Krankheiten

Fasten bei Fieber und akut fieberhaften Erkrankungen

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Eine der vielen Abwehrreaktionen des Körpers gegen Infektionen oder als Giftstoffe erkannte Substanzen ist die Erhöhung der Körpertemperatur.

Zusätzlich leiden die Betroffen meist an Appetitlosigkeit, Durchfall, Durst oder Gelenkschmerzen.

All diese Symptome sind also nichts anderes als die Immunantwort die Erkrankung. Wichtig ist zunächst, die Giftstoffe über den Darm so schnell wie möglich auszuscheiden, wie zum Beispiel beim Durchfall. Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr ist jetzt besonders wichtig, um für die Entgiftung mehr Schweiß und Urin produzieren zu können.

Die erhöhte Körper-Temperatur steigert auch die Tätigkeit der Leukozyten, die Krankheitserreger auf verschiedene Weise angreifen. Zusätzlich induziert Fieber die verstärkte Ausschüttung von Hormonen, die das Immun-System steuern.

Die Appetitlosigkeit die sich bei Kranken einstellt ist nichts anderes als die natürliche “Signalanzeige” des Körpers, dass er jetzt nichts essen möchte. Im Tierreich ist dieser Effekt hinlänglich bekannt. Leider hören (und hörten) wir von unseren Müttern bei fieberhaften Erkrankungen immer wieder: “Iss, damit du bei Kräften bleibst” oder “Iss, damit Du wieder stark wirst”.

Leider stehen die gut gemeinten Ratschläge zum „tüchtigem Essen“ im Gegensatz zur Physiologie. Leider wissen auch nur wenige Ärzte, dass der größte Anteil des Immunsystems im Darm beheimatet ist!

Der Magen-Darm-Trakt enthält mehr antikörperproduzierende Zellen als die Milz und alle Lymphknoten im Körper zusammen. Mehr dazu lesen Sie in meinem Beitrag: Immunstärkung durch das Darmimmunsystem.

Fasten hilft in der Zeit einer akut fieberhaften Erkrankung dem Körper, sich ganz auf die Bekämpfung der Erreger und Giftstoffe zu konzentrieren.

Fieber strengt den Körper in hohem Maße an, sodass der Kranke nach Ruhe sucht. Auch das ist ein natürliches Verhalten, das dazu dient wieder gesund zu werden.

Wichtig ist, gleichzeitig durch Kräutertees, Obstsäfte, Honig und Zitrone die Abwehrkräfte zu stärken und den Flüssigkeitshaushalt konstant zu halten.

Da Fieber normalerweise schon nach wenigen Tagen abklingt, genügt auch ein Nahrungsverzicht für ein bis zwei Tage. Ändert sich der fieberhafte Zustand aber über mehr als drei Tage nicht, so sollte der Körper, in mehreren kleinen Portionen zusätzliche Energie, in Form von Buttermilch erhalten. Diese sollte nach Möglichkeit mit Sanddorn- oder Hagebuttensirup angereichert sein.

Erbricht der Patient die Getränke oder nimmt nicht genügend Flüssigkeit auf, so muss in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.

Mit Hilfe von Infusionen kann dann sowohl der Wasser- als auch der Mineralstoffhaushalt geregelt werden. Auch ist es Medizinern und Heilpraktikern möglich, zu erkennen, wie geschwächt die Abwehrkräfte des Patienten sind und ob beispielsweise Antibiotika oder andere Mittel zur zusätzlichen Unterstützung des Immunsystems nötig sind.

Fiebersenkende Mittel wie Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol und Diclofenac sind nur bei einer Temperatur über 41°C angebracht. Denn die Mittel stehen einer optimalen Immun-Funktion im Wege, weil sie in den Hormon-Haushalt der Körperabwehr eingreifen. Zudem sind die Medikamente oft mit gefährlichen Nebenwirkungen verbunden und sollen die Entstehung von Autoimmunkrankheiten begünstigen.

Ist die Erkrankung vorüber und auch das Fieber wieder abgeklungen, so ist es wichtig, schrittweise wieder zu einer gesunden Ernährung zurückzukehren.

Je nach Grund für das Fieber ist dabei eine an die ursächliche Erkrankung angepasste Diät sinnvoll, was die Betroffen individuell mit ihren Ärzten persönlich absprechen sollten.

Mehr zum Thema auch im Blogbeitrag:

Heilfasten gegen die Schweinegrippe?

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