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Fasten gegen Depressionen? Licht am Ende des Tunnels...

Die SCD Diät – Eine spezielle Kohlenhydratdiät (SCD) für den Darm?

Ich dachte ich kenne schon jede Ernährungsform. Aber die SCD? Die war mir vom Begriff her neu. Aber es ist eigentlich „Altbekanntes“ – dazu aber gleich mehr. Seit über 25 Jahren arbeite ich mit Menschen, die an chronischen Verdauungsproblemen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und entzündlichen Darmerkrankungen leiden. Viele von ihnen haben eine Odyssee hinter sich: endlose Arztbesuche, Medikationen, Diäten, die versprechen zu helfen, und am Ende doch nur Enttäuschung bringen.

In all diesen Jahren habe ich eines gelernt: Wenn der Darm aus dem Gleichgewicht gerät, zieht das eine Lawine an gesundheitlichen Problemen nach sich. Doch es gibt Wege, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Was könnte die SCD dazu leisten?

Der vergessene Faktor: Mikroorganismen im Darm

Es ist längst bekannt, dass unser Darm ein hochkomplexes Ökosystem ist, in dem Billionen von Bakterien leben. Die meisten sind unsere Verbündeten, unterstützen die Verdauung, produzieren Vitamine und halten Krankheitserreger in Schach. Dazu hatte ich ausführlicher hier geschrieben: Darmbakterien im Fokus: Wie sie Krankheiten beeinflussen und warum sie wichtig sind

Doch wenn das Gleichgewicht kippt (sei es durch falsche Ernährung, Antibiotika oder chronischen Stress), dann gewinnen pathogene Bakterien die Oberhand. Die Folgen sind weitreichend: Durchfälle, Blähungen, Bauchschmerzen und Entzündungen bis hin zu schweren Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Reizdarmsyndrom.

Ein entscheidender Faktor, der dieses bakterielle Gleichgewicht beeinflusst, ist die Art der Kohlenhydrate, die wir zu uns nehmen.

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Warum Kohlenhydrate den Darm ins Ungleichgewicht bringen können

Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einfachen und komplexen Kohlenhydraten:

  • Einfache Kohlenhydrate (Monosaccharide) wie Glukose, Fruktose und Galaktose bestehen aus einzelnen Zuckermolekülen und können ohne zusätzliche Verdauungsprozesse direkt vom Dünndarm aufgenommen werden.
  • Komplexe Kohlenhydrate (Disaccharide und Polysaccharide) wie Laktose, Saccharose oder stärkehaltige Lebensmittel müssen erst durch Enzyme aufgespalten werden, bevor sie verwertbar sind.

Das Problem: Viele Menschen mit Darmerkrankungen haben nicht ausreichend Enzyme, um diese komplexen Kohlenhydrate zu verdauen. Die unverdaute Nahrung verbleibt im Darm und wird zur perfekten Nahrungsquelle für pathogene Bakterien. Diese vermehren sich rasant und setzen durch den Fermentationsprozess Gase und toxische Stoffwechselprodukte frei, die Entzündungen und Reizungen der Darmschleimhaut verstärken.

Die SCD als Ausweg aus dem Teufelskreis?

Die spezielle Kohlenhydratdiät (SCD) setzt genau an diesem Punkt an. Ihr Prinzip ist simpel und zugleich tiefgreifend: Erlaubt sind nur die Kohlenhydrate, die ohne aufwendige Verdauung direkt aufgenommen werden können.

Das bedeutet konkret:

? Erlaubt sind Monosaccharide wie Honig, Obst, Gemüse und fermentierte Milchprodukte wie laktosefreier Joghurt.

? Nicht erlaubt sind alle Disaccharide und Polysaccharide – also Getreide, Kartoffeln, Zucker, verarbeitete Lebensmittel und herkömmliche Milchprodukte.

Durch diese strikte Auswahl wird den pathogenen Bakterien die Nahrungsgrundlage entzogen. Diese verhungern buchstäblich, und die Darmflora kann sich erholen. Zumindest berichten mir das jetzt Patienten.

Mehr als eine Diät: Ein langfristiges Heilkonzept

Die SCD ist jedoch keine kurzfristige Ernährungsumstellung, sondern eine nachhaltige Strategie zur Darmheilung. Denn selbst wenn sich die Beschwerden verbessern, bleibt das Risiko eines Rückfalls hoch. Die pathogenen Mikroorganismen können monatelang in einer Art „Dornröschenschlaf“ verharren und bei der ersten Gelegenheit wieder aufflammen.

Deshalb gilt die Faustregel: Mindestens ein Jahr nach dem Verschwinden der letzten Symptome muss die SCD strikt eingehalten werden. Erst dann ist der Darm stabil genug, um eventuell langsam und vorsichtig andere Lebensmittel wieder einzuführen.

Geht es auch anders?

Meines Erachtens Ja!

SCD oder doch lieber FODMAP?

Während die SCD für viele Menschen mit chronischen Darmerkrankungen eine lebensverändernde Lösung darstellt, gibt es auch andere Ernährungsansätze, die individuell besser passen können.

Die FODMAP-Diät beispielsweise basiert auf der Idee, bestimmte fermentierbare Kohlenhydrate gezielt zu reduzieren, um Blähungen und Verdauungsprobleme zu lindern. Sie ist wissenschaftlich gut untersucht und bietet eine individuellere Herangehensweise, da nach einer Eliminationsphase getestet wird, welche Lebensmittel gut vertragen werden. Ich hatte dazu hier geschrieben: FODMAP – die Diät gegen das Reizdarm-Syndrom?

Fazit zur SCD: Ich halte den Ansatz für interessant und potenziell wirksam. Persönlich tendiere ich eher zur FODMAP-Diät, da sie flexibler ist und individuell angepasst werden kann. Letztlich muss jedoch jeder für sich selbst herausfinden, welche Ernährungsweise am besten zu ihm passt. Der Schlüssel zur Darmgesundheit liegt nicht in einer einzigen Lösung, sondern in der sorgfältigen Anpassung der Ernährung an die individuellen Bedürfnisse des Körpers.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Gummibärchen - Zucker und Schlachtabfälle

Zuckersucht – Millionen Zuckersüchtige – nur keiner merkt es: die Falle und der Ausstieg

Zucker – Zucker – Zucker: Von Kindesbeinen an essen wir immer mehr Zucker. Dabei ist vor allem der Industriezucker gemeint: die Saccharose, aber auch Fruchtzucker und Traubenzucker. Laut der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) soll ein Erwachsener maximal 50 g Zucker täglich verzehren. Doch die meisten Bundesbürger essen rundheraus das Doppelte davon.

Bei Süßigkeiten wissen wir natürlich, dass Zucker drin ist. Aber der versteckte Zucker in Fertiggerichten und anderem Industrie-Food, ja sogar in dem „auf Zucker“ gezüchteten Obst und dessen Säften ist vielen nicht bewusst – einige Zoos haben Obst schon für Menschenaffen abgeschafft. Die Tiere wurden davon ernstlich krank.

Das Schlimme ist, dass der Trend zum Fertigessen steil nach oben geht. Der Zucker-Tsumami macht uns süchtig, auch wenn einige Experten die Gleichstellung mit Drogen und Alkohol ablehnen.

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Und diese „Zuckersucht“ kann man vor allem bei Kindern beobachten, aber auch bei Erwachsenen. Gerade in der Enticklungsphase wirkt sich der viele Zucker verheerend aus. Kinder können im Wachstum leicht, aber nachweisbar zurückbleiben. Zu viel Fertignahrung

Den meisten ist diese Abhängigkeit von Zucker gar nicht bewusst. Aber haben Sie schon einmal von einer „Zuckersucht“ gehört?

Kennen Sie irgendeine Kampagne gegen Zuckersucht?

Ich auch nicht.

Aber es ist ein Problem – und dieses Problem heißt nicht nur Übergewicht oder Diabetes.

Hierzu eine Frage und das Problem einer Betroffenen:

Mehr oder weniger leide ich an einer Essstörung… Ich bin 24 Jahre, vor ca 5 Jahren war ich magersüchtig, dann kippte das ganze zur binge eating störung – habe in sehr kurzem Zeitraum sehr viel zugenommen. Süßigkeiten aller Art sind mein Suchtmittel. Es macht mich und meinen körper kaputt… vor allem diese ganze Zucker!!
Aber es ist ein verdammter Teufelskreis… und eine Sucht… Bin schon sehr lange in Therapie.. vom Kopf her ist mir so vieles klar!! Und doch fall ich immer wieder auf diese Süßigkeiten, diesen zerstörerischen Zuckerkram rein… Jetzt ist meine frage, ob Sie irgendeinen Tip oder Erkenntnis für mich haben, wie ich eine Zuckerentzugskur am besten ausführe und durchhalte? Ich wünsche mir so sehr, davon loszukommen. Diese ganzen Giftstoffe machen mich kaputt.
Wenn ich es schaffe, 2-3 Tage keine Süßigkeiten bzw. weißen Zucker zu essen, merke ich einerseits diese Klarheit und dieses gute Gefühl, das in mir entsteht… aber auch ziemliche Entgiftungserscheinungen… die machen mir sehr zu schaffen…

Soweit die Beschreibung einer Betroffenen. Sie haben gemerkt, dass die Dame von „Entgiftungserscheinungen“, also Entzugs-Symptomen schreibt. Damit widerspricht eine Suchtpatientin (!) denjenigen Fachleuten, die in der Zuckersucht nur vage Parallelen zu anderen Abhängigkeiten sehen wollen.

Die Fragestellerin ist wohl unmerklich in die Sucht hineingeschlittert. Vielleicht ist sie auch hereingefallen auf den bekannten Spruch „Zucker ist Nervennahrung“. Das stimmt natürlich insofern, als Nervenzellen aus Zucker Energie gewinnen. Aber arbeiten die Neurone wirklich besser, wenn sie durch große Zuckermengen überstimuliert werden? Das passiert nämlich nach einer Tafel Schokolade, die den Blutzucker in extreme Höhen treibt. Doch nach dem Anschießen der Werte kommt es erstmal zum Absturz der Glucose-Konzentration und damit sinkt auch unser Denkvermögen. Der kleine Helfer in schwierigen Situationen wird dann zum Rohrkrepierer.

Millionen Zuckersüchtige – die meisten merken es zu spät

Machen Sie doch mal ein Experiment und essen Sie konsequent eine Woche lang keine Süßigkeiten und kein Weißbrot/Weißmehl und keine frittierten Dinge (diese werden nämlich alle wie einfacher Zucker verstoffwechselt).

Der Suchtfaktor bei der Zuckersucht spielt sich aber nicht in der Verdauung ab, sondern im Gehirn. Dies konnte u.a. in einem Tierexperiment an der Universität von Princeton gezeigt werden (vgl. hierzu: https://www.princeton.edu/pr/news/02/q2/0620-hoebel.htm)

Wohl gemerkt: Es geht darum, ein echtes Suchtverhalten nachzuweisen, wie dies auch für andere „Drogen“ gilt.

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Eine weitere Studie sucht nach dem Gen, das für die Süßsucht verantwortlich gemacht werden kann (vgl.: https://www.nature.com/neuro/journal/v4/n5/abs/nn0501_492.html)

  • Studien zur Zuckersucht gibt es fast keine. Wer sollte schon Interesse daran haben?
  • Millionen Zuckersüchtiger?
  • Die Nahrungsmittelindustrie?
  • Die Landwirte?
  • Die Politiker?

Wehe, wenn man einem „Süchtigen“ etwas wegnehmen möchte! Dieser Politiker könnte gleich „einpacken“. Zumindest in Deutschland geht das nicht, wir sind ja hier auch nicht in Chile. Dort müssen Süßigkeiten mit einem drastischen Warnschild versehen werden. In Großbritannien gibt es schon seit Jahren eine Zuckersteuer.

Lebensmittel-Konzerne haben die Erfahrung machen müssen, dass sofort der Umsatz sinkt, wenn Zucker reduziert wird. Der Verbraucher honoriert es nicht, wie auch? Er ist halt abhängig und will keine Light-Schokolade. Den fehlenden Zucker mit Saccharin und Cyclamat zu ersetzen ist eine ebenso kritische Angelegenheit. Denn diese Süßstoffe sind auch in Verruf geraten.

Frau Dr. Judith Wurtman eine der führenden Forscherinnen am Massachusetts Institute of Technology (MIT) sagt: „Vielleicht verstärken Kohlenhydrate genau wie die meisten Antidepressiva die serotoninabhängige Neurotransmission“ (vgl. u.a.: https://web.mit.edu/newsoffice/2004/carbs.html)

Das würde bedeuten:

Zucker wirkt als Antidepressivum

Menschen mit niedrigen, vom Zucker beeinflussten Serotoninwerten im Gehirn neigen zu Depressionen, die so schwer werden können, dass diese sogar bis zum Selbstmord führen.

Dr. Norman Rosenthal vom National Institute of Mental Health hat eine Gruppe von Menschen untersucht, die an einer jahreszeitlich bedingten Depression leiden, die offenbar durch den Rückgang des Tageslichts in den Wintermonaten verursacht wird.

Dr. Rosenthal ist der Meinung, der Lichtmangel senke bei Menschen den Serotoninspiegel im Gehirn, die für diese Störung anfällig sind. Um Serotonin anzuheben und die Depression zu bekämpfen, sagt Dr. Rosenthal, greifen viele der Betroffenen „als eine Art Selbstmedikation“ in den dunklen Monaten auf große Mengen von Kohlenhydraten zurück.

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Der hohe Umsatz von Kakao und Zucker in den nördlicheren Regionen Europas scheint dies zu bestätigen.

Allerdings gibt es auch Hinweise darauf, dass langjähriger hoher Zuckerkonsum Depressionen begünstigt. Wahrscheinlich spielen die vielfältigen negativen Folgen für den Stoffwechsel dabei eine Rolle. Das scheint der Fall zu sein, obwohl Zucker auch die Produktion eines anderen Neurotransmitters ankurbelt. Es ist das Dopamin, das zu unserem Belohnungssystem gehört und daher ein Wohlgefühl auslöst. Schon der Gedanke an Süßigkeiten kann den Spiegel anheben und die Süßigkeiten tun dann ihr Übriges. Die Psyche gewöhnt sich an die ständig erhöhten Dopaminwerte und daher werden wir bei Zuckerentzug unruhig und unzufrieden.

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Das Problem der „Fressattacken“ und „Heißhungerattacken“

Zu ungezügelten Fressattacken und Hunger auf „Süßes“ kommt es also, wenn der verhaltensregulierende Neurotransmitter Serotonin nicht richtig funktioniert. Als Folge kommt es zu einem großen Verlangen nach Süßigkeiten.

Der Botenstoff Serotonin wird in Ihrem Gehirn aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt, einem Eiweißbaustein, der in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Das Tryptophan braucht jedoch Insulin, um in das Gehirn zu gelangen.

Normalerweise reicht dazu eine kohlenhydratreiche Mahlzeit, um die Insulinausscheidung anzuregen, die die Aufnahme von Tryptophan in Ihr Gehirn verbessert. Wenn der Insulinstoffwechsel jedoch nicht richtig funktioniert (aus welchen Gründen auch immer), dann wird eine Barriere aufgestellt.

  • Folge: Tryptophan gelangt nicht ins Gehirn und die Serotoninproduktion sinkt.

Ohne das Serotonin wird die Botschaft, das Verlangen nach Kohlenhydraten zu unterdrücken, nicht weitergegeben. Statt einer Appetitzügelung erleben Sie noch mehr Verlangen: Verlangen nach mehr Essen und mehr Süßem.

Das traditionelle Insulin-Modell: ein passives Gehirn?

Insulin sorgt also für die Aufnahme von Glucose und Tryptophan. Doch wie wird die Insulin-Produktion angekurbelt? Der hinreichende Reiz dafür sind die Hormone Gastrin, Sekretin, GLP-1 und GIP, die der Darm ausschüttet, wenn kohlenhydratreicher Speisebrei durchläuft.

Die gastralen Botenstoffe wirken direkt auf die Bauchspeicheldrüse, die daraufhin Insulin ins Blut sezerniert. Daneben messen die ß-Zellen der Pankreas auch den Glucose-Gehalt im Blut und passen die Insulin-Abgabe daran an. Die ß-Zellen können die Blut-Glucose-Konzentration aber auch erhöhen.

Ist zu wenig Zucker im Serum, schütten sie Glucagon aus. Dieses Hormon regt die Leber zur Freisetzung von Traubenzucker aus Glykogen (Leberstärke) an.

Das ist die bisher gängige Vorstellung vom Regelkreis der Glucose-Versorgung der Organe, einschließlich des Gehirns. Merkwürdig dabei: Das Gehirn selber ist hier ein bloßer „Zaungast“ des Geschehens und nimmt „was da gerade kommt“.

Diese passive Rolle ist umso erstaunlicher, als das Gehirn große Zuckermengen zur optimalen Funktion braucht. Gleichzeitig ist das Gehirn ein Organ, das unser Verhalten steuert, auch die Nahrungssuche.

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Dass unser Gehirn ausgerechnet die Eigenversorgung mit Zucker gar nicht aktiv steuert, wurde jahrzehntelang von der Wissenschaft unkritisch hingenommen.

Wissenschaftler des Helmholtz Diabetes Zentrums in München (HDC) hatten Zweifel am herkömmlichen Modell und forschten nach. Eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Tschöp nahm dabei aber keine Neuronen ins Visier, sondern einen Typ von Gliazellen.

Diese „Stützzellen“ sind stets mit Nervenzellen vergesellschaftet und versorgen die Neuronen auch mit Nährstoffen.

Tschöp und sein Team untersuchten dabei Mäuse, bei denen die Insulin-Rezeptoren auf den Astrozyten fehlen. Das sind spezialisierte Gliazellen der Blut-Hirn-Schranke (BHS).

Die Nager zeigten im Vergleich zu Kontrolltieren eine reduzierte Aktivität der zerebralen Nervenzellen, die das Hungergefühl drosseln und so ein Sättigungsgefühl erzeugen.

Die Maus-Mutanten konnten auch den Glucose-Stoffwechsel nicht mehr korrekt steuern. Ebenso konnten die Appetit-Zentren des Gehirns weniger Traubenzucker aufnehmen.

  • Diese Ergebnisse sind der Beleg für zwei neue Erkenntnisse:
  • Das Gehirn steuert seine Glucose-Aufnahme aktiv.
  • Der Transport des Traubenzuckers ins Gehirn sowie der Regelkreis von Hunger und Nahrungsaufnahme wird von Zellen mit gesteuert, die nicht zum Nerven-System gehören.

Die Astrozyten reagieren nicht nur auf Insulin, sondern auch auf das Sättigungs-Hormon Leptin. Die nun in Ansätzen erkannten Mechanismen könnten für neue Therapien bei Adipositas und Essstörungen genutzt werden.

Möglicherweise liegt die Ursache der Leptin-Resistenz in genetischen Störungen der Astrozyten. Dr. García Cáceres vom HDC ist optimistisch, hält aber noch „sehr viel Arbeit“ für erforderlich, bevor Patienten in der Praxis geholfen werden kann.

Zwanghaftes Naschen von Süßigkeiten könnte dann bekämpft und die enormen Schäden für die Gesundheit abgewendet werden.

Soweit ein Ausflug in die Forschungsgeschichte mit den neusten Ansätzen.

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Übrigens: In meinem „Zuckerreport“ lesen Sie mehr zu dieser Problematik:

Darum ist die Zuckersucht so tückisch

Da sich die meisten „Nebenwirkungen“ des Zuckers erst nach vielen Jahren zeigen, ignorieren oder verdrängen die meisten Menschen die Nachteile. Nur selten kommt es zu akuten Störungen durch zu viel Zucker. Und wenn, dann sind die Unverträglichkeiten schnell vergessen.

Fatal sind vor allem drei Dinge:

Erstens: Zu viel Zucker sorgt für Übergewicht:

Dabei bekommen wir nicht einfach nur „Rettungsringe“ sondern auch im Bauch sammelt sich Fettgewebe an. Dieses „viszerale Bauchfett“ schmiegt sich an unsere inneren Organe an und löst dort entzündliche Prozesse aus. Auch die Leber verfettet. Denn in dem Organ wird der viele Zucker in Speicherfett umgewandelt, das in diesen Mengen aber gar nicht aus der Leber heraus kann. Und dann bleibt es in den Leberzellen, die sich entzünden können. Das Ende vom Lied ist die Verdrängung der Leberzellen durch Bindegewebszellen (Fibrose) mit der Gefahr einer Zirrhose. Als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, riskieren wir durch Übergewicht auch Diabetes Typ 2 (den sogenannten „Alterszucker“). 

Zweitens: Zucker ist ein Vitalstoffräuber. Der daraus resultierende Vitalstoffmangel (Vitamin B1, Biotin, Vitamin C, Kalzium, Chrom, Zink, Mangan und Niacin) begünstigt und verursacht zahlreiche Zivilisationskrankheiten, von denen Karies noch das geringste Problem ist.

Neben den oben beschriebenen „nervlichen“ Problemen und dem Übergewicht ist Diabetes (die Zuckerkrankheit) wohl die bekannteste Erkrankung, die direkt mit unserem hohen Zuckerkonsum in Verbindung gebracht wird.

Kaum aber jemand setzt sich mit den schleichenden Folgen auseinander, die der hohe Zuckerkonsum nach sich zieht: die chronische Übersäuerung. Die sich daraus ergebenden Probleme reichen in jeden Bereich der Gesundheit – dies habe ich versucht in mehreren Artikeln zu diesem Thema zu zeigen:

Drittes Grundproblem: Das Nahrungsangebot beeinflusst die Zusammensetzung unserer Darmflora, mit deren Milliarden verschiedener Bakterien.

Diese Bakterien sind für unsere Verdauung aber lebenswichtig. Leider setzt sich diese Erkenntnis erst seit wenigen Jahren auch in der Schulmedizin durch. In älteren Physiologie-Lehrbüchern für Studierende der Medizin ist darüber nichts zu lesen.

Auch zu diesem Thema hatte ich mehrere Beiträge geschrieben und auch im Newsletter öfters darauf hingewiesen:

Allgemein zum Thema Darmflora: www.gesund-heilfasten.de/Verdauung-und-Darmflora.html

Leider können auch viele Süßstoffe die Darmflora schädigen. Dazu gehören aber mehr die technisch-synthetischen Chemikalien. Süßstoffe biologischer Herkunft wie zum Beispiel Stevia sind unbedenklich.

Dieses Problem Candida albicans ist mit dem Problem Krebs verbunden, wie ich im Beitrag Candida albicans und Krebs zeige.

Und: Zucker spielt beim Krebsgeschehen eine direkte Rolle, denn Krebszellen lieben Zucker.

Und: Zucker schwächt das Immunsystem:
www.gesund-heilfasten.de/blog/ernaehrung-erkaeltung-immunsystem

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Wie kann eine Zuckersucht gelöst werden?

Zunächst einmal kann man nach Zucker-Alternativen suchen. Fruchtzucker ist übrigens keine sinnvolle Alternative und Süßstoffe auch nicht. Hierzu empfehle ich Ihnen meinen Artikel zum Thema Light-Produkte.

Als nächstes: eine umfassende Ernährungsumstellung. Hierzu finden Sie mehr im Interview mit mir zum Thema „Gesunde Ernährung

Leider treten dabei aber fast immer die „Entzugserscheinungen“ auf, die auch von meiner Leserin (siehe oben) beschrieben wurden.

Als umfassendste Maßnahme eine Änderung zu bewirken, betrachte ich das Heilfasten. Beim Fasten wird eine tiefgreifende Umstimmung im gesamten Organismus bewirkt, der letztlich die Darmflora „normalisiert“ und auch „Essensgelüste“ abstellt.

Diejenigen Leser, die meinen Heilfasten-Plan kennen, wissen, mit welchen Mitteln ich die Nebenwirkung des „Entzugs“ umgehe.

Für alle, für die Fasten keine Option darstellt (wie die Leserin oben, wegen der vorliegenden Essstörung), empfehle ich eine langsame Umstellung auf zuckerfreie, beziehungsweise zuckerarme Kost. Suchen Sie sich ein Lebensmittel oder ein Getränk, das Sie sehr gerne konsumieren und das keinen Zucker enthält. Denn Sie brauchen zur Umgewöhnung unbedingt einen Ersatz. Substituieren Sie schrittweise, indem Sie weniger von „Ihrer“ Süßigkeit essen und dafür Ihre „Ersatzdroge“ einschleichen lassen. Reduzieren Sie fortlaufend das Süße und essen oder trinken Sie mehr von Ihrer neuen „Ersatzdroge“. So können Sie die Zuckerbomben ausschleichen, ohne den großen Entzugs-Schock zu erleiden.

Die Umgewöhnung auf ursprüngliche, zuckerarme Obstsorten ist nicht so ganz einfach. Denn solche Produkte warten nicht im Supermarktregal auf uns. Und es dauert lange, bis uns die fructosearmen Lebensmittel wirklich schmecken, aber schließlich werden wir von dem intensiven Aroma begeistert sein!

Empfehlenswert sind auch unterstützende Maßnahmen. Sinnvoll ist eine umfassende Mineralstoff-Analyse (Blut und Haaranalyse), sowie eine ausgeweitete qualitative Stuhldiagnostik um vor allem den Grad einer möglichen Candida-Belastung zu bestimmen. Zusätzlich empfehle ich die Bestimmung einiger Blutwerte, wie zum Beispiel der Leberwerte.

Je nach Befund wird dann eine Therapie eingeleitet, die zusätzlich durch Heilpflanzen und/oder Homöopathie ergänzt werden kann.

Ihre Meinung und Ihre Erfahrungen zu diesem Thema interessieren mich. Deswegen freue ich mich über Kommentare, die Sie hier unten hinterlassen können.

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Zum Weiterlesen: Fruchtzucker und Fruktose – und dann noch Fruktose-Maissirup und Isuglucose? NEIN DANKE!

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Dieser Beitrag wurde erstmalig am 23.8.2008 erstellt und letztmalig von mir am 02.01.2023 überarbeitet. Bild: Fotolia, fotomomentfoto

 

Leberschaden durch Fastfood?

An der Linköping Universität in Schweden führten Wissenschaftler eine  vierwöchige Untersuchung durch, um Aussagen über die etwaigen Schäden bei einer reinen Ernährung mit Fastfood, machen zu können.

Bereit zu diesem Versuch erklärten sich 18 Studenten, davon 12 männliche und 6 weibliche.

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Meine giftige Schokolade – Cadmium und Blei in über 45 Schokoladenmarken

Schokolade ist beliebt. So beliebt, dass beispielsweise der Durchschnitts-Amerikaner 6 kg und der Durchschnitts-Europäer sogar 7,5 kg davon im Jahr verzehrt. Das entspricht mehr als 1,5 Tafeln Schokolade pro Woche.

Das muss ja erst mal gar nicht so schlecht sein. Denn das Kakaobohnen-Pulver in der Schokolade ist reich an Antioxidantien und soll den Blutdruck, sowie den Cholesterinspiegel senken. Zudem sollen die Inhaltsstoffe die Ausschüttung der stimmungsaufhellenden Hormone Serotonin und Dopamin anregen.

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Traktor sprüht Gift auf Pflanzen

Noch nie war das Essen so giftig wie heute

Die Ernährung ist einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor, der darüber entscheidet, ob unsere Gesundheit gepflegt oder unterminiert wird.

Im Angesicht von Fastfood, Junkfood und industriell-chemisch produzierten Lebensmitteln als „moderne Ernährungsgrundlage“ erscheint es fast als eine Notwendigkeit, dass das eintritt, was die Statistiken dann auch bestätigen: Zivilisationskrankheiten (die mit Zivilisation nichts zu tun haben), nehmen in einem pandemieartigen Ausmaß zu, obwohl unsere hochgelobte Schulmedizin einen Erfolg/Durchbruch nach dem anderen feiert. Weiterlesen

Gefährliche Schrimps?

Im Juli 2019 erschien ein Beitrag von Dr. Mercola zu der Frage, ob Schrimps möglicherweise das gefährlichste Nahrungsmittel unter den Meeresfrüchten sein könnten. Der Beitrag[1] wurde unlängst vom „Defender“ aufgenommen und mit aktuellen Informationen versehen neu veröffentlicht.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist nicht neu. Wir kennen ähnliche Berichte von Fischen und Fischzuchten. Hier werden in industriell aufgezogenen Fischfarmen Fische unter Verhältnissen gehalten, die mit einer natürlichen Haltung absolut nichts zu tun haben.

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Bananen im Supermarkt

Giftige Bananen? Von Natur aus sind Bananen gar nicht giftig

Die Banane gehört zu den wichtigsten Nutzpflanzen und Früchten für die menschliche Ernährung. Nach Reis, Weizen und Milch stellt die Banane weltweit das viertgrößte landwirtschaftliche Handelsprodukt überhaupt dar.

Zwar wächst die Banane in den Tropen und Subtropen, dennoch hat sie sich zu einem ganz normalen Bestandteil der Ernährung in unseren Breiten gemausert. Im Durchschnitt verzehrt heute jeder Mensch in Deutschland circa 12 Kilogramm Bananen pro Jahr, dies entspricht in etwa 100 mittelgroßen Früchten.

Zumindest damit führen die Deutschen die EU an.

Aber Vorsicht: Was im Folgenden über Bananen gesagt wird, könnte dazu führen, dass dem Leser der Appetit auf diese Früchte nach Strich und Faden vergeht.

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Palmöl Industrie

Wie schädlich ist Palmöl wirklich? Wird man von Palmöl krank?

Ende Juli brachte die „Süddeutsche Zeitung“ einen sehr interessanten Beitrag mit der Überschrift: „Experten warnen vor Gesundheitsgefahren durch Palmöl[1].

Wir haben jetzt also einen neuen Sündenbock, der für eine Reihe von grassierenden Erkrankungen verantwortlich zu machen ist?

Denn laut „Süddeutsche Zeitung“ gibt es kaum noch Nahrungsmittel, die dieses Öl nicht enthalten. Aber sehr wahrscheinlich hat es etwas damit zu tun, dass Palmöl rund 50 Prozent (und mehr) gesättigte Fettsäuren enthält, die ja bekanntlich, neben Cholesterin, für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich zu machen sind?

Zur Frage der gesättigten Fettsäuren und deren angeblich „verheerende Wirkung“ auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hatte ich am Beispiel von Kokosöl, welches sogar über 90 Prozent gesättigte Fettsäuren enthält, gezeigt, dass es nicht nur nicht diese „verheerende Wirkung“ gibt, sondern dass gesättigte Fettsäuren unendlich besser sind als ihr Ruf: Kokosöl – Das Alles- und Wunderheilmittel?

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Trauben

Warum ich keine kernlosen Trauben esse

Bestimmt haben Sie schon mal auf so einen kleinen, harten Weintraubenkern gebissen und den Mund ordentlich verzogen, nachdem dieser seinen bittersauren Gerbsäureanteil in ihren Mund entladen hat. Die Ernährungsindustrie machte sich den Wunsch der Konsumenten nach kernlosen Trauben sofort zum Befehl und züchtete Weintrauben ohne jene lästigen Kerne. Dafür sollten wir doch dankbar sein, oder nicht?

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Physiologie der Paviane

Paviane die „unser“ Essen fressen, bekommen Diabetes

Die Paviane von Kapstadt ernähren sich von den Abfällen der Menschen. Das bekommt ihnen nicht gut.“

Dies vermittelt uns ein Beitrag der Zeitung „Die Rheinland-Pfalz“[1] vom 1. September 2020.

Und am 23. August 2020 erschien bereits ein Beitrag in der südafrikanischen Zeitung „Citizen“[2], der sich sogar auf eine Studie bezog. Der Titel dieses Beitrags hier lautet (übersetzt):

Die Paviane in Kapstadt könnten ein Risiko für Diabetes haben, da sie menschliche Abfälle durchsuchen, sagt eine Studie.

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