Fruchtzucker und Fruktose – und dann noch Fruktose-Maissirup und Isoglucose? NEIN DANKE!

Zucker - Das weiße Gift?

Fruchtzucker wird seit langem als alternatives Süßungsmittel für Diabetiker, Abnehmwillige und Gesundheitsbewusste angepriesen. Denn die aus Früchten und Obst gewonnene Fruktose ist bei gleicher Kalorienmenge viel süßer als handelsüblicher Haushaltszucker.

Hierdurch führen geringere Mengen zu dem gleichen Geschmackserlebnis, weshalb man beim Backen und Kochen mit dem  Fruchtzucker etwa 20 Prozent an Kalorien einspare, so die Begründung.

So können Produkte mit Fruktose als besonders gesunde Lebensmittel beworben werden. Mit dem Label „Diät“ und „kalorienreduziert“ lassen sich dann höhere Endpreise erzielen.

In der Herstellung hingegen ist Fruktose weitaus billiger als Rohr- und Rübenzucker, denn die Additive, die sich hinter Bezeichnungen wie „Getreidesirup“ oder Isoglucose“ verstecken, werden überwiegend aus Mais gewonnen.

Mit den im Vergleich zu Haushaltszucker niedrigeren Unkosten und höheren Verbraucherpreisen ist der Profit gleich doppelt gesteigert. Viele Konsumenten nehmen das unkritisch hin.

Aber VORSICHT!

Fruktose ist ein Einfachzucker, der industriell hergestellt und verarbeitet wird.

Bei einer Studie an Mäusen schnitt der Fruchtzucker nicht annähernd so gut ab, wie das viele meinen. Das Gegenteil war sogar der Fall, denn die Tiere wurden dicker als durch Haushaltszucker oder Traubenzucker bei gleicher Kalorienmenge (vgl. Jürgens et al., Obesity Research, 2005, 13:1146-1156).

Der Körper schüttet Insulin aus, sobald der Blutzuckerspiegel nach der Nahrungsaufnahme ansteigt. Doch das Hormon reagiert nur auf Glukose, nicht aber auf Fruktose. Dies hat zur Folge, dass sich im Körper nicht das übliche Sättigungsgefühl einstellt.

Fruktose wird außerdem fast ausschließlich in Reservefette umgewandelt, während Glukose auch als direkter Energielieferant im Körper eingesetzt wird und die Einlagerung als Depotfett wesentlich länger dauert.

Die „Nebenwirkungen“

Da Fruchtzucker noch dazu von etwa jedem dritten Erwachsenen nur sehr schlecht aufgenommen werden kann, führt zu viel Fruktose nicht selten zu einer Veränderung der Zusammensetzung der Darmbakterien, was sich in Blähungen, Durchfall oder sogar einem Reizdarm äußern kann.

Zusätzlich kann es auch noch zu einer sog. Fruchtzucker-Unverträglichkeit bzw. Fructoseintoleranz kommen. Natürlicher Fruchtzucker aus Obst und Gemüse stellt dabei nicht das Problem dar, denn die Mengen halten sich hierbei in einem gesunden Rahmen.

Aber vielen Nahrungsmitteln wird zusätzliche Fruktose zugesetzt. Diese versteckt sich in der Zutatenliste unter dem Sammelbegriff „Kohlenhydrate“, wozu auch Glukose und andere Mehrfachzucker zählen. Verbraucherschützer versuchen deshalb durchzusetzen, dass die Fruktosemenge eines Produkts auf der Verpackung gesondert deklariert werden muss.

Die bittere Wahrheit…

All diese Aussagen (und darüber hinaus) sind vor einiger Zeit von einem Mann bestätigt worden, der im Land der unbegrenzten Burger und XXL-Gerichte (USA) für eine sehr kontroverse Diskussion gesorgt hat: Prof. Robert Lustig. Professor Lustig (Facharzt für pädiatrische Endokrinologie) hielt 2009 einen Vortrag mit dem Titel „Zucker, die bittere Wahrheit“:

zu sehen u.a. auf Youtube „Sugar: The Bitter Truth„. In diesem (aus meiner Sicht) sehr interessanten Vortrag gibt er eine detaillierte Begründung, warum Zucker und speziell die Fruktose eine potentielle Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt…

Laut Statistik wiegen wir heute durchschnittlich ca. 12 Kilo mehr als vor 25 Jahren. Das wäre also eine Gewichtszunahme von einem halben Kilo pro Jahr. Weiter erzählt uns die Statistik, dass die 10-Jährigen heute durchschnittlich 275 Kalorien mehr am Tag zu sich nehmen als vor 25 Jahren, was für eine Flut an übergewichtigen Kleinkindern gesorgt hat.

Babys sind davon nicht ausgenommen. Grund für diesen Trend sind aber nicht die Fette, sondern die Kohlenhydrate. Diese werden spätestens seit 1982 als „gesündere Alternative“ zu den Fetten gesehen, während die Letzteren geradezu verteufelt werden.

Jedes Nahrungsmittel, das etwas auf sich hält in Sachen Gesundheit und Gesundheitsförderung, versäumt es nicht, sich als fettfrei oder zumindest als fettarm zu verkaufen.

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Trinken geht noch schneller…

Eine ergiebige Quelle von Kohlenhydraten sind dann im Laufe der Zeit die sogenannten „Softdrinks“ geworden. Die sind wahre „Zuckerbergwerke“ und teilweise auch „Salzpfannen“, da zum Beispiel eine Dose Coca Cola soviel Salz wie eine ganze Pizza enthält.

Der Zucker lenkt hier die Zunge vom üblen Salzgeschmack ab, was die Cola ohne Zucker zum Ladenhüter machen würde.

Da aber Zucker nicht Zucker ist, muss man sich erst einmal anschauen, welche Art von Zucker in den Softdrinks enthalten sind. Viele versüßen sich mit Maissirup mit hohem Fruktose-Anteil (High Fructose Corn Sirup).

Im Durchschnitt verschlingt die westliche Welt pro Kopf um die 30 Kilogramm davon pro Jahr. Während der gewöhnliche Haushaltszucker aus einem Teil Glukose und einem Teil Fruktose besteht, besteht der Sirup praktisch nur aus Fruktose, die deutlich süßer ist als der Haushaltszucker.

Übrigens: Mehr zu diesem Zuckerthema finden Sie in meinem Zuckerreport!

Buch: Wie Zucker krank macht von Rene Gräber

Vor 100 Jahren konsumierte der Mensch pro Jahr nur 5 Kilogramm Fruktose, also nur ein sechstel dessen, was heute geschluckt wird.

Diese sechsfache Menge an Fruktose stellen circa 12 Prozent aller aufgenommenen Kalorien dar. Da fragt man sich, was hat diesen Konsum-Boom in Sachen Fruktose auslösen können? Hier die Zutatenliste dafür:

  • Es begann damals in den USA mit Richard Nixon, der ums politische Überleben kämpfte und daher aus wahlkampftaktischen Gründen das Ende allen Hungerns prophezeite.
  • Die Japaner erfanden den eben erwähnten Fruktose-Maissirup, der süßer als Zucker ist und obendrein nur halb so teuer. Damit mutierte Fruktose zum billigen Ersatzmittel in praktisch allen Nahrungsmitteln, um den Geschmack der Produkte marktgerecht (= süß) zu gestalten. Laut Prof. Lustig gibt es von 32 Brotsorten auf dem amerikanischen (Super)Markt nur eine Sorte, die kein Fruktose-Maissirup enthält. Fruchtsäfte sind fast obligatorisch mit dem Sirup versetzt. Tendenz = steigend. Was damals Nixon begann, wird heute in den Staaten unter dem „WIC“-Programm (women, infants, children) fortgesetzt. Dies ist ein staatlich gefördertes Ernährungsprogramm für Frauen, Kleinkinder und Kinder, das kräftig hilft, Fruktose-Maissirup in die verschiedenen Nahrungsmittel, vor allem in die ach so „gesunden“ Fruchtsäfte zu „pressen“. Und überzuckerte Schoko-Drinks für Kinder befürwortet das WIC-Programm, um so den Kleinen das Milchtrinken schmackhaft zu machen… (siehe auch mein Beitrag: Ist Milch für den Menschen gesund?).
  • Die Verteuflung des Fetts. Hier steht Cholesterin an vorderster Front. Im Schlepptau dann folgen die Fette, wie Triglyceride und so weiter. Das Ganze geht ja so weit, dass man nicht nur Fette und Cholesterin meidet, sondern auch Medikamente entwickelt hat, die diese aus unserem Organismus wieder entfernen, gerade so, als handele es sich hier um hochkonzentriertes Gift… (auch hierzu habe ich schon öfters geschrieben, z.B. Wenn das böse Cholesterin eine gute Figur macht, Schlechtes Cholesterin ist nicht so schlecht wie Sie denken oder Das Märchen vom bösen Cholesterin).

Die Fette und Cholesterin spielen in diesem Konzert die Rolle des Anti-Helden zum Zucker. Wenn man aber fast alles Fett aus den Nahrungsmitteln verbannt, dann bekommt man ein Geschmacksproblem mit den fettfreien, „gesunden“ Produkten. Frei nach dem Motto: „Wenn´s nicht schmeckt, dann ist es gesund“.

Mit Zucker und speziell dem Fruktose-Maissirup war dann schnell das Geschmacksproblem gelöst. Und dieser Trend setzte schon seinerzeit in den 1970er Jahren ein. Gleichzeitig erfolgte eine Reduktion der Ballaststoffe von 100 bis 300 Gramm täglich auf nur noch 12 Gramm.

Warum dies? Ballaststoffe verlängern den Kochvorgang und werden schnell schlecht, was sich negativ auf die Haltbarkeit in den Regalen der Supermärkte bemerkbar macht. Das sogenannte Fast-Food zum Beispiel  ist nichts anderes als ein ballaststofffreies Essen.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Das passiert in deinem Körper wenn du Fruktose isst…

Solche Überschriften liebe ich ja. Vor allem in den sozialen Medien werden so bestimmte Sachen plakativ angeprangert. Aber im Fall der Fruktose stimmt es sogar.

Wenn man sich jetzt die Biochemie der Fruktose anschaut und versucht zu beschreiben, was die Fruktose in unserem Organismus so alles treibt, dann stößt man auf ein wahres Horrorszenario.

Fruktose bräunt sieben mal schneller als Zucker, was die Köchin im Haus sehr zu schätzen weiß. Leider handelt es sich hier um Glykation, eine chemische Reaktion unter Hitze, die „Advanced Glycation Endproducts“ (AGEs) freisetzt, die geschmacksverstärkend wirken und als Lebensmittelfarbstoff dienen.

AGEs sind jedoch dann gefährlich, wenn von ihnen eine Acrylamid Bildung ausgeht, was das Krebsrisiko in den Himmel schießen lässt. AGEs selbst sind ebenfalls an der Förderung von Altersgebrechen, wie Diabetes und Herzkreislauferkrankungen, beteiligt [https://de.wikipedia.org/wiki/Glykation].

Hier haben wir den ersten Hinweis auf eine gesundheitsgefährdende Wirkung der Fruktose.

Fruktose hemmt die Ausschüttung von Leptin [Die giftige Wahrheit über Zucker und Übergewicht]. Leptin bewirkt das Sättigungsgefühl nach dem Essen. Wenn es aber nicht ausreichend produziert wird oder seine Wirksamkeit verliert, dann wird der Betroffene mehr essen wollen als er für einen balancierten Energiehaushalt benötigt – und wird folglich an Gewicht zulegen.

Auch hier gibt es Statistiken über zum Beispiel Kinder, die zeigen, dass diese mehr essen als Kinder, die keine Fruktose erhalten. Kein Wunder also, wenn die Fettleibigkeit bei Kindern dramatisch zunimmt.

Übergewicht, Diabetes, Hypertonie und Herzkreislauferkrankungen

Was ist gesünder – Fruktose oder Alkohol?

Antwort: Klar doch die Fruktose! Denn die kommt in Früchten vor, die ja besonders gesund sind. Oder: Wie können Früchte als gesund gelten, wenn Fruktose schädlich sein soll? Alkohol ist ja sattsam bekannt als Nervengift, Leberschädiger und so weiter.

Ein weiterer und intensiverer Blick auf die Biochemie gibt hier einen enttäuschenden Einblick:

Die Aufnahme von 120 Kalorien Glukose zum Beispiel entspricht etwa 2 Scheiben Toast. Diese Glukose wird sofort und uneingeschränkt im ganzen Organismus für die Energieproduktion der Zellen „verbrannt“.

Sie ist eine Art Universalbrennstoff. Da jede Form von Körperzelle die Glukose für die eigene Energieproduktion benutzen kann, gelangen auch nur 20 Prozent dieser 120 Kalorien in die Leber, also 24 Kalorien. In der Leber wird Glukose entweder zur Energiegewinnung seitens der Leberzellen benötigt oder in die Glukosespeicher (Glykogen) abgelagert.

Bei einer zu hohen Glukosezufuhr wird der Überschuss in Fette umgewandelt und als vLDL vornehmlich im Bauchbereich als Fettpolster gelagert. Bei unseren 120 Glukosekalorien ist das kein großes Problem, da nur 24 Kalorien in der Leber für eine potentielle Fettbildung zur Verfügung stehen.

Alkohol (Ethanol) ist ebenfalls ein Kohlenhydrat – für viele Zeitgenossen sogar das „Lieblings-Kohlenhydrat“ schlechthin. Die Schäden und Probleme die Alkohol verursacht sind hinlänglich bekannt.

Was passiert aber mit 120 Kalorien, die von einer Alkoholaufnahme stammen (entspricht einem Glas Whisky)? Ein Teil dieser Kalorien werden von den Körperzellen verarbeitet, zum Beispiel von Gehirn, Darm und Nieren.

Aber 80 Prozent landen in der Leber. Das sind 96 Kalorien, mit der die Leber fertig werden muss, oder viermal so viel Kalorien wie bei der Glukose.

Da Alkohol keine physiologische Substanz ist, kommt die Leber nicht auf die Idee, wie bei der Glukose, diese ebenfalls zu speichern, sondern ist bemüht, den Alkohol zu entgiften.

Es kommt zum Umbau zu Aldehyden, die genauso giftig sind. Diese werden dann in Zwischenschritten zu Triglyceriden umgebaut und wieder in die Fettdepots des Organismus verstaut.

Das wäre dann das klassische „Bierbauch-Phänomen“. Da aber die Menge der zu verstauenden Fette so groß ist (viermal mehr als bei Glukose), kommt es zu einem gewissen Grad auch zu einer Fetteinlagerung in den Organen, wie zum Beispiel in der Muskulatur.

Dieser „Verfettungsprozess“ ist der Türöffner für eine nachlassende Insulin-Empfindlichkeit und damit am Ende der Reihe für die Entwicklung von Diabetes. Andere Triglyceride schaffen es gar nicht, aus der Leber heraus geschleust zu werden und bauen sich als Fettleber auf.

Nach Glukose und Alkohol sind jetzt 120 Kalorien nach Fruktoseeinnahme an der Reihe. Das wäre ein Glas handelsüblicher Orangensaft mit gesundem Zucker.

Da Zucker zur Hälfte aus Glukose und Fruktose besteht, werden 60 Kalorien Glukose zu 80 Prozent verwertet und 20 Prozent = 12 Kalorien landen in der Leber. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie oben schon diskutiert.

Die anderen 60 Kalorien aus der Fruktose landen komplett in der Leber. Eine Substanz aber, die hauptsächlich von der Leber abgebaut wird, gilt in der Pharmakologie als Gift, denn für dessen Abbau ist die Leber da. Wenn die Fruktose in die Leber gelangt, erfolgt keinerlei Insulinreiz.

Daher hat die Fruktose auch einen „tollen“, niedrigen glykämischen Index, was sie für Diabetiker optimal erscheinen lässt. Aber der Schein trügt. Fruktose passiert auch nicht die Blut-Hirn-Schranke, weswegen wir vom Fruktosekonsum nicht „besoffen“ werden, im Gegensatz zu Alkohol.

Ohne dieses Feedback im Gehirn fühlt dieses sich „vernachlässigt“ und fordert deshalb mehr Kalorien an, um eine Hungersnot zu verhindern.

In der Leber erfolgt der Abbau der Fruktose über den Verbrauch von Phosphaten, was mit einer vermehrten Produktion von Harnsäure in Verbindung steht. Diese kann der Organismus nur schwer eliminieren.

Eine zu hohe Konzentration von Harnsäure kann dann zu Gicht führen. Harnsäure hemmt die Bildung von Stickstoffmonoxyd in den Blutgefäßen.

Dieser Verlust an Flexibilität der Gefäße bewirkt eine Steigerung des Blutdrucks, weshalb der hohe Konsum an Fruktose in der Regel begleitet ist von einem Blutdruckanstieg. Mit Senkung der Harnsäure erfolgt auch eine Senkung des Blutdrucks.

Der überwiegende Anteil der Zuckerkalorien (12 +60 = 72) wird zu Triglyceriden verarbeitet und als Depotfette eingelagert. Und ähnlich wie beim Alkohol werden die Energiereserven (ATP) für den Abbau von Fruktose geplündert.

Damit hat uns die Biochemie zeigen können, dass Alkohol und Fruktose in der Leber einen nahezu identischen Abbauprozess durchlaufen und damit als ähnlich giftig anzusehen sind. Nur dass die Fruktose keinen Effekt auf das ZNS nimmt, also keine Rauschzustände provoziert wie der Alkohol.

Und nur dieser einzige Unterschied und im Zusammenhang mit ihrem Vorkommen in Früchten lässt die Fruktose in einem „heiligen Schein“ erstrahlen. Für die Leber ist Fruktose genauso schädlich wie Alkohol. Dies ist ein Grund, warum auch die Zahl der nicht alkoholinduzierten Fettlebererkrankungen stetig zunimmt.

In der Folge dieses „Schrotschusses“ auf die Gesundheit steigert Fruktose auch Bluthochdruck (Hypertonie) und damit Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Im Tierversuch stellten Forscher auch fest, dass unter dem Einfluss der Fruktose die Intelligenz-Leistung abnimmt. Ratten, die zum Fruktose-Konsum gezwungen wurden, schnitten bei der Orientierung im Labyrinth deutlich schlechter ab als Kontroll-Tiere.

Auch die Blutzuckerwerte und Blutfettwerte waren stark erhöht. „Nebenbei“ stellten die Wissenschaftler fest, dass sich die negativen Auswirkungen kompensieren lassen, wenn zur Fruktose gleichzeitig auch Docosahexaensäure (DHA) verfüttert wird.

Die Omega-3-Fettsäure ist hauptsächlich in Fischöl enthalten. Die Befunde stimmen mit Erkenntnissen überein, nach denen DHA für die Gehirnentwicklung förderlich oder unabdingbar ist (ebiomedicine.com/article/S2352-3964(16)30143-8/abstract). Ich vermute, dass sich die Ergebnisse beim Säugetier auch auf den Menschen übertragen lassen.

US-Bürger lernen dazu – dafür soll der EU-Markt mit Isoglucose überschwemmt werden

In den USA sind all diese Gefahren durch die Fruktose immer mehr ins Bewusstsein des Verbrauchers vorgedrungen. Mittlerweile lässt eine wachsende Zahl der Konsumenten die Produkte mit dem flüssigen Industriezucker in den Regalen liegen.

Das hat dazu geführt, dass der Absatz des Fruchtzuckers in Nordamerika stark zurückgegangen ist, mit der Folge etlicher Pleiten von Herstellern des Maissirups.

Die US-Produzenten konnten Umsatzeinbußen durch den Export in die EU bisher nicht kompensieren. Grund war eine Quotenregelung, mit der in der EU die Rübenbauern geschützt werden sollen (dnz.de/rund-um-ruebe-zucker/zuckerpolitik/).

Doch die Zuckerquote soll fallen. Dann ist den Fruktose-Präparaten auf dem europäischen Markt Tür und Tor geöffnet. Die EU-Agrarminister einigten sich darauf, die bestehende Regelung,  die im September 2017 ausläuft, nicht zu verlängern (www.boerse-express.com/pagesfoonds/32520).

Damit wird ein kleines Stück TTIP vorweggenommen. Und was uns dieses „TTIP“ im Bereich der Nahrungsmittel so alles bescheren könnte, darauf bin ich in meinem Beitrag: TTIP, das Hormonfleisch und die Gentechnik eingegangen.

Ziel der US-Wirtschafts-Strategen ist eine Steigerung des Marktanteils um 20 %. Das würde bedeuten, dass sich die Menge der in der EU konsumierten Isoglucose vervierfacht. Bleibt zu hoffen, dass der EU-Verbraucher genauso „lernfähig“ ist, wie sein amerikanischer Leidensgenosse.

Fazit

Fruktose hat eine Menge Kalorien, die sich aber nicht für die Energiegewinnung der Körperzellen eignet. Somit sind dies „leere“ Kalorien oder qualitativ minderwertige Kalorien, die in Fettdepots zwischengelagert werden.

Fruktose fördert die Insulinresistenz, blockiert Leptin und veranlasst über diesen Weg eine erhöhte Kalorienaufnahme mit den bekannten Folgen. Am Ende steht das Metabolische Syndrom.

Früchte sind trotzdem gesund, weil sie relativ bescheidene Mengen an Fruktose und enorm viele Ballaststoffe enthalten, die man fast als ein „Gegengift“ gegen das Gift Fruktose bezeichnen kann.

Ballaststoffe reduzieren die Aufnahme von Kohlenhydraten im Darm, fördern die Darmpassage (man wird schneller satt) und verlangsamen die Resorption von Fettsäuren im Darm, die von der Darmflora in kurzkettige Fettsäuren noch vor Ort umgewandelt werden.

Diese kurzkettigen Fettsäuren verbessern die Insulin-Empfindlichkeit. Hohe Mengen an Fruktose ohne ausreichend Ballaststoffe (Alkohol wird auch für gewöhnlich ohne solche getrunken) ist dagegen auf Dauer gesehen ein weiteres Problem für die Gesundheit.

Wenig tröstlich ist, dass sich die negativen Wirkungen der Fruktose durch Omega-3-Fettsäuren möglicherweise kompensieren lassen. Denn wer möchte schon darauf achten, beim Verzehr eines süßen schädlichen Lebensmittels gleichzeitig Fischöl einzunehmen?

Wer noch weiterlesen möchte, dem empfehle ich meinen Beitrag zum Thema Zuckersucht: www.gesund-heilfasten.de/blog/zuckersucht/

Noch ein Tipp: Wenn Sie möchten fordern Sie mein Buch zum Thema Abnehmen an: Warum wir wirklich fett werden…

Übrigens: Wenn Dich solche Informationen interessieren, dann fordere unbedingt meinen kostenlosen Abnehm-Newsletter dazu an:

Dieser Beitrag wurde von mir im März 2009 veröffentlicht und letztmalig im Mai 2016 überarbeitet.

Beitragsbild: 123rf.com – puhhha

René Gräber

René Gräber

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36 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Wie wird denn Xylit und Erytrit verstoffwechselt?
    LG Alexa

  2. Avatar
    Hans-Joachim Schneider

    30. Juni 2019 um 11:14

    Danke für diesen Überblick! In letzter Zeit lese ich immer öfter in den verschiedenen Magazinen über das Teufelszeug Zucker. Vor ein paar Tagen gab es auch einen Bericht über die ganzen Zuckerersatzstoffe wie Stevia, Maltit und Xylit und wie sie alle heißen. In diesem Artikel wurde ebenso wie hier im Hinblick auf Fructose auf die Verstoffwechselung eingegangen. Da fehlte mir nur noch eine Einschätzung von Honig (wird ja hier in den Leserbriefen angedeutet) und Ahornsirup als Nahrungs- und Süßungsmittel. Vielleicht schaffen Sie es ja mal, den einen großen allumfassenden Bericht über alle Zucker- und Süßungsmittelarten zu schreiben. Schön wär’s.

  3. Avatar
    Dieter Glötzel

    10. Februar 2019 um 10:45

    Was ist mit Honig? Enthält der nicht auch eine Menge Fruchtzucker?

    Antwort René Gräber:
    Honig besteht im Wesentlichen zu 80% aus Zucker und zu 17% aus Wasser. Der Zucker ist im wesentlichen Fruktose und Glucose (der Traubenzucker).
    Beim Honig macht es das Verhältnis der Zuckeranteile, sowie die weiteren wertvollen Bestandteile wie Enzyme, Pollen, Vitamine usw. aus.
    Mehr dazu in meinem Beitrag zum Honig:
    https://www.yamedo.de/blog/honig-als-medizin/
    https://www.yamedo.de/naturheilmittel-medikamente/gelee-royal-honig.html
    ABER ACHTUNG vor gepanschtem Honig!!
    siehe meine Beitrag:
    https://naturheilt.com/blog/gepanschter-billig-honig/

  4. Avatar
    Merbach Karl-Heinz

    16. Juni 2015 um 13:24

    Sie sprechen mir aus der Seele und mir sind all diese Dinge bestens bekannt. Als junger Mensch von den Eltern schlecht informiert und diese als Vorbild gesehen, lebte ich sehr ungesund, was häufige Erkrankungen mit sich brachte.
    Ich habe selbst nachgedacht und mich informiert und seit über 30 Jahren erfreue ich mich einer stabilen Gesundheit. Ich habe umgedacht und stark umgesetzt und bin derart fit, dass ich nun, in einigen Monat 70 Jahre bin und noch fast täglich aktiv Sport treibe. Aber nicht opamäßig, sondern echt hart Karate, bis der Anzug nass wird. Einen Arzt habe ich seit 30 Jahren nicht mehr besuchen müssen. Ich kenne mich aber ziemlich gut in der Kräuterheilkunde aus und züchte einiges davon in meinem Biogarten. Es ist erfreulich zu lesen, dass immer mehr Menschen ihre Zeit in die Gesundheit anderer Menschen investieren und ich danke ihnen für die viele Mühe, die sie sich hier geben.
    Jetzt gehe ich in mein Erdbeerbeet und stopfe Kalorien für mein heutiges Karatetraining

  5. Avatar

    Für eine viel AHA-Erlebnis anbietende paläoanthropologisch fundierte Orientierung im großen Themenkomplex Zucker/Kohlenhydrate/Fette/Proteine/Ballaststoffe et al (artgerechter Mix der Makronährstoffe):

    „Origins and evolution of the Western diet: health implications for the 21st century“
    ajcn.nutrition.org/content/81/2/341.full

  6. Avatar

    Heute probier ich es nochmal.Ich esse Honig und Sucolin,beides natürlich.

  7. Avatar

    Hallo Leute hatte gerade so einen schönen Text geschrieben,der leider nicht angenommen wurde,jetzt bin ich zu müd ihn nochmal zu schreiben,schade!!!

  8. Avatar

    Herr Gräber,
    ich lese voller Interesse ihre Artikel und Newsletter über Gesundheit. Mir fehlt aber darin oft etwas. Sie schildern sehr ausführlich und wissenschaftlich, was so schlimmes passiert, wenn man dies oder jenes zu sich nimmt. Aber was sind denn nun die guten Alternativen? Beim Thema Zucker z. B. habe ich Zuckerrüber-Sirup entdeckt und war bisher der Meinung etwas Gutes zu essen. Aber ist er denn nun gesund oder eher schädlich? Auch esse ich täglich 3 Stück „gesunde Schokolade“ bestehend aus Rohkakao, Acaibeerenpulver und Heidelbeerpulver, gesüßt mit Rohrohrzucker. Es wird gesagt, dass diese Schokolade Insulin nicht anspricht und sie kann daher auch von Diabetikern verzehrt werden. Nach ihrem Artikel bin ich mir nicht mehr sicher, ob sie wirkich gesund ist. Vielen Dank für ihr feedback. Heike

  9. Avatar

    Als begeisterter Leser Ihrer Beiträge, informiere ich mich durch diese für meinen eigenen Lebensstil, wie auch für die Ernährungslehregruppe, welche ich im Rahmen meines therapeutischen Arbeitens in einer psychiatrischen Tagesklinik anbiete.
    Die Angaben in diesem Artikel bezüglich dem Salzgehalt in der Coca Cola ( Zitat- „teilweise auch „Salzpfannen“, da zum Beispiel eine Dose Coca Cola soviel Salz wie eine ganze Pizza enthält“) verwirren mich etwas, da ich dazu keine anderen Quellenangaben dazu finden kann. Werder in Ihrem dort verlinkten Text „Cola & seine dunklen Geheimnisse“, noch in anderen Nährstofftabellen.
    Ich wäre daher Ihnen Herr Gräber, oder auch dem aufmerksamen Leser, sehr dankbar wenn Sie mir hier etwas Licht ins Dunkel bringen könnten.

    Beste Grüße vom schweizer Grenzgebiet, donMitri- Ahoi

  10. Avatar

    Ich verwende seit einiger Zeit Birkenzucker. Der hat auch einen niedrigen glykämischen Index und soll zusätzlich auch vor Karies schützen. Ist er tatsächlich gesünder oder verhält es sich hierbei genauso wie mit Fruchtzucker?

    PS: Und wie schaut es mit Ahornsirup aus? Selbe Kategorie wie Honig?

    Liebe Grüsse
    Gerhard

  11. Avatar
    Helga Thiel 75 Jahre

    20. September 2013 um 17:57

    Bei mir wurden im Sept.2012 erhöhte Werte von Laktose und Fruktose festgestellt. Daher habe ich die Ernährung umgestellt. Ich wiege nur noch 47 kg und würde gerne etwas zunehmen. Dick war ich zwar noch nie, aber ich möchte gern über 50 kg wiegen.Habe mir Fresubin energy Drink gekauft, hilft auch nicht.Zuviel kann ich davon auch nicht trinken, dann führt es ab. Was kann ich noch tun? Für eine Antwort wäre ich dankbar.
    Gruss Helga Thiel

  12. Avatar

    Was soll man da nur sagen,ich war uber den Toast geschockt,wird jetzt auch gestrichen.Für unsere nach-
    folgenden Kinder, sollte man in der Schule Ernährungs-
    kunde einführen,aber dort wird ja schon an Lehrkräften gespart.
    Der Verbraucher hat es in der Hand,aber gehen Sie mal nach Zahltag in den Supermarkt und schauen was da allles so wahllos gekauft wird,kein Wunder,wenn die Leute auseinandergehen wie ein Hefeteig.
    Alle müssten an einem Strang ziehen,leider nur Wunschdenken.
    Gruss Ilse

  13. Avatar

    Wir werden überall mit Zucker belastet. Daher backe ich mitlerweile Brot und Brötchen selber, esse kaum noch Wurst (nur zuckerfreie Bio-Erzeugnisse) etc. Wenn ich irgendwo mal genötigt bin, ein Brötchen vom Bäcker zu essen, dann schmeckt es für mich widerlich süß. Neulich habe ich mal ein Brötchen mit Bismarkhering im Fischladen gegessen, das war eine regelrechte Süßigkeit, der Fisch war voll mit Zucker oder vermutlich Süßstoff. Den meisten Leuten fällt das nicht mal auf, es schmeckt ihnen so. Das ist wirklich erschreckend! Die Gesetzgeber tun mal wieder NICHTS.

  14. Avatar

    Es ist erschreckend, was der neuen Generation mit gegeben und zugemutet wird.
    Interessant ist auch allein nur mal auf den raffienierten Zucker zu schauen.
    Er ist der Kariesförderer Nummer 1, der hauptsächlich
    die lieben Mutans-Bakterien nährt. (Einer von drei Hauptkaries verursachern!) Was traut man kleinen Kinderzähnen so früh bereits zu. Es gab zu Urzeit kaum Karies heute hat es jeder. Weniger ist mehr! Irgendwann hat jeder eine Kornmühle zu Hause und weiß das Vollkornessen zu schätzen. Gibt es über den neuen „Zahnfreundlichen Zucher“ Ersatzstoff“Xylith auch schon sone verheerende Studien?
    Mit lieben Grüßen Rosita

  15. Avatar

    Mir fällt da nicht viel zu ein,da es bei mir/uns seit einem Jahr keine synthetischen Süßstoffe und außer teurem Direktsaft ab und zu auch keine Fertigsäfte mehr gibt.Wenn ich süße dann eigentlich nur noch mit purem,unverarbeitetem Rübensirup,weil der sehr mineralienreich,regional und auch erschwinglich ist.Wirklich beurteilen kann ich das nicht,aber die These,dass Bienenhonig nur nährstofffrei klebt und sonst nichts halte ich für ziemlich abwegig.Wenn das so wäre müssten Bienenvölker,denen man den Stock geplündert hat ja mit reinem Zuckerwasser ersatzmäßig auskommen.Tun sie aber nicht,sie brauchen Nährstoffblocks und Antibiotikagaben um ohne ihre Urnahrung nicht zu verhungern und krank zu werden.Aber ich bin kein Honigfan und auch kein Imker,ich folge nur meiner Logik.Dass synthetische Fruktose ein ziemliches „Teufelszeug“ ist (leberschädigender Dickmacher,der Versuchstiere krank macht.Und wohl irgendwie auch Diabetes fördert,stimmt das?) ist ja eigentlich allgemein bekannt inzwischen.Wir machen Tee und eigene Limonade mit frischer Zitrone und Gewürzen (lecker!!!) und ich persönlich finde inzwischen schon eine normale Ananas brennend süß,merke,dass bestimmte, auch natürliche Lebensmittel Heißhunger auf „süß“ auslösen obwohl ich natürlich immernoch manchmal Schokolade esse.Und mich jedesmal frage,wieso eigentlich…Meine Zweifel an dieser ganzen übertriebenen künstlichen Süßerei sind garnicht mehr zu beschreiben und auch Stevia stelle ich mir wenn überhaupt bestenfalls als Pflanze hin.Diese ganzen teuren Extrakte,Pillen und Streupulver können die gerne behalten…

  16. Avatar

    Hallo,
    manchmal denkt man, es gibt keine Steigerungsform mehr. Ich möchte auf Aspartam (Zuckerersatz) aufmerksam machen. Um auch die Leute, die denken, sich zuckerfreie bzw. reduzierte Sachen einzuverleiben, setzt man beispielsweise Kaugummi,Bonbons,Brathering, Käse usw. Aspartam zu, einem Süssungsmittel, daß Monsanto bei der Genforschung hergestellt hat. Dieses Zeug ist hochgiftig und nicht geeignet, eine gesunde Lebensweise zu praktizieren. Schaut Euch die Zutatenliste genau an und lasst dieses Zeug im Regal stehen, bzw.helft mit, daß diese Lebensmittel vom Markt verschwinden (www.foodwatch.de). Alles Gute und vor allem Gesundheit wünscht lilo

  17. Avatar

    das klingt super interessant…ich hätte immer gedacht Fruchtzucker wäre ok….nur aus preislichen Gründen hab ich nie welchen gekauft (wohl zum Glück)wenn ich kann benutze ich natürlichen Rohrzucker aus dem Fair Trade Laden …in der Hoffnung, er wäre weniger schädlich!!! Insgesamt versuche ich, Zucker im allgemeinen zu vermeiden oder zu reduzieren.

  18. Avatar

    Ja, so ist es. Ich empfehle Honig, einfach aufgrund der Tatsache, dass es das naturbelassenere Lebensmittel ist.

    Natürlich klebt Honig mehr an den Zähnen; ich nehme Honig nur an den Tee und lasse meine Kinder nach einem Honigbrot die Zähne putzen.

  19. Avatar

    Wie siehts denn mit Honig aus, der wird doch immer als gesunde Alternative gepriesen? Hat aber doch auch kaum oder gar keine gesunden Nährstoffe und schlimmer noch, sorgt mehr als alles andere für Karies…

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