Sind Basenpulver (auch als Basica bezeichnet) überhaupt sinnvoll? Und was sind Basenpulver oder Basentabletten eigentlich? Und worauf muss ich achten?
Abb1: Gerne genommen: Basenpulver und Basentabletten. Diese sollten aber allenfalls eine “Übergangslösung” sein, um z.B. eine chronische Übersäuerung zu behandeln. Das diese Mittel unter anderem in einem Bericht von Ökotest derart “abgewertet” wurden steht auf einem ganz anderem Blatt. Dazu gehe ich in meinem Beitrag: Basenpulver im Test – Ich bin sauer! ausführlich ein.
Ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt ist neben dem Vitamin- und Mineralstoffhaushalt eine der wichtigsten Säulen des Stoffwechsels. Bedingt durch unsere “moderne” Lebens- und Ernährungsweise neigt unser Körper zur Bildung von zu viel Säuren.
Werden bei einer Fastenkur zusätzlich Stoffwechselendprodukte abgebaut und gelöst (=Entschlackung), entstehen zusätzliche organische Säuren. So werden die Basenreserven, die den Säureüberschuss im Körper ausgleichen sollen, weiterhin beansprucht.
Folge ist eine Übersäuerung des Organismus. Das mit der “Übersäuerung” im Körper wird ja von einigen “Experten” (auch “Medizin-Experten”) bezweifelt. Meistens hört man einfach Aussagen wie: “So etwas wie die Übersäuerung im Körper gibt es nicht!”. Ich gehe zu diesem Thema ausführlich in meinem Beitrag zur Übersäuerung ein.
Normalerweise scheidet unser Körper ein zuviel an Säuren über die Ausscheidungsorgane: Lunge, Nieren und Darm aus.
Neben diesen Organen steht noch eine gewisse Pufferkapazität des Blutes und des Bindegewebes zur Verfügung, die beim Fasten jedoch schnell erschöpft ist. Als Folge können Müdigkeit, Muskelschmerzen, Magendruck, Muskelkrämpfe und Gereiztheit auftreten.
Für ein gut funktionierendes Säure-Basen-System ist vor allem Kalium wichtig. Dieser Mineralstoff, der sich innerhalb der Zellen befindet, sorgt u. a. dafür, dass saure Verbindungen aus der Zelle in die Blutbahn geschleust werden, die dann über die Nieren den Körper verlassen können.
Kaliumreich sind die beim Fasten generell empfohlenen Gemüsebrühen, die den Säure-Basen-Haushalt auf natürliche Weise regulieren.
Wenn die säurebezogenen Beschwerden, wie z. B . Sodbrennen, Magendruck und Muskelkrämpfe, jedoch zu stark werden, kann man während des Fastens zusätzlich Basenpulver oder Basentabletten zu sich nehmen.
Bewährt haben sich dabei insbesondere Basenpulver-Mischungen, die von jeder Apotheke hergestellt werden können.
Hier ein Rezept für eine Basenpulver-Mischung:
- Natriumhydrogencarbonat 60g
- Magnesiumcitrat 20g
- Calciumcarbonat 10g
- Kaliumcitrat 10g
- Kaliumhydrogencarbonat 5g
- Natriumphosphat 5 g
Lösen Sie zur Zubereitung 1/4 bis 1/2 Teelöffel Basenpulver in 1 Glas (ca. 200-300ml) lauwarmem Wasser und trinken Sie dieses schluckweise über den Tag verteilt, vorzugsweise vor den “Mahlzeiten”.
Weitere beliebte “Basenmittel” sind unter anderem:
Für eilige und Berufstätige und Personen die den Geschmack des Pulvers überhaupt nicht mögen, empfehle ich (auch meinen Patienten) verschiedene Basentabletten oder Basenpulver. Welche Pulver oder Tabletten ich verordne hängt davon ab, wie stark die Übersäuerung ist und welche Medikamente der Patient bereits einnimmt.
Es hängt auch davon ab, wie schnell oder wie “grundlegend” das Problem der Übersäuerung gelöst werden soll. Auf dem Markt sind ja zahlreiche Mittel verfügbar, wie zum Beispiel:
- Amaiva – Quick basic
- Basica
- Basocaps
- Basosyx
- Dr. Jacobs Basenpulver
- Minerot Basenpulver
- Rebasit Pulver
- Basentabs von Pascoe
- Jentschura Basenbad Meine Base
- Altapharma Basenpulver
Und dann natürlich immer wieder die Frage: Was ist der Unterschied zwischen Natron und Backpulver?
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Nebenwirkungen und Testberichte
Erst einmal zu den Testberichten: Im Frühjahr 2015 hat die Zeitschrift Ökotest eine Art “Verriss” zu Basenpulver-Präparaten gebracht. Dieser “Bericht” ist meines Erachtens kein Test, sondern eine “Bewertung” zu deren angeblichem Sinn. Im Beitrag Basenpulver im Test, nehme ich ausführlich dazu Stellung.
Zu den Nebenwirkungen: Bei einer milden Behandlung (wenige Basenpulver oder Basentabletten), werden sich in den allermeisten Fällen keine Nebenwirkungen einstellen.
Reaktionen in Form von Durchfall können aber ein oder zwei Tage auftreten, da durch die Basenpulverzufuhr die “basenliebenden” Organe (Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm) biochemisch belebt werden und eine gewisse “Darmreinigung” eintritt.
Eine Dauereinnahme von Basenpulvern würde ich aber kritisch sehen. Ich rate dann eher dazu diese Problematik durch andere Maßnahmen zu lösen.
Wogegen helfen Basenpulver und worauf muss ich achten?
Gleich dieses vorweg: Nach einer üppigen Mahlzeit mit all den leckeren Sachen, die eher säurebetont wirken, ist der Griff zum Basenpulver kein geeignetes Mittel, einer Übersäuerung entgegenzusteuern. Der Begriff der „Übersäuerung“ versteht sich als eine Störung des Säure-Basen-Haushalts, wo das Gleichgewicht tendenziell zugunsten der sauren Komponenten ausfällt. Und das ist das Ergebnis von Ernährungsdefiziten, die über einen längerfristigen Zeitraum erfolgen. Die üppige Mahlzeit wird zwar auch ihren Beitrag dazu leisten, aber nicht primär ursächlich wirken.
Übersäuerungen machen sich symptomatisch bemerkbar durch Müdigkeit, Schlappheit, Kopfschmerzen, Haarausfall, Verdauungsprobleme, Knochenprobleme und so weiter. Eine chronische Übersäuerung kann mitverantwortlich sein für eine Schwächung des Immunsystems, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Magen-Darm-Erkrankungen, Allergien, Migräne, Karies, Abbau von Muskelmasse, Nerven-, Muskel- und Gelenkschmerzen und einige andere mehr.
Dazu kommt noch, dass bei einer Übersäuerung der Darm ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Durch die Beeinträchtigung von Verdauung und Darmflora ergeben sich weitere Beschwerden. Basenpulver können hier der Übersäuerung entgegenwirken. Aber sie alleine stellen auch nur eine symptomatische Herangehensweise an die gesundheitlichen Probleme beziehungsweise die Übersäuerung dar, deren Ursache ganz woanders liegt. Denn eine Übersäuerung ist nicht begründet auf dem Fehlen von Basenpulver.
Aber: Basenpulver können einen deutlichen Kurzzeiteffekt haben, vorausgesetzt sie haben bestimmte Zutaten auf organischer Basis. Sie können so das Wohlbefinden deutlich steigern. Jedoch „lauert“ im Hintergrund immer noch die eigentliche Ursache der Übersäuerung. Wer diese Ursache angehen möchte, der wird nicht umhin können, langfristig einen gesunden Ernährungs- und Lebensstil zu pflegen.
Mittelfristig sieht die Behandlung einer Übersäuerung so aus, dass neben dem Basenpulver auch eine Basenkur, zum Beispiel in Form von Basenfasten, Basenbäder, Darmkuren, Remineralisierung, Ernährungsumstellung und so weiter, durchgeführt werden muss. Hierbei kann das Basenpulver gute Dienste leisten, um bestehende Übersäuerungsspitzen abzufangen.
Das im Basenpulver enthaltene Natriumhydrogencarbonat hat entzündungshemmende Eigenschaften. Dies ist sowohl in Tierversuchen, als auch in Studien mit Patienten belegt, die an rheumatoider Arthritis litten. Wissenschaftler des Augusta Universityś Medical College ließen die Versuchsteilnehmer täglich eine Natriumhydrogencarbonat-Zubereitung trinken.
Nach einiger Zeit konnten die Forscher feststellen, dass sich die Anzahl der entzüngshemmenden M1-Zellen im Blut erhöht hatte, während die entzündungsfördernden M2-Zellen reduziert waren. Beide Typen der Leukozyten werden auch von der Milz kontrolliert. Deswegen wird angenommen, dass Natriumhydrogencarbonat das Organ zur Änderung der Produktion von M1- und M2-Zellen anregt.
Die Milz ist anatomisch zur Wahrnehmung von Reizen ausgestattet. Dazu dienen besondere Zellen mit vergrößerter Oberfläche. Histologisch sichtbar ist dies an der Ausprägung von feinsten Ausstülpungen, den Microvilli. Hier wird wahrscheinlich die Konzentration von Natriumhydrogencarbonat biologisch gemessen.
Hier noch ein Tipp: Basenpulver gibt es in allen Variationen. Beim Erwerb sollten Sie auf die Zutaten achten. Pulver mit chemischen beziehungsweise anorganischen und synthetischen Zutaten sind bestenfalls kurzfristig effektiv – wenn überhaupt – und können langfristig dem Organismus schaden. Diese anorganischen Varianten sind zwar billiger, da die Herstellung auf synthetischer Basis kostengünstiger ist.
Dafür sind die Basenpulver auf organischer Basis besser verträglich im Magen-Darm-Trakt. Außerdem haben die Substanzen eine bessere Bioverfügbarkeit im Vergleich zu den anorganischen Varianten. Die synthetischen Basenpulver enthalten zudem unnötige Hilfsmittel, die für den therapeutischen Effekt ohne Relevanz sind.
Laut Prof. Dr. Ingrid Gerhard, einer Gynäkologin mit Schwerpunkt Naturheilkunde, ist das optimale Basenpulver zusammengesetzt aus:
„Kaliumcitrat, Magnesiumcitrat und Kalziumcitrat, Zink (essentiell für das Entsäuerungsenzym Carboanhydrase), Silizium (für das Bindegewebe) und Vitamin D (für die Kalzium- und Magnesiumaufnahme) in einem ausgewogenen Verhältnis“. Sie berichtet, dass klinische Studien gezeigt haben, dass „Zitrat-Basenmittel die Knochen von Frauen in der Menopause stärken, die Schmerzen von Patienten mit rheumatoider Arthritis und chronischen Rückenschmerzen lindern und Nierensteinleiden entgegenwirken. Kalium und Magnesium sind dabei vor allem zur Normalisierung des Blutdrucks und Herzrhythmus wichtig. Gleichzeitig sollte der Natriumverzehr eingeschränkt werden“.
Fazit
Das A und O einer nachhaltigen günstigen Beeinflussung des Säure-Basen-Haushalts ist eine sinnvolle Ernährung. Und die besteht nach meiner Meinung in erster Linie aus Gemüse als Basenlieferanten. Etwa 50 Prozent der Ernährung sollten aus Gemüse bestehen, um eine physiologisch günstige Einflussnahme und Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Haushalts zu gewährleisten.
Zusätzlich ist eine gut eingestellte “Darmpflege” sinnvoll, um ein gesundes, leicht saures Darmmilieu aufrechtzuerhalten. Denn in einem sauren Dickdarm werden gasförmige Ammoniakanteile als ungiftiges Salz ausgeschieden. Ohne diese Bedingung würde das Ammoniak den Energiestoffwechsel in der Leber massiv beeinträchtigen. So kann die Leber sich entsäuern und der Stoffwechsel wird entlastet. Körperliche Bewegung, Qualitätsschlaf und Entspannung bilden die weiteren Rahmenbedingungen.
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