Reizdarmsyndrom – keine Kopfsache, sondern ein Fall für Darmbakterien

Viele Ärzte sehen das Reizdarmsyndrom als ein Problem an, das der Patient „im Kopf“ und nicht im Bauch mit sich trägt. Aber wie es aussieht, wird das Reizdarmsyndrom durch ein bakterielles Überwachstum im Darm verursacht, so die Forschung in einer neuen Einschätzung.

Dieses übertriebene Wachstum von Darmbakterien konnten die Forscher in 60 Prozent der Fälle bei Patienten mit Reizdarmsyndrom, die häufig unter Durchfällen litten, beobachten. 30 Prozent aller Patienten mit Reizdarmsyndrom zeigten dieses Phänomen.

Dieser Zusammenhang ist so deutlich, sagen die Forscher vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles, dass ein Arzt immer als erstes einen Test auf bakterielles Überwachstum bei Patienten mit Verdacht auf Reizdarmsyndrom durchführen sollte.

Diese Forschungsergebnisse verändern auch die Art und Weise, wie das Reizdarmsyndrom behandelt werden sollte. Bis jetzt haben die Ärzte nur versucht, die Symptome abzufedern, selbst jene, die an eine „echte Erkrankung“ glaubten.

Gegen das „Überwachstum“ der Darmbakterien empfehlen die Forscher eine klassische schulmedizinische Therapie, wenn es darum geht Bakterien zu bekämpfen: Ein spezifisches Antibiotikum (Rifaximin) soll es richten – und es soll auch keine systemischen Wirkungen haben, da es nicht resorbiert wird und nur im Darm wirksam sein soll.

Fazit

Schön, dass man den Darmbakterien mehr Beachtung schenkt. Aber statt Antibiotika gibt es auch andere Alternativen. Zwölf dieser wirksamen Heilverfahren habe ich in einem Buch zusammengefasst: https://renegraeber.de/biologische-reizdarm-therapie.html

Die biologsiche Reizdarmtherapie

Beitragsbild: pixabay.com – Alicia_Harper

René Gräber

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5 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Hallo lieber Herr Gräber,
    bei mir wurde anhand einer Stuhlprobe Dünndarm Fehlbesiedlung diagnostiziert. Ich habe bewußt keinen Arzt aufgesucht, sondern selbst viel recherchiert und mir unter anderem Ihre Broschüre zum Reizdarmsyndrom gekauft.
    Ich Ich ernähre mich seit Jahren vollwertig Pflanzenbasiert und zuckerfrei mit vielen Ballaststoffe (Nüsse, Saaten, Hülsenfrüchte), esse aber auch drei Portionen Früchte am Tag. Auf Weißmehl verzichte ich konsequent und esse viel frisches Gemüse.
    Ich bin mittlerweile sehr verunsichert, was ich überhaupt noch essen kann. Ich bin auf Empfehlungen von FODMAP gestoßen und versuche es damit. Dabei habe ich jedoch Bedenken, dass ich noch mehr abnehmen und mittelfristig zu wenig Nährstoffe erhalte. Ich frage mich überhaupt, wie es bei so einer Ernährung und Lebensweise zu solch einem Symptom kommen kann. Kann es sein, dass es eine Verbindung zu meiner Menopause und hormonellen Veränderung gibt?
    Wir schätzen Ihre Arbeit und Ihre Expertise sehr. Möchten uns an dieser Stelle einmal von ganzem Herzen bei Ihnen für Ihr Engagement bedanken.
    Herzliche Grüße
    Tina Meyer

    Antwort René Gräber:

    Die Diagnose einer Dünndarm-Fehlbesiedlung (SIBO) sollte unbedingt therapiert werden, da sie die Verdauung und Nährstoffaufnahme erheblich beeinträchtigen kann. Neben einer angepassten Ernährung gibt es verschiedene Ansätze, die helfen können, die Balance im Darm wiederherzustellen:

    Darmsanierung: Mit probiotischen und präbiotischen Präparaten kann die natürliche Darmflora gezielt unterstützt werden.
    Heilfasten: Eine kurze Fastenphase kann helfen, die Darmflora zu regulieren und den Stoffwechsel zu entlasten.

    Umstimmungstherapie: Hierbei werden verschiedene naturheilkundliche Verfahren eingesetzt, um das Immunsystem zu regulieren und die Selbstheilungskräfte anzuregen.

    Homöopathie: In vielen Fällen kann sie begleitend helfen, die Beschwerden zu lindern und die Regulationsfähigkeit des Körpers zu stärken.

    Bis eine umfassende Therapie etabliert ist, ist es sinnvoll, sich auf Lebensmittel zu konzentrieren, die Sie gut vertragen. Dabei müssen nicht zwangsläufig alle FODMAP-reichen Lebensmittel gemieden werden, da jeder Darm individuell reagiert. Sie können auch versuchen, Ihre Ernährung schrittweise zu testen und zu beobachten, was Ihnen gut bekommt.

    Die hormonellen Veränderungen durch die Menopause können ebenfalls Einfluss auf die Darmgesundheit haben. Hormone spielen eine wichtige Rolle für das gesamte Mikrobiom und die Darmbeweglichkeit, weshalb diese Verbindung durchaus plausibel ist.

    Für eine langfristige Lösung wäre es sinnvoll, mit einem erfahrenen Therapeuten einen individuellen Behandlungsplan zu erarbeiten. Das Ziel ist, die zugrunde liegenden Ursachen zu beheben und Ihnen eine Ernährung zu ermöglichen, die Sie ausreichend mit Nährstoffen versorgt.

    Alles Gute für Ihre Gesundheit und weiterhin viel Erfolg auf Ihrem Weg!

    Herzliche Grüße,
    René Gräber

  2. Avatar

    Hallo woran erkennt man an Reizdarmsydrom? Muss man da immer Schmerzen haben? Ständige Winde oder „Pfurze“ oder „Pupsen“ wie ihr das nennt, gehört das auch schon zur Reizdarmsydrom? Durchfall oder Verstopfung habe ich nicht…lg und danke

    Antwort René Gräber:
    Da können sehr viele unterschiedliche Symptome vorhanden sein. Ich habe hier mal eine Übersicht erstellt:
    https://www.reizdarm-therapie.de/reizdarm-symptome.html

  3. Avatar
    Alfred Szulczewski

    19. Dezember 2014 um 19:37

    Sehr geehrter Herr Gräber,
    Seit 3 Tagen habe ich keinen Stuhlgang, nur leichte Winde und Schleimabgang, teils unkontrolliert. Die nach einem Abendbrot plötzlich aufgetretenen Magen- und Bauchschmerzen waren teils heftig. Am nächsten Tag erhielt ich vom Hausarzt Novaminsulfon. Die Schmerzen ließen nach, nur noch bei Druck auf den Bauch hatte ich noch Schmerzen. Der Gesamtzustand ist erträglich. Meine Tochter empfahl mir nun Glaubersalz. Ich möchte es noch nicht nehmen, da es hier heißt,…darf nicht bei entzündlichen Magen-Darmerkrankung und Darmverschluss angewendet werden. Der Zustand ist also unverändert! Was raten Sie?
    Mit freundlichen Grüßen
    Alfred Szulczewski

    Antwort René Gräber:

    in so einem Fall wäre ich tatsächlich vorsichtig mit Glaubersalz und würde zu anderen Mitteln greifen. Um eine Empfehlung abzugeben, reichen mir die Daten von ihnen nicht…

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    Reizdarmsyndrom lautete auch bei mir die Diagnose nachdem ich mich sieben Jahre im Wechsel mit Verstopfung, Durchfall und schmerzhaften Blähungen quälte. Ich soll halt kein Kohl mehr essen, und auch sonst nichts was die Darmwinde aktiviert. Dank der industriellen Nahrung allerdings waren meine Darmwinde aktiv wie nie, fiel mir besonders auf nach dem Verzehr einer Tütensuppe. (heute schüttelt es mich angewidert, wenn ich nur daran denke, wie ich als Ossi auf diese Werbetricks herein gefallen bin)
    Dann kam die Diagnose: Geflügeleiweisallergie. Jüppie, noch eine Allergie, und fast überall ist „Vollei“ drin.
    Ich habe nun im letzten Jahr meine Ernährung komplett auf natürliches biologisches Essen umgestellt, und es geht mir Dank der Bärlauch- Chlorella- Spirulina- Kur im April, weiterführend mit Gemüsebrühe und Kräutertees richtig blendend. Ich kann mein Lieblingsessen verzehren, Blumenkohl gekocht und leicht angebraten essen, ohne Probleme zu bekommen, und ich kann sogar Eier essen, dank Bio.
    Mit dem Industriezeug vergiften wir unseren Körper über Jahre hinweg, und ich freue mich jeden Tag, dass ich aufgewacht bin, bevor es zu spät ist.
    Jetzt will ich es noch schaffen mit dem verfluchten Rauchen aufzuhören, und dann bin ich erlöst.

    Danke an dieser Stelle an Herr Gräber, auch wenn ich mich hier für die Heilfastentips erst nach meiner erfolgreichen Umkrempelung angemeldet habe, habe ich doch bei Ihnen viele nützliche Tips gefunden!

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