Ja, ich bin da etwas plakativ: “Ich will kein bestrahltes und totes Essen und auch kein Mikroplastik im Essen”. Warum ich gegen die Mikrowelle für die Zubereitung von Essen bin, versuche ich im folgenden Beitrag zu begründen. Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Die Mikrowelle
Immer dann, wenn es schnell gehen soll, ist die Mikrowelle eine praktische Hilfe in der Küche. Dennoch warnen manche Ernährungswissenschaftler, als auch Strahlenexperten mit denen ich mich unterhalte durchaus vor dem Gebrauch dieser Geräte. Sie befürchten einen (weiteren) Vitaminverlust der Fertigprodukte die für die Mikrowelle “konstruiert” wurden, als auch schädliche Verbindungen in den Speisen, die durch die Strahlung / Erwärmung “ausgelöst” werden könnten.
Der Biologe Hans Hertel geht sogar davon aus, dass die Mikrowellen-Gerichte schon nach kurzer Zeit die Blutwerte negativ beeinflussen und Krebs auslösen können. Die Veröffentlichung seiner 1989 erfolgten Untersuchungen wurde ihm allerdings vom Berner Kantonalgericht verboten. Erst der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erlaubte dem Schweizer seine Meinungsäußerung.
Manche wollen Hertels Ergebnisse bestätigt haben, während andere Wissenschaftler ganz klar die Unbedenklichkeit der Mikrowellengeräte hervorheben. Was stimmt nun wirklich?
Wie wirken sich Mikrowellen auf die Nährstoffe aus?
Auf jeden Fall scheint festzustehen, dass die Mikrowelle die sekundären Pflanzenfarbstoffe zerstört. So haben Untersuchungen an Brokkoli ergeben, dass die Antioxidantien, die unseren Körper vor gefährlichen freien Radikalen und somit vor Krebs schützen, in den Geräten praktisch vernichtet werden. Während das Kohlgemüse beim Dünsten nur 11 % der Antioxidantien einbüßt, zerstört die Mikrowelle 97 % der Radikal-Fänger. Die Alliinase im Knoblauch wird bereits nach 60 Sekunden in der Mikrowelle komplett deaktiviert (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11238815?dopt=Abstract).
Bis zu 40 % des Gehaltes von Vitamin B12 in Milch verwandelt das Gerät in eine biologisch unwirksame Form (https://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/jf970807j).
Andere Forscher stellten fest, dass fast die gesamten Flavonoide, 87 Prozent der Kaffeesäurederivate und 74 % der Sinapinsäure verloren gehen. (López-Berenguer C. et al.: Effects of microwave cooking conditions on bioactive compounds present in broccoli inflorescences; J Agric Food Chem; 2007; 55(24); S. 10001-10007)
Natürlich werden auch durch andere Garmethoden viele der sekundären Pflanzenfarbstoffe zerstört.
Doch ein Vergleich zeigt:
Beim schonenden Dünsten auf dem Herd gehen im Schnitt 11 % der Flavonoide verloren, während sowohl die Kaffeesäurederivate als auch die Sinapinsäure vollständig erhalten bleiben.
Der Physiker Dr. Fritz-Albert Popp (1938-2014), der anhand von Biophotonen die Qualität verschiedener Lebensmittel überprüft, warnte außerdem davor, Lebensmittel in der Mikrowelle aufzutauen oder Fleisch zu erhitzen, da die “Zellen” hierbei stark zerstört würden. Pflanzliche Nahrungsmittel würden hingegen nicht so drastisch geschädigt. Wenn man sich den Wikipedia-Eintrag von Popp ansieht, scheint der aber mittlerweile auch als “Schwurbler” zu gelten. Dort lesen wir: “Seine Aussagen zur Entstehung der Biophotonen und ihrer angeblichen Funktion für ein hypothetisches, auf Licht basierendes zelluläres Informationssystem stoßen allerdings auf die Kritik der Wissenschaftsgemeinde und finden vor allem in Esoterikkreisen Resonanz.”
Natürlich dauert das Dünsten wesentlich länger, als ein Fertiggericht kurz in die Mikrowelle zu schieben, doch nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für den Geschmack lohnt sich der Zeitaufwand.
Während aber durch die Mikrowellen-Strahlung wichtige Inhaltsstoffe der Nahrung zerstört werden, konnte bisher kein direktes Gesundheitsrisiko für den Menschen bestätigt werden. Zwar weisen viele Untersuchungen hierauf hin, doch wurden diese bei kritischer Betrachtung in keinem Fall bestätigt.
So entstehen bei der Mikrowellen-Zubereitung zwar durchaus Giftstoffe, indem eigentlich ungefährliche Substanzen in für uns Menschen gefährliche Toxine umgewandelt werden – doch entspricht dies, laut Bundesamt für Strahlenschutz und Verbraucherministerium, etwa der gleichen Menge, wie sie durch herkömmliches Kochen, Backen und Braten ebenfalls auftreten.
So gibt selbst die Zeitschrift Ökotest Entwarnung, obwohl kein Zweifel daran besteht, dass die Zubereitung in der Mikrowelle eine Vielzahl biochemischer Veränderungen in der Nahrung hervorruft: „Unklar ist jedoch, wie diese Veränderungen im Vergleich zu Veränderungen, die durch konventionelle Methoden hervorgerufen werden, zu bewerten sind“, so das Verbraucher-Magazin. Denn schließlich verwandelt jedes Lebensmittel einige seiner Inhaltsstoffe, sobald man es in irgendeiner Weise bearbeitet.
Wird das Essen in der Mikrowelle allerdings sehr stark überhitzt, so sind die Gesundheitsrisiken schon um einiges erhöht. Das gleiche kann natürlich gelten, wenn sich die Verbraucher nicht an die auf der Verpackung beschriebene Zubereitungsweise halten.
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Was machen Mikrowellen mit Kunststoff?
„Kunststoffe und Lebensmittel“ ist ohnehin ein Thema für sich. Aus Plastik hergestellte Flaschen, Verpackungen und Behälter aus “Plastikverbindungen” sind mit allerhand Ingredienzen versetzt, die immer auch in Getränke und Lebensmittel hineinziehen und vom Körper aufgenommen werden können. Dort verursachen sie unterschiedliche, teils gravierende gesundheitliche Störungen. Die Liste dieser Chemikalien ist lang, deren technische Funktion vielfältig.
In die Kritik geraten sind vor allem die Weichmacher, die den Plastik-Produkten ihre Elastizität verleihen. Weichmacher sind, toxikologisch betrachtet, sogenannte „endokrine Disruptoren“, die ähnlich wie Hormone wirken und die physiologische Regulation durcheinander bringen. Denselben Effekt haben auch andere Chemikalien, die zur Herstellung von Plastik verwendet werden wie Bisphenol A (BPA).
Die Verbindung steht im Verdacht, durch ihre östrogen-analoge Wirkung Hirnschäden, Unfruchtbarkeit, Verhaltensauffälligkeiten, Immunschwäche und Krebs zu verursachen. Auf die erheblichen Risiken von BPA weist auch das Umweltbundesamt hin (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3782.pdf).
US-amerikanische Wissenschaftler haben untersucht, ob BPA bei hohen Temperaturen verstärkt abgegeben wird. Und tatsächlich konnten die Forscher nachweisen, dass Polycarbonat-Flaschen bei 100 ° Celsius 55 Mal mehr BPA freisetzten als bei Raum-Temperatur (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18155859).
Der Verbraucher erhitzt Plastik-Behälter aber meist nur in der Mikrowelle. Niemand käme auf die Idee, Kunststoff-Behälter im Herd oder Backofen zur Garung oder zum Warmmachen zu verwenden – im Wasserbad vielleicht noch, aber das ist wohl eher die Ausnahme. Nach den Ergebnissen der Studie muss auch davon ausgegangen werden, dass Lebensmittel in der Mikrowelle generell mit Plastik-Chemikalien in erheblichem Maße in Kontakt kommen.
Vor allem sind dies Weichmacher wie die Phthalate. Hierzu gehören beispielsweise Di-2-Ethylhexylphthalta (DEHP), Diisodecylphthalat (DIDP), Polyethylenterephthalat (PET) und Diisonylphthalat (DINP). Einige Kunststoffe setzen sogar Dioxine frei und die Lösungsmittel Benzol, Xylol und Toluol.
Sicher scheint inzwischen zu sein, dass das Kunststoff-Material selber in der Mikrowelle zum Risiko wird. Laut einer Untersuchung geben die Behälter beim Erhitzen Mikro- und Nano-Kunststoff ab. Die Gesundheitsgefahren durch dieses Mikro- und Nano-Plastik sind längst wissenschaftlich belegt. Wie hoch die Emission der kleinsten Teilchen beim Erhitzen in der Mikrowelle ist, zeigt ein Labor-Versuch mit Kunststoffbehältern.
In die Behälter füllten die Wissenschaftler reines (deionisiertes) Wasser und dreiprozentige Essigsäure zur Simulation von Lebensmitteln. Es dauerte keine Monate wie im Kühlschrank oder bei Raumtemperatur, bis sich Millionen von Plastik-Partikeln vom Material ablösten. Bereits nach drei Minuten Bestrahlung haben die Forscher eine Freisetzung von mehr als 2 Milliarden Nano- und 4 Millionen Mikro-Partikel pro Quadratzentimeter gemessen.
Ein Baby, das derart erwärmtes Wasser trinkt, könnte laut der Forscher jeden Tag 20 Nanogramm Kunststoff pro kg Körpergewicht aufnehmen. Ein Kleinkind, das so behandelte Milch-Produkte verzehrt, sogar 22 Nanogramm. Polyethylen erwies sich in dieser Hinsicht als riskanter als Polypropylen (https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.3c01942).
Kann die Strahlung der Mikrowelle den Verbrauchern schaden?
Gute Mikrowellengeräte sind durch ein Metallgehäuse und ein Sichtfenster so stark gesichert, dass die Strahlung (etwa 2,45 Gigahertz) im Allgemeinen als unbedenklich eingestuft wird – gerade auch im Vergleich zu Handys.
Allerdings sind Augenschäden nicht auszuschließen, wenn man sehr nah durch die Glasscheibe guckt, so wie es kleine Kinder gerne tun. Empfehlenswert ist laut der Zeitschrift Ökotest ein Mindestabstand von einem halben Meter, Schwangere und Kinder sollten besser in noch größerer Entfernung zu einer laufenden Mikrowelle stehen.
Der Diplom-Ingenieur Wolfgang Priggen rät hingegen allen Nutzern von Mikrowellen, einen Mindestabstand von fünf Metern bei eingeschalteten Geräten einzuhalten. Er gibt allerdings ebenfalls zu bedenken, dass die Strahlung eines Mobiltelefons, das man sich ständig direkt an den Kopf hält, im Verhältnis als weitaus bedenklicher zu sehen wäre, als eine nur wenige Male in der Woche eingeschaltete Mikrowelle.
Seine Webseite baubiologie.de.vu ist leider nicht mehr erreichbar. Schade, dass zahlreiches Expertenwissen aus aus dem Internet verschwindet und wir es stattdessen mit immer mehr “Marketingseiten” mit irgendwelchen abgeschriebenen Informationen zu tun haben. Vor allem im Gesundheitsbereich finde ich immer mehr Webseiten, die anscheinend von Personen zusammengeschustert wurden, die vermutlich noch nie einen Patienten behandelt haben… Aber das nur am Rande…
Meine strahlende Mikrowelle
Aber ich komme vom Thema ab: Die Höhe der austretenden Strahlung hängt aber auch von der Menge der in der Mikrowelle verarbeiteten Speisen ab. Eine leere Mikrowelle strahlt bei 800 Watt etwa um den Faktor 15 stärker als ein Handy bei voller Leistung.
Werden 500 Gramm Nahrungsmittel in der Mikrowelle erhitzt, wird die Strahlung so weit abgeschwächt, dass es etwa mit dem eines Mobiltelefons vergleichbar ist – wobei man normalerweise zur Mikrowelle wesentlich mehr Abstand hält als zu seinem Handy. Mehr zum Thema auch in meinem Artikel: Elektromagnetische Felder und die Handy-Industrie.
Sobald das Sichtfenster oder die Türdichtungen beschädigt sind, sollten Sie allerdings die Mikrowelle auf jeden Fall entsorgen oder fachmännisch reparieren lassen. Denn dann kann die gefährliche Strahlung ungehindert in den Raum gelangen (siehe dazu auch die Ratschläge des Bundesamtes für Strahlenschutz; www.bfs.de; Bayerisches Landesamt für Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik Elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz).
Die zulässige Grenze der Mikrowellenstrahlung liegt demnach bei 50 Watt/m2 in einem Abstand von fünf Zentimetern vom Gerät. Fast alle getesteten intakten Haushalts-Mikrowellengeräte strahlen mit etwa zehn Watt/m2, also deutlich unter diesem Wert, viele erreichten sogar nur Emissionswerte von vier Watt/m2.
Bei älteren Großküchen-Geräten sieht das Ergebnis allerdings nicht so gut aus. Denn hier kommt es vereinzelt zu Überschreitungen der Grenzwerte, wobei diese Mikrowellen normalerweise wesentlich häufiger in Betrieb sind und das Küchenpersonal sich daher einem noch größeren Risiko aussetzt.
Damit die Türdichtungen von der schädlichen Strahlung so wenig wie möglich nach außen kommen lassen, müssen sie regelmäßig gereinigt werden. Denn Fette und andere Speisereste können das Dichtungsvermögen negativ beeinflussen.
Was gehört nicht in die Mikrowelle?
Bei in der Mikrowelle erhitztem Geflügelfleisch können mehr Salmonellen und andere Krankheitserreger überleben, als dies in Pfanne, Kochtopf oder Backofen der Fall ist. Das liegt vor allem an der ungleichmäßigen Erwärmung. Denn während in der Mikrowelle einige Bereiche extrem heiß werden, bleiben andere nahezu kalt.
Aus diesem Grund kann es auch gerade bei Baby- und Kleinkindernahrung gefährlich sein, die Milch oder den Brei in der Mikrowelle aufzuheizen. Denn immer wieder kommt es zu schwersten Verbrühungen, weil sich die Flaschen und Gläschen von außen kühl anfühlen, der Inhalt aber bereits kochend heiß ist.
Sie sollten die Nahrung deshalb immer erst gut schütteln, um dann die Temperatur zu überprüfen, bevor Sie ihr Kind füttern. Sauger der Milchflaschen werden in der Mikrowelle porös. Muttermilch gehört ebenfalls nicht in die Mikrowelle, da sie hier ihre wichtigen und gesunden Abwehrstoffe verliert, die das Immunsystem des Säuglings in der ersten Zeit schützen. (Link).
Wenn man schon Lebensmittel in Plastik-Verpackungen kauft oder in Kunstoffbehältern aufbewahrt, sollten diese Kunststoffe nicht in der Mikrowelle erhitzt werden. Gemüse, Fleisch und Fisch kann man in Porzellan-Schüsseln verfüllen und Milch in Keramik-Tassen. Das Label „Mikrowellen-geeignet“ auf Kunststoff-Behältern ist mit Nichten eine Garantie dafür, dass keine gefährlichen Chemikalien freigesetzt werden!
Wann ist die Anschaffung einer Mikrowelle zu empfehlen?
Meine Meinung: Ich habe keine Mikrowelle im Haus und ich esse auch nichts aus einer Mikrowelle.
Aber es gibt durchaus Meinungen, dass sich eine Mikrowelle vor allem für Singles oder Familien, in denen sich jeder seine Fertiggerichte und Tiefkühlgerichte zu verschiedenen Zeiten aufwärmt, lohnen. Denn dann ist die Mikrowellenzubereitung eine energiesparende Alternative zu Herd und Backofen. Aber mal im Ernst: Fertiggerichte?
Wer überlegt, ausschließlich eine Mikrowelle anzuschaffen, sollte bedenken, dass Nudeln und Reis zum Kochen einen Herd benötigen, während Kuchen erst im Backofen und Bratenfleisch nur in der Pfanne die geschmacklich so wichtigen Röststoffe erhalten.
Auch sind den Fertiggerichten, die extra für die Zubereitung in der Mikrowelle hergestellt werden, unzählige Aromen und Zusatzstoffe beigemischt, die möglicherweise mit gesundheitlichen Risiken verbunden sind. Mein Fazit daher: Nein Danke.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
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