Studien: Fasten stärkt die Abwehrkräfte

Text Hippokrates: Heile dich durch Fasten

Seit Jahrtausenden kennen die Menschen die gesunde und heilende Wirkung des Fastens.

Im alten Ägypten waren Fastenkuren ebenso verbreitet wie bei den Griechen. Der bedeutende Arzt Hippokrates von Kos riet seinen Patienten bereits im 4. Jahrhundert vor Christus: „Heile ein kleines Weh eher durch Fasten als durch Arznei!“

Ärzte schwören den Eid des Hippokrates schon lange nicht mehr und sind bezüglich des Fastens mehr als „skeptisch“ – um es mal vorsichtig auszudrücken. Umso befremdlicher erscheint es, wenn wieder Artikel oder Bücher erscheinen, die vor dem Fasten eindringlich warnen.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen aber immer wieder, warum der zeitweise Verzicht auf Nahrung so belebend und kräftigend wirkt.

Ein Aspekt liegt dabei auf unserem Immunsystem. Unser Immunsystem wird durch das Fasten auf natürliche Weise gestärkt!

Weniger Krankheitserreger

So fanden österreichische Forscher heraus, dass sich im Verdauungstrakt nach dem Fasten viel weniger Krankheitserreger aufhalten.

Hierzu verglich das Team um Professor Dr. Arno Hauser die Neopterin-Werte im Stuhl von 46 Personen, die zwei Wochen lang nach F. X. Mayr gefastet hatten mit einer Kontrollgruppe von 33 Personen, die die Ernährung nicht umstellten.

Die Sache mit dem Neopterin

Neopterin ist ein Botenstoff, den die Fresszellen (Makrophagen) unseres Immunsystems freisetzen, wenn sie auf gefährliche Keime und Fremdstoffe treffen. Sie signalisieren damit anderen Abwehrzellen, dass sich Krankheitserreger im Körper befinden.

So setzen andere weiße Blutzellen verschiedene Immunreaktionen in Gang. Für die Medizin ist Neopterin daher ein sehr guter Marker, um akute Entzündungsreaktionen im Körper festzustellen.

Meist wird der Neopterin-Spiegel von Blut oder Harn ausgewertet, um Hinweise auf HIV-Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Darmentzündungen zu erhalten (vgl.: Huber C. et al: Neopterin, a new biochemical marker for clinical assessment of cell-mediated immune response; Klin Wochenschr. 1984; 62(3); S. 103-113).

Die österreichische Forschergruppe stellte fest, dass nach dem Fasten durchschnittlich 60 Prozent weniger Neopterin mit dem Kot ausgeschieden werden. Hieraus lässt sich ableiten, dass eine gezielte Fastenkur das Immunsystem stärkt und gleichzeitig entlastet.

Da über 70 Prozent unserer Abwehrzellen im Verdauungstrakt lokalisiert sind, wirkt sich eine Entlastung des Darmes positiv auf unseren gesamten Organismus aus (vgl.: Hausen A. et al.: Experimentelle Studien an Darminhaltstoffen bei standardisierter Ernährung nach F.X. Mayr; Erfahrungsheilkunde 2005; 54; S. 497-507).

Abwehrstoffe im Darm

Ähnliche Ergebnisse erhielt eine Forschergruppe aus Hattingen, die Abwehrstoffe im Darm von ihren Klinik-Patienten untersuchte.

Dazu kontrollierten die Wissenschaftler den Kot von 55 Personen, die an unterschiedlichen Erkrankungen des Skeletts, der Muskulatur oder des Bindegewebes litten, auf die Menge der Immunglobuline A vor und nach einer Fastenkur.

Diese Antikörper befinden sich größtenteils auf den Schleimhäuten des Menschen (also auch auf der Darmschleimhaut) und fangen viele Krankheitserreger schon ab, bevor diese in den Blutkreislauf des Organismus gelangen.

Je mehr Immunglobulin A also im Stuhl nachweisbar ist, desto besser ist unser Immunsystem gegen schädliche Eindringlinge gewappnet.

Die Menge der Immunglobuline A war bei allen Patienten nach einer dreiwöchigen Fastenkur stark angestiegen. Selbst drei Monate später waren immer noch wesentlich mehr Antikörper im Kot nachweisbar als vor Beginn des Heilfastens (vgl.: Beer A. M.: Verläufe des sekretorischen Immunglobulins A des Darms und der allgemeinen Befindlichkeit von Patienten unter naturheilkundlicher Therapie und Heilfasten; (Forschende Komplementärmedizin und Klassische Naturheilkunde 2001; 8; S. 346-353).

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Noch mehr Hinweise auf eine aktivierende Wirkung des Fastens auf das Immunsystem

Die Hinweise auf eine aktivierende Wirkung des Fastens auf das Immunsystem mehren sich.

Eine US-amerikanische Studie belegt, dass durch eine dreitägige Fastenkur alte und schwache Leukozyten (weiße Blutkörperchen) abgebaut und durch neue, kräftige und effektive Zellen ersetzt werden.

Dr. Valter Longo von der University of Southern California in Los Angeles unternahm dazu einen Versuch mit freiwilligen Teilnehmern.

Während des sechsmonatigen Experiments unterbrachen die Probanden in regelmäßigen Abständen die Nahrungsaufnahme für 2 bis 4 Tage. Nach den Fastenperioden nahm die Zahl der Leukozyten zunächst ab, um danach wieder auf ein hohes Niveau anzusteigen.

Die Forscher interpretieren die Ergebnisse so: Im Laufe des Fastens muss der Körper auf die eigenen Reserven der Proteine, Kohlenhydrate und Fette zurückgreifen.

Dabei baut der Organismus auch gealterte Immunzellen ab. Gleichzeitig erfolgt ein Stimulus auf die hämatopoetischen Stammzellen in Richtung auf eine hohe Teilungsrate. Der Prozess generiert dann frische Leukozyten.

Vorteilhaft ist das 72-Stunden-Fasten vor allem für Krebspatienten. Ihr Immunsystem ist durch die Chemotherapie erheblich geschwächt, weil die Behandlung auch Stammzellen während der Zellteilung abtötet. Eine Fastenkur könnte diese Nebenwirkung kompensieren, weil das Immunsystem aktiviert wird.

Die Forscher entdeckten auch, wie der Mechanismus funktioniert: Infolge des Fastens wird die Produktion des PKA-Enzyms heruntergefahren. Das Genprodukt ist ein Faktor, der die Differenzierung von Stammzellen hemmt und so das Immunsystem in eine Art Ruhezustand versetzt.

Dr. Longo erzielte sowohl beim Menschen als auch im Tierversuch mit Mäusen die gleichen Ergebnisse. Fasten senkt die Konzentration des PKA-Enzyms und reduziert auch die Produktion von IGF-1, der bei der Krebsentstehung eine Rolle spielt. Nachgewiesen ist ein hoher IGF-1-Spiegel beispielsweise in Zellen des Brustkrebses.

Fazit

Empfehlenswert ist die Stärkung der Abwehrkräfte durch Fasten nicht nur für Krebspatienten in der Chemotherapie.

Alle Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, können von der Methode profitieren. Dazu gehören auch ältere Menschen, aber auch jüngere, die den Beeinträchtigungen des Alterns vorbeugen wollen.

Auch diese Untersuchungen zeigen, was die Menschen seit langer Zeit wissen: Fasten stärkt die körpereigene Immunabwehr!

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Buch: Heilfasten Anleitung von René Gräber

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Der Beitrag wurde im November 2009 von mir erstellt und am 27.11.2017 aktualisiert und ergänzt.

René Gräber

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8 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Hallo Herr Gräber,
    ich habe schon ein paar Mal nach Ihrer Fastenanleitung gefastet. Das erste Mal lief alles wunderbar und ich habe die Fastenzeit erfolgreich abgeschlossen. Auch beim zweiten und dritten Mal habe ich mich an die Anleitung gehalten und auch die „Hilfsmittel“ angewendet. Dennoch musste ich nach 5 bzw. nach 3 Tagen abbrechen, weil es mir nicht mehr gut ging. Ich habe einen sehr empfindlichen Magen und das Abführen stellt mich jedes Mal vor große Herausforderungen. Entsprechend schlecht geht es mir am Tag nach dem Abführen. Einmal habe ich soviel abgenommen, dass ich abgebrochen habe um nicht unter 50 kg zu kommen. Das war mir angesichts meines Alters (damals 50) und 157cm zu wenig. Das andere Mal habe ich abgebrochen, weil ich mich zu müde gefühlt habe und mir nicht wohl war. Schade, Sie sagen ja, dass nach Ihrer Methode jeder fasten kann. Ich traue mich aber nach o.g. Erfahrungen nicht mehr heran. Haben Sie eine Methode für das Abführen, die nicht ganz so „rabiat“ ist? Und kann ich bei Schwächegefühlen noch etwas anderes tun als den Apfelbrei oder das Gemüse von der Gemüsebrühe essen?
    Herzliche Grüße

  2. Avatar

    Seit 4 Jahren faste ich einmal jährlich nach Buchinger. Obwohl ich mich strikt an das Fastenprogramm halte, bekomme ich regelmäßig am 2. Fastentag massive Rückenprobleme im Lendenwirbelbereich, die mir den Schlaf rauben. Diese Beschwerden dauern ca. 3 Tage. Woran könnte es liegen?
    Herzliche Grüße

    Antwort René Gräber:
    Dieses Phänomen ist allgemein als „lumbales Entquellungssyndrom“ bekannt. Wenn es auftritt ist es natürlich mehr als unangenehm. Ich rate dann generell beim nächsten Fasten verstärkt biologische Lymphmittel einzusetzen, den Säure Basen Haushalt zu kontrollieren und mit Einläufen zu arbeiten…

  3. Avatar

    Hallo und herzlichen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz. Ich beschäftige mich gerade mit den Mails zum abnehmen. Da heißt es: wenn man nichts isst – es sehr schädlich ist für die Abnehmphase. Sollte man nun erst fasten und dann an das Abnehmen gehen, denn beides zusammen wäre sicherlich nicht sinnvoll, denn das Abnehmen geht ja leider nicht von heute auf morgen (schön wäre es).
    Friedvolle zeit.
    mfg Marie Luise

    Antwort René Gräber:
    Ah… gute Frage!
    Also: Fasten ist nicht gleich Diät, obwohl man es so sehen könnte. Ich würde das Fasten dazu nutzen wollen, in der Aufbauphase nur Lebensmittel zu mir nehmen zu wollen, die auch „gesund“ sind und mit dem „schädlichen“ Kram erst gar nicht mehr anzufangen 😉

  4. Avatar

    Vielen Dank für den guten Artikel übers Fasten. Ich werde ihn sogleich auf meinen Blog setzen. Ich selbst faste seit über 40 Jahren, und zwar erfolgreich. Dieses Jahr habe ich den kompletten Februar gefastet und es ging mir hervorragend. Wenn man immer wieder fastet, gewöhnt sich der Körper daran und muckt nicht mehr auf bei Nahrungsentzug. Auch mein Mann, wenn er einen Vortrag hält, fastet er, damit er Energie hat, sagt er immer. Alles Liebe Gitta

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    Reinhold Füssinger

    3. Dezember 2017 um 22:05

    Hallo Herr Gräber,
    Was halten Sie von der Ketontherapie bzw. ketogenen Diät?
    Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe !
    Liebe Grüße vom Bodensee
    Reinhold Füssinger

    Antwort René Gräber:
    Oh ja! Der Grundsatzbeitrag dazu findet sich hier:
    https://www.gesund-heilfasten.de/ketogene-diaet/
    Und im speziellen zur MS Erkrankung hier:
    https://www.naturheilt.com/Inhalt/ketogene-ernaehrung-multiple-sklerose.htm
    Ich glaube das beantwortet einige ihrer Fragen zur ketogenen Diät.

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    Mir schwebt seit meiner letzten Fastenkur nach Ihrer Anleitung im Oktober folgende Frage im Kopf herum: gibt es eine Alternative zum Glaubern? Vielleicht ein anderes Abführmittel, das nicht so „agressiv“ ist? Mir ist es diesmal einfach nicht gut bekommen, ich fühlte mich sehr schwach dabei. Außerdem habe ich gelesen, dass man sich schon mit einmaligem Glaubern viele wertvolle Darmbakterien herausspülen kann. Mit den Einläufen habe ich hingegen gar keine Probleme, die praktiziere ich auch in der Nicht-Fastenzeit regelmäßig.
    Viele Grüße

    Antwort René Gräber:
    Also das mit dem Ausspülen von Darmbakterien würde ich in den Bereich der Mythen verweisen wollen. Wenn es stimmen würde, hätte ich keine Mikroben mehr im Darm und meine Fastenpatienten und Teilnehmer ebenfalls nicht. Die Alternative zum Glaubern: Nun, das beschreibe ich ja in der Anleitung. Manchen reicht schon ein Glas Sauerkrautsaft. Bei den meisten Patienten reicht das aber nicht – ebensowenig das F.X. Passagesalz. Ich meine auch beschrieben zu haben, dasses jeder letztlich prüfen muss, wie er am besten abführt. Für Sie könnten sehr geringe Dosen reichen oder tatsächlich eine der „einfacheren“ Maßnahmen…

  7. Avatar
    Langbein Gabriela

    30. November 2017 um 11:28

    Danke von Herzen für Ihre wertvollen Beiträge. Eine schöne Vorweihnachtszeit Ihnen und Ihrer Familie. Freundliche Grüße Gabriela Langbein

  8. Avatar
    Gabriele Brandes

    9. Dezember 2015 um 19:51

    Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag.

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