Bei der Frage, ob Fasten schädlich für das Herz sei, scheiden sich die Geister. Während einige Mediziner dies als nicht schädlich einstufen, warnen andere davor.
Das Problem: Ich habe den dringenden Verdacht, dass die meisten Mediziner (die sich diesbezüglich negativ äußern), vom Fasten keine Ahnung haben, die Studienlage diesbezüglich nicht kennen und / oder noch nie Fastende betreut haben, geschweige denn jemals selbst gefastet haben.
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Vorab also vielleicht ein paar Fakten:
Das Fasten kann grundsätzlich so zusammengefasst werden, dass der Körper keine Nahrung mehr von außen erhält.
Er braucht aber Energielieferanten, die er sich aus den Körperreserven halt, was ja auch erwünscht ist.
Tatsache ist, dass beim Fasten der Körper nach einigen Tagen durch das Umschalten auf den Fastenstoffwechsel weniger Energie verbraucht.
Dies senkt den Blutdruck und entlastet Kreislauf und Herz. Vor allem die Senkung des Blutdrucks ist ein Effekt, den ich bei vielen Patienten beobachten kann. Bei bestimmten Formen von Herzerkrankungen ist Fasten sogar angebracht und unbedingt empfehlenswert.
Es spräche also bei einer nur kurzen Fastendauer nichts dagegen, das seinem Herzen zuzumuten. Den Effekt, den das Fasten auslösen soll, wird am Anfang jedoch ins Gegenteil umgekehrt.
Denn hier wird nicht das überflüssige Fett abgebaut, sondern zum Teil Eiweiße – und das sind auch Eiweiße aus Muskelgewebe. Erst später wird vollständig auf die Fettreserven zugegriffen. Mehr dazu auch im Artikel: Ist Fasten gefährlich, weil Körpereiweiß verbraucht wird?
Bei einem längeren Fasten von mehr als drei Wochen könnte es passieren, dass auch der Herzmuskel angegriffen wird.
Natürlich gibt es auch Arten des Fastens, die von vorneherein nur für körperlich vollkommen gesunde Menschen geeignet sind, wie zum Beispiel das reine Teefasten oder Wasserfasten.
Das modifizierte Heilfasten führt dem Körper Zusätze zu, welche den Eiweißabbau erheblich verringern, bzw. die Organe beim Fasten unterstützen – zum Beispiel Heilpflanzen oder Mittel, die in den Bereich der Nahrungsergänzung fallen. Werfen wir aber mal einen Blick auf Studien, soweit diese überhaupt gemacht, bzw. zugänglich sind.
Aber bevor ich es vergesse: Bevor ich Patienten mit bestimmten Herzerkrankungen (bzw. Störungen am Herzen) fasten lasse, empfehle ich vorab eine Herztherapie, die ich ausführlich in meinem Buch: Die biologische Herztherapie beschrieben habe.
Jetzt aber zum Thema:
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Fasten bei Herzerkrankungen
Nebenwirkung in Bezug auf Herzerkrankungen und Fasten werden anscheinend fast überhaupt nicht beschrieben.
Zum Beispiel werden in einer Veröffentlichung von 1984 werden lediglich nur Herzstillstände durch die monatelange Zufuhr von Proteingetränken aufgezeichnet – etwas, was mit Heilfasten nichts zu tun hat (vgl. van Itally: Cardiac Dysfunction in obese Dieters: a potentially lethal complication of rapid massive weight loss, in: American Journal of Clinical Nutrition, 39 (1984), S.695ff.).
In einer Arbeit aus dem Jahr 2013 von Forschern der Aston Universität wurde versucht, alle Vorzüge des Fastens zu untersuchen und zusammenzustellen: Dabei kamen die Forscher auf eine lange Liste, an deren Spitze die Verbesserung der Gesundheit des Herzens steht, die Beseitigung von Diabetes Typ-2 und die Verringerung von entzündlichen Prozessen.
Intermittierendes Fasten dagegen zeichnet sich dadurch aus, dass nicht (wie beim Fasten) „an einem Stück“ auf Nahrung verzichtet wird, sondern nur an jedem zweiten Tag. Andere intermittierende Konzepte sehen den Verzicht auf Nahrung nur für bestimmte Tage der Woche vor, zum Beispiel Montag, Mittwoch und Freitag.
Die Wissenschaftler der Universität von Aston betrachten das intermittierende Fasten ebenfalls als eine sehr effektive Lösung zum Abnehmen, so der führende Wissenschaftler James Brown. Diese Form der Ernährung ist genau so effektiv wie körperliches Training oder bariatrische Chirurgie, die häufig bei übergewichtigen Patienten zum Einsatz kommt. Durch das intermittierende Fasten kommt es zu einer Verbesserung der Pankreasfunktionen und einer Beseitigung von Diabetes Typ-2, behaupten die Forscher. Beim Fasten kommt es auch zu einer vermehrten Produktion von Adiponektin, das eine herzschützende Funktion ausübt.
Zum Heilfasten ist es dennoch wichtig zu wissen:
“Je weiter fortgeschritten die zerebralen bzw. koronaren Veränderungen am Patienten sind, desto leichter, kürzer und schonender muss das Fasten gestaltet werden.”
Alternative: “Scheinfasten”?
Eine Alternative könnte bei solchen Patienten das sogenannte „Scheinfasten“ sein. Diese „fasting mimicking diet“ (FMD fasten-imitierende Diät) ist dem Wesen nach eine Reduktions-Kost, die 5 Tage im Monat eingehalten werden soll.
Am Tag 1 sind 1090 Kcal erlaubt, danach 4 Tage lang 725 Kcal. An den übrigen Tagen des Monats sind keine Beschränkungen vorgeschrieben. Bisher belegt eine Studie die Wirkung der Methode nach Valter Longo.
Allerdings wurde die wissenschaftliche Untersuchung an gesunden Menschen durchgeführt, sodass Gefahren für Herzkranke nicht eingeschätzt werden können. Die Ergebnisse waren aber erwartungsgemäß positiv, wenn auch nicht signifikant im statistischen Sinne. Gewicht, BMI und Bauchumfang verringerten sich und auch riskante Stoffwechsel-Parameter wurden durch die FMD verbessert.
So senkte das Scheinfasten den Blutdruck und die Konzentration des Insulin-like Growth Factor 1 (IGF 1), der für die Krebsentstehung mit verantwortlich gemacht wird. Die Triglizeride und die LDL-Cholesterine sanken gerade bei den Studien-Teilnehmern, bei denen am Studienstart zu hohe Werte gemessen wurden (siehe: Fasting-mimicking diet and markers/risk factors for aging, diabetes, cancer, and cardiovascular disease, Min Wei et al., Science Translational Medicine 15 Feb 2017:
Vol. 9, Issue 3).
Fazit
Grundsätzlich kann man sagen, dass kontrolliertes Heilfasten unter therapeutischer Aufsicht, den Körper entlastet und zur Verbesserung der Gesundheit führt.
Herzpatienten sollten vor Beginn einer Fastenkur zusammen mit einem erfahrenen Fastentherapeuten entscheiden, wie eine Kur möglich und sinnvoll ist.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
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