Bereits im dritten Jahrhundert vor Christus war das Heilfasten zu gesundheitlichen Zwecken in China verbreitet. In Deutschland, wo der Verzicht auf Nahrung ursprünglich einen religiösen Hintergrund hatte, entwickelte Otto Buchinger erst in den 1930er Jahren eine gesundheitsorientierte Fastentherapie, die heute mehr und mehr Anhänger findet.
Dabei erhalten die Patienten, bei einer ausreichenden Flüssigkeitsmenge von mindestens drei Litern etwa 400 kcal täglich. Diese bekommen sie in Form von gut verträglichen Gemüsebrühen und Säften.
Insgesamt 31 Studien belegen eine positive Wirkung des Heilfastens bei rheumatischen Erkrankungen (Müller H. et al.: Fasting followed by vegetarian diet in patients with rheumatoid arthritis: a systematic review; Scand J Rheumatol; 2001; 30(1); S. 1-10). Vor allem, wenn die Betroffenen nach dem Fasten ihre Ernährung auf vegetarische Kost mit wenig Milchprodukten umstellen, können sie langanhaltende Verbesserungen ihres Gesundheitszustandes herbeiführen (Kjeldsen-Kragh J. et al.: Controlled trial of fasting and one-year vegetarian diet in rheumatoid arthritis; The Lancet; 338; 8772; 1991; S. 899-902).
Obwohl der positive Einfluss des Heilfastens seit langer Zeit bewiesen ist, konnten sich die Fachleute nicht erklären, auf welche Weise es genau die Schmerzen lindert. Heute gehen die Forscher davon aus, dass durch den Nahrungsverzicht weniger von dem Hormon Leptin ausgeschüttet wird.
Dieses wird vor allem in den Fettzellen gebildet und spielt eine wichtige Rolle für unseren Fettstoffwechsel. Eine Reduzierung von Leptin hat zur Folge, dass unser Körper weniger Lymphozyten (bestimmte weiße Blutkörperchen) bildet, die bei der Arthritis schmerzhafte Entzündungsreaktionen in den Gelenken auslösen (Lord G. M. et al.: Leptin modulates the T-cell immune response and reverses starvation-induced immunosuppression; Nature; 1998; 394(6696); S. 897-901).
Die mehrfach ungesättigte Fettsäure Arachidonsäure kommt ausschließlich in tierischer Nahrung vor und wirkt nachweislich entzündungsfördernd. Eine vegetarische Ernährung im Anschluss an das Heilfasten führt, laut Expertenmeinung, genau deshalb zu so guten Langzeiterfolgen, da sie sehr Arachidonsäure-arm und somit entzündungshemmend ist.
Unerwünschte Nebenwirkungen treten beim Heilfasten selten auf. Chronische Polyarthritis-Patienten, die bestimmte andere Vorerkrankungen aufweisen, dürfen allerdings nicht fasten. So sprechen Untergewicht und Essstörungen, aber auch Depressionen und andere akute psychische Erkrankungen gegen eine Fastentherapie.
Bei Diabetes mellitus oder der Behandlung mit dem gerinnungshemmenden Marcumar muss die Fastentherapie genau auf den Patienten und die Medikation abgestimmt werden. Arthritis-Patienten, die ein Diuretikum (Wassertablette) einnehmen, sollte dies während der Fastenzeit möglichst, in Absprache mit dem behandelnden Arzt, absetzen.
Neben dem Heilfasten gibt es weitere naturheilkundliche Verfahren, die bei orthopädischen Erkrankungen angewendet werden können, wie etwa die Blutegeltherapie, Yoga oder die Behandlung mit einer Capsaicin-Salbe. Anhand zahlreicher Studien wurde die Wirksamkeit der unterschiedlichen Verfahren nachgewiesen. Sie alle zeigen mehrfach positive Effekte.
Anhand der Fülle randomisierter kontrollierter Studien (RCT) – in denen die Patienten also nach dem Zufallsprinzip einer Behandlungsgruppe zugeordnet wurden – gilt das Heilfasten als besonders effektiv. So wurde es als einziges der naturheilkundlichen Verfahren mit 1A bewertet.
Denn viele unabhängige Studien kommen zu dem gleichen Ergebnis: Heilfasten hilft chronischen Polyarthritis-Patienten sehr wirksam und nachhaltig dabei, die Schmerzen in den Gelenken zu lindern!
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Beitragsbild: iStock
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 17.10.2016 aktualisiert.