Immer mehr Menschen entwickeln allergische Reaktionen nach dem Genuss von Erdnüssen, die, botanisch betrachtet, zu den Hülsenfrüchten (Leguminosen) und nicht zu den Nüssen zählen.

Sie sind verwandt mit der Sojabohne, Erbse, Stangenbohnen und Linsen. Erdnussallergiker sollten diese Nahrungsmittel ebenfalls meiden, weil der Konsum ebenfalls riskant ist. Solche Kreuzallergien treten auch bei Menschen auf, die gegen Birken und Gräser allergisch reagieren. Die Allergene der Erdnuss lassen sich nicht mit Hitze denaturieren, wie dies bei anderen Proteinen der Fall ist.

Erdnüsse finden sich in vielen Bereichen des täglichen Lebens wieder und können bei Allergikern so schnell zu einer Bedrohung werden. Schon kleinste Spuren der Allergene können ernste Beschwerden auslösen. Deswegen ist die Erdnussallergie eine der schwersten Allergien überhaupt.

Neben der eigentlichen Frucht finden sich Spuren von Erdnüssen v.a. in Mehl und Brot, Ölen, Saucen, Eis, Süßigkeiten und Getränken. Aber auch Seifen, Duschbäder, Cremes und Shampoo sowie bestimmte Klebe- und Waschmittel können mit Erdnussbestandteilen versetzt sein. Im Zweifel sollte beim Hersteller nachgefragt werden. Wir kennen ja auch alle den Hinweis, „kann Spuren von….enthalten.“ Dann ist es besser, die Finger davon zu lassen, denn schon geringste Mengen können die Allergie auslösen.

Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung einer Erdnussallergie sind noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise geben Öle den Anstoß, die in frühester Kindheit in den Körper gelangen. So bestehen einige Adjuvantien (Wirkverstärker) von Impfstoffen aus Ölemulsionen mit Fettsäuren, die Kreuzreaktionen mit Erdnussöl hervorrufen.

Gesichert ist die Annahme allerdings nicht. Auffällig ist jedoch, dass in Ländern mit hoher Durchimpfungsrate auch Erdnussallergien weit verbreitet sind. Die Hypothese wird auch durch die bekannte Tatsache gestützt, dass die Impfseren die Produktion von Immunglobulinen E (IgE) im Körper anregen.

Hohe Werte dieser Antikörper sind auch typisch bei allergischen Erkrankungen. Es zeigen sich aber auch eine vermehrte familiäre Prädisposition sowie ein gehäuftes Vorkommen bei sich mit Sojamilch ernährenden Menschen. Zusätzlich kann die Verwendung erdnussölhaltiger Salben und Cremes die Allergieausbildung fördern.

Grundsätzlich weisen Menschen mit Nahrungsmittelallergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeit eine erhöhte Tendenz zur Erdnussallergie auf.

Die Allergie manifestiert sich bereits häufig in der Kindheit, u.a. durch die Muttermilch übertragen. Dabei lässt sich ein erhöhtes Vorkommen in westlichen Ländern beobachten. In den USA leiden ca. 1,5 Millionen Menschen an einer Erdnussallergie mit einer Sterblichkeitsrate von nahezu zwei Prozent. In Europa nimmt die Erkrankungsrate zu, die Allergie zeigt sich bei bis zu acht Prozent aller Kinder und fast 2,5 Prozent aller Erwachsenen.

Die frühere Empfehlung, Erdnussprodukte erst ab dem Alter von 3 Jahren zu geben, gilt heute nicht mehr. Die Entstehung der Krankheit kann das offensichtlich nicht verhindern, denn Kinder, die von Anfang an Erdnusscremes bekommen, erkranken nicht häufiger als andere. Das ergab eine Studie, die den Krankheitsverlauf britischer und israelischer Kinder verglich.

In welcher Form Erdnüsse verzehrt werden, spielt für die allergische Reaktion keine Rolle. Schon kleinste Mengen (im Mikrogramm-Bereich) können ausreichen, um bereits kurz nach dem Verzehr zu Schleimhautschwellungen, Luftnot und Kreislaufstörungen zu führen.

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Häufig zeigen sich Hautausschlag, tränende Augen, Juckreiz und Zungenbrennen. Daneben können auch Magen und Darm betroffen sein (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall).

In extremen Fällen kommt es zum anaphylaktischen Schock (v.a. mit starken Kopfschmerzen und Bewusstseinsverlust). Dieser lebensbedrohliche Zustand ist besonders bei Kindern zu beobachten, deren Abwehrmechanismen nur schwach ausgeprägt sind. Allein der Kuss von einem Menschen, der zuvor Erdnüsse verzehrt hat, kann ausreichen, um bei einem Allergiker Reaktionen auszulösen.

Forschern ist es mittlerweile geglückt, einen Rezeptor (spezialisierte Zelle) im menschlichen Organismus zu isolieren, der auf durch Erdnussbestandteile ausgelöste Reize reagiert. Die aktuell laufenden Studien zielen auf eine Immuntherapie hin, um Betroffenen ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.

Bis zur endgültigen Erforschung müssen Allergiker jedoch auf viele Lebensmittel und Verbrauchsgüter des täglichen Lebens verzichten und sind besonders auf eine detaillierte Kennzeichnung dieser angewiesen. Den lateinischen Namen sollte man sich merken: Arachis hypogaea. Daneben sind teils weitere Begriffe auf den Verpackungen angegeben:

  • Oleum arachidis
  • Arachidis oleum hydrogenatum
  • Arachidis oleum
  • Arachidis oleum raffinatum PhEur
  • Arachis Hypogaea Oil INCI

Heilversuche

Jeder Erdnussallergiker sollte stets ein Notfallset bei sich tragen. Daneben kann eine um den Hals getragene Karte helfen, die auf die Erdnussallergie hinweist. Im Ausland ist das natürlich in der Landessprache sinnvoll, aber auch auf Englisch. Das verschafft Sicherheit für den Fall eines anaphylaktischen Schocks.

Immuntherapien sind nie mit hundertprozentiger Sicherheit erfolgreich. Die allergenspezifische Immuntherapie arbeitet mit kleinsten Dosierungen, die langsam erhöht werden. So soll sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnen und nicht mehr überreagieren. Gängige Verfahren sind die  epikutane Immuntherapie sowie die orale Immuntherapie. Hoffnungsvoll blicken die Allergologen auf die Erprobung eines Erdnusspflasters, das zurzeit in der der Studienphase angewendet wird. Schon jetzt zeichnen sich aber Erfolge ab.

Meine Meinung:

Wenn Sie oder Ihr Kind generell zu Allergien neigen, empfehle ich dringend, gänzlich auf Erdnüsse und Erdnussprodukte zu verzichten. Ebenso auf Paranüsse und Haselnüsse, denn deren allergenes Potenzial ist ebenfalls hoch.

Ein häufiges Problem ist auch, dass Erdnüsse vom Schimmelpilz Aspergillus flavus befallen werden (Pistazien übrigens auch), wenn Erdnüsse nicht richtig oder zu lange gelagert werden. Dieser gesundheitsschädliche Pilz produziert hochgiftige Aflatoxine. Dieser Pilz ist einer der am stärksten krebserregenden Gifte überhaupt.

Auch wenn wie oben erwähnt eine Therapie (z.B. Immunisierung) gefunden werden sollte: Ich empfehle weder diese Therapie, noch Erdnüsse zu essen. Das allergene Potenzial ist einfach zu hoch. Zusätzlich lauern die Aflatoxine. Das ist mir das Erdnussbutterbrot nicht wert.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 2.12.2024 aktualisiert.

Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass die Schulmedizin Ihre Allergien nicht heilen kann?“ Millionen Menschen in Deutschland leiden bereits unter einer oder mehreren Allergien – und die Zahlen steigen rasant. Wenn der Trend anhält, wird in wenigen Jahrzehnten jeder von uns betroffen sein. Doch während die Schulmedizin weiterhin auf Symptombekämpfung setzt, wird das eigentliche Problem ignoriert. Wollen Sie Ihre Allergien wirklich nur unterdrücken, oder suchen Sie nach einer echten Heilung? In diesem Artikel versuche ich Ihnen zu zeigen, warum die Naturheilkunde der Schlüssel zur langfristigen Lösung sein kann.

Allergien auf dem Vormarsch: Wenn die Zahlen sich so weiter entwickeln, wie sie zurzeit vorhanden sind, muss davon ausgegangen werden, dass spätesten ab der Mitte des 21. Jahrhunderts alle Einwohner Deutschlands an einer Allergie leiden.

Lassen Sie mich gleich vorweg sagen: Ich selbst hatte mit so vielen Allergien zu tun, deren Symptome ich nur “klassischen” (=schulmedizinischen) Mitteln kaschieren konnte. Erst als es die “Unerträglichkeitsgrenze” überschritt, begann ich den Weg der Naturheilkunde zu beschreiten. Seit ich diesen Weg konsequent verfolge (seit über 20 Jahren), sehe ich in der Praxis trotz der angeblichen “Durchbrüche”, die die Schulmedizin feiert, nicht einen Allergie-Patienten weniger. Im Gegenteil!

Schon in den nächsten Jahren werden Allergien die Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland sein. Millionen Deutsche leiden bereits an einem ganzem Spektrum allergischer Erkrankungen wie zum Beispiel:

und vielen anderen Arten von Allergien.

Allergien treten in den letzten Jahren in den Industriestaaten immer häufiger auf und lassen sich zurückführen auf unser tägliches Lebensumfeld in den verschiedenen Bereichen.

Unser Alltag in der Stadt oder in kleineren Ortschaften ist geprägt von einer übertriebenen Hygiene. Dadurch erfährt der Körper zu wenig Kontakt mit Antigenen, die zur Entwicklung eines optimalen Immunsystems erforderlich sind, so die Annahme der Hygiene-Hypothese nach Strachan (1989).

Eine Rolle spielen auch offene und versteckte Umweltgifte, die übertriebe Anwendung von Antibiotika und die zunehmenden Stressfaktoren in Schule, Beruf und Familie.

Studien über die Amish-People in den USA geben auf diese Zusammenhänge deutliche Hinweise. Die Mitglieder der Religionsgemeinschaft leben abgeschieden und ohne die meisten „Segnungen“ der Zivilisation. Jugendliches Bronchialasthma ist dort fast unbekannt und die Allergie-Marker (Antikörper) im Blut der Gemeindemitglieder sind sehr niedrig. Bemerkenswert ist das auch deswegen, weil Allergene (Hausstaub, Pollen, Tierhaare, Milbenkot) in den Wohnräumen der Amish-People in überdurchschnittlichen Mengen gefunden wurden. Trotz dieser „Allergen-Flut“ überreagiert bei ihnen das Immun-System nicht (NEJM).

Allergien gehören demnach zu den Zivilisationskrankheiten, die langfristig zu einer Schwächung der Gesundhedit und im Rahmen der Allergie zu einer Beeinträchtigung des menschlichen Immunsystems führen.

Das geschwächte Immunsystem zeigt seine Reaktionen unter anderem in:

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Verschiedene Arten von Allergien und Intoleranzen

Die Zahl der verschiedenen Arten von Allergien sind mehr als mannigfaltig, wie alleine der Bereich der Lebensmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeit zeigt.

Darüberhinaus gibt es weitere “Intoleranzen” (Unverträglichkeiten), die nicht auf allergischen Reaktionen beruhen sondern häufig auf einem Enzymmangel.

Die Unverträglichkeiten werden oft fälschlicherweise ebenfalls als Allergien bezeichnet:

Und dann gibt es noch eine besondere Form der Allergie: die Kreuzallergie. Was Naturheilkundler bereits lange beobachteten, findet jetzt als Erkenntnis auch Einzug bei Allergologen und auch Hausärzten.

Was bei einer Allergie genau geschieht lesen Sie im Artikel: Was geschieht bei einer Allergie?.

Konventionelle Therapie: Die Schulmedizin

Zunächst kann man versuchen mittels verschiedener Tests (Allergie HauttestAllergie Bluttest, Pricktest) herauszufinden, gegen welches Allergen man eigentlich reagiert und welcher Typ Allergie (Allergie Typ IAllergie Typ IIAllergie Typ IIIAllergie Typ IV), vorliegt.

In der “schulmedizinischen” Allergie Therapie, setzen die Ärzte und Patienten im wesentlichen auf Antihistaminika und Corticosteroide (Cortison-Therapie). Die Allergie wird in diesem Fall allerdings nur unterdrückt, aber nicht geheilt. In akuten Notsituationen kann dieser Einsatz der Antihistaminika durchaus sinnvoll sein. Eine “vernünftige” Langzeit-Therapie ist es aus meiner Sicht allerdings nicht.

Eine weitere Möglichkeit die die Schulmedizin ist gerne anwendet ist die sogenannte Hyposensibilisierung. Bei der Hyposensibilisierung soll der Körper schrittweise an das Allergen “gewöhnt” werden. Diese Methode bringt in bestimmten Fällen gewisse Erfolge, ist für die Mehrheit der Allergiker aber nicht anwendbar.

Alternative Therapie und Naturheilkunde bei einer Allergie

In der alternativen Allergiebehandlung und in der Natur- und Heilpraxis werden nicht nur die Symptome der Allergiebehandelt sondern auch nach den Ursachen der Allergie geforscht und beseitigt. Hierzu stehen eine Vielzahl von Behandlungsmethoden zur Verfügung.

Die bekanntesten Therapiemöglichkeiten sind: verschiedene “Reiztherapien”, Akupunktur oder die Homöopathie. Aber auch verschiedene Vitalstoffe, wie zum Beispiel Glutamin kommen in Frage. Eine gut funktionierende Therapie (die auch durch zahlreiche Studien gut belegt ist), stelle ich in meinem Beitrag: Die Alternative Allergietherapie vor.

In einigen Naturheilpraxen setzen manche Kollegen auf eine “Alternative Allergiediagnostik”. In der Phase der Diagnostik sollen mit Hilfe verschiedener  Verfahren getestet werden, wann und auf welche Stoffe der Allergiker allergisch reagiert. Zu den alternativen Test in der Allergiediagnostik gehören unter anderem:

A) der Bioresonanz-Test
B) der alternative Allergie-Bluttest mit unterschiedlicher Analysemöglichkeit
C) die Kinesiologie
D) der alternative Stuhltest.

Das Immunsystem des Patienten wird durch die alternative Behandlung gestärkt. Zur Optimierung des Gesundheitszustandes ist oft eine Darmreinigung und Darmsanierung notwendig. Hier setzt dann die Ernährungstherapie mit dem Ausgleich von Balaststoffen und Vitaminen und Mineralien ein. Neuerdings setzen Ärzte auch Wurm-Infektionen (siehe auch: Würmer) ein, um das Immun-System zu stärken. Damit wird der Körper mit positiv wirkenden Allergenen konfrontiert.

Fazit

Die alternativen und natürlichen Heilungstherapien für Allergiker bieten langfristige Heilungschancen. Aus meiner Sicht spielen dabei die Ernährung und die Probiotika eine wichtige Rolle. Auch das Heilfasten leistet sehr wertvolle Dienste. Mehr dazu auch in meinem Beitrag: Fasten bei Allergie, Verdauungsproblemen und Entzündungen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 6.9.2024 aktualisiert.

Mit einer Histaminintoleranz muss meines Erachtens kein Patient leben. Es gibt einige Punkte, die aus dem Bereich der Naturheilkunde zu beachten sind, sodass das Gleichgewicht wieder ins Lot kommt…

Zunächst einmal ein paar Worte zum Histamin.

Wirkung des Histamin

Der stickstoffhaltige Botenstoff Histamin spielt eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr und ist darüber hinaus an der Regulation der Magensäureproduktion beteiligt. Über die Anregung der glatten Muskulatur fördert der Botenstoff auch die Darmbewegung und wirkt vasodilatatorisch, erweitert also die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt.

Daneben kommt es zur Ödembildung mit den bei Entzündungen bekannten Schwellungen. Histamin hat auch einen Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus und andere wichtige Körperfunktionen.

Histamin wird vor allem im Darm, den Nieren und der Leber aus der Aminosäure Histidin gebildet. Doch auch über Lebensmittel wird der Botenstoff dem Körper zugeführt. Einen besonders hohen Gehalt des Entzündungs-Mediator haben Nahrungsmittel , die lange gereift oder gelagert sind. Dabei entsteht Histamin verstärkt durch bakterielle Prozesse aus Histidin.

Die tägliche Zufuhr des biogenen Amins beträgt rund 4 Milligramm. Bei Menschen mit Histaminintoleranz reichen bereits Mengen im Bereich von einigen Mikrogramm, um die Unverträglichkeits-Reaktionen auszulösen.

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Symptome und “Reaktionen”

Histamin, das bei der Abwehr von Fremdstoffen und bei Entzündungsreaktionen des Körpers sehr wirkungsvoll arbeitet, kann aber zugleich negative Effekte haben: So wird es ebenso bei allergischen Reaktionen freigesetzt, kann dabei zu so unterschiedlichen Symptomen wie:

  • Juckreiz,
  • Hautrötungen,
  • Asthma,
  • Ödeme,
  • Nesselfieber,
  • Erkältungszeichen,
  • Blutdruckabfall,
  • Menstruations-Beschwerden,
  • Erbrechen oder
  • Kopfschmerzen führen.

Auch Schwindelanfälle, Herzrasen und Magenkrämpfe sind Begleiterscheinungen dieser Überempfindlichkeits-Reaktion des Körpers. Im Extremfall kann es zum Kreislaufversagen kommen.

Symptome nach bestimmten Lebensmitteln

Ähnlich vielfältige Symptome zeigen Personen mit einer Histaminintoleranz (HIT oder Histaminose oder Histaldelie) nach dem Genuss von Rotwein, Bier, Parmesan, Räucherfisch, Sauerkraut oder Salami. Daneben gibt es Lebensmittel, die eine Sezernierung von Histamin im Körper fördern.

Doch bei den Betroffenen ist es keine allergische Reaktion auf die Lebensmittel, denn es sind keine spezifischen Antikörper nachweisbar. Es ist alleine der hohe Histamin-Gehalt, der Hautjucken, Migräne oder Durchfall auslöst. Ursache sind dann vor allem lange gereifte Nahrungsmittel bzw. ein gleichzeitiger Mangel des Histamin-abbauenden Enzyms DAO.

Labor und Blutwerte

Diaminooxidase (DAO)

Bei Patienten mit Histaminintoleranz ist in vielen Fällen die Konzentration des Histamin-abbauenden Enzyms Diaminooxidase (DAO) nur in geringen Mengen vorhanden, sodass der Botenstoff nicht in dem üblichen Maße abgebaut werden kann.

Bei den Patienten liegt der Histamin-Spiegel über 70 ng/ml Blutserum. Daneben ist die Zahl der basophilen Leukozyten erhöht und beträgt mehr als 50 Zellen pro mm³ Blut.

Zu niedrige Kupferkonzentrationen

Typischerweise zeigt das “innere” Labor eine zu niedrige Kupfer-Konzentration. Dagegen steigt die Ausschüttung einiger Hormone und Neurotransmitter an. Noradrenalin, Serotonin und Dopamin sind im Übermaß vorhanden und können zu psychischen Krankheiten wie schizophrenen Psychosen und Depressionen führen. Auch Suchterkrankungen sind nicht selten. Die Nebenniere kann irgendwann derart unter Dauerstress stehen, dass die Hormon-Produktion vermindert ist.

Andererseits kann aber auch die Wirkung der Diaminooxidase durch bestimmte Medikamente, durch Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee zeitweise eingeschränkt sein. Außerdem gibt es solche Lebensmittel (Histaminliberatoren genannt), die die körpereigene Histaminfreisetzung anregen. Hierzu zählen Meeresfrüchte, Tomaten, Spinat und Zitrusfrüchte ebenso wie Schokolade, Nüsse und Hülsenfrüchte (vgl. Jarisch, R: Histaminintoleranz; 2004; ISBN 978-3131053824; 177 Seiten).

Diagnose durch Diät

Liegt eine Histaminintoleranz vor, so lässt sich dies anhand einer mindestens drei-, besser aber sechsmonatigen Diät feststellen, da die Symptome durch histaminarme Kost dann zurückgehen. Patienten mit diagnostizierter HIT können ihren Beschwerden ebenfalls durch eine gezielte Ernährung langfristig entgegenwirken.

Frische Lebensmittel enthalten oft um ein Vielfaches weniger Histamin als lange gelagerte oder gereifte Produkte, weshalb die Konzentration stark variieren kann. Bananen, Tomaten und Spinat sollten allerdings auch frisch gemieden werden, junge Käsesorten enthalten weniger Histamin als lange gereifte. Sauerkraut, Hefe und Dosengemüse lösen häufig Beschwerden aus, ebenso wie geräuchertes oder getrocknetes Fleisch.

Die Sache mit dem Sauerkraut ist aus meiner Sicht besonders “blöd”, weil Sauerkraut ein ausgezeichnetes und sehr günstiges Probiotikum ist. Ich verordne zahlreichen Patienten gerne Sauerkraut. Bei der Histaminintoleranz entfällt das leider. Hier weiche ich zwangsläufig auf andere Probiotika aus, die aber probiotische Stämme enthalten müssen, die nicht histaminbildenden sein sollten. Am besten sollten diese Stämme histaminsenkend sein, wie zum Beispiel: Bifidobacterium infantis oder das Bifidobacterium longum. In Frage kommt hier zum Beispiel das ProBio Cult von der Firma SYXYL.

Zur Diagnose gehört auch der Ausschluss anderer verursachender Krankheiten. So kann eine Entzündung des Darmes die Schleimhäute derart schädigen, dass kaum noch DAO gebildet werden kann. Beim Leaky-Gut-Syndrom übersteigt die Histamin-Aufnahme jedes zuträgliche Maß. Daneben müssen Erkrankungen der Nieren und der Leber in Betracht gezogen werden. Eine Therapie richtet sich in diesen Fällen zuerst auf die Beseitigung der Grunderkrankungen.

Lebensmittel, auf die Patienten ein halbes Jahr verzichten sollten:

  • Ananas
  • Erdbeeren
  • eingelegte Gurken
  • Kiwis (Patienten rate ich sowieso niemals Kiwis zu essen. Die haben einfach ein zu hohes allergenes Potenzial)
  • Grapefruit (Pampelmuse)
  • Orangen
  • Tomaten
  • Energy Drinks (Frage: Warum sollte man so einen Mist überhaupt trinken?)
  • grüner Tee und schwarzer Tee (hemmt das DAO)
  • Weißwein und Rotwein
  • Thunfisch (aus Konserven und auch frisch; das Problem: ganz frisch enthält Thunfisch fast kein Histamin, in einer über mehrere Stunden geöffneten Thunfischdose kann es zu einem starken Anstieg des Histamingehalts kommen)
  • Sauerkraut und Sauerkrautsaft
  • Pilze
  • Knoblauch
  • Paprika
  • Dosenmais
  • Schimmelkäse
  • geräucherter Fisch
  • Rotkohl
  • grüne Bohnen
  • Erbsen
  • Meerrettich
  • Rosinen
  • Birnen
  • Kichererbsen (Falafel!)
  • Aubergine
  • Avocados
  • Bananen
  • Datteln
  • Soja (würde ich generell sowieso meiden!)
  • Feigen
  • Kakao und Kakaopulver

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt auch weitere Lebensmittel auf die Patienten reagieren können!

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Einfluss von Kochen und Einfrieren

Kochen und Einfrieren verändert den Histamin-Gehalt eines Produkts allerdings nicht. Zwar sollten Histaminose-Patienten auf eine Vielzahl von Lebensmitteln möglichst verzichten, doch trotz Nahrungsumstellung können sie sich mit etwas Übung ebenso ausgewogen und schmackhaft ernähren, wie Personen ohne Histaminintoleranz. Ich rate dazu während der 6 Monate auch komplett auf Alkohol zu verzichten, da Alkohol u.a. auf das DAO blockierend wirkt.

Strikt meiden: Schweinefleisch

ABER: Was alle Patienten auf jeden Fall dauerhaft meiden sollten, ist das Schweinefleisch. Das Schweinefleisch taucht in den Listen der histaminhaltigen Lebensmittel nicht auf, aber meiner Erfahrung nach triggert es diese Problematik der Histaminintoleranzen grundsätzlich. Lesen Sie dazu auch mal meinen Beitrag: Krank durch Fleisch.

Naturheilkunde und Naturheilverfahren

Die in schweren Fällen erforderliche Gabe von Antihistaminika sollte langfristig und wenn immer es geht vermieden werden. Das bringt uns auch gleich dazu, wie eine naturheilkundliche Therapie aussehen sollte.

  • Histaminhaltige Lebensmittel vermeiden – mindestens 3 Monate, besser 6 Monate
  • Schweinefleisch sollte lebenslang komplett gestrichen werden.
  • Eine Darmsanierung halte ich für wichtig. Probiotika können (wie eben bereits erwähnt) zum Aufbau der Darmflora wichtig sein. Aber Vorsicht: Keine histaminbildenen Probiotika-Stämme.
  • Heilpflanzen wie die Brennnessel zur Ausleitung nutzen.

Zu Beginn rate ich den Patienten oftmals mit einem Heilfasten zu beginnen und dabei auch einige der Mittel zu nehmen, die ich in meiner Heilfasten-Anleitung beschreibe.

Unterstützend können Supplementierungen mit den Vitaminen C und einem Vitamin B-Komplex erfolgen, weil damit die Metabolisierung des Histamins gefördert wird.  Günstig wirkt sich auch der Verzehr von Quinoa, Reishi und Cordiceps aus. Die beiden Heilpilze werden auch gegen andere Stress-Probleme im Rahmen einer Mykotherapie gegeben.

Weitere naturheilkundliche Präparate gegen Histaminose sind Acerola-Kirschen, Yams-Wurzel, die Rinde von Okoubaka aubrevillei und Maca-Kresse. Daneben kann das Enzym DAO mit dem Präparate Daosin aufgestockt werden. Bewährt hat sich eine Kombination mit Zeolith (Klinoptilolith in Froximun cama).

Im Blick behalten werden muss auch der Kupfer– und Zink-Haushalt. Entweder muss das eine oder das andere Spurenelement ergänzt werden, weil die Versorgung beziehungsweise die Überversorgung jeweils gegenläufig sind.

Histapenie – Zu geringe Histaminspiegel

Der Vollständigkeit halber hier noch ein paar Worte zur Histapenie. Neben der Histaminose oder Histadelie tritt auch das entgegengesetzte Krankheitsbild auf: die Histapenie. Dabei ist der Histamin-Spiegel vermindert, aber einige Symptome gleichen der Histaminintoleranz. Die Patienten leiden unter Allergien gegen Umwelt-Toxine, sowie unter neurologischen Störungen wie Verwirrtheit oder auch Depressionen. Anders sieht es hier aber mit den Labor-Parametern aus: Der Histamin-Spiegel und die Zahl der basophilen Leukozyten sind erniedrigt, aber der DAO-Wert und die Kupfer-Konzentration erhöht. Entscheidend sehe ich hier eine ergänzende Gabe von Zink.

Fazit

Ich halte eine Histaminintoleranz für heilbar. Voraussetzung ist die Mitarbeit des Patienten.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.1.2023 aktualisiert.

Häufig stellt eine Allergie, bedingt durch das ausgeprägte klinische Bild, eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität für den Betroffenen dar.

Zur Linderung und Therapie werden schulmedizinisch verschiedene Therapieansätze verfolgt, die je nach Ausprägung und Verursacher (Allergen) zur Anwendung kommen.

Dabei wird primär das Symptom, nicht aber der Verursacher selbst behandelt.

1. Vermeidung des Allergens

Ein wichtiges Element dieser Ansätze ist die Vermeidung des Kontaktes mit dem auslösenden Allergen (= Allergenkarenz). Diese Maßnahme ist nicht klasssich schulmedizinisch, sondern kann auch dem Bereich der Natuheilkunde zugerechnet werden.

Die Allergenkarenz lässt sich z.B. bei einer Medikamentenallergie durch Verzicht auf das Medikament oder Wahl eines Austauschpräparates ohne den vermeintlichen Auslöser oder auch z.B. bei einer Kontaktallergie gut umsetzen. Die meisten Allergieformen stellen sich aber derart komplex dar, dass eine Karenz kaum einzuhalten ist.

Die z.B. durch eine Nahrungsmittelallergie verursachten Symptome können nur durch konsequenten Verzicht des Allergens vermieden werden, was sich bei vielen Lebensmitteln als äußerst schwierig gestaltet. Ebenso verhält es sich bei einer Hausstauballergie oder dem Heuschnupfen (Pollenallergie), bei denen sich der Auslöser frei in der Luft befindet.

2. Medikamente der Schulmedizin

Ein weiteres Hilfsmittel der Schulmedizin zur Linderung oder Beseitigung der Symptome ist die Medikamententherapie. Hier steht eine Vielzahl von Präparaten zur Verfügung wie z.B. Antihistaminika, Steroide zur Inhalation oder zur Aufnahme über die Schleimhäute der Nase und des Auges oder Mastzellstabilisatoren.

Mastzellstabilisatoren (Mastzellen = Zellen der körpereigenen Abwehr) werden sowohl zur Prophylaxe als auch während einer durchlebten Allergie eingesetzt. Die Wirkstoffe (u.a. Nedocromil, Lodoxamid und Cromoglicinsäure) verhindern eine Freisetzung von Histamin, therapieren entzündliche Prozesse und verhindern Bronchiospasmen (plötzliche Verkrampfungen der Bronchialmuskulatur). Bedingt durch die hohe Fettlöslichkeit treten bei Mastzellstabilisatoren kaum Nebenwirkungen auf.

Steroide dienen der Vermeidung einer Neubildung von entzündungsfördernden Botenstoffen und zellschädigenden Enzymen. Das Glucocorticoid Cortison ist dabei meist Wirkstoff der Wahl, da es hoch entzündungshemmend wirkt. Kurzzeitig und lokal eingesetzt sind, bedingt durch die niedrige Dosierung des Steroids, kaum Nebenwirkungen zu erwarten.

Bei Behandlung über einen längeren Zeitraum kann es aber auch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, so dass der Einsatz überwacht werden sollte. So zeigen sich u.a. osteoporotische Veränderungen des Knochens (Knochenschwund), Hypertonie (Bluthochdruck), Blutzuckerbeeinflussungen bis hin zum Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder auch depressive Verstimmungen.

Antihistaminika stellen die “wichtigste” Medikamentengruppe in der Schulmedizin zur Behandlung einer Allergie dar. Sie verdrängen den Botenstoff Histamin vom Wirkungsort und dämpfen so die ausgelösten Symptome wie z.B. Rötungen, Juckreiz und geschwollene Schleimhäute. Die Präparate werden in unterschiedlichen Darreichungsformen (Tablette, Spray, Augentropfen, Salbe und Gel) angeboten.

Nebenwirkungen sind neben einer möglichen Sedierung (einschläfernde Wirkung) Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Durchfälle. Der Einsatz ist kontraindiziert bei Vorliegen einer Prostatahypertrophie (Vergrößerung der Prostata) oder dem Glaukom (Grünen Star).

Zeigt sich eine Allergie als resistent gegen alle Behandlungsansätze oder ist die Symptomatik derart ausgeprägt, dass es zu lebensbedrohlichen Situationen kommt, bietet die Schulmedizin für einige Allergieformen (Pollen, Hausstaub, Insektengifte und Schimmelpilze) die Möglichkeit der spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung). Hierbei wird der Patient bewusst und unter ärztlicher Kontrolle dem Allergen ausgesetzt, um so eine Gewöhnung (= Desensibilisierung) zu erzielen.

Die Hyposensibilisierung ist eine Therapieform, bei der der Ursprung (das Allergen) behandelt werden soll, sodass die Symptome nie wieder auftreten (sollen). Alle anderen Therapien setzen sowieso nur an den Symptomen an und können ein erneutes Auftreten der Allergie nicht verhindern.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.6.2014 aktualisiert.

Mastzellen, auch Mastozyten genannt, sind spezialisierte Zellen des Immunsystems, die Botenstoffe speichern, wie zum Beispiel Histamin und Heparin.

Sie kommen im gesamten Körper vor, im interstitiellem Bindegewebe, in der Submucosa in Darm und Atemwegen, in der Haut (Corium), Mund, Nase, Bindehaut der Augen und in der Nachbarschaft von Gefäßen und Nerven.

Sie spielen eine wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen. Bei einer Aktivierung können Mastzellen aus ihren Granulatspeichern schnell Mediatoren freisetzen. Diese Aktivierung beziehungsweise Degranulierung kann durch Antigene (Allergene) ausgelöst werden. Aber auch Verletzungen, Keime und chemische Komponenten sind in der Lage, Mastzellen zu aktivieren.

Rezeptoren auf der Mastzellmembran haben eine hohe Affinität zu spezifischen IgE-Antikörpern. Die Affinität zu IgE ist so hoch, dass die Antikörper auch nach dem initialen Reiz auf den Mastzellen „kleben“ bleiben.

Diese IgE-Antikörper stammen oft von einer „Auseinandersetzung“ mit Allergenen aus der Umwelt. Der erste Kontakt verursacht noch keine Beschwerden, sondern führt nur zu einer exzessiven Produktion an Antigen-spezifischem IgE-Antikörpern, die sich auf den Mastzellen niederlassen.

Bei einer nachfolgenden Exposition mit dem Allergen kommt es zur Aktivierung der mit IgE sensibilisierten Mastzellen, die in der Folge Histamine in ihre Umgebung ausschütten. Und diese Mediatoren verursachen die für eine Allergie typischen Symptome. Der Reiz erfolgt in der Regel von nur einem Allergen, das zur Bildung eines spezifischen IgE-Antikörpers führt. Die IgE-Produktion ist also nur auf ein Allergen ausgerichtet.

Daher bleiben bei einer Allergie die Mastzellen in „Wartestellung“ bis ein Allergen an die auf ihm befindlichen IgE-Antikörper bindet.

Eine Aktivierung bewirkt die Freisetzung von Histaminen und weiteren Mediatoren, wie:

  • Serin-Proteasen (Tryptase),
  • Serotonin,
  • Heparin,
  • Thromboxan,
  • Prostaglandin D2,
  • Leukotrien C4,
  • plättchenaktivierender Faktor,
  • Zytokine etc.

Mastzellstabilisatoren sind damit Substanzen, die die Zellmembranen der Mastzellen „stabilisieren“ und somit die Degranulation der Mediatoren verhindern. Und ohne diese Mediatoren bleiben auch die für die Allergie typischen Symptome aus.

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Nebenwirkungen der Mastzellstabilisatoren

Cromoglicinsäure

Ein bekanntes Medikament, das noch aus den 1960er Jahren stammt, ist „Intal“. Es handelt sich hier um Cromoglicinsäure. Diese Substanz blockiert die Chloridkanäle der Membran von aktivierten Mastzellen. Diese Blockade verhindert die Freisetzung der Mediatoren.

Als offizielle Nebenwirkungen werden (fast wie gewöhnlich) etliche Einträge angegeben, die aber angeblich alle (wie gewöhnlich) nur selten zu sehen sind.

Dazu zählen:

  • Ödeme,
  • Bronchospasmen (die eigentlich durch die Substanz verhindert werden sollen),
  • Husten,
  • Schwindel,
  • Dysuria (Schmerzen beim Wasserlassen),
  • zu häufiger oder geringer Harndrang,
  • Kopfschmerzen,
  • Gelenkschwellungen und -schmerzen,
  • tränende Augen,
  • Verstopfung der Nase,
  • Übelkeit,
  • Hautausschläge,
  • Juckreiz etc.

In noch selteneren Fällen kann die Substanz:

  • Anämien (Blutarmut),
  • Dermatitis (Hautentzündung),
  • Heiserkeit,
  • Blutsturz,
  • Muskelschmerzen,
  • Nephrose (bestimmte Probleme der Niere),
  • Herzbeutelentzündung,
  • periphere Neuritis,
  • Photodermatitis,
  • Lungeninfiltrate und
  • Vertigo (Schwindel)

verursachen.

Anaphylaktische Reaktionen gehören übrigens auch zum „Repertoire“ der Nebenwirkungen.

Nedocromil

Nedocromil (Handelsname u.a. Irtan) ist ebenfalls ein “Membranstabilisator”. Die Substanz wirkt allerdings nicht so rasch wie die Cromoglicinsäure. Erst nach einigen Wochen Behandlung ist die gewünschte Wirkung ausreichend stark ausgeprägt.

Die Häufigkeit der Nebenwirkungen wird auch hier von der Schulmedizin mit „selten“ angegeben.

Aber die Liste der möglichen Nebenwirkungen ist ebenfalls ansehnlich:

  • Bauchschmerzen,
  • Körperschmerzen,
  • Frösteln,
  • Verstopfung,
  • Husten,
  • Heiserkeit und Trockenheit der Kehle,
  • Ohrverstopfung,
  • Fieber,
  • Atemnot,
  • Engegefühl in der Brust,
  • Stimmverlust,
  • Verstopfung der Nase,
  • geräuschvolles Atmen,
  • laufende Nase,
  • Kurzatmigkeit,
  • Niesen,
  • weiche und geschwollene Drüsen im Halsbereich,
  • Schluckbeschwerden,
  • überdurchschnittliche Müdigkeit und Schlappheit,
  • Veränderungen der Stimme etc.

Bei den etwas genaueren Angaben zur Häufigkeit der Nebenwirkungen – „selten“ ist nur ein sehr vager Begriff – werden zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen mit 2 bis 4 Prozent der Fälle beziffert. Bei Nebenwirkungen im Atemwegsbereich heißt „selten“ dann schon 6 bis 7 Prozent. Bronchospasmen werden in 5 Prozent der Fälle berichtet. Und neurologische Nebenwirkungen gibt es bei 6 von 100 Anwendungen.

„Selten“ ist nur selten eine wissenschaftlich exakte Mengen- beziehungsweise Häufigkeitsangabe.

Selbst wenn es sich hier um „wirklich“ seltene Nebenwirkungen handelt, ist die Länge der Liste möglicher Nebenwirkungen beängstigend ausgedehnt. Das heißt nicht, dass ein Patient alle diese Nebenwirkungen bekommen muss.

Die Vielfalt der Nebenwirkungen verrät, dass die Medikamente wohl mehr als nur Mastzellmembranen stabilisieren und dass hier eine erhöhte Wahrscheinlichkeit gegeben ist, an einer der „seltenen“ Nebenwirkungen zu erkranken.

Denn wenn ich 10 verschiedene Nebenwirkungen habe, die alle nur eine Wahrscheinlichkeit beziehungsweise Häufigkeit von 3 Prozent haben, dann habe ich kumuliert eine Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent, an einer der 10 Nebenwirkungen zu erkranken. Und das hat mit „selten“ nichts mehr zu tun.

Fazit

Für mich sind Mastzellstabilisatoren zwar wirksame Medikamente, aber keine „vernünftige“ Therapie, da nur Symptome abgestellt werden und eine wirkliche Heilung ausbleibt.

Ich bevorzuge immer eine natürliche, bzw. naturheilkundliche Therapie (u.a. auch das Heilfasten), sodass eine dauerhafte Einnahme von Medikamenten (inklusive Nebenwirkungen) nicht nötig ist. Mehr dazu auch in meinem Beitrag: Heilfasten bei und gegen Allergien und in meinem kostenlosen Allergie-Newsletter:

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 6.9.2019 aktualisiert

Wie der Name dieser Wirkstoffgruppe andeutet schwächen diese Substanzen die Wirkung von Histamin im Organismus ab oder blockieren sie vollkommen.

Es gibt im Organismus vier verschiedene „Ausführungen“ von Histaminrezeptoren, die mit H1, H2, H3 und H4 bezeichnet werden. Für eine anti-allergische Wirkung kommt nur die Blockade der H1-Rezeptoren in Frage. H2-Rezeptoren beeinflussen andere physiologische Vorgänge, wie zum Beispiel die Produktion von Magensäure.

Eine der bekanntesten Nebenwirkungen, vor allem der Antihistaminika der ersten Generation, ist die sedierende Wirksamkeit. Mit dieser Nebenwirkung tat sich eine neue Indikation auf: Schlafstörungen beziehungsweise Einschlafstörungen.

Benadryl, Betadorm, Dolestan etc. sind Präparate, die Diphenhydramin enthalten und zur ersten Generation der Antihistaminika gehören. Da die Substanz zudem anti-cholinerg wirkt, wird sie neben der Indikation Schlafstörung auch bei Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Grund für diese Wirkung beziehungsweise Nebenwirkung ist die Fähigkeit dieser Substanzen, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden.

Diese zentralnervöse Aktivität kann dann zu weiteren Nebenwirkungen führen, wie Photophobie, Mundtrockenheit, Sehstörungen. Patienten mit EKG-Veränderungen dürfen diese Substanzen nicht einnehmen, da diese Veränderungen durch die Substanzen verstärkt werden können.

Hier ist die Gefahr eines plötzlichen Herztodes gegeben. Da die Substanz ausschließlich über die Leber eliminiert wird, stellt eine eingeschränkte Leberfunktion eine relative Kontraindikation dar.

Wegen seines anti-cholinergen Effekt besteht bei einem Langzeitgebrauch zudem die Gefahr des Nachlassens der kognitiven Fähigkeiten und Demenz, vor allem bei älteren Menschen. Loratadin ist ein Vertreter der zweiten Generation von Antihistaminika. Die WHO führt diese Substanz in der Liste der unverzichtbaren Medikamente, vielleicht nicht zuletzt auch deswegen, weil die sonst typische Nebenwirkung „Sedierung“ für diese Substanz (angeblich) nicht gegeben ist.

Die Praxis hat dagegen gezeigt, dass auch hier Sedierungen auftreten, die in der Regel nur weniger stark ausgeprägt sind im Vergleich zu den Antihistaminika der ersten Generation. Dennoch lassen sich die Sedierungen unter den Antihistaminika der zweiten Generation immer noch als signifikant einordnen.

Da auch diese Substanz(en) die Blut-Hirn-Schranke überwinden, wenn auch in einem nicht so großen Maße wie es bei den alten Substanzen der Fall ist, kommt es zu ähnlichen Nebenwirkungen wie oben beschrieben. Die offiziellen Indikationen für diese Substanz sind Allergien und allergische Hautveränderungen.

Als Kontraindikationen sind bekannt eingeschränkte Leberfunktion, die eine Dosisanpassung notwendig machen, und Unverträglichkeiten. Pharmakologisch unterscheidet sich Loratadin durch seinen Wirkmechanismus am Rezeptor. Die Substanz blockiert diesen nicht für Histamin, sondern besetzt ihn als einen inversen Agonisten.

Das heißt, dass die Substanz den Rezeptor nicht vollkommen für Histamin blockiert, sondern dessen Aktivität herabsetzt und somit die klinische Wirkung eines Antihistaminikums erzeugt. Im Vergleich zu Mastzellstabilisatoren und Glucocorticoiden haben wir hier eine Substanzgruppe mit weitaus weniger Nebenwirkungen und Kontraindikationen.

Wegen der relativ besseren Verträglichkeit kann man sie als die „wichtigste“ Medikamentengruppe in der Schulmedizin zur Therapie von allergischen Störungen bezeichnen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 17.6.2016 aktualisiert.

In diesem Beitrag gehe ich auf das “hochgepriesene” Verfahren der sogenannten Hyposesibilisierung (oder auch Desensibilisierung) genannte Verfahren der Schulmedizin ein.

Diese “Verfahren” hören sich logisch, überzeugend und auch brilliant an. Aber ich halte diese in den allermeisten Fällen für “falsch”.

Aber kommen wir erst einmal zum Verfahren selbst:

Kennen Sie SIT, PIT und PSIT? Nein, hier versucht niemand auf Englisch seinen Hund abzurichten. Die drei Kürzel sind Akronyme für:

  • SIT = spezifische Immuntherapie,
  • PIT = perennial immunotherapy = ganzjährige Immuntherapie und
  • PSIT = präsaisonale spezifische Immuntherapie.

SIT ist dabei der Oberbegriff für die beiden Anderen.

Ein anderes, wesentlich bekannteres Wort für SIT lautet „Hyposensibilisierung“ oder früher auch „Desensibilisierung“. PIT und PSIT sind Varianten derselben.

Mit einer Erfolgsrate von geschätzten 45 Prozent ist die SIT keine besonders erfolgreiche Therapie. Denn ein spezifisches Vorgehen, wie es der Name vermuten lässt, sollte eine höhere Erfolgsrate aufweisen als 45 Prozent.

Ähnlich wie beim Impfen werden hier Hypothesen zur Grundlage der Therapie gemacht, für die bislang noch jeder evidenzbasierte Beweis fehlt. Denn bei einer SIT wird der Leidtragende mit genau dem Allergen malträtiert, gegen das er allergisch ist. Ziel der Bemühungen ist, den Organismus mit geringen Dosen an Allergenen an das Selbige zu gewöhnen und dadurch die Lust am Reagieren zu nehmen.

Ich persönlich weiß nicht, warum der Organismus sich zu so einer Entscheidung durchringen sollte?

Denn hier soll die Modifikation des Immunsystems durch die Maßnahme so aussehen, dass bei einem Reiz die Produktion von allergieauslösenden Immunglobulinen der Klasse E (IgE) unterdrückt wird, und statt dessen IgG Antikörper gebildet werden, die keine allergische Symptomatik nach sich ziehen.

Warum und wie dieses Umschalten auf eine andere Art von Antikörper durch die Präsentation von Allergenen funktionieren soll, dafür scheint es keine abgesicherten Erkenntnisse zu geben.

Schlimmstenfalls kann es passieren, dass der Behandelte eine tüchtige allergische Reaktion bekommt, trotz geringer Mengen an Allergenen, die unter die Haut gespritzt werden. Alleine deswegen sage ich schon: “Nein Danke!”.

Da also die evidenzbasierte Schulmedizin mit der SIT ein Behandlungsprogramm anbieten kann, dessen Erfolgschancen im besten Fall 50:50 sind (womit man zugleich noch ein Wettbüro aufmachen könnte), ist man hier bemüht, diese zweifelhaften Erfolgschancen noch zu erhöhen!

Eine mögliche Konsequenz wäre, sich nach anderen Behandlungsmethoden umzusehen, die besser wirken. Aber in der Schulmedizin ist man von der Richtigkeit seiner Hypothesen so überzeugt, dass sie nicht mehr als Hypothesen, sondern als Dogmen angesehen und gehandelt werden. Auch hier sind die Impfungen ein beredter Zeuge dieser Einstellung.

Da also die Hyposensibilisierung “so hoch wirksam” ist, muss ein modifiziertes Verfahren her, dass dann die entsprechenden Erfolgszahlen herbeizaubert. Und dieses Verfahren ist jetzt da und hat auch bewiesen, dass die Zahlen besser aussehen:

Eine polnische Studie aus dem Jahr 2013 (Perennial is more effective than preseasonal subcutaneous immunotherapy in the treatment of seasonal allergic rhinoconjunctivitis) hat nämlich jetzt zeigen können, dass das alte Verfahren der Hyposensibilisierung (PSIT) mit der neuen Variante (PIT) verglichen hat und zu unglaublichen Erfolgszahlen verholfen hat!

Die „ÄrzteZeitung online“ (1) hatte sich auch dieser Veröffentlichung angenommen unter dem Titel: Ganzjährige SIT hilft besser als Kurzzeittherapie. In dieser Studie wurden 120 Gräserallergiker und Pollenallergiker, die noch nie in ihrem Leben hyposensibilisiert worden waren, mit PIT oder PSIT behandelt.

Da bei PSIT die Behandlung nach wenigen Wochen aufhört, wurden die Teilnehmer dieser Gruppe nach Beendigung der Behandlung mit den Allergenen weiter mit einem Plazebo behandelt. Die Studie war eine doppelblinde Studie, bei der weder Patienten, noch behandelnde Ärzte wussten, welche Gruppe die PIT oder PSIT Gruppe war.

Nur am Rande, aber für mich amüsant: Die ÄrzteZeitung vermerkt diese Tatsache als „Besonderheit“: „Das Besondere an der Studie war ihr doppelblindes Design“. Ist das etwa das unfreiwillige Eingeständnis, dass medizinwissenschaftliche Studien normalerweise nicht unter einem doppelblinden Design durchgeführt werden? Wenn dem so ist, dann ließe die Aussagekraft solcher Studien schon alleine deswegen mehr als zu wünschen übrig.

Die vorliegende doppelblinde Arbeit aus Polen kam zu dem günstigen Ergebnis, dass PIT „deutlich überlegen“ sei. Sowohl bei den Symptomen, als auch bei den sonst notwendigen Medikamenten sah man in der Studie eine signifikant bessere Reduzierung unter PIT – 73 Prozent Reduktion für PIT und 56 Prozent unter PSIT nach 3 Jahren.

Laut Aussagen der Autoren gab es 21 Ausfälle (11 in PSIT und 10 in PIT), die aber nicht auf ein Therapieversagen zurückzuführen waren. Nebenwirkungen, wie allergische Reaktionen oder Anaphylaxien, gab es nicht. Lediglich gab es leichte bis mittelgradige Nebenwirkungen vom Grad I und II in beiden Gruppen in gleicher Häufigkeit.

Im Land der Blinden, ist der Einäugige König

Fazit der Studie: PIT ist besser. Statt 67.000 Therapie-Einheiten, wie sie unter PSIT verabreicht werden, empfängt der geneigte Patient unter PIT stolze 158.000 Therapie-Einheiten. Und diese Menge scheint aber immer noch nicht ausreichend zu sein, den Patienten zu 100 Prozent von seinen Qualen zu befreien. Aber im Lande der Blinden ist der Einäugige ja bekanntlich ein König.

Bezeichnend der Abschlusssatz des Beitrags der ÄrzteZeitung: „Die ganzjährig durchgeführte SIT ist offenbar besser geeignet als eine Kurzzeittherapie, um die Symptome einer Pollenallergie zu bessern, schlussfolgern Tworek und Kollegen, und zwar bei vergleichbar gutem Sicherheitsprofil.

Genau! Ohne es zu wollen haben die Vertreter der Schulmedizin wieder einmal zugegeben, worum es auch bei ihren Bemühungen mit und ohne „Besonderheiten“ geht: Um Symptome und deren Besserung.

Da darf man sich nicht wundern, warum man trotz Verbesserung noch weit von den 100 Prozent entfernt ist.

Eine Beseitigung der Ursache wäre dagegen mit einer 100-prozentigen Reduzierung der Symptome verbunden. Leider kommt ein solcher Patient dann nicht mehr die nächsten 3 Jahre in die Praxis, um sich behandeln zu lassen…

Falls Sie jetzt denken: “Der hat es nötig! Ich soll wohl lieber zum Heilpraktiker gehen und mich ein Jahr lang homöopathisch behandeln lassen?”

In diesem Fall sage ich Ihnen ganz klar: “Nein, Sie sollten sich erst einmal umfassender informieren und auf jeden Fall meinen kostenlosen Newsletter zum Thema Allergie anfordern:

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1 Punkt von 24 möglichen als Nachweis?

Selbst das renommierte Paul-Ehrlich-Institut bedient sich im Zulassungsverfahren neuer SIT-Präparate fragwürdiger Studien. So geschehen in der Beurteilung von Allergenen, die gegen Hausstaub-Allergie helfen sollen. 2015 kamen die Tabletten mit Hausstabmilben-Extrakt Acarizax auf den Markt.

Geprüft wurde das Medikament zunächst in einer Studie, die den Verlauf rhinitischer Symptome unter Acarizax ermittelte. In der „MERIT-Studie“ maßen die Wissenschaftler den Erfolg über einen Fragebogen, in dem die Probanden ihre Beschwerden in einer 24-Punkte-Skala angeben mussten.

Eine Verbesserung um mindestens 1 Punkt legte das Paul-Ehrlich-Institut als Nachweisgrenze fest. Glück für den Acarizax-Hersteller Alk Abelló: Um 1,1 Punkte ging die Symptomatik bei den Studien-Teilnehmern zurück. Wohlgemerkt reden wir hier über die Schätzung einer Tropfenmenge aus der allergischen Schnupfennase.

Eine andere Angabe betraf die Einsparung der Kortison-Stöße aus dem Inhalator. 1 Punkt entspricht dann einem halbem Pump am Tag. Bei so vagen Beurteilungs-Kriterien erntete die Studie auch herbe Kritik.

Ein weiterer Einwand betrifft die grundlegende Methodik. So wurde kein „Vorher-Nachher-Test“ durchgeführt, sondern nur ein Vergleich innerhalb der drei Probanden-Gruppen (2 Dosierungen Acarizax, 1 Mal Plazebo). Zum Untersuchungsbeginn erfolgte überhaupt gar keine Evaluierung der Symptome.

Doppelt hält besser, besonders wenn 1 Punkt von 24 signifikant sein soll. Deswegen wurde in einer zweiten Untersuchung die Wirkung von Acarizax gegen Bronchialasthma  und Rhinokonjunktivitis untersucht.

Die Probanden bekamen in der „MITRA-Studie“ Acarizax oder ein Plazebo und zusätzlich das Kortikosteroid Budesonid und einen Bronchodilatator. Nach einigen Monaten bis einem Jahr wurde die Budesonid-Dosis halbiert, mit der Option das Präparat abzusetzen. Ergebnis: Die Teilnehmer, die Acarizax einnahmen, erlitten seltener eine Verschlechterung der Symptome.

Das ist dann der Wirksamkeitsnachweis: Es wird nicht schlimmer. Und wenn es sehr viel schlimmer wird, fallen die Probanden aus der Studie heraus (was sie aus ethischen Gründen auch müssen). Schwerwiegende Nebenwirkungen ergaben sich nämlich unter Plazebo seltener als unter Acarizax.

Die Reaktionen auf die Hausstaubtabletten waren dann unter anderem – wir schlucken, wenn wir können –Pharynx- und Mund-Ödem.

Doch diese Punkte sind nicht die einzige Kritik am Wirkungsbeleg. Standardmäßig reduzierten die Studien-Ärzte die Dosis des Budesonids und die Bronchodilatatoren während des Untersuchungszeitraumes. Laut methodologischer Ethik-Kriterien ist dies nur statthaft, wenn eine dreimonatige stabil kompensierte Phase beim Patienten vorausgegangen ist. Doch selbst daran hielten sich die Prüfer nicht.

Noch eine Hypothese

Allergien, wie einige andere Erkrankungen auch, sind auf dem Vormarsch. Keiner weiß wirklich, warum das so ist. Man vermutet Umweltfaktoren, eine über-penible Hygiene für Kinder, Stress und psychosomatische Faktoren und so weiter.

Ich habe da meine eigene „Lieblingstheorie“. Denn, falls es stimmt, dass 80 Prozent der immunkompetenten Zellen des Immunsystems im Gastrointestinaltrakt liegen, dann könnte eine Störung hier die Ursache für Immunschwächen und Immunüberreaktionen sein.

Da wir häufig mit Antibiotika in Kontakt kommen, sei es als ärztliches Rezept für irgendeine Infektion (es gibt glücklicherweise auch Ärzte, die nicht gleich in diese Richtung therapieren) oder aber als Rückstände in den verschiedenen Fleischsorten, die auf unserem Teller und schließlich im Verdauungssystem landen, kommt es notwendigerweise zu einer Störung der Darmflora und damit verbundenen Konsequenzen für das gastrointestinale Immunsystem.

Da diese Störungen nicht vorübergehender Natur sind, kommt es auch zu einer permanenten Störung in diesem Bereich, die die Feineinstellung des Immunsystems verändert. Oder mit anderen Worten: Das Immunsystem wird durch eine gestörte Darmflora falsch informiert über das, was akzeptabel ist und was nicht.

Wenn ich also die Feineinstellung des Immunsystems rejustieren und damit die allergische Neigung beseitigen möchte, dann muss ich was für eine ausgewogene und natürliche Darmflora tun. So meine Hypothese.

Ich erdreiste mich einfach, so etwas in die Welt zu setzen. Denn die Schulmedizin geht in dieser Beziehung locker einen und mehr Schritte weiter, indem sie ihre Hypothesen, und seien sie auch noch so falsch, erst gar nicht mehr diskutieren, sondern gleich in die Praxis umsetzen. Die Erfolge daraus sind bekannt.

Wenn also meine Hypothese stimmt, dann müsste eine Pflege der natürlichen Darmflora in der Lage sein, Schritt für Schritt eine bestehende Allergie zu beseitigen beziehungsweise prophylaktisch erst gar nicht entstehen zu lassen. Wie pflegt man seine Darmflora? Durch die Ernährung. An erster Stelle stehen hier Probiotika und Prebiotika.

Noch eine Zwischenbemerkung: Das mit dem Sauerkraut (siehe oben), war kein Witz…

Prebiotika (auch Präbiotika genannt) sind eine unterstützende Maßnahme für die Darmbakterien, also Nahrungsmittel für diese im weiteren Sinne. Daher ist die Gabe von Präbiotika eine sinnvolle Angelegenheit für eine gut funktionierende Darmflora. Für Aufbau und Regeneration einer gestörten Darmflora sind Probiotika etwas besser geeignet.

Daher habe ich mich einmal umgeschaut, ob es zu meiner Hypothese Arbeiten gibt, die sich mit diesem Thema befassen. Diese finden Sie in meinem Beitrag zur “Alternativen Allergie Therapie

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Quellen:

  1.  aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/allergien/article/840907/allergie-ganzjaehrige-sit-hilft-besser-kurzzeittherapie.html

Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 6.9.2019 aktualisiert.

Im Beitrag zur Hyposensibilisierung (einem bevorzugten Verfahren der Schulmedizin), habe ich versucht auf die deutlichen Defizite dieses Verfahrens hinzuweisen, aber auch eine Alternative aufzuzeigen.

Dabei geht ging es um das darmassoziierte Immunsystem mit seiner Darmflora. Erst einmal kurz ein paar Fakten und Zahlen zur Darmflora.

Die Darmflora besteht aus verschiedenen Bakteriengattungen. Diese Gattungen enthalten wieder verschiedene Arten. Man schätzt, dass es bis zu 1000 verschiedene Arten in Darm gibt. Etwa 99 Prozent aller Bakterien stammen aus circa 40 Arten. Insgesamt trägt jeder Erwachsene um die 100 Billionen Darmbakterien in sich, was 10 Mal mehr ist als die Menge der Zellen des Organismus, der diese Bakterien beherbergt.

Alleine das Verhältnis von 1 Körperzelle zu 10 Darmbakterien zeigt an, wie umfassend und notwendig die Existenz der Darmbakterien für den Organismus sein muss. Oder mit anderen Worten: Ohne die Darmflora wäre ein Leben für uns nicht möglich.

Dementsprechend empfindlich müssen sich Störungen auf den Organismus auswirken. Und dementsprechend „segensreich“ sollte sich eine ordentliche Pflege dieses „Körperteils“ auf die gesamte Gesundheit auswirken.

Eine Störung der Darmflora durch Umweltfaktoren kann verschiedene Konsequenzen zeitigen.

Der Autismus scheint übrigens eine wichtige Folge davon zu sein. Lesen Sie hierzu unbedingt meinen Beitrag: Autismus durch gestörte Darmflora?

Zurück zur Darmflora:

Für die Allergien gibt inzwischen eine Reihe von Arbeiten, die einen Zusammenhang mehr als nur wahrscheinlich machen:

1. Probiotics: immunomodulatory properties in allergy and eczema

In dieser Arbeit wird einer von einer Reihe von Mechanismen diskutiert, die zu einer Allergieentwicklung führen. Für die Autoren scheint eine nicht mehr funktionierende Darmschleimhaut der Grund zu sein, warum schädliche Allergene in den Organismus vordringen können.

Denn es gilt inzwischen auch als gesichert, dass eine intakte Darmschleimhaut eine Barrierefunktion ausübt, die die Toleranz für den Transfer von Stoffen, also auch von Antigenen, selbst regulieren kann. Die Konsequenz einer „durchlöcherten“ Darmschleimhaut (Leaky-Gut-Syndrom) ist, dass es zu einem vermehrten und mehr oder weniger unkontrolliertem Einstrom von Antigenen kommt, der eine Art Dauerbeschuss für das darmassoziierte Immunsystem ist.

Dementsprechend unreguliert und verfälscht laufen die entsprechenden Immunantworten ab. Es kommt zu einer erhöhten Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen, die zusätzlich die Barrierefunktion der Darmschleimhaut beeinträchtigen.

Es gilt weiter als gesichert, dass es eine enge Korrelation gibt zwischen dem Einsetzen von Allergien und Ekzemen und der Zusammensetzung der Darmflora.

Weiter gibt es im Einzelnen Belege, dass eine Reihe von Mikroorganismen in der Lage sind, die Immunantwort zu beeinflussen. Deswegen wurde die Hypothese aufgestellt, dass Probiotika eine nützliche Rolle bei der Behandlung und Prävention von Allergien und Ekzemen spielen.

Allerdings hängt die Effizienz der Behandlung von eine Reihe von Faktoren ab, nicht zuletzt von der Art/Stamm der Bakterien, die zu diesem Zweck zum Einsatz kommen. Weiter sind Behandlungsdauer, Krankheitsgeschichte, Alter, Geschlecht, Ernährungsgewohnheiten, Allergieneigung und so weiter, ebenfalls für die Behandlung ausschlaggebend.

Fazit

Die Veröffentlichung zeigt noch einmal deutlich, welchen Stellenwert die Darmflora für unser Immunsystem hat und welche Konsequenzen eine Störung hier haben kann. Aber diese Arbeit bringt noch keine „harten Daten“, sondern ist nur eine allgemeine Zusammenfassung von dem, was man bislang zu diesem Thema wissenschaftlich zusammengetragen hat.

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Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt eine Arbeit aus dem Jahr 2013: Is there a role for probiotics in the prevention or treatment of food allergy?

Probiotic VSL#3-induced TGF-β ameliorates food allergy inflammation in a mouse model of peanut sensitization through the induction of regulatory T cells in the gut mucosa

Diese Arbeit aus dem Jahr 2013 zeigte an Mäusen, die an einer Erdnussallergie litten, dass die Gabe von VSL 3 zu einer Abnahme von entzündungsfördernd Th2-Zytokinen führte. VSL 3 ist ein probiotisches Präparat, das aus acht verschiedenen, vermehrungsfähigen Milchsäurebakterienstämmen besteht:

  • Streptococcus thermophilus
  • Bifidobacterium breve
  • Bifidobacterium longum
  • Bifidobacterium infantis
  • Lactobacillus acidophilus
  • Lactobacillus plantarum
  • Lactobacillus paracasei
  • Lactobacillus delbrueckii subsp. Bulgaricus

Die Gabe dieses Probiotikums führte bei den Mäusen zu einer vermehrten Synthese von TGF-β. Hierbei handelt es sich um den „Transforming growth factor beta“, einem Protein, das die Proliferation, Zelldifferenzierung und eine Reihe von anderen wichtigen Funktionen in den meisten Zellen des Organismus kontrolliert.

Dieses Zytokin spielt eine Rolle beim Immunsystem, aber auch bei Erkrankungen, wie zum Beispiel Asthma bronchiale, Herzerkrankungen, Diabetes, Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer und einige andere mehr.

Die Rolle beim Immunsystem besteht in einer bremsenden Funktion bei der Aktivierung von Lymphozyten und Monozyten.

Durch die Gabe von VSL 3 kam es also bei den Mäusen zu einer Erhöhung der Konzentrationen an TGF-β, was über die Senkung von Th2 zu einer Herabregulierung von deren Immunantwort auf Erdnussallergene führte. Die Entzündungen nahmen bei den Tieren ab und anaphylaktische Reaktionen blieben aus.

Daher folgerten die Autoren aus ihren Beobachtungen, dass die Gabe von Probiotika eine effektive und sichere Methode zu sein scheint für die Behandlung und Prävention von Nahrungsmittelallergien.

Ebenfalls aus dem Jahr 2013 stammt diese Veröffentlichung: Probiotics and food allergy

Diese Zusammenfassung nimmt Bezug auf die Hypothese, dass eine übertriebene Hygiene bei Kindern zu einer erhöhten Allergieneigung führt. Hierzu führen die Autoren aus, dass der Mangel an exogenen Antigenen im frühen Leben eines Kindes zu einer verzögerten Entwicklung des Immunsystems beim Kind führt.

Diese Verzögerung bewirkt eine „unangemessene Reaktion“ des Th1/Th2-Immunsystems, das bei einem Kontakt mit Antigenen zu falschen oder überschießenden Reaktionen führt.

Für die Probiotika führen die Autoren aus, dass sie in der Lage sind, eine geschädigte Darmflora zu reparieren, im Zusammenspiel mit Präbiotika, Antioxidantien, ungesättigten Fettsäuren, Folsäure und Vitaminen.

Sie begünstigen die Aufgabe der Darmbakterien, sich an den Zellen der Darmschleimhaut festzusetzen und auf diese Weise deren Funktion zu unterstützen. Probiotika sind in der Lage, das mikrobiologische Gleichgewicht im Darm aufrecht zu erhalten beziehungsweise wieder herzustellen und somit die Aktivierung von Immunzellen zu modulieren. Die Autoren zitieren Arbeiten zu der Frage, inwieweit Probiotika in der Lage sind, Allergien zu verhindern oder zu behandeln (ohne nähere Quellenangabe leider).

Dabei seien die Resultate jedoch widersprüchlich. Den Grund dafür vermuten die Autoren in der Wahl der Bakterienstämme, die in den Studien zum Einsatz kamen. Die Dauer der Therapie bestimmt oft auch den Erfolg beziehungsweise Misserfolg einer solchen Therapie.

Und nicht zuletzt haben die eingesetzten Dosierungen ebenfalls einen Effekt auf das Studienergebnis. Darum fordern die Autoren neue Studien, um die Funktionen und Einsatzmöglichkeiten von Probiotika bei Nahrungsmittelallergien genauer zu erforschen.

Nächste Arbeit: The role of gut microbiota in the pathogenesis and management of allergic diseases

Diese Arbeit zitiert ältere Veröffentlichungen, die bei Mäusen unter vollkommen sterilen Bedingungen gezeigt haben, dass bei diesen Mäusen im späteren Lebensalter ungewöhnlich hohe Zahlen an allergischen Atemwegserkrankungen auftraten im Vergleich mit Mäusen, die unter natürlichen, normalen Bedingungen großgezogen worden waren.

Die Autoren berichten, dass Kinder mit Nahrungsmittelallergien in der Regel ein Ungleichgewicht zwischen nützlichen und potentiell schädigenden Bakterienstämmen haben. Dies drückt sich aus in einem Mangel an Lactobacilli, Bifidobacterien und Enterococcus Spezies und einem Überschuss an koliformen Bakterien, wie zum Beispiel Staphylococcus aureus und Clostridium Arten.

Dies lässt die Vermutung zu, dass die verschiedenen Bakteriengattungen beziehungsweise -arten entweder eine pathogene oder aber protektive Rolle für den Organismus spielen. Auch hier geben die Autoren an, dass die bislang durchgeführten Studien keine 100-prozentig schlüssige Beweise für die Effektivität von Probiotika bei Allergien haben liefern können.

Meine Meinung

Leider sehe ich in den Schlussfolgerungen der beiden letzten diskutierten Studien das Problem, dass sich die Autoren, besonders bei der letzten, wenig Gedanken gemacht haben, warum die eigentlich mehr als überzeugende Hypothese nicht von allen Studien bestätigt werden konnte.

Ohne jetzt die Studien zu kennen, auf die sich die Autoren beziehen, besteht jedoch die Möglichkeit, dass negative Ergebnisse auf fehlerhaften Methoden in der Durchführung beruhen und kein Zeichen für eine mangelnde Effektivität der Probiotika sind. Kommen zum Beispiel Probiotika zum Einsatz, die wenig oder keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmflora haben, dann wird man auch ein negatives Ergebnis einfahren.

Um es medizinisch-pharmakologisch auszudrücken hätte man hier einen Bakterienstamm eingesetzt, für den es keine „Indikation“ gibt – ähnlich wie es keine Indikation für Antibiotika bei einer viralen Infektion gibt.

Damit wäre es Zeit für eine Meta-Analyse, die der bisher veröffentlichten Literatur zu diesem Thema auf den Grund geht: Effect of the use of probiotics in the treatment of children with atopic dermatitis; a literature review

In dieser Arbeit wurden 12 Studien aus Europa und Australien ermittelt, bei denen es sich um kontrollierte und damit aussagekräftige Arbeiten handelte. Die Mehrheit der Studien – 75 Prozent – so die Autoren, zeigte einen nutzbringenden Effekt der Probiotika bei der atopischen Dermatitis.

Gleichzeitig zeichnete sich ein Zusatznutzen ab, der in einer besseren Schutzfunktion gegen Infektionen, einer verbesserten Immunantwort, einer Reduzierung von Entzündungen und positiven Veränderungen in der Darmflora bestand.

Fazit

Die Aussagen dieser Meta-Analyse gelten erst einmal nur für die atopische Dermatitis. Streng genommen müsste jetzt für jede Allergieform eine gesonderte Studie erstellt werden, die die Wirksamkeit der Probiotika bestätigt oder auch nicht.

Sicherlich ist diese Aufgabe sinnvoll, um festzustellen, welche speziellen Bakteriengattungen beziehungsweise -arten bei welcher Allergie besonders effektiv beziehungsweise überhaupt nicht zu gebrauchen sind.

Maternal and postnatal dietary probiotic supplementation enhances splenic regulatory T helper cell population and reduces ovalbumin allergen-induced hypersensitivity responses in mice

Diese Arbeit aus dem Jahr 2014 untersuchte die Frage, ob die Gabe von Probiotika in der Kindheit die Th2-vermittelte Prädisposition für Nahrungsmittelallergien verhindern kann.

Dazu wurden 2 Gruppen von stillenden Mäusen gebildet, bei der die Gruppe 1 Probiotika, Gruppe 2 eine kontrollierte Diät zum normalen Futter erhielt. Nach 10 Wochen wurden die Jungen abgestillt und mit einem Allergen aus Eiern (Ovalbumin) sensibilisiert.

Diese Sensibilisierung erfolgte im 6., 8. und 10. Wochenalter. Zu diesen Zeitpunkten wurden ebenfalls Kotproben eingesammelt und auf Mikroorganismen untersucht. Blutproben wurden auf IgE gegen Ovalbumin untersucht sowie die Gesamtkonzentration von IgE ermittelt. T-Helfer-Zellen und die Aktivitäten von Th1, Th2 und Th17 wurden bestimmt.

Resultat: Im Alter von nur 21 Tagen hatten die Jungen der Muttertiere, die eine mit Probiotika angereicherte Diät erhalten hatten – Gruppe 1, eine signifikant höhere Besiedlung des Darms mit Lactobacillus acidophilus im Vergleich zu den Jungen der Gruppe 2. Zusätzlich zeigten die mit Probiotika gefütterten Muttertiere eine verbesserte, natürlich ablaufende Regulation der T-Helfer-Zellen in der Milz, eine höhere Aktivität von TGF-β und eine signifikant geringere Ausprägung des Allergiemediatiors IL-13 im Vergleich zu den Kontrollen.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass eine frühe Supplementierung mit Probiotika für eine Prophylaxe gegen allergische Reaktionen auf Nahrungsmittelallergene geeignet ist.

Fazit

Probiotika können mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen unverzichtbaren Bestandteil einer anti-allergischen Therapie darstellen. Ohne den Einsatz der Probiotika (den richtigen wohlgemerkt!), kann man keinen durchschlagenden Erfolg erwarten.

Daher ist es nicht verwunderlich, wenn die schulmedizinischen Methoden auf nur 50 Prozent Erfolgsquote gelangen, ignorieren diese Methoden den wesentlichen Werdegang und Ursache der Allergien bei der Durchführung der Therapie.

Nach meiner Erfahrung können Allergien mit der richtigen naturheilkundlichen Strategie zu 100% geheilt werden. Diese “Strategie” erfordert vom Patienten allerdings wesentlich mehr, als “nur” drei Mal täglich eine Tablette zu schlucken oder sich wöchentlich eine Spritze abzuholen.

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Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Artikel wurde am 28.6.2014 erstellt und letztmalig am 6.9.2019 bearbeitet.

Nahezu zehn Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an einer Tierhaarallergie. Dabei reagiert der Organismus auf bestimmte Proteine, die sich u.a. in den Hautschuppen, dem Speichel, dem Urin und dem Kot des Tieres befinden und an seinen Haaren haften.

Der Begriff “Tierhaarallergie” ist somit etwas irreführend, da die auslösenden Faktoren nicht direkt vom Haar stammen.

Die Allergene gelangen über die Augen oder Atemwege in den Kreislauf und lösen eine Allergie vom Typ I (Soforttyp) aus.

Hunde und Katzen zählen zu den häufigsten Verursachern einer Tierhaarallergie, daneben können u.a. auch Pferde, Kühe und Vögel allergische Reaktionen auslösen.

Je länger das Haar des Tieres ist, um so eher kommt es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion (lange Haare sind ein ideales Depot). Dabei bestehen auch sog. Kreuzreaktionen, z.B. gleichzeitige Allergie gegen Katze und Hund oder gegen Pferd und Kuh. Meist richtet sich die Allergie nur gegen eine bestimmte Rasse, bei Katzen kann sich die Allergie aber auch gegen alle Rasseformen richten.

Durch die sofort einsetzende Reaktion nach Kontakt mit dem Tier ist die Allergie gut erkennbar und der Auslöser schnell gefunden. Schwieriger wird es, wenn kein Kontakt vorhanden ist und sich die Symptome zeigen, die auch anderen Allergieformen zugeschrieben werden können. Für die Auslösung reicht es, dass der Betroffene sich an einem Platz befindet, der irgendwann zuvor Kontakt mit dem Tier gehabt hat (auch Tierhaare an der Kleidung z.B. eines Tierfreundes reichen aus).

Zu Beginn zeigen sich vor allem gerötete, brennende und tränende Augen, Fließschnupfen, Urtikaria (Nesselsucht) und heftige Niesattacken. Durch Kratzen im Hals werden Husten oder asthmatische Anfälle ausgelöst. Die Haut reagiert mit Rötungen, Schwellungen oder kleinen Bläschen. Auch Konzentrations- und Schlafstörungen können auftreten.

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Die exogen-allergische Alveolitis (Hypersensitivitäts-Pneumonie), zu der auch die Befeuchter-, Farmer- und Vogelhalterlunge zählen, zeigt sich als Spätreaktion (Allergie Typ III und Allergie Typ IV) erst viele Stunden (auch erst nach Wochen) nach Kontakt mit dem Allergen.

Bei der Vogelhalterlunge (z.B. bei der Taubenzucht) sind die Stäube der Federn verantwortlich für die ausgelöste Allergie. Neben den typischen Symptomen kommt es zu stark ausgeprägten Atembeschwerden bis hin zur Pneumonie (Lungenentzündung).

Der Betroffene entwickelt rasch Fieber und Schüttelfrost und klagt über allgemeine körperliche Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen. Über einen längeren Zeitraum zeigen sich auch Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Insgesamt entsteht so eine lebensbedohliche Situation, die sofortiger Therapie bedarf.

Die allergische Reaktion auf Tierhaare bleibt ein Leben lang bestehen, kann aber durch Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) abgeschwächt werden.

Bei rationaler Betrachtung bleibt zunächst nur einmal eine Trennung vom Tier – und ich weiß wie schwer das fallen kann. Auch schrubben, putzen, saugen bringt nichts bzw. ist nur ein Kompromiss. Sie bekommen die Allergene niemals aus der Wohnung oder dem Haus. Selbst Jahre nachdem das Tier dort lebte, finden sich noch Allergene in den hintersten Ecken und Winkeln.

Übrigens sind Tiere für Kinder kein erhöhtes Allergierisiko – im Gegenteil. Wenn Kinder von klein auf an Tiere gewöhnt sind, haben diese sogar eher weniger mit Allergien zu tun.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.08.2012 aktualisiert.

Durch UV-A- und UV-B-Strahlen können auf der Haut Reaktionen ausgelöst werden, die denen einer Allergie ähneln, im eigentlichen Sinne aber keine echte Allergie darstellen.

Sie werden unter dem Begriff Sonnenallergie zusammengefasst und zeigen sich in Form der polymorphen Lichtdermatose (PLD). Daneben können durch Sonnenlicht auch Hautveränderungen ausgebildet werden, die zu einer photoallergischen Reaktion oder der Mallorca-Akne führen.

Studien zufolge leiden 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung unter einer polymorphen Lichtdermatose. Hierbei kommt es durch intensives Sonnenbaden zu einem veränderten Hautbild mit teilweise schmerzhafter Symptomatik. Auslösende Faktoren sind UV-A- (ca. 80 % aller Fälle) und UV-B-Strahlen (ca. 12 %) sowie die Kombination beider Strahlen, die zu der bisher nicht vollständig geklärten Reaktion führen.

Man geht von einer Immunreaktion des Körpers aus, bei der das ultraviolette Licht zu einer Bildung von aggressiven Sauerstoffteilchen (Radikale) und im Verlauf zu einer Ausschüttung von Histamin (Neurotransmitter) mit der hierfür klassischen Symptomatik führt. Eine Sonnenallergie prägt sich meist schon im Kindes- oder Jugendalter aus und kann über Jahrzehnte hinweg immer wieder in ungemilderter Form in Erscheinung treten.

Der Beginn einer Sonnenallergie kündigt sich meist durch einen starken Juckreiz an. Die Haut schmerzt und zeigt kurze Zeit nach Bestrahlung gerötete Areale auf den der Sonne ausgesetzten Körperregionen (Kopf, Hals, Nacken, Dekolleté, Arme, Hände, Unterschenkel und Fußrücken). Im Verlauf kommt es zu einer unterschiedlichen Ausprägung der weiteren Symptome.

Der papulöse Typ reagiert mit Papeln (bis zu 5 mm große, runde oder ovale Knötchen). Beim Plaque-Typ zeigen sich verschieden große Plaques (erhabene Hautflecken) auf der Haut. Und der papulovesiculöse Typ bildet Vesikel (mit seröser Flüssigkeit gefüllte Ausstülpungen, Säckchen) und Papeln aus.

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Die zu Beginn stark ausgeprägten Symptome mildern sich im Verlauf ab, nach zwei bis drei Wochen kommt es zu einer „Gewöhnung“ an die Sonnenstrahlen. Erfolgt nach einer sonnenfreien Zeit ein erneuter Kontakt, bildet sich die Sonnenallergie mit unveränderter Symptomatik wieder aus.

Die Reaktionsfolge zeigt sich vermehrt bei hellhäutigen Menschen, die sich plötzlich dem intensiven Sonnenbad aussetzen. Daneben kann es aber auch bei langjähriger Sonnenbestrahlung mit vorgebräunter Haut zu der Ausbildung einer Sonnenallergie kommen.

Bei der Mallorca-Akne liegt eine Reaktion der Haut auf Pflegeprodukte (z.B. Sonnencreme) oder dem körpereigenen Talg in Kombination mit Sonneneinstrahlung vor. Durch die UV-Bestrahlung bilden sich an den lichtexponierten Stellen akneähnliche Knötchen aus, die Hinweis auf Entzündungsreaktionen geben. Durch Verwendung fettfreier Produkte kann das Hautbild häufig normalisiert werden.

Eine photoallergische Reaktion der Haut zeigt sich ebenfalls als Folge eines Sonnenbades. Die Bestrahlung fördert die Entstehung von Abbauprodukten, die zu Entzündungen oder auch einer De- bzw. Hyperpigmentierung der Haut führen können (sichtbar durch weiße oder dunkelbraune Flecken). Häufigste Ursache ist die Einnahme von Medikamenten, daneben können auch Parfüms und Cremes die Entstehung fördern.

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