Inzwischen ist es hinlänglich bekannt, dass Erkrankungen, die auf Bluthochdruck zurückzuführen sind, führend in Mortalität und Morbidität in den industrialisierten Ländern sind. Es ist aber überraschend festzustellen, dass 68 Prozent aller auf Bluthochdruck zurückzuführenden Todesfälle bei einem systolischen Blutdruck zwischen 120 und 140 mmHg bzw. einem diastolischen Blutdruck unter 90 mmHg auftreten. Wir wissen auch hinlänglich, dass Änderungen von Ess- und Lebensgewohnheiten eine effektive Therapie von Grenzwert-Hypertonie darstellt.
Eine solche Intervention des Lebensstiles stellt die medizinisch überwachte Nur-Wasser-Fasten-Methode dar. Diese Methode zeichnet sich durch eine sichere und effektive Form der Blutdrucknormalisierung aus, die gleichzeitig gesundheitsfördernde Verhaltensänderungen bewirkt – so eine etwas ältere Studie.
In der Studie wurden 68 Patienten mit Borderline-Hypertonie (grenzwertige oder leicht erhöhte Hypertonie) mit systolischen Werten von mehr als 119 mmHg und diastolischen Werten von weniger als 91 mmHg eingeschlossen. Dies geschah unter stationären Bedingungen und unter medizinischer Aufsicht.
Vgl.: Medically supervised water-only fasting in the treatment of borderline hypertension. Goldhamer AC et al. Department of Medicine, Helsinki University Hospital, Finland.
Das Behandlungsprogramm bestand aus zwei kurzen Fasten-Vorbereitungstagen. Während dieser Zeit wurde die Nahrungsaufnahme auf Früchte und Gemüse reduziert. Danach kam die Nur-Wasser-Fasten Zeit, annähernd 14 Tage. Dieser Periode folgte eine Zeit der kontrollierten Nahrungs-Wiederaufnahme von knapp 6 Tagen. Das Wiedereinführen von Nahrung bestand aus einer fettarmen, natriumarmen, pflanzlichen veganen Diät.
Resultate: Ungefähr 82 Prozent der Probanden erreichten eine Senkung des Blutdrucks unterhalb der 120/80 mmHg Marke am Ende der Studienzeit. Die mittlere Blutdruckreduzierung lag bei 20/7 mmHg. Die größte Blutdrucksenkung wurde bei den Probanden beobachtet, die die höchsten Ausgangswerte zu Beginn der Studie hatten. Der unterste Blutdruckwert, der durch diese Therapie theoretisch erreicht werden konnte (Berechnung durch lineare Regression), lag bei 96/67 mmHg am Ende der Nur-Wasser-Fasten Zeit und bei 99,2/67,3 mmHg am Ende der gesamten Studienzeit. Diese Blutdruckwerte sind es dann auch, die kardiovaskuläre Insulte praktisch ausschließen und von daher als der „ideale Blutdruck“ angesehen werden können.
Schlussfolgerung: Das medizinisch überwachte Nur-Wasser-Fasten scheint eine sichere und effektive Maßnahme zu sein, um Blutdruckwerte zu normalisieren. Es zeigt zudem Wege und motiviert, wie der Patient Veränderungen in seinem Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten einführen kann, um positiven Einfluss auf seine Gesundheit zu nehmen.
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Es ist in der Tat überraschend, warum über 60 Prozent der kardiovaskulären Todesfälle bei nur leicht erhöhten Blutdruckwerten auftreten. Ein Grund dafür liegt sicherlich auch darin, dass die Mehrzahl der Hypertoniker in diesem Bereich zu finden ist, etliche von ihnen aufgrund von Therapien von weitaus höheren Werten in diesen Bereich geführt wurden (runter therapieren auf subtherapeutische Werte). Hypertoniker mit hohen Blutdruckwerten haben möglicherweise diese pathologischen Werte über Jahre, bevor sie medizinisch versorgt bzw. klinisch auffällig werden.
Wenn diese dann über eine Therapie auf Grenzwertbereiche zurückgeführt worden sind, haben sie sicherlich schon die einschlägigen Vorschädigungen im Gefäßsystem. Ein weiter bestehender Hypertonus, auch wenn er nur leicht oder mäßig ausfällt, verhindert weitestgehend die notwendigen Reparaturen im Gefäßsystem. Ein erhöhter Blutdruck geht fast immer Hand in Hand mit oxidativem Stress, der die Schädigungen noch verstärkt. Von daher zeigt diese Studie einmal mehr, dass eine drastische Kalorienrestriktion auch drastische Resultate bringt, nämlich einen „idealen Blutdruck“.
Es ist auch festzuhalten, dass diese Form der Therapie nicht nur erfolgreicher ist als die Behandlung mit Medikamenten, sondern zudem auch noch nebenwirkungsärmer, weil nebenwirkungsfrei, und preisgünstiger. Eine Implementierung von gesundem Essverhalten in der Zukunft garantiert einen dauerhaft anhaltenden gesunden Blutdruck.
Die medikamentöse Konkurrenz ist nur so lange wirksam, wenn sie überhaupt die entsprechenden Effekte zeigt, so lange der Patient die Medikamente nimmt. Das ist teuer und belastet den Organismus mit zusätzlicher Metabolisierungsarbeit, denn die chemischen Substanzen müssen abgebaut werden, sollen sie nicht toxische Konzentrationen im Blut erreichen.
Fazit: Fasten wirkt nach meiner Erfahrung bei Bluthochdruck-Patienten generell sehr gut. Sie sollten von sich aus aber keine Medikamente absetzen. Besprechen Sie dies zuvor mit einem Arzt oder Heilpratiker – am besten jemand, der sich auch mit fasten auskennt. Ich persönlich empfehle kein reines Wasserfasten, sondern eine Art modifiziertes Fasten, welches die „allgemeine Wirkung“ verbessert, sowie die Anpassungsprobleme an die Vollfastentage minimiert.
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Beitragsbild: pixabay.com – cocoparisienne
9. Oktober 2014 um 10:05
Ich habe 25 Tage nur Wasser und Kaffee getrunken, habe dabei 15 Kg Fett verloren Fühle mich heute besser denn je der positive Effekt am Fasten bei mir war das mein erhöhter Blutdruck sich völlig normalisiert hat (war eigentlich der Ausgangspunkt für mein Heilfasten da ich keine Blutdrucktabletten nehmen wollte ) Ich habe ca.30 Jahre meines Lebens (bin heute 64 Jahre) Gewichtheben als Hochleistungssport betrieben dabei mir einige Gelenkverletzungen Verletzungen eingehandelt. Noch vor 7 Monaten habe ich überlegt wie ich mich mit meinen Gelenken in 20 Jahren bewegen soll. Nach 10 Tagen nur Wasser waren alle Dauerbeschwerden weg und sind bis Heute nicht wieder aufgetreten. Dieses Wasser oder Tee Heilfasten kann ich nur jedem empfehlen. Fühle mich heute um 20Jahre jünger und vitaler.
13. April 2011 um 21:02
Hallo,
das ist ja wirklich Sch …. sch …. schlecht, denn so bekomme ich so ein schlechtes Gewissen, dass ich wohl wirklich nach vielen Jahren wieder mal Heilfasten werde…
PS: was halten Sie von der Einnahme von Aminosäuren um die Grundzufuhr zu gewährleisten? Ist ja in dem Sinne keine Kost.
Antwort René Gräber:
Es geht im Fastenstoffwechsel auch darum, dass funktionsuntüchtige Eiweiße abgebaut werden. Und die sind nicht in der Muskulatur. Eine Aufnahme von Aminosäuren würde dies sicher verhindern. Mehr dazu schreibe ich in meinem Beitrag: https://www.gesund-heilfasten.de/fasten-koerpereiweiss/
4. Februar 2011 um 12:26
Hallo Herr Gräber,
danke für die Info. Können Sie mir sagen in welchem Alter die Probanden waren? Ist eine Nur-Wasser-Fasten-Kur Ihrer Ansicht auch bei Bluthochdruck mit gleichzeitigen, hin und wieder auftretenden Rhythmusstörungen möglich/empfehlenswert?
Danke!
Antwort René Gräber:
Zum alter der Probanden kann ich spontan leider nichts sagen. Dazu müsste ich mir nochmals die Studiendaten ansehen. Bei Rhythmusstörungen wäre ich etwas vorsichtiger. Hier würde ich wissen wollen, welche Medikamente eingenommen werden und wie ausgeprägt die Störungen sind. Ich würde jedenfalls von einem reinen Wasserfasten abraten (https://www.gesund-heilfasten.de/wasser-fasten-tee-fasten/) und auf jeden Fall eine „modifizierte“ Variante wie das Buchinger-Fasten (https://www.gesund-heilfasten.de/buchinger-fasten/) etc. wählen wollen.