Auf den ersten Blick sind diese drei wichtigen Bereiche des Körpers durch nichts miteinander verbunden.
Der Gastrointestinaltrakt nimmt in der Immunabwehr eine wichtige Position ein, da er eindringende Pathogene (Krankmacher) über den zu verarbeitenden Nahrungsbrei identifizieren und eliminieren muss. Der Löwenteil der Resorption vollzieht sich im Dünndarmbereich. Dieser ist daher ausreichend groß, um eine vollständige Passage zu ermöglichen. So beträgt seine Oberfläche ca. 500 qm, während die Haut als größtes Organ des menschlichen Organismus nur 2 qm beträgt.
Die Lunge schneidet da deutlich besser ab mit ihren 100 qm. Aber nicht nur Quantität, sondern auch Qualität ist gefragt. Ohne eine florierende Darmmukosa (Schleimhautoberfläche) und Darmflora ist keine effektive Resorption und Immunabwehr in diesem Bereich denkbar. Für die immunologische Kompetenz dort ist in besonderem Maße das mukosagebundene Immunglobulin A (IgA) verantwortlich (Lesen Sie dazu auch meinen Artikel „Immunstärkung durch das Darm-Immunsystem„).
Bei einer gestörten Darmmukosa ist es denkbar, dass eine eingeschränkte Immunleistung durch andere immunkompetente Organteile, wie die Tonsillen und Halslymphknoten kompensiert werden muss. Kinder, bei denen diese Symptomatik vorliegt, zeigen permanent geschwollene Halslymphknoten und Tonsillen, was in einen „adenoiden Habitus“ mündet. Dieser zeichnet sich aus durch ein aufgedunsenes Gesicht, geöffnetem Mund aufgrund von Mundatmung und eine Kopfhaltung, die den Kopf rückwärts in den Nacken kippt. Die Mundatmung bedingt rissige Lippen und Rhagaden. Die eingeatmete Luft fließt unangewärmt und ungefiltert an den Tonsillen vorbei, die dadurch noch mehr gereizt werden.
Dies ist dann oft Grundlage für weitere HNO Probleme. Die Anschwellung der Tonsillen ist außerdem Ursache für statische Fehlhaltungen der Halswirbelsäule.
Über die Zeit wird es immer problematischer
Im Verlauf der Jahre entwickeln Schädel und Wirbelsäule aufgrund der Fehlhaltung zusätzliche Komplikationen und Fehlhaltungen. Da die vergrößerten Rachenmandeln die Zunge und den Unterkiefer verschieben, bzw. die Haltung der Halswirbelsäule verändern können, stressen sie damit automatisch die Kiefergelenke. Dies wird dann reflektiert in der Kopfhaltung des Patienten. Ein hervorgeschobener Unterkiefer ist assoziiert mit einer Steilstellung der HWS, dem „military neck“. Ein protrahierter Unterkiefer ist assoziiert mit einer Vorwärtsbeugung des Kopfes. Beides resultiert in einer Fehlhaltung und Beeinträchtigung des HWS Nervensystems.
Die negativen Effekte im HWS Bereich pflanzen sich früher oder später fort auf den Lendenwirbelbereich. Es ist daher nicht auszuschließen, dass über diesen Mechanismus ein negativer Rückkopplungseffekt zu einer weiteren Beeinträchtigung der nervalen Versorgung im Lendenwirbelbereich führt.
Hohen Rückfallraten bei Kieferregulationen können daher mit hoher Wahrscheinlichkeit durch eine Therapie der Dünndarmschleimhaut langfristig günstig beeinflusst werden.
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Beitragsbild: 123rf.com – ralwel