therapeuten “dünn” gesäht. Meistens wird man in eine Fastenklinik gehen müssen.

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Fasten bei Typ 2 Diabetes

Ganz anders sieht die Wirkung des Heilfastens beim Diabetes Typ 2 aus. Es gilt als erwiesen, dass diese Form des Diabetes mit einer stetigen Überernährung bei gleichzeitigem Bewegungsmangel zusammenhängt. Insulin wird zwar in ausreichenden Mengen produziert, allerdings reagieren die Zellen nicht mehr auf das Hormon, da sie altersbedingt oder durch den ständig hohen Insulinwert mit der Zeit mehr und mehr abstumpfen.

Die Zellen nehmen also die Glukose nicht auf, obwohl das Insulin ihnen dies signalisiert. Diabetes Typ 2 tritt auffällig oft gemeinsam mit Fettleibigkeit (Adipositas) auf und entwickelt sich meist über Jahre.

Die Personen, die durch ihre Lebensgewohnheiten an Adipositas oder Diabetes leiden, sind oft kaum in der Lage, aus eigenem Antrieb weniger zu essen und sich mehr zu bewegen. Zwar ist den meisten der Zusammenhang zwischen ihrem Übergewicht und den daraus resultierenden Folgeerscheinungen klar, dennoch schaffen es die Betroffenen oft nicht, die Essgewohnheiten auf lange Sicht radikal zu ändern.

Dabei konnten verschiedene Therapeuten feststellen, dass die meisten Patienten die strenge Fastenkur in einer speziellen Klinik sogar besser annehmen als Diäten oder Schlankheitskuren in ihrem gewohnten Umfeld.

Das Fasten wirkt positiv auf Körper und Seele, motiviert die Betroffenen durch den sichtbaren Erfolg. Gleichzeitig haben die Patienten (zum Beispiel in einer Fastenklinik) genug Gelegenheit für sportliche Aktivitäten.

Bei Diabetikern kommt es oft erst in der zweiten Woche des Fastens zum Absinken des Blutzuckerspiegels und der Insulinproduktion. Es ist aber wichtig, mit dem Arzt abzusprechen, welche Medikamente während des Fastens abgesetzt oder minimiert werden sollen oder können – und auch die Insulingabe muss individuell angepasst werden.

Wenn dies klar geregelt ist, steht dem zeitlich begrenzten Verzicht oder der Minimierung der Nahrung nichts im Weg. Gleichzeitig mit der Gewichtsreduzierung tritt bei den Patienten fast immer eine Verbesserung des gesamten Stoffwechsels ein, viele können ihn sogar auf ein gesundes Maß normalisieren.

Sehr oft leiden Typ 2-Diabetiker gleichzeitig an Bluthochdruck, der sich im Laufe des Fastens ebenfalls normalisiert. Und auch die zusätzlich erhöhten Cholesterinwerte oder Blutfettwerte verringern sich beim Fasten, selbst, wenn das Gewicht nicht bis auf die Normwerte reduziert werden kann.

Mediziner konnten beobachten, dass bei Diabetes-Patienten gleichzeitig mit der Gewichtsabnahme die Empfindlichkeit der Zellen auf Insulin wieder ansteigt. Dadurch nehmen die Zellen wieder die durch die Nahrung zugefügten Kohlenhydrate in Form von Glukose auf. Dies lässt sich anhand des minimierten Blutzuckerspiegels direkt feststellen. Hierdurch kann die nötige Insulinzugabe, bei entsprechender Diät / Ernährung auch nach dem Fasten, auf lange Sicht reduziert werden.

Metformin während des Fastens?

Eine relativ häufige Frage von Diabetikern ist, wie es sich mit der Einnahme des Medikaments Metformin verhält. Zu dieser Frage habe ich im Forum Stellung genommen: Heilfasten und Metformin.

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Studien und weitere Erkenntnisse

Die Studie des Newcastle Magnetic Resonance Centre hat ergeben, dass bei einer neuen Diabetesdiagnose der Krankheitsverlauf umgekehrt werden kann. Darüber hatte ich ja bereits ausführlicher in meinem Beitrag: Moderates Fasten kann Diabetes Typ 2 heilen hingewiesen.

Noch optimistischer sind Studien, die zeigen, dass vor allem bei neu Erkrankten Patienten (die erst seit kürzer Zeit Diabetes 2 haben), der Diabetes durch eine entsprechende “Fastendiät” sogar geheilt werden kann. Mehr dazu in meinem Beitrag: Diabetes Typ-2 kann bei Neuerkrankten „geheilt“ werden.

Im Juni 2014 wurde dann auch bei den American Diabetes Association Scientific Sessions in einem Beitrag darauf hingewiesen, dass Menschen mit Prädiabetes von einer Diät profitieren, bei der sie auf Lipoproteine niedriger Dichte (auch als “LDL-Cholesterin” bekannt) verzichten. Prädiabetes, also erhöhter Blutzucker, stellt die Vorstufe von Diabetes dar.

Fasten habe sogar das Potential, zukünftig eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Diabetes einzunehmen, verkündet Forschungsleiter Dr. Benjamin Horne, der Direktor der kardiovaskulären und genetischen Epidemiologie am Intermountain Medical Center von Murray im US-Bundesstaat Utah.

Obwohl sein Team die gesundheitlichen Vorteile des Fastens seit Jahren untersucht hat, wussten die Forscher bis jetzt nicht, auf welche Weise genau Fasten das Risiko von Diabetes senken könne. Aufbauend auf einer Studie aus dem Jahre 2011, an der gesunde Menschen teilgenommen hatten, untersuchten Dr. Horne und sein Team die Effekte des Fastens auf Personen, bei denen Prädiabetes diagnostiziert worden war, und berücksichtigten dabei mindestens drei Auswirkungen auf den Stoffwechsel.

Während der Fastentage ließ sich bei den Probanden ein leichter Anstieg des Cholesterinspiegels (ähnlich dem von gesunden Menschen) beobachten. Über einen Zeitraum von sechs Wochen hinweg reduzierte sich das Cholesterin jedoch um zwölf Prozent und die Patienten konnten einen Gewichtsverlust verzeichnen. Dr. Horne vermutet, dass das Cholesterin während der Fastenphase als Energielieferant diente und wahrscheinlich aus den Fettzellen stammte. Daher sei sein Team zu der Annahme gekommen, dass man mit Fasten effektiv Diabetes vorbeugen könne.

Dr. Horne fügt hinzu, dass den größten Beitrag zu einer Insulinresistenz, welche wiederum zu Diabetes führen kann, die Fettzellen leisten. Diese könnten durch Fasten zerstört werden. Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass es sich bei diesen Zusammenhängen um neuartige Erkenntnisse handelt. Daher würde es wohl noch einige Zeit dauern, bis man zum Beispiel Empfehlungen geben kann, wie lang oder wie oft Menschen fasten sollten, um einen gesundheitlichen Vorteil daraus zu ziehen.

Meine Meinung: Sollte ich Dr. Horne einmal anrufen, um ihm meine Erfahrungen mitzuteilen? Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Patienten dies wenigstens einmal jährlich durchführen sollten.

Aber: Auch die Ernährung sollte umgestellt werden. Und wenn zusätzlich noch ein paar weitere naturheilkundliche Maßnahmen erfolgen, steht der erfolgreichen Typ 2 Diabetes Therapie nichts mehr im Weg.

Und zum Schluss noch ein Wort zur sogenannten Newcastle Diät:

Die Newcastle Diät

Die Newcastle Diät ist eigentlich keine Diät, sondern „nur“ eine Studie im Rahmen eines Pilotprojekts. Diese „Mini“-Newscastle-Studie wurde in Zusammenarbeit mit „Diabetes UK“ (der britischen Diabetes-Gesellschaft), durchgeführt.

Die “Studie” wurde in Großbritannien eher als Diät bekannt und propagiert. Näheres dazu habe ich im Beitrag Die Newcastle Diät – Mit 600 Kalorien in den Tag beschrieben.

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