Expertin: „Bio-Siegel ist Verarsche“ – Was mit Hühnern und Schweinen wirklich passiert

Hühnerfarm

Die ARD brachte unlängst einen bemerkenswerten Beitrag über die biologische Landwirtschaft, Bio-Siegel und den Verdacht, dass wir Verbraucher (wieder einmal) unter Vortäuschung falscher Tatsachen „verarscht“ zu werden scheinen. Dabei stießen die Reporter auf sehr unschöne Praktiken.

Aber ACHTUNG: Man darf nicht alles im Zusammenhang mit BIO über einen Kamm scheren! Zum Thema „Bio“ und den Bemühungen, die konventionelle Landwirtschaft demgegenüber in einem besseren Licht leuchten zu lassen, hatte ich vor einem Jahr einen Beitrag verfasst: Bio-Obst und Bio-Gemüse ist nicht nur gesünder, sondern auch grüner.

Damals ging es noch darum, den Bio-Produkten einen gesundheitlichen Mehrwert zu- oder abzusprechen. Politik und konventionelle Landwirtschaft behaupteten zu diesem Zeitpunkt, dass Bio-Produkte einfach nur teurer sind, ohne dabei wirklich gesünder zu sein.

So wurde dann auch kurzentschlossen der vermehrte Einsatz von Pestiziden und anderer Chemie als gesundheitlich unbedenklich definiert, was den Bio-Bauern endgültig den Wind aus den Segeln nimmt, weil die ja damit vollkommen grundlos keine Chemie einsetzen. Wie man so etwas macht, das habe ich hier beschrieben: Politiker entdecken: Herbizide sind doch gesund.

Und weil diese Form der Chemie ja angeblich „so unbedenklich“ sei, ist es selbstverständlich, dass wir noch mehr von dem Zeugs benötigen: Pestizide: Der Trend zur Vielfalt der Gifte.

Wie es aber scheint, haben die letzten Jahre gezeigt, dass der Trend zu Bio kaum noch aufzuhalten ist – was ich im Prinzip für sehr positiv halte! Auch die Unbedenklichkeit von Pestiziden und Insektiziden auf und in unserem Obst und Gemüse scheint noch nicht wirklich beim Verbraucher angekommen zu sein, der stur auf gesunde Lebensmittel und damit Bio beharrt. Was liegt hier also näher, als aus der Not eine Tugend zu machen.

Und genau das ist es, worum sich der ARD Beitrag dreht.

„Das Bio-Siegel ist Verarsche“

Warum ist Bio auf einmal angeblich nichts als eine feine Form des Betrugs? Stimmt es also doch, dass Herbizide, Pestizide etc. keinen negativen gesundheitlichen Einfluss haben? Sind die höheren Preise für Bio und deren Begründung doch nur eine andere Form der Geldschneiderei?

Wie es aussieht zeigen die Maßnahmen der Behörden, dass dem so nicht ist. Im Gegenteil! Bio-Siegel/Euro-Siegel scheinen die Forderungen der Bio-Produktion nach tiergerechter Haltung, biologischen Futter, „humanen“ Schlachtungen etc. aufzugreifen und als behördliche Verordnung in die Tat umzusetzen.

Nur, wie sehen diese Verordnungen aus? Unter einer artgerechten Unterbringung/Lebensraum sagt das EU-Siegel, dass…

  • ein Rind, dem vormals drei Quadratmeter „Wohnraum“ im Stall zugestanden wurden, jetzt zwei Quadratmeter mehr, gleich fünf Quadratmeter zustehen. Und wenn es mal raus darf, dann darf es sich über 3,7 Quadratmeter mehr freuen,
  • ein Schwein vormals ein Quadratmeter, jetzt aber 1,3 Quadratmeter Platz hat (ich hoffe, dass das arme Tier sich nicht in den unendlichen Weiten der zusätzlichen 0,3 Quadratmeter verirrt!) – und draußen auch nicht mehr als einen Quadratmeter mehr hat (zuvor einen, jetzt zwei Quadratmeter)
  • und die Hühner, die zuvor auf einem Quadratmeter 25 Teilnehmer Populationsdichte aufwiesen, jetzt auf zehn herabgesetzt worden sind. Auf Freiflächen sind es dann immer noch vier Hühner pro Quadratmeter.

Es gibt kein schöneres Beispiel als diesen behördlichen Wahnsinn, der Bio mit 0,3 Quadratmeter mehr fürs Schwein definiert. Oder mit anderen Worten: Wenn ein konventioneller Schweinezüchter leichte Veränderungen durchführt, die jedem seiner Schweine 0,3 Quadratmeter mehr Platz einräumen, dann hat er sich als „Bio-Schweinezüchter“ qualifiziert und damit als Lieferant für den boomenden Markt im Bio-Bereich.

Das, was er an Rentabilität durch die minimale Vergrößerung des Lebensraums seiner Schweine verliert, kann er locker durch höhere Bio-Preise wieder herein fahren.

Damit scheint die behördliche Maßnahme der „Bio-Siegel“ kaum etwas anderes zu sein als die Adelung konventioneller Methoden, die durch minimale Veränderungen auf Bio aufgepeppt werden, auf dass die konventionelle Landwirtschaft und Viehzucht gegenüber Bio nicht das Nachsehen habe.

Da ist es auch nicht weiter wichtig und interessant, dass diese Lebensbedingungen und Aufzuchtbedingungen, auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel bei Futter, wo gewisse Mengen an nicht biologischem Futter immer noch erlaubt sind, noch meilenweit von natürlichen Lebensbedingungen der Tiere entfernt sind.

Oder gibt es inzwischen wissenschaftliche Arbeiten, die entdeckt haben, dass Schweine 1,3 Quadratmeter Lebensraum benötigen und nicht mehr?

Wie kommen diese Bürokraten auf diese hirnverbrannten Zahlen?

Der Unsinn dieser Maßnahme ist so offensichtlich, dass dahinter nur ein industrielles Interesse stehen kann, dass bereits in der Vergangenheit mehrfach bewiesen hat, dass es Leben und Gesundheit von Mensch und Tier gnadenlos seinem Willen zu unterwerfen gedenkt. Und die Politik spielt die Musik dazu!

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Bio – ein neues Wort für Müll?

In die gleiche Kerbe schlägt auch der ARD-Beitrag, der sich eine Reihe von anderen Praktiken von sogenannten „Bio-Produzenten“ angeschaut hat. Nicht nur die insignifikanten Veränderungen in der Massentierhaltung waren hier Gegenstand der Erörterung. Vielmehr finden wir hier alle die Praktiken wieder, die wir von der konventionellen Massentierhaltung kennen, vergoldet durch leichte Veränderungen, die den Produzenten zum „Bio-Züchter“ emporheben.

Und damit ist eins klar: Bio heißt keinesfalls, dass Tiere artgerecht gehalten werden oder dass sie sogar gesünder wären als ihre konventionell gehaltenen Artgenossen.

  • Wie in aller Welt können 0,3 Quadratmeter mehr Raum die Gesundheit eines Tieres garantieren?
  • Wieso sind 10 statt 25 Hühner pro Quadratmeter ein Garant für glückliche Hühner?
  • Sind diese 10 Hühner glücklich, dass die anderen 15 auf einer anderen Stange hocken?
  • Wo gibt es die evidenzbasierten Studien, die dies bewiesen haben?

Es scheint sich hier einzig und allein um Vermutungen zu handeln, deren einzige realistische Basis das geschäftliche Interesse ist, welches dahinter steht.

Das, was hier passiert, ist verantwortlich dafür, dass der Begriff „Bio“ über kurz oder lang als eine Marketingmasche in Verruf geraten wird, höhere Preise für ähnlich fragwürdige Produkte wie entsprechende Produkte aus normalen Produktionsbedingungen zu erzielen.

Die Leute, die mit den Bio-Bedingungen begonnen und es damit ernst gemeint hatten, werden leider in diesen Sog geraten, ohne dafür verantwortlich zu sein. Verantwortlich für die Demontage von Bio und seiner Bedeutung ist wieder einmal die Industrie, in diesem Fall die landwirtschaftliche Massen-Industrie.

Das Problem der Flut an BIO-Siegeln

Und dieser Prozess scheint schon begonnen zu haben, und zwar mit der Flut an Bio-Siegeln (das EU-Siegel ist nicht das Einzige), die die Verbraucher verwirrt und verwirren soll.

Denn jedes Siegel scheint andere Bedingungen, Konditionen, Voraussetzungen etc. festzulegen. Da muss man sich die Frage stellen, warum so viele Siegel mit so vielen Bedingungen und Konditionen notwendig sind, um die Biologie der Tierhaltung zu beschreiben beziehungsweise zu definieren?

Wir wissen inzwischen aus der Zoologie und Verhaltenskunde wie Rinder, Schweine, Schafe, Hühner etc. leben und welche natürlichen Bedingungen für diese Tiere geeignet sind, und das ganz ohne Bio-Siegel.

Damit ist nur zu offenkundig, dass diese Siegel-Pantscherei nichts als eine industriell lancierte Marketingmaßnahme ist, wo jeder sein eigenes Bio-Süppchen zu kochen gedenkt.

Ein Bio-Rinderzüchter und Öko-Beauftragter des Deutschen Bauernverbandes, Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, formulierte das so:

Wenn wir 28.000 Biobetriebe in Deutschland haben, dann haben wir im Grunde 28.000 Experimentierstationen. Denn jeder fummelt es sich so zurecht, wie er meint, dass es richtig ist.

Hauptsache man wird als „Bio“ eingestuft.

Siegelchen, Siegelchen an der Wand

Welchen Bio-Siegeln kann man eigentlich noch Vertrauen? Eine Kurzbeschreibung der Siegel, denen ich noch Vertrauen entgegenbringe habe ich in folgendem Beitrag beschrieben: Bio Siegel und Öko Siegel – Welche sind gut bzw. besser?

Mein Favorit ist ganz klar: Demeter. Aber Demeter-Produkte sind leider nicht leicht zu bekommen…

Über die Güte des EU-Siegels (die laut ARD-Bericht nicht besonders gut abschneiden dürfte) habe ich noch nicht geschrieben. Aber nach der Reportage dürfte das eigentlich klar sein…

Die neue Bio-Siegel-Flut ist es mit zu verdanken, dass Bio jetzt auch bei den Discountern [1] Einzug gehalten hat und noch mehr Einzug halten wird. Bio zum Schnäppchenpreis wird dann bald kein Ding der Unmöglichkeit mehr sein.

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René Gräber

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15 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar
    isabelsunshine

    20. Oktober 2019 um 17:01

    Ich kann nur mit vielen Kommentatoren übereinstimmen. Ich Finder Mr. Graeber SUPER, aber irgendwie wird er schön langsam etwas …äääh… übertrieben …(?), ungenau, plakativ…, FALSCH würde ich gefühlsmäßig nicht sagen (OK ,bin kein Fachmann)… aber das muß man wohl sein, um Aufmerksamkeit zu erregen …(Komme aus den Medien, kenne mich schon aus…)…stimmt´s???

  2. Avatar
    Nicolette van der Smissen

    23. September 2019 um 09:41

    Jetzt muss ich aber doch was dazu sagen. Ich bin Agraringenieurin, mache seit 15 Jahren Oekolandbauberatung und habe 10 Jahre davor als Kontrolleurin im Oekolandbau gearbeitet. Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll mit all dem was ich von Rene Graeber und den weiteren Betraegen lese. Es sind weniger echt falsche Aussagen als Ungenauigkeiten und plakative Darstellungen, die aber ein schlechtes Gesamtbild ergeben. Vielleicht sollten wir uns vor Augen halten, auf was die m2/Tier aus dem ersten Beitrag bzw. die Bio-Siegel aus dem zweiten Beitrag von Rene Graeber zurueckgehen.

    „Bio“ gibt es seit 1924. Im Laufe des letzten Jahrhunderts habe verschiedene Gruppen in unterschiedlichen Regionen entsprechend der jeweiligen Bedingungen Oekolandbau fuer sich definiert. Das ist normal und voellig legitim – es waere z.B. Bloedsinn, Rinder- oder allgemein Tierhaltung – die fuer den Biodynamischen Anbau (Siegel “Demeter”) so entscheidend ist – fuer Biobetriebe mit ausschliesslich Weinbau vorzuschreiben.

    Die jeweilige Definition wurde in “Standards” niedergeschrieben und mit einem entsprechenden Siegel versehen. Das dient der Erkennung der Produkte fuer den Verbraucher.

    In den 80-er Jahren nahm das Umweltbewusstsein und die Nachfrage nach Bioprodukten zu. Die Verbraucher wollten einfach nur BIO kaufen und waren damit ueberfordert, sich mit den verschiedenen Hintergruende, Siegeln und Standards zu befassen. Deshalb wurde auf EU-Ebene ein gemeinsamer Standard verabschiedet – ein Kompromiss zwischen den verschiedenen Herangehensweisen, der gleichzeitig alle Mitgliedsstaaten, Klimaregionen und historisch gewachsenen Anbaumethoden der EU umfasste. Die Schwierigkeit, so einen Standard zu schaffen zeigt sich in der jahrelangen Diskussionsphase die der letzten Reform des Standards voranging, welcher 2021 in Kraft treten wird.

    Logisch, dass dieser EU-Standard nicht meine Traumvorstellungen von Oekolandbau erfuellen kann. Ich wuensche mir auch in einer wirklich reinen Umwelt zu leben – was aber leider aufgrund der menschlichen Aktivitaeten auf diesem Planeten nicht moeglich ist. Da sollten wir zwischen unserem persoenlichen Wunsch und dem unterscheiden, was durchsetzbar ist. Im Beitrag von Rene Graeber werden diese Vorschriften als” Praktiken, die streng genommen die Bezeichnung „Öko“ gar nicht verdienen” bezeichnet .”Oeko” ist hier offensichtlich seine Wunschvorstellung.

    Wenn ich mir allerdings ansehe, wie sich qualitativ die in seinem Beitrag so abgewerteten EU-Bio Produkte von den konventionellen Produkten abheben (siehe Pestizidrueckstaende, Geschmack, Farbe etc.), eruebrigt sich die Diskussion meiner Meinung nach. Von “Etikettenschwindel” kann meiner Ansicht keine Rede sein. Der EU-Standard ist im Internet nachzulesen – genau wie die privaten hoeheren Standards auch . Wo EU BIO draufsteht, ist EU BIO drin – auch wenn vielleicht die Vorschriften nicht unseren Wunschvorstellungen von BIO entsprechen.

    Natuerlich – wie auch in allen anderen Lebensbereichen – gibt es ueberall schwarze Schafe bzw. “Trittbrettfahrer”. Deshalb gibt es Kontrollen und es ist gut, dass Betrueger aufgedeckt und angeprangert werden. Nur so laesst sich ein Qualitaetsstandard (egal fuer welches Produkt) in einer Gesellschaft halten.

    Aufgrund der Anstregungen der Schaffung des EU-Standard, der verschiedenen Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung der verschiedenen Standards mit Drittlaendern (USA, Kanada, Japan etc.) sowie des nationalen deutschen Biosiegels sehe ich keineswegs eine “Siegelflut” – ganz im Gegenteil. Wer sich an das sechseckige deutsche bzw. das EUBIOSiegel (gruenes Blatt) ist erstmal auf der sicheren Seite. Und wer Zeit und Lust hat, kann sich die hoeheren Standards zu Gemuete fuehren und die entsprechenden Siegel nachfragen. Allerdings: Je strenger die Anforderungen (und somit naeher an meinem “Traum”BIO), desto teurer wird das Produkt. Machen wir uns nichts vor – bei aller Angst vor Betrug: Man bekommt im Regelfall das, fuer was man bezahlt – solange man sich einigermassen informiert ueber die Produkte die man kauft.

    Dasselbe in Gruen ist die Frage der m2-Flaeche fuer die Tiere. Ich wuerde mich auch in einem eigenen Haus mit Garten wohler fuehlen als in einer Einzimmerwohnung. Aber wo soll man die Grenze ziehen ? Und es sind nicht nur die m2, die eine Rolle spielen – es ist die Gruppengroesse, die Behandlung durch die Betreuer, die Form und Ausgestaltung des Stalls. Wie soll man das in einen Standard fassen ? Ich behaupte nicht, dass 0,3 m2 mehr eine Sau “gluecklich” machen oder ihre “Gesundheit garantieren”. Aber es gibt ja nicht nur ja und nein. Es gibt Studien ueber mehr und weniger m2 und die entsprechenden Auswirkungen auf Gesundheitsparameter der Tiere.
    Ein Beispiel fuer die Schwierigkeit, Tierwohl in Parameter zu pressen: Angebundene Kuehe z.B. sind “out” im Oekolandbau. Aber das war in Deutschland frueher die vorherrschende Haltungsform. Die ging einher mit taeglichem engen Kontakt mit den Bauern und Weidegang (vor allem im Sommer). Sind die Kuehe in einem Laufstall (mit mehr m2 je Kuh) und mit Auslauf auf einer umzaeunten Weide ohne persoenliche Beziehung zu ihren Betreuern gluecklicher?

    Ich ueberlege mir ausserdem, was die durch diesen Standard benoetigte zusaetzliche Stallflaeche fuer einen Landwirt kostet (als “leichte Veraenderung” im Beitrag bezeichnet). Das geht schnell in Millionenhoehe – auch fuer einen baeuerlichen Familienbetrieb. Diese Kosten muessen durch den Fleischpreis wieder hereingewirtschaftet werden. So relativiert sich das Gesamtbild.

    Ausdruecke wie “Verarsche” oder “hirnverbrannte Zahlen” haben meiner Ansicht nach in diesem Zusammenhang nichts zu suchen. Der Gesetzgeber muss zwischen verschiedenen Interessengruppen (Natuerschuetzern, Tierwohlvertreten, Bioorganisationen, Bauernverbaenden, Investoren etc.etc.) versuchen einen Konsens herbeizufuehren, der gesellschaftlich durchsetzbar ist. Natuerlich spielen da Lobbies eine grosse Rolle. Aber rein von “industriellen Interessen” zu sprechen, ist stark uebertrieben. Allein dass es diese Diskussion gibt und dass die Zahlen aufgestockt werden ist im Vergleich zu Laendern ausserhalb der EU ein enormer Fortschritt (fuer’s Tierwohl) – und gleichzeitig ein Wettbewerbsnachteil.

    Die wenigsten Verbraucher, die heute Premium-Bio verlangen (mit vielen m2 /Tier und strengen Vorschriften und haeufigen Kontrollen) greifen wirklich fuer diese Produkte in die Tasche. Im Gegenteil (und damit schliesse ich mich nicht aus): Die meisten greifen im Zweifelsfall nach dem billigeren (Bio)Fleischstueck in der Theke. Was immer noch Bio ist, aber u.U. importiert aus einem Land mit niedrigeren Loehnen, schlechterer Arbeitsplatzsicherung, geringeren Kosten fuer einen Stallbau etc. Wenn wir alle nur noch “Demeter”Produkte (der anspruchsvollste BioStandard) aus Deutschland nachfragen wuerden – und entsprechend bezahlen – dann wuerde uns der Markt genau das anbieten. Dass sich die Umstellungswilligkeit der deutschen Landwirte auf Bio in Grenzen haelt, spricht eine deutliche Sprache. Die Sache rechnet sich fuer die meisten einfach nicht, solange die gleichen Produkte mit geringeren Preisen aus dem Ausland hereinkommen. Was nicht heisst, dass diese Produkte schlechter oder weniger Bio sind. Die Rahmenbedingungen in anderen Laendern machen einfach Oekolandbau eher lohnend als in Deutschland.

    Noch ein paar Randbemerkungen:
    IFOAM ist keine Zertifizierungsorganisation und vergibt keine Bio-Siegel. IFOAM hat nicht das Ziel, Vorschriften anzugleichen oder EU-Importe von Bioprodukten zu erleichtern . IFOAM ist das weltweite Sprachrohr der Biobewegung und umfasst natuerlich auch Bioorganisationen aus Europa. IFOAM erhebt ueberall seine Stimme, wo es um Belange von Bioprodukten geht – wo Staatliche Regelungen geschaffen werden, internationale Handelsvereinbarungen, Forschungsprioritaeten gesetzt werden usw.usw.
    Alle EU-Produkte haben eine Nummer der Oekokontrollstelle (nicht nur die deutschen) – je nach Land mit einem Buchstabenkuerzel davor (FR fuer Frankreich, IT fuer Italien etc.)

  3. Avatar

    Hallo ihr lieben Mitmenschen,
    wir Verbraucher haben alle Macht der Welt, wir brauchen nicht auf Politiker und Bauern schimpfen ,sondern einfach nicht kaufen, aus fertig, was glaubt ihr wie schnell die sich umstellen. Aber wir die Verbraucher sind träge und bequem und jeder schiebt die Verantwortung auf den ANDEREN ,so wird das nie was .

    Gruß Inge

  4. Avatar
    Sandra Nickels

    20. Juni 2019 um 01:37

    Lieber Herr Gräber,
    ich bin sehr enttäuscht von Ihrem Artikel.
    Sind Sie auf die konventionelle Agrarlobby reingefallen oder fanatische Tierschützer???
    Bin seit 1989 in der ökologischen Landwirtschaft tätig, mit Lehre und Studium.
    Seit 18 Jahren leitend in der Öko-Kontrolle.
    Die Informationen sind leider falsch.
    Ich kann jedem nur raten, selbst zu prüfen und zu fragen, wo und wie die Lebrnsmittel erzeugt werden. In den Stall schauen, auf den Acker, in die Verarbeitung.
    Es gibt große Unterschiede zwischen Bio und konventionell.
    Sicher gibt es auch konventionelle bäuerliche Betriebe mit einer tiergerechten Haltung. Aber fragen Sie beim Hühnermobil nach dem Futter, ist leider gentechnisch veränderte Soja aus Südamerika drin.
    Und nicht alles, was Bio ist, ist toll. Bsp. Paprika aus Spanien oder Eier / Hühnerfleisch aus dem Supermarkt mit Herkunft Niedersachsen und Importe aus China.
    Es sind übrigend nur 6 Hühner je qm und jedes Biohuhn hat ständig 4 qm Auslauf.
    Rinderställe werden nach Gewicht bemessen. Für eine Charolaiskuh 8 qm.
    Ich empfehle regionales Einkaufen auf bekannten Betrieben oder im Naturkostladen. Statt Filet gibt es eben Rinderhackfleisch oder Linsen…

  5. Avatar
    Christine Schenke

    19. Juni 2019 um 22:10

    Ich kann meinem Vorgänger A.K. nur Recht geben.
    Ich bin seit 14 Jahren Vegetarier und esse ausschließlich Bio-Produkte.
    Dann las ich Ende Mai folgenden Bericht einer Veterinär-Studentin, was sie im Schlachthof erlebt hat. Der Bericht heißt: „Um eines kleinen Bissens Fleisches willen…“ von Christiane M. Haupt. Ich mußte während des Lesens weinen…
    http://www.veganbook.info/vegan-wegen-der-tiere (zum nachlesen). Für mich stand fest, ich werde ab sofort vegan leben. Dann sah ich noch den Film „What the Health“.
    Seit 3 Wochen bin ich nun vegan mit ganz viel Obst und Gemüse und habe mich schon lange nicht mehr soooo gut gefühlt…
    Kann ich nur jedem raten, es wenigstens mal auszuprobieren, vielleicht mal für einen Monat um den Unterschied zu erfühlen…. überzeugen Sie sich selbst…
    Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
    Alles Liebe, alles Gute.

  6. Avatar
    Claudia Gillmann

    19. Juni 2019 um 12:27

    Ja, wir fressen uns zu Tode.
    Ich bin Heilpraktikerin und hatte lange Zeit gedacht, ich bekomme alles hin mit Nahrungsergänzungsmitteln ( Vitame, Mineralien etc.). Obwohl sie durchaus ihre Berechtigung und zum Teil wunderbare Wirkung entfalten, kommen sie an ihre Grenzen, solange das Schädliche in der Ernährung oder Lebensführung verbleibt.
    Als ich dann doch trotz aller Mittelchen morgens schmerzende, steife Fingergelenke und eingeschlafene Arme bekam, hatte ich die Wahl, so weiter zu machen oder noch einmal Gas zu geben in Richtung Gesundheit. Ich entschied mich für Letzteres und aß jeden Tag einen großen Salat, angereichert mit 2 Hände voller selbst gesammelter Wildkräuter (jeder kennt die Königin der Wildpflanzen: Brennesseln; dazu junge Löwenzahnblätter, -Blüte, -Stengel, Gundermann, Gänseblümchen, junge Brombeerblätter, Giersch usw.) und dies über 2 Jahre mit merkbarer Verbesserung. Aber die Gelenkbeschwerden und 50 Jahre extreme Nieserei ohne Allergie aber wegen dauernder Übersäuerung, die ich mit Kaisernatron u. anderen Mittelchen in Schach halten konnte, waren nicht verschwunden.
    Ich hörte mir im Internet intensiv Selbstheilungs- u. Ernährungskonferenzen an und erfuhr immer mehr über die Rohkost und den bei vielen Menschen irritierenden Einfluss von Brot ( es ist erhitzt, macht sauer und hat neben den Gluten auch Verbißschutz gegen Freßfeinde, was unsere Enzyme im Darm blockiert und auch insgesamt auf den Darm nachteilig wirken kann). Also habe ich anfangs glutenfreies Brot gegessen, aber dann, um alle Irritationen auszuschließen, alles Brot weggelassen.
    Innerhalb kürzester Zeit verschwanden die Gelenkbeschwerden auch im Hüftbereich, die bereits über7 Jahre bestanden und immer bei Süßigkeitsverzehr stärker schmerzten. Die Arme waren nicht mehr eingeschlafen und die seit dem Studium bestehende Nieserei vorbei.
    Milchprodukte und Käse, außer Sahne waren schon seit ca. 10 Jahren raus und durch Reismilch ersetzt worden.
    Seit 2 Jahren esse ich roh bis 4 Uhr ( raw till 4) und abends eine warme Mahlzeit mit meinem Mann (selten auch mit tierischen Produkten) und stelle mir Grassaft aus Süßgräsern ( ein Tipp des Umweltmediziners Dr. Mutter: weltweit seien alle Süßgräser essbar und man muß sie nicht bebennen oder unterscheiden können) im Smoothiegerät u. anschließend mit den Händen ausgepresst her.
    Zu besonderen Gelegenheiten esse ich auch bei Einladungen all die Dinge, die ich ansonsten aus meiner Ernährung verbannt habe. Wenn ich über die Strenge schlage, merke ich es wieder und kehre zur gesunden Ernährung zurück oder lege 1-4 Fastentage ein. In der Rohkost möchte ich mich noch etwas weiter entwickeln, erfreue mich aber ansonsten bester Gesundheit und hatte im Gegensatz zu früher schon jahrelang keine Erkältung mehr.
    Da ich inzwischen weiß, das die Ernährung der beste Heiler ist und auch meine Verjüngung spüre, habe ich keine Angst mehr vor irgendwelchen Erkrankungen oder Krebs. Verbliebene Blockaden und Traumata löse ich durch energetische Arbeit auf.

    Ich beschreibe meinen Weg hier so ausführlich, da ich mein Leben lang nach effektiven Lösungen gesucht habe und ich jeden ermuntern möchte, sich an der Natur zu orientieren (möglichst viel Rohkost, Wildkräuter und Wildgras, Fasten; Milchprodukte, Brot und Getreideprodukte glutenfrei oder raus, zumindest für eine gewisse Zeit, um es zu testen).
    Mittelchen alleine sind nicht der Weg und die Natur und eine naturbelassene Ernährung kann uns helfen, auch die vielen Schadstoffe auszuleiten, die überall versteckt vorhanden sind. Wildkräuter haben bis zu 50x mehr Vitalstoffe als gezüchtete ( Hybrid-)
    Pflanzen.
    Dadurch können wir die Angst verlieren, brauchen uns nicht so an den Missständen orientieren und können wieder gesund werden.
    Hierfür wünsche ich allen viel Kraft,
    Claudia Gillmann, Mönchengladbach
    Die Entscheidug dafür fängt im Kopf an und ist der erste Schritt

  7. Avatar

    Sehr geehrter Herr Graeber!
    Bitte schauen sie sich die Praktiken in der Demeter – Landwirtschaft genauer an!
    Diese schreckliche Tierquälerei macht auch hier keine Ausnahme.
    Die * Tage der Offenen Tür * sind Verbrauchertäuschung.
    Zerhackte Hühner, Schweine, die in ihrem eigenen Kot liegen mit abgebissenen Schwänzen usw. Der Demeter – Verband hilft bei Meldungen solcher Zustände nur mit gutgemeinten Ratschlägen. Kurze Zeit später leiden die Tiere wieder fürchterliche Not. ….und gehen Sie mal dort hinein, wo betreten verboten dransteht!!!
    Die friedfertige Landwirtschaft ohne Tierleid muss das Ziel sein, und das in bio.

  8. Avatar

    Ich (seit inzwischen 6 Jahren pensionierter Forstbeamter) erinnere mich, dass in der „Jugendzeit“ meiner forstlichen Laufbahn große Niederwaldflächen (Eiche u.a. Laubhölzer überwiegend aus Stockausschlag) in Hochwald (meist Fichte und Douglasie) umgewandelt wurden. Bei etlichen forstlichen Fortbildungsexkursionen wurde das Thema behandelt, wie man kostengünstig und dauerhaft den aufkommenden Stockausschlag, der die Neuanpflanzungen bedrängte, bekämpfen könnte.
    Bei diesen Exkursionen war auch ein adliger Vertreter der chemischen Industrie (den Namen möchte ich hier nicht erwähnen) anwesend, der als Allheilmittel das Herbizid „Tormona“ angepriesen hatte. Als Beweis dafür, dass das Mittel absolut unschädlich sei, trank er davon vor versammelter Mannschaft. Bedauerlicherweise verstarb er ein paar Jahre später an Magenkrebs. – War das Mittel etwa doch nicht so unschädlich, wie es angepriesen wurde?

  9. Avatar

    Für tierische Produkte stimme ich 100%ig zu und kaufe deshalb vegan ein. Ich weiß schon lange, wie industriell schrecklich die Biohühnerhaltung in Hallen aussieht. Und im Schlachthof interessiert niemand mehr der Unterschied. Die ganze industrielle Tierhaltung ist unwürdig und grausam.
    Für pflanzliche Produkte sehe ich schon einen Unterschied zwischen konventionellem und Bioanbau. Ob der Mais mit Glyphosat und anderen schädlichen Substanzen bearbeitet wurde oder nicht, macht für mich einen Unterschied. Leider gibt es auch unter den Bioangeboten schwarze Schafe oder Betrüger, aber es gibt auch rechtschaffene Ansätze. Und was haben wir für eine Wahl, wenn man nicht Selbstversorger ist?

  10. Avatar

    Lieber Rene Gräber,
    leider habe ich das mit dem Link nicht recht verstanden. Einen Link setzen? Wo? Wie?
    Tut mir leid, wenn ich mich blöd anstelle.
    Wo befindet sich derzeit Deine Praxis? Freue mich auf mehr Info, danke!

    Antwort René Gräber:
    Liebe Margot,
    Link: meinst du den Link hier in der Kommentarfeldabfrage?
    Oder meine Aufforderung / Erlaubnis meine Beiträge per Link teilen zu dürfen?
    Also: Ihr dürft ja meine Beiträge gerne an Eure Lieben und auch Patienten, usw. weiterteilen.
    Oder auch die Beiträge in facebook und anderen sozialen Medien teilen…
    Vielleicht meintest Du das?

  11. Avatar

    Lieber René, deine so gut recherchierten Informationen sind für mich grosse Lichter am sonst recht finsteren Horizont hier in meiner Wahlheimat Paraguay: Zulieferer der Tierzuchtindustrie (Gen-Soja) und der fleischhungrigen „Normalverbraucher“ (Rindfleisch), beide Käufergruppen in nördlichen Ländern.

    Letzten Sommer war ich in meiner Heimatstadt in Deutschland und habe aus dem, was mir eine Freundin, Verkaufskraft in einem Bioladen, erzählt hat, „endlich“ auch ganz klar erkannt, welches der Unterschied ist zwischen „Bio“ und Nachhaltigkeit. Dein heutiger Beitrag bestätigt mir einerseits meine Zweifel an soviel „Biosiegeln“ in grossen Supermarktketten, und andererseits bestätigt es für mich, was für ein Wahnsinn es ist, dass wir hier in unserem Land Knoblauch aus China angeboten bekommen, massenweise und schon seit mindestens 2 Jahren (seit ich drauf aufmerksam geworden bin).

    Dasselbe passiert dort in D. mit Bio-Obst und -gemüse, das zwar tatsächlich weniger vergiftet sein mag als das konventionelle, aber wer weiss… dein Artikel macht’s sehr zweifelhaft; was aber genauso schwer wiegt dagegen ist, dass es sich keinesfalls um NACHHALTIGE Ware handelt, denn sie kommt in den meisten Fällen aus Plantagen mit Monokulturen, unter Einsatz von Arbeitskräften mit miesesten sozialen Bedingungen, und wird dann über tausende von Kilometern transportiert. Monokulturen sind immer schädlich, die Sojabarone und Rinderzüchter in Paraguay werden Wüsten hinterlassen.

    Das vor 60 Jahren noch waldreiche Paraguay hat inzwischen, relativ zur Fläche, weniger Wald als Deutschland. Kleinbauern sehen sich vertrieben, weil an Leben und Gesundheit bedroht durch den Einsatz von Giften und Waffen(!). Sie werden nicht einmal als Arbeitskräfte gebraucht, und vermehren die Slumbevölkerung in den Städten. Die Abholzung für beide Exportprodukte geht in grossem Stil weiter: wenn in Deutschland Grillkohle aus Paraguay verkauft wird, dass sind das die Reste der dortigen Wälder. Ich habe mich in D. unbeliebt gemacht mit der Erklärung der Beziehung, die es gibt zwischen dem sommerlich massenhaften Grillen und der Abholzung der Wälder im Chaco.

    Mein Beitrag zur Nachhaltigkeit in dieser Welt und in diesem Leben (bin bald 70 und habe nicht mehr soooviel Zeit) besteht im Weitermachen mit meinem Engagement mit LaLeche League hier in diesem Land; und meinem Einsatz für bessere Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kind (wenn nämlich die erste Chance, das naturgemässe Stillen, aus irgendeinem Grund verpasst worden ist). Ich finde es grundlegend nachhaltig, sich für Frieden in Familien und Gemeinden einzusetzen. Denn wenn es guten Willen gibt in der Familie miteinander zu reden, dann kann auch altes nachhaltiges Wissen weitergegeben werden, und dann ist Verständnis da für die Notwendigkeit, den Planeten vor uns zu schützen.

    Um für unsere eigene Gesundheit besser sorgen zu können, haben mein Mann und ich ein Permakultur-Projekt auf dem Land begonnen, wohin wir hoffentlich bald umziehen können. Dieses Land hier ist ein durch Wärme, gute Böden, ausreichend Niederschlag und Vielfalt gesegnetes. Wer weiss schon, wie lange noch, und Arbeit kostet es, aber der Einsatz lohnt sich für uns und für Kinder und Enkel. (Auch wenn die das heute noch nicht unbedingt begreifen.) Mein Mann (76) und ich sowie unser autistischer Sohn (27), der Jüngste von vier Kindern, haben keine chronischen Krankheiten, lassen uns nicht impfen und heilen Beschwerden fast nur mit Naturmitteln, darunter auch Homöopathie. Und wir können bald unseren eigenen Knoblauch ernten!

    Hier mache ich keineswegs Reklame fürs Auswandern nach Paraguay, ich hoffe, das wird nicht in dieser Richtung falsch verstanden! Das ist nämlich eine ganz andere Sache, vor der ich eher warne. Ich bin hierhergekommen mit meinem paraguayischen Ehemann und bedaure es nicht. Aber auch in D. sähe ich viele Möglichkeiten, aktiv zu werden und vor allem, gesund zu bleiben, wie die vorigen Kommentarbeiträge wieder einmal beweisen!

  12. Avatar
    Hedda Schidlowski

    17. Juni 2019 um 10:28

    Unsere Politiker sind doch alles Sch….., haben nur leider zuviel Platz zum Leben und sind auch nicht bereit mal etwas wirklich Gutes für die Tiere und der Umwelt zu tun, sonst fehlt ihnen ja das Geld von den Lobbyisten. Und die Bauern sind auch nicht besser, sonst würden die ja mal was besseres für die Tiere tun, aber denen fehlt ja dann auch was. Leider haben wir nur noch Politiker und Bauern ohne Herz und Gefühle. Ich würde mich sehr freuen, wenn es immer mehr Veganer gibt. Ich mache das schon eine ganze Weile und das geht mir gut.

  13. Avatar

    Ich kann mich den beiden Vorrednern nur anschließen. Ich bewirtschafte seit gut 20 Jahren meinen großen Garten absolut natürlich. Mit Lebensraum für Mensch und Tier. Jedes Jahr entdecke ich mehr seltene Tiere in meinem kleinen Biotop. Bin mittlerweile bei Obst und Gemüse Ganzjahres Selbstversorger und muss nur noch wenig Fleisch Eier und Käse zukaufen und bin glücklich damit.

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    von Herzen gerne hätte ich wieder einen großen Garten zur Selbstversorgung – in einer Wohnanlage mit einer ca. 4qm² kleinen Terrasse ist das unmöglich obgleich ich meine Kübel staple – aber immerhin habe ich so das Glück Kräuter und einige Tomaten und etwas Obst zu ernten… …aber ständig weht der Wind herüber – was bringt der vom nahen Feld???
    Ein Erdbeerbauer in der Nähe hat seine Felder inmitten eines Autobahndreiecks??? Bioerdbeeren…naja…
    Gefreut habe ich mich als ich vor kurzem mit dem Zug an den Niederrhein gefahren bin – kaum zu glauben da standen Kühe auf der Weide und in meinem Heimatdorf sogar Kühe mit Ihren Kälbern… ein Anblick der schon fast in Vergessenheit geraten ist …
    …und immer wieder erlebe ich Menschen die auf Umweltsünden jeder Art schimpfen und fast im selben Moment mit der Giftspritze ihren Garten beharken und alles nieder machen was kreucht und fleucht und auch sonst wie nicht ins Konzept passt – ich könnte kotzen – solchen Leuten sage ich voller Sarkasmus dann:“ alles klar Natur- und Umweltschutz ja, aber bitte nicht vor meiner Haustüre“ Die Rechtfertigungen müsstet ihr mal hören…von „ach das bisschen“ bis „die anderen machen das ja auch“ über „ist mir egal“ zu „ich schaffe das ständige Unkrautjäten und Sauberhalten nicht mehr“ ist so ziemlich alles dabei.
    Tatsächlich wachen dann einige wenige aus ihrem Dornröschenschlaf auf und fangen an nach- und um zudenken.
    Das wünsche ich Allen – aufwachen – nachdenken – umdenken – handeln! Und WEITERSAGEN!!!

    Ein vielfach größeres Problem ist die soziale Not – ich kann auch nicht immer beim Bauern um die Ecke kaufen – ein guter Biolandhof – weil einfach das Geld oft nicht reicht…
    Aber ich esse nur noch selten Fleisch und wenn dann versuche ich ein ganzes Huhn zu kaufen und nicht 7 Keulen oder 6 Flügel oder 3 Brüste; dann muss nur 1 Tier für mich sterben da habe ich 3-5 Mahlzeiten von für mich … mal so als Anregung für die Menschen die auch finanziell sehr eng sind…
    So erst mal genug.
    Mit dem großen Wunsch im Herzen eine Arbeit zu finden mit der ich die Natur und Umwelt tatkräftig unterstützen kann und gleichzeitig davon leben kann …sag ich
    herzliche Grüße und einen schönen Abend!

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    Man sollte die Politiker mal auf 1,3 qm halten. Anders verstehen die es nicht. Wände aus Glas von Paul Mc Cartney auf Youtube sollte Pflicht TV sein u statt Werbung laufen. Wer dann noch der Meinung ist, irgendetwas läuft da human, dann ist human das neue Wort für unfassbare Grausamkeit. Ich lebe auf dem Land und früher haben wir auch geschlachtet. Schweine, Hühner, Enten und Kaninchen. Ich fand das immer schrecklich, aber bei uns hatten alle Tiere wenigstens ein schönes Leben. Seit über 5 Jahren verzichten wir nun auf Fleisch. Es geht uns bestens. Wenn man sich mal umsieht… Wir fressen uns zu Tode…

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