Natron und Backpulver werden oft synonym benutzt, obwohl es hier gewisse Unterschiede gibt.
Zu allem Überfluss gibt es den Begriff „Natron“ auch im Englischen. Der deutsche Begriff hierfür ist „Soda“ und hat chemisch gesehen mit Natron nur bedingt etwas zu tun.
„Natron“ ist der Trivialname für Natriumhydrogencarbonat, manchmal auch als „Natriumbicarbonat“ bezeichnet. Die Summenformel hierfür lautet NaHCO3.
Ich hatte bereits einen Beitrag zu genau diesem Natriumhydrogencarbonat veröffentlicht: Natriumhydrogencarbonat zur Entsäuerung? In dem Beitrag (siehe Link) führe ich aus, dass der Einsatz von Natriumhydrogencarbonat bei der Entsäuerung nicht vorbehaltlos empfehlenswert ist, da nicht zuletzt andere Substanzen hier bessere Wirkungen erzielen.
Übrigens: Mehr zur Frage der Entsäuerung, beziehungsweise Übersäuerung habe ich hier diskutiert:
- “Das Märchen von der Übersäuerung”
- Übersäuerung- Warum das für Ihren Körper ein Problem ist
- Der Säure-Basen-Haushalt – Grundlage der Gesundheit
Jetzt aber zum Unterschied zwischen Natron und Backpulver – Was ist was?
Der Unterschied zwischen dem englischen und dem deutschen Natron sieht in der Darstellung der chemischen Strukturformel folgendermaßen aus:
Natriumcarbonat wird zwar als Lebensmittelzusatzstoff geführt mit dem Kürzel „E 500“, findet aber seine Verwendung primär bei industriellen Anwendungen, wie zum Beispiel in der Glasindustrie, als Bleichmittel, als Flussmittel, zur Seifenherstellung etc. Auch bei der Herstellung von Backwaren scheint es eine gewisse Bedeutung zu haben.
Natriumhydrogencarbonat hat, wie in den Abbildungen zu sehen ist, eine leicht veränderte chemische Struktur. Dieser Unterschied ist dafür ausschlaggebend, dass Natriumhydrogencarbonat integraler Bestandteil des biologischen Puffersystems ist, mit dem der Organismus seinen Säure-Basen-Haushalt reguliert.
Der Hydrogencarbonat-Anteil HCO3- neutralisiert Säuren, in dem es Kohlendioxid und Wasser bildet. Die Epithelzellen der Magenwand produzieren zum Beispiel HCO3-, um sich vor der Magensäure zu schützen und ohne die sie sofort zugrunde gehen würden. Auch hier entsteht Kohlendioxid und Wasser. Das Kohlendioxid entweicht dann durch die Speiseröhre als sogenannter „Rülpser“. Es ist also kein Zufall, wenn man gerade nach dem Essen vermehrt aufstoßen muss.
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Die Bauchspeicheldrüse produziert ebenfalls Sekrete, die dieses HCO3- beinhalten und somit für eine Entsäuerung des Speisebreis im Duodenum (Zwölffingerdarm) sorgen. Dies ist wichtig, da die Verdauungsenzyme im Duodenum und Dünndarm unter zu sauren Bedingungen zerstört würden.
Eine weitere wichtige biologische Eigenschaft/Leistung von Hydrogencarbonat HCO3- ist die Stabilisierung des pH-Werts des Bluts.
Backpulver dagegen ist ein Gemisch aus Natriumhydrogencarbonat (Natron), Kaliumhydrogencarbonat und anderen Substanzen, wie zum Beispiel Weinsäure, E 450a (Dinatriumdihydrogendiphosphat), E 341a (Calciumdihydrogenphosphat) etc. als sogenannte Säuerungsmittel und Säureträger.
Dazu gesellen sich dann noch bis zu 30 Prozent an Trennmitteln, die aus Stärke aus verschiedenen Quellen bestehen. Trennmittel binden Feuchtigkeit und verhindern eine vorzeitige Entwicklung von Kohlendioxid. Dann gibt es noch phosphatfreie Backpulver, die als Säureträger Calciumcitrat, Weinsäure etc. enthalten. Je nach Backpulver kommen dann noch Aromastoffe dazu, um dem Gebäck eine entsprechende Geschmacksrichtung zu verleihen.
Je nach Gebäck kommen zusätzliche oder andere Substanzen ins Backpulver, wie zum Beispiel Ammoniumhydrogencarbonat, Kaliumcarbonat, Hirschhornsalz (E 503), Ammoniumcarbamat etc.
Damit ist Backpulver kaum als probates Mittel für eine Entsäuerung anzusehen, nicht zuletzt weil hier eine Reihe von Säuren und sauren Bestandteilen mit von der Partie sind.
Fazit
Backpulver und Natron sind zwei (eigentlich) völlig verschiedene Substanzen, beziehungsweise “Mischungen”. Zum Backen eignet sich eher Backpulver, zur Entsäuerung (zum Einnehmen) eher das Natron.
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