Krankheiten

Candida: Infektion oder natürlicher Schutz?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Aus der Natur ist bekannt, dass Pilze in der Lage sind, Schwermetalle zu binden. So werden bestimmte Pilze sogar in der Industrie genutzt, wie zum Beispiel in den Bohrlöchern des amerikanischen Bergbaus, wo bewusst Hefepilzkulturen angesiedelt werden. Auf diese Weise werden Silber, Mangan, Gold und andere Schwermetalle gebunden, um eine größere Ausbeute zu erzielen. Besteht da eine Parallele zum Menschen? In diesem Beitrag gehe ich auf diese Frage weiter ein.

Untersuchungen zeigen: Von insgesamt 56 gesunden, symptomfreien Probanden wiesen 30 Prozent eine Candidabesiedelung auf.

Dabei handelte es sich ausnahmslos um Menschen mit einer hohen Amalgambelastung (Hg nach DMPS 250 mg i.v. > 100 pg/g Kreatinin). Demnach könnte die Candidabesiedelung beim Menschen als natürlicher Schutz des Organismus vor einer Schwermetallbelastung betrachtet werden — die Schwermetalle werden durch die Candida gebunden und anschließend ausgeleitet.

Auf der anderen Seite bleibt jedoch zu bedenken, dass eine Schwermetallbelastung nicht immer „schlimmer“ für den Organismus ist als eine Infektion mit einem Pilz. Denn eine Candida-Infektion hat oft höhere Risiken als z.B. eine Quecksilbervergiftung, besonders dann, wenn die Infektion beginnt, invasiv zu werden.

Ein gezielter Schutzmechanismus würde auch eine Abschwächung des Immunsystems als Voraussetzung fordern. Denn nur so ist ein Gedeihen des Pilzes möglich. Es ist zwar denkbar, dass eine erhöhte Belastung mit Quecksilber auch die Leistungsfähigkeit des Immunsystem beeinträchtigt, was zu einer vermehrten Ausbreitung der Candida-Pilzinfektion führen würde.

Ob dieser Mechanismus aber schon als ein gezielter Schutzmechanismus angesehen werden kann, bliebe noch zu erörtern. Denn die Belastung mit Schwermetallen ist ein neuzeitliches Phänomen, seit Entstehen der industriellen Gesellschaften, die ihren Müll mehr oder weniger ungefiltert in der Umwelt entsorgen.

Biologische Schutzmechanismen jedoch entstehen über einen sehr viel längeren Zeitraum. Und ein durch Schwermetalle gehandicaptes Immunsystem ist eine Einladung für weitere Infektionen, die vielleicht sogar das Todesurteil für den Betroffenen bedeuten können. Von daher ist es sinnvoller, in jedem Fall Schwermetalle zu meiden. Denn sollte dieser Schutzmechanismus wirklich bestehen, dann verringert die Vermeidung von Schwermetallen gleichzeitig das Risiko einer Candida-Infektion.

Wird ein Pilzbefall “chemisch” behandelt, wird der Pilz getötet und damit auch der natürliche Schutz gegen eine Schwermetallbelastung vernichtet. Zudem werden die beim Abtöten freiwerdenden Toxine sowie Pilzzerfallsprodukte wie Mykotoxine und Quecksilberkomplexe freigegeben.

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In einem solchen Fall wird der Organismus des Betroffenen eine „Sonderbelastung“ erfahren, die eine oft auftretende Verschlechterung des Allgemeinzustandes des Patienten nach einer solchen Behandlung erklärt. Von daher ist eine gleichzeitige Schwermetallentgiftung dringend zu empfehlen. Letztere sollte auch begleitet sein von bestimmten Formen einer Darmspülung und leberunterstützenden Maßnahmen.

Da das Thema Darmspülung von einigen “Experten” als “überflüssig” oder gar “schädlich” dargestellt wird, gehe ich in den Beiträgen:

näher darauf ein – inklusive der mir bekannten Studienlage dazu.

Weiterhin empfehlenswert sind meiner Erfahrung nach Probiotika einzunehmen, da diese dabei helfen, die natürliche Darmflora wieder herzustellen, was Candida im Darm hilft weiter einzudämmen. Hierzu sollten Sie sich aber ebenfalls von einem Therapeuten beraten lassen.

Und was Sie auch noch wissen sollten: Candida-Pilze können in eine proteasenbildende Form übergehen, die Darmwand durchdringen und ins Gewebe und die Blutbahn in hochpathogener Form wandern – oder sie gehen in eine chronische Sporenform über – WENN diese durch eine kohlenhydratfreie Diät (sog. Anti-Pilz-Diät) oder Darmantimykotika (z.B. Nystatin) “ausgehungert” oder vernichtet werden sollen. Dies kann zum Beispiel mittels der Dunkelfeldmikroskopie beobachtet werden.

Fazit

Die Therapie eines Candidabefalls muss demnach sehr sorgfältig überlegt werden und insbesondere am “Milieu” des Pilzes ansetzen. Die wirklichen Ursachen müssen beseitigt werden. Dazu braucht man aber auch die richtige Diagnose ob ein Candida-Befall vorliegt.

Und das ist doch eigentlich die sogenannte “Ganzheitsmedizin” von der alle reden… aber wenn es dann drauf ankommt, wollen die meisten dann doch lieber “nur” eine Tablette (drei mal täglich) um dann genauso falsch weiter zu leben wie bisher…

Mehr zum Candida-Problem und eine Therapie-Strategie, die ich in der Praxis anwende habe ich in einem Buch zusammengefasst: Die biologische Therapie des Candida Albicans.

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