Das Intermountain Medical Center in Murray, Utah, USA, veröffentlichte vor ca. 1 Jahr eine fast sensationell zu bezeichnende Arbeit, der zufolge während des Fastens signifikante metabolische Veränderungen beobachtet worden waren.
Die kardiologische Abteilung des Centers zeigte in dieser Veröffentlichung, dass Fasten nicht nur ein einfaches religiöses Ritual ist, sondern, dass ein periodisches Fasten signifikante Vorteile für die Gesundheit allgemein und speziell für das Herz hat.
Die Forscher des Centers konnten berichten, dass das Fasten nicht nur das Risiko für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit senkt, sondern dass auch die Cholesterinwerte des Fastenden sich signifikant verbessern.
Die Forscher betrachten Diabetes und hohe Cholesterinwerte als Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit. Für Cholesterin ist diese Annahme allerdings nicht mehr so gesichert wie dies noch vor wenigen Jahren der Fall war.
Eine im Jahr 2007 durchgeführte Studie zeigte einen Zusammenhang zwischen Fasten und dem reduzierten Risiko einer koronare Herzkrankheit, die immer noch eine führende Todesursache in den USA darstellt.
In neueren Arbeiten zeigte sich, dass das Fasten für die Senkung von weiteren kardialen Risikofaktoren verantwortlich zu sein scheint, wie Triglyceride, Gewicht und Blutzuckerwerte.
Diese Beobachtungen wurden im April 2011 der wissenschaftlichen Gemeinde im Rahmen eines Symposiums der American College of Cardiology vorgestellt (Is periodic fasting really good for reducing cardiovascular risk und improving heart health?).
Besonders betonte hier der leitende Forscher des Instituts, Dr. Horne, dass es sich bei den Ergebnissen nicht um Zufallsergebnisse handelte, sondern hier früher gemachte Beobachtungen bestätigt werden konnten.
Eine kleine Überraschung erlebten die Forscher bei den neueren Untersuchungen, als sie feststellten, dass beim periodischen Fasten anfänglich die Cholesterinwerte der Patienten anstiegen. LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin stiegen jeweils um 14 Prozent und 6 Prozent an, was sich in einer Erhöhung des Gesamtspiegels von Cholesterin bemerkbar machte.
Die Erklärung folgte auf dem Fuß: Fasten bedingt Hunger und Stress. Als Antwort darauf setzt der Organismus mehr Cholesterin frei und ermöglicht somit dem Organismus, auf seine Fette anstelle der Glucose als Energiequelle zurückzugreifen.
Dieser Mechanismus verringert gleichzeitig die Zahl der Fettzellen im Körper. Das ist insofern wichtig, da je weniger Fettzellen im Körper sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Entwicklung von Insulinresistenzen und Diabetes.
Ein weiteres Ergebnis dieser Arbeit ist die Bestätigung früherer Ergebnisse bezüglich der Effekte auf das Human Growth Hormon (HGH), auch Somatropin genannt. Andere Bezeichnungen für dieses Hormon sind somatotropes Hormon (STH) oder Wachstumshormon (WH).
Die Aufgabe von HGH ist u.a. die Bewahrung der metabolischen Balance und der Erhalt der Muskelmasse. Dies wird durch das Fasten unterstützt. Während einer 24-stündigen Fastenperiode erhöhte sich der HGH-Wert im Durchschnitt um 1300 Prozent bei Frauen und fast 2000 Prozent bei Männern.
Das Hormon verhindert den Aufbau von Körperfettmassen, hauptsächlich Viszeralfett, die Reduktion der Knochenmineraldichte und die Reduktion von Muskelmasse.
In der neuesten Arbeit untersuchten die Forscher 200 Probanden, Patienten und gesunde Freiwillige, unter Fastenbedingungen. Eine zweite klinische Studie wurde mit 30 weiteren Probanden durchgeführt, die für 24 Stunden nur Wasser tranken und nichts aßen.
Sie wurden auch während einer 24-stündigen Phase unter normalen Ernährungsbedingungen beobachtet und nachverfolgt. Es wurden Blutwerte und körperliche Messungen vorgenommen, um die Risikofakten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, metabolische Erkrankungen und andere gesundheitliche Risiken zu ermitteln.
Die Ergebnisse waren beeindruckend und überraschend. Inwieweit sich das Fasten als etabliertes Therapieregimen qualifizieren kann, muss noch genauer untersucht werden. Jedenfalls ist Dr. Horne davon überzeugt, dass Fasten eines Tages als „Medikament“ gegen Diabetes und koronare Herzkrankheit vom Arzt verschrieben werden kann.
Vor diesem Hintergrund wird im Intermountain Center weiter in dieser Richtung geforscht.
29. März 2013 um 14:51
Ich selbst betreibe nun schon seit längerer Zeit periodisches Fasten und habe nur gute Erfahrungen damit gemacht. Zum Beispiel habe ich jahrelang unter schlimmen Allergien gelitten. Dank des periodischen Fastens (im 16/8-Stil) habe ich diese nun aber gut unter Kontrolle!
6. Dezember 2012 um 21:25
PS: Ich faste übrigens auch gerade – bis Sonntag.
6. Dezember 2012 um 21:23
@doreen – Fasten nach dem Buch von Paul C. Bragg kann ich ebenfalls nur empfehlen. Dort sind gerade die kurzen Fastenkuren bestens dargestellt. Für längeres Fasten (21 Tage) fand ich auch die Anleitung von Herrn Gräber optimal. Ich fühle mich damir aber trotzdem nicht so wohl. Jeden Tag (ca. 16 Stunden), zwei Tage pro Woche (24 oder 36 Stunden), drei Tage zusammenhängend pro Monat und evtl. (später, sehr viel später) vier Mal pro Jahr 7 Tage – das ist mein (nach Braqg) beherzigtes Rezept.
Gruß…
6. Dezember 2012 um 20:56
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Seit 15 Jahren habe ich zum Teil auch in einer Gruppe bis zu 10 Tagen nur mit Flüssigkeiten
Tee, Wasser und Gemüsebrühe gefastet. Dabei voll bis zu 10 Stunden gearbeitet, oder jetzt
in Pension wandere ich mit unserem Hund in bergiger Gegend bis zu 3 Stunden ohne Probleme. Nach Abnahme von bis zu 4kg verblieb das Gewicht lange Zeit bei einem 2kg höheren
Wert als dem Fastenminimum. Ich habe allerdings immer noch eine Woche langsam aufgebaut mit der Ernährung, ein Jo Jo Effekt trat nie auf.
Mit freundlichen Grüssen Walter R.
6. Dezember 2012 um 14:38
Sehr geehrter Herr Graeber,
habe die Kommentare zum Teil gelesen. Wie Ihnen
schon mal mitgeteilt, hatte ich eine Fastenkur
vor ca. 10 Jahren gemacht. Muss zugeben, dass ich
Probleme mit der Disziplinierung während der Kur
hatte. Spaß hatte ich eigentlich auch nicht, aber
das Ergebnis: 5,5 kg weniger und Blutdruck danach
für zwei Jahre wieder normal. Könnte sich also
wieder lohnen, nochmal zu starten, ist aber
ein Angehen. Halte ich nochmal 10 – 14 Tage durch? Damals hatte ich eine arztbegleitete Kur – Kosten ca. 3.000 EUR. Danke für weitere Infos
und herzliche Grüsse Siegfried
5. Dezember 2012 um 14:37
ich faste nach Dr. Bragg, keine Säfte, keine Tees NUR Wasser !
wer während dem Fasten etwas anderes als Wasser zu sich nimmt, der Fastet nicht mehr!
Wer Säfte trinkt der macht eine Saftdiät, wer Brühe trinkt der macht eine Brühendiät.
Ich faste seit 93 jede Woche 24-36 h und 4 mal im Jahr 7 – 12 Tage. Ich nehme nur destilliertes Wasser zu mir, ohne irgendwelche Einläufe oder Abführmittel, der Körper hat seine eigenen septischen Anlagen.
5. Dezember 2012 um 11:50
Lieber Herr Graeber,
ich lese schon seit geraumer Zeit ihre Artikel und moechte mich auch dem Fasten widmen. Da ich aber mit zwei Kleinkindern und einem Volltagsjob recht viel Stress habe, wuerde mich eher ein kurzes Fastenprogramm interessieren. In ihrem Artikel sprechen sie von 24 Stunden-Fasten, was mich sehr interessieren wuerde. Ist dieser kurze Fastenzeitraum ratsam? Und wie oft sollte man dieses Programm durchziehen?
Ich waere ihnen fuer eine schnelle Antwort sehr dankbar (aucyh im Hinblick auf dier Weihnachtszeit ;))
Liebe Gruesse
DOreen
5. Dezember 2012 um 08:51
ich faste seit 1993, einen Jojo Effekt oder Stress beim Fasten konnte ich nicht feststellen.
4. Dezember 2012 um 22:13
@ Helmut: nach Herr Graeber, die beste Fastenmetode „für mich“ und auch für die Frauen in meiner Fastengruppe. Ganz anders wie wir es früher gemacht haben mit nur Tee, Instantbrühe, Obstsäfte und Calcium-Magnesiumbrausetabletten aus dem Supermarkt.Es ist umfangreicher aber umso wirkungsvoller uns ging es noch nie so gut wie nach dieser Fastenkur. Das muss mal gesagt werden!
Danke Herr Graeber!!!
Das Buch gibt es zum Downloaden.
zu @ Schmiz und @ Pit ein Jojo-Effect? Nur wenn man danach gleich wieder über die Stränge schlägt. Aber das ist ja nicht der Sinn einer Fastenkur! Sondern der Einstieg in ein richtiges Ernähren und nicht in eine Völlerei.
Wenn mann bedenkt das die Japaner über hundert Jahre alt werden .. sich bis zu 80% satt essen, hauptsächlich aus Rohkost, Fisch, Algen ect. keine Bratwürste, Frittiertes, Fettes unsw. müsste ja einleuchten!
Herr Graeber, noch etwas möchte ich zufügen:
Heilerde war nicht unser Favorit, sondern Zeolith Gesteinpulver bindet alle Gift-und Schlackenstoffe besser als jede Heilerde!
Und ist viel feiner vermalen, also besser zum einnehmen!
4. Dezember 2012 um 16:53
Hallo Herr Graeber,
Ich hätte eine Frage was das Fasten bei einer gleichzeitigen Immuntherapie betrifft. Da ich seit 5 Jahren Wespengiftallergiker bin( habe im August 2012 ein anaphylaktischer Schock gemacht- Atemnot,Kreislaufzusammenbruch,Schwindel,kalte Schweissausbrüche Todesangstgefühle– ) habe ich mich vor kurzem , auf Rat meines Arztes, beschlossen eine spezigische Desensibilisierungtherapie( Hyposensensibilisierung) durchzuführen um mich langfristig vor lebensbedrohenden Reaktionen zu schützen. Die gesamte spezifische Immuntherapie wird jetzt 5 Jahre dauern( d.h. das verdünnte Wespengift wird alle 4 Wochen mit kontinuierlich steigender Dosis unter meine Haut gespritzt) Meine Frage: Darf ich trotz dieser Therapie auch weiterhin fasten? Zur Information: Ich faste seit 15 Jahren 2-3 Mal jährlich ( jeweils 14 Tage ) Ich wäre todunglücklich wenn ich jetzt, bedingt durch diese Therapie, mein Fasten unterlassen müsste. Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
Uebrigens ist es mir seit einiger Zeit gelungen dass meine Blutwerte ( vor allem das Cholesterin) dank dem regelmässigen Fasten ohne Medikamente wieder völlig in Ordnung sind. Schöner Gruss aus Luxemburg
4. Dezember 2012 um 16:12
Wie faste ich richtig? Wo und wie kann ich das lernen?
Danke
4. Dezember 2012 um 13:04
@Schmitz: Genau so ist es. Entzieh Deinem Koerper etwas, das er sonst immer hat und er raecht sich damit, dass er bei einer späteren Zufuhr wieder Reserven anlegt.
Besser als Fasten ist, sich andauernd richtig ( auf Saeure – Basenausgleich achten ) zu ernähren und sich nie der Voellerei hin zu geben.
4. Dezember 2012 um 13:04
‚tschulliung => Schmiz natürlich !!!!
4. Dezember 2012 um 13:04
@ Schmitts – ich faste seit seit jetzt 6 Jahren 2 x jährlich 6 Wochen. Inzwischen verschwanden fast alle Unpässlichkeiten und eine happige chronische Krankheit vollständig (die war nach 2 x fasten schon weg und kam nicht wieder).
Wichtig ist der langsame Einstieg über mindestens 2 Wochen, den man u.U. auch von den 6 Wochen wegnehmen kann.
Der Hunger ist dann so erträglich, dass er einen überhaupt nicht stört. Stress kann (jedenfalls gefühlten Stress) kann ich nicht bestätigen – eher Langeweile !
Wenn man wegen Kilos fastet und danach wieder schädlich isst, dann nimmt man allerdings wieder zu – aber nicht im Jojo-Effekt. Es läuft kein Notprogramm. Und es ist nicht alles gleich wieder drauf. Macht man mit gesundem Essen weiter, dann reguliert sich das Gewicht Richtung Idealgewicht.
Man fastet aber nicht, um abzunehmen, sondern um sich zu reinigen.
@René – Fasten ist nur ein religiöses Ritual, ABER nicht im kirchlichen Sinn (die medizinischen Erfolge sind zweitrangig, gehören aber dazu).
Die Verbindung (re-ligio !) zu den heiligen Kräften, die einem allmählich selbst solche Kräfte bringt, die ist nur möglich, wenn man REIN ist – und DESHALB fasteet man seit ewigen Zeiten um sich zu reinigen. Man muss sich dabei aber auch psychisch und geistig reinigen, sonst ist Fasten hierzu zwecklos und bleibt ein rein körperlicher Prozess.
Gruß,
Silvio, der gerade wieder fastet.
PS: Danach schmecken die Weihnachtsköstlichkeiten gleich 10 x besser – auch ein doller Nebeneffekt.
4. Dezember 2012 um 12:52
Die Ergebnisse mit den 200 Probanden/Patienten stehen hier: sciencedirect.com/science/article/pii/S0735109711609601. Sie bestätigen die früher gemachten Beobachtungen, dass periodisches oder intermittierendes Fasten das Risiko für Diabetes und KHK senkt.
Beeindruckend sind hier die Ergebnisse der früheren und neueren Studien und die Tatsache, dass es keine Widersprüche zu geben scheint.
Stress macht krank und das ist wissenschaftlich sogar bewiesen? Wo? Wann? Welcher Autor behauptet so etwas? Dass Dauerstress schädlich ist, das kann man leicht nachvollziehen. Aber kurzzeitiger Stress, dafür ist der menschliche Organismus, wenn er gesund ist, gut ausgelegt. Wer dann für ein paar Jahre ununterbrochen fastet, der könnte Schäden davon tragen, die dann wohl eher auf Mangelernährung und damit verbundenem Mangel-Stress beruhen. Aber wer fastet ohne Ende? Es gibt auch keine glaubwürdige Empfehlung, mehr als ein oder zwei Wochen zu fasten.
Dass dieser kurzfristige Fasten-„Stress“ keine schädliche Konsequenz bewirkt, zeigen die Ergebnisse der zitierten Studie(n). Immerhin reduziert periodisches Fasten, trotz (unterstelltem) Stress, die Risikofaktoren für u.a. eine KHK. Wie es aussieht, ist dieser Stress für den kränkelnden Organismus recht gut.
4. Dezember 2012 um 11:46
Ich finde es schade, dass die Ergenisse über das 24 Std. Fasten mit 200 Probanden nicht berichtet wird, sondern nur die Aussage da steht „Die Ergebnisse waren beeindruckend und überraschend“ – ja, welche Ergebnisse??
Da Fasten Hunger und Stress bedeuten frage ich mich, ob dies gesund ist, da Stress wissenschaftlich nachgewiesen krank macht. Zweitens frage ich mich, ob da der Körper nicht auf „Notprogramm“ schaltet und dann bei normaler Essenszufuhr wieder auf „Achtung, dass könnte mir nochmal passieren, da lagere ich sicherheitshalber mal mehr Fett/Vorräte für schlechte Zeiten ein“ = JOJOEffekt??
Es wäre schön, wenn ich eine Antwort bekäme.
13. November 2012 um 15:32
ich habe ende july einen stent und anfang september d..j. den 2ten kleineren stent gesetzt bekommen. kein infarkt.!früh genug bemerkt. aus heiterem himmel kam die khk.
ich habe immer sport getrieben.beide cholesterinwerte waren immer zu hoch. hausarzt meinte sei aber ok. habe früher gefaßtet nach dr. marker. mein bmi ist 24. darf ich in näherer zukunft wieder heilfasten?