Früher hieß er noch Lentinus edodes. Da wurde dieser Heilpilz noch der Familie der „Ritterlingsartigen“ zugeordnet.
Aber erst vor wenigen Jahren entdeckten die Wissenschaftler aufgrund von Genanalysen, dass es sich bei Lentinula edodes, so der richtige Name heute, um eine eigene Familie handelt, nämlich die der „Schwindlingsartigen“. Der eingedeutschte Name für diesen Pilz lautet „Pasaniapilz“. Die Japaner nennen ihn „Shiitake“, ein Name, der Pilz- und Heilpilzliebhabern nicht ungeläufig ist.
Wildwachsend kann man diesen Pilz noch in China und Japan finden. Da er sich aber relativ leicht züchten lässt, kommen die meisten zum Kauf angebotenen Lentinula Pilze aus Zuchtbetrieben. Lentinula ist der nach dem Champignon meist angebaute Speisepilz überhaupt. Aber nicht nur die Köche schätzen diesen Pilz. Auch die traditionelle Medizin in Asien benutzt diesen Pilz seit mehr als zwei Jahrtausenden zur Behandlung von Erkrankungen und Förderung der Gesundheit.
Obwohl ich nicht auf die Vorzüge von Lentinula in der Kochkunst eingehen möchte, komme ich nicht an einer besonders interessanten Charaktereigenschaft dieses Pilzes vorbei: Er besitzt die Geschmacksqualität umami. Dies ist der fünfte über die Zunge spürbare Geschmack neben süß, salzig, bitter und sauer. Normalerweise wird dieser Geschmack durch Glutamat erzeugt, indem spezielle Rezeptoren für Geschmack auf der Zunge aktiviert werden. Diese Geschmackseigenschaft ist mitbestimmend für die Wahrnehmung von eiweißreichen Nahrungsmitteln.
Naturwissenschaftliche Arbeiten zu Lentinula edodes
Lentinula ist neben Ganoderma und Cordyceps einer der bislang besten untersuchten Heilpilze. Es gibt inzwischen eine Reihe von interessanten Arbeiten zu den verschiedensten medizinischen Indikationen. Bevorzugt wurden auch hier Untersuchungen über einen möglichen Einfluss auf Krebserkrankungen.
Lentinula und Krebserkrankungen
AHCC (Active Hexose Correlated Compound) ist ein α-Glucan, welches in besonders hohen Konzentrationen im Myzel von Lentinula vorkommt. Ursprünglich erkannten die Wissenschaftler, dass die Substanz in der Lage ist, hohe Blutdruckwerte zu senken. Im weiteren Verlauf der Untersuchungen stellte sich heraus, dass dieses Polysaccharid einen beträchtlichen Einfluss auf das Immunsystem hat. Es waren japanische Wissenschaftler im Jahr 1992, die als erstes eine Vermehrung der natürlichen Killerzellen und deren Aktivitäten beschreiben konnten. Sie sahen auch eine vermehrte Aktivität von T-Zellen und Zytokinen, wie Interferon, IL-12 und TNF-alpha. Damit war der Weg gebahnt für tiefer gehende Erforschungen dieser Substanz und Lentinula als deren Lieferant. Nur wenig später fand man heraus, dass das α-Glucan keine Besonderheit von Lentinula ist, sondern dass andere Heilpilze ebenfalls α-Glucan produzieren. Allerdings scheinen die Konzentrationen in Lentinula besonders hoch zu sein.
Spierings et al.
„A Phase I study of the safety of the nutritional supplement, active hexose correlated compound, AHCC, in healthy volunteers“
Medvadis Research Corporation, Wellesley Hills, Massachusetts, USA.
J Nutr Sci Vitaminol (Tokyo). 2007 Dec;53(6):536-9.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18202543
Die Autoren bemerken zu Beginn ihrer Veröffentlichung, dass AHCC als Extrakt aus Lentinula edodes seit Jahren als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt ist, welches das Immunsystem stärken kann und in klinischen Untersuchungen als Zusatzmedikation bei der Behandlung von Leberkrebs zum Einsatz gekommen ist. Die vorliegende Arbeit untersucht die klinische Sicherheit und Anwendbarkeit von AHCC an gesunden Probanden. Bis zu diesem Zeitpunkt schätzen die Autoren die Sicherheitsfrage noch nicht als abgesichert ein, sondern nur als „Gerücht“ aufgrund von Fallberichten und Anekdoten.
Für die Studie wurden 26 gesunde Frauen und Männer zwischen 18 und 61 Jahren ermittelt, die ihre Zustimmung zu der Teilnahme an dieser Studie gaben. Ihnen wurde 9 Gramm AHCC oral täglich als Lösung für die Dauer von 14 Tagen verabreicht. Laborwerte wurden zu Beginn und am Ende der Studie erhoben. Nebenwirkungen wurden notiert per Fragebogen 3 Mal während der Studiendauer. 2 Probanden fielen wegen Übelkeit und Probleme mit der Lösung aus der Studie heraus. Die Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Durchfall, Blähungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Krämpfen in den Beinen bei 6 der Probanden waren leichter Natur und legten sich rasch. Bei den Laborwerten zeigten sich keine Veränderungen.
Die Autoren schlossen daraus, dass der Einsatz von 9 Gramm AHCC pro Tag – eine Dosis, die signifikant höher liegt als sonst in der therapeutischen Praxis eingesetzt – nur minimale Nebenwirkungen mit sich bringt. Trotz der extrem hohen Dosen ergaben sich keine Veränderungen der Laborwerte. Die Substanz wurde von 85 Prozent der Probanden toleriert.
Ich denke bei dieser Studie, dass die Anekdoten und die Praxis von alternativ und nicht-alternativ ausgerichteten Medizinern in den letzten 2000 Jahren mit Lentinula ebenso aussagekräftig ist, wie diese Studie mit nur 21 Probanden. Für eine aussagekräftige Studie sind 21 Probanden oder Patienten einfach zu wenig. Trotzdem deutet diese Arbeit darauf hin, dass die medizinischen Anekdoten der Vergangenheit nicht immer als unbedeutend abzuweisen sind.
Matsui et al.
„Improved prognosis of postoperative hepatocellular carcinoma patients when treated with functional foods: a prospective cohort study“
First Department of Surgery, Kansai Medical University, Moriguchi, Osaka, Japan.
J Hepatol. 2002 Jul;37(1):78-86.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12076865
Auch diese Autoren gehen von einer noch mangelnden klinischen Erfahrung mit AHCC aus, welches in in vitro Experimenten verstärkte Wirksamkeit der natürlichen Killerzellen zeigen konnte, für die klinische Praxis aber diesen Beweis noch schuldig ist. Somit starteten die Autoren eine Studie, die herausfinden sollte, ob eine AHCC-Gabe bei Patienten mit Leberkrebs deren Prognose nach einer Operation verbessern konnte.
Die Studie lief von Februar 1992 bis Dezember 2001. Insgesamt umfasste die Studie 269 Patienten mit einem histologisch abgesicherten Leberzellkarzinom. Alle Patienten wurden operiert, um die Lebertumore zu entfernen. Rückfälle oder Tod und 10 Parameter in Bezug auf die Leberfunktion nach dem chirurgischen Eingriff wurden untersucht.
Von den 269 Patienten erhielten 113 AHCC oral unmittelbar nach der Operation. Es zeigte sich, dass die AHCC-Gruppe einen signifikant längeren rückfallfreien Zeitraum aufwies als die Plazebogruppe. Das Gleiche war noch deutlicher für die allgemeine Überlebensrate zu beobachten.
Von daher schlossen die Autoren, dass AHCC die Prognose von Patienten mit Leberzellkarzinom nach einer Operation deutlich verbessern kann.
Ein anderer Bestandteil dieses Heilpilzes ist ein weiteres Polysaccharid, Lentinan. In einigen Ländern wird es bereits als intravenöses Medikament zur Behandlung von Krebserkrankungen benutzt. Es gibt auch bereits einige Studien, die bei Lentinan krebsbekämpfende Aktivitäten nachweisen konnten. Einige klinische Studien zeigten zudem, das Lentinan eine höhere Überlebensrate, eine höhere Lebensqualität bei Patienten und eine geringere Rückfallrate bewirken kann.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Einschätzung des Memorial Sloan-Kettering Cancer Centers in New York, USA. Laut Wikipedia handelt es sich hier um „eine der besten Krebskliniken der Welt“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Memorial_Sloan-Kettering_Cancer_Center). Hier die Veröffentlichung auf der Webseite der Klinik (https://www.mskcc.org/cancer-care/herb/lentinan):
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Klinische Zusammenfassung
Bei Lentinan handelt es sich um ein Polysaccharid, das im Myzel des Lentinula Pilz gebildet wird. Seine aktive Komponente ist 1,3-β-Glucan. Dieses wird als biologischer Immunmodifizierer angesehen. In einigen Ländern wird parenterales Lentinan als anti-neoplastisch (gegen die Neubildung von Gewebe und Zellen) klassifiziert und ist dementsprechend verfügbar für den klinischen Gebrauch. Die Kombination von Lentinan und klassischen Chemotherapeutika resultierte in einer Erhöhung von Tumornekrose (Schrumpfung, Abtötung des Tumors) und der mittleren Überlebensrate. Gleichzeitig zeigte sich eine geringere Rückfallrate bei Patienten mit Leberzellkarzinom.
Die Verbesserung der Lebensqualität und Erhöhung der Überlebensrate wurden ebenso bei oraler Gabe von Lentinan bei Patienten mit Leberzellkarzinom, Magen-, Kolorektal- und Pankreaskrebs beobachtet. Jedoch fehlt es noch an gut aufgesetzten, großen klinischen Studien, die notwendig sind, um die Rolle von Lentinan als nützliche Alternative in der Krebsbehandlung zu etablieren.
[. . . ]
Mögliche Einsatzgebiete bzw. Indikationen:
- Prävention von Krebserkrankungen
- Behandlung von Krebserkrankungen
- Erhöhte Cholesterinwerte
- Immunstimulation
- Infektionen
Aktive Inhaltsstoffe
Polysaccharide: Wasserlösliches 1,3-β-Glucan Polysaccharid. Zusätzlich noch mindestens 5 weitere Polysaccharide.
Wirkmechanismus
Das aktive Polysaccharid von Lentinan, 1,3-β-Glucan, besitzt keine zelltoxischen Eigenschaften. Dagegen scheint es in der Lage zu sein, die T-Helfer-Zellen und deren Funktionen zu erhöhen. Außerdem erhöht es die Stimulation von Interleukin, Interferon und natürlichen Killerzellen. In vivo Studien haben Hinweise gezeigt, dass 1,3-β-Glucan die IL-4-produzierenden Zellen erhöht, was auf eine Stimulation der Th2-vermittelten Immunität hinweist (IL-4 stimuliert die B-Zellaktivierung und die IgE-Produktion und wirkt anti-entzündlich). Zusätzlich zu den tumorbekämpfenden Aktivitäten besitzt es noch immunregulatorische Eigenschaften, anti-virale Aktivitäten, anti-bakterielle Eigenschaften und ist in der Lage, Cholesterinwerte zu senken.
Nebenwirkungen
Es gibt einen Fallbericht über Engegefühl im Brustbereich nach Injektion von Lentinan.
Interaktionen mit anderen Medikamenten:
Zidovudin (auch Azidothymidin, kurz AZT): Lentinan kann die Aktivität verbessern in Kombination mit AZT. (AZT wird zur Behandlung von HIV-1-infizierten Patienten eingesetzt).
Didanosin: Eine kombinierte Gabe von Didanosin und Lentinan kann die Konzentrationen von CD4 bei HIV-positiven Patienten erhöhen (Wie AZT wird Didanosin zur Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt).
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Literaturzusammenfassung
Eine Suche in Med-Line ergibt über 300 Fallberichte und ausländische Studien, bei denen Lentinan als Monotherapie oder in Kombination gegen verschiedene Tumorarten eingesetzt worden ist. Lentinan wurde bei der Mehrheit der Veröffentlichungen intravenös oder intramuskulär verabreicht.
Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als eine Krebsform mit der schlechtesten Prognose. Grund dafür liegt u.a. darin, dass das Pankreasgewebe schlecht von Medikamenten erreicht werden und somit sich ein Tumor weitestgehend ungestört entfalten kann. Die folgende Arbeit wurde mit Patienten durchgeführt, die an einem nicht zu operierenden Bauchspeicheldrüsenkrebs litten, der nach der bisherigen Behandlung erneut wieder aktiv geworden war.
Shimizu et al.
„Efficacy of oral administered superfine dispersed lentinan for advanced pancreatic cancer“
Department of Gastroenterology, Tokyo Women’s Medical University, Tokyo, Japan.
Hepatogastroenterology. 2009 Jan-Feb;56(89):240-4.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19453066
Die Autoren untersuchten die Effektivität von Lentinan (1,3-β-Glucan) in oraler Form bei Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskrebs (Krebs der Bauchspeicheldrüse) in einer multizentrischen Studie.
Teilnehmer waren 29 Patienten mit inoperablem und rezidivierendem Pankreaskrebs. Beurteilungskriterien waren Nebenwirkungen und Lebensqualität. Die Überlebensraten wurden aufgrund der Resultate einer 3-jährigen Followup-Studie ermittelt.
Als Ergebnis zeigte sich, dass Durchfälle (3,4 Prozent) als einzige nennenswerte Nebenwirkung ohne weitere zusätzliche Behandlung sich selbst limitierten. Dies zeigt auch, dass die Testsubstanz keine anderweitig schädlichen Wirkungen ausübte. Die mittlere Überlebenszeit lag bei 12,1 Monaten bei 25 beurteilbaren Patienten. 5 der 25 Patienten überlebten 3 Jahre. Es zeigte sich auch eine signifikante Korrelation zwischen Lebensqualität nach der Behandlung mit oralem Lentinan und der Überlebensrate bzw. -zeit.
Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Lentinan sicher und effektiv ist bei Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskrebs. Es verlängert die Überlebenszeit und verbessert die Lebensqualität. Die Verbesserung der Lebensqualität hat sich hierbei als wichtiger prognostischer Faktor für die Überlebenszeit entpuppt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung, dass diese Patientengruppe mit der nur denkbar schlechtesten Prognose eine Überlebenszeit von etwas mehr als einem Jahr aufwies. Dies ist umso beeindruckender, vergleicht man diese Zahlen mit denen der schulmedizinischen Chemotherapeutika, die selten über 4 oder 5 Monate hinauskommen, und das bei weniger aggressiven Formen von Krebserkrankungen.
Yang et al.
„Clinical application of a combination therapy of lentinan, multi-electrode RFA and TACE in HCC“
Invasive Technology Department, Fourth Affiliated Hospital of Harbin Medical University, Harbin, China.
Adv Ther. 2008 Aug;25(8):787-94.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18670743
In dieser Studie untersuchten die Autoren die Effektivität einer Kombination von Lentinan, Transarterieller Chemoembolisation (TACE – https://de.wikipedia.org/wiki/Transarterielle_Chemoembolisation) und endovenöser Radiofrequenztherapie (RFA – https://en.wikipedia.org/wiki/Radiofrequency_ablation) bei Patienten mit Leberzellkarzinom.
An der Studie nahmen 78 Patienten teil, deren Leberzellkarzinom diagnostisch gesichert war. Insgesamt wurden bei allen Patienten 136 Tumore gefunden mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 6,5 cm. Die Teilnehmer wurden in Gruppen aufgeteilt: Gruppe 1 erhielt nur TACE, Gruppe 2 nur RFA, Gruppe 3 RFA und TACE und Gruppe 4, die Kombinationsgruppe, erhielt RFA, TACE und Lentinan.
Als Resultat hielten die Autoren fest, dass die Schrumpfung der Tumore mit 88,6 Prozent in der Gruppe 4 signifikant stärker ausfiel als in der TACE-Gruppe (37,5 Prozent), der RFA-Gruppe (47,8 Prozent) und der TACE/RFA-Gruppe (60,3 Prozent). Die Tumorrezidive war in der Kombinationsgruppe mit 17,8 Prozent signifikant geringer als in der TACE-Gruppe mit 45,8 Prozent, der RFA-Gruppe mit 34,7 Prozent und der TACE/RFA-Gruppe mit 29,0 Prozent. Die mittlere Überlebensdauer war ebenfalls signifikant höher in der Kombinationsgruppe mit 28,2 Monaten.
Die Autoren schlossen daraus, dass die kombinierte Therapie mit Lentinan, RFA und TACE für die betroffenen Patienten den größten Nutzen bereit hielt in Sachen Verlängerung der Überlebenszeit, Tumorschrumpfung und Reduktion der Rückfallrate. Lentinan als Zusatz kann daher als eine nützliche Alternative für Patienten mit Leberzellkarzinom angesehen werden.
Dies sind natürlich nur „Kostproben“ von Veröffentlichungen zu diesem speziellen Thema. Aber auch die anderen, hier nicht erwähnten Arbeiten können bezeugen, dass Lentinula bzw. Lentinan bei den verschiedenen Formen von Krebserkrankungen in der Lage ist, die Prognose, Überlebensdauer und Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern.
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Lentinula und Vitamin D
Für eine Reihe von Heilpilzen ist bekannt, dass sie eine gute Quelle für verschiedene Vitamine darstellen, besonders von Vitamin D. Erst neulich jedoch wurde bekannt, dass speziell Lentinula ein besonders potenter Vitamin-D-Lieferant zu sein scheint. So stellte sich heraus, dass die Konzentrationen an Vitamin D von frischen Lentinula einen Gehalt von circa 110 IU (internationalen Einheiten) hatten.
Nach einer Sonnenbestrahlung von 6 Stunden jedoch hatten diese Pilze einen Vitamin-D-Gehalt von 46.000 IU mit zur Sonne gerichtetem Hymenium. Bei einem zur Erde gerichtetem Hymenium ergab sich eine Konzentration von „nur“ 10.900 IU. Um den von der FDA z.B. angegebenen Empfehlungen von 400 IU täglicher Aufnahme von Vitamin D nachzukommen, braucht man nur 1 Gramm sonnen-getrockneten Shiitake zu essen, um dies zu bewerkstelligen (https://www.drweil.com/drw/u/ART02935/Four-Unexpected-Food-Facts.html).
Die folgende Übersicht aus Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Shiitake#cite_note-Sloan-Kettering_Hospital-34) gibt einen ersten Eindruck von dem reichhaltigen Nährstoffgehalt von sonnen-getrockneten Lentinula Pilzen.
Lee et al.
„Dietary calcium and vitamin D2 supplementation with enhanced Lentinula edodes improves osteoporosis-like symptoms and induces duodenal and renal active calcium transport gene expression in mice“
Laboratory of Veterinary Biochemistry and Molecular Biology, College of Veterinary Medicine, Chungbuk National University, Cheongju, Chungbuk 361-763, Republic of Korea.
Eur J Nutr. 2009 Mar;48(2):75-83.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19093162
In dieser Studie wurde der Hypothese nachgegangen, dass eine Ernährung ohne Vitamin D und/oder Calcium und nur auf Basis von UV-behandelter Lentinula Pilze nicht zu Osteoporoseeffekten führen kann, bzw. dass Mangelerscheinungen durch eine Diät mit Lentinula antagonisiert werden können. Laut Angaben der Autoren haben vorbehandelte Lentinula Pilze nicht nur erhöhte Konzentrationen an Vitamin D, sondern auch an Calcium. Von daher wäre es interessant zu erfahren, ob eine ausschließliche Ernährung mit Lentinula edodes für eine ausreichende Versorgung des Organismus mit Vitamin D und Calcium ausreichend ist.
In der vorliegenden Arbeit wurden dazu Mäuse mit einer calciumarmen und Vitamin-D-armen Diät versorgt. Zusätzlich erhielten die Tiere 5, 10 und 20 Prozent unmodifizierten, calciumreichen, oder vitaminreichen und calciumreichen Lentinula für die Dauer von 4 Wochen. Für die Begutachtung der Wirkung der gegebenen Kost wurden die Dichte vom Oberschenkelknochen und dessen Länge, das Knochengewebe und seine Beschaffenheit, die Aktivitäten der Calciumtransportgene und die Serumkonzentrationen von Calcium untersucht.
Die Mäuse, die nur mit der calcium- und vitaminarmen Kost gefüttert worden waren, zeigten nach Ablauf der 4 Wochen die ersten Symptome einer Osteoporose. Die Dichte des Oberschenkelknochens und die Dicke des Unterschenkelknochens waren signifikant höher bei den Mäusen, die den calcium- und vitaminreichen Lentinula erhalten hatten. Die Aktivitäten der Calciumtransportgene im Zwölffingerdarm und in den Nieren war ebenfalls deutlich erhöht.
Diese Beobachtungen zeigten, dass Lentinula bei Mäusen in der Lage ist, den Calciumeinbau in die Knochen zu bewirken, bedingt durch die Aktivierung der Calciumtransportgene in Duodenum und Nieren.
Fazit
Für den Heilpilz Lentinula edodes gibt es sehr überzeugende Hinweise aus der naturwissenschaftlichen Literatur, dass er in der Lage ist, wie seine „Heilpilz-Kollegen“, die Behandlung und Prävention von Krebserkrankungen entscheidend zu beeinflussen. Die ausgesprochen hohen Konzentrationen an Vitamin D, vorausgesetzt die Pilze sind per UV-Strahlung vorbehandelt worden, zeigen, wie wertvoll dieser Pilz für die Prophylaxe gegen Erkrankungen ist, die auf einem Calcium- und/oder Vitamin-D-Mangel beruhen.
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Beitragsbild: Fotolia.com – C. siamphoto