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Das Gerstengras und Gerstengraspulver wird gerne als “Powerdrink” beworben, dass (fast) gegen Alles helfen soll. Zeit für eine genauere Betrachtung!
Anwendung der Gerste
Die Körner der Gerstenpflanze werden häufig zu Brot oder anderen Produkten weiterverarbeitet. Es gibt aber noch weitere Varianten, diese Getreideart zu nutzen. So kann man aus den jungen, grünen Pflanzen, auch Gerstengras genannt, einen Saft gewinnen.
Und es stimmt auch: Dieser Gerstengrassaft enhält viele wichtige Nährstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit des Menschen auswirken sollen.
Um die Inhaltsstoffe des Gerstengrassaftes zu “konservieren”, wird dieser getrocknet und als Gerstengraspulver verkauft.
Zum Verzehr sind nun eine ganze Reihe von Möglichkeiten geboten. Zunächst kann das Pulver in Wasser aufgelöst und getrunken werden. Ebenso kann es in Salat oder ähnliche Speisen eingemischt werden. Gerstengrasextrakt ist auch als Kapsel oder Tablette in konzentrierter Form erhältlich.
Wirkungen und Erfahrungen
Die zugeschriebenen Wirkungen des Mittels sind weitreichend. Aufgrund der hohen Konzentration an Vitaminen, Mineralstoffen, diversen Enzymen und anderen Substanzen ist Gerstengras in der Lage, die Gesundheit zu unterstützen – so liest man es ja häufiger.
Die Pflanzenessenz soll positiv auf den Cholesterinspiegel und den Blutdruck wirken. Außerdem sollen die Funktionen von Bauchspeicheldrüse, Leber und Verdauungsapparat unterstützt werden. Bei Krankheiten in diesen Bereichen (zum Beispiel auch bei der chronischen Darmerkrankung Colitis Ulcerosa) kann Gerstengras die Heilung unterstützen.
Auch für die Haut soll Gerstengras gut sein: Es schützt und strafft sie. Der Inhaltsstoff Proanthocyanidin, der auf Zellebene wirksam ist, soll außerdem vor antioxidativem Stress schützen, Infektionen und Entzündungen bekämpfen und sogar hilfreich gegen Krebs sein.
Neben all diesen und einigen weiteren Wirkungen wird der Pflanze auch ein allgemeiner Einfluss auf das Wohlbefinden nachgesagt. Spannungen und Stress können abgebaut werden und sogar Schlafstörungen und Allergien sollen bekämpft werden können.
So weit, so gut.
Vorangetrieben wurde die Verbreitung des pflanzlichen Mittels von dem Japaner Dr. Yoshihide Hagiwara, der sich den Inhaltsstoffen und der Wirkung der Gerstenpflanze in zahlreichen Studien widmete. Er geht davon aus, das Gerste eines der “nährstoffreichsten Nahrungsmittel der Welt” sein könnte. So fand er darin zum Beispiel 7-mal so viel Vitamin C wie in Orangen, 11-mal so viel Calcium wie in Kuhmilch und eine Zinkmenge, die mit der der reichsten Zinkquellen tierischen Ursprungs vergleichbar ist.
Nach diesen allgemeinen Aussagen (die ich so ja auch gehört habe), tun wir mal einen Blick in die Studienlage. Viel Brauchbares war nicht dabei – aber: wen interessiert schon eine Pflanze, die sich die Menschen zu Hause selbst anbauen können? Nun denn…
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Fibromylagie, Schmerzen, Schlafstörungen
Da gibt es eine interessante Studie: Donaldson et al.: Fibromyalgia syndrome improved using a mostly raw vegetarian diet: an observational study. Hallelujah Acres Foundation, Shelby, NC, USA
Diese Studie ist keine der klinischen Studien, wie sie für pharmazeutische Produkte in der Regel durchgeführt werden, sondern hier handelt es sich um eine einfache “Anwendungsbeobachtung”. Auch weil hier eine Plazebo-Gruppe fehlt, wird man in schulmedizinischen Kreisen dieser Studie kaum Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit schenken.
Auf der anderen Seite muss man festhalten, dass die Studie immerhin Einzug ins PubMed gehalten hat, was zeigt, dass die Arbeit nicht vollkommen wertlos ist. Solche Formen von Studien sind relativ schnell und kostengünstig durchzuführen und geben Aufschluss, in welche Richtung man mit aufwendigeren Studien weiterforschen sollte.
Bei dieser Studie ging es um die Fibromyalgie, eine schwere, chronische und nicht heilbare Erkrankung mit zum Teil gravierenden Muskelschmerzen. Verbunden mit dieser Erkrankung sind Schlafstörungen, Dauerschmerz, Fatigue, Passivität, Depression und weitere Symptome, die die Lebensqualität der Betroffenen extrem beeinträchtigen. In dieser Arbeit ging es um die Frage, ob eine überwiegend vegetarische Rohkost in der Lage wäre, die Symptome der Fibromyalgie günstig zu beeinflussen.
Methoden: 30 Betroffene nahmen an dieser Untersuchung teil. Sie erhielten eine Ernährungsumstellung auf vegetarische Rohkost. Diese bestand aus rohen Früchten, Salaten, Karottensaft, Pflanzenknollen und -wurzeln, Getreideprodukten, Nüssen, Samen und dehydriertem Gerstengrassaft. Das Ergebnis der Nahrungsumstellung wurde festgehalten in einem Fibromyalgie-Fragebogen (FiQ), einem SF-36 Gesundheitsfragebogen, einem Fragebogen zur Lebensqualität (QOLS) und körperlichen Leistungstests.
Resultate: 26 der Probanden gaben die Fragebögen ausgefüllt nach zwei Monaten zurück. 20 der Probanden reichten die Fragebögen am Anfang, Ende und entweder zweiten oder vierten Monat des Beobachtungszeitraums ein. Drei Probanden gingen verloren. Der durchschnittliche FIQ-Wert von 20 Teilnehmern wurde von 51 auf 28 (46 Prozent) reduziert. 7 der 8 SF-36 Kriterien, körperlicher Schmerz als Ausnahme, zeigten deutliche Verbesserungen.
Der QOLS (Lebensqualität)-Wert von 0 bis 7 stieg von 3,9 zu Beginn auf 4,9 nach sieben Monaten an. Signifikante Verbesserungen wurden bei Schulterschmerzen in Ruhe und nach Bewegung gesehen. Das Gleiche galt für die Abduktionsweite der Schulterbewegung, für Flexibilität, Stuhl-Test und den 6-Minuten-Gang. 19 von 30 Teilnehmern wurden als “Responder” angesehen, also Patienten, die auf die Therapie ansprachen.
Bei diesen kam es zu einer signifikanten Verbesserung von allen gemessenen Werten, verglichen zu den Werten von Probanden, die nicht oder nur mangelhaft auf die Maßnahmen ansprachen. Nach sieben Monaten Behandlung hatten sich die SF-36 Werte für alle Kriterien, außer dem Körperschmerz, an die Werte von normalen Frauen in einem Alter zwischen 45 und 54 Jahren angeglichen bzw. auftretende Unterschiede waren nicht mehr signifikant.
Schlussfolgerung: Der Einsatz von vegetarischer Rohkost, wie zum Beispiel Gerstengraskonzentrat, scheint in der Lage zu sein, bei einer Reihe von Fibromyalgie -Patienten positive Einflüsse auf die Symptomatik der Erkrankung zu produzieren. Aber solche Ergebnisse einer Ernährungsumstellung sind uns in der Naturheilkunde aber schon länger bekannt…
Schauen wir uns mal eine weitere Studie an.
Cholesterin
Von besonderem Interesse war der Cholesterinwert der Patienten schon immer. Dies war nicht zuletzt auch ein pharmapolitisches Spektakel, denn mit der gezwungenen Festlegung, ab wie viel mg/dl ein Wert als pathologisch galt, schuf die Pharmaindustrie Millionen von Kranke, die sich zumeist aber pudelwohl fühlten. Übrigens: Zu dem “Irrsinn” mit dem Cholesterin habe ich extra ein Buch verfasst: Das Märchen vom bösen Cholesterin. Wenn Sie das Thema betrifft, informieren Sie sich lieber früher als später!
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Die entsprechende „Aufklärungskampagne“ sorgte dann dafür, dass teure Statine zu pharmazeutischen Bestsellern wurden. Die Cholesterin-Besessenheit machte auch vor der Nahrungsmittel-Industrie nicht halt. Aber eine cholesterinsenkende Ernährung oder die effektive Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln waren natürlich nicht im Sinne der Pharmaindustrie. Dementsprechend wenige Studien gab es zu dieser Fragestellung.
Die wenigen Studien zu dieser Frage zeigten meist deutlich bessere Wirkung als die Statine, und das gleichzeitig ohne Nebenwirkungen. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass solche Studien gar nicht erst durchgeführt werden bzw. die durchgeführten Studien mit methodologischen Argumenten angegriffen werden. Aber auch im Bereich der „alternativen“ Medizin gibt es Studien, die vom Aufbau und der Durchführung allen methodologischen Anforderungen entsprechen.
Die vorliegende Studie aus dem Jahr 2007 ist eine solche Studie: Keenan et al.: The effects of concentrated barley beta-glucan on blood lipids in a population of hypercholesterolaemic men and women. University of Minnesota, Medical School, Department of Family Medicine and Community Health, Minneapolis, USA.
Die Idee der Studie war, dass Getreideprodukte eine reiche Quelle an löslichem Beta-Glukan sind. Beta-Glukan ist bekannt dafür, dass es in der Lage ist, signifikant das schädliche LDL-Cholesterin zu senken. Allerdings gibt es für Gerste in diesem Zusammenhang kaum Studien. Deshalb entschlossen sich die Forscher, den LDL-senkenden Effekt von Gersten-ß-Glukan zu untersuchen. Ausgangsmaterial war ein konzentriertes Gersten-ß-Glukan aus einem Gerstengras-Extrakt.
Die Studie war eine randomisierte, doppelblinde, Plazebo-kontrollierte Studie über den Zeitraum von zehn Wochen. Es wurden vier Behandlungsgruppen plus Plazebo-Gruppe zufallsbedingt gebildet. Zwei Behandlungsgruppen wurden mit 3 g beziehungsweise 5 g hochmolekularem ß-Glukan täglich versorgt. Zwei weitere Gruppen bekamen niedermolekulares ß-Glukan, ebenfalls 3 g oder 5 g täglich. Die Dosis wurde zweimal täglich mit den Mahlzeiten verabreicht. Dies geschah entweder als Cereal-Fertiggericht oder als kalorienreduzierter Gerstengrassaft. Parameter, die erhoben wurden, waren Gesamtcholesterin, LDL und HDL, die zu Beginn der Studie gemessen wurden und nach sechs Wochen der Behandlung. Die Größe der Teilnehmergruppe betrug 155 Probanden. Die Behandlungen wurden gut vertragen.
Nach sechs Wochen Behandlung fiel der mittlere LDL-Wert um 15 Prozent in der Gruppe mit 5 g hochmolekularem ß-Glukan, um 13 Prozent in der Gruppe mit 5 g niedermolekularem ß-Glukan und um 9 Prozent in beiden Gruppen mit 3 g hoch- und niedermolekularem ß-Glukan. Ähnliche Werte wurden beim Gesamtcholesterin beobachtet. Die HDL-Werte blieben unverändert.
Schlussfolgerung der Wissenschaftler: Konzentriertes Beta-Glukan aus Gerste verbessert LDL- und Gesamcholesterin-Werte bei mittelschweren Fällen einer Hypercholesterinämie. Von daher sollten Nahrungsmittel mit Beta-Glukane aus Gerste als eine effektive Option betrachtet werden, Blutfettwerte zu therapieren.
Und falls Sie das mit den Beta-Glukanen näher interessiert: Auch dazu habe ich einen umfangreicheren Artikel verfasst: www.vitalstoffmedizin.com/sekundaere-pflanzenstoffe/beta-glucan.html
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Lipide und Cholesterin
Als ich das erste Mal etwas zum Gerstengras veröffentlichte, war die Zahl der Studien dazu fast NULL. Inzwischen hat sich überraschenderweise die Zahl der Studien zum Gerstengras deutlich erhöht. Die meisten dieser Studien beziehen sich auf Fragen zum Stoffwechsel. Und hier steht der Lipidstoffwechsel im Vordergrund.
Im Jahr 2009 erschien diese Studie in den USA: The effects of barley-derived soluble fiber on serum lipids. In dieser Metaanalyse ging es darum zu beurteilen, ob der Konsum von Gerstengras bei gesunden Probanden und Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten zu Veränderung der Lipidwerte führt. Die Autoren fanden 8 klinische Studien mit insgesamt 391 Teilnehmern. Die Beobachtungszeit lag zwischen 4-12 Wochen. Die Daten zeigten, dass der Einsatz von Gerstengras signifikant das Gesamtcholesterin senkt (um knapp 14 mg/dl), das LDL-Cholesterin um 10 mg/dl und Triglyceride um knapp 12 mg/dl senkt. Das HDL-Cholesterin zeigte keine Veränderung.
Ein Jahr später erschien wieder eine Metaanalyse, diesmal in Jordanien (β-glucan from barley and its lipid-lowering capacity: a meta-analysis of randomized, controlled trials.). Die Autoren hatten alle randomisierten klinischen Studien zwischen 1989 und 2008 in die Auswertung aufgenommen. Die Auswertung ergab, dass Gerstengras und das enthaltene beta-Glucan sowohl das Gesamtcholesterin, als auch LDL-Cholesterin um knapp 12 beziehungsweise 11 mg/dl senkt. Der Cholesterin senkende Effekt scheint nicht direkt von der Dosis abhängig zu sein. Daher empfehlen diese Autoren einen erhöhten Verzehr für die Patienten, die erhöhte Werte für LDL-Cholesterin aufweisen.
Im Jahr 2015 zeigte eine Studie aus China (Quantitative assessment of the effects of beta-glucan consumption on serum lipid profile and glucose level in hypercholesterolemic subjects.) wieder in einer Metaanalyse, dass der Verzehr von Gerstengras beziehungsweise beta-Glucan die Blutwerte für Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin signifikant senkt, aber praktisch keinen Einfluss auf Triglyceride, HDL-Cholesterin und Glucose Konzentrationen zu haben scheint.
Es geht weiter mit den Metaanalysen zum Gerstengras. Auch diese im Jahr 2016 erschienene Studie ist eine Metaanalyse (A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials of the effect of barley β-glucan on LDL-C, non-HDL-C and apoB for cardiovascular disease risk reductioni-iv.). Diese Metaanalyse analysierte 14 Studien mit 615 Teilnehmern. Auch diese Studien zeigten, dass beta-Glucan aus Gerstengras LDL-Cholesterin und Gesamtcholesterin senkt, ohne das HDL-Cholesterin zu verändern. Die Autoren empfehlen den vermehrten Einsatz von Nahrungsmitteln, die Gerste und Gerstengras enthalten, um das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen zu senken. Es bleibt unausgesprochen, aber ich vermute auch hier die unterstellte Hypothese, dass eine Senkung von Cholesterin per se zu einer Senkung von kardiovaskulären Komplikationen führt, was eine unbewiesene Hypothese ist, wie ich anderen Beiträgen versucht habe deutlich zu machen (Das Märchen vom bösen Cholesterin).
Im gleichen Jahr diskutierte diese Studie aus den USA die lipidsenkenden Eigenschaften von löslichen Ballaststoffen (Lipid Lowering with Soluble Dietary Fiber.). Prinzipiell scheinen lösliche Ballaststoffe gesundheitlich nützliche Eigenschaften zu besitzen, da sie Lipidwerte senken, den Blutdruck senken, die Blutzuckerkontrolle verbessern, helfen Übergewicht zu reduzieren, das Immunsystem unterstützen, und Entzündungsprozesse eindämmen. Diese positiven Eigenschaften münden in einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Probleme.
Auf dieser Basis haben die Autoren diese Metaanalyse erstellt und fanden heraus, dass der Konsum von wasserlöslichen Ballaststoffen den Gehalt an Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin zwischen 5 und 10 Prozent senkt. Weiter sahen sie, dass HDL-Cholesterin und Triglyceride keine großen Veränderungen erfuhren. Die sahen auch, dass die Cholesterin senkenden Eigenschaften der löslichen Ballaststoffe auf deren physikalischen und chemischen Eigenschaften beruhen. Und sie sahen, dass mittel- bis hochmolekulare Ballaststoffe einen deutlich besseren lipidsenkenden Effekt ausüben. Diese Beobachtungen gelten für eine Reihe von ballaststoffreichen Nahrungsmitteln, unter anderem auch Gerste.
Die erste neuere Arbeit, die keine Metaanalyse ist, ist eine Labor Studie an Ratten (The anti-obesity effect of fermented barley extracts with Lactobacillus plantarum dy-1 and Saccharomyces cerevisiae in diet-induced obese rats.). Die Autoren hatten hier fermentierte Gerste, die mit Lactobacillus plantarum oder Saccharomyces cerevisiae fermentiert worden war, auf Adipositas verhindernde Effekte in vitro und in vivo untersucht. Die Autoren sahen, dass die orale Gabe des fermentierten Extrakts durch Lactobacillus bei den Tieren den Aufbau von Fettmasse und Zunahme von Körpergewicht einschränkte. Der fermentiere Extrakt durch Saccharomyces zeigte überraschenderweise keine Effekt auf Körpergewicht und Fettmasse.
Das Lactobacillus-Gerstensubstrat hemmte die Differenzierung von Fettzellen in einer konzentrationsabhängigen Art und Weise. Das Saccharomyces-Gerstensubstrat zeigte ähnliche Wirkungen nur bei hohen Konzentrationen. Phenolsäuren und beta-Glucan wurden als die Substanzen ausgemacht, die für den Adipositas verhindernden Effekt verantwortlich sind.
Die folgende Arbeit, aus dem Jahr 2017, ist wieder eine Laborstudie mit Ratten und tibetanischer Gerste (Effect of Whole Grain Qingke (Tibetan Hordeum vulgare L. Zangqing 320) on the Serum Lipid Levels and Intestinal Microbiota of Rats under High-Fat Diet.). Hier wurde der lipidsenkenden Effekt der gesamten Pflanze und deren Einfluss auf die Darmflora untersucht. Hohe Dosen reduzierten Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, und andere Cholesterin-Fraktionen, außer dem HDL-Cholesterin. Interessanterweise erhöhte sich das Körpergewicht der Ratten unter der „Behandlung“. Im Darm zeigte sich eine Erhöhung der Konzentrationen von kurzkettigen Fettsäuren. Grund hierfür war die Erhöhung der Bakterienzahl von Mikroorganismen, die diese kurzkettigen Fettsäuren produzieren. Eine weiterführende Analyse zeigte eine signifikante Veränderung der Darmflora und ihrer Zusammensetzung nach der Gabe der Gerste. Die Autoren vermuten diese Veränderung mit als Grund für den cholesterinsenkenden Effekt von Gerste.
Krebserkrankung
Zwei neue Arbeiten aus dem Jahr 2017 beschäftigen sich mit einer möglichen krebsverhindernden Wirksamkeit von Gerste und Gerstengras.
In dieser Arbeit (Barley grass extract causes apoptosis of cancer cells by increasing intracellular reactive oxygen species production.) zeigte ein Extrakt von Gerstengras eine hemmende Wirkung auf Brust- und Prostatakrebszellen. Der Extrakt induzierte eine Apoptose der Krebszellen. Gleichzeitig erhöhte der Extrakt die Konzentration von freien Radikalen (ROS) innerhalb der Krebszellen. Daher vermuten die Autoren, dass die Erhöhung der Konzentrationen von freien Radikalen zur Auslösung der Apoptose und damit zum Untergang der Krebszelle führt.
Die nächste Arbeit (Evaluation of anticancer activity of water and juice extracts of young Hordeum vulgare in human cancer cell lines HT-29 and A549.) ist ebenfalls eine reine Laborarbeit an Zellkulturen. Hierbei handelt es sich um Darmkrebszellen (HT-29) und Zellen aus einem Adenokarzinom in der Lunge (A549).
Die Behandlung der Zellen erfolgte mit einem Wasserextrakt und einem Saftextrakt aus Gerstengras. Beide Extrakte hemmten die Proliferation der Krebszellen. Ein Test auf zellschädigende Eigenschaften der Extrakte zeigte keine signifikanten Wirkungen auf gesunde Epithelzellen des Darms und Fibroblasten der Haut. Es zeigte sich dagegen eine dosisabhängige zytotoxische Wirksamkeit gegenüber Darmkrebszellen, jedoch keine Wirkung gegenüber Tumorzellen des Adenokarzinoms.
Interessanterweise zeigte der Wasserextrakt eine ausgeprägte antioxidative Wirkung, die jedoch beim Saftextrakt nicht nachgewiesen werden konnte.
Daher schließen die Autoren, dass Gerstengras und seine Extrakte bei Darmkrebs eine mögliche Anwendung finden können, beziehungsweise Gerstengras und Gerstengras-Extrakt einen protektiven Effekt gegen Darmkrebs zu haben scheinen.
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Leider. . .
. . . scheint es keine neueren klinischen Studien zu geben, die Gerstengras unter den gängigen schulmedizinischen Indikationen geprüft haben. Die Flut an Metaanalysen zum Gerstengras lassen den Verdacht aufkommen, dass hier eine Reihe von Daten und Datenmaterial „doppelt gemoppelt“ in den einzelnen Auswertungen auftauchen.
Grund für diese Annahme ist die Beobachtung, dass die Autoren teilweise zu sehr synchronen Ergebnissen kommen. Aus diesem Grunde, aber auch aus anderen Gründen, ist der Aussagewert von Metaanalysen sehr skeptisch zu betrachten.
Die reinen Laborstudien mit Zellkulturen scheinen da etwas aussagekräftiger zu sein. Aber auch hier muss man relativieren, da Zellen sich in einem lebenden Organismus unter Umständen anders verhalten als im Reagenzglas.
Naja… Das Interesse am Gerstengras hält sich halt etwas in Grenzen… Kommen wir lieber zur Anwendung.
So wenden Sie Gerstengras an
Sie können sie Kraft des Gerstengrases nutzen, indem Sie fertige Präparate wie Kapseln oder Pulver in Ihre Ernährung integrieren.
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Es ist aber auch ganz einfach möglich, Gerstengras und gekeimte Gerste selbst zu züchten. Dazu haben Sie zwei Möglichkeiten:
Gerstengras in der Erde züchten:
Lassen Sie Gerstensamen über Nach in Wasser quellen und legen Sie die Samen am nächsten Tag in einer Pflanzschale auf die feuchte Erde. Die Samen dürfen eng beieinanderliegen. Halten Sie die Erde feucht. Nach etwa zehn bis zwölf Tagen hat das Gerstengras eine Höhe von zehn Zentimetern oder mehr erreicht. Ab dieser Höhe können Sie es mit einer Küchenschere ernten und im Salat, in Smoothies oder als Beigabe in Suppen oder Soßen verwenden. Wenn Sie eine Saftpresse haben, die auch für Kräuter und Gräser geeignet ist, können Sie sich auch selbst frischen Gerstengrassaft herstellen.
Gekeimte Gerste in Hydrokultur züchten:
In speziellen Keimgeräten können Sie die Gerstenkörner ganz ohne Erde keimen lassen. Die Körner werden im Gerät feuchtgehalten und keimen in wenigen Tagen. Die so entstandenen Sprossen können Sie komplett mit Wurzeln verwenden und zum Beispiel auf den Salat, in Kräuterquark oder auf Butterbrot geben.
Fazit
Gerstengrassaft gehört für mich zu einem der gesündesten Präparate aus dem Bereich der Nahrungsmittel-Ergänzung – wenn man es als solches überhaupt bezeichnen will. Ich stufe es als “Lebens-“Mittel ein, weil es Vitalität in hohem Maße bietet. Übrigens: Gerstengras ist stark basisch und wirkt somit gegen eine Übersäuerung.
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