Es läuft gerade in den Nachrichten / Tagesmeldungen: „Strabag-Chef starb überraschend bei Fastenkur: Aneurysma schleicht sich oft ohne Symptome an“ (Frankfurter Rundschau).
Das Problem: die Verbindung, die in der Berichterstattung zwischen der Fastenkur und dem Aneurysma suggeriert wird, ist aus meiner Sicht problematisch und verdient eine differenzierte Betrachtung.
Aneurysmen und ihre Ursachen
Ein Aneurysma ist eine Erweiterung der Arterienwand, die durch strukturelle Schwächen in den Gefäßen entsteht. Solche Schwächen können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Arteriosklerose, Rauchen, Diabetes oder eine genetische Veranlagung spielen hierbei eine zentrale Rolle. Ein Aneurysma ist in den meisten Fällen asymptomatisch (sprich: ohne Symptome) bleibt, bis es reißt. Ein solches Ereignis, das zu plötzlichen, oft tödlichen Blutungen führt, ist selten vorhersehbar und noch seltener direkt auf einen einzigen Auslöser zurückzuführen.
Die Rolle von Fastenkuren
Fastenkuren sind eine jahrtausendealte Praxis, die in vielen Kulturen zur Regeneration und Reinigung von Körper und Geist genutzt wird, dazu habe ich hier im Blog und auf der Webseite hinreichend berichtet – inklusive der vielfältigen Studienlage. Wissenschaftlich belegt sind zahlreiche positive Effekte des Fastens, darunter die Senkung von Bluthochdruck, die Verbesserung der Insulinsensitivität und die Förderung autophagischer Prozesse – der „zellulären Selbstreinigung“. Diese Vorteile können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen langfristig reduzieren.
Es ist jedoch essenziell, Fasten unter professioneller Begleitung durchzuführen, insbesondere bei Menschen mit bestehenden gesundheitlichen Problemen. Doch selbst in optimalen Bedingungen ist Fasten keine Allheilmaßnahme und kann bestehende Risiken nicht ausschließen, wenn sie unbemerkt oder unbeeinflussbar sind.
Ein falscher Kausalzusammenhang
Die Erwähnung der Fastenkur in Verbindung mit der Aneurysma-Blutung in der Berichterstattung könnte Leser zu der Annahme verleiten, dass das Fasten ursächlich für das Platzen des Aneurysmas war. Dies ist eine für mich völlig unbelegte Schlussfolgerung. Es gibt meines Wissens keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass eine Fastenkur das Risiko für ein Aneurysma oder dessen Ruptur erhöht. Im Gegenteil: Fasten hat in der Regel einen regulierenden Effekt auf den Blutdruck, der wiederum als ein entscheidender Faktor für die Stabilität der Gefäße gilt.
Selbstverständlich bringt jede medizinische Intervention oder Lebensstiländerung individuelle Reaktionen mit sich. Doch in diesem Fall scheint der tragische Verlauf eher das Ergebnis eines unvorhersehbaren, vorbestehenden Risikos zu sein als eine Folge der Fastenkur. Zudem wird in der Berichterstattung nicht darauf eingegangen ob der Strabag-Chef Medikamente bekam oder andere „medizinische Interventionen“, die verantwortlich sein könnten. Wahrscheinlich werden wir das nie erfahren.
„Sensationelle Überschriften“ oder „ungenaue Formulierungen“ wie in diesem Fall können unbegründete Ängste schüren und dazu führen, dass etablierte und gesundheitlich förderliche Praktiken wie das Heilfasten zu Unrecht in ein negatives Licht gerückt werden. das ist für mich nichts Neues, wie ich vor einigen Jahren bereits zeigte:
Ich habe in über 25 Jahren unzählige Menschen begleitet, die durch Fastenkuren nicht nur ihr körperliches Wohlbefinden, sondern auch ihre Lebensqualität nachhaltig verbessert haben. Es wäre fatal, wenn solche positiven Erfahrungen durch missverständliche Darstellungen in den Hintergrund rücken.
Fazit
Der plötzliche Tod von Klemens Haselsteiner ist ein tragischer Verlust. Mein Beileid für die Hinterbliebenen.
Fastenkuren, richtig angewandt, sind ein wertvolles Werkzeug für die Gesundheitsförderung. Sie ersetzen jedoch nicht die Notwendigkeit, individuelle Risiken abzuklären und Ernst zu nehmen. Dazu hatte ich hier etwas mehr geschrieben: Wer darf nicht fasten?
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