Schlankheitsmittel

SLIMYMED – endlich ein „revolutionärer Durchbruch“ bei Abnehmpillen?

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Mit starken Worten protzt der Hersteller SLIMYMED mit seinen veganen Kapseln, denen eine „mächtige Fettverbrennungformel“ zugrunde liegen soll. Auch das Hungergefühl sollen die pflanzlichen Extrakte reduzieren und so bis zu einem halben Kilo Körperfett pro Tag purzeln lassen.  Ob das jetzt so einfach geht?

Zunächst ist es nicht ganz einfach, etwas über die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe zu erfahren. Darüber schweigt sich der Hersteller auf seiner Firmenwebsite nämlich aus und so müssen wir ein bisschen googeln. Mehr Informationen über die Ingredienzien findet man tatsächlich bei Amazon. Dort ist eine Zutatenliste abgebildet, allerdings ohne Mengenangaben.

Hier erfahren wir, was den Kern des Produktes ausmacht, so wie es auch auf einigen Webseiten erzählt wird: Trocken-Extrakte aus der Indischen Ballonblume und den Früchten der Mangostane.

Indische Ballonblume (Platycodon grandiflorus)

Wissenschaftliche Studien belegen die positive Wirkung der Inhaltsstoffe der Pflanze. Neben Antioxidantien liefert die Glockenblumengewächs Verbindungen, die die Leber schützen, Diabetes und Tumore bekämpfen helfen sowie das Herz-Kreislauf-System unterstützen. Günstige Wirkungen gegen Übergewicht gehen von dem Wirkstoffmix  ebenfalls aus.

Mangostane (Garcinia mangostana)

Die Früchte des asiatischen Baumes enthalten eine Reihe von phytomedizinischen Wirkstoffen. Wissenschaftlich belegt ist die positive Wirkung der Verbindungen auf das Nervensystem, Haut und Muskeln. Günstig sein soll der Verzehr des Obstes auch bei  Arthritis und Krebs. In erster Linie ist das Naturheilmittel aber als entzündungshemmendes Agens bekannt. Das Verdauungssystem profitiert Forschen zufolge ebenfalls von der Einnahme.

Dann wirkt SLIMYMED doch?

Neben den beiden Hauptwirkstoffen beinhalten die Kapseln noch Trocken-Extrakt von Ingwer, der Alge Spirulia, Grünem Tee, Zimt, Alfalfa und Gerstengras sowie den Hilfsstoff Hydroxypropylmethylcellulose. Die pflanzlichen Bestandteile in den Kapseln gelten als gesundheitsfördernd.

Pflanzliche Mittel können hochwirksam sein. Allerdings müssen die meisten davon dann ziemlich hoch dosiert werden, etwa im Bereich einiger Gramm täglich. Die empfohlene Tages-Dosierung von SLIMYMED (2 Kapseln) liefern 600 mg Extrakte aus Indischer Ballonblume und 200 mg aus Mangostane-Früchten. Der effektive Inhaltsstoff Mangostin soll dabei nur 40 mg betragen.

Solche Mini-Mengen können kaum eine nennenswerte Wirkung entfalten. Entsprechend sind auch die Konsumenten-Bewertungen im Internet durchwachsen. Bei einigen Menschen mögen die Kapseln helfen, wobei der Placebo-Effekt durch den Preis der Kapseln wohl mit befördert wird: Die Einzeldose mit 60 Kapseln für einen Monat kostet 49,90 €. 6 Döschen (3 für 149,90 plus 3 Döschen „gratis“) bekommt man für 149,90 €.

Das klingt für die Halbjahresanwendung nicht nach viel. Auch den Preis von gut 80 Cent pro Kapsel (beim Kauf des 6-er-Packs) wird jemand mit Übergewicht wohl gerne in Kauf nehmen. Doch die geringen Mengen Pflanzenpulver sind für die Hersteller auch nicht mit immensen Produktions-Kosten verbunden. Ich schätze mal: wenige Cent pro Kapsel.

Fazit

Das Beste an den Kapseln von SLIMYMED ist, dass keine Nebenwirkungen zu erwarten sind. Doch niemand wird vermutlich abnehmen, nur weil er oder sie eine Pillen schluckt. Slimymed wäre mir auch zu teuer, für das was da drin ist.

Natürlich gibt es Medikamente die man einnehmen kann und die auch eine Wirkung haben – aber um welchen Preis? Solche Medikamente würde ich auf gar keinen Fall nehmen wollen.

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Stand: 13.11.2022

 

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