Fasten gegen Arthrose

Arthrose: eigentlich weiß ich gar nicht, welcher meiner Patienten unter 50 Jahren keine Arthrose in irgendeiner Form hat. Über fünf Millionen sollen es in Deutschland sein – das sind sechs Prozent der Bevölkerung. Und was wird nicht alles dagegen geschluckt und gespritzt: Voltaren, Aspirin, Ibuprofen, Cortison. Dann natürlich die Alternativ-Varianten: Akupunktur, Hyaluronsäure, Chondroitin, Glucosamin.

Tja – und dann wäre da noch die Naturheilvariante: Bewegung und Ernährung. Dazu gehört auch das von mit favorisierte Fasten.

Fasten bei Arthrose“ – diesen Beitrag hatte ich bereits letztes Jahr veröffentlicht…

Erwähnt hatte ich aber nicht diese Studie, die von Medizinern des Universitätsklinikums Jena in Kooperation mit der Klinik für Naturheilverfahren an der Berliner Charitè im Jahr 2007 durchgeführt wurde.

Für diese wissenschaftliche Untersuchung unterzogen sich Patienten mit Hüftarthrose, Kniearthrose und Fingergelenksarthrose unter ärztlicher Aufsicht 15 Tage lang einer Heilfastenkur. Schwerpunkt der Beobachtungen lag vor allem auf dem Einfluss des Fastens auf die Funktion der Gelenke und dem Schmerzempfinden der Patienten.

Christine Uhlemann, Leiterin des Kompetenzzentrums Naturheilverfahren am Universitätsklinikum Jena, konnte nach Ablauf der 15 Tage eine nachweisliche Verbesserung der Gelenkfunktionen bei den Patienten feststellen. Auch die Schmerzen verringerten sich deutlich. Sebastian Schmidt vom Universitätsklinikum Jena weist daraufhin, dass „selbst drei Monate nach Abschluss der 15-tägigen Fastenkur die positiven Wirkungen immer noch anhalten“.

Diese Ergebnisse zeigen den großen Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die Ausprägung der Arthroseerkrankung. Während des Fastens werden keine tierischen Fette konsumiert. Dadurch reduziert sich auch die Aufnahme der darin enthaltenen Arachidonsäure, die entzündliche Vorgänge im Körper begünstigt. Solche Entzündungsprozesse sind wesentliche Ursache für die Gelenkbeschwerden von Arthrose-Patienten. „Wir haben bei den Patienten daher das Bewusstsein für ein gesünderes Verhalten gestärkt“, erklärt Sebastian Schmidt.

Insgesamt führt eine Ernährungsumstellung hin zu einem hohen Anteil vegetarischer Kost zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität von Arthrose-Patienten. Die Patienten haben durch ihr Essverhalten die Chance, Verschleißprozesse positiv zu beeinflussen. So könnte eine bewusste Ernährung langfristig auch die Erfordernis von Schmerzmedikamenten begrenzen.

Trotz seiner positiven Wirkung bedeutet das Fasten eine gewisse „Belastung“ für den Körper. Dieser muss nämlich auf den Fastenstoffwechsel umstellen – und da können sich schon so einige Zipperlein breit machen oder wieder hervortreten. Aus der Erfahrung kann ich sagen: je mehr Beschwerden (Allergien, Migräne, Ekzeme, Sodbrennen, Rheuma etc.) die Fastenteilnehmer haben, desto „schwieriger“ kann sich diese Umstellung gestalten.

Entscheidend ist daher für mich:

1. Diese Umstellung des Stoffwechsels sollte (so gut es geht) unterstützt werden. Ziel ist es die Beschwerden möglichst gering zu halten, aber die Effekte zu maximieren.
2. Der Körper sollte nach der Umstellung möglichst viele untaugliche „Zellreste“ und funktionsuntüchtige Eiweißreste abbauen. Dieser Effekt wird im Volksmund meist als Entschlackung bezeichnet…

Also: Die klassische Fastenzeit beginnt ja bald wieder. Aschermittwoch beginnt bald. Mein Heilfasten für dieses Frühjahr ist jedenfalls schon geplant… – Natürlich nach dieser Fastenanleitung 🙂

 

René Gräber

René Gräber

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4 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Hallo, bin gerade durch die Suche auf dieses Thema gestoßen und muss sagen das dies ein sehr interessanter Ansatz ist. Ich kannte bisher nur die Möglichkeit Arthrose durch Spritzen zu behandeln, was zum einen sehr Teuer ist und zum anderen auch schmerzhaft. Was ich auch für sehr wichtig halte ist viel Sport zu machen, auch wenn es weh tut.

  2. Avatar

    Die Veröffentlichung können Sie hier einsehen: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20484916

  3. Avatar
    Jürgen Wagenet

    1. März 2013 um 00:19

    Gutes Thema! Mich würde interessieren wo diese Studie veröffentlicht wurde. Ich kannte nämlich bisher nur die Spritzen Variante… sollte das jedoch auch natürlich behebbar sein, wäre das eine Sensation.

  4. Avatar

    Dieser Artikel ist sehr interessant. Wenn Arthrose der Hüfte oder auch Arthrose von anderen Gelenken früh genug erkannt und behandelt wird ist eine OP oder gar ein künstliches Gelenk oft nicht notwendig. Allerdings sollte man auf jeden Fall so früh wie möglich einen Facharzt aufsuchen und nicht in Eigenregie eine „Behandlung“ mit Schmerztabletten beginnen. Nur ein Mediziner ist in der Lage nach einer intensiven Untersuchung eine richtige Diagnose zu stellen und die optimale Behandlung zu beginnen. Leider zögern viele Patienten aus Angst vor einer OP den Arztbesuch so lange heraus bis sie es vor lauter Schmerzen überhaupt nicht mehr aushalten können. Würden mehr Patienten viel früher zum Arzt gehen dann könnte man häufiger mit einfachen Mitteln wie etwa der Umstellung der Ernährung helfen.

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